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62. Jahres-Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum,
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Nebst der 56. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
von
Österreich ob der Enns.
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Linz 1904.
Verlag des Vereines Museum Francisco-Carolinum,
Druck von ]. Wimmer in Linz.
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62. Jahres- Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum.
riebst der 56. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
Österreich ob der Enns.
Linz 1904.
Verlag des Vereines Museum Francisco-Carolinum.
Druck von J. Wimmer.
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Vepwaltüngsbericht.
Der nachfolgende Bericht betrifft die Tätigkeit des Museums
in der Zeit vom 1. April 1903 bis zur Herausgabe des vorliegenden
Jahresberichtes Ende März 1904.
Die in den Vorjahren auf Kosten des Museums von Kon-
servator Straherger unternommenen Grabungen in Uberackern, bei
welchen eine Anzahl von Skelettgräbern aus der Völkerwanderungs-
zeit aufgedeckt und untersucht worden war, sind im abgelaufenen
Herbst fortgesetzt worden und wurden hiebei zwei weitere Gräber
aus dieser Periode eröffnet, insbesondere aber die restlichen Abschluß-
Fundamentmauern des mit dem Begräbnisplatze unmittelbar in Zu-
sammenhang stehenden Eömerbaues bloßgelegt; es ist nun der
gesamte Grundriß dieses Gebäudes konstatiert. Bei dieser Erd-
bewegung sind zahlreiche Bruchstücke von Heizröhren und ordinären
Tongeßißen verschiedener Form, weiter auch Bruchstücke von
Schüsseln, Bechern, Reibschalen aus terra sigillata (zum Teil orna-
mentiert) aufgefunden worden. Der Umstand, daß in geringer Ent-
fernung von diesem Bau weitere Mauerreste wahrgenommen worden
sind, welche entweder zu demselben oder zu einem angrenzenden
anderen römischen Gebäude gehören, verlangt die Fortsetzung der
Forschungen im nächsten Herbst. Vorgeschichtliche Funde ergaben
sich bei Gelegenheit einer Grundaushebung in St. Peter bei Linz.
Ungefähr einen Meter unter der Rasenfläche waren im Alluvial-
schotter drei schon stark vermorschte menschliche Skelette auf-
gefunden worden, deren Beigaben (Schwertklinge, Hiebmesser und
Speerspitze aus Eisen und Hals- und Fingerringe, sowie Armreife
aus Bronze) die Zugehörigkeit zur Hallstätter Periode erwiesen.
Im Zusammenhalte mit früheren derartigen Vorkommnissen zeigt
sich neuerlich, daß das Mündungsgebiet der Traun in dieser Zeit
weithin besiedelt war.
A*
IV
Auf die Bereicherung der kunstgewerblichen Abteilung wurde
diesmal mehr als je Bedacht genommen. Es ist gelungen, die
Sammlung der Gläser und die keramische Gruppe durch eine An-
zahl von guten alten typischen Stücken zu vermehren. Neben der
Sammlung der kunstgewerblichen Erzeugnisse der Vergangenheit
ist nun auch eine Gruppe für das Kunstgewerbe der Gegenwart
in Bildung begriffen und wurde für die Abteilung der Gläser ein
vielversprechender Anfang gemacht durch die äußerst dankenswerten
Spenden des Freiherrn von Spaun (Glasfabrik Lötz' Witwe in
Klostermühle) und des Herrn Ludwig Lobmeyr, Inhabers der be-
rühmten Wiener Firma.
Größere Erwerbungen wurden, wie das nachfolgende Ver-
zeichnis ausweist, bei Gelegenheit von Auktionen, für die Abteilung
der Münzen und Medaillen (aus der Sammlung Trau), sowie für
das Archiv des Museums (Wallseer, Tschernemblsche und Streinzsohe
Urkunden und Akten aus dem Schwertberger Archive) gemacht.
In einzelnen Abteilungen sind die Arbeiten der Bestimmung
und Katalogisierung der Sammlungsobjekte weiter fortgeschritten.
Der Fachkatalog über die Abteilung der Gläser liegt nun voll-
ständig vor, desgleichen ist über den ganzen Bestand der volks-
kundlichen Abteilung ein Katalog aufgenommen worden; auch die
Sammlung der Siegel-Typare ist in Neuordnung begriffen. Im Archive
wird die regestenweise Beschreibung der Urkundenbestände fort-
gesetzt. Einer umfassenden Neugestaltung geht in der entomo-
logischen Abteilung zunächst die Gruppe der Lepidopteren entgegen.
Hier wird eine Scheidung der einheimischen, beziehungsweise inner-
europäischen Fauna von den Exoten durchgeführt und wird bei
ersterer an den Etiketten ersichtlich gemacht, ob die betreffende
Art schon in Oberösterreich beobachtet worden ist. Es wird hiebei
der Zweck verfolgt, neben der allgemeinen Sammlung eine besondere
Sammlung für die Vorkommnisse im Lande zu begründen, welche
in Zukunft soweit als möglich ausgestaltet werden soll und wird
nach modernen Grundsätzen namentlich auf die Angabe der Fund-
orte Bedacht genommen und besonderes Gewicht auf die Biologie
gelegt. Die Museumsverwaltung hat einen Aufruf an die Freunde
der naturwissenschaftlichen Forschung erlassen, in welchem um
Einsendung von rücksichtlich der Fundverhältnisse möglichst genau
bezeichneten Schmetterlingen, Käfern und sonstigen Insekten ersucht
wird. Eine große Anzahl von präparierten Raupen wurde durch
Schenkungen und Ankauf erworben und die Lepidopteren-Sammlung
hiedurch entsprechend ergänzt.
Nachdem der für die Besucher des Museums bestimmte „Illu-
strierte Führer durch die Sammlungen des Museums" in seiner
ersten Auflage vergriffen war, ist eine Neubearbeitung desselben
vorgenommen worden. Die Erklärung der Sammlungsobjekte wurde
darin teilweise erweitert und vervollständigt und die Einteilung der
einzelnen Gruppen tunlichst übersichtlich gestaltet. Der Führer ist
an der Museumskasse um den Preis von 1 Krone käuflich.
An diese Arbeiten in den ständigen Sammlungen schlössen
sich noch verschiedene Sonder-Unternehmungen an. Der Gepflogen-
heit, Sonder- Ausstellungen verschiedener Art zu veranstalten, ist
die Museumsverwaltung auch in diesem Jahre getreu geblieben.
Wenn auch diese Ausstellungen nicht darauf berechnet sind, vor
dem Publikum Effekt zu machen und zu glänzenden Schaustellungen
einzuladen, so wird doch wohl in aller Stille manche fruchtbringende
Anregung gegeben und manchem, der sich in diesem oder jenem
Wissenszweige näher unterrichten will, ein schätzbares Studien-
material geboten. In Sonder-Ausstellungen wurde im abgelaufenen
Verwaltungsjahre folgendes aufgeführt:
1. Eine kleine Sammlung von modernen Email- Malereien und
Malereien auf Elfenbein des Herrn Professors Josef Bauer und
seiner Gattin in Agram.
2. Handzeichnungen und Aquarelle aus dem Zeichenunterrichte
an österreichischen Mittelschulen (in 4 Serien ausgestellt).
Diese Ausstellung, welche insbesondere bei Schulmännern
gebührende Beachtung fand, zeigte namentlich die Bestrebungen
des modernen Unterrichtssystems nach unmittelbarer Anschauung
und Beobachtung der Natur beim Zeichenunterricht. Von ober-
österreichischen Mittelschulen hat sich nur das Gymnasium in
Freistadt beteiligt und eine anschauliche Darstellung des Unter-
richtsganges von den Anfangsgründen an geliefert.
3. Eine große Sammlung von photographischen Aufnahmen der
oberösterreichischen Kunstdenkmäler. Von ihrem Besitzer, dem
Verwaltungsratsmitgliede Herrn Bauinspektor Raimund Jebling er
in Freiburg i. Br., dem Museum gütigst leihweise zur Verfügung
gestellt, um bei der Konferenz der österreichischen Provinz-
museen den Bestand der Kunstschätze des Landes aufweisen
zu können, wurde diese Sammlung später durch mehrere
Monate auch dem Publikum in 4 Serien zur Besichtigung
aufgelegt. Die Aufnahmen wurden seinerzeit von weil. Erz-
herzog Johann (Johann Orth) veranlaßt und von dem Linzer
Photographen Ichzenthaler ausgeführt und sollten zum Teil als
VI
Dlustrationsmaterial für eine oberösterreiohische Kunstgeschichte
dienen. Die Aufstellung dieser reichen, gegen 500 Aufnahmen
umfassenden Sammlung war wohl für die Kenntnis der Kunst-
entwicklung im Lande äußerst lehrreich. Der Bevölkerung
wurde damit eigentlich erst zum Bewußtsein gebracht, welch
reiche Kunstschätze das Land, namentlich in Kirchen, Klöstern
und Schlössern noch birgt, während Kunstkenner bei dieser
Ausstellung Gelegenheit fanden, die Werke der verschiedensten
Kunstepochen übersichtlich zum vergleichenden Studium neben
einander zu sehen.
4. Eine im Fasching arrangierte Ausstellung von „Damenspenden"
aus der Zeit von den Vierzigerjahren bis zur Gegenwart
wurde durch einen Sammler solcher Ball-Erinnerungen angeregt
und dann von hiesigen und auswärtigen Damen gern und
reichlich beschickt. So nichtig solche Gegenstände im einzelnen
auch sein mögen, so war doch eine Zusammenstellung derselben
insofern nicht ohne Interesse, als man daraus ersehen konnte,
wie mannigfach und possierlich die Industrie in der Gestaltung
solcher Sächelchen ihre Phantasie walten ließ. Selbst aus diesen
kleinen Erzeugnissen konnte man wieder mit überraschender
Deutlichkeit den Mangel eigentlichen Kunstempfindens in der
gewerblichen Produktion der Siebziger- und Achtzigerjahre
und den erfreulichen Umschwung in der Gegenwart wahr-
nehmen.
5. Eine Ausstellung von Bucheinbänden wurde durch Vermittlung
des Provinzmuseen-Verbandes ermöglicht. Die Sohwesterinstitute
von Brunn, Prag und Reichenberg, sowie das österreichische
Handelsmuseum und das technologische Oeiverbemuseum in
Wien etc. haben hiefür Material entlehnt und konnte in Ver-
bindung mit alten Bucheinbänden unserer eigenen Bibliothek
in dieser Ausstellung, wie beabsichtigt war, die Buchdeckel-
Ausstattung, insbesondere die Entwicklung des Ledereinbandes
von den älteren Zeiten bis auf die Gegenwart deutlich auf-
gezeigt werden. Auch reich ausgestattete orientalische Ein-
bände waren vorhanden und wurde der moderne Einband durch
Lederarbeiten aus Kopenhagen repräsentiert.
Die Museumsverwaltung hat es anderseits auch nicht unter-
lassen, den Schwesteranstalten in wichtigeren Fällen Gegendienst
zu leisten und hat einigen derselben für ihre größeren fachlichen
Unternehmungen Gegenstände aus ihrem Besitze vorübergehend ent-
vn
lehnt, wobei selbstverständlich die Frage nach den erforderlichen
Garantien für die unversehrte Rückstellung nicht außer Betracht
blieb. So hat das Museum in Beichenberg im Sommer 1903 eine
Sonder-Ansstellung von Miniaturporträts (gemalten und Reliefs)
veranstaltet und wurde demselben, da unser Museum eine Anzahl
vorzüglicher Stücke besitzt, die Beschickung dieser Ausstellung gern
zugesagt. Die entlehnten Objekte des Linzer Museums (45 Stück)
wurden daraufhin in der Fachzeitschrift des Reichenberger Museums
in einem reich illustrierten wertvollen Aufsatze des dortigen Kustos
Dr. Paxaurek eingehend gewürdigt und zum Großteil abgebildet.
Da durch solche größere wissenschaftliche Unternehmungen an aus-
wärtigen Instituten allgemein die Kenntnis und das Studium des
betreffenden Zweiges der Kunstproduktion gefördert wird und nebst-
bei auch die Objekte unseres Museums allgemeiner bekannt gemacht
werden, ist eine solche Beteiligung unseres Museums sicher gut-
zuheißen. Auch eine Ausstellung des Mährischen Gewerbemuseums
in Brunn von Werken der Kleinplastik wurde von unserem Institute
beschickt, dagegen mußte sich dasselbe der Teilnahme an den großen
Ausstellungen von altem Wiener Porzellan in Troppau und Wien
enthalten, da der eigene Bestand hierin zu gering ist.
Ende Mai 1903 tagte in Linz der Verband der österreichischen
Provinzmuseen kunstgewerblicher Richtung und konnte die Museums-
verwaltung hiebei Fachgenossen aus Steiermark, Böhmen, Mähren,
Schlesien und Galizien in ihren Räumen begrüßen. Mehrere Tage
waren der Besprechung und Beratung wichtigerer gemeinsamer Ver-
waltungs-Angelegenheiten, gemeinsamer Ausstellungen und der Be-
sprechung von Fachfragen gewidmet. Außerdem wurden innerhalb
des Kreises der Teilnehmer Vorträge gehalten, und zwar über die
Konservierung von Sammlungsgegenständen, über Grundsätze bei
der Veranstaltung von Ausstellungen (unter dem Titel „Tapezierer-
künste in den Museen"), über das Verhältnis zu den Ortsmuseen,
über österreichische Holzschnitzerei und über die oberösterreichischen
Kunstdenkmale. Vortragende waren; Museumsdirektor Leisching
aus Brunn, Kustos Dr. Paxaurek aus Reichenberg, Vizepräsident
Straberger und Dr. Kränxl aus Linz. Gemeinsame Besichtigungen
(zum Beispiel des Stiftes St. Florian und seiner Sammlungen),
sowie gesellige Zusammenkünfte brachten auch persönlich die Teil-
nehmer einander näher, was zur erfreulichen Folge hat, daß sich
die Museen gelegentlich gegenseitig in jeder Beziehung freund-
schaftlich mit Rat und Tat Beistand leisten. Auch später weilten
wiederholt auswärtige Fachleute, Kunstgelehrte, Naturhistoriker etc.
VIII
in Linz, um die Sammlungen zu besichtigen. Der Besitz des
Museums, beziehungsweise der Landesgalerie an alten Gemälden
wurde über Einladung des Museums vom Kunstgelehrten Doktor
V. Frimmel einer fachmännischen Untersuchung unterzogen.
Die Ausstellung der Aufnahmen oberösterreichischer Kunst-
denkmale gab dazu die Anregung, auch den eigenen Besitz an Ab-
bildungen der wichtigsten Denkmäler erheblich zu vermehren. Ein
weiterer, für die oberösterreichische Kunstforschung sicher belang-
reicher Beschluß der Museumsverwaltung geht dahin, von den noch
im Lande vorhandenen alten Schnitzaltären Detailaufnahmen zu
veranlassen und dieselben in der Abteilung für alte Holzschnitzerei
des Museums dauernd zur Besichtigung auszustellen, um damit
einen vollkommenen Überblick dieses im Lande Oberösterreich so
wichtigen Kunstzweiges zu gewähren.
Was die literarische Tätigkeit des Museums anbelangt, so
bringt das vorliegende Jahrbuch Aufsätze historischen, kunst-
historischen und naturwissenschaftlichen Inhaltes, und zwar ein Ver-
zeichnis der Druckwerke, die aus der ehemaligen Bibliothek der
protestantischen Landstände von Oberösterreioh noch erhalten ge-
blieben und im Landesarchiv aufbewahrt sind, zusammengestellt
vom Landesarchivar i. P. Dr. Krackowixer, eine kunsthistorische
Abhandlung über die Darstellung der Florianslegende mit Kücksicht
auf zwei vom Museum erworbene Tafeln von Kustos Dr. Ubell
und naturhistorische Abhandlungen, und zwar über Kordieritgestein
von P. Handmann und über die oberösterreichischen Moose von
Matouschek. Eine Geschichte des Theaterwesens in Oberösterreich
von Dr. Schiffmann ist für das nächste Jahrbuch in Vorbereitung.
Die Arbeiten zur Herausgabe des 9. Bandes des oberöster-
reichischen Urkundenbuches sind, nachdem von dem Keferenten,
Freiherrn v. Handel- Mazzetti, noch verschiedene bayerische und
niederösterreichische Archive nach einschlägigem Material durchsucht
und zahlreiche Urkunden kopiert worden sind, dem Abschluß nahe.
Die Zahl und Herkunft der kopierten Urkunden weist das Ver-
zeichnis der Erwerbungen auf. Für die sorgfältigste Erforschung
und Sichtung des Materiales ist Vorsorge getroffen und hat das
Museum hiefiir kein Opfer gescheut.
Für eine von der Anthropologischen Gesellschaft in München
geplante große Arbeit über die Besiedelungs- Verhältnisse des baju-
varischen Stammes und über die Christianisierung desselben wurden
die Oberösterreich betreffenden Arbeiten über Ersuchen dieser Ge-
IX
öellschaft vom Museum übernommen und nach einem bestimmten
Plan durchgeführt. Herr stud. jur. Binder hat sich der Mühe
unterzogen, die zu diesem Zwecke verlangte Karte mit den Namens-^
bezeichnungen aller auf „ing" auslautenden oberösterreichischen
Ortschaften herzustellen und in dieser Karte auch die 8t. Peter und
St. Michael, den Patronen des bajuvarischen Stammes, in Ober-
österreich geweihten Kirchen und Kapellen ersichtlich zu machen.
Im abgelaufenen Jahre mußte sich die Verwaltung des Museums
dazu entschließen, die ganze Außenseite des Museumsgebäudes einer
gründlichen Reparatur unterziehen zu lassen, da sich verschiedene
durch Witterungseinflüsse hervorgerufene Schäden zeigten, die jetzt
noch leicht behoben werden konnten, später aber zu einer Schädi-
gung des Baues geführt hätten. Die Arbeit, welche mehrere Monate
in Anspruch nahm, wurde von der Oberösterreichischen Baugesellschaft
durchgeführt und hiebei das ganze Gebäude auch neu getüncht.
Auch am Figarenfries war eine Verputzung und Reinigung not-
wendig geworden. Die Kosten beliefen sich auf 7272 Kronen.
Die Sammlungen wurden im Jahre 1903 von 10.729 Per-
sonen besucht.
Was die Personal Verhältnisse anbelangt, so hat der provisorisch
ernannte Kustos Dr. Hermann Ubell den Dienst im Oktober 1903
angetreten. Für die naturhistorische Sektion wurden die Herren
Professor Oissinger und Lehrer Hauder gewonnen, welche in der
letzten Generalversammlung in den Verwaltungsrat neu gewählt
worden waren.
Vom oberösterreichischen Landesausschusse ist als einer der
Delegierten der neuernannte Landesarchivar, Herr Dr. Zibermayr,
an Stelle des ausscheidenden Herrn Dr. Schiffmann entsendet
worden. Den Vertreter der Allgemeinen Sparkasse und Leihanstalt,
den Präsidenten derselben, Herrn Emil Ritter v. Dierxer, hat uns
zu unserem tiefsten Bedauern der Tod entrissen. Ritter v. Dierxer,
der überhaupt an allen gemeinnützigen größeren Unternehmungen
in der Stadt Linz persönlich beteiligt war, hat auch für das Museum
lebhaftes Interesse und Verständnis bewährt und war wiederholt,
auch als er noch nicht dem Verwaltungsrate des Museums angehört
hatte, tatkräftig für dasselbe eingetreten. Seiner Initiative war
insbesondere die Beschaffung der Mittel für die Beendigung des
Museumbaues zu verdanken. Die Museumsverwaltung wird diesem
um das öffentliche Leben in Linz überhaupt hochverdienten Manne
ein dankbares Gedächtnis bewahren.
X
Zum Schlüsse ihres Berichtes drückt die Museumsverwaltung
allen Freunden und Förderern des heimatländischen Institutes, ins-
besondere aber den Spendern von Sammlungsgegenständen im
Interesse der Allgemeinheit ihren wärmsten Dank aus. Der Dank
und die Anerkennung der Allgemeinheit gebührt auch der selbst-
losen Tätigkeit nicht weniger freiwilliger Mitarbeiter bei den
wissenschaftlichen Arbeiten des Museums. Unsere Anstalt verfügt
im Vergleiche zu den meisten gleichartigen auswärtigen Instituten
nicht über reiche Mittel, aber es ist eine erfreuliche Erscheinung,
daß sie durch diese ihre Mitarbeiter noch immer in den Stand
gesetzt war, die von ihr als notwendig erkannten wissenschaftlichen
Aufgaben zu erfüllen.
Rechnungs -Abschluß
für das
Jahr 1903.
XII
Soll
A. Kasse-
5
O
An Kassestand
„ Mitgliederbeiträge
,, Zinsen der Wertpapiere
„ Eintritts- und Garderobegebühren
„ Erträgnis des Führers
„ Büchererlös und verschiedene Einnahmen . .
„ Subventionen:
a) Staatssubvention
b) Landessubvention
c) Subvention der Stadt Linz
d) „ „ AUgem. Sparkasse Linz .
„ Geschenken:
Aus dem Nachlasse des Herrn Wilhelm Löwen
feld, München ,
Fräulein Magdalena Mayer
„ Sparkasse-Rückzahlungen ,
K
667
4.666
1.298
1.569
120
403
6.000
8.635
1.000
4.000
600
20
17.300
41
Ol
10
98
46.279
50
An Kassestand am 1. Jänner 1904
1.642
84
Linz, am 1. Jänner 1904.
Konto.
(D
O
P-l
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
II
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
Für Gehalte und Löhne
„ Kanzlei-Auslagen
„ Kustodie-Auslagen
„ Hauserhaltungskosten
„ Ankäufe * . .
„ Bibliothek
„ Buchdruckerrechnungen
„ Buchbinderrechnungen
., Assekuranz
„ Dieneranzüge . . " .
„ Krankenkasse ,
„ Bilderrestaurierung
„ Beitrag zum botanischen Kongreß in Wien
„ „ „ Stelzhamer-Denkmal in Linz .
„ Erhaltung des Buch-Denkmales
„ Sparkasse-Darlehenszinsen
„ Auslagen aus dem Diplomatarfonde . . .
„ „ „ „ Geologiefonde . . . .
„ „ ., „ Bibliotheksfonde . . .
„ Postsparkasse-Einlagen
„ Sparkasse-Einlagen
Kassestand
K
XIII
Haben
h
8.039
1.173
1.400
3.245
1.363
1.516
3.414
165
869
296
110
104
50
50
57
100
1.688
1.384
506
100
19.000
1.642
46.279
20
86
22
99
39
70
15
70
20
76
80
80
72
17
84
50
Richard Wildmoser.
XIV
B. Bilanz-Konto.
i
K
h
K
h
i
I Aktiva
1
Wertpapiere:
fl. 12.500 = K 25.000 Notenrente Februar-
coupon ä 100-75 .
25.187
50
„ 2.400 = „ 4.800 Notenrente Mai-
coupon ä 100-60 .
4.828
80
„ 200 = ., 400 Silberrente Jänner-
coupon ä 100"75 .
403
—
100 = „ 200 Silberrente April-
coupon ä 100-75 .
201
50
200 = „ 400 2/g 1860er Los ä 155-70
622
80
^ 100 = „ 200 1 Donauregulierungs-
Los ä 280 ... .
280
—
9
Zinsen bis 1. Jänner 1904
Bargeld
487
22
32.010
1.642
82
84
H
Sparkasse-Einlagen
19.000
4
Postsparkasse-Einlage
300
42
52.954
08
n. Passiva.
1
An unbezahlten Rechnungen
11.545
70
Vermögensstand am 1. Jänner 1904 einschließlich
1
der Fonds laut Tabelle C
41.408
38
C. stand der Fonde.
Im
1
2
3
Diplomatarfond.
Rest vom Jahre 1902
K
h
K
h
6.584
1.050
14
98
5.960
1.739
622
18
06
Landessubvention pro 1903
Einnahmen pro 1903
Ausgaben pro 1903
7.648
1.688
98
80
Stand des Fonds pro 1904
Geologiefond.
Rest vom Jahre 1902
2.073
1.050
78
Landessubvention pro 1903
Ausgaben pro 1903
3.123
1.384
78
72
Stand des Fonds pro 1904
Bibliotheksfond.
Rest vom Jahre 1902
708
420
17
Landessubvention pro 1903 ......
Ausgaben pro 1903
1.128
506
17
17
Stand des Fonds pro 1904
Protektor:
Seine kaiserliche und königliclie Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Franz Ferdinand
Erzherzog von Österreich-Este, Eitter des goldenen Vlieses, G-roßkreuz des
königlich ungarischen St. Stephan -Ordens, Besitzer des Militär -Verdienst-
kreuzes und der JuMläums- Erinnerungsmedaille, Großkreuz des groß-
herzoglich toskanischen Ordens vom heiligen Josef, Oroßkreuz und Ehren-
Bailli des souveränen Johanniter- (Malteser-) Ordens (mit der Distinktion
für Jerusalem), Besitzer der Seereise-Denkmünze 1892/93, Eitter des russisch
kaiserlichen St. Andreas-, des St. Alexander-Newsky-, des weißen Adler-,
des St. Annen- und des kaiserlieh -königlichen russischen St. Stanislaus-
Ordens I. Klasse, Eitter des königlich preußischen schwarzen Adler- Ordens
und des königlich italienischen Ordens der Annunziata, Besitzer des kaiser-
lich japanischen Haus- Ordens vom Chrysanthemum, Eitter des königlich
hayerischen St. Hubertus-Ordens, des königlich sächsischen Ordens der Eauten-
krone und des königlich schwedischen Seraphinen-Ordens, Großkreuz des
Ordens der königlich württemtergischen Krone und des königlich belgischen
Leopold-Ordens, Besitzer des königlich siamesischen Chak-kri-Ordens, Groß-
kreuz des herzoglich sächsisch Ernestinischen Haus-Ordens, Besitzer der
Erinnerungsmedaille an das 60jährige Eegierungsjubiläum Ihrer Majestät
der Königin von Großbritannien und Irland, Kaiserin von Indien, und der
königlich württeml)ergischen goldenen Jubiläumsmedaille, k. k. General
der Kavallerie zur Disposition des Allerhöchsten Oberbefehles, Inhaber des
k. u. k. Infanterie-Eegimentes Nr. 19, des k. u. k. TJlanen-Eegimentes Nr. 7
und des k. u. k. Korps-Artillerie-Eegimentes Nr. 6, kaiserlich russischer
General-Major und Ghef des kaiserlich russischen Bugschen Dragoner-
Eegimentes Nr. 26, Chef des königlich preußischen Posenschen TJlanen-
Eegimentes Prinz August von Württemberg Nr. 10, ä la suite des königlich
preußischen Ostpreußischen TJlanen-Eegimentes Graf von Dohna Nr. 8.
Personalstand
am 31. März 1904.
Präsident :
Seine Exzellenz Dr. Gandolf Graf Kuenburg, k. k. Minister a. D.,
k. u. k. wirkl. geheimer Eat, Senatspräsident des k. k. Obersten
Gerichtshofes i. P., Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone I. KL, Salzburg.
Die Mitglieder des Yerwaltungsrates.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident-Stellvertreter :
Straberger Josef, Ritter des Franz Josef-Ordens, k. k. Oberpostkontrollor
i. P. in Linz, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst-
und historische Denkmale (I. Sekt.), korresp. Mitglied des k. k. archäo-
logischen Institutes etc. etc., Fachreferent für die kulturhistorischen
Sammlungen.
Binder Eduard, Bergingenieur i. P. in Linz, Bibliotheks-Referent.
Commenda Hans, Direktor an der k. k. Staats-Oberrealschule in Linz,
Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr., Korrespondent der
geologischen Reichsanstalt, Referent für Oberösterreich der Erdbeben-
Kommission der Akademie der Wissenschaften, Fachreferent für
Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Gissinger Theodor, Professor der k. k. Staats-Oberrealschule, Referent
an der zoologischen Abteilung.
Handel- Mazzetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R. in Linz,
Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale, Referent für das Archiv (Ehrenmitglied des Museums).
Hauder Franz, Lehrer L Klasse an der Knabenvolksschule Linz-Waldegg,^
Referent an der entomologischen Abteilung.
B
xvni
Jeblinger Raimund, fürsterzbischöflicher Bauinspektor in Freiburg i, Br.,
Korrespondent der k. k. Zentralkoramission für Kunst- und historische
Denkmale.
Kränzl Emil, Dr. d. R., k. k. Postdirektions-Sekretär in Linz, Korrespondent
der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale,
Referent für musikalische Altertümer und Kunstgewerbliches, Sekretär
des Museums.
Mar kl Andreas, k. u. k. Major d. R., derzeit in Wien (Ehrenmitglied des
Museums).
Minkus Friedrich, Dr., Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.,
Kunstschriftsteller, derzeit in Wien.
Munganast Emil, k. k. Ober-PostkontroUor in Linz, Fachreferent für
Entomologie (Ehrenmitglied des Museums).
Newald Richard, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat, Präsident der
o.-ö. Advokaten-Kammer.
Nicoladoni Alexander, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz.
Pröll Laurenz, Dr. d. Ph., Chorherr des Stiftes Schlägl, k. k. Gymnasial-
Direktor a. D.
R.upertsb erger Matthias, regul. Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar in
Ebelsberg.
Schnopfhagen Franz, Dr. d. Med., Primararzt der o.-ö. Landes-Irrenanstalt
in Niedernhart, Sanitätsrat, Referent für die Abteilung der Wirbeltiere.
Thalmayr Franz, Dr. d. Ph., Direktor des Mädchen -Lyzeums in Linz,
Referent der Münzen-Sammlung.
Wastler Franz, k. k. Schulrat, Professor i. P. in Linz, Referent für Botanik.
Wildmoser Richard, Kaufmann in Linz, Besitzer des gold. Verdienst-
kreuzes m. d. Kr., Kassier des Museums.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und
Unterricht.
Magner Eduard, Dr. d. R., k. k. Hofrat i. P., Ritter des Franz Josef-Ordens.
C. Die Delegierten des oberösterreichischen Landes-
ausschusses.
Grasböck Theobald, Abt des Zisterzienserstiftes Wilhering, Landtags-
Abgeordneter und Landesausschuß, Komtur des Franz Josef-Ordens
m. d. St., Mitglied des Herrenhauses.
Esser Hermann, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, Landtags-
Abgeordneter.
Krackowizer Ferdinand, Dr. d. R., kaiserl. Rat, Landesarchivar i. P.
in Linz, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und
historische Denkmale,
Zibermayr Ignaz, Dr., Landesarchivar in Linz.
XIX
D. Die Delegierten des Gemeinderates der Landes-
hauptstadt Linz.
Jäger Ernat, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, Landtags-
Abgeordneter, Landesausschuß, Gemeinderat der Stadt Linz.
Feilerer Karl, Fabriksbesitzer, Gemeinderat,
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse in Linz.
(Während der Drucklegung neubesetzt.)
Wimmer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Präsident der Allgemeinen Spar-
kasse und Leihanstalt in Linz.
F. Rechnungsrevisoren.
Reininger Karl, Vizepräsident der Handels- und Gewerbekammer, Kauf-
mann in Linz.
Bisher Wimmer Julius (siehe oben).
G. Sammlungsrevisoren.
Hauck Josef, k. k. Hofrat i. P. in Linz.
Heyß Karl, k. k. Hofrat i. P. in Linz.
Neweklowsky Max, k. k. Finanzkommissär in Linz.
H. Beamte.
Kustos: Ubell Hermann, Dr. (prov.).
Kanzlei-Adjunkt: Kirchler Ida.
I. Diener.
Portier: Hackl Johann.
Diener: Brunmayr Josef.
„ Grüner Johann.
„ Nenning Ignaz.
„ Winter Johann.
XX
Die P. T. Herren Mandatare.
1882 Herr Almoslechner Hermann, Oberpostmeister in Perg.
1897 „ Denk Karl, Dr., praktischer Arzt in Scharnstein.
1890 „ Engl Isidor, k. k. Obersteiger i. P. und Besitzer des silb. Verdienst-
kreuzes m. d. Kr. in Hallstatt.
1870 „ Fuchs Theodor, Dr., Privatdozent für Paläontologie an der k. k. Uni-
versität in Wien.
1898 „ Oallois Ludicig v., Fabriksdirektor, Kleinmünchen, Besitzer des gold.
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1880 „ Oreil Hans, Direktor der k. k. Fachschule für Holzindustrie in
Ebensee, Ritter des Franz Josef-Ordens.
1882 „ Orienberger Karl, Ehrendomherr, Konsistorialrat, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Dechant und Stadtpfarrer in Eferding.
1896 „ Hauder Franz, Lehrer 1. Kl. an der Knabenvolksschule in Linz-
Waldegg.
1882 „ Heindl Leopold, Bürgermeister, Landtags-Abgeordneter und Besitzer
des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr., in Mauthausen.
1882 „ Horvdt Gustav v., k. u. k. Kämmerer in Kammer.
1882 „ Hutier Bartholomäus, k, k. Oberbergrat in Salzburg.
1882 „ Jeglinger Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Ordens der Eis. Krone
in. Klasse.
1885 „ Kagermüller Johann, Gastwirt in Eferding.
1880 „ Koch Friedrich, evangelischer Pfarrer in Gmunden.
1882 „ Köitl Karl, Oberpostmeister, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d.
Kr., in Lambach.
1882 „ Mathes Karl Ritter v., k. k. Oberbaurat in Linz.
1897 „ Melnitzky Karl, Bergingenieur in Graz.
1872, 1893 Herr Mittendorfer Rudolf, Werks- und Gemeindearzt, Besitzer des
gold. Verdienstkreuzes, in Großraming.
1901 Herr Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz.
1882 „ Poth Julius v., Postmeister in Altheim.
1885 „ Preen Hugo v., Kunstmaler und Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale in Osternberg
bei Braunau.
1903 „ Richard Alexander, Direktor der süddeutschen Verlagsanstalt,
München.
1882 „ Roßmann J. O., Oberpostmeister und Besitzer des gold. Verdienst-
kreuzes m. d. Kr., in Mauerkirchen.
1882 „ Rußegger Anton, Ritter des Franz Josef- Ordens, Bergwerksdirektor
i. P. in Linz.
1872 „ Saxeneder Josef, geistl. Rat und Pfarrer in Neukirchen, Bezirk Braunau.
1882 „ Schachner Anton, Postmeister i. P. in Schwanenstadt.
1897 „ Schraml Karl, k. k. Ober-Bergverwalter in Hallstatt.
1899 „ Seyrl Hugo, Gutsbesitzer in Schloß Starhemberg.
1902 „ Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
1902 „ Wendling Ludung, Gemeindearzt in Ach a. d. Salzach.
XXI
Yerzeichiiis der Mitglieder.
(Stand am 1. April 1904.) . .
Die P. T. Ehrenmitglieder.
Herr Columhus Christojjh Freiherr v., Sekretär weiland Seiner k. u. k. Hoheit
des Erzherzogs Franz Karl, k. k. Hofrat etc. etc. (Ernannt am
14. Juni 1854.)
Seine Exzellenz Helfert Josef Freiherr v., Dr., k. u. k. geheimer Rat, Präsident
der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale,
Mitglied des Herrenhauses und der kaiserl. Akademie der Wissen-
schaften etc. etc. (Ernannt am 14. Juni 1854.)
Herr Kenner Friedrieh, Dr., k. u. k. Hofrat, Direktor der Münzen-, Medaillen-
und Antiken-Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Mitglied
der kaiserl. Akademie der Wissenschaften und der bildenden Künste
in Wien, der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale etc. etc. in Wien. (Ernannt am 4. August 1874.)
„ Reiter Edmund, kaiserl. Eat, Ehrenmitglied der entomologischen Gesell-
schaft in Berlin, korresp. Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften
und entomologischer Vereine des In- und Auslandes. (Ernannt am
30. November 1875.)
Seine Exzellenz Wilczek Hans Oraf, Frei- und Bannerherr zu Hultschin und
Guttenland, k. u. k. geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses, Kurator des k. k. österreichischen Museums für Kunst
und Industrie etc. etc. (Ernannt am 22. März 1882.)
Herr Miich Matthäus, Dr., k. k. Regierungsrat, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl., Realitäten -Besitzer, Mitglied der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale etc. etc. (Ernannt
am 16. Mai 1885.)
Seine Exzellenz Gautsch Paul Freiherr v. Frankenthurn, Dr., k. u. k. geheimer
Rat, k. k. Ministerpräsident a. D., Mitglied des Herrenhauses,
Präsident des Obersten Rechnungshofes etc. etc. in Wien. (Ernannt
am 16. Mai 1893.)
Seine Exzellenz Madeyski Stanislaus Ritter v. Poray, Dr., k. u. k. geheimer
Rat, k. k. Minister a. D., ständiges Mitglied des Reichsgerichtes in
Wien etc. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
Seine Exzellenz Puthon Viktcrr Freiherr v., k. u. k. geheimer Rat, Besitzer des
Großkreuzes des Ordens der Eis. Krone, Ritter des Franz Josef-
Ordens, Statthalter für Oberösterreich a. D. etc. in Salzburg.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
Seine Gnaden Herr Achleuthner Leonard, P., Abt des Stiftes Kremsmünster,
Mitglied des Herrenhauses etc. etc. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
Herr Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eis. Krone III. Kl. in Graz. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
Seine Exzellenz Kuenburg Oandolf Oraf, Dr., k. u. k. geheimer Rat, Senats-
präsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P., Ritter des
Ordens der Eis. Krone I. Kl. etc. in Salzburg. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
XXII
Herr Handel- Maxxctti Viktor Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R. etc. in Linz.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
„ Stäche Guido, k. k, Hofrat i. P., Ritter des Ordens der Eis. Krone
III. Kl., Kommandeur des tun. Nischan-Iftihair-Ordens, Mitglied der
Ung. geologischen Gesellschaft in Budapest und der naturhistorischen
Gesellschaft „Isis" in Dresden. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
„ Markl Andreas, k. u. k. Major i. P. in Wien. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
„ Munganast Emil, k. k. Ober-Postkontrollor. (Ernannt am 18, Mai 1899.)
„ Meindl Konrad, Abt des Chorherrenstiftes Reichersberg, Konservator der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale in
Wien etc. (Ernannt am 21. Mai 1901.)
., Benndorf Otto, k. k. Hofrat, Komtur des Franz Josef-Ordens, Ritter des
Leopold -Ordens, Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften,
Direktor des k. k. archäologischen Institutes, Mitglied der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale etc. etc. in Wien.
(Ernannt am 21. Mai 1901.)
„ Steindachner Franz, k. k. Hofrat, Ritter des Leopold -Ordens, Ritter des
Ordens der Eis. Krone und des Franz Josef-Ordens, Phil.-Dr., wirkl.
Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, Intendant des
k. k. naturhistor. Hofmuseums in Wien etc. etc. (Ernannt am
21. Mai 1901.)
,, Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz. (Ernannt am
9. Mai 1902.)
(Ve rstorbene.)
Seine kaiserl. Hoheit Erxherxog Karl von Österreich t 1847
Seine kaiserl. Hoheit Erxherxog Johann von Österreich t 1859
Seine kaiserl. Hoheit Erxherxog' Ludwig von Österreich f 1864
Seine kaiserl. Hoheit E'xherxog Maximilian von Österreich- Este ..."}■ 1863
Seine Gnaden Hochw. Herr Altmann Arrigler, Abt des Stiftes Göttweih f 1846
Seine Exzellenz Baldacci Anton Freiherr v., Präsident des k. k. General-
Rechnungs-Direktoriums in Wien f 1841
Seine Exzellenz Baumgartner Andreas Freiherr v., Dr., k. k. Hofrat
in Wien f 1865
Herr Bischoff Ignax v. Altenstein, Dr., k. k. Regierungsrat in Wien . . f 1850
Seine Durchlaucht Colloredo -Walsee Rudolf Fürst, 1. Obersthofmeister
Seiner Majestät des Kaisers Ferdinand I. in Wien . . . . f 1843
Seine Exzellenz Dietrichstein-Proskau Leslie Moritx Oraf, 1. Obersthof-
meister der Kaiserin Maria Anna in Wien t 1864
Seine Exzellenz Eichhoff Josef Freiherr v., k. k. Hofkammerpräsident
in Olmütz -|- 1866
Herr Endlicher Stephan, Dr., Kustos im k. k. Hof-Naturalienkabinett
in Wien ^ 1849
„ Ena Faustin, Professor am k. k. Gymnasium in Troppau . . . f 1858
„ Erb Franx Ritter v., Dr., k. k. Hofrat, Direktor des Haus-, Hof-
und Staatsarchivs in Wien -)- 1872
Hochw. Herr Hallaschka Cassian, Dr., k. k. Hofrat in Wien f 1847
xxm
Herr Hammer-Purkstall Josef Freiherr v., k. k. Hof- und Ministerialrat
in Wien t 1856
Seine Exzellenz Hardegg Olatx und im Machland Ignax Graf, Präsident
des k. k, Hofkriegsrates in Wien t 1848
Seine Exzellenz Hauer Josef Freiherr v., Vizepräsident der k. k. Hof-
kammer in Wien t 1863
Seine Exzellenz Hügel Karl Freiherr v., Dr., a. o. Gesandter am groß-
herzogl. tosk. Hofe t 1870
Seine Exzellenz Inzaghi Karl Oraf v., k. k. Hofkanzler in Graz . . . f 1856
Seine Exzellenz Hochw. Herr Jüstel Josef Alois, Dr., k. k. Staats- und
Konferenzrat in Wien t 1858
Herr Kollar Vinzenz, k. k. Regierungsrat in Wien t 1860
Seine Exzellenz Kolowrat-Liebsteinsky Firmz Anton Graf, k. k. Staats-
minister in Wien . t 1861
Seine Exzellenz Kübeck Karl Freiherr v. Kübau, Präsident der k. k. all-
gemeinen Hofkammer in Wien t 1855
Herr Littroiv Josef Johann Edler v., Dr., Direktor der k. k. Universitäts-
Sternwarte in Wien t 1840
Seine Durchlaucht Lobkowitz August Longin Fürst, Präsident der
k. k. Hof kammer in Wien t 1842
Seine Exzellenz Mayr Josef Freiherr v. Gravenegg, Vizepräsident der
k. k. Hofkammer in Wien t 1870
Seine Durchlaucht Metternich Winneburg Wenzel Jjothar Fürst, k. k. Staats-
minister in Wien t 1859
Seine Eminenz Milde Vinzenz Eduard, Dr., Fürsterzbischof von Wien f 1853
Seine Exzellenz Mittrowsh-y v. Mittrowiz und Nemischl Friedrich Graf,
oberster Kanzler der k. k. Hofkanzlei in Wien t 1842
Hochw. Herr Muchar Albert v., Dr., Kapitular des Stiftes Admont,
k. k. Professor in Graz t 1849
Herr Natterer Josef, I. Kustos am k. k. zoologischen Hofkabinett
in Wien t 1852
,, Partsch Paul, Kustos und Vorstand am k. k. Hof - Naturalien-
kabinett in Wien t 1856
Seine Exzellenz Pillersdorf Franz Freiherr v., k. k. Premierminister
in Wien t 18»>2
Seine Eminenz Pirker Ladislaus v. Felsö-Eör, Dr., Patriarch, Erz-
bischof von Erlau t 1847
Seine Exzellenz Salis Zizers Rudolf Graf, Obersthofmeister Seiner
k. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl in Wien f 1846
Herr Schels B. Johann, k. k. Oberstleutnant und Bibliothekar des Hof-
Kriegsarchives in Wien t 1847
„ Schreibers Karl Ritter v., Dr., Direktor der k. k. Hof-Naturalien-
kabinette in Wien t 1852
Seine Exzellenz Sedlnitzkg Josef Graf Freiherr v. Choltitz, Präsident
der k. k. obersten Polizei- und Zensurhofstelle in Wien . . f 1855
Seine Exzellenz Taaffe I^udwig Graf, Präsident der k. k. obersten
Justizstelle in Wien t 1855
Seine Exzellenz Talatzko Johann Freiherr v. Gestiticz, Präsident der
niederösterreichischen Landesregierung in Wien t 1858
XXIV
Herr Weiß Johann v. Starkenfels, Dr., k. k. Staats- und Konferenzrat
in Wien t 1Ö47
Seine Exzellenz Wilcxek Friedrieh Graf, k. k. Hofkammerpräsident
in Wien • t l'^ßl
Seine k, u. k. Hoheit Erzherzog Albrecht von Österreich, k. u. k. Feld-
marschall in Wien t 1895
Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Josef von Österreich, Palatin von Ungarn f 1847
Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Bainer von Österreich, k. k. Feldzeug-
meister _ t 1853
Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Stephan von Österreich, k. k. Feld-
marschall-Leutnant t 1867
Herr Bergmann Josef Ritter v., Dr., Direktor des k. k. Münz- und
Antikenkabinettes in Wien t 1872
Seine Gnaden Hochw. Herr Eder Wilhelm, Abt des Stiftes Melk . . f 1866
Seine Exzellenz Falkenhayn Eugen Isidor Graf Obersthofmeister Seiner
kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl in Wien . . . . f 1853
Herr Ileckel Jakob, Kustosadjunkt des k. k. Hofkabinettes in Wien . . f 1857
Seine Eminenz Sommerau-Beckh Max Josef Freiherr v., Dr., Kardinal,
Fürsterzbischof von Olmütz t 1853
Hochw. Herr Filz Michael, Kapitular und Prior des Stiftes Michael-
beuern t 1854
Herr Pausinger Franz v., Gutsbesitzer von Frankenburg t 1850
„ Fischhof Josef, Professor am Konservatorium in Wien f 1857
„ Haidinger Wilhelm Ritter v., Dr., k. k. Hofrat und Direktor der
geologischen Keichsanstalt in Wien t 1871
„ Mancher Ignaz, k. k. Landesgerichtsrat in Wien t 1860
Seine Exzellenz Bach Alexander Freiherr v., Dr., k. k. Minister des
Innern in Wien t 1893
Seine Exzellenz Thun-Hohenstein Leo Graf, k. k. Minister für Kultus
und Unterricht in Wien t 1888
Herr Russegger Josef Ritter v., k. k. Ministerialrat und Vorstand der
Berg-, Forst- und Güterdirektion in Schemnitz, Ungarn . . f 1863
„ Vnger Franz, Dr., k. k. Hofrat in Graz t 1870
„ Würth Josef Edler v., Dr., k. k. Oberlandesgerichtsrat in Wien . t 1855
Seine Exzellenz Thimfeld Ferdinand Freiherr v., k. k. Minister für
Landeskultur und Bergwesen in Wien t 1868
Seine Exzellenz Buol Schauenstein Karl Ferdinand Graf, k. k. Minister
des Äußern in Wien t 1865
Herr d'Elvert Christian Ritter, k. k. Hofrat in Brunn t 1896
Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Karl Ltidicig von Österreich, Protektor
des Museums Fräncisco-Carolinum in Linz t 1896
Seine Majestät Kaiser Maximilian I. von Mexiko, Erzherzog von
Österreich t 1867
Seine königl. Hoheit Maximilian Herzog von Bayern t 1888
Herr Bischoff Josef, kaiserl. Rat, Bürgermeister von Linz t 1855
Seine Exzellenz Grünne Karl Graf, k. k. Feldzeugmeister in Wien . . t 1884
Seine Exzellenz Ksmpen Johann Freiherr von Fichtenstamm, k. k. Feld-
zeugmeister in Wien t 1863
Herr Klar Paul Alois, k. k. Kreisrat in Prag t 1860
XXV
Herr Liebig Justus Freiherr v., Präsident der königl. bayer. Akademie
der Wissenschaften in München -j- 1873
„ Phillips Georg, Dr., k. k. Hofrat in Wien t 1872
Seine Eminenz Rauscher Otmar Ritter v., Kardinal und Fürsterzbischof
von Wien f 1875
Seine Exzellenz Werner Josef Freiherr v., k. k. a. o. Gesandter am
Hofe zu Dresden f 1871
Herr Redtenbacher Ludwig, Dr., k. k. Regierungsrat in Wien f 1876
„ Hörnes Moritz, Dr., I. Kustos und Vorstand des k. k. Hof-
Mineralienkabinettes in Wien f 1868
Hochw. Herr Oberleitner Franx, Pfarrer in Ort am Traunsee . . , . t 1897
Herr Neilreich August, Dr., k. k. Oberlandesgerichtsrat in Wien , . . t 1871
„ Brandt Friedrich Ritter t\, Dr., kaiserl. russischer Staatsrat in
Petersburg t 1879
Hochw. Herr Cori Johann Nep., k. k. Militärpfarrer und Ehrendomherr
von Budweis , f 1887
Herr Lindenschmit Jjudwig, Dr., Direktor des röm.-germ. Zentral-
museums in Mainz f 1893
„ Grösse Johann Theodor, Dr., königl. sächsischer Hofrat in Dresden t 1885
Seine Durchlaucht Friedrich Karl Josef Fürst xu Hohenlohe-Waldenburg-
Schillingsfürst, kaiserl. russischer General-Leutnant . . . . f 1884
Seine Exzellenz Folliot de Crennville Franx Graf, k. k. Oberstkämmerer
in Wien t 1888
Herr Wiser Karl, Dr., Bürgermeister von Linz t 1889
„ Sacken Eduard Freiherr v., Dr., k. k. Eegierungsrat in Wien . . f 1883
Seine Exzellenz Bombelles Karl Graf v., k. k. Vizeadmiral in Wien . . f 1889
Herr Knörlein Josef, k. k. jubilierter Baurat in Linz t 1883
Seine Eminenz Ganglbauer Cölestin Josef, Dr., Kardinal, Fürsterzbischof
von Wien t 1889
Herr Wurxbach Konstant. Ritter v. Tannenberg, k. k. Eegierungsrat in
Berchtesgaden t 1893
Seine Exzellenz Tlye Glutnek Anton Freiherr v., Dr., k. k. Minister a. D.
in Wien t 1894
Herr Simony Friedrich, Dr., k. k. Hofrat in Wien t 1896
Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Johann (Johann Ort).
Herr Schiedermayr Karl, Dr., k. k. Statthaltereirat i. P. in Kirchdorf f 1895
„ Hafner Josef, Privat und Realitätenbesitzer in Linz f 1891
„ Ilg Albert, Dr., k. k. Regierungsrat in Wien f 1896
„ Dürrnberger Adolf, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Vizepräsident
des Museums Francisco-Carolinum in Linz f 1896
Seine Exzellenz Ameth Alfred Ritter v., k. u. k. Hofrat und Direktor
des Haus-, Hof- und Staatsarchives in Wien t 189''^
Herr Obermüllner Karl, k. k. Hofrat i. P., Vizepräsident des Museums
Francisco-Carolinum t 1898
„ Kerner Anton Ritter v. Marilaun, Dr., k. k. Hofrat und Uni-
versitäts-Professor in Wien t 1898
„ Hauer Franx Ritter t\, Dr., k. k. Hofrat a. D., Mitglied des
Herrenhauses etc. in Wien t 1899
XXVI
Herr Cxerny Älbin, Konsistorialrat , reg. Chorherr und Bibliothekar
des Stiftes St Florian etc t 1900
„ Boeheim Wmdelin, Direktor der Sammlungen von Waffen und kunst-
industr. Gegenständen des Allerhöchsten Kaiserhauses etc. . f 1900
„ Kroms Franx Ritter v. Marchland, Dr., k. k. Hofrat und ordentl.
Professor der österr. Geschichte an der Universität in Graz,
korresp. Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften etc. f 1902
„ Wichner Jakob, P., Kapitular des Stiftes Admont, Besitzer der
gold. Medaille für Kunst und Wissenschaft etc t 1903
„ Frieß Gottfried, Dr., Kapitular des Stiftes Seitenstetten, Meister
des freien deutschen Hochstiftes zu Frankfurt a. M., Kon-
servator der k. k. Zentralkommission t 1904
„ Zittel Karl Alfred, Dr., Professor der Geologie und Paläontologie
an der Universität zu München etc t 1904
„ Dierxer Emil Ritter v. Trcmnthal, Landeshauptmann-Stellvertreter,
Ritter des Ordens der eis. Krone, Fabriksbesitzer etc. , . . f 1904
Die P. T. korrespondierenden Mitglieder.
1878 Herr Clessin S., königl. Bahninspektor in Ochsenfurt in Bayern, Regbz.
Unterfranken.
1885 „ Ganglbauer Ludwig, Kustos an dem naturhistorischen k. k. Hof-
museum in Wien.
1902 „ Hackel Alfred, Dr. phil., k. k. Professor in Steyr.
1885 „ Hackel Fduard, k. k. Professor am Landes-Real-Obergymnasium in
St. Polten.
1903 „ Mayr Sebastian, P., Kapitular des Stiftes Kremsmünster und k. k. Gym-
nasial-Professor, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1863 ., Meindl Konrad, Abt des Chorherren - Stiftes Reichersberg, Kon-
servator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
1868 „ Möhl H., Dr., Lehrer der Geognosie und Technik in Kassel.
1878 „ Redtenbacher Anton, Dr., Privat in Wien.
1888 ,, Redtenbacher Josef, Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in Wien.
1873 „ Rupertsberger Matthias, Chorherr von St. Florian und Pfarrvikar
in Ebelsberg.
1885 „ Schnürrer Franx, Dr., Skriptor der k. u. k. Familien-Fideikommiß-
Bibliothek in Wien.
1868 „ Temple Rudolf Oberbeamter der „Assicurazioni generali'- in
Budapest.
1886 „ Tschusi Viktor Ritter von und xu SchmidJioffen , Präsident des
Komitees für ornithologische Beobachtungs- Stationen in Öster-
reich-Ungarn etc. in Hallein.
1873 „ Walter August, k. u. k. Oberwundarzt i. P. in Stein bei Laibach.
XX vn
Die P. T. ordentlichen Mitglieder.
* bedeutet die neuen Beitritte.
Die Mitglieder, bei welchen eine Ortsangabe fehlt, sind in Linz wohnhaft.
Seine Exzellenz Abensperg und Traun Hugo Graf, Ritter des gold. Vlieses,
Mitglied des österreichischen Herrenhauses, k. u. k. geheimer Rat
und Kämmerer, Oberstkämmerer, Herrschaftsbesitzer in Wien.
Herr Ächleitner Franx, Stadtpfarrer in Vöcklabruck.
„ Achleuthncr Leonard, Abt des Stiftes Kremsmünster, Seiner k. u. k. Maje-
stät Rat, Mitglied des österreichischen Herrenhauses, Komtur des
Franz Josef-Ordens m. d. St. und des Leopold-Ordens.
„ Aichelburg- Labia Franz, Freiherr -von und xu, k. u. k. Kämmerer und
k. k. Statthaltereirat.
„ Albel Franx, Lehrer I. Kl. an der Kaiser Franz Josef-Schule.
„ Altwirth Theodor, k. k. Ober-Rechnungsrat beim Obersten Rechnungshofe
in Wien.
„ Apfelthaler Rudolf, Kaufmann.
„ Arneth Hektor Ritter v., Med.-Dr. in Wien.
Frau *Arnexeder Marie, Schneidermeisterin.
Herr Asenstorfer Franx, Professor und Bibliothekar, Chorherr des Stiftes
St. Florian.
Seine Durchlaucht Auersperg Franx Fürst, k. u. k. Kämmerer, Herrschafts-
besitzer in Wien.
Ihre Durchlaucht Auersperg Wilhelmine Fürstin, geb. Gräfin Kinsky, k. u. k. Stern-
kreuzordens- und Palastdame in Wien.
Seine Durchlaucht Auersperg Karl Fürst, Mitglied des österreichischen Herren-
hauses, Herrschaftsbesitzer in Wlaschim.
Ihre Durchlaucht Auersperg Fleonore Fürstin, geb. Gräfin Breunner, k. u. k. Stern-
kreuzordens- und Palastdame in Wlaschim.
Seine Exzellenz Babie Stephan, k. u. k. Feldmarschall-Leutnant und Kommandant
der 3. Infanterie-Truppen-Division.
Seine Exzellenz Baernreither J. M., Dr., k. k. Minister a. D. in Wien.
Herr Bahr Hermann, Schriftsteller in Wien.
„ Bauemberger Hermann, Professor am Kollegium Petrinum in Urfahr.
„ Baumgartner Anton, Kaufmann.
„ Baylaender B., Fabriksinspektor.
„ Beaulteu-Marconnay Olivier Freiherr v., k. u. k. Kämmerer.
„ Becker Karl, Buchbinder.
Seine Exzellenz Beckers xu Westerstetten Emil Oraf, k. u. k. Kämmerer und
Feldmarschall-Leutnant d. R.
Seine Exzellenz Bellegarde Franx Qraf k. u. k. geheimer Rat und Kämmerer,
Herrschaftsbesitzer in Wien.
Herr Benesch Ludwig, Privat.
„ Berger Ernst, Dr., k. k. Landesgeriehtsrat in Wien.
„ Berger Franx, Dr., Professor.
„ Berger Gottfried, k. k. Statthaltereirat und Bezirkshauptmann in Schärding.
„ Berger Leopold, o.-ö. Landes-Rechnungsassistent.
„ Beurle Karl, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Reichsrats- und Landtags-
Abgeordneter.
XXVIII
Herr Beyer Andreas Franx, Kaufmann.
„ Binder Eduard, Bergingenieur i. P.
„ Bittinger Andreas, Fachlehrer an der Kaiser Franz Josef-Schule.
„ Blittersdorff Philipp Freiherr v., k. u. k. Oberleutnant.
„ Blum Heinrich sen., Hutmacher.
., Bohr C, Apotheker.
Seine Exzellenz Bohano Friedrieh Edler von Kronstadt, k. u. k. Feldmarschall-
Leutnant d. R.
Herr Boschan Louis Ritter v., Gutsbesitzer in Achleiten.
„ Bosehan Karl Gustav Bitter v., Dr., k. k. Statthalterei-Konzipist.
„ Böheim Josef, Landtags- und Reichsrat^-Abgeordneter, Uhrmacher.
Braunau Stadtgemeinde.
Herr Brechler Albrecht Ritter v. Troseovic, k. u. k. Hauptmann i. P.
„ Bremier Alexander, Med.-Dr., Primararzt des Allgemeinen Krankenhauses.
„ Brunner Eduard, Beamter der Allgemeinen Sparkasse.
„ Brunthaler Ferdinand, Kaufmann.
„ Buehmair Rupert, Spiritual des bischöflichen Priesterseminars.
,, Buehmayr Franz, Fachlehrer in der Jubiläumsschule.
„ Buschmann Anton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Seine Exzellenz *Bylandt-Rheidt Artur Oraf, k. k. Statthalter in Oberösterreich,
k. u. k. geheimer Rat und Kämmerer, Minister a. D., MitgUed des
Herrenhauses, Ritter des Ordens der eis. Krone I. Kl. etc.
Herr Carneri Bartholomäus Ritter v. in Marburg, Steiermark.
,, *Chiari Max, Dr., k. k. Ober-Finanzrat.
Seine Exzellenz Chlumecky Johann Freiherr v., k. u. k. geheimer Rat, Minister
a. D,, Mitglied des österreichischen Herrenhauses etc. in Wien.
Herr Christ Ludivig, Kaufmann, kais. Rat.
Commenda Hans, Direktor der k. k. Staats-Oberrealschule, Korrespondent
der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, Besitzer des goldenen
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Commenda Ludwig, Lehrer in Grein.
„ Deißinger Eduard, Dr., Stadtarzt in Urfahr.
,, De7ik Karl, Med.-Dr., Augenarzt.
„Deutscher Klub", Verein, Linz.
Herr Dim^nel Franz, Privat, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
,, Doblhoff-Dier Heinrich Freiherr v., Gutsbesitzer, Ritter des Leopold-Ordens,
Reichsrats-Abgeordneter in Wien.
., Dohlinger Max, Dr., Privat.
„ * Dobretsberger Alois, Herrenkleidergeschäfts-Inhaber.
Seine Exzellenz Doppelbatier Franz Maria, Bischof von Linz, k. u. k. geh. Rat,
Seiner päpstlichen Heiligkeit Hausprälat, Ritter des Ordens der Eis.
Krone, Kommandeur des Leopold-Ordens, Dr. etc.
Herr Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hof buchdruckerei Jos. Feichtingers Erben.
„ Dullinger Leopold, Domscholaster und Stadtpfarrer.
„ Dungl Adalbert, Dr., Abt des Stiftes Göttweih, Generalabt des Benediktiner-
Ordens, kaiserl. Rat, Besitzer der Medaille für Kunst und Wissenschaft,
Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale, Reichsrats-Abgeordneter.
Frau iHlrckheim Montmartin Franziska Gräfin, Gutsbesitzerin in Hagenberg.
XXIX
Herr Dürrnberger Johann, päpstlicher Hauaprälat, Konsiatorialrat, Vorstadt-
pfarrer und Dechant in Steyr, Ehrendomherr des Linzer Kathedral-
kapitels, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Frau Dürrnberger Olga, Hof- und Gerichtsadvokatens -Witwe.
Herr Dworxak Hans, Gutsbesitzer, Landtags-Abgeordneter, Schloß Aistersheim.
„ Ebenhoeh Alfred, Dr. jur., Landeshauptmann im Erzherzogtume Österreich
ob der Enns, Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St.
., Eder Gustav, Apotheker, Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Offizier
des Franz Josef-Ordens.
., Eder Johann Michael, Privat.
„ Edlbacher Ludwig, k. k. Gymnasial-Professor i. P,
„ Edlinger Franz, Bankdirektor.
Eferding, Sparkasse der Stadt.
Herr Effenberger Anton, Dr., Direktor der Handelsakademie, kaiserl. Rat.
„ Ehrentletzberger Siegmund, Kaufmann.
„ Ehrl Friedrich, Dr., Arzt.
,, Eibensteiner Florian, Oberlehrer in Pabneukirchen.
„ Enderle Jidius, Dr., Professor am städt. Gymnasium in Wels.
„ Endlicher Emanuel, Magister der Pharmazie, Apotheker in Aschach
a. d, Donau.
„ Endhceber Johann, k. k. Eichoberinspektor in Wien.
„ Fhgl Siegmund Qraf von und xu Wagrein, k. u. k. Kämmerer und Guts-
besitzer.
„ Fungier Josef, Pfeifenfabrikant.
Enns Stadtgemeinde.
Fhns Sparkasse der Stadt.
Herr Erhard Alois, Dr., Arzt.
„ Esser Hermann, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter.
,, Estermann Anton jun., Spediteur in Urfahr.
„ Ewert Theodor, Repräsentant der Triester k. k. priv. Allgemeinen Assekuranz.
„ Fjyermann Franz v., Hausbesitzer in Wien.
Frau Ezdorf Sidonie Qräfm, geb. Freiin Borowiczka von Themau, k. k. Hofrats-
Gattin.
Herr Fasbender Matthias, Ingenieur.
„ Feder Qeorg, Dr., Stadtarzt.
„ Feilerer Karl, Fabriksbesitzer, Gemeinderat.
„ Fellner August, städtischer Chemiker.
Firma Fink Vinzenx, k. k. Hofbuchhandlung.
Herr Fiorioli Josef, Weinhändler.
„ Fischer Eduard, Kaufmann.
„ Fisch er- Colbrie Julius, freiresign. k. k. Notar, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Fischer Rupert, Cafetier.
„ Fischill Eduard, Apotheker in Urfahr.
St. Florian Sparkasse des Bezirkes.
Herr Foltz Albert, Buchhändler.
„ Forster Leopold, Dr., k. k. Hofrat i. P.
„ Forstner-Dambenois Ernst Freiherr v., k. u. k. Oberstleutnant d. R.
„ Förchtgott Alfred, k. k. Oberpostverwalter in Ischl, Besitzer des gold. Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr.
XXX
Herren Heinrich Franck Söhne, Fabriksbesitzer.
Herr Frank Leopold, Professor am k. k. Staatsgymnasium in Pola.
„ Franz Adolf, Dr., Prälat in Gmunden.
„ Fraundorfer Oeorg, Hausbesitzer und Buchbindermeister.
,. Fränkl Ignax, Dr., Besitzer der Kneippschen Anstalt am Riesenhof
in Urfahr.
Freistadt Stadtgemeinde.
Freistadt Sparkasse der Stadt.
Herr Frühauf Friedrich, Dr., in Wien.
„ Filger Max Bitter v., k. k. Statthaltereirat, Eitter des Franz Josef-Ordens,
., Fiihrlinger Johann, k. k. Gerichtssekretär in Ried.
„ Fürböck Ernst, Lehrer.
„ Fürlinger MaHhias, Kapitular des Stiftes und k. k. Professor in Krems-
münster.
Seine Erlaucht Fürstenherg Eduard Egon Landgraf xu, k. u. k. Kämmerer,
Mitglied des Herrenhauses, Güterbesitzer in Wien.
Herr Gabi Ludwig, Dr., k. k. Professor i. R., Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale.
„ Gagern Karl Freiherr v., k. u. k. Legationsrat a. D., Landtags-Abgeordneter,
Komtur des Franz Josef-Ordens in Windern.
,, Gamlich Emanuel, Kaufmann.
,, Geistberger Johannes, P., Benediktiner von Kremsmünster, Pfarrvikar in
Steinerkirchen bei Fischlham.
Firma Geyer Julius l^achfolger, Mode- und Konfektionsgeschäft.
Herr Gerjer Karl, fürstl. Starhembergscher Forstmeister, Besitzer des gold. Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr.
„ Gissinger Theodor, Professor der k. k. Staats-Oberrealschule.
„ Glanx Anton Ritter v., Dr., Hof- und Gerjchtsadvokat.
Gmunden Kommunal-Gymnasium.
Omunden Stadtgemeinde.
Gmunden Sparkasse der Stadt.
Herr Oörner Karl Ritter v., Dr., Chefredakteur der „Tages-Post".
,, Göttner Josef, Baurat der k. k. oberösterreichischen Statthalterei.
„ Graf Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Ordens der Eis. Krone IIL Kl,
und des Franz Josef-Ordens.
„ Grasböck Theobald, Abt des Stiftes Wilhering, geistl. Rat, Mitglied des
Herrenhauses, Landtags -Abgeordneter, Komtur des Franz Josef-
Ordens m. d. St.
,. Grietiberger Karl, Ehrendomherr und Konsistorialrat, emeritierter Dechant
und Stadtpfarrer in Eferding, Ritter des Franz Josef-Ordens, Kor-
respondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
Orieskirchen Sparkasse der Stadt.
Herr Orillmayr Johann, Gutsbesitzer in Schwanenstadt.
., Grimus August Ritter v. Grimburg, Dr., k. k. Hofrat, Ritter des Ordens
der Eis. Krone HI. Kl. und des Franz Josef-Ordens,
„ Grimus Wilhelm Ritter v. Grimburg, k. k. Oberbaurat i, R., Ritter des
Ordens der Eis. Krone IIL Kl.
„ *Grohmann Heinrich, Architekt, k. k. Professor i. R,
XXXI
Herr Großer Karl, Lithograph.
„ Qroßmann Josef, Teilhaber der oberösterreichischen Glasmalerei.
„ Oruhhauer Karl, Prokurist.
Orünburg Sparkasse der Gemeinde.
Herr Qrünner Karl, Oberlehrer an der Knaben -Volksschule.
„ Ostöttner Franx, Maler.
„ Guggenberger Edmund, Gymnasialschüler.
„ Oumpelmayer Josef, Weltpriester, Professor.
„ Outman7i M., Kaufmann.
„ Qyri Adolf, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr. in Wien.
„ Haas c& Söhne Philipp, Inhaber der k. k. priv. I. Teppich- und Möbelstoft-
Fabriken.
„ Haberl Alois, Pfarrer in Riedau, Korrespondent der k. k. Zentralkommission
für Kunst- und historische Denkmale.
„ Haekel Alfred, Dr. phil., k. k. Professor in Steyr.
„ Hagenauer Simon, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Wien.
„ Hager Evermod, Dr., Chorherr von Schlägl, k. k. Professor.
„ Hahn Hugo, Fabriksbesitzer in Helfenberg.
,, * Haidenthaler Josef, Dr., Landes-Badearzt, Bad Hall.
„ Hallek Paul, Oberlehrer i. P. in Urfahr.
„ Handel Franx Freiherr v., Gutsbesitzer in Almegg.
Frau Handel Marie Freiin v., geb. v. Guaita, in Almegg.
„ Handel Klothilde Freiin v., geb. Gräfin Berchem, Landesgerichts-Präsidentens-
Witwe, Besitzerin des Elisabeth-Ordens II. Kl.
Herr Handel Friedrieh Freiherr v., k. u. k. Oberst d. K. in Salzburg.
Frau Handel Fanni Freiin v., geb. Gräfin St. Julien in Salzburg.
Herr Handel-Maxxetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Oberst d, R., Konservator der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale.
„ Handmann Rud., P., S. J., Linz, Freinberg.
„ Hanrieder Norbert, Pfarrer in Putzleinsdorf.
,, Hansmann' Max, F. S.-L. Hof-, Buch- und Kunsthändler.
„ Hanß Be?-nhard, k. u. k. Hauptmann d. R., Schloß Ranariedl.
Frau Hardtnmth Hedwig v.. Schloß Buchenau bei Linz.
Seine Exzellenz Harraeh Alfred Reichsgraf, k. u. k. geh. Rat und Kämmerer,
Rittmeister a. D., Gutsbesitzer in Aschach a. d. Donau.
Ihre Exzellenz Harrach Anna Reichsgräßn, geb. Prinzessin Lobkowitz, in
Aschach a. d. Donau.
Frau Hartwagner Luise, Banlderswitwe, Besitzerin des Elisabeth-Ordens II. Kl.
Herr Haslroither Gerhard, Abt des Stiftes Schlierbach.
„ Hatschek Ludwig, Fabriksbesitzer in Vöcklabruck.
„ *Hauder Franx, Lehrer I. Kl. an der Knaben -Volksschule Linz -Waldegg.
„ Hauer Julian, Konviktspräfekt und k. k. Professor in Kremamünster.
,, Hauk Josef Karl, k. k. Hofrat i. P.
„ Hayden Siegmund Christian Freiherr von und xu Dorff, k. u. k. Ober-
leutnant d. R., Gutsbesitzer, Reichsrats - Abgeordneter in Dorflf bei
Schlierbach.
„ Heidlmair Heinrich, Dr., Sektionsrat im k. k. Ministerium für Kultus
und Unterricht in Wien.
„ Hein Robert Freiherr v., k. k. Landespräsident von Kärnten in Klagenfurt.
xxxn
Herr Heindl Leopold, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr., Realitäten-
Besitzer, Landtags-Abgeordneter und Bürgermeister in Mauthausen.
,, Heiniseh Amandtis sen., Kaufmann.
., Heinisch Ämandiis jun., Kaufmann.
., Heiser Anton, Dr., Arzt.
,, Helletxgrtiber Josef, Bäckermeister.
^ Hessinyer Franx, k. k. Poatamtsdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
,, Heiß Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Leopold-Ordens.
Fräulein *Hinghofer Emilie, Bürgerschul-Direktorin.
Herr Hinsenkamp Heinrich, Dr., Advokat und Bürgermeister der Stadt Urfahr,
Landtags-Abgeordneter, Ritter des Franz Josef-Ordens.
., Hirsch Wilhelm, Kaufmann.
„ Hittmair liiidolf, Dr., Professor der Theologie.
Frau Hofstätter Anna, Haus- und Apotheke-Besitzerin.
Herr Höbarth Karl, Baumeister.
., Höhnet Wilhelm, akademischer Maler.
,, Hörwarter Albert, k. u. k. Hauptmann d. R. in Nußdorf am Attersee.
., HochJiauser Johann, Dr., Advokat in Steyr.
,, Hofmann Her7nann, Privat.
,, Hof?nann Richard, Fabriksbesitzer.
,, Holly Karl, Kanonikus und Hauptpfarrer in Vöcklamarkt.
„ Horcicka Adalbert, Dr., Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in Wien.
., Homstein Bernhard Freiherr v. Bnßmannshausen, k. u. k. Kämmerer.
,, Horxeyschy Adalbert, Dr., k. k. Finanzrat.
„ Huemer Georg, Kapitular und Musikdirektor in Kremsmünster.
., Huster Josef, Kaufmann.
„ Hiitter Bart/iolomätis, k. k. Oberbergrat in Salzburg.
„ *Ilg J., Dr., Professor am Collegium Petrinum in Urfahr.
„ Irk Franx, Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar in Walding.
Ischl Sparkasse des Marktes.
Herr Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags -Abgeordneter,
Landesausschußmitglied.
„ Jeblifiger Raimund, fürsterzbischöfhcher Bau-Inspektor, Korrespondent der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale,
Freiburg i. Br.
,, Jeglinger Karl, Besitzer des Ordens der Eis. Krone III. Kl. und des
kaiserl. ottomanischen Medschidje-Ordens, k. k. Hofrat d. R.
., St. Julien Artur Graf, k. u. k. Kämmerer, Bergrat im k. k. Ackerbau-
Ministerium in Wien.
Frau St. Julien Marie Agnes Gräfin, geb. Gräfin Wickenburg, k. u. k. Stern-
kreuzordensdame in Wien.
Seine Exzellenz St. Julien -Wallsee Klemens Graf, k. k. Landespräsident im
Herzogtum Salzburg, k. u. k. geh. Rat und Kämmerer.
Herr Jurasky Johann, k. k. Postsekretär in Brunn.
„ Kahane J., Vorstand der Generalagentschaft Wien der k. k. privilegierten
Assecurazioni generali in Wien.
,, Kaiser Benedikt, Pfarrer in Leonfelden.
Seine Exzellenz Kost Michael Freiherr v., k. k. Ackerbauminister a. D. und
k. u. k. geheimer Rat in Ebelsberg.
xxxm
Herr Kaunitx Georg Graf, k. u. k. Kämmerer.
• „ Kautsch Jakob, Leiter der Filiale der Allgemeinen Depositenbank in Steyr,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
., Kempf Josef, Baurat, Stadtbauamtsleiter.
., Keppelmayr Max, Med.-Dr.
„ Kerbler Viktor, Oberlandesrat.
„ Kern Franz, Kaufmann.
„ Khuen Oaston Graf, k. u. k. Oberstleutnant d. R.
„ Kinsky Rtidolf Gh-af, k. u. k. Kämmerer und Leutnant d. K. in Wien.
Frau Kinsky Marie Gräfin, geb. Gräfin Wilczek in Wien.
Kirchdorf Marktkommune.
Kirchdorf Sparkasse der Marktkommune.
Herr Kirehmayr Friedrich, Kaufmann.
„ Kißling Adolf Ritter v., Dr., Gerichtsarzt.
Kißling Karl Ritter v., Dr., k. k. Notar und Regierungsrat.
„ Kleinschmidt Albert, Goldarbeiter, Sparkasse-Schätzmeister.
„ Klopf Johann, Privat.
„ Knechtl Karl, Med.-Dr. in Traun.
., Knitl Ferdinand, Med. -Dr. in Ebelsberg.
„ Knörlein Friedrich, Med.-Dr. in Schärding.
„ Koch August G., evangelischer Pfarrer.
„ Koch Jakob Ernst, Superintendent und evangelischer Pfarrer in Wallern,
Ritter des Ordens der Eis. Krone III. Kl.
„ Koch Friedrich, Senior und evangelischer Pfarrer in Gmunden.
„ Koch Jjudwig, k. k. Postmeister und Realitäten-Besitzer in Ischl.
„ Kohlmünxer Ernst, k. k. Regierungsrat.
,, Köhler August, Privat.
,, König Anton, Dr., k. k. Gymnasial-Professor.
„ König Emil, Landes-Oberbaurat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Königbauer Anton, Landesbaurat i. P. in Prag.
„ Königstorfer Alois, Lehrer an der Jubiläumsschule.
Körbl Karl, Med.-Dr. in Wien, kaiserl. Rat, Badearzt in Hall.
„ Körner Reinhold, General-Repräsentant des „Anker".
,, Korb Heinrich, Buchhändler.
„ Kortüm A., Hausbesitzer in Urfahr.
,, Kottiilinsky Adalbert Graf, k. u. k. Kämmerer, Gutsbesitzer in Graz.
Frau Kottulinsky Bora Gräfin, geb. Freiin Mayr v. Meinhof, in Graz.
Herr Krackowixer Ferdinand, Med.-Dr. in Gmunden,
„ Krackowixer Ferdinand, Dr., kaiserl. Rat, Landesarchivar i. P., Konservator
der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale.
„ Kränxl Emil, Dr., k. k. Postsekretär, Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale, Sekretär des Museums.
„ Kränxl Friedrich, Med.-Dr. in Sierninghofen.
Kremsmünster Marktgemeinde.
Kremsmünster Sparkasse der Marktgemeinde.
Herr Krütxner Zdenko, Gutsbesitzer in Buchenau bei Linz.
„ Krüxner Ferdinatid Karl, Verwaltungsrat der Bank für Oberösterreich
und Salzburg.
C
XXXIV
Herr Kubinger August, Dr., k. k. Landesgerichtsrat in Krems.
„ Kübeck Max Freiherr v., k. u. k. Legationsrat, Gutsbesitzer, Eeichsrats-
Abgeordneter in Wien.
Seine Exzellenz Kuenhurg Oandolf Graf, Dr., Minister a. D., k. u. k. geheimer
Eat, Senatspräsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P.,
Ritter des Ordens der Eis. Krone I. Kl., Mitglied des österreichischen
Herrenhauses, Präsident des Museums.
Ihre Exzellenz Kmnburg Marie Gräfin, geb. Gräfin St. Julien, in Salzburg.
Herr Kühn Moritx, Färbereibesitzer.
„ Kurxwemhart Robert, Domdechant, Besitzer des Ritterkreuzes des Leopold-
Ordens.
■ „ Kyrie Edttard, Apotheker in Schärding.
., Laingruber Franz, Kaufmann.
Lambach Benediktinerstift.
Lambach Sparkasse des Marktes.
Seine Exzellenz Lamberg Heinrich Graf, Herrschaftsbesitzer in Steyr.
Herr Lamberg Karl Graf, Herrschattsbesitzer in Wien.
„ Lampl Franx, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Vizebürgermeister der
Stadt Linz.
„ Landerl Philibert, Dr., Konviktspräfekt und k. k. Professor in Krems-
münster.
„ Lang Franx, Pfarrer in St. Martin bei Ried.
., Langsteiner Franz, Med.-Dr. in Urfahr.
„ Langthaler Karl, k. k. Oberingenieur.
,, Langthaler Johann B., Stiftshofmeister und Kustos der Kunstsammlung
in St. Florian.
„ Laver an- Stiebar Rudolf Ritter v., k. k. Staatsanwalt in Salzburg.
„ Lechleitner Hans, Dr., k. k. Professor an der Lehrerbildungsanstalt.
„ Lehner Franz Xaver, k. k. Gymnasial-Professor.
„ Leitl Josef, Kaufmann in Neumarkt bei Freistadt.
Leonfelden Sparkasse der Marktkommune.
Frau Lettmayr Marie, Hausbesitzerin und Baumeisters -Witwe.
Herr Liebherr Max, Kanzleichef der Firma H. Franck Söhne.
„ Lindner Heinrich, Landhaus-Inspektor.
Linx Aktienbrauerei und Malzfabrik.
Linz Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Krauß & Co.
Unx Allgemeine Sparkasse und Leihanstalt.
Linx Allgemeine österreichische Gasgesellschafts -Lokaldirektion des Linzer
Gaswerkes.
Linx *Bischöfliches Priesterseminar.
Linx *Filiale der k. k. priv. Böhmischen Union-Bank.
Linx *Linzer Ruderverein „Ister".
Linx Oberösterreichische Baugesellschaft.
Linx Oberösterreichischer Gewerbeverein.
Linx Oberösterreichischer Volkskredit.
Linx Stadtgemeinde.
Linx Städtische Sparkasse.
Linx-Urfahr Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft.
Herr Locker Julius, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Eeichsrats-Abgeordneter.
XXXV
Herr Lohninger Josef, Dr., Rektor des deutschen National-Institutes S. Maria
deir Anima in ßom.
„ Loos Josef, Dr., k. k. Landes-Schulinspektor.
„ Lorenz Eduard, Professor am Mädchen-Lyzeum.
„ Lötsch Karl, Dr., k. k. Notar in Eferding.
„ Ludwig Karl, Dr., Professor an der Handels-Akademie.
„ Lychdorff Vinxenz v., k. k. Professor i. P. in Urfahr.
„ Mac Newin 0' Kelly Franx Reichsfreiherr v,, k. u. k. Kämmerer, ßegierungs-
rat in Klagenfurt.
Frau Mac Newin 0' Kelly Eleonore Freiin v., geb. Gräfin Montfort, in Klagenfurt.
Herr Magner Eduard, Dr., k. k. Hofrat i. P., Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Mainzer Johann, Direktor der Ackerbauschule Ritzlhof i. P. in Marchtrenk.
„ Markl Andreas, k. u. k. Major d. R. in Wien.
„ Mathes Karl Ritter v., k. k. Oberbaurat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Matosch Anton, Dr., Bibliothekar an der k. k. geologischen Reichsanstalt
in Wien.
Mattighofen Marktgemeinde.
Mattighofen Sparkasse des Marktes.
Herr Matxinger Theodor, Med.-Dr. in Aschach a. d. Donau.
„ Maurhard Hermann, Dr. jur., Kaufmann.
Mauerkirchen Marktgemeinde.
Mautliau^Sitn Marktgemeinde.
Mauthausen Sparkasse.
Herr Mayböck Joh. Nep., Dr., Domherr, Konsistorialrat, Regens des bischöf-
lichen Priesterseminars.
„ Mayer Philipp, k. k. Postamtsdirektor in Triest.
„ Mayr Georg, Ritter des Franz Josef-Ordens, Konsistorialrat und Stadt-
pfarrer in Gmunden.
„ Mayr Josef, Pfarrer in Hagenberg.
„ Mayr Ludwig, Tischlermeister.
„ Mayr Michael, Dr., k. k. Statthalterei- Archivdirektor und Universitäts-
Professor in Innsbruck.
„ Mayr Philipp, regul. Chorherr von St. Florian, Konsistorialrat, Dechant
und Schuldistrikts -Aufseher des Dekanates Enns, Stiftspfarrer von
St. Florian, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Mayr Sebastian, Kapitular des Stiftes und k. k. Professor in Kremsmünster,
„ *Mayrhofer Bernhard, Dr., Zahnarzt.
,, Mayrhuber Johann, geistl. Rat, Pfarrer in Pram.
„ Meran Johann Oraf, Herrschaftsbesitzer in Brandhofen in Steiermark.
„ Messerklinger Hans, Dr., k. k. Hofrat und Staatsbahndirektor.
„ Miller xu Aichholx Viktor Ritter v., Dr., in Wien.
„ Minkus Friedrich, Dr., Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.,
Kunsthistoriker in Wien.
„ Mittendorfer Rudolf, Werks- und Gemeindearzt, Besitzer des gold. Ver-
dienstkreuzes in Großraming.
„ Mladota Adalbert Freiherr v. Solopisk, k. u. k. Kämmerer.
„ Mörl Max v., k. k. Notar in Mauthausen.
„ Moser Josef, Pfarrer in Zell bei Zellhof.
„ Mostny Leopold, Likörfabrikant in Urfahr.
C*
XXXVI
Herr Müller Fritx, Tapezierer und Dekorateur.
„ Müller Franx, Med.-Dr., Stadtarzt.
„ MülUr J. M., Kunst- und Möbeltischler, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes.
„ Müller Ludwig, Tändler.
„ Munganast Emil, k. k. OberpostkontroUor.
„ Nebinger W. F., Verwaltungsrat der Bank für Oberösterreich und Salzburg.
*Neufelden Sparkasse des Marktes.
Herr * Neukirch Heinrich, fürstl. Starhembergscher KontroUor.
„ Newald Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Neweldowsky Max, k. k. Steuer-Inspektor.
„ Nicolademi Alexander, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Niedereder Franx, Lehrer in Vorderstoder.
„ Nmlco Johann, Dr., k. k. Hofrat und Finanzdirektor.
Frau Oberdörfer Marie, Doktorsgattin in Steyr.
Herr Obermayr Paul, Kaufmann in Freistadt.
„ * Obermüller Alois, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar in St. Marien-
kirchen bei Wels.
„ Obermüller Anton, Pfarrer in Feldkirchen bei Mattighofen.
„ Obermüller Friedrich, Dr., k. k. Notar.
Frau Obermüllner Hermine, k. k. Hofratswitwe.
Herr Obersinner Gustav, Chorherr von Schlägl, Pfarrer in Aigen.
„ Öhn Hans, Gutsbesitzer, Schloß Oberweis bei Gmunden. *
„ Öhn Hermann, Wirtschaftsbesitzer am Attersee.
„ Oldrini FVanx, k. u. k. Major d. E.
„ Ortner Karl, Privat.
„ Oxlberger Josef, k. k. Hofrat i. P.
., Paar Ludwig Graf, Dr., k. u. k. Kämmerer und k. k. Bezirkskommissär.
„ *Paul Johann, Professor am Mädchen-Lyzeum.
,, Pauli Ludwig, k. k. Landesgerichtsrat in Gmunden.
„ Pauly Max, Fach-Unterlehrer.
,. Pechan Georg, Photograph in Urfahr.
Fräulein Pehersdorfer Anna, Fachlehrerin in Steyr.
Herr Peter Josef, Redakteur der „Linzer Zeitung",
„ Petx Josef, Sparkasse-KontroUor in Steyr.
„ Peyrer Hans Ritter v. Heimstatt, Dr., Rechtsanwalt in Grieskirchen.
„ Pfeiffer-Weißenegg Karl Edler v., k. u. k. Truchseß und Großgrundbesitzer^
Ritter des Ordens der Eis. Krone III. Kl. in Wien.
„ Pia Julius, Dr., k. k. Landesgerichts-Präsident.
„ Pierer Ignax Leo, Dr., Privat.
Pinxger Anton, Dompropst.
„ Piscacek lAidwig, Dr., Primararzt der Hebammen - Lehranstalt in Wien,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
,, Planck Edler v. Planckburg Eduard, Gutsbesitzer in Neuhaus a. d. Donau.
Planck Edler v. Planckburg Hermann, Gutsbesitzer in Feyregg.
„ Planck Edler v. Planckburg Karl Maria, k. k. Ministerial -Vizesekretär im
Ministerium des Innern, Wien.
„ Planitx Bernhard Edler v. d., Privat.
„ Poche Franx, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eis. Krone III. Kl., Graz.
xxxvu
Herr Poche Matthias, Kaufmann, kaiserl. Rat.
: „ *P'öll Alfred, Dr., prakt, Arzt.
„ Pöschl Florian, Dr., Advokat in Ried.
„ Pöschl Pudolf, Fabriksbesitzer in Rohrbach, Landtags-Abgeordneter.
„ Poschacher Josef, Brauereibesitzer.
, Pott Ludwig, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
„ Prechtl Hermann, Schriftleiter der „Innsbrucker Nachrichten", Innsbruck.
„ Preen Hugo v., Kunstmaler, Gutsbesitzer in Osternberg bei Braunau,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
„ Prohaska Rudolf, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Pröll Ferdinand, Dr., emeritierter k. k. Notar in Salzburg.
„ Pröll Laurenz, Dr., Chorherr des Stiftes Schlägl, k. k. Gymnasial-
Direktor i. P.
„ FVuckmüller Robert, k. k. Bezirkshauptmann.
Fräulein Pulitxer Julie, Übungsschullehrerin, Besitzerin des gold. Verdienstkreuzes.
Herr Pupp Ernst, Konditor und Hausbesitzer.
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. geheimer Rat, k. k. Statt-
halter in Oberösterreich i. P., Ritter des Ordens der Eis. Krone I. Kl.,
Ritter des Franz Josef-Ordens, Herrenhausmitglied, Salzburg.
Ihre Exzellenz Puthon Sophie Freiin v., geb. Gräfin Bombelles, in Salzburg.
Herr Quirein Moritz, Verlagsbuchhändler.
„ Ramsauer Alois, Bäckermeister.
„ Ramsdorfer Anton, k. k. Hofrat.
„ Rau Hugo, k. k. Qberrechnungsrat i. P.
Frau Reibmayr Marie, geb. v. Dierzer, Med.-Dr.-Gattin.
Herr Reichet Karl, Generaldirektor der Kleinmünchener Aktiengesellschaft für
Baumwollspinnerei und mechanische Weberei.
„ Reif Josef, Pfarrer in Klam.
,, Reininger Franz, Kaufmann.
„ Reininger Karl, Fabriksbesitzer, Landtags-Abgeordneter etc.
„ Reiß Hermann, Med.-Dr., Bahn- und Gerichtsarzt.
„ Reitinger Matthias, Privat,
Seine Exzellenz Revertera de Salandra Friedrich Graf, k. u. k. geheimer Rat und
Kämmerer, Mitglied des Herrenhauses etc., in Parsch bei Salzburg.
Herr Rezabek Sebastian, k. k. ÜbungsschuUehrer, Bezirksschulinspektor.
„ Rezac Franz, Maler.
Ried Stadtgemeinde.
Herr Rieder Eduard, Tabakhauptverleger,
„ Rigele Gustav, Dr., k, k. Notar, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Ritzberger Albert, Kunstmaler.
„ Ritzberger Engelbert, Drogenhändler.
„ Rixner Alexander, k. u. k. Hof- und Kammerbuchbinder, k. u. k. n. a. Leutnant.
Rohrbach Bezirks-Lehrerbibliothek.
Herr Rolleder Anton, Professor und k. k. Bezirksschulinspektor in Steyr, Besitzer
des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Rosenbauer Konrad, Kaufmann.
„ Ruekensteiner Friedrich, emeritierter k. k, Bezirksrichter.
„ Rucker Franz, Privat.
XXXVIII
Frau Rticker Marie, Private.
Herr Rupertsberger Matthias, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar zu
Ebelsberg.
„ Rüling Hans Freiherr v., k. u. k. Leutnant d. K. in Schloß Einöd,
Steiermark.
<, Saclisperger Josef, Buchhändler.
., Sadleder Karl, Privat.
„ Sailer Josef, Propst und lat. Abt des reg. Ohorherrenstiftes St. Florian.
,, Salburg Julius Oraf k. u. k. Kämmerer, Bezirkshauptmann und Statt-
haltereirat in Gmunden.
„ Sames Josef Revident der k. k. Staatsbahnen.
„ Samhaber Edward, Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt.
„ Sander Otto, Privat.
„ Saramr Josef k. k. Notar in Mödling.
„ Sassy MoriU, Hörer der Philosophie, k. u. k. Leutnant d. E. in Freihof-
Steindlbach, Post Peuerbach.
„ Saxinger Her7nann, Kaufmann.
„ Sehaehermayer Matthias, Hausbesitzer und Schlossermeister.
,, Sehachinger Qeorg Julim, Eealitätenbesitzer in Hinterstoder,
., Sehachinger Norbert, Abt des Stiftes Schlägl, Sr. k. u. k. Apost; Majestät
Rat, Ritter des Leopold-Ordens etc.
„ Schadler Karl, Tonwarenfabrikant.
„ Sehamberger Hans, Lehrer in Lohnsburg.
„ Scharfen Gustav Ritter v. Hennedorf Vizepräsident des k. k. Oberiandes-
gerichtes in Wien.
„ Schalter Franz, Direktor des k. k. Staatsgymnasiums in Freistadt.
„ Schauer Johann, Dr., Ritter des Ordens der Eis. Kr. IH. Kl. und des
Franz Josef-Ordens, Advokat und Bürgermeister in Wels, Landtags-
Abgeordneter.
„ Schedle Anton, k. k. Oberingenieur und Baubezirksleiter in Wels, Besitzer
des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Seheiblhofer Jakob, Küchen- und Kellermeister des Stiftes Schlägl.
,, Sclieichl Franx, Dr., Professor an der Handels-Akademie.
„ Scheinig Franx, Betriebsleiter der Elektrizitätswerke.
„ Scherzi Johann Nep., Realitätenbesitzer.
,. Sehiefthaler Franz, Architekt, Direktor der k. k. allgemeinen Staats-
Handwerkerschule, Konservator der k. k. Zentralkommission für
Kunst- und historische Denkmale.
„ Schießer Anton, Dr., Professor der k, k. Staatsrealschule in Pilsen.
„ Schiffmann Konrad, Dr., Weltpriester, Professor am CoUegium Petrinum
in Urfahr-Linz.
„ Schiller Edward, Dr., Konzeptsadjunkt.
„ Schmidbauer Lambert, Pfarrer in Altmünster.
,, Schmidel Edmund, k. k. Landesgerichtsrat a. D. und Konservator der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale, in Steyr.
,, Schmiedegg Franx Oraf, k. u. k. Kämmerer in Gmunden.
,, Schmiedegg Gustav Graf, k. k. Bezirkshauptmann in Kirchdorf.
„ Schmieder Pius, Dr., Kapitular des Stiftes Lambach, Benefiziat zu
Stadl-Paura.
XXXIX
Herr Schmit Heinrich, Dr., k. k. Professor und Primararzt.
Schneiderbauer Paul, Seelsorger der Waisenkolonie in Hart bei Leonding.
., Sehnopfhagen Franx, Med.-Dr., Landes-Sanitätsrat, Primararzt der Landes-
irrenanstalt in Niedernhart.
., Sehonbaß Josef, Pfarrer in Rainbach bei Freistadt.
,, Schöppl August, Schulleiter i. P.
Schrack Karl, kaiserl. Rat, Ritter des Franz Josef-Ordens, Oberinspektor
a. D. der k. k. österreichischen Staatsbahnen.
,, Schrack Karl, Dr., Sanitätskonzipist und Oberbezirksarzt.
„ Schröckenfux Oottlieb, Werksbesitzer in Roßlei then bei Windischgarsten,
Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Schuhbaur Roman, Kaufmann in Enns.
„ Schuster Josef, Med.-Dr., k. k. Oberbezirksarzt in Steyr.
., Schüeker Franz Edler v. Hunnwall, k. u. k. Oberstleutnant d. R.
,, Schwab Qeorg, Schieferdeckermeister.
Schwanenstadt Stadtgemeinde.
Herr Schwarz Ludivig, Senior und evangelischer Pfarrer in Gallneukirchen,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Schweiger Josef Ritter v. Montevento, k. k. Statthaltereirat, Wels.
„ Schweitzer Jjvdwig, Buchhalter.
., Seidel Rudolf, techn. Direktor der Oberösterreichischen Baugeselisehaft.
,, Sekkt;*- Franz, k. k. Major in Pisek.
„ *Selle Friedrich, Dr., evang. Pfarrer in Steyr.
„ Semsch Max, Dr., Privat in Urfahr.
,, Seyrl Hugo, Jurist, Hannsberg bei St. Johann am Windberg.
„ Seyrl Ludwig, Schloß Starhemberg bei Haag.
., Silber Matthias, regul. Chorherr, Novizenmeister, Kustos der Stiftskirche
in St. Florian.
., Sommerhuber Karl, Kaufmann.
., Sonnleithner Andreas, Dr., Amtsdirektor der Allgemeinen Sparkasse und
Leihanstalt.
„ Soyka Karl v., k. u. k. Oberst a. D.
,, Spaun Ijudtvig Ritter v., k. k. Ministerialrat und Mitglied der statistischen
Zentralkommission in Wien.
„ Spaun Max Freiherr v., Ritter des Ordens der Eis. Krone HI. Kl.,
k. k. Kommerzialrat, Fabriksbesitzer in Klostermühl.
~, Sprinzenstein Max Oraf, k. u. k. Kämmerer, Oberleutnant d. R., Ritter
des Ordens der Eis. Krone IIL Kl.
Frau Sprinzenstein Almerie Gräfin, geb. Gräfin Schlick.
Staats- Oberrealsehule k. k.
Herr *Stadlbauer Julius, Jurist, Wels.
Stagl Alexander, Generalagent der Versicherungs- Gesellschaft „Öster-
reichischer Phönix",
Seine Durchlaucht Herr Starhemberg Ernst Fürst, Herrenhausmitglied, Guts-
besitzer etc.
Herr Starke Gustav, Feinmechaniker in Grub am Hallstätter See.
„ Staubitzer Georg, Privat.
,, Steinbauer Matthias, k. u. k. Major d. R.
,, Steinberger Friedrich, Disponent.
XL
Herr Steinberger Otcstav, konz. Baumeister. " .
„ Steiner Josef, Privat.
„ Stelxl Pereyrin, k. k. Ober-Forstkommissär.
„ Stengl Karl, Magister der Pharmazie, Chef der Firma Paul Kern.
Steyr Stadtgeraeinde.
Steyr Sparkasse der Stadt.
Herr Stieglitz Franz, Konsistorialrat, Domherr.
„ Stifter Theodor, Dr., k. k. Auskultant in Grein.
„ Stockhammer Emmerich, Med.-Dr., k. k. Landes-Sanitätsrat und Stadtarzt.
, „ Stockhammer Gustav, Oberinspektor der österreichischen Nordwestbahn,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale in Floridsdorf bei Wien.
„ Stourzh Aloiü Edler v., Dr., Vizepräsident des k. k. Kreisgerichtes in
Korneuburg.
„ Straberger Alfred, k, k. Landesgerichtsrat i. P. in Urfahr.
„ Straberger Josef, k. k. Ober-Postkontrollor i. P., Ritter des Franz Josef-
Ordens, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und
historische Denkmale, Vizepräsident des Museums.
„ Strachwitz Zdenko Oraf k. u. k. Kämmerer, Rittmeister a. D., Gutsbesitzer
in Mamling bei Braunau.
Frau Strachwitz Hilda Gräfin, geb. Reichsfreiin v. BlittersdorfF, in Mamling.
Herr Strnadt Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
„ Strobl Johann, geistlicher Rat und Stadtpfarrer in Steyr. ;'
Suttner Ferd., niederösterr. Landesbeamter.
„ Taxis Johann Graf, Gutsbesitzer in Graz.
„ Teutschmann Karl, Dr., Advokat in Amstetten.
„ Thalmayr Franz, Dr., Direktor des Mädchenlyzeums.
„ Thürheim Andreas Graf, Oberst-Erbland-Falkenmeister im Erzherzogtume
Osterreich ob der Enns, k. u. k. Kämmerer, Major a. D., Schloß Weinberg.
„ Tischler Moritz, Ingenieur, Regierungsrat und Oberinspektor der k. k. Staats-
bahnen.
„ Titze Julius, Fabrikant.
Frau Töpfer Johanna, Antiquitäten-Händlerin.
Herr Trauner Jakob, Kaufmann.
„ Tscherne Fritz, Kaufmann, k. u. k. Hoflieferant.
,, Tscherne Rudolf, Dr., Apotheker.
„ Uitz Karl, Gutsbesitzer in Irnharting.
Urfahr Stadtgemeinde.
Urfahr Sparkasse der Stadt.
Herr Van-Zel v. Arlon Artur, k. u. k. Oberstleutnant im 78. Inft.-Rgmt. in FoÖa,
Bosnien.
Vöcklabruck Bezirks-Lehrerbibliothek.
Vöcklabruck Stadtgemeinde. c
Herr Vomviller Heinrich, Gutsbesitzer auf Schloß Lichtenau bei Haslach.
„ Wagner Karl, Med.-Dr., Hausarzt der oberösterr. Landes-Irrenanstalt in
Niedernhart bei Linz,
„ * Wagner Karl, Maler in Wels.
Waixenkirchen Marktkommune.
Herr Walcher Alois, Direktor der k. k. Taubstummen-Lehranstalt, Ritter des
Franz Josef-Ordens.
XLI
Herr Was7ner Johann v., k. u. k. Oberst d. R.
„ Wasserburger Franz, Dr., praktischer Arzt.
„ Wastler Franx, k. k. Schulrat, Professor i. P.
„ Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
Weidenweber Theodor, Maschinenfabrikant, Installateur und Hausbesitzer.
Weidinger Josef, Zahnarzt.
„ Weikl Franz, Baumeister.
„ Weingärtner Josef M., Brauereibesitzer in Hagen.
„ Weingärtner Robert, Fabrikant.
„ Weinmayr FVanx, Ritter den Ordens der Eis. Krone III. KL, päpstlicher
Hausprälat und päpstlicher geheimer Kämmerer, Ehrendomherr,
Kon-»istorialrat, Dechant und Pfarrer in Ischl.
„ Weiß Julius, Privat.
„ *Weiß Karl, Supplent am Collegium Petrinum in Urfahr.
„ Weiß Jjudwig, Privat in Wien.
„ Weiße Moritz, k. k Bezirksrichter i. P.
„ Weißenicolff Konrad Reiehsgraf Ungnad v., k. u. k. Kämmerer, Oberst-
Erbland-Hofmeister in Österreich ob der Enns, Mitglied des Herren-
hauses des österreichischen Reichsrates, Landtags -Abgeordneter,
Gutsbesitzer in Steyregg.
Wels Stadtgemeinde.
Wels Sparkasse der Stadt.
Herr Wendling Ludwig, Gemeindearzt in Ach an der Salzach.
„ Wenger Leopold, Dr., praktischer Arzt in Urfahr.
„ Werkowitsch Konstantin, kaiserl. Rat, Sekretär des o.-ö. Landeskulturrates.
,. Wertheinier Julius, Gutsbesitzer in Ranshofen.
„ Wertheimer Philipp, Gutsbesitzer in Ranshofen.
Weyer Sparkasse.
Herr * Wickenburg Max Graf, Dr., k. k. Hofrat.
„ Wieninger Oeorg, Realitätenbesitzer in Schärding, Ritter des Franz Josef-
Ordens.
,, Wilcxek Hans jun. Graf, k. u. k. Kämmerer in Wien.
Frau Wilcxek Elisabeth Gräfin, geb. Gräfin Kinsky, in Wien.
Herr Wildatcer Ernst Ritter v., Dr., Advokat in Perg.
„ Wildmoser Richard, Kaufmann, Kassier des Museums, Besitzer des gold.
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
Frau Wildmoser Karoline, Kaufmannswitwe.
Herr Wimhölxel Arnold Kajetan, k. u. k. Leutnant d. R.
„ Wimmer August, k. k. Finanz-Rechnungsoffizial.
,. Wimmer Julius, Buchdruckerei-Besitzer.
Windischgarsten Sparkasse der Marktkommune.
Herr Winkler Adolf k. k. Postmeister.
„ Winkler Friedrich, k. k. Finanz-Rechnungsrat.
Frau Wit v. Döring Johanna, geb. Baronin Kotz.
Herr Wittrich Karl, Kaufmann.
Wahrer Jttstinus, P., Dr., Bibliothekar des Stiftes Wilhering.
„ Wolfinger Leopold, Hotelier.
„ Wötxl Alois, Dr., k. u. k. Oberstabsarzt d. R., Ritter des Ordens der
Eis. Krone III. Kl., Korrespondent der k. k. Zentralkommission für
Kunst- und historische Denkmale.
XLTI
Herr Wurm Hans, Hotelier.
„ Wmchko Ernest, Pfarrer in Spital am Pyhrn.
„ Würfl Christoph, k. k. Gymnasial-Direktor.
„ Zechenter Klemens, Dr., k, k. Sanitätsassistent.
,, Zeisx Heinrich, Direktor der Linzer Aktienbrauerei.
, Zeitlingers Sohn Michael, Sensenfabrikant in Blumau bei Kirchdorf.
., Zeller Emil, Apotheker in Windischgarsten.
„ Zellner Heinrich, königl. Rentamtmann in Freising, Bayern.
Zentralmrband der Sensen-, Sichel- und Strohmesser-Gewerke in Oberösterreich.
Herr *Zibermayr Ignaz, Dr., Landesarchivar.
„ Zoeehbamr Johann, Dr., Direktor am Collegium Petrinum in Urfahr, Ritter
des Franz Josef-Ordens.
„ Zoepf Franz, k. k. Regierungsrat, Landes-Kulturinspektor.
,, Zötl Anton, Dr., Konzeptsadjunkt.
„ Zuckrigl Anton, Dr.
Stand der Mitglieder am 31. März 1904:
Ordentliche Mitglieder 593
Ehrenmitglieder 20
Mandatare ^^
Korrespondierende Mitglieder 14
Sterbefälle.
Herr Bauer Eberhard, P., Prior des Stiftes Schherbach, Korrespondent der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale.
„ Brandlmayr Michael, Med.-Dr., kaiserl. Rat, Mitglied des k. k. Sanitäts-
rates und Oberbezirksarzt i. P.
„ Derleth Ignax, k. k. Landesgerichts-Präsident i. P. und Komtur des Franz
Josef-Ordens etc. in Wien.
„ Dierxer Emil Ritter v. Traunthal, Ritter des Ordens der Eis. Krone III. KL,
Fabriksbesitzer, Landeshauptmann-Stellvertreter etc. (Ehrenmitglied).
„ Frieß Gottfried, Dr., Stiftsbibliothekar und Archivar, k. k. Professor, Konsi-
storialrat, Meister des deutschen Hochstiftes in Frankfurt a. M. etc.,
Seitenstetten (Ehrenmitglied).
„ Seine Durchlaucht Kinsky Ferdinaiid Fürst, Ritter des gold. Vlieses,
k. u. k. geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des österr. Herren-
hauses etc., Wien.
,, Kurz Alois, Dr., emerit. k. k. Notar in Steyr.
„ Mayer Johann, k. k. Postmeister i. P., Grieskirchen (Mandatar).
„ Neswadba Johann, k. u. k. Major d. R.
„ Poschacher Anton, Architekt, Granitwerkbesitzer, Mauthausen.
,, Weeser-Krell Jakob, Ingenieur und Aquarellmaler, Komtur des päpstlichen
St. Gregorius-Ordens, Schloß Haus.
„ Wichner Jakob, P., Kapitular des Stiftes Admont, Besitzer der gold. Me-
daille für Kunst und Wissenschaft, Korrespondent der k. k. Zentral
kommission etc. (Ehrenmitglied).
„ Zittel Karl Alfred Ritter v., Dr., k. Geh. Rat, Universitäts-Professor etc.
München (Ehrenmitglied).
Verzeichnis
der
wissenschaftlichen Gesellschaften und Anstalten,
mit welchen Schriftenaustausch stattfindet.
Aachen. Aachener Geschichtsverein.
Agram. Gesellschaft für südslavische Geschichte und Altertumskunde.
— Societas historica naturalis croatica. (Kroatischer naturwissenschaftlicher
Verein.)
Altenburg. Die geschichts- und altertumsforschende Gesellschaft des
Osterlandes.
Augsburg. Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben und Neuburg.
— Historischer Verein im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg.
Baden bei Wien. Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse.
Bamberg. Historischer Verein für Oberfranken.
— Naturforschende Gesellschaft.
Basel. Historische und antiquarische Gesellschaft.
Berlin. Königlich preußische Akademie der Wissenschaften.
— Verein für Geschichte der Mark Brandenburg.
— Gesellschaft naturforschender Freunde.
— Botanischer Verein der Provinz Brandenburg.
— Der deutsche Herold.
Bern. Schweizerische naturforschende Gesellschaft.
— Naturforschende Gesellschaft in Bern.
Bistritz in Siebenbürgen. Gewerbeschule.
Bonn. Naturhistorischer Verein der preußischen Rheinlande und Westfalen
(vordem ., Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde").
Boston. Society of natural history.
— American Academy of arts and sciences.
Braunschweig. Verein für Naturwissenschaften.
Bregenz. Museumsverein für Vorarlberg,
Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein.
Breslau. Verein für Geschichte und Altertum Schlesiens.
XLIV
Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur.
Brooklyn. Museum of the Brooklyn Institute of arts and sciences.
Brunn. Museumssektion der k. k. mährischen Gesellschaft zur Beförderung
der Landwirtschaft, der Natur- und Landeskunde.
— Museum Francisceum.
— Mährischer Landesausschuß.
— Der Verein für die Geschichte Mährens und Schlesiens.
— Naturforschender Verein.
— Mährisches Gewerbemuseum.
Brüssel. Soci4t6 royale malacolique de Belgique.
— Academie royale des sciences, des lettres et des beaux arts.
Budapest. Ungarisches National-Museum.
— Königlich ungarische Akademie der Wissenschaften.
— Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn.
— Königlich ungarische geologische Anstalt.
Budweis. Städtisches Museum.
Buenos Aires. Bureau g^n^ral de statistique de la province de Buenos
Aires.
Cambridge, Massachusetts. Museum of comparative zoology.
Chemnitz. Naturwissenschaftliche Gesellschaft.
— Verein für Chemnitzer Geschichte.
Cherbourg. Soci^tö nationale des sciences naturelles de Cherbourg.
Chicago. Academy of sciences.
Christiania. Königlich norwegische Universität.
Chrudim. Kaiser Franz Josef-Gewerbemuseum für Ostböhmen.
Chur. Historisch-antiquarische Gesellschaft von Graubünden.
Cincinnati. Museum Association.
— The Uoyd museum and library.
Dan zig. Naturforschende Gesellschaft.
Darmstadt. Historischer Verein für das Großherzogtum Hessen.
Davenport, Jova, U. S. A. Academy of natural sciences.
Dillingen a. D. Historischer Verein für Dillingen und Umgebung.
Donaueschingen. Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar
und der angrenzenden Landesteile.
Dresden. Königliche Sammlungen für Kunst und Wissenschaft.
— Königlich sächsischer Altertumsverein.
— Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis".
Dürkheim. „Polichia", naturwissenschaftlicher Verein der ßheinpfalz.
Düsseldorf Naturwissenschaftlicher Verein.
Eisleben. Verein für Geschichte und Altertümer der Grafschaft Mansfeld.
E 1 b e r f e 1 d. Naturwissenschaftlicher Verein.
Emden. Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer
Ostfrieslands.
— Naturforschende Gesellschaft.
Enns. Musealverein für Enns und Umgebung.
Erfurt. Königliche Akademie gemeinnütziger Wissenschaften.
Erlangen. Physikalisch-medizinische Sozietät.
Florenz. Societä Entomologica Italiana.
Frankfurt a. M. Verein für Geschichte und Altertumskunde.
XLV
Frankfurt a. M. Senckenbergsche naturforschende Gesellschaft.
Frauen fe Id. Thurgausche naturforschende Gesellschaft.
Freiburg im Breisgau. Gesellschaft für Beförderung der Geschieh ts-,
Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den
angrenzenden Landschaften.
— Naturforschende Gesellschafc.
Freistadt. Kaiser Franz Josef-Staatsgymnasium.
Friedrichshafen. Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Um-
gebung (Lindau).
Gallen St. (Schweiz). Historischer Verein.
— Naturwissenschaftliche Gesellschaft.
Gießen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde.
— Oberhessischer Geschichtsverein.
G m u n d e n. Forstverein für Österreich ob der Enns.
— Kommunal-Gymnasium.
Görlitz. Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz.
— Naturforschende Gesellschaft.
Göttingen. Königl. Gesellschaft der Wissenschaften.
Graz. Landesmuseum „Joanneum" für Steiermark.
— Steiermärkisches kulturhistorisches und Kunstgewerbe - Museum im
Joanneum.
— Historischer Verein für Steiermark.
— Verein der Ärzte Steiermarks.
— Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark.
Greifs wald. Rügisch-pommerischer Geschichtsverein.
— Geographische Gesellschaft.
— Naturwissenschaftlicher Verein für Neu -Vorpommern und Rügen.
Güstrow (Mecklenburg-Schwerin). Verein der Freunde der Naturgeschichte.
Halle a. d. S. Kaiserlich Leopoldioisch-Karolinische deutsche Akademie der
Naturforscher.
— Thüringisch-sächsischer Verein für Erforschung des vaterländischen Alter-
tums und Erhaltung seiner Denkmale.
— Verein für Erdkunde.
Hamburg. Verein für hamburgische Geschichte.
— Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung.
Hanau. Wetterauer Gesellschaft für die gesamte Naturkunde.
Hannover. Naturhistorische Gesellschaft.
Heidelberg. Historisch-philosophischer Verein.
Hermannstadt. Verein für siebenbürgische Landeskunde.
' — Verein für Naturwissenschaften.
Innsbruck. Museum Ferdinandeum.
Jena. Verein für thüringische Geschichte und Altertumskunde.
— Geographische Gesellschaft für Thüringen.
J u r j e f f (Dorpat, russ. Livland). Naturforscher-Gesellschaft.
Kassel. Verein für Naturkunde.
Kiel. Schleswig - Holstein - Lauenburgische Gesellschaft für vaterländische
Geschichte.
— Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein.
— Schleswig-Holsteinisches Museum vaterländischer Altertümer.
XL VI
Kiew. Gesellschaft der Naturforscher.
Klagenfurt. Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten.
— Geschichtsverein für Kärnten.
Klausenburg. Medizinisch -naturwissenschaftliche Sektion des siebenbürgi-
schen Museumvereins.
Knin (Dalmatien). „Staro-Hrvatska Prosvjeta."
Köln. Historischer Verein für den Niederrhein.
Königsberg. Physikalisch - ökonomische Gesellschaft.
Kopenhagen. Soci^t^ royale des antiquaires du nord.
Krakau. Akademie der Wissenschaften.
Kremsmünster. K. k. Obergymnasium der Benediktiner.
Laibach. Museal verein für Krain.
Landshut. Historischer Verein von und für Niederbayern.
— Botanischer Verein.
Leipzig. Verein für Erdkunde.
Leisnig (Sachsen). Geschichts- und Altertumsverein.
Leyden. Maatschappij van Nederland'sche Letterkunde.
Lindau, siehe Friedrichshafen.
Linz. Landeskulturrat für Österreich ob der Enns.
— K. k. oberösterreichische Landwirtschaftsgesellschaft.
— Handels- und Gewerbekaramer für Österreich ob der Enns.
— Verein für Naturkunde.
— K. k. Staatsgymnasium,
— K. k. Staats-Oberrealschule,
— K. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt.
— K. k. allgemeine Staatshandwerkerschule.
— Öffientliche Handels-Akademie.
— Bischöfliches Knabenseminar „Collegium Petrinum".
— Mädchen-Lyceum.
— Oberösterreichischer Gewerbeverein,
London. British museum (natural history).
St. Louis. Academy of science.
— Botanical garden.
Lübeck. Geographische Gesellschaft.
Luxemburg, „Fauna", Verein Luxemburger Naturfreunde,
— La soci^te G.-D. de Botanique du Grand-Duchö de Luxembourg.
Luzern. Historischer Verein der fünf Orte Uri, Schwyz, Unterwaiden, Luzem
und Zug.
Mainz. Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altertümer.
Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der gesamten Naturwissenschaften,
Meissen. Verein für Geschichte der Stadt Meissen.
Metz. Verein für Erdkunde.
— Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde.
Milwaukee. Public museum of the City of Milwaukee.
Montevideo. Museo nacional.
Montreal (Canada). Soci6t6 de numismatique et d'arch^ologie.
Moskau. Kaiserliche Gesellschaft der Naturforscher.
München. Königlich bayerische Akademie der Wissenschaften.
— Historischer Verein von und für Oberbayern.
XLvn
München, Geographische Gesellschaft.
— Ornithologische Gesellschaft in Bayern.
Münster. Eedaktion des „Literarischen Handweiser", zunächst für das
katholische Deutschland.
Neisse. WissenschaftHche Gesellschaft „Philomathie".
Neuburg a.d.D. Historischer Verein.
Nürnberg. Germanisches Museum.
— Naturhistorische Gesellschaft.
Offenbach. Verein für Naturkunde.
Osnabrück. Naturwissenschaftlicher Verein.
Paris. Museum d'histoire naturelle.
P a 8 s a u. Naturhistorischer Verein.
Petersburg. Comit^ g^ologique.
Posen. Historische Gesellschaft für die Provinz Posen.
Prag. Königlich böhmische Gesellschaft der Wissenschaften.
— Verein für die Geschichte der Deutschen in Böhmen.
— Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos"'.
— Direktion der k. k. Sternwarte.
— Museum des Königreiches Böhmen.
— Kunstgew. Museum der Handels- und Gewerbekammer.
Preßburg. Verein für Heil- und Naturkunde.
Regensburg. Naturwissenschaftlicher Verein.
— Königlich botanische Gesellschaft.
— Historischer Verein von Oberpfalz und Eegensburg.
Reichenberg. Verein der Naturfreunde.
— Nordböhmisches Gewerbemuseum.
Ried. K. k. Staatsgymnasium.
Rio de Janeiro. Museo nacional.
Rom. Academia dei Lincei.
Salzburg. Städtisches Museum Carolino Augusteum.
— Gesellschaft für salzburgische Landeskunde.
Salzwedel. Altmärkischer Verein für vaterländische Geschichte und Industrie
(Abteilung für Geschichte).
San Jose (Costa Rica, Zentralamerika). Museo national.
San Salvador. Imprenta national.
Sarajevo. Direktion des bosnisch-herzegowinischen Landesmuseums.
Schwäbisch-Hall, Historischer Verein für das württembergische Franken.
Schwerin. Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
Seitenstetten. K. k. Obergymnasium der Benediktiner.
Spalato. Archäologisches Museum.
Stavanger, Norwegen. Museum.
Steyr. K. k. Staats-Oberrealschule.
Stockholm, K. svenska vetenskaps academien. (Acad^mie royal su^doise
des Sciences.)
— K. vitterhets historie och antiquitets academien,
Straßburg. Gesellschaft für Erhaltung der geschichtlichen Denkmale im
Elsaß.
— Kaiserliche Univeraitäts- und Landesbibliothek.
Stuttgart. Verein für vaterländische Naturkunde Württembergs.
xLvni
Stuttgart. Württembergisclie Vierteljahrshefte für Landesgeschichte.
— Meteorologische Zentralanstalt.
— Württembergischer Anthropologischer Verein.
Teplitz. Museumsgesellschaft.
Troppau. Kaiser Franz Josef-Museum für Kunst und Gewerbe.
U 1 m. Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben.
— Verein für Mathematik und Naturwissenschaften.
TJpsala. Königliche Universität.
Venedig. Del reale instituto veneto di scienze, lettere ed arti.
Verona. Accademia d'agricultura, arti e commercio.
Washington. U. S. National-Museum.
— National academy of sciences.
— U. S, Geologlcal survey.
— Bureau of ethnology.
— U. S. Departement of agriculture.
— Smithsonian institution.
Wels, Städtisches Gymnasium.
Wien. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften.
— K. k. Hofbibliothek.
— K. k. Familien-Fideikommiß-Bibliothek.
— Bibliothek des k. k. Ministerrats-Präsidiums.
— Bibliothek des k. k. Ministeriums des Innern.
— Bibliothek des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht.
— K. k. Universitäts-Bibliothek.
— K. k. geologische ßeichsanstalt.
— K. k. naturhistorisches Hofmuseum.
— K. k. österreichisches Museum für Kunst und Industrie.
— K. k. statistische Zentralkommission.
— K. u. k. Heeresmuseum.
— K. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale.
— K. k. geographische Gesellschaft.
— K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft.
— K. k. heraldische Gesellschaft „Adler".
— K. k. hydrographisches Zentralbureau.
— Anthropologische Gesellschaft.
— Altertumsverein.
— Verein für Landeskunde in Niederösterreich.
— Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse.
— Verein der Geographen an der k. k. Universität.
— Wissenschaftlicher Klub.
— Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich.
— Akademischer Verein deutscher Historiker.
— Numismatische Gesellschaft.
— Klub der Münz- und Medaillenfreunde.
— Wiener entomologischer Verein.
— Verein für österreichische Volkskunde.
— Österreichische Gesellschaft für Meteorologie.
Wiesbaden. Verein für nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung.
XLIX
Wiesbaden. Verein für Naturkunde im Herzogtume Nassau.
Wisconsin. Naturhistorischer Verein.
Würz bürg. Historischer Verein für Unterfranken und Aschaffenburg.
— Physikalisch-medizinische Gesellschaft,
Zürich. Antiquarische Gesellschaft (Gesellschaft für vaterländische Alter-
tümer).
— Schweizerisches Landesmuseum.
— Naturforschende Gesellschaft.
Zwickau. Verein für Naturkunde.
— Altertumsverein für Zwickau und Umgebung.
D
i
Vermehrung der Sammlungen.
(1. April 1903 bis Ende März 1904.)
Archiv.
A. Schwertberger Archivalien.
(Durch Kauf erworbene Archivalien aus dem Schloßarchiv von Schwertberg.)
Sie gliedern sich in
1. Wall seer Urkunden und Akten. Verwaltunga- und Wirthschaftsacten
aus dem gesammten Güter- und Pfandbesitzbereich der Familie von
Wallsee, von der Grenze Böhmens und Mährens bis an die Adria
(Castua und Fiume) aus den Jahren 1415—1483 (ein Stück 1370),
und zwar:
85 Originalien, fast durchgehends ob der Ennsia.
231 Abschriften (besorgt vom Archivreferenten Baron Handel-Mazzetti).
(Diese Sammlung enthält auch einige Privatkorrespondenzen
der Wallseer und auch mehrere die damalige Zeitgeschichte be-
rührende Stücke. Ihr Hauptwert liegt aber in den so zahlreichen
wirtschaftsgeschichtlichen Daten.)
2. Tschernemblsche Urkunden und Akten. Betreffen: Markt Perg,
Schwertberg, Windeck, Tragwein (Schützenhof in Tr. Pf.), Ried und
Zirking, Grein und Greinburg, Struden etc.
Die Urkunden und Abschriften solcher (14. und 15. Jahrhundert,
siehe auch „Diplomatar") beziehen sich auch auf Krainsche Güter
(Heimat der Tschernembl), bes. Amt Staettemberg.
Unter den Akten sind hervorzuheben:
Eine Maut- und Schiffahrtsordnung am Struden zur Zeit des
Mautners Joh. Lebl zu Greinburg. (16. Jahrhundert.)
Zahlreiche und verschiedenartige Quittungen an die Tschernembls und
deren Pfleger zu Windeck und Schwertberg.
Einnahm- und Ausgabregister für Windeck 1590 vom Pfleger Albrecht
Wolkenstein.
Schriftstücke: Sabina von Königsmark zu Adldorf, Wittwe, und ihre
Erben (Stängl) betreffend. 1577—78.
D*
Ln
Schriftstücke: Marusch von Schallenberg, Wittwe, geb. v. Laspitz,
Pflegtochter des Georg Erasm. von Tschernembl l>etr. 1592—99.
Ein Konvolut Starhembergscher Schriften, betrifft auch Schauenberg
und Eferding und Arbesbach. 1574 — 1605.
(Darunter die Korrespondenz Techernembls wegen der
protestantischen Erziehung des Erasmus von Starhemberg.)
Einige Schriftstücke die Tschernembls selbst und ihre Verwandten:
Schönkirchen, Strein, Enenkel betreffend. 1597—1616.
1592. Unterthanen -Verkauf von Hanns Jacob Löbl zu Greinburg an
Hanns Tschernembl.
1602 — 03. Verzeichnis der ordinari und extraordinari Gefälle bei der
damals Tschernembl'schen Herrschaft Ottensheim.
1622, 18. August. München. Die käufliche Überlassung der con-
fiscierten Tschernemblschen Güter in Oest. ob der Enns an
Graf Leonhard Helfried von Meggau. (2 Stück.)
1561 — 1609. Zahlreiche Rechnungen von und für die Tschernembls,
darunter :
„Auszügl des Buchführer Georg Willer von Regensburg, 1604^
10. September."
3. Streinsche Urkunden und Akten. (Freideck, Freinstein, Tal Wachau,
Pfarre Ober-Nonndorf.)
Einzelne Stücke: „Supplicieren der Rottleute" (tempore Maximiliani).
1526. Christof Stokaruer von Starein an Wolfgang Strein.
1539. Herttenstain. Presentationsschreiben des Wolfg. Strein von
Passau für Pfarre 0. Nonndorf.
1548 et 1549 Krumau (2 Stück) betreffend Heinrich Strein und Wolf-
hart Strein.
Zahlreiche undatierte Notizen, Rechnungen, Aufschreibungen von der
Hand des Reichard Strein, auch eine Aufschreibung politischen
Inhaltes (Schmalfolio).
Von Reichard Strein eigenhändig:
8 Seiten Konzept. Vortrag an den Erzherzog (Matthias). 1583,
1. Juni.
Ein Schreibenskonzept an seinen Schwager Felix von Herberstein.
1580. Wien, 10. Juni.
Ein Schreiben an den Erzherzog. (Kt)nzept.) Freideck, 1599,
14. September.
(Abschrift.) 1578, Freideck. Kulturhistorisch interessantes
Schreiben an Dr. Kurz in Linz.
1565—1568. Ein Konvolut Schriften betreffend den Reichart Strein-
schen Diener und Hofmeister Jan Neitlitsch. Derselbe stand
im Felde gegen die Türken (Gyula) und wurde ihr Gefangener.
1584—1600. An Reichard Strein Freih. je ,2 Schreiben von Seyfried
Ribisch aus Schlesien (Schweidniz), von Erasm. ToUinger (zu
Grünau) aus Frey<ieck, und vom Truchseß Geyr.
1575 — 1598. Zahlreiche Quittungen verschiedener Art und Personen
an Reichard Strein, darunter 6 Stück Geldquittungen des Hanns
Adam Jörger Frh. (1576—1580).
LIII
1577 — 1599. Ein Konvolut Rechnungen von und für Freideck und für
Reichard Strein.
1587, 11. Mai. Posen. Ein interessantes Schreiben des Hanns Tautl,
Bürgers in Posen, an H. Balczer von Dennewitz in Wien, teils
politischen Inhaltes.
1542. 1558. Zwei politische Schriftstücke, niederösterreichische Stände
und Landtag betreffend.
1597. Neuhofen, 28. Jänner. Ein Schreiben von 26 Pfarr-Ausschüssen
an Reichard Strein, ihre Beschwerde vor den kaiserlichen Kom-
missären betreffend.
4. Neuere Akten die Herrschaft Schwertberg betreffend:
1642, 3. Mai. Linz. Vergleich zwischen Schwertberg (Graf Meggau)
und Windhag (Joachim Enzmüller).
1687. Kriminalprozeß wegen Brandlegung im Markt Perg.
1693. Exzesse der Graf Styrum-Dragoner in Perg.
1702 — 1703, Das Prinz Lothringensche Regiment zu Fuß und dessen
Quartier. (Kommissär Freiherr v. Clam.)
1715 — 1718. Rechnungsbeilagen, Anlage des Werbgeldes, Kopfsteuer-
Register etc.
1738. Kriminalprozeß wegen eines Totschlages in Perg.
1761 — 1778. Korrespondenz des Alexander Fr. Jos. Graf Engl, Dechant
in Enns, mit Graf Türheim : Resignation des Pfarrers in Trag-
wein, Umpfarrung zwischen Ried und Schwertberg.
1763 — 1764. Korrespondenz des Franz Friedrich Graf Engl mit Graf
Türheim: Einführung der Seidenspinnerei in Schwertberg.
1778, 29. April. Joh. Weikh. Graf Engl verspricht dem Grafen Tür-
heim seine Stimme zur Verordneten-Stelle.
Außerdem noch diverse Aktenstücke des 17. und 18. Jahrhunderts.
5. Miszellaneen, und zwar:
a) Zu den schon bestehenden Faszikeln eingereiht:
1. Fasxikel. Bauernunruhen. 45 Stück Originale und gleichzeitige Ab-
schriften. 1595—1597.
2. Fasxikel. Mondsee — Wildenegg. Grenz-, Jagd- und Wildbahn-Strei-
tigkeiten in der Gegend des Wolfganger Sees zwischen Kloster
Mondsee (mit Wildenegg), Erzstift Salzburg und Österreich.
1599, 1614, 1639, 1688—1691). Interessant: „der Herrschaft
Wildenegg Riegung" und eine Landschaftsskizze der Sankt
Wolfganger Gegend. (13 Stück.)
3. Fasxikel. Schaunberg — Eferding. Herrschaft Wildberg. 1640 — 1648.
10 Stück Militaria. Schifersche Rgt.
4. Fasxikel. Familienakten. Eckhart v. d. Tänn. 1738, 16. Oktober.
Maria Aloisia. Ordensgelübde. (Druck.)
Hager. Otto Sigmund Hager L. B. ab Allentsteig. (Druck.)
1806, 25. Februar. Gratulationsschreiben des Ministers
Kaunitz an Fmlt. Baron Hager.
Jörger. 1582. Wien, 12. Februar. Heiratsguts- und Verzichts-
quittung der Barbara J. geb. J. v. Tollet.
LIV
Lamberg-Liechtenstein. 1704. Hochzeitsfestgedicht. (Druck.)
Salburg. 1710. Ferdinand und Johann Eeichard Grf. v. 8.,
Karmeliter. (Druck.)
Welzer von Spiegelfeld. 1572. Wien, 22. Jänner. Revers des
Ruprecht Welzer von Spiegelfeld auf Nieder -Wallsee
als angenommener Landmann von Niederösterreich.
1586. Kondukts -Ausgaben -Verzeichnis für den in Eferding ge-
storbenen, in Nieder -Wallsee begrabenen Hanns Welzer.
5. Fasxikel. Rechtsakten, Ordnungeti etc.
1559. Wien, 1. Oktober. Landgerichtsordnung für Österreich
ob der Enns. (Wien, bei M. Zimmermann.)
1638. Passau, 11. August. Stolordnung des Bischofs von Passau
L. W., Erzherzog von Österreich.
1641. Wien, 12. Juli. Vernewerte Zehentordnung für Öster-
reich ob der Enns. (Linz, bei Maria Kürnerin Wittwe.)
1677. Landgerichtsordnung von Österreich ob der Enns,
I.— III, T., 1675, 17. August, nebst Adeligen Criminal-
privileg de 1675, 28. August. (Linz, bei Caspar Freischmied
Landschaftsbucbdrucker.)
1702. Prag, 16. November. Reisgejaidordnung für Österreich ob
der Enns. (Linz, bei Caspar Freischmied, Landschafts-
buchdrucker.)
1725. Linz, 1. August. K. Karl VI. Bettelordnung für Österreich
ob der Enns. (Linz, bei Joh. M. Feichtinger, Lands-
hptmschftl. Buchdrucker.)
1727. Wien, 24. November. K. Karl VI. Neue verbesserte
Jäger- und Reisgejaidordnung für Österreich ob der Enns.
1755. K. k. Mauthordnung und Vectigal für Österreich unter
und ob der Enns.
6. Fasxikel. Historisch-topographiseh-statistisehe Matrikel.
Enns. 1628, 19. Februar. Enns, Richter und Rat quittieren
Wolf Künhamer in Neuhofen über Gültenzahlung.
Linz. Gesinnung der Bürger in Linz beim Einzug der öster-
reichischen Truppen, 6. Jänner 1810. (Druck.) — Statuten
der Gesellschaft der Musikfreunde in Linz. 1821. (Druck.)
S t e y r. Des J. U. Dr. und Bürgermeisters von Paumgartten
Rede über Frieden von Campo Formio, 17. Oktober 1797.
St Florian. Trauer -Rede des Franz Freintaller, 21. De-
zember 1780 in der CoUeg.-Kirche gehalten f. d. K. K.
Maria Theresia.
Windhaag. 1586, 19. September. Friedrich v. Prag, Freih.
zu Winthag contra Adam Frh. v. Pögl'sche Erben. —
1506, 25. Jänner. Persenbeug. Windhaag'sche Freiheit
zu Besetzung des Malefiz-Rechtes.
7. Fasxikel. Niederösterreich. 1591, 19. November. Mandat des Erz-
herzogs Ernst an die uiederösterreichische Regierung.
LV
8. Fasxikel. Lcmdschaft- Stände (ob der Enns).
1521. Freitag nach 8t. Ulrich. Landrechtenausschreibung durch
den Vizedom. Gg. Sigharter an die Land-Stände.
1526. Herzog Ernst Administrator von Passau an Herrn- und
Ritterstand ob der Enns in Lehenssachen.
1528. Quittung des St. Joh.- Spital zu Passau an Landschafts-
verordnete wegen Pfarre Waitzenkirchen.
1559. Der Herrn Verordneten Gewalt de äö 1559, dato Linz
am Landtag 12. Dezember 1558. Tschernembls Hand.
1586. Erzherzog Mathias Resolution an Landstände ob der
Enns über deren Gravamina.
1595. Musterregister der 7 Städte des Erzherzogtums Öster-
reich ob der Enns.
9. Fasxikel der Urkunden.
Zwischen 1407 — 1410. Wien, 24. Juni. Herzog Emsts
Privileg für die Messerer zu Steyr. Original.
1424. Adam Sweinpekch zu Kreuzen verkauft den Wilh. und
Pernh. Seidlspergern zu Obmberg V2 ^^^ ^^i Lehen im
Hart, Rieder Pf., Freistätter Ludgl.
1581, 10. Juli. Bstand - Contract über das gütl zu Kronern.
Siegler Joel von Fraenking zu Fraenking etc.
1605. Wien, 11. November. Vergleich des Andreas Paldritz
v. Hadersfeld und seiner Frau Sibylla geb. Cekhorin
v. Wilkhau mit Wolfgang Rottenstubmer zu Linz auf dem
Ufer wegen eines Prozesses, ,,so ein paschkumpart ist".
1692. Schwertberg, 28. April. Mar. Ann. Grfin. v. Salburg
geb. Gfin. v. Starhemberg verkauft 1 Thcil des Hardtner
oder Närner Zehents, so zum adeligen Sitz Hardt gehörig.
b) Nicht eingereihte Miszellaneen.
3 Urkunden -Abschriften. 2 des 15. Jahrhunderts: 1364. Staatsvertrag
* zwischen K. Karl IV. und den Habsburgern. — Der Herzoge Al-
brecht und Leopold Vertrag mit den Bürgern von Passau. (Torso.)
Vor 1386 (moderne Abschrift): Lehensaufsendung des Engelmar
V. Zoumak über diese Feste an die Herzoge Albrecht IH. und
Leopold III. von Osterreich für seinen Vetter Hanns den
Schönberger.
8. d. Landeshptmannschftl. Schluß zwischen Hanns Frh. Haym zu
Reichenstein und Wolf Lichtensteger.
1591. Klage des Kl. Paumgartenberg gegen die Brüder Perger zu
Clam. (2 Stück.)
1596, 22. April. Wien. Quittung der Elisabeth Preinerin Freiip auf
David Ungnad Freih. zu Sonneck.
1606, 11. Juni. Bestallungs- Dekret des Abt Wilhelm von Garsten
für Dr. Caspar Hell Landeshptmschaftl. Advokat in Linz.
1611. Deutsch - Brod, 20. März. Lateinisches Bittgesuch des Don
Balthasar de Runig an Erzherzog Leopold um Betrauung zu
Verhandlungen mit der Kais. May. und Kon. v. Ungarn, „ist
nicht admittiert worden".
LVI
1613. Brief der Adelheid von Arnim, Wittwe des henisz von Bredow
an ihren Vetter Christoph Franz v. Arnim,
1613—1615. Ferdinand Kulmer zum Rosenbühel und Otto Victor
von und zu Fraenking contra Hanns Enoch Perger zu Clam.
(2 Stück.)
B. Sonstige Erwerbungen.
Grabstein- und Wappenphotographien, Grabsteinabschriften: Aus Goisern
(4), Hallstatt (11) und Ischl (2).
(Geschenk des Herrn Starke, Gutsbesitzers von Grub bei Hallstatt.)
Matrikel. Historisch-topographisch-statistische Matrikel :
Altmünster: Verschiedene Stift- und Benefizbriefe, von Martin
Schachner 1451, Graf Herberstorf 1629, Graf Scherflfenberg
1761, Ahammer 1791.
Gschwandt bei Gmunden: 1754. Beneficiums-Stiftsbriefs-Copie.
Lauffen: Mauth- und Vecticalgerechtigkeiten des Marktes LauflFen.
(Geschenk der k. k. Forst- und Domänendirektion für Ober-
österreich und Salzkammergut in Gmunden.)
Manuskripte. Traunkirchen. „Liber historiarum rerum Traunkirchensium."
Pap.-Cod.-Copien von Freiheits-, Fundations-, Lehensbriefen, Tai-
dingen, auch Dienst- und Stiftsregister.
(Geschenk von derselben k. k. Direktion.)
Manuskript. Niederösterreich. Tourenbeschreibung des Schauspielers Ludolf.
April 1835 von MödUng, über Heiligenkreuz, Altenmarkt, Gutten-
stein, Reichenau, Clam, Gloggnitz, Neunkirchen, Seebenstein
und Ternberg (die gesperrten Orte eingehend behandelt). Inliegend
ein Brief „Lemberg, 2. April 1848 von einem k. k. Oberleutnant".
(Geschenk des k. u. k. Oberleutnants Broschek in Linz.)
Osterreich. 1809. Friedenstraktat zwischen dem Kaiser von Österreich
und dem Kaiser der Franzosen 1809, 14. Oktober Wien, ratifiziert 17.
und 16. Oktober, ausgewechselt 20. Oktober.
(Geschenk des Herrn Dr. Alfred H5,ckl in Steyr.)
Personalien, respektive Familienfaszikel.
Dorner Josef. 1797. Linz, 1. Dezember. Lehr- und Freibrief für
Josef Dorner im Forst- und Jagdwesen, ausgestellt vom
Oberstforst- und Jägermeister ob der Enns Christoph Graf
Lehrbach Herr von Bergheim. (Kauf.)
Eyslsberg. 1728. Wien, 13. Jänner. Intimierung des Freiherrn-
standes für Leopold Reinald von Eyslsberg an die Land-
schafts-Verordneten ob der Enns. Orig.-KoU. Linz, 1734,
5. März. (Geschenk des Herrn Professors von LychdorfF.)
m Spendou. 1839. Wien, 2. Jänner. Leopold -Ordensritter- Diplom
Kaiser Ferdinands I. für Josef Spendou, Doktor der
Theologie, niederösterr. Regierungsrat, inful. Prälat, Dom-
propst des Metropolitan -Kapitels zu Wien, erzbischöflicher
Konsitorialrat, Dechant von Kirnberg und Kanzler an der
Wiener Hochschule. Orig.- und KolL- Abschrift samt dessen
Porträt 1829 mit 73 Jahren.
(Geschenk der Frau Anna Spendou in Linz.)
LVII
Stifter Adalbert. Schriftstücke auf die Errichtung des Adalbert
Stifter -Denkmales in Linz bezugnehmend. Konvolut.
(Geschenk des Herrn Adalbert Markus, Obmann des
Adalbert Stifter - Denkmal - Komitees.)
Rechtsakten, Ordnungen.
1. Handwerksordnung der Zimmerleute von Linz 1596, 12. Juli.
(Geschenk, vermittelt durch Herrn Dr. Emil Kränzl.)
2. Feuerassekuranz -Ordnung, königlich bayerische, von 1811 samt
Verwaltuugsinstruktion .
(Geschenk des Herrn Enderlin, Fabrikant in Traun.)
Keligionsakten.
1. Gegenreformations- Akten des Pfleggerichts Wildenstein. 1650,
1771, 1781. (Geschenk der k. k. Forst- und Domänendirektion
für Oberösterreich und Salzkammergut Gmunden.)
2. Konvolut.: Die Evangelischen Transmigranten aus Oberösterreich
im ehemaligen Großfürstentum Siebenbürgen, in Neppendorf und
Großau bei Hermannstadt. Enthält:
a) Abschriften von fünf unedierten Protokollen des Hermann-
städter Archivs. 1752 — 1771. 1754 — 1755. 1760. 1777.
1783.
h) Eine zusammenfassende Darstellung über die Siebenbürger
Landler. Ihre Wohnungen, Höfe, Sitten, Gebräuche,
Lieder, Haussprüche, Familien- und Tauf- und Spitz-
namen. Auszüge aus den Kirchenmatriken von Großau und
Neppendorf von 1734 her, Verzeichnis der noch lebenden
Landlerfamilien, Photographien von Landlerfamilien,
e) Quellen über die Geschichte der Auswanderung und
Ansiedlung in Siebenbürgen 1734 — 1735 nebst ein-
schlägigen Broschüren und Auswanderer -Verzeichnisse
(publ.).
(Geschenk des k. u. k. Oberst i. P. Baron Handel- Mazzetti, welcher das
meiste an Ort und Stelle sammelte, die Abschriften besorgte.)
Stammbuch des Georg Siegmund Freiherrn von Tannberg zu Aurolz-
münster, f 1656, 6. Mai. Die Eintragungen aus den Jahren 1635
bis 1650 meist aus Siena.
(Geschenk des k. u. k. Oberst i. P. V. Baron Handel -Mazzetti.)
Urkundenfaszikel. 1646. Salzburg, 1. Jänner. Schuldbrief des Erzbischofs
Paris von Salzburg an seinen Vetter, -f Johann Bapt. Graf Lodron,
und Anna geborne Erbtruchsessin von Waldburg, s. fr. Söhne: Karl
und Johann Bapt. Graf Lodron. Orig.-Perg.
(Geschenk des Herrn Josef Quaiser, Steuereinnehmer i, P. in Linz.)
C. Kopien für das Diplomatar des Landes ob der Enns.
1. Nach Originalien des königlich bayerischen Allgemeinen Eeichsarchivs in
München: 315 Stück, 12. bis 14. Jahrhundert; davon 134 Stück
1376 — 1400 bereits in Reinschrift niedergelegt.
Hiezu noch zahlreiche Abschriften von Urkunden, Regesten,
Notizen — Oberösterreich betreffend — aus den Bamberger Kopial-
büchern, aus zahlreichen Neuburger Kopialbüchern und aus solchen
LVIII
des Hochstiftes Passau (besonders die urbariellen Eintragungen des
Lohnsdorfer Kodex) — sämtliche aus dem Münchener ßeichsarchiv.
2. 240 Kopien aus den Archiven der Klöster Kremsmünster, Lambach, Sankt
Florian, Schlierbach, Schlägl und Göttweig, der aufgelassenen Klöster
St. Andre an der Traisen, des Kollegiat-, sowie des Frauenstiftea
Dürnstein in Niederösterreich, der Pfarrarchive Linz, Wels, Hörsching,
Gunskirchen, Haslach, des Stadtarchivs Steyr, der Kommunalarchive
Weyer und Neufelden, der Schloßarchive Dorf (bei Schlierbach) und
Steyr, endlich des ehemals ständischen niederösterreichischen Landes-
archives in Wien.
3. 15 Kopien von Urkunden des Schwertberger Archivs (1299 — 1397).
4. 148 Urkunden Kopien aus dem k. u. k. Hof- und Staatsarchiv in Wien
oberösterreichischen Betreffs für die Zeit 1401—1417. (Sie behandeln
insbesonders die Vormundschafts- Begier ung über Herzog Albrecht V.,
und zwar der Herzoge Wilhelm, Leopold und Ernst 1404—1406—1411,
endlich die ersten sechs Jahre der selbständigen Regierung Herzog
Albrechts V.)
Sämtliche Kopien und Abschriften ad 1 bis 4 vom Archiv-
referenten k. u. k. Oberst d.E. V. Baron Handel -Mazzetti angefertigt.
5. Vier Urkundenabschriften aus dem Landesarchiv für Steiermark in Graz
(1312, 1342, 1346, 1466) und vier Urkundenabschriften (1252, 1382,
1412) nebst einer Abschrift des Urbars von Losenstein (14. Jahr-
hundert) aus dem Archiv von Losensteinleiten.
(Besorgt und geschenkt von Dr. Max Doblinger in Graz.)
Münzen, Medaillen und Plaketten.
(Gesclienke.)
1. Bronze-Medaille, Heinrich Laube zum 70. Geburtstag, J. 1876.
(Herr Fachlehrer A. Bittinger in Linz.)
2. V2 Batzen, Bistum Würzburg, J. 1686.
Wertmarke I, Lend in Salzburg, hochfürstl. Hüttenamt, J. 1720.
Wertmarke III, Lend in Salzburg, hochfürstl. Handel, J. 1726.
(Herr Dr. Doblinger in Graz.)
3. Silber-Medaille, Stadt Braunau am Inn, 700jährige8 Stadtjubiläum, J. 1903.
K. 931, (Stadtgemeinde Braunau am Inn.)
4. Silber-Plakette, Linz, I. oberösterreichisches Landesschießen, J. 1903. K. 929.
(Festausschuß des I. oberösterrreichischen Landesschießens in Linz.)
5. Silber-Medaille, Linz, Dr. Gustav Maix, Landesoberschützenmeister, J. 1903.
K. 930. (Herr Dr. Gustav Maix in Linz.)
6. Silber-Groschen, Graf Ludwig zu Stolberg, J. 1555.
(Herr Ludwig Reiter in Linz.)
7. Bronze-Medaille, Erzherzogin Gisela, Vermählung mit Prinz Leopold von
Bayern, J. 1873. Von J. Tautenhayn.
Bronze-Medaille, Alexander Daninos, Begründer der Riunione Adriatica di
Sicurtä in Triest, J. 1878. Von J. Tautenhayn.
Bronze-Medaille, Hofrat Dr. Alexander v. Pawlowski, Direktor des The-
resianums, J. 1880. Von J. Tautenhayn.
LIX
Bronze-Medaille, Franz v. Miklosch, J. 1883. Von J. Tautenhayn.
Bronze-Medaille, Kardinal Friedrich v. Fürstenberg in Olmütz, J. 1886.
Von J. Tautenhayn.
Bronze-Plakette, Hermann von Helmholtz, J. 1894. Von J. Tautenhayn.
Bronze-Medaille, versilbert, Wien, Neubau der Akademie der bildenden
Künste, J. 1877. Von Radnitzky.
Bronze-Medaille, Josef Schindler, Naturarzt, Gräfenberg, J. 1776. Von
J. Schwerdtner.
Bronze-Medaille, Wiener Altertumsverein zum 25jährigen Jubiläum, J. 1880.
Von J. Schwerdtner.
Silber-Medaille, Josef Lewinsky, 25jähriges Künstlerjubiläum, Wien, J. 1883.
Von J. Schwerdtner.
Bronze -Medaille, Jos. J. Kraszewski, Sterbemedaille, J. 1887. Von
J. Schwerdtner.
Bronze-Medaille, Erzherzog Franz Ferdinand, Besichtigung der Medaillen-
sammlung Richter in Retz, J. 1891. Von Pawlik.
Bronze-Plakette, August R. v. Löhr, k. k. Regierungsrat, J. 1896. Von
Pawlik.
Bronze-Medaille, Wien, Jubiläums-Gewerbeausstellung, J. 1888. Von Steph.
Schwartz.
Bronze-Medaille, Hans Makart, J. 1884. Von Neudeck.
Bronze-Medaille, Josef Bierfelder. Vom Kegelklub. J. 1894. Von Neudeck.
Bronze-Medaille, S. M. Freiherr v. Rothschild, 70. Geburtstag, J. 1844.
Von R. Langer.
Bronze-Medaille, Wierer, Arzt in Ischl, J. 1843. K. 928.
Bronze-Medaille, Abt Karl von Melk, 25jähriges Abtsjubiläum, J. 1895.
Von Pawlik.
(Herr Hofrat Professor Dr. Josef Weinlechner in Wien.)
8. Silber-Medaille, bronziert, Papst Leo XIH., Sterbemedaille, J. 1903.
Bronze-Medaille, Papst Leo XIH., Sterbemedaille, J. 1903.
Bronze-Medaille, Numismatische Gesellschaft in Wien, Ausflug nach Car-
nuntum, J. 1903.
Zinn -Medaille, Numismatische Gesellschaft in Wien, Ausflug nach Car-
nuntum, J. 1899.
(Herr k. u. k. Major d. R. Anton Markl in Wien.)
9. Silber-Pfennig, einseitig, Salzburg, Erzb. Sigismund Graf v. Schrattenbach,
J. 1760.
V2 Silber-Kreuzer, einseitig, Salzburg, Erzb. J. E. Graf Lichtenstein, J. 1745.
(Fräulein Bauer, Private in Linz.)
10. Silber -Xller, Österreich, Kaiser Franz H., J. 1795.
Kupfer-Kreuzer, Österreich, Kaiser Franz IL, J. 1800. B.
(Herr Vizepräsident Jos. Straberger in Linz.)
11. Kupfer - X - Rees, Portugal, König Josef L, J. 1764.
Silber-Denar, Serbien, König Urosius IL (1297—1321).
Kupfer-Zwei-Gassette, Republik Venedig (Dalmatien und Albanien), 0. J.
Römer, Silber-Denar, Vespasianus, Caduceus. Nr. 4071.
Römer, As, Vespasianus, Aequilas Augusti. Nr. 4072.
(Herr Viktor Freiherr v. Handel-Mazzetti, k. u. k. Oberst i. R.)
LX
(Ankauf.)
1. Silber-Groschen, Oberösterreich, Leopold I., J. 1665. JNzz. Triangel
(Neuburg a. I.). K. 927.
2. Silber-Porträtmedaille, Oberösterreich, Georg Gienger von Rotteneck, Burg-
vogt von Enns (f 1577). K. 925.
Angekauft aus der Auktion Trau in Wien 1904:
3. Silber-Medaille, vergoldet, Abt Alexander a Lacu von Kremsmünster, o. J.
K. 310.
4. Silber- Klippe, Oberösterreich, Gundacker Herr zu Polheim, o. J. K. 926.
5. Pfundner, Oberösterreich, Ferdinand I., J. 1527. K. 932.
6. Pfundner, Oberösterreich, Ferdinand I., J. 1527. BVEGVDIE (sie!). K. 933.
7. Pfundner, Oberösterreich, Ferdinand I., J. 1528. PRNZ (sie!). K. 934.
8. Pfundner, Oberösterreich, Ferdinand I., J. 1528. (Anderer Stempel.) K. 935.
9. Pfundner, Oberösterreich, Ferdinand I., J. 1528. FERDIND und IHPAI.
K. 936.
10. Pfundner, Oberösterreich, Ferdinand I., J. 1529. IHPA. K. 944.
11. Kupfer-Raitpfennig, Rup. Puellacher, Münzmeisterin Linz, J. 1543/44. K.937.
12. Kupfer-Raitpfennig, Rup. Puellacher, Münzmeister in Linz, J. 1543/45. K. 938.
13. Kupfer-Raitpfennig, Rup. Puellacher, Münzmeister in Linz, J. 1556. K. 939.
14. Silber-Porträtmedaille, Josef Kolb, Münzreferent im Museum Francisco-
Carolinum, J. 1875. K. 940.
15. Kupfer-Jeton, Hofmann Freiherr v. Grünhübel (f 1564), o. J. K. 941.
16. Silber-Medaille, vergoldet, Wels, Vermählung Karls IV. von Lothringen,
J. 1678. K. 942.
17. Silber-Schautaler (öfacher), Joh. Christ. III. Graf Puchheim, J. 1652.
K. 943.
Übersicht
über den Besitz des Museums an Münzen und Medaillen.
Stand
Antike
N\M
B
Medaillen
und
Miscellanea
N M B
Münzen des
Mittelalters und
der Neuzeit
i¥ P tK B
Münzstand im Mai
1903
Zuwachs:
durch Geschenke
durch Ankauf .
2741
3194
5963
33
866
2533
3432
315
9496
3897 13709
5 11
3 10
23104
Gegenwärtiger
Stand ....
2742
3195
5%5
33
877
2555
3465
315
9509
3905
13730
23160
AI = Gk)ld, Ai = Silber, P = Platin, B = Bronze und andere unedle Metalle.
LXI
Prähistorisches.
Mahlstein (Läufer) aus feinkörnigem Granit, halbkugelförmig, Durchmesser
21 cm, Höhe 16 cm, die Reibfläche glatt geschliffen, die konvexe
Oberfläche rauh.
Serpentin -Schlagstein von handlicher Form mit Schlagmarken.
Bruchstück eines schlackenhart gebrannten Tonkegels.
Scherben von starkwandigen , roh gearbeiteten Tongefäßen, zum Teil mit sehr
primitivem Ornament. (Jüngere Steinzeit.)
(Aufgefunden beim Abräumen der auf dem Granit auflagernden
Lößschichte 1 m unter der Humusschichte im sogenannten Heinrichs-
Granitsteinbruche in Mauthausen.)
(Geschenk des Herrn Architekten Anton Poschacher.)
Steinhammerbeil, halbseitig, verwittert, angeblich vor längerer Zeit in Hallstatt
gefunden. (Angekauft.)
Bronze -Dolchklinge. Fundort: Schaf böden bei Hinterstoder. (Angekauft.)
Bronze-Schwert, bei Baggerungen in der Donau nahe bei Budapest im Jahre 1900
gefunden. (Angekauft.)
Bronze -Schwertklinge, bei Baggerungen in der Donau nahe bei Budapest im
Jahre 19(X) gefunden. (Angekauft.)
[Beigaben von zwei bei einem Neubaue nächst der Sternbauerschen Fabrik
Nr, 83, Gemeinde St. Peter bei Linz, im Schotterboden aufgedeckten,
der Hallstätter Periode angehörigen Skelettgräbern] nämlich:
Schwertklinge aus Eisen, zweischneidig, einschließlich der Griffangel
72 cm lang.
Hiebmesser aus Eisen mit etwas geschweifter Rückenklinge und eisernem
Handgriff, Gesamtlänge 30 cm.
Speerspitze aus Eisen, blattförmig ohne Mittelrippe, 20 cm lang.
Armring aus Bronze von sehr geringem, gegen die Mitte zunehmendem
Querschnitte mit Einkerbungen, an den Enden nicht geschlossen,
Durchmesser 6 cm.
Halsring aus Bronzedraht, an den beiden nicht geschlossenen Enden
durchlocht, Durchmesser 14 cm.
Fingerring aus Bronze (1^/4 Windung),
Römisches.
Scherben verschiedener Gefäße (Reibschalen, Becher, Schüsseln aus terra sigil-
lata und von ordinärem Tongeschirr).
Zierscheibe aus Bronze.
Schleifstein.
Stilus und mehrere Nägel aus Eisen.
(Gefunden im Ausfüllmateriale bei fortgesetzter Aufdeckung
römischer Gebäudereste in Überackern.)
Völkerwanderungs - Periode.
Zwei Messerklingen und eine Schnalle aus Eisen.
Eine Anzahl von Schmuckperlen aus Glas und verschiedenfarbigem Ton.
(Beigaben der in Überackern aufgedeckten drei Skelettgräber
aus der Zeit der Völkerwanderung.)
Lxn
Keramik.
(Geschenke.)
Römische Cuppella, antik. (Herr Professor Emil Moser, Graz.)
Ofenkachel, grün glasiert, gotisch, mit der Reliefdarstellung „Maria Ver-
kündigung", aus der Tissaburg, Töpferarbeit.
(Herr Hugo von Preen, Kunstmaler, Osternberg.)
Porzellan -Kaffeeschale und -Tasse, bemalt mit Violen über der Glasur.
(Herr Josef Straberger, Linz.)
Porzellan -Kaffeeschale mit verwischter Blaumalerei.
(Herr Josef Straberger, Linz.)
Kaffeeschale und Untertasse, Fayence, Marke H (Hollitsch), mit buntem Blumen-
dekor. (Herr Josef Straberger, Linz.)
Porzellan -Kaffeeschale, mit stilisierten Blumen in Rot, Blau und Gold bemalt,
chinesisch. (Herr Josef Straberger, Linz.)
(Angekauft.)
Steinzeugflasche mit Schraubenverschluß aus Zinn, die stark gebauchte Laibung
sechsfach abgeflacht, blau glasiert.
Steinzeugkrug, grau, birnförmig, mit Zinndeckel, auf der Vorderseite eingeritzte
Linienornamente auf blauem Grunde.
Vexierkrug, Töpferarbeit, grün glasiert, gehenkelt, mit durchbrochenem Halse
und aufgesetzten, schnurartigen Festons.
Deckelschale, Töpferarbeit, sogenannte Godenschale, durchbrochen, mit grün
gefleckter Glasierung, auf dem Deckel plastisch gearbeitete Tier-
figuren und abgegossenes Gras.
Godenschale, Töpferarbeit, gehenkelt, mit plastischen Rosen und Blättern an
der Laibung und plastischen Birnen am Deckel, braun glasiert.
Ringkrug, Töpferarbeit, gehenkelt, grün glasiert.
Majolika -Teller, weiß, mit blauer Bemalung, neapolitanisch, 17. Jahrhundert,
signiert.
Fayence -Schüssel mit blauer Bemalung auf weißem Grunde.
Fayence -Krug, zylinderförmig, mit Zinndeckel, blaue Marke K, auf der Mantel-
fläche (in Nachahmung persischer Fayencen) in Gold, Rot, Violett
und Blau figural und ornamental reich bemalt.
Porzellan -Becherl mit Marke PEN, bemalt mit Streublümchen.
Porzellan -Becherl, Schwertermarke mit Stern, teilweise vergoldet und bemalt
mit Streublümchen.
Porzellan -Teekännchen, japanisch, schmutzig -weiß, mit aufgesetztem Blatt-
werke.
Porzellan -Messerheft mit dekorativer Bemalung und Goldlinien (Berlin [?]),
Rokoko.
Porzellan -Kaffeeschale samt Untertasse mit schlangenförmigem Henkel, bemalt
mit MaßHebchen, böhmisch, Mitte des 19. Jahrhunderts.
Porzellan -Kaffeeschale samt Untertasse, Marke G mit Pfeil (Gießhübl), Bordüre
aus roten und blauen Beeren mit grünen Blättern über der Glasur.
Porzellan -Kaffeeschale samt Tasse, China, Feinporzellan, Dekor in zwei Schat-
tierungen blau unter der Glasur.
Porzellan -Kaffeeschale, Wien, Marke unter der Glasur, 1824, vergoldeter Rand
und Vergißmeinnicht -Bordüre.
LXIII
Porzellan -Kaffeeschale, Marke ß (Bayreuth [?]), bemalt mit der An.siclil eines
Schlosses.
Porzellanteller mit Blumen, Schmetterlingen und einem Vogel in Inuiten Furlicn
und teilvveiser Vergoldung, chinesisch, signiert.
Porzellanteller mit blauer Bemalung, chinesisch, signiert.
Porzellan -Standfigur, „Fortuna auf einer Kugel", auf einem kannelierten Silulen-
stutz, mit weißer Glasur, unbemalt, ohne Marke (l)öhmisch [?]).
Porzellan -Standfigur, „Minerva" oder „Bellona" auf einem Empire -Postament,
mit weißer Glasur, unbemalt, ohne Marke.
Porzellanteller, flach, Wien, Marke unter der Glasur, Goldrand, schwarze
Bordüre auf rotem Grunde, Streublümchen.
Porzellantiegel, klein, Wien, blaue Marke unter der Glasur, die Wandung
geflechtartig, auf den vier Vierpaüfeldern Blumenbuketts.
Porzellan -Teekanne, Wien, mit geflochtenem Henkel und Ausgußrohr (als
Knopf des Deckels ein Apfel), bemalt mit Buketts und Streu-
blümchen, Marke auf dem unglasierten Boden nebst einem ein-
gepreßten W.
Porzellan -Zuckerdose, Wien (eingejJreßte Marke unter der Glasur), konisch,
Blumenbuketts und Streublümchen, teilweise Vergoldung.
Porzellan -Zuckerdose, Wien, blaue Marke unter der Glasur, Streublümchen
in Gold, als Deckelgrift" eine Frucht mit Blättern.
Porzellan -Kaffee- und Milchkanne, Wien, mit Blumenbuketts, Streublümchen
und teilweiser Vergoldung.
Porzellan -Service, bestehend aus fünf Speise-, vier Suppen- und drei Dessert-
tellern, mit Blumenbuketts in bunten Farben und Streublümchen
auf der Glasur.
Porzellanfigur, Alpenjäger, Wien, eingepreßte Marke unter der Glasur, 18i8,
bunt bemalt.
Porzellanteller, Wien, Überglasur- Malerei (Blumen).
Porzellankanne, geriefelt, mit in chinesischer Art stilisiertem Blütenzweige in
Violette-Camayeu mit Goldhöhung, Schwertermarke mit Stern, Deckel
mit plastischem Knauf in F"'orm einer Knospe.
Porzellan -Kafleeschale, Radmarke (Höchst), in einem Rahmen Darstellung von
Schildhühnern in Gelb, ringsum verschlungene Bänder in Blau.
Porzellan -Kaffeeschale samt Untertasse mit hohem Henkel (an dessen Ende
eine Maske) und mit Löwenfüöen auf einer Unterplatte, reich dekoriert
mit goldenen Drachen und Füllhörnern, daran blaue Blumen und grüne
Blätter, ähnliche Motive auf der Untertasse, Marke S (Schlackeuwald).
Porzellan -Kaffeeschale samt Untertasse mit hohem Henkel, an dessen Ende
eine Maske und mit Löweufüßen auf einer Unterplatte, reich dekoriert
wie die vorige, Marke S (Schlackenwald).
Porzellan - Kaffeeschale samt Untertasse, königsblauer Fond mit Gold, auf der
Vorderseite ein Amor (Umdruck) mit der Aufschrift ..L'Amour", auf
der Untertasse das Symbol der Unsterblichkeit mit der Überschrift
„L'Immortalite".
Porzellan -Kaffeekanne, die Wandung mit in japanischer Manier stilisierten
Zweigen bemalt, am Deckel reliefierte Zweige (böhmisch).
Porzellan -Kaffeeschale samt Untertasse, Wien, blaue Bindeuschild- Marke unter
der Glasur, eingeprägtes M, grüner Fond, am oberen Rande goMene
LXIV
Bordüre , auf der Vorderseite einfarbige allegorische Darstellung einer
opfernden Gestalt, hinter derselben ein Storch, Aufschrift: „Sacr^
ä la reconnoissance"; die Untertasse am Rande mit einem Lorbeer-
kranze in Gold.
Mokkatasse, Porzellan, mit Landschaft in Purpur -Camayeu. Wiener Binden-
schild mit L. 1809.
Kaffee-Ober- und Untertasse, Porzellan, mit Wiener Bindenschild -Marke, blau
unter der Glasur und eingepreßtem M, der Innenrand und geflochtene
Henkel mit Goldverzierung. Bemalt mit bunten Blumenbuketts über
der Glasur.
Steingut-Teller (Marke „Wedgewood") mit einer Abbüdung des Arsenals in
Venedig, umgeben von einem Blumenkranz (Umdruck).
Steingut- Teller, mit der eingepreßten Marke „Davenport" und Anker, mit Auf-
druck in Blau: „Idylle", am Rande stilisierte Blumen.
Steingut- Kaffeekanne mit Untersatz, schwarz -braun mit eingepreßter Marke
„Wedgewood".
Steingut-Teller, auf dem Spiegel Flußlandschaft, ringsum ein Kranz von
Blütenzweigen in Purpur -Camayeu, signiert mit eingepreßter Anker-
marke „Davenport".
Steingut -Teller mit achteckigem Rande und kreisrundem Spiegel mit dem
Umdruckbild (in Schwarz): „Le jardinier" („Gärtner am Ziehbrunnen").
Am Rande Embleme (Becher, Thyrsus, Weinreben etc.). Paris mit
Monogramm „L. 0. S.". (Eingepreßt: „Greil".)
Steingut -Teller mit achteckigem Rande und kreisrundem Spiegel mit dem
Umdruckbild (in Schwarz) einer Wäscherin in Empiretracht am
Brunnen. Am Rande Embleme (Becher, Thyrsus, Weinreben etc.).
Paris mit Monogramm „L. C. S.".
Glas.
(Geschenke.)
Doppelglas -Becher, Zwischenwand -Silberfolie bemalt, darstellend: S.Franziskus
de Paula gebietet den Wogen (Meereslandschaft mit Einsiedelei auf
Felsen), Ränder mit Zwischengold -Technik, im eingesetzten Boden
eine goldene Blumenvase auf Rot.
(Herr Professor Emil Moser, Graz.)
Zwischengold -Glas, facettiert, mit weißlich und blau marmoriertem Außenglase,
böhmisch, 18. Jahrhundert. (Herr Professor Emil Moser, Graz.)
Glasbecher, facettiert, auf dem Boden mit eingesetztem Medaillon (Zwischengold-
Technik): der kaiserliche Adler in Gold auf Rot (das Medaillon
spiegelt sich in den Facetten), 18. Jahrhundert, Kaiser Josef- Zeit.
(Herr Professor Emil Moser, Graz.)
Glasbecher, konisch, Unterseite mit vier Wülsten, dekoriert mit Goldrand und
drei Wappen (drei Lilien auf blauem Felde) in Emailfarben, Inschrift:
DVX VEROMANDVS • ANNO 1605. In der Mitte und am Unter-
satze ein Kranz von goldenen Quadraten mit farbigen Emailpunkten.
(Herr Professor Emil Moser, Graz.)
Henkelglas mit Deckel, mit eingeschnittenem Monogramm und Posthorn
und der Umschrift: „VIVAT SOL LEPEN l| GVTER FREVND
DERNEPEN" (böhmisch). (Frau Johanna Töpfer, Linz.)
LXV
Kelchglas, dickwandig, geschliffen und brillantiert , an der Mantelfläche farbig
geätzte Felder in Gelb, Blau, Rot und Violett, darin eingeschnitten
die Embleme von „Glaube, Hoffnung und Liebe", Blumenkorb,
Bluraenbukett und grabmalartige Phantasie -Figuren (teilweise mit
Perlenschliff), Empirezeit. (Frau Antonie Kränzl, Linz.)
Vase, stark ausgebaucht, dekoriert mit violett-, blau-, grünschimmerndem
Palmetten -Muster auf rötlich goldgrünem Grunde.
Vase, nach unten zu ausgebaucht, oben eingeschnürt, dekoriert mit blau-
grünlich lüstrierenden Blattzweigen ; der mit stilisierten Wellenlinien
dekorierte Grund rötlich mit blau -grünlichem Schimmer.
Vase, groß, mit oben flacher, weit ausladender Mantelfläche, lüstriert, mit
modern stilisierten Bandornamenten auf violett -rötlichem Grunde.
Vase, mit langem Hals, vier gedrehten Bügeln und niedrigem, weit aus-
ladendem Körper, ohne Musterung, lebhaft Kastrierend.
Vase, grünlich -gelb, lüstrierend, mit oben schwach eingedrückter Mantel-
fläche und Wellenlinien -Musterung.
Blumentopf mit kleinen Henkeln, Farbenstimmung gold, grün, violett mit
blattrippenartiger Musterung.
(Vorstehende 6 Objekte Erzeugnisse der Glashütte Klostermühl. Geschenk des
Herrn Max Freiherrn von Spaun.)
Große Vase, Form und Dekor nach arabischen Motiven, durchwegs mit
Emailmalerei, auf der etwas ausgebauchten Unterseite Schwäne und
Schilfpflanzen auf lüstrierendem Grunde.
Stengelglas, Kristallglas, geschliffen, mit Szenen in Rosa- Camay eu nach
einem Original des 18. Jahrhunderts.
Likörgläschen, Rosa-Glas mit weiß -rotem Email- und Golddekor.
Likörgläschen mit Gold- und Emaildekor, mit Benützung von arabischen
Motiven, entworfen von Professor Schmoranz, f in Prag.
Stengelglas, oben weit ausladend, mit translucidem Email, gravierten und
vergoldeten Linien nach Entwürfen von Knab in Nixdorf dekoriert.
Weinglas mit hohem Stengel, durchaus mit zarten Relief- Goldzieraten
(nebst weißem Email und translucidem Purpur), sowie feinen Blumen-
ranken dekoriert.
Becher, bimförmig, mit Fußstück, mit Aluminium- und Golddekor (Kranz
von Rädern mit Palmetten -Füllung).
Blumenschale, Kristallglas, mit erhaben herausgeschliffenen Muscheln (nach
Motiven des 18. Jahrhunderts).
Stengelglas mit muschelförmigem Hohlräume, mit mythologischen Email-
figuren in Weiß und Rokoko -Goldornamenten, unvollendet nach dem
ersten Brande, für die Figuren nur der weiße Emailgrund aufgetragen,
mit facettirtem Stengel.
Pokal mit angesetzten roten Knöpfen, durchaus mit ornamentaler Email-
malerei (weiß, rot, blau) dekoriert.
Humpen mit Schwarzlot -Malerei nach Schaper-Art, nach einem Original-
Holzschnitt von Jost Aman aus „Die Handwerker" (Nürnberg,
16. Jahrhundert), mit Spruch von Hans Sachs in omamentaler
Umrahmung.
Weinkanne, Kristallglas, geschliffen, mit hohl abgeschrägten Kanten und
Goldfestons (im Empiregeschmack).
E
LXVI
Humpen, der Rand, Heakel und Unterteil mit Ornament-Bordüren (weiß-
blau emailliert und Gold), die Mantelfläche mit Goldlinien verziert.
Weinkanne, schlank, mit hoch gebogenem Henkel, die Mantelfläche voll-
ständig mit ornamentaler Gravierung (nebst Perlenschliflf) dekoriert
(Palmetten-Motive), der Hals geschliffen.
Weinkanne mit Stöpsel und rechtwinklig gebogenem Henkel, vollständig mit
vielfarbiger Emailmalerei und Golddekor bedeckt (auf der Mantel-
fläche Reiterfiguren), nach dem Entwürfe von Direktor Knab in
Nixdorf mit Benützung von persischen Motiven des 13. Jahrhunderts.
(Vorstehende fünfzehn Objekte Erzeugnisse der Firma Lobmayr in Wien.
Geschenk des Herrn Ludwig Lobmayr, Wien.)
Glas.
(Angekauft.)
Kelchglas mit weit ausladendem Rand und Fuß und geschnittenem Ranken-
werk, böhmisch. (18. Jahrhundert.)
Pokal mit Schliffdekor und rotem Faden im Nodus.
Stengelglas, geschliffen, mit facettiertem Stengel und Deckel, auf der Mantel-
fläche eingeschnitten die Darstellung eines Waldes mit Waldtieren,
darüber die Umschrift: „Pater Wenzeslaus Nagl, Professus Cremifa-
neusis." (18. Jahrhundert, erste Hälfte.)
Stengelglas mit angeschmolzenen Glasfäden verziert, mit drei angeschmolzenen
Bügeln und eingehängten Ringen (beschädigt), süddeutsch.
Flügelglas, venezianisch, Nodus dreifach, hohl.
Teller, blau, mit am Rande umlaufendem dreifachen Glasfaden, venezianisch.
Becher mit Facettenschliff" und polychromer Emailmalerei (Mann mit Hund),
Rokoko.
Zwischengold -Glasbecher mit der Darstellung einer Sauhatz auf gravierter
Goldfolie, mit Silberbändern. Im Boden ein Hirsch, Gold auf Rot.
Böhmisch (Ende des 18. Jahrhunderts).
Becher mit Emailmalerei (Hund mit Brief) und Aufschrift „La Fidelit^" in
gelbgeätztem Rahmen (Biedermeierzeit).
Wasserglas mit geschlägeltem Fuße und der geschnittenen Darstellung: Amor
auf einem Muschelwagen, von Täubchen gezogen (Biedermeierzeit).
Konfektschale mit Untertasse, aus rosarotem Glase, geschliffen, mit aufgesetzten
goldenen Blattranken, Vergißmeinnicht und silbernen Perlen, Unter-
tasse am Boden brillantiert.
Salzfaß (auf Fuß) aus opakem, schwarzem Glase (Hyalitglas), geschliffen, mit
einer Darstellung in chinesischer Manier in Gold.
Flacon mit breitem Untersatze, blaßgrün überfangen und durchgeschliff*en.
Unterteil brillantiert, an den Schlifflächen mit Vergoldung, blauen
Blümchen und Goldrändern.
Flacon mit Untersatz aus vergißmeinnicht-blauem Glase, geschliffen, mit sil-
bernen Rokoko-Pflanzenornamenten.
Wasserglas, Rubinglas, zehnseitig geschliffen.
Stengelglas, geätzt, hellrot mit bläulichem Schimmer, mit Goldrand und Silber-
bemalung, vier Reichsadler mit Blumengirlanden, Fuß farblos.
Wasserglas, geschweift, kornblumenblau überfangen und durchgeschliffen.
19. Jahrhundert, erste Hälfte.
LXVII
Becher mit Fuß, kornblumenblau überfangen und durchgeschliffen, mit Gold-
rändern und der Darstellung eines landenden Schiffes in Gold- und
Silberfarben.
Glasbecher, rosarot, geschliffen, brillantiert.
Flasche mit ausladendem Fuße, milchweiß und hellblau überfangen, kugelig
geschliffen, so daß der milchweiße Überfang die Schleifränder einfaßt.
Glasbecher mit milchweißem Überfang und länglich durchgeschliffenen, gold-
geränderten Feldern. 19. Jahrhundert, erstes Viertel.
Becher mit gezacktem Fuße, aus mattem, vergißmeinnicht-blauem Glase mit
aufgesetzten Silber-Rocaillen und Blumenbuketts, Goldrand. Anfang
des 19. Jahrhunderts.
Rubinglas mit Fuß, geschliffen, mit aufgemalten gelben und gold -gehöhten
Ornamenten (Rankenwerk und Palmetten), böhmisch (Biedermeierzeit).
Bierglas mit Henkel, dickwandig, aus rotem Glase, geschliffen und brillantiert,
mit Goldlinien und blauen Blümchen bemalt.
Stengelglas mit milchweißem Überfang und durchgeschliffenen Feldern ; die
Schlifflächen mit Goldverzierungen, Goldrand. (Biedermeierzeit.)
Wasserglas von geschweifter Form, geschliffen, an den Schleifkanten rot geätzt,
in der Mitte ein rotes Medaillon mit geometrischen Figuren.
Henkelschale mit Untertasse, geschliffen und teilweise rot geätzt, mit Goldrand,
böhmisch (Biedermeierzeit).
Becher mit dicker Standfläche, Facettenschliff und rautenförmig geschliffenen
Medaillons, an denselben und an den Schhffrändern violette Ätzung.
Vase, klein, birnförmig, seitlich etwas eingedrückt, aus rötlichem Glas, zellen-
förmig übersponnen mit bläulich lüstrierendem Glas, nordböhmisch,
modern.
Geschnittene Steine.
Topas, dreiseitig geschliffen, mit zwei eingeschnittenen Wappen,
Metallarbeiten.
(Geschenke.)
Reiseuhr mit vergoldetem Messinggehäuse, Zifferblatt aus Silber. Mitte des
19. Jahrhunderts von Eisner & Petrovits in Wien.
Standuhr, klein, mit silbernem Zifferblatt. (Frl, Isa Bauer, Linz).
Truhenschloß mit gebohrtem Schlüssel und zwei gravierten und verzinnten Schar-
nierbändern. (Barock.) (Frau Marie Enzendorfer, Private, Freistadt.)
(Angekauft.)
Waffeleisen, fünf verschiedene.
Bucheinbände.
Kalender, Emaileinband, 1851. (Geschenk von Frl. Isa Bauer, Linz.)
Stammbuch, Pergamentband, bemalt, teilweise vergoldet.
Bucheinband, japanisch.
Bucheinband, Leder, mit eingepreßtem Wappen der Buchhändler.
(Geschenke des Herrn Professor Emil Moser, Graz.)
Gebetbuch, Handschrift 1712, gebunden in schwarzem Leder mit Handpressung
in Gold. (Angekauft.)
E*
Lxvin
Gemälde und Skulpturen.
Zwei Holztafeln, auf der Vorder- und Rückseite bemalt (Altarflügel), mit Dar-
stellungen aus der Legende des heiligen Florian: a) Gefangennehmung,
h) Verhör, e) Martyrium, d) Überführung der Leiche. (16. Jahrhundert.)
(Angekauft.)
Ölgemälde, Brustbild des Wiener Dompropstes Dr. Josef Spendou.
(Geschenk aus dem Nachlasse von Frl. Anna Spendou, Linz.)
Madonna mit dem Christuskind, Holzskulptur, bemalt (schwarze Muttergottes
aus Altötting), gotisch. (Angekauft.)
Gipsrelief, versilbert, Papst Pius VI. 1782, in gedrechseltem Naturholzrahmen.
(Angekauft.)
Handzeichnungen, Radierungen, Stiche, Lithographien und Photo-
graphien.
(Geschenke.)
Lithographien: Gabriele Angelika Leiden, geb. Kraus, gest. Wien 1838, von Eybl.
Feldmarschall Graf Radetzky, von Kriehuber 1849.
Anton Kraus, k. Rat und Landes-Hauptkassen-Direktor, Linz,
geb. Wien 1809, von Kriehuber 1863.
(Exzellenz Frau Gharl. Kraus, Feldm.-L.- Witwe, Linz.)
Bildnis Maria von Marras als Lucia von Lammermoor.
(Frl. Karoline Zehden, Linz.)
Kupferstich, König Georg, gestochen von Benjamin Smith, nach einem Gemälde
von Beechey. (Exzellenz Frau Charl. Kraus, Feldm.-L.-Witwe, Linz.)
Kupferstich von Johann Hendl in Urfahr, darstellend Kaspar, Melchior und
Balthasar. (Herr Friedr. Caesmann sen., Wels.)
Eine größere Anzahl Original- Photographien der Illustrationen in der Unter-
haltungsbeilage der „Tages-Post".
(Herr Dr. Karl Ritter v. Görner, Linz.)
Zwei Photographien des Schauspielers Ludolf.
(Herr k. u. k. Oberlt. v. Broschek, Linz.)
Ottensheim, Dreifarbendruck von Feichtingers Erben, Hof buchdruckerei in Linz.
(Herr Hans Drouot, Linz.)
Bild eines Chinesen, auf Reispapier. (Frl. Isa Bauer, Linz)
(Angekauft.)
Drei Radierungen, koloriert, von Joh, Ziegler, und zwar:
a) Stift Schlierbach,
h) Ansicht des gefährlichen Wirbels in der Donau,
c) Stift Lambach.
Kupferstich, koloriert, Stift Kremsmünster von der Marktseite.
Radierung von Karl Conti, koloriert, Ansicht des wilden und fahrbaren
Traunfalles.
84 Photographien von oberösterreichischen Kunstdenkmälern.
Drei photographische Aufnahmen der Stuckdecke der ehemaligen KapeUe im
. Jesuitenkollegium (jetzt Postgebäude) in Linz.
LXIX
Karten, Pläne.
Zwei Stadtpläne von Innsbruck. (Professor v. Lychdorff.)
Accurater Geographischer plan u grundris der Königl. u. Landsfürstl. Haubt
Stadt Linz in dem Erzherzogthumb Oestereich ob der Enns vom
23. Jänner 1742. (Geschenk des Herrn Alois Herbricht, Sierning.)
Musikinstrumente.
Gitarre, Anfang des 19. Jahrhunderts, mit Maschinstimmstock.
(Geschenk von Frau Antonie Kränzl, Linz.)
Hammerklavier von Anton Walter in Wien, um 1810, mit Empire -Bronze-
beschlägen. (Angekauft.)
Klarinette. (Angekauft.)
Zunftgegenstände.
(Geschenke.)
Zunftlade der Gerber in Linz, bez. 1693.
Willkomm, kelchformig, mit Deckel, darauf Gerberembleme aus versilbertem
Messing, auf dem Fuße eingraviert „Gesellschaft der Lederer - Gesellen
zu Linz 1816".
Herbergschild der Lederer. Die Embleme des Ledererhandwerkes von zwei
Löwen gehalten aus Messing.
(Geschenke der Herren Franz von Sales, Johann Begsteiger
und Hermann Schacherl, Linz.)
Trachtenstücke:
(Geschenke.)
Außenmieder aus grünem Taft mit eingewebten Blumensträußchen.
(Geschenk des Portiers Johann Hackl.)
Steckkamm aus Hörn, zierlich durchbrochen.
(Fräulein Antonie Haslacher, Gmunden.)
Ein Paar Damen-Ballschuhe aus blauem Seidenstoff und Samt (Biedermeierzeit).
(Frau Johanna Töpfer, Linz.)
Außenmieder mit Silberborten und Perlenstickerei.
(Frau Josefine Steinbach, Urfahr.)
Brustlatz mit bunter Wollstickerei und Perlen.
(Frau Josefine Steinbach, Urfahr.)
(Angekauft.)
Männerrock aus grünem Harras mit Metallkoöpfen (Anfang des 19. Jahr-
hunderts).
Schwarzseidenes Kopftuch.
Kopfschal aus schwarzer Seide, gemustert, mit Fransen.
Ein Paar Halbschuhe aus Juchtenleder (17. Jahrhundert).
Herrenrock aus gelblichem, lüsterartigem Stoff (18. Jahrhundert).
Zwei Schuhschnallen aus Bronze, eine davon vergoldet.
Tuchrock, grün, sogenannter „Haftlrock", aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
LXX
Stickereien.
Portefeuille mit Seidenstickerei (Biedermeierzeit).
Geldbörse, gestrickt, mit Stahlperlen. (Geschenk des Fräuleins Isa Bauer, Linz.)
Mustertuch, aus Seide, vom Jahre 1847, mit verschiedenartigen Stickmustern.
(Geschenk der Frau Marie Jungwirth, Linz.)
Geldbörse aus rotem Taft mit Seidenstickerei (Biedermeierzeit).
Geldbörse mit Gold- und Seidenstickerei (18. Jahrhundert).
Dekorative Flachstickerei in Schafwolle auf naturfarbigem Stramin (An-
fang des 18. Jahrhunderts). (Geschenke des Ursulinenklosters, Linz.)
Rahmen, Barock, Reliefstickerei in Silber mit aufgesetzten Goldflinserln.
(Angekauft.)
Volkskunde.
(Angekauft.)
Raufring aus Messing mit zwei Stahlklingen.
Wirtshausschild der Kuhhändler, bemalt.
Aufschrift: „Grieß euch Gott Maner, gehets in den Kühehandel um,
Dass aufrichtig Handeln duets nicht streiden drum
Dass Kühhandeln ist ein Lustiges leben,
Wans vill Kölberküh duth Geben,
Die Küh Handler das seynd bethrogene leith
Haben sie kein Falsche Kuh so habens andere leith.
Lieber Mann waß muss ich dir geben um deine
Schäne Kuh, Gieb du mir 80 Gulden darfür
So bleibt die Kuh nimmer bey dir. 1820."
Henkelkorb, bemalt.
Pfannenknecht aus Eisen.
Verschiedenes.
(Geschenke.)
Eine Anzahl Handdruckformen samt Musterbuch, seit 1860 außer Gebrauch
stehend. (Herren Gebrüder Enderlin, Traun.)
Drei alte, außer Gebrauch gesetzte Pres8ien-( Webe-) Maschinen.
(Herr Alois Pachleitner, Linz).
Holzklotz, als letzter Rest der historischen Linde vom Haushammer- Felde.
(Herr Karl Schropp Postmeister, Vöcklamarkt.)
Lorgnette mit Schildpattfassung. (Fräulein Isa Bauer, Linz.)
Kredenz, klein, Elfenbein -Filigranarbeit. (Fräulein Isa Bauer, Linz,)
Eine Anzahl Tanzordnungen als Damenspenden. (Frau Schuh, Gmunden.)
Ostereier, 18 Stück, bemalt von Katharina Jurasek geb. Nedbal in Kunowitz
bei Ungarisch -Hradisch. (Herr P. Kaspar Jurasek, Linz.)
Hölzerne Pressform vom Jahre 1772, mit wappenartiger Darstellung.
(Herr Dr. Ferd. Krackowizer, Linz.)
Zoologie.
(Geschenke.)
Seidenschwanz (Bombycilla), geschossen in Grein.
(Herr Dr. K. R. v. Görner, Linz.)
Ein weißer Star (Sturnus vulgaris alb.), in Freistadt geschossen.
(Herr Otto Kurzwernhart, k. k. Professor, Freistadt, Oberösterreich.)
i
LXXI
Schwanen-Ei. (Fräulein Mizzi Clodi, Linz.)
Eidechse mit drei Schwänzen. (Fräulein Marie Frühwirth, Mistelbach.)
Eine Kollektion einheimischer Schmetterlinge.
(Herr Kautz, Ingenieur der k. k. Staatsbahnen.)
Eine Anzahl Großschmetterlinge.
(Herren Hans Huemer und Franz Hauder.)
Eine Kollektion von 40 präparierten Raupen.
(Herr Alb. Naufock, k. k. Telegraphenmeister, Linz.)
(Angekauft.)
504 Stück präparierte Raupen in 470 Spezies.
Eine Anzahl aberrativer Formen von TagschmetterUngen.
Botanik.
(Geschenke.)
Die Zenturien XXXV und XXXVl der Flora exsiccata Austro-Hungaria.
(K. k. botanisches Museum in Wien.)
37 Arten Moose aus der Umgebung von St. Nikola, Sarmingstein und Grein.
(Gesammelt und gespendet von Herrn Anton Topitz, Oberleher
in St. Nikola a. d. D.)
Mineralogie und Geologie.
(Angekauft.)
Triasversteinerungen vom Siriuskogl bei Ischl und Hornsteinkalke der Gegend
von Ischl,
Hornsteinbreccie vom Rettenbach bei Ischl,
Alpiner Nerineenkalk im dil. Schotter von Vöcklabruck.
(Geschenke.)
Cordieritgneis mit Graphit und Magnetkies, Linz, St. Margarethen,
Cordieritgranit mit Magnetkies, Linz a. d. D., (Herr P. R Handmann, S. J.)
Schlier, Traunfall, Oberösterreich,
Kremsmünsterer Nagelflub, Kremsmünster,
Tuflfartige Lage im Deckenschotter, Kremsmünster,
Niederterrassenschotter, Ernsthofen an der Enns,
Hochterrassenschotter, Streining bei Dorf an der Enns,
Deckenschotter, Achleiten bei Kremsmünster.
(Der Referent Direktor Commenda.)
Braunkohlenton, Innerstoder,
Bergkreide, Innerstoder. (Herr Gg. Schachinger, Hinterstoder.)
Tertiär -Breccie, Schärding, Münzkirchen,
Clypeaster sp., Rauchstallbrunn bei Baden,
Korallen im Leithakalk, Rauchstallbrunn bei Baden,
Leithakalkglomerat, Rauchstallbrunn bei Baden,
Leithakalk- Breccie, Rauchstallbrunn bei Baden,
Sarmatische Breccie, Atzgersdorf bei Wien,
Lxxn
Tegelfoasilien von Vöslau,
Hochterrassenschotter von Steinerkirchen,
Flysch von Pinsdorf bei Gmunden. (Gesammelt vom Referenten.)
Eine Anzahl Gesteinsproben vom Bosruck- Tunnel.
(Herr Apotheker Zeller, Windischgarsten.)
Syenit mit Titanit von Julbach,
Sillimanit mit Cordierit und Graphit, Gegend von Linz,
Cordierit mit Magnetkies und Graphit, Gegend von Linz,
Cordierit mit Almandin, Graphit und Sillimanit, Gegend von Linz,
Quarz mit radialförmigem Graphit. (Herr P. R. Handmann, S. J.)
Hippurites sp., Mondsee. (Der Referent.)
Tertiär- Gesteine und Versteinerungen von Eggenburg.
(Direktion der Volks- und Bürgerschule Eggenburg.)
Hieroglyhen (Vermetus und Kriechspuren einer Crustacee).
(Herr Landesgerichtsrat Pauli, Gmunden.)
Tertiär -Versteinerungen von Plesching bei Linz. (Der Referent.)
Suite von über 720 Gesteinsproben, Mineral- und Fossilfunden vom Bosruck-
Tunnel bei Spital am Pyhrn.
(Herr Ingenieur von Brunswyk und Herr Oberlehrer K. Wegrosta.)
Bücherei.
Folgende Herren haben dem Museum von ihnen verfasste Werke gespendet:
Bauer Karl Julius, Lic. theol. (Das Evangelium in und um Pilsen); Orillmayr
Johann Karl (Chronik des Schlosses Wirting); Ouppenberger Lambert, P., (Ge-
schichte von Adlwang); Heger Franz, k. k, Regierungsrat (Alte Metalltromraeln
aus Südost-Asien); Helfert Jos. Alex. Freiherr, Dr. (Sechzig Jahre im Dienste
und in der Literatur); Heller Julius (Zur Vorbereitung der Handelsverträge);
Krackowixer Ferdinand, Dr., kaiserl. Rat (Das Landesarchiv in Linz — In-
schriften und Aufschriften); Leisching Julius, (Einleitung zur Ausstellung
alter und neuer Kunststickereien); Liburnau Lorenz v. (Materialien zu
einer Morphologie — NachtiHgliches über das Gmundener Schotter-Terrain);
Luschin v. Ebengreuth Arn., Dr., Prof. (Das steiermärkische Landesmuseum);
Mourlon M. (Referendum Bibliographique); Pröll iMurenz, Dr., k. k. Gymn.-Dir.
(Das Obermühlviertler Bauernhaus); Schaehinger Karl (Über Berg und Tal —
Auf den Hochkönig — Am Maierhofer Berg — Vom Königssee zum Brenner —
In den hohen Tauern); Straberger Josef (Prähistorisches aus Oberösterreich);
Strele Richard v. (Prolog zur 100jährigen Gedenkfeier Franz Stelzhamers) ;
Topitz Antoti (Oberösterreichische Menthen).
Weiter bedachten die Bücherei mit Spenden an Büchern, Broschüren,
Landkarten, Bildern und dergl.: Herr Beckers F., Oraf, Linz; Herr Caesmann Fr.,
Wels; Herr Oörner Karl B. v., Dr., Linz; Herr Herbricht Alois, Sierning; Frau
Karner Karola, Linz; Herr Klopf Johann, Linz; Herr Kränzl Emil, Dr., Linz;
Frau Kraus Charlotte, Feldmarschall-Lt. -Witwe, Linz ; Herr Lychdorff Vinxenz v.,
Urfahr; Herr Maix Gustav, Dr., Linz; Herr Markl Andreas, Wien; Herr Markus
Jordan, Linz; Frau Mayrhofer Marie, Kirchdorf; Herr Nebinger W. F., Linz;
Herr Bichard Alex., München; Herr Sammern Otto v., Dr., Linz; Herr Sames
Josef, Linz; Herr Schaff er Josef, Linz; Herr Schuster Bernhard, Kapellmeister,
Berlin; Herr Straberger, Linz; Frau Tschott Anna, Linz; Herr Wildmoser Richard,
Linz; Herr Wimmer Julius, Linz; Fräulein Zehdcn Karoline, Linz.
Lxxin
Folgende Behörden und Körperschaften spendeten ihre Veröffentlichungen :
K. k. Ackerbau-Ministerium, Wien; Akademischer Verein deutscher Historiker, Orax;
Archeologia e Storia Dalm,ata, Prato; Dombauverein, Linx; k. k. Franx Josef -Uni-
versität, Gxernowitx; Oesellsehaft zur Gründung und Erhaltung eitles öster-
reichischen Sehtdrmiseums , Wien; Landesausschuß vo7i Oberösterreich, Linx;
Landes-Braiulschaden-Versicherungsanstalt, Linx; Landes- Tierschutxverein, Linx;
Ordinariat, bischöfliches, Linx; Reichsrat, Wien; Rtlderverein „Ister", Linx; Sankt
Florian, Stiftsbibliothek; Sparkasse, Allgemeine, Linx; Sparkasse Urfahr; Spar-
kasse Kirchdorf; Stadtgemeitule -Vorstehungen Braunau, Linx, Urfahr; Stifter-
denkmal-Komitee, Linz; Turngaurat von Oberösterreich und Salxburg; Turnverein
Linz; Tramioay- und Elektrixitäts- Oesellsehaft Linx; Verein der Techniker, Linz.
An Tages- und Wochenblättern wurden der Musealbibliothek seitens des
betreffenden Zeitungsverlages unentgeltlich zugewendet: „Ave Maria", „Bauern-
führer", „Deutscher Michel", „Linzer Volksblatt", „Linzer Zeitung", „Mühl-
viertler Nachrichten", „Neue Warte am Inn", „Tages-Post", „Linzer Tierfreund",
„Volksbote", die „Wahrheit" und zu ermäßigtem Preise „Alpenbote".
Die Vermehrung der Bücherei durch Kauf beschränkte sich fast nur
auf solche Werke, welche sich für die Arbeiten in den einzelnen Fächern not-
wendig erwiesen.
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lD±e
Sammelbände aus der Reformationszeit
im
Landes-Archiv zu Linz,
Beschrieben von
Dr. Ferdinand Krackowizer
Kaiserlicbem Rat und Landes -Archivar.
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Buchdeckel zum Bande Nr. 93 mit dem aufgedruckten Porträt des
Christoph Herzogs zu Württemberg.
I
Kinleitung.
Die evangelischen Stände des Erzherzogtumes Österreich ob
der Enns hatten in der landesfurstlichen Stadt Enns im Jahre 1569
die evangelische Landschaftsschule ^) errichtet und dieselbe im
Jahre 1574 in das neuerbaute Landhaus zu Linz übertragen.
Hier erfreute sich die vornehmlich für die adelige Jugend bestimmte
Lehranstalt lebhaften Besuches und unter den Rektoren Johann
Memhard aus Straßburg, Dr. Anomäus und Johann Friedrich Bentius
großer Blüte. Lehrer wie der Dichter Calaminus^), der Historiker
Hieronymus Megiser, der große Astronom Johannes Kepler, welcher
von 1614 — 1627 in der Donaustadt lebte, schmückten die Schule,
hochherzige Mitglieder des Herren- und Ritterstandes sorgten für
dieselbe durch Stiftungen.
Wie schon Achaz Hohenfelder im Jahre 1588 zum Ankaufe
von Büchern, für Kleidung und Stipendien die für jene Zeit
bedeutende Summe von 1000 Gulden gewidmet hatte, so hielten
beide Stände auch ihre eigene Bibliothek in Ehren. Der bekannte
Genealoge Job Hartmann Freiherr von Enenkl, im Jahre 1623
Scholarch der Landschaftsschule, besorgte mit großem Eifer die
Vermehrung der ständischen Bücherei, an welcher der Historiker
Megiser als Bibliothekar äußerst tätig war. Von der Witwe Susanna
*) Franz X. Stauber: Historische Ephemeriden über die Wirksamkeit
der Stände von Österreich ob der Enns. Linz, 1884, S. 39 — 55. — Dr. Ferdinand
KhuU: Schulordnung und Institutionen für die evangelische Schule zu Linz
(1577—1579). Wien, Braumüller, 1901. — Dr. Konrad Schi ff mann: Das
Schulwesen im Lande ob der Enns bis zum Ende des 17. Jahrhunderts.
59. Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum. Linz, 1901.
^) Dr. Konrad Schiffmann: Magister Georg Calaminus, ein Schulmann
des 16. Jahrhunderts. (Heft 2 der „Beiträge der österr. Gruppe für deutsche
Erziehungs- und Schulgeschichte". Wien, 1899.)
Megiser erwarben die Stände die hinterlassenen Bücher dieses
Gelehrten, nachdem sie zuvor von Magister Johannes Kepler,
„kaiserlichem und der obeiösterreichischen Landschaft Mathematico'-,
besichtigt worden waren.
Nach einem Berichte des genannten Freiherrn von Enenkl
aus Baden bei Wien an die „Verordneten des Herren- und Ritter-
standes der Augsburgischen Confession" bewertete derselbe die
Bibliothek der Stände mit 2000 Gulden, die „auch zu Wienn vmb
vierfach gelt nicht zuerhandlen wäre".
Aber auch späterhin sorgten die Stände stets für ihre Bücherei.
Im Jahre 1636 wurde dem Sprachmeister Claudio Jeangente^) auf-
getragen, einen Katalog der Bibliothek der drei oberen Stände zu
verfassen. Im Jahre 1744 vermehrten sie dieselbe durch den An-
kauf der Bibliothek des Franz Josef Grafen von Starhemberg um
1200 Gulden. Sie bestand aus 581 Büchern, wurde in dem hiezu
gewidmeten neuen Bibliothekzimmer aufgestellt und ist deren Ver-
zeichnis, 2) sowie die „Schätzungs-Specification" des Linzer Buch-
händlers Franz Anton liger vom 18. August 1744 noch im Landes-
arohiv vorhanden. Als eine größere Erwerbung kamen im Jahre 1767
hinzu die vom Landschafts-Physikus Dr. Stephan Krädl letztwillig
vermachten medizinischen Werke.
Die ständische Bibliothek befand sich im zweiten Stockwerk
des Landhauses und ging der größte Teil derselben bei dem großen
Brande von Linz am 15. August 1800 zugrunde. Das Feuer ent-
stand um 6 Uhr abends im kaiserlichen Schlosse, ergriflF mit
Schnelligkeit die Häuser am Schloß- und Hof berge, dann jene der
Altstadt, der Hahnen- und der Klostergasse bis zum Schmidturm.
Durch den hölzernen Verbindungsgang, der vom Schlosse zum Land-
hause herabführte, wurde auch letzteres ein Raub der Flammen und
blieben nur die ebenerdigen gewölbten Lokalitäten, dann jene des
ständischen Obereinnehmeramtes und der Registratur im ersten
Stockwerke vom Feuer verschont. In den Räumen der letzteren
müssen sich die Sammelbände befunden haben, welche sich un-
versehrt bis in unsere Tage erhalten haben und in den folgenden
Blättern beschrieben werden.
*) Auch nach dem Aufhören der Landschaftaschule bestanden ständische
Exerzitienmeister für französische und italienische Sprache, für Fechten und Reiten.
*) Schuberband Nr. 434, Z. 29. Darunter befindet sich das Narrenschiff
von Geiler von Kaisersberg, welches Buch am Schluß die Unterschrift des
Grafen trägt. (Band 41 des hier mitgeteilten Kataloges.)
Welchen Verlust dieses Unglück bedeutete, zeigt uns der
„Catalogus libroruin, qui in Inclitorum Superioris Austriae Statuum
Bibliotheca Anno 1660 exstiterunt".^)
Aber aus dem „Catalogus librorum Lutheranorum" ^) ersehen
wir, daß doch noch ein kleiner, und zwar sehr wertvoller Bestand
der einstigen ansehnlichen Bücherei sich erhalten hat. Es sind dies
die im großen Archivzimmer I aufgestellten 100 Bände, darunter
38 Sammelbände mit 545 höchst seltenen Druckschriften, meist
Holzbände in Quart mit Marginalien und Messingschließen. Sie
stammen vorwiegend aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts.
Diese alten, sorgfältig gebundenen Bücher, bisher ganz un-
beachtet und noch vor drei Jahrzehnten mit anderen Genossen zu
unsteter Wanderung in verschiedenen Amtsräumen des Landhauses
verurteilt, sind geeignet, das Interesse des Geschichtsforschers,
zumal des Kulturhistorikers, aber auch jedes Bücherfreundes zu
erregen. Stoff und Verfasser der einzelnen Druckschriften führen
uns mitten in die gewaltige Zeit der Reformation. Wir finden die
Werke von Martin Luther und Philipp Melanchthon, sämtliche
Schriften des Dr. Ägidius Hunnius, die auf den Buchdeckeln das
W^appen der oberösterreichischen Landschaft nebst einer hübschen
Inschrift^) tragen, wir finden die theologischen Streitschriften von
Matthias Flacius Illyricus, Johannes Brentius, Heinrich BuUinger,
Konrad Pellicanus, Urban Regius, Johann Bugenhagen, Cyriacus
Spangenberg, Erasmus Sarcerius und Lukas Oslander. Neben Pre-
digten und Bibelauslegungen treffen wir Werke von Johannes Geiler
^) Ein in Pergament gebundener handschriftlicher Katalog in Folio
mit 57 signierten Blättern. (Schuberband Nr. 435, Z. 37/35.) Darnach waren
die einzelnen Abteilungen der ständischen Büchersammlung: S. S. P. P. Theo-
logici et sacrarum litterarum Interpretes. — Libri Concionatorii. — Scriptores
ecclesiastici, casuistici et controversista. — Libri sacri historici et chronologici. —
Libri spirituales et alii. — Libri historici chronologici, cosmographici et geo-
graphici. — Libri genealogici. — Acta caesarum, allerlay Khrieg vudt Zeittungs-
Relationen. — Autores historici et classici. — Libri historici politici, philologici
et ethici. — Libri juridici. — Libri Medici et Chirurgici. — Libri Mathematici,
Astronomici, Geometrici. — Libri Philosophici. — Lexicon et Dictionaria varia. —
Libri poetici. — Oratores et similes. — Libri mixti. — Allerlay Khunstbuecher. —
Libri ethico-politici, — Libri diversarum linquarum. — Viele Drucke stammten
aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.
■^) Fohoheft, in rotem Papier gebunden, ohne Datum, mit 42 signierten
Blättern. (Schuberband Nr. 435, Z. 37/34.)
'■') Auf dem Vorderdeckel jedes Foliobandes in Gold die Inschrift: „Lector,
hoc quo uteris libro, feliciter fruere eoque reddito, liberalitati procerum Austriae
super. Ev angehe, gratias habe."
von Kaisersberg, Reimgedichte und vier Schriften des wackeren
Meistersingers Hans Sachs. Allein auch verschiedene Flugblätter
und Zeitungen (über die Türken, über wunderbare Begebenheiten,
über den Tod des Pfarrers Leonhard Kayser von Waizenkirchen,
über die Wiedertäufer, über die Schweizer Eidgenossen und anderes)
enthalten diese Sammelbände. Sie sind weiter in kunstgewerblicher
Hinsicht interessant durch die vielen kräftigen Holzschnitte, welche
die Titelblätter als Einrahmungen in origineller Ausführung schmücken
oder uns als satirische Zeitbilder fesseln. Endlich finden wir auch
Porträte von hervorragenden Männern.
Daß diese Bände sich bis auf unsere Tage so unversehrt
erhalten konnten, darf füglich wundernehmen, wenn wir die Ver-
nichtung solcher Werke durch die folgenden Zeiten der Gegen-
reformation uns vor Augen halten. Sollten doch schon durch ein
Mandat Kaiser Ferdinands I. vom 24. Juli 1528 ^) Buchdrucker
und Buchführer der sektischen verbotenen Bücher, welche in den
österreichischen Erbländern betreten würden, „als Haupt -Verführer
und Vergiffter aller Länder ohne alle Gnad stracks am Leben mit
dem Wasser gestrafft, ihre verbottene Waaren aber verbrennt" werden.
Und einem Schreiben ^) der „zwayer evangelischer Ständt von Herrn
vnd Ritterschafft ob der Ennß Verordneten" wegen der von der
kaiserlichen Regierung bei Auflassung der evangelischen Land-
schaftsschule begehrten Schulkasse vom 15. März 1625 entnehmen
wir das interessante Postskriptum: „Den 13. dits ist der Althamer,
neüerwelter Stattanwalt neben dem Schreckhinger Stattriohter alhie,
vnd zwei Jesuitern vnbegriest Vnser, nach Mittag ins Landthaus
khomben vnd der Puechführer ^) Läden visitiert, auch alle Vn-
oatholische Püecher abgesondert vnd in Vasser (Fässer) einschlagen
lassen, welches Wier denen Löbl. Ständen auf negste Zusamben-
khunfft fürbringen wollen."
Wir Nachkommen aber wollen die Tatsache begrüßen, daß
diese Sammelbände durch die Wechsel vollen Zeitläufe unversehrt
geblieben sind als der wertvolle Rest der alten ständischen Bücherei
im Landhause zu Linz.
Dr. Krackowizer.
^) Codex Austriacus pag. 235,
-) Annalenbücher, Band 72, Fol. 512.
") Die Buchführer (Buchhändler) hatten, namentlich zur Zeit der viel-
besuchten Linzer Märkte, im Durchgang des Landhauses ihre Waren feil.
1. Lutheri Martini opera,
Tomus I, omnium operum Reverendi Domini Martini Lutheri,
Doctoris Theologiae, continens scripta primi triennii, ab
eo tempore, quo primum controversia de indulgentiis
mota est, videlicet ab anno Christi MDXVII usque ad
annum XX.
Witebergae per Johannem Lufft. 1.5.4.5.
Titelblatt mit Holzschnitteinfassung: Die Symbole
der vier Evangelisten; unten Christus am Kreuz, Luther
und Melanchthon kniend, in betender Stellung.
Original-Holzband in Lederpressung. Folio mit Mes-
singschließen.
Tomus II, continens monumenta, quae de multis gravissimis
controversis ab anno XX. usque ad XXVII. annum
edita sunt.
Witebergae, per Johannem LuflPt. 1546.
Titelblatt und Ausstattung, Einband wie oben.
Tomus III, continens ennarationes Deuteronomii, ultimorum
verborum Davidis, multorum psalmorum pias, luculentas
et valde utiles.
Witebergae, per Johannem Lufft. 1549.
Titelblatt und Ausstattung des Foliobandes wie oben.
Tomus IV, continens ennarationes in Ecclesiasten , Cantica
Canticorum, Esaiam, Ezechielem, Danielem, et in Prophetas
minores. Opus insigne et vere aureum.
Witebergae, per Johannem Lufft. 1552.
Titelblatt und Ausstattung des Foliobandes wie oben.
Tomus V, continens enarrationes in aliquot capita Matthei,
Johannis Evangelistae, epistolae Pauli primae ad Corinthios,
commentarios in epistolam Pauli ad Galatas et in duas
S. Petri et Judae unam. Item, in prophetam Zachariam etc.
Witebergae. Per Johannem LuflPt. 1554.
Titelblatt und Ausstattung des Foliobandes wie oben.
2. Operum omnium reverendi viri Philippi Melanthonis.
Pars prima. Wittebergae. Excudebat Johannes Crato. Anno
M.D.LXII.
Auf dem Titelblatt das Porträt Melanchthons in
Holzschnitt mit der Legende: „Roma: 8. Si Dens pro
nobis, quis contra nos."
Holzband mit Lederpressung; Folio, mit Messing-
schließen.
Pars secunda. Druckort, Drucker und Jahr wie oben.
Holzband in gleicher Ausstattung.
Pars tertia. Wittebergae, J. Crato, M.D.LXIII.
Holzband in gleicher Ausstattung.
Pars quarta. Wittebergae. J. Crato, M.D.LXIIIL
Holzband in gleicher Ausstattung.
3, D. Aegidii Hunnü, celeberrimi Aug. Confess. Theologi
operum latinorum tomus primus.
Continens artioulos christianae religionis praeoipuos
et hoc tempore maxime controversos, ex scripturae sacrae
fundamentis extructos et forma quaestionum ac respon-
sionum pertractatos. Olim seorsim editos: nunc vero in
unum collectos.
Witebergae, typis M. Georgii MuUeri, impensis
Johan. Jacobi Porßii, bibliopolae Francof: ad Moenum.
Anno M.DC.VII.
Tomus II, continens scripta quaedam polemica, tum adversus
Pontificios et Jesuitas, tum etiam adversus Calvinianos
aliosque sectarios. Impensis J. Jacobi Porßii. A£ M.DC.VIII.
Tomus IM, continens potissimum commentarios in Evangelium
S. Matthaei et B. Johannis, una cum methodo concionandi.
Witebergae. Typis M. G. Mulleri. A2 M.DC.VIII.
Tomus IV, Complectens commentarios ejus in epistolas B. Pauli
apostoli, canonicam Joannis, et eam, quae est ad Hebraeos.
Francof urti, ex officina Paltheniana, sumptibus
J. J. Porsii, bibliopolae. M.DC.VL
Auf dem Titelblatt schönes Druckerzeichen.
Tomus quintus, continens dispiitationes et orationes academicas,
cum tribus Comoediis.
Witebergae, typis M. G. MuUeri. M.DC.IX. S. 833 ff.
Comoedia „Josephus", S. 932 „Ruth".
Alle fünf Foliobände in Schweinsleder gebunden,
auf dem Vorderdeokel die Inschrift: „Lector. Hoc quo
uteris libro, feliciter fruere eoque reddito, liberalitati
procerum Austriae Super. Evangelicor. gratias habe"; auf
dem Schlußdeckel das in Gold aufgedruckte oberösterr.
Landeswappen.
4. Antibellarminus. Hoc est oonfutatio eorum, quae adversus
christianam fidem, pro tuenda Pontificia sua religione tomis
disputavit quatuor Robertus Bellarminus, Jesuita, Cardi-
nalis. A Samuele Huherto D. Helvetio Bernate.
Goslariae, ex officina typographica Joannis Vogdii.
Anno M.DC.VII.
Folioband in Schweinsleder.
5. Operum reverendi et clarissimi theologi D. Joannis Brentii,
praepositi Stutgardiani.
Tubingae, excudebat Georgius Gruppenbachius,
Anno M.D.LXXVI.
Auf der Rückseite des Titelblattes in Holzschnitt
das Porträt des Johannes Brentius.
Der zweite Band aus demselben Jahre; er trägt auf dem
Titelblatt unten die Widmtingsschrift: „Venerando domino
magistro Thomae Spindlero, diacono Stuttgardiano, Affini
suo Eberhardus Bidenbach, abbas Beben:"
Der dritte Band fehlt.
Der vierte Band aus derselben Druckerei vom Jahre 1580.
Ebenso der fünfte Band vom Jahre 1582.
Diese vier Foliobände in Holzdeckeln mit schöner
Lederpressung gebunden.
6. Clavis scripturae S. seu de sermone sacrarum literarum.
Autore Matthia Flacio Illyrico.
Basileae, ex officina Heruagiana, per Eusebium Epi-
scopium. M.D.LXXX. 2 Teile.
Auf dem Titel- und Schlußblatt das Druckerzeichen.
Foliant in gepreßtem Lederband.
10
7. Sermonum decades quinque, de potissimis Christianae religionis
capitibus, in tres tomos digestae, authore Heinrycho
Bullingero, ecclesiae Tigurinae ministro.
Tiguri. In officina Christoph. Frosohoveri, a. M.D.LII.
Druckerzeichen auf dem Titelblatt. Original-Holzband
mit Ledei-pressung und Messingschließen.
8. In Esaiae Prophetae vaticinia scholae Theodorici Snepffii,
doctoris et professoris theologi in academia Tubingensi,
Tubingae, excudebat Georgius Gruppenbachius.
M.D.LXXV. Mit Druokerzeichen vorn.
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
9. Thesaurus Theologicus ex sola sacra scriptura depromptus.
In quo unico tomo omnes loci theologici testimoniis verbi
Dei explicantur. Autore M. Matthaeo Vogelio, abbate
coenobii Alperspachensis, in inclyto ducatu Vuirtembergico.
Tubingae, excudebat Georgius Gruppenbachius. Anno
M.D.XCII. Druckerzeichen auf dem Titelblatt.
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
10. 1. In primum librum Mose enarrationes reverendi patris
D. D. Martini Lutheri, plene salutaris et christianae
eruditionis, bona fide et diligenter collectae. M.D.LV.
Titelblatt mit schöner Holzschnitt-Einfassung: Szenen
aus der Schöpfungsgeschichte. Darauf die Jahrzahl 1552.
Mit einer Praefatio Luthers.
Schlußblatt: Druckerzeichen. Darunter: Impressum
Noribergae in officina Joannis Montani et Ulrici Neuberi.
Anno Domini M.D.LVL
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
2. In Genesin enarrationum reverendi patris domini doctoris
Martini Luteri, bona fide et diligenter coUcctarum, per
Hieronymum Besoldum Noribergensem tomus 111^ continens
historiam duorum patriaroharum Isaac et Jacob.
Cum Praefatione Philippi Melanchtonis.
Noribergae, LV. Holzschnitt (Kopfleiste) auf dem
Titel. Am Schluß Druckerzeichen, darunter: Norinbergae,
excudebant Joannes Montanus et Ulricus Neuber.
Hierauf tomus IV, continens historiam sanctissimi
patriarchae Joseph.
11
Noribergae. Exoudebant Joannes Montanus et Ulricus
Neuberus. Anno M.D.LIIII.
Am Kopfe des Titelblattes ein Holzschnitt: Josef
wird von seinen Brüdern befreit. Schlußblatt mit Druoker-
zeichen.
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
11. Novum Testamentum Jesu Christi Nazareni Per
Lucam Lossium Luneburgensem.
Tomus I, in quo continentur duo Evangelistae Matthaeus et
Marcus. Franc. Apud Chr. Egenolphum Hadamarium.
Auf dem Titelblatt ein Holzschnitt: Das Opfer
Abrahams, mit der Umschrift: Pietas ad omnia utilis est.
Sacrificium Deo cur humiliatum.
Auf der zweiten Seite des Titelblattes das Wappen
Christians von Dänemark in Holzschnitt.
Am Schlüsse des Buches: Francofurti apud Chri-
stianum Egenolphum, mense Augusto. Anno M.D.LIHI.
Original-Holzband mit Lederpressung, Schließen und
vielen Marginalien.
IIY2. Novi testamenti catholica expositio ecclesiastica, id est, ex
universis probatis theologis excerpta, a quodam verbi Dei
ministro, diu multumque in theologia versato. Sive Bi-
bliotheca expositionum novi testamenti.
Anno M.D.LXI. Exoudebat Henricus Stephanus,
illustris viri Huldrichi Fuggeri typographus.
Holzschnitt auf dem Titelblatt.
Original-Holzband mit Lederpressung. Großfolio.
12. Harmonia ex tribus Evangelistis composita. Cum Joh. Oalvini
commentariis.
Oliua Roberti Stephani. M.D.LV.
Beginnt mit einer Widmung Calvins an den Bürger-
meister und Senat iler Stadt Frankfurt.
Am Schlüsse: Excudebat Robertus Stephanus in sua
officina anno M.D.LVL Cal. Aug.
Original-Holzband in Lederpressung. Großfolio.
13/1. Commentaria hibliorum, id est XXHH. canonicorum veteris
testamenti librorum, opera D. Chuonradi Pellicani
Rubeaquensis elaborata.
Tomus I, in quo continentur V libri Mosis.
12
Tomus II, in quo continetur historia sacra, prophetae
inquam priores.
Anno M.D.XXXVI und XXXVIII.
Tiguri apud Christophorum Froschoverum und in
officina Froschoviana. Druckerzeichen.
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
Großfolio.
13/2. Desselben Werkes von Pellicanus
Tomus III. In hoc continentur prophetae posteriores omnes,
videlicet sermones prophetarum majorum.
M.D.XL. Tiguri in officina Chr. Froschoveri.
Tomus IV. In quo continentur scripta reliqua, quae vocant
Hagiographa.
Druckjahr und Drucker gleich. Druckerzeichen auf
den Titelblättern.
Original-Holzband in gleicher Ausstattung. Großfolio.
14. CoiUiones sacrae ac variae praedicandorum evangeliorum, quae
dominicis diebus et in festis legi solent, formulae.
Descriptae a Leonhardo Culmanno Crayelsheimense,
et multis contionibus auctae.
Impressae Norimbergae, in officina Joannis Montani
et ülrici Neuberi. M.D.LI.
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
Folio.
15. Opera Urbani Regii latine edita. Cum ejus vita, ac praefatione
Ernesti Regii, F.
Impressa Noribergae, in officina Joannis Montani
et ülrici Neuberi. M.D.LXII.
Am Schluß das Druckerzeichen.
Holzband mit Schließen. Folio.
16. Samuelis Über primus, annotationibus piis juxta ac eruditis
explicatus. Per D. Hieronymum Wellerum.
Francoforti, Anno Domini M.D.LV.
Ex officina Petri Brubacchii. Anno 1555.
Hierauf folgt: Liber secundus Regum. Per D. H.Vuel-
lerum, S. Theol. doctorem.
Noriberge, excudebant Joannes Montanus et Ulricus
Neuberus. Anno M.D.LX. Mit Druckerzeichen.
Gepreßter Lederband, Folio.
13
17. Consensus orthodoxiis saorae scripturae et veteris ecclesiae,
de sententia et veritate verborum coenae dominioae, adeoque
de tota controversia sacramentaria.
Tiguri apud Froschoverum. 1578. Auf dem Titel-
blatt das Druckerzeichen.
Gepreßter Lederband, Folio; etwas wurmstichig.
18. Templum Exechielis, sive in IX. postrema prophetae capita
commentarius. In Academia Tubingensi elaboratus per
Matthiara Hafenrefferum, S. S. Theologiae doctorem.
Tubingae, typis Theodorici Werlini, sumptibus Jo-
hannis Berneri Francofurtensis. M.DCXIII.
Vorgebunden ein Kupferstich. Am Schluß Plan des
Tempels. Schweinslederband in Folio. Auf dem Vorder-
deckel die Inschrift in Gold: „Lector, hoc quo uteris
libro etc.'', wie bei dem Drucke Zahl 3. Auf dem Sohluß-
deckel das oberösterr. Landeswappen in Gold gepreßt.
19. In librum Judicum D. Petri Martyris Vermilii Florentini,
professoris divinarum literarum in schola Tigurina, Com-
mentarii doctissimi. Editio tertia.
Tiguri, excudebat Christophorus Froschoverus.
M.D.LXXI. Foliant in Schweinslederband. Auf den
Deckeln das oberösterr. Landeswappen aufgedrückt.
20. Simplex et pia Evangeliorum, quae dominicis diebus et in
praecipuis festis legi solent, explicatio. Per reverendum
dominum doctorem Marl. Lutherum. Nunc primum ex
Germanico versa, per Michaelem Rotingium.
Impressum Norimbergae, in officina Joannis Montani
et Ulrici Neuber. Anno MD.XLV. Im Texte Holzschnitte
zu den Evangelien. Am Schlußblatt das Druokerzeichen.
Foliant in Leder gebunden.
21. ChHstliche einfeltige Außlegung des gantxen Psalters des
Königlichen Propheten Dauids / gestellet durch Chri-
stofferum Fischer den Eltern / fürstlichen Lüneburgischen
General Superintendenten / vnd Pastorn zu Zell.
Gedruckt zu Vissen / bey Michel Kröner. M.D.XC.
Auf dem Titelblatt der Holzschnitt: König David, die
Harfe spielend.
Original-Holzband mit sehr schöner Ledei-pressung
und Schließen. Großfolio.
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22. Concordantz imd Zeiger vber die gantxe heilige Biblische schrifft
deß Alten vnd Neuwen Testaments / . . . . Alles auff
die Dolmetschung D. Martin Luthers seligen ....
gerichtet, zusammen gezogen vnd in den Druck verfertiget
durch Petrum Gedultig, von Gerenroda.
Gedruckt zu Franckfurt am Mayn / Mit Rom. Keys.
Majest. Freyheit / in keinerley Format nachzudrucken.
M.D.LXXI.
Nach dem Titelblatt in schönem Holzschnitt auf
eigenem Blatt Porträt und Wappen des Herzogs Hans
Wilhelm zu Sachsen mit der Umschrift: „Herr, regier
mich durch dein Wort."
Auf dem Sohlußblatt das Druckerzeichen des Georgen
Raben, in Verlegung Hieronymi Feyerabends.
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
Großfolio.
23. Alle Predigten vnd Außlegungen vber die Psalmen deß König-
lichen Propheten Dauids. Geprediget zu Braunschweig
in Sachsen / durch D. Joachim Mörlin / dazumal Super-
attendenten daselbst.
Gedruckt zu EriFurt / bey Esaias Mechler / In Ver-
legung Jacob Trösters 1580.
3 Teile in einem Folioband. Auf dem Titelblatt
das Porträt Mörlins in Holzschnitt. Am Schlüsse des
Blattes der Vermerk: „1582. A: N:G:W: Hannß Christoff
Geymann zu Gallspach vnd Tratteneckh, Rö. Kay. Maj. Rath."
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
2372. Des Hochwirdigen Durchleuchtigen / Hochgebornen /
Fürsten vnnd Herren / Herrn Georgen, Fürsten ZU
Anhalt / Graffen zu Ascanien / vnnd Herrn zu Zerbst
vnd Bernberg / Thumbprobst xu Magdeburg vnnd Meissen,
Predigten vnd andere Schrifften. Mit einer Vorred Philippi
Melanth. M.D.LXI.
Auf dem Titelblatt das Wappen, auf dessen Rück-
seite das Porträt des Fürsten Georg in Holzschnitt.
Am Schluß: Getruokt zu Franckfurt am Mayn durch
Weygand Han vnd Georg Raben.
Orig.-Holzband in Lederpressung und Schließen. Folio.
24. Des Ehrwürdigen Herrn Michael CoelÜ seligen / etwan
Predigers / Decani vnd Pfarrherrn zu Manßfeldt /
15
Christliche vnd nützliche Außlegungen / Predigten vnd
Schrifften / Gemeyner Christenheyt zu Dienst zusammen
bracht durch M. Ciriacum Spangenberg. A. M.D.LXV.
Auf der Rückseite des Titelblattes das Wappen und
nach der Vorrede von Spangenberg das Porträt des Coelius
in Holzschnitt.
Getruckt zu Straßburg / bey Samuel Emmel.
Orig.-Holzband mit Lederpressung u. Schließen. Folio.
25. Trostspiegel der armen Sünder. Das ist / Vom warhafiftigen
Erkendtnus vnsers Herrn Jesu Christi / vnd vom seligen
Trost / Fried vnd Freud desselbigen / wider die Ver-
zweifflung / angst / trawrigkeit / vnd anfechtung des
hertzens vnd Gewissens .... Aus den Büchern des Ehr-
wirdigen Herrn D. Martini seligers zusamen gezogen durch
M. Johannem Policarium. Prediger zu Weissenf eis. 1556.
Ein Holzschnitt auf der Rückseite des Titelblattes.
Gedruckt zu Leipzig / durch Jacobum Berwald. Mit
Druckerzeichen.
Vo7i Eitler Disciplin. Dadurch zucht / tugend vnd Erbarkeit
mügen gepflantzet vnd erhalten werden. Item was hierbey
die Weltliche Obrigkeit, Kirchendiener / vnd Vnterthanen
zu thuen schuldig vnd pflichtig sein. Durch Erasmum
Sarcerium / Superintendenten der alten vnd Löblichen
Graffschafft Mansfeldt. 1556.
Auf der Rückseite des Titelblattes das Porträt des
Erasmus Sarcerii Annaemontani in Holzschnitt.
Gedruckt zu Eisleben durch Vrbanum kaubisch.
Orig.-Holzband mit Lederpressung u. Schließen. Folio.
26. Vo?i mittein vnd wegen / die rechte vnd wäre Religion %u
befördern vnd zu erhalten. Durch Erasmum Sarcerium /
Superintendenten der Löblichen vnd alten Graffschafft
Mansfeldt. 1555.
Gedruckt zu Eisleben durch Vrbanum Kaubisch /
In der Graffschafft Mansfeldt. 1554.
Original-Holzband mit Lederpressung, Schließen und
Marginalien. Folio.
27. Hausbuch für die Einfeltigen Hausueter / von den vornemesten
Artickeln der Christlichen Religion / darinnen der
Evangelischen Christen / vnd der Gottlosen Papisten
16
lehren / gegen einander gehalten werden. Durch Erasmum
Sarcerium. 1555.
Gedruckt zu Leiptzig / durch Jacobum Berwald /
wonhafftig in der Nickelsstrassen. Druckerzeiohen.
Original-Holzband mit Lederpressung, Marginalien
und Schließen. Folio.
28. Haußhuch, darinn begriffen werdend fünfftxig Predigen
Heinrychen Bullingers / Dieners der Kirchen zu Zürych.
M.D.LVin.
Getruckt zu Bärn / bey Samuel Apiario / auf Ver-
legung Christoffel Froschowers / im Jar als man zalt
MDLVm.
Original-Holzband mit Lederpressung, vielen Mar-
ginalien und Schließen. Folio.
29. Corpus doctrinae Christianae. Das ist / Gantze Summa der
rechten waren Christlichen Lehre des heyligen Evangelii.
Verfasset durch Herrn Philippum Melanthonem.
Melanchthons Bild in Holzschnitt auf dem Titelblatt.
Gedruckt zu Franckfurt am Main / durch Dauid
Zöpffein Johan Raschen vnd Sigmund Feierabend / Im
Jar vnserer Erlösung. M.D.LXI.
Original-Holzband mit Lederpressung, Messingecken
mit Buckeln und Schließen. Folio.
30. Vom Heiligen Ehestande / vnd von Ehesachen / mit allen
vmbstenden / zu diesen Dingen gehörig / darinnen zugleich
Natürlich / Göttlich / Keiserlich vnd Bepstlich Recht
angezogen wird. Durch Erasmum Sarcerium. 1556.
Gedruckt zu Eisleben / in der alten vnd löblichen
Graffschafft Mansfelt / durch Vrbanura Kaubisch.
Orig.-Holzband mit Lederpressung u. Schließen. Folio.
31. Theatrum Diabolorum, Das ist: Ein sehr nutzliches ver-
stenndiges Buch / darauß ein jeder Christ / sonderlich
vnnd fleissig zu lernen / wie daß wir in dieser Welt / nicht
mit Keysern / Königen / Fürsten vnd Herrn / oder andern
Potentaten / sondern mit dem allermechtigsten Fürsten
dieser Welt / dem Teuffei zu kempffen vnd zu streiten.
Holzschnitt auf dem Titelblatte: Verschiedene Teufel.
Gedruckt zu Franckfurt am Mayn / durch Peter
Schmid / in Verlegung Hieronymi Feyrabend, M.D.LXIX.
Holzband mit Lederpressung. Folio.
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32. Ehespiegel: Das ist / Alles was vom heyligen Ehestande /
nützliches / nötiges / vnd tröstliches mag gesagt werden.
In Siebentzig Brautpredigten zusammen verfasset durch
M. ('yciacum Spangenberg / im Thal Manßfeldt.
Getruckt zu Straßburg durch Samuel Emmel. M.D.LXI.
Orig.-Holzband mit Lederpressung u. Schließen. Folio.
33. Concordantx mid xeyger der sprüch vnd Historien J aller Bi-
blischen hücher alts vnd news Testaments teutsch registers
weiß verfaßt vn zusamen bracht. Durch M. Lienhart
Brunner verweser des wort Gots zu Wormbs.
Truckt mit Keyserlicher gnad vn freyheit / Bey
Wolff Köpphl zu Straßburg / Anno M.DXXX. Titel
in schönem Holzschnittrahmen. Druckerzeichen am Ende.
Holzband mit Lederpressung und Schließen. Folio.
34. Postill. Kurtze Außlegung vber die Euangelienn so man pflegt
zuläsen an den Sontagen vnd der Heyligen Fest / sampt
den Sunäarien durchs gantz Jar: Christlich vnd einfaltig
geprediget vn beschriben durch Johan Wömer.
Getruckt im jar / nach der Geburt vnsers Erlösers /
M.D.LVni. Ohne Druckort und Drucker.
Holzband mit Lederpressung und Schließen. Folio.
35. Spiegel der Haußucht. (sie !) Jesus Syrach genandt / sambt einer
kurtzen Außlegung. Für die armen Haußuäter / vnd ihr
gesinde / Wie sie ein Gottselig leben / gegen menigklich
sollen erzeygen. Darinnen der weit lauff" begriffen / vnd
wie sich ein jeglicher Christ / in seinem beruff / vnd in
der Policey / ehrlich vnnd löblich solle halten. Caspar
Huberinus.
Gedruckt zu Nürnberg durch Johann vom Berg /
vndYlrichNewber. M.D.LHH. Druckerzeichen am Schluß.
Holzband mit Lederpressung und Schließen. Folio.
36. Dis schön buch genannt der seele?i Paradiß / von waren vnd
volkumen tugenden sagend: hatt geprediget vnd zuletst
corrigiert / der gottförchtig / hochberumt doctor vn
predicant Johannes Geiler VÖ Keyßersperg zu den
Reuwren in Straßburg. Als man zalt nach der geburt
Christi vnßers Herren Tausend fünffhundert vnd drey Jahr.
Holzschnitt unter dem Titel: Adam und Eva im
Paradiese, der Herr bei ihnen; vor dem Tor der Engel
mit dem Schwert.
2
18
Gedruckt in der keyßerlichen frey stat Straßburg
von dem wolgeleerten magistro Mathie Schurer. 1510.
Holzband in braunem Leder, wurmstichig. Folio.
37. Psalter wol verteutscht auß der heyligen sprach. Verklerung
des Psalters / fast klar vnd nutzlich / Durch Johann
Bugenhag auß Pomern.
Gedruckt zu Basel / durch Adam Petri / im jar
M.D.XXVI. Titel in Holzschnittrahmen.
Holzband in braunem Leder mit Marginalien. Fol.
38. Bas Schiff der penüentz vn hußwürckung / gepredigt in dem
hohen stifft / in vnser lieben Frauwen münster zu Straß-
burg / von dem wirdigen hochgelerten herren Doctor Johann
Gayler von Kaysersperg / in Teutsch gewende vom
latin / auß seiner aygnen handtgeschrifift.
Titel in sehr schönem Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Augspurg von maister Johann Otmar /
mit zuthun vn hilff in Verlegung des erbern Jörgen Diemar.
1514. Schlußseite schöner Holzschnitt mit dem Zeichen ISl.
Holzband in braunem Leder. Folio.
39. Sermones j9rßsto?^^^ssm^ sacrarü litteraru doctoris Joannis
Geileri Keyserspergii Concionatoris Argentinen. Cum
Privilegio. 1514.
Am Schluß des Werkes: Sermones . . . . , quos
Joannes Gruninger vir circumspectus Argentine impressit
Anno M.D.XIV.
Auf dem Schlußdeekel innen aufgeklebt 2 Seiten
einer lateinischen Handschrift aus dem 11. Jahrhundert.
Darauf mit späterer Schrift der deutsche Vers: „Ein
Frumer man hatt Har aufif der Zungen.''
Holzband mit Leder und Schließen. Folio.
40. Das Euangelitmch. Das buoeh der Ewangelien durch das
gantz jar / mit Predig vnd vßlegungen dnrch den wirdigen
hochgelerten Doctor Johannes Geiler VOn Keisersperg"
derzeit Predicant in dem hohen stifft der kei serlichen
freien stat Straßburg / die er in seinem fier letsten Jaren
gepredigt hat. Anno MD. IV. Vnd ist vor nie getruckt.
Auf dem Titel der Initiale D, ein Holzschnitt mit
Handmalerei.
19
Gedruckt zu Straßburg von Johannes Grieninger,
M.D.XV. Holzschnitte im Text. Am Schluß schöner
Holzschnitt mit der Überschrift: Zu Straßburg vsgangen.
Original-Holzband mit Schließen. Folio.
41. Narrenschiff von Geiler v. Keisersperg.
Holzband in Folio, mit Leder überzogen und zwei
Schließen, wurmstichig, sehr beschädigt. Mit vielen Holz-
schnitten. Titelblatt fehlt.
In der Vorrede: „Das Narrenschiff ze teutsch vß
dem latin gezogen, geprediget zu Straßburg durch Doctor
Johannes Geiler von Keisersperg / in dem hohen
stifft daselbst predicant / da man zalt MCCCCXCVHI."
Am Schluß des Buches die Inschrift: Franc. Joseph
Coraes ac Dms ä Starhemberg.
42. Quatuor Eiiangelia S. Matthaei, S. Marci, S. Lucae, et
S. Joannis et acta apostolorum. Lucas Oslander D.
Tubingae, exe. Georgias Gruppenbachius, Anno 1581.
Am unteren Rande des Titels die Inschrift : ,.M. Thomas
Spindler Pfarrh. zu Linz."
Holzband m. schöner Lederpressung u. Schließen. Quart.
42Y2. Syntagma, seu corpus doctrinae veri et omnipotentis Dei,
ex veteri testamento tantum, methodica ratione, sin-
gnlari studio, fide et diligentia collectum per Johannem
Wigandum et Mattheum Judicem.
2 Teile in einem Quartband.
Basileae, ex officina Oporiniana. 1575, Druckerzeichen.
Holzband mit Lederpressung u. Schließen. Großquart.
43. Esdras, Nehemias, Esther, Job, Psalterium, Prouerbia Sa-
loraonis, Ecclesiastes et canticum canticorum. Lucas
Oslander D.
Tubingae, exe. Georgius Gruppenbachius, Anno 1576.
Holzband in schöner Lederpressung mit Schließen.
Druckerzeichen. 4 ^.
44. Breiäs et perspicua explicatio psalmorum Davidis. Autore
Johanne Brentlo. Decas sexta — decadem decimam.
Tubingae, apud viduara Vlrici Morhardi. Anno
1567 — 1569. Druokerzeichen.
Hülzband mit Lederpressung und Schließen. 4*^.
2*
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45. Sammelband in Quart, enthält:
1. Ein Christliche Erinnerung / an die Keis. vnd Kön. Maie-
staten / sampt Churfürsten / Fürsten vnd Stende des
H. Reichs Teutscher Nation / jetzund zu Wurms versamlet.
Das jnen gepüre vnnd eigentlich zustande / auch zum
höhisten von nöten seye / handlung / vmb vergleichung
vnd besserung der kirchen in Teutschen landen / fürderlich
vnd mit ernst furzunemmen. Vnd wie man solliche Ver-
gleichung vnd Reformation leicht vnd füglich finden /
vnd ins werck bringen möge. Mit Ablenung Päpstlicher
gegenschrifft. Durch Martinum Bucerum. 1545.
169 Seiten. Kein Drucker angegeben.
2. Wie leicht vnnd füglich Christliche vergleichung der Re-
ligion j vnd des gantzen kirchendiensts Reformation / bey
vnß Teutschen zu finden / vnd in das werck zu bringen.
Durch Martinum Bucerum. Anno MDXLV.
148 Seiten. Gedruckt zu Straßburg bey Crafft Müller.
3. Ein Christlich vngefährlich bedencken / Wie ein leidlicher
anefang Christlicher Vergleichung in der Religion zu
machen sein möchte.
Zu Leypsig Anno MDXXXIX. zusammen getragen /
Dabey Georg Vicel auch gewesen /vnd in alles bewilliget hat.
Anno MDXLV. 28 Blätter. Am Schluß Martinus
Bucerus.
4. Von den einigen rechten wegen vnd mitten, Deutsche nacion
inn Christlicher Religion xu vergleichen / Vnd was darfür /
vnd darwider aufi" den tagen zu Hagnaw / Worms vnd
Regenspurg / Anno 40 vnd 41 / vnd seither fürgenomen
vnd gehandelt worden ist. Durch Martin Bucerum.
An. M.D.XLV. 117 S. Getruckt zu Straßburg /
bey Wendel Riheln.
5. Von Gottes genaden vnser Hermans Ertxbischoffs zu Cöln /
vnd Churfürsten etc. einfaltigs bedencken / worauff ein
Christliche / inn dem wort Gottes gegrünte Reformation /
an Lehr / brauch der Heiligen Sacramenten vnd Cere-
monien / Seelsorge / vnd anderem Kirchendienst / biß
auff eines freyen / Christlichen / Gemeinenn / oder
Nationais Conoilii / oder des Reichs Teutscher Nation
21
Stende / im Heiligen Geist versamlet / Verbesserung /
bei denen so vnserer Seelsorge befolhenn / anzurichtenn
seye. Anno MD.XLV.
Wappen in Holzschnitt, gemalt, auf dem Titelblatt.
222 Blätter. Am Schluß: Gedruckt zu Marpurg durch
Anthonium Tirolt / im Jar MD.XLV.
6. An die weltliche Stende / Nemlich / Grauen / ßitter-
schafft / Stette / vnnd gemeine Landschafft des löblichen
Cöllschen Ertxbischtiimbs / von sachen / so zwischen dem
Durchleuchtiffsten Churfürsten E. W. Ertzbischoffen von
Collen / vnd dem Wirdigen Thumkapitel / Christlicher
Religion halben erhaben. Wie man sich hierinnen halten [
vnd wem man billich vnd von rechts wegen schuldig sei
zu volgen. / Ein kurtzer bericht.
Doctor Gerhart Westerburg von Collen. M.D.XLV.
26 Bl. Am Schluß: Gedruckt zu Straßburg / durch
Wendel Rihel. 1545.
7. Ein ivarhaffter berichte vom Colloquio zu Regenspnrg / dis
jars angefangen / vnd von dem abzug der Auditoren vnd
CoUoquenten / die von Fürsten vnd Stenden der Augs-
purgischen Confession dahin verordnet waren.
Martin Bucer. Anno 1546. 7 Bl. ohne Druckort.
8. Der Handlungeji des letxten Colloquiums xu Regenspurg
gehalten / wie es angefangen vnd verlassen / Auch was
darinn zwischen bayden Partheyen in freundtlichem ge-
sprech disputirt worden ist.
Warhafftige erzelung. Durch Kayserlicher Maiestat
befelch beschriben vnd anß Hecht gegeben.
Gedruckt zu Ingolstat durch Alexandrum Weyssen-
horn. M.D.XLVI. 49 Blätter.
Orig.-Holzband in Lederpressung mit Schließen. 4 ".
46. Sammelband mit folgendem Inhalt:
1. Warhafftiger Vnlerricht etxlicher Handlungen / die sich
Bapst Pauli / des namens des dritten / Concilii halben /
das er den negst künfftigen drey vnd zwentzigsten tag
des Meyen / gegen Mantua bestimpt hat / zwischen Rö-
mischer Keiserlicher Maiestet Oratorn / vnd vice Cantzler
Doctor Mathiasen Held / vnd den Churfiirst / Fürsten /
Grauen / Hern / Auch den Stedten so der warhafftigen
22
Evangelischen Bekentnus vnd Confession / vorwandt seyn /
Auff nehist / berürter Stende zu Smalkalden gehaltenem
tage / zugetragen haben.
Wittemberg, Anno MD.XXXVII. 2 Wappen in
Holzschnitt auf der Rückseite des Titelblattes. 45 Bl.
Gedruckt zu Wittemberg durch Georgen Rhaw.
2. Vom tag %ii Hagenaiv. Zwen verdeutschte Sendbriefe / eins
Thumdechants vnd eins weysen bescheidenen Thumherrns.
Datum zu Speyr / am tag ßonifacii 1540. 15 Bl.
3. Römisch Kaiserlicher Maiestat Caroli des V. Antwort /
auff Bapst Pauli des III. jüngstes Ausschreiben / ein
Gemain Condlium / so xu Trient solt gehalten werden /
belangend. Aus dem Latin verteutscht / Anno 1543.
Auf dem Titelblatt das kaiserliche Wappen in Holz-
schnitt. 9 Bl. ohne Druckort.
4. Vnser von Qotts gnaden Johans Friedrichen j Hertzogen
zu Sachssen / . . • Warhafftiger vnd bestendiger Vnterricht
der Sachen / darumb wir beide vns in Kriegßrüstung /
zu schütz vnd beschirmung vnser Einungs vnd schutz-
verwandten Stedte / nemlich / Goßlar vnd Braunschweig . . .
vnvormeidelichen haben einlassen müssen. 1542.
26 Bl. ohne Druckort.
5. Ausschreiben / an alle Stende des Reichs / inn der Christ-
lichen Religion aynungs vorwandten nahmen etc. Die be-
schwerung des Keyserlichen Cammergerichts / belangendt.
2 Wappen in Holzschnitt auf dem Titelblatt. Ge-
druckt zu Straßburg bey Hans Preussen. M.D. XXXIX.
20 Blätter.
6. Auffgebot vnd Warnung ßschrifft / So die Chur / vnd
Fürsten zu Sachssen etc. an alle jrer Chur vnd Fürstlichen
gnaden Landstende / vnd Vnterthanen / derselben Fürsten-
thumb vnd Lande / des grawsamen Erbfeyndes der Christen-
heit I des Türeken / persönlichen anzugs halben sich in
fürstehender not / in rüstung vnd gereitschafft finden zu
lassen / öffentlich haben außgehen vnd verkündigen lassen.
MD.XLI. Zwei Wappen in Holzschnitt auf dem Titel.
Datum Torgaw / am tag Michaelis. 1541. 3 Blätter.
23
7. Des Durchleuchtigsten / Großmechtigsten Herrn / Hein-
rich des achten / Königs xu Engelland etc. Schrifft an
Keiserliche Maiestet / an alle andere Christliche Könige
vnd Potentaten / inn welcher der König Vrsach anzeigt /
warumb er gen Vincentz zum Concilio nicht komen sey.
Aus dem Latin verdeudtscht durch Justum Jonam. 1539.
7 Bl. Gedruckt zu Wittemberg / durch Joseph Klug
8. Warha/fte Copey der schrifften / So der Churfürst von
Sachßen / das Burggraffenthumb / vnnd greuegedinge
zu Magdeburg / vnnd Hall zu Sachßen belangt / außgehn
hat lassen. Anno MD.XXXVHI. 18 Bl.
Gedruckt zu Cöln bey Peter Quentell.
9. Copey odder Abdruck / einer Recusation / welche von
wegen der Churfürst vnd Fürsten / Sachssen mid Hessen /
Auch ander jrer Religion einungs verwandten / Stende
vnd Stedte / auff vermeinte nichtige Proceß / des vn-
reformirten vnd parteischen besetzten Cammergerichts /
so Hertzog Heinrich / der sich den jungem von Braun-
schweig thut nennen / wider sie ausbracht / widder das-
selbe Cammergericht xu Speir / auff den vierden Decem-
bris M.D.XLH. fiirgewand worden ist.
M.D.XLin. 12 BL ohne Druckort.
10. Der Durchleuchtigsten / Hochgebornen / Fürstin vnnd
Frawen / Maria xu Hungern vnd Beheim / Königin etc.
Wittib / der Rom. Kay: May. Stathalterin vnd Regentin
der Nidern Erblande / grundtlicher hericht / . . . .
belangend den Vherxug vnd einfal / durch Martin von
Roßheym .... verschinen Sommer des 1542. Jars.
In der Rom. Key. May. Fürstenthumb Brahant / vnd
andern Erblanden geübt / sambt rechtmessigen Vrsachen /
der getrungenen not vnd gegen wehr / hochgedachter
Königl. Wirde. Auff dem Reychstag zu Nürnberg für-
getragen. 1543.
34 Bl. ohne Druckort.
11. Warhafftiger vnd gruntlicher hericht der gef'echtigkeit vnnd
rechtmessiger possession des . . Fürsten vnd Herrn / Wil-
helms Herxogen zu Oulch / Geldren / ... zu dem
Hertzogthumh Geldren / vnd Graffschafft Zutphen / auff
dem Reichstag zu Speir im Jar M.D.XLH. vbergeben.
24
47 Bl. Herzogswappen in Holzschnitt auf dem
Titelblatt.
Gedruckt im Fürstenthumb vonn dem Berge / bey
Solingen / im Jar MD.XLII.
12. Confutation vnd Widerlegung der Königin Marie Gesandten /
auff des Hertzogen von Cleue vermeint Defension / das
Hertzogthumh Geldern j vnd Graffschafft Zuiphen /
betreifent.
1543. 13 Bl. ohne Druckort.
13. Abschidt de^ Reichstags %u Speyer Anno MD.XX V^I. gehalten.
11 Bl. ohne Druckort.
14. Copia einer Missiue oder Sandthrieffs / so durch Alexander
Heroa / einen weytberuhmten Hauptman / an den Edlen
vnnd Gestrengen Herren / Carolen Fuchssen Rittern etc.
zu Hochebben / etlicher treffenlicher Neiver zeyttung
halber / so diser zeyt menigklich wol zuwissen seind /
auß Perusia inn Romania / den XI. tag Nouembris
Anno etc. XLI. Außgangenn.
Auf dem Titelblatt: Holzschnitt, ein Seegefecht.
5 Bl. ohne Druckort.
15. Des Fürstenthumbs Wirtemberg neive Landsordnung.
Anno M.D.XXXVI.
Wappen des Fürstentums auf dem Titelblatt. 45 Bl.
ohne Druckort. (Stuttgart, 1. Juni 1536.)
16. Hierin seind die Artickel der Landegericht des Fürsten-
thüb Osterreich durch die Römisch Keyserlich Majestät etc.
auffgericht.
Titel in Holzschnittrahmen. 8 Bl. ohne Druckort.
Datum: Stat Gmunden, 21. August 1520.
17. Die vier namhafftesten königreich: nemlich des Königs
der TeufiFel / der Esel / der Menschen / vnnd der König:
In einem kurtzen vnd scharpffen hofespruch / von dem
hochlöblichen beiden Thewerdanck fiirgebildet.
Vier Wappen in Holzschnitt auf dem Titelblatt.
Auf der Rückseite: Bild eines kaiserlichen Herolds. 9 Bl.
Zu Pranckfurt bei Christian Egenolff. M.D.XXXVIII.
25
18. Der dreier Sonnen / mit jren Regenbogen vnd ringen
beschreibung / so im M.D.XLI. Jar / am IV. tag Wintter-
mons / ob der Statt Ballingen / ain meil wegs vö hohen
Zollern in Wirtenberg glege / erschinen / auch an and'n
orten gsehen. Durch Magistru Matthiam Brotbeyhel vonn
Kauffbeyren außgelegt.
Holzschnitt auf dem Titelblatt: Sonnenringe.
3 Bl. Getruckt zu Augspurg durch Hainrich Stainer.
19. Der niderösterreichischer Lannd Außschuß vnnd Ge-
sandten / an Rom. Kön. Ma. Ferdinadum / Christliche
Religion Sach belangend / ernnstliche Supplication.
M.D.XLII. 7 Bl. Actum Prag, 12. Jan. A? 42.
Ohne Druckort.
20. Von den welschen Purppeln. Wie die Ritterbrüder des
Purpelschen ordens mit grossen schlachten vnd stürmen
jr Ritterschafft erhaltent / Auch an welche orten vnd enden
sie die selbigen erlangent / Vnd worauß der großmechtig
Purpelschorden entsprungen vnd herkommen ist / zu nutz
vnd wolfart allen brüdern dises ordens / in diß büchlyn
gemacht / durch Johann Haselberck welcher vil schlachten
in disem orden widern Franzosen erhalten. 1533.
Deutsches Reimgedicht. 7 Bl. Im Text die Holz-
schnitte: Kaufmann, Bürgersmann, Herold des Königs von
Frankreich. Ohne Druckort.
Original-Holzband mit Lederpressung und Schließen.
47. Sammelband. Original-Holzband in Quart, mit Lederpressung
und Schließen. Enthält:
1. Erasmi Sarcerü Büchlein / von der rechten vnd waren
Bekentnis der Warheit / Einer ansehnlichen Person zu
trost geschrieben.
Gedruckt zu Eisleben / durch Vrbann Kaubisch.
MDL VII. AufdemTitelblatt das Porträt des Sarcerius. 62 Bl.
2. Das achtxehend vnd neunzekend Capitel / vnd ein Stück
aus dem zwentzigsten S. Johannis von dem Leiden /
Sterben / vnd Aufferstehung vnsers Herrn Jesu Christi.
Gepredigt vnd ausgelegt durch D. Mart. Luth. Anno
MDXXVIII vnd XXIX. Vorhin nie im Druck aus-
gangen vnd jezt allererst zusamen bracht.
Gedruckt zu Jhena durch Christian Rodingers Erben.
Anno M.D.LVII. 139 signierte Blätter.
26
3. Vom Himel vnd der Hellen / Was für ein gelegenheit
in beiden mit den Auserwelten vnnd Verdampten haben
werde. Durch Andream Musculum / D.
Gedruckt zu Franckfurt an der Oder / durch Jo-
hann Eichorn. Anno MD.LIX. 40 Bl.
4. Ein Christenliche Predig wie der Mensch vor Gott gerecht
iverde. Durch Jacobum Andree / der hl. Schrifft Doctorn.
Getruckt zu Tüwingen / bey Virich Morharts Wittib /
MD.LIX. Druckerzeichen auf dem Titel. 30 Bl.
5. Ein Christenliche Predig vom Nachtmal des Herrn. Durch
Jacobum Andree, der heiligen SchriiFt Doctorn.
Getruckt zu Tüwingen / bey Virich Morharts Wittib /
1559. Druckerzeichen. 28 Bl.
6. Weyssagung vnsers liehen Herrn Jhesu Christi / von der
erschröcldichen Zerstörung Hierusalem / allen menschen
in sunderheyt Teutscher Nation / zur warnung vn besse-
rung / Gepredigt vnd außgelegt durch M. Hieronimum
Rauscher Pfaltz greuischer Hoffprediger. Mit einer
vorede Martini Luthers / vber dergleichen Bußpredigten
gestellet / seer wol zu lesen vnd zu mercken.
Holzschnitt auf dem Titel: Zerstörung Jerusalems,
M.D.LVI. 153 nicht signierte Blätter. Am Schluß
Druckerzeichen. Getruckt zu Nürmberg bey Gabriel Heyn.
7. Vom Jüngsten Tage. Vier nützliche Predigten. Durch
Bartholomeum Gernhardum Neopolitanum. M.D.LVI.
56 nicht signierte Blätter.
Gedruckt zu Erffurdt / zum bunten Lawen /bey S.Paul.
48. Sammelband. Original-Holzband in Quart mit schöner Leder-
pressung. (Vorn Lucretia, hinten Justitia.) Inhalt:
1. Gratulation / Das die Prediger vnd Lehrer im Hertxogthumh
Bayern Lutherisch 2Vorden. D. Jacob Andree.
Getruckt zu Tübingen / M.D.LXVIII. 28 Seiten.
2. Declaration Von des Römischen Keysers Recht vnd Macht /
Ordnung von Zinsen für das außgeliehene Gelt / xu machen /
Vnd vom Zinßnemen / was hieuon zu wissen nötig / Christi
vnd des Keysers Reich zu vnterscheiden. Johannes Vrsvs
Freystadiensis. 1 1 Blätter.
Getruckt zu Tübingen bey Virich Morharts Wittib.
1570. Druokerzeichen. 33 Seiten.
27
3. Nicolai Selnecceri Christliche imnd notwendige ver-
antivortung auff der Flaccianer Lesterung / so sie auflF
sein vnd etliche andere vnschuldige Personen in ihren
verdechtigen Actis des Colloquii zu Aldenburg / vnuer-
schempter weise ausgesprenget haben. Item, Kurtze Ant-
wort auf des Celestini schmehcharten. 1570. 55 Blätter.
Gedruckt zu Leipzig / Durch Jacobum Berwaldt.
4. Endlicher Bericht vnd Erklerung der Theologen heider
Vniuersiteten / Leipzig und JVittemberg / Auch der Super-
intendenten der Kirchen in des Churfiirsten zu Sachsen
Landen / belangend die Lere / so gemelte Vniuersiteten
vnd Kirchen von anfang der Äugspurgischen Confession
bis auff diese zeit / laut vnd vermüge derselben / in
allen Artickeln gleichförmig / eintrechtig vnd bestendig
gefüret haben / vber der sie auch durch hülff des all-
mechtigen Gottes gedencken fest zu halten.
"Wittemberg. Gedruckt durch Hans Lufft. 1570.
208 signierte Blätter und 3 Blätter Register.
5. Ein sehr Nutzliche vnnd Kunstreiche Arithmetick / oder
Rechenkunst / auß warem Grund / durch Petrum Ramum /
der Hohen schul zu Paryß / Königlichen Professorn / in
Latein beschrieben: Jetzund aber / auß des Authoris
beuelch / aller Mathematischer künsten Liebhabern / zu
gutem verteutscht / durch M. Christianum Wurstisium /
der Vniuersitet zu Basel Mathematicum.
Getruckt zu Basel / bey Samuel Apiario. M.D.LXIX.
Kleiner Holzschnitt auf dem Titel: Frau bei der
Rechnungstafel. 74 bezeichnete Blätter.
49. Sammelband. Original-Holzband in Quart mit Lederpressung,
zwei Schließen und Marginalien. Auf der Innenseite des
Vorderdeckels die Inschrift: ,.15. A° 49. Georg Schoohner
z. volkhenberg". Auf dem Schlußdeckel die Notiz: „vmb
10 patzen". Der reiche Inhalt des Quartbandes ist folgender:
1. Glawbliche verantworttimg Alexii Crosners von Colditz
ahn alle fromme Christen / einer vnglawblicheu / vn-
erfindlichen / vnd gantz erlognen Betzicht halben / Durchs
Euangelion verursacht / widder Franciscum Arnoldi ver-
meynten Dortfpfarrern zcu Collen / nahet Meissen gelegen.
M.D.XXXri. 25 Bl. ohne Druckort.
28
2. Balaams eselin. Von dem Bann / das er vmb geldt-
schuld / vn andre geringe Sachen nit mag Christlich gefeit
werden. Vn das aller gaystlioher standt / schuldig ist / der
weltlichen Oberkait zu gehorsame / ob sy Christen wollen
sein durch Mathis Wurm von Geydertheym. MD.XXIII.
Derber Titelholzschnitt: Bileams Esel. 39 Blätter
ohne Druckort.
3. Ain kurtxe vnderweysiiy ivie man Gott allain Beychien
sol . . . . Durch ChristofFen Gerung vonn Memmingen.
Im jar. MD.XXIII. 11 Bl. ohne Druckort.
4. . Des Netmn Bischofs xu der Lochaw disputation mit Doctor
Ochssenfart vor dem Bischoff von Meyssen zu der Lochaw
geschehen In Saxen. MDXXII.
Titelholzschnitt: Zwei streitende Bischöfe. 5 ßl. o. D.
5. Ain lohliche ordnüy der Fürstliche?! statt Wittembery
Im 1522. jar auffgericht. 2 Bl. ohne Druckort.
6. Titel in Holzschnittrahmen: Handlung Eynes Ersamenn
weysen Rats xu Nürnberg mit jren Predicantte^i Newlich
geschehen. MDXXV. 14 Bl. ohne Druckort.
7. Titel in Holzschnittrahmen: Ain Schöne Frag vnd Ant-
wurt den jungen Jdindern. Zu vnterweysen / got zuerkeiien /
auch in anruffen als ain vatter. Den jungen vast nützlich
zulernen. M.D.XXIII. 6 Bl. ohne Druokort.
8. Titel in schönem Holzschnittrahmen: Ermanüg des miß-
hrauchs etlicher fürnempste Artickel des Euangelii / auß
wölcher vnuerstandt der gemayn man in flayschliche frey-
hayt vnnd yrrung gefüret wirt. Caspar Schwenckfelt
von Ossigk. M.D.XXIIII. 23 Bl. ohne Druckort.
9. Ain Christlicher Sendhrieff an die Miltenberger. Johannes
Carolstatt. Wittemberg. MD.XXIHI.
Titel in schönem Hoizschnittrahmen. 7 Bl. o. Drucker.
10. Titel in Holzschnittrahmen: Epistel an die Qemeyne zu
Miltenbery den abschyd des Pfarrers daselbst betreffendt /
So alle priester vnuerjagt auß der Stat flohen. MD.XXIHI.
11 Bl. ohne Druokort.
11. Titel in Holzschnittrahmen: Ain Christenliche MaynTiy :
von den tvercken der menschen / wie man die vor Gott
nutzlich vnnd verdienstlich machen soll.
3 Bl. ohne Druckort.
29
12. Titel in Holzschnittrahmen: Ain kurtze vnderrichtung von
der waren Christliche bruderschaft allen Christenlichen
menschen ser nutzlich zu leesen. Hans Staygmayr zu
Reytlingen. MDXXHH. 3 Bl. ohne Druckort.
13. Titel in originellem Holzschnittrahmen: Von Rew. Beicht.
Büß. Beschluß. Kurtzer beschluß auß gegrünter schrift
nit auß mischen leer. Durch Doc. Vrbanum Regium zu
Hall im Intal gepredigt. MDXXIH. 6 Bl. ohne Druckort.
14. Titel in Holzschnittrahmen: Von disen nachgeschrihen
Schlußreden / ist gehandelt ivorden auß Oöttlicher geschrifft
zu Breßlaw j durch Herrn Doctorem Johanne Hessen /
Alda Thumbherrn vn Pfarherrn.
3 Bl. ohne Jahr und Druckort.
15. In schönem Holzschnittrahmen der Titel: Ain Kurtz Re-
gister I vnd außzug der Bibel in wölchem man findet
was Äbgöterey sey / vnnd wa man yedes suchen soll.
CoUigiert durch Clement Ziegler Gärtner zu Straßburg.
1524. 3 Bl. ohne Druckort.
16. Den achtbarn vnd hochgelerte?i zu Leypßck / Petro
Mosellano Rectori j Ochsenfart prediger zu S. Nicoiao /
Andree Camiciano / meynen günstigen brüdern in Christo
Jhesu etc. Georg Schönichen zu Eylenburok.
5 Bl. ohne Jahr und Druokort.
17. Die Messe, von der Hochzeyt D. Andre Carolstadf. vnnd
der Priestern / so sich Eelich verheyratten.
2 Bl. ohne Jahr und Druckort.
18. Neive Zeyttung / Wie die Statt Münster eroberet vnnd
gewunnen worden ist / am Freytag nach Sant Johannes
des Teüffers tag / den 25. Juni des 1535. jar.
Titelholzschnitt : Eroberung von Münster. 2 Bl. o. Dr.
19. Ain Fast Edele: nutzliche: vnd ergründte Sermon / nye-
mandt nachtaylig / noch lesterlich / Sonder ainem yetliche
Christen menschen / offt zu leßen fruchtpar. Des erleychte
Doc. Joanns Taulerl / auff die wort Christi Joä. X
M.D.XXIII. 4 Bl. ohne Druckort.
20. Wunder bar liehe neive zeyttung \ So ytz Am tag Petri
vnd Pauli Im XXXV. jar Durch 25 Bürger vnd Burgers-
sötie der Stat Amberg die jn ainem vngeheuren holen perg
30
drey meil wegs von der stat Amberg jn ein Gebirg bey
eynen Dorff haist Piedenwint / jn welche berg sy hey
900 clafftern gegmigen vnd durchkrochen j was sie wunder-
barlichs darin gesehen / durch einen mitraiser Pertholt
Ptichner genant / seinem Vettern / gar künstliche zu-
geschriben MD, XXXV. 3 Bl. ohne Druokort.
21. Vnnsers Herren Kaisers Kriegshandlung inn Sophoyen /
im Monat Junio. 1536. Auß jrer Maiestat Veldtleger
Newlich geschriben. 3 BL ohne Druckort.
22. Zeytimg / Von der eroherimg Copenhagen j der Haubtstatt
inn Denmarckt. Aus dem Keiserlichen Feldtleger vor
Thurin. Im monat September / 1536. 3 Bl. ohne Druckort.
23. Ain groß wunderbaHich xaiche7i vn gesicht j so am hellen
himel nach mittag / inn der Marggrafsohafft Leußnitz /
von vil glaubwirdigen vom Adel vnd anderen gesehen
ist worden. M.D.XXXVI. 2 Bl. ohne Druckort.
24. Warhafftige beschreybung / wie der Sophi auß Pei'sia den
Türeken erlegt \ die Statt Babilonia eingenomen j auch
was Glauben / Sitten / vnd kriegßrüstung er im brauch habe.
Item wie der Türck j 7iachdem der Barbarossa auß Africa
vertriben / all sein macht wider die Christen zusetzen
willens ist. MDXXXVI. 6. Juni. 7 Bl. ohne Druckort.
25. Wunderbar liehe vnd erschrockliche newe Zeitung \ so sich
neulich auff den 28 tag Septembris im 1538 jar / in
Welschland j nit fern von Neapolis zugetragen haben.
2 Bl. ohne Druckort.
26. Außug des Vertrags, so zwischen Kay. May. vnd dem
König von Thunis / vnd Muley / altzachen genandt / In
ir bayder gegenwürdt am sechsten August! des 1535. jars
Auffgerioht ist worden. 3 Bl. ohne Druckort.
27. Bas Salue regina / nach dem richtscheyt / das da hayst /
Graphitheopneustos / ermessen vnnd abgericht.
Titel in Holzschnittrahmen. 5 Bl o. Jahrzahl u. Dr.
28. Warhafftige neive zeyttiing von schrecklichen vngewittern /
so sich im negst vergangenem Jar in der Slesien begeben
haben / wunderbarlich zu lesen. Mit einer Vorrede Doctor
Martini Luthers.
12 Bl. Gedruckt zu Nürnberg durch Hans Gulden-
mundt. 1536.
INERARIVM
0 wß €an. tap. pot^
M* D» XXXL
Jahresbericht des Museum Francisco-Carolinum in Linz, 1903.
31
29. Tm'cken hiechlin. Ain Nützlich Gesprech oder Vnderrede
etlicher personen / zu besserung Christlicher ordenung vn
lebens / gedichtet. In die schweren leuff diser vnser zeyt
dienstlich.
Vorrede in Reimen. 19 Bl. 1522. Ohne Druokort.
30. Johannis Crispi / des Meers Aegei vnd zu Naxo Hertxogs /
Türckischen Kaisers trihutarien Sendbrieff an Bapst Paulum
den dritten, Carolum den fünfften Römischen Kaiser etc.
Symbolischer Holzschnitt auf dem Titelblatt. 6 Bl.
1537. Ohne Druckort.
31. Netve Zeytung. so K. M. auff den Künig von Franckreich
an ziehen wolle selbs personlich mit seym zeuge. Auch
wie Andre Dory von K. M. Abgefertigt ist worde
1536. 2 Bl. ohne Druckort.
32. Copia ains Briefs / so ain Secretari Herren Bernhardin
de Mendosa j Kayserlicher Maiestat Hauptmann / vber
die Kriegsrüstung zu wasser geschriben: Darinn erzelet
wirdt / was wiinderbarlichea Schiff Sigs Sy gegen ainer
Türckischen Armada erlangt haben.
3 Bl. Getriiekt zu Augspur g / durch Melcher Kries-
stein / bey S.Vrsulen Closter am Lech / im jar MDXXXXI.
33. Itinerarium Wegray ß Kün. May. potschafft / gen Constan-
tinopel l zu dem Türckischen keiser Soleyman. Anno XXV.
Holzschnitt auf dem Titelblatt, 9 Holzschnitte
im Texte. MD.XXXI. Ohne Druokort.
34. Pronosiitation Doctor Joseph Grünpecks / Vom zway
vnd dreyssigsten Jar an biß auff das Viertzigst Jar / des
allerdurchleiichtigsten großmächtigste Kaiser Ca?vls des
Fünfften etc. vn besin'ifft in jr vil zukünfftiger Historie.
Pins ultra und kais. Wappen auf dem Titelblatt,
5 Bl. MD.XXXH. Ohne Druckort.
35. AnsuchTig Hertxog Christoffs von Wirttenbergk j bey den
Stenden des Hiinds im Landt zu Schwaben / darin er das
Fürstenthumb zu Wirrtenbergk wider fordert vnd begert.
10 Bl. 1533. Ohne Druckort.
36. Warhaffte geschieht / wie herr Ludouico Griti von Con-
stantinopel in die Walachey ankommen / V7id in Syben-
bürgen erschlagen i.st den 28. Septembris 1534. 2 Bl. o. Dr.
32
37. Senndthrieff so die Römisch Kayserlich vnd Hispanich
Königlich Maystat j jres erlangten sigs / gegen dem
Barbarossa j im Königreich Thunis j seyner Keyserlichen
Mayestat bnidern dem Römischen König den 23. Julii /
Anno MD.XXXV. auß Afiriea zugeschrieben hat.
Getruckt zu Nurmberg am 18. Septemb. 5 Bl,
38. Auszug ettlicher Meylendischen vnd Genuesischen frischer
Schreiben / der Kaiserlichen vnd Christlichen Armata
anxug vnd Krieg ßrüstung in Affi'ica betreffend.
Getruckt zu Nürnberg. 15. May. 1535. 2 Bl.
39. Ain Kurtxer Begriff des Kriegs / So sich xivischen den
fünff Ortten / vnnd der andern örttern der Eydgnoschafft
verlauffen hat. Anno MDXXXI.
Holzschnitt auf dem Titel: Schlachtszene. 4 Bl. o. Dr.
40. Warhafftige j vnd kurtze Bericht jn der Summa wie es
yetzo im 1527. jar den 6. tag May. durch Römischer
Kayserlicher vnd Hyspanischer Küniglicher May. Kriegs-
volck in Eroberung d' staf Rom ergange ist bis auff den
21. tag Junij. etc. 10 Bl. ohne Druckort.
41. Von manigfeltigkait des ainfeltigen ainigen willeti Gottes.
Was sünd sey. Andreas Bodenstain von Carolstat / ain
newer Lay. Anno M.D.XXIIII. 33 Bl. ohne Druckort.
42. All Römisch Kaiser nach Ordnung / vn ivie lang yeder
geregyert hat j zu wölicher zeyt / was sytten der gehabt /
vnd was todes er gestorben sey / von dem ersten an
biß auff den yetzigen großmechtigen Kayser Carl.
Holzschnitt auf dem Titel: Kaiser auf dem Throne.
Deutsches Reimgedicht von Hans Sachs. 22 S. o. J. u. Dr.
50. Sammelband. Original-Holzband in Quart mit Lederpressung,
Schließen und Marginalien. Sein reicher Inhalt ist folgender:
1. Ein Sermon gepredigt zu Künigßber^g in Preussenn durch
D. Johann Brießman. Von anfechtung des Glaubens
vnd der Hoffnung. 1524.
Titel in Holzschnittrahmen. 7 Bl. ohne Druckort.
2. Ain. Sermon. Auff den Pfingstag / geprediget zu Roten-
burg am Necker / Durch Andream Keller. 1524.
Titel in schönem Holzschnittrahmen, nebst einem
kleinen Holzschnitte. 9 Bl. ohne Druckort.
Ja]iresl3eric]it des Museum Prancisco-Carolinum in Linz, 1903.
33
3. Ein Christlicher absehend j durch vil Artikel begriffen /
der löblichen Aydgnoßschaft / tvider den Luther / vnd
seiner anheger irrungn.
Derselben Aydgnoßschaft Sendtbrieff / an den Bi-
schoff zu Costentz gleiche Christliche erberkait anzaigendt.
Got wirdts wenden. Titel in originellem Holzschnittrahmen.
3 Bl. 1523. Ohne Druckort.
4. Ein schöner Dialogus / von Martino Luther / vn der
geschickte Botschafft auß der Helle die falsche gaistligkait
vnd das wort Gots belangen / gantz hüpsch zu leeßen.
Anno M.D.XXm. Auf dem Titelblatt derber Holz-
schnitt. 14 Bl. ohne Druckort.
5. Warujnb die Kirch vier Euangelisten hat angenomen /
ain papistisch frag Ein Christliche antwurt darüber / mit
außlegung des worts Christi. Ich hab euch noch vil zu
sagen. Gallus Kom.
Titel in Holzschnittrahmen. 1524. 9 Bl. ohne Dr.
6. Ain Christliche frag Symonis Reutters von Schlaytz /
an alle Bischoffe / vnnd andere gaystliche auch zum tayl
weltliche regenten / Warumb sy doch / an priestern /
vnnd andern gaistlich geferbten leutten / den eelichen
standt nicht mugen leyden.
Titel in figurenreichem Holzschnittrahmen. 8 Bl.
ohne Jahrzahl und Druckort.
7. Sant Athanasius des hayligen Bischofs biechlein über das
haylig buch den Psalter. Mit Rom. Kay. Maie. Freyhait.
Titel in Holzschnittrahmen. 34 Bl.
Gedruckt in der Kayserlichen stat Augspurg durch
Sigismunden Grymmen Doctor / vnd Marxen Wirsung.
Anno Domini M.D.XXI.
8. San7it Augustins des hayligen Bischoffs seer andächtigs
Büchlein vonn den zehn sagten j das ist / von den zehen
gebotten Gottes. Durch Georgium Spalatinum geteutschet.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 16 Bl. Ge-
truckt zu Augspurg durch Doctor Sigmund Grym. 1522.
9. Ein kurtze vnd gemeine form für die schwachgleubigen /
kinder zu touffen. Ouch andere ermanungen zu got / so
da gmeinlich geschehen in d' Christenlichen versamlung.
Getruckt zu Zürich.
Titel in Holzschnittrahmen. 6 Bl. o. J. u. Dr.
3
34
10. Onad Frid vnd harmhertzigkait von vnserm herrn Jesu
Christo. L.D.L. In sumtna summe: das ist so vü alles
mit diser binden beJcnüpfft. Allen vnd yeden / inn was
Stands / gaystlichen oder weltlichen / auß sonderer brieder-
licher trew vn Christenlicher liebe zu leßen.
8 Bl. Datum Rhome sub Adriano VI. Pont. Max.
Sep. Nonas Junii. Ohne Druckort.
11. Ain kfiirtxer gschifflicher bericht etlicher inmcte7i halb
Christiichs glauben j zugeschickt der hailgn samWig außer-
erwelten Christen zu Vlm in Schwaben dadurch sy gemanedt
werden nit abston vom Euangeli / etlicher entpörung halb
vnd eynträg so in vergangen Sumer der teufel zugericht
hat. Durch Johan Eberlin von Gyntzburg. MDXXIII.
11 Bl. ohne Druckort.
12. Ain fast Edele: nützliche: vnd ergründte Sermon / nye-
mandt nachtaylig / noch lesterlioh / Sonder ainem yetliche
war Christen menschen / offt zu leßen fruchtpar / Des
erleyte Doc. Joanns Tauleri / auflF die wort Christi.
Joä. X. Wer nit eingeet in den schaffstall / durch die
Thür etc. Der ist ain dieb vn morder. MD.XXIII.
4 Bl. ohne Druckort.
13. Antzeygung wie die gefallene Christenheit widerbracht mug
werden j in yren ersten stand in wilchem sie von Christo
vnd seynen Apostel erstlich gepflantzt vn auffbawet ist.
Vor hundert iare beschrieben / vnd itzt allererst gefunde /
vnd durch den Druck an tag geben. 1524.
Das Concilium zu Basel vnd die Behmen betreffende.
17 Bl. ohne Druckort. Datum Ihen Donnerstag nach
Judica den 17. Martii 1524. Caplan Marti: Reinhart
vonn Eiuelstat / Prediger tzu Ihen.
14. ünderrichte wie sich ain frumer Christ bey den Papistischen
Messen j so yetz noch vil gehalten werden (wen er sich
mit gutten fug nit absündern kan) halten soll / das er
sich nit versünde / vnd die zeyt vnnütz verliere. Martinus
Reynhart Ecclesiastes zu Ihen. MD.XXIIII.
Titel in Holzschnittrahmen. 4 Bl. ohne Druckort.
15. Ain schöne Epistel / Oecolampadü an Caspar Hedion /
das 68 zymlich / nutz / vn gut sey / das die Epistel vn
.das Euangelium in dem ampt der Meß / in teutscher
35
sprach j dem volck vorgelesen vnd verkündet werd.
Durch Johannen Diepolt zu Vlm verteutscht.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 14 Bl. 1522.
Ohne Druckort.
16. Oecolampadii Sermon Am Sontag nach dem Achteden
der hailigen drey Künig tag. 4 Bl. o. J. u. Dr.
17. Eyn Edles schönes lieblichs Tractetlein / vö dem rainen
hymlischen j ewigen wort (Verbum Domini) zu lob Got
dem schöpffer hymels vn erden / vn zu eeren dem Christ-
lichen Diener des Göttlichen worts. F. Ch. E. z. S.
Holzschnitt auf dem Titelblatt. 6 Bl. o. J. u. Dr.
18. In rechter grüntlicher Brüderlicher vnd Christenlicher liehe
Got den Allmechtign in der Ewygkait recht zu erkennen ....
Schöner kleiner Holzschnitt auf dem Titel. 12 Bl.
ohne Jahrzahl und Druckort. Auf dem 10. Blatte zwei
kleine Holzschnitte. Die letzten drei Seiten in Reimen
und Versen.
19. Uö der Liebe gottes Ain Wunder Hüpsch Vnderrichtung /
Beschriben Durch D. J. staupitz. bewert vnd approbiert
durch Do. Martinum Luther baide Augustiner ordens.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. MD.XVHI.
17 Bl. ohne Druckort.
20. Vom cristlichen Adel oder Freyheit der kinder gottes vnd
glaubigen menschen. Wentzeslaus Linck. Aldenburg in
Meyssen. 1524.
Titel in Holzsohnittrahmen. 6 Bl. ohne Druckort.
21. I>ie letzte drey Psalmen von Orgele?i, Paucke / Olocken
vnd dergleychen eusserlichen Gotßdienst / ob vnd wie Got
darynnen gelobt wyrdt / Verdeutscht durch Wentzeßlaum
Linck Ecclesiasten zu Aldenburgk. MD.XXIII. Zwickaw.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 9 Bl. ohne
Drucker.
22. Ein Sermo D. Wentzeslay Linck / Von anruffung der
hailige Darneben auch vom gebeet / meßhörn vnnd fürpitt.
M.D.XXni. Aldenburg in Meichssen.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 9 Bl. o. Dr.
3*
ae
23. Äin schöne Christliche Sermon vo dem außgang der kinder
Oottes auß des Äntichrists gefengknuß / so durch den
ausgäg der kinder Israhel auß Egipten / Babilonien etc.
figuriert ist. 1524. Wentzeßlaus Linck / ecclesiastes
zu Aldenburg.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 16 Bl. o. Dr.
24. Herr Ulrich Zwingli leerhiechlein wie man die Knaben
Christlich vnterweysen vnd erziehen soll / mit kurtzer
anzayge aynes gantzen Christlichen lebens. M.D.XXTTTT.
Sehr interessanter Holzschnitt auf dem Titelblatt.
17 BL ohne Druckort.
25. Das die Heyligen für Gott nicht anxuruffen / noch für
keyne Mitler zwischen Oott vnd dem Menscheti zu halteti
seyn / eyn kurtzer vndterrioht Vlriohi Zeuleysen.
Titel in Holzschnittrahmen. 7 Bl. ohne Druckort.
MD.XXini. Auf der Rückseite des Schlußblattes ein
großer Holzschnitt: Porträt eines Mönches.
2ft. Äin trewe ermanung / das ain yeder Christ selbs zu
seiner seelhail sehe j vn das schwert (das ist die hailig
geschrifft) auch selbs zu seinen banden neme / . . . . Durch
ain layen Cunrad Distelmair von Arberg gethon. 1523.
Titel in Holzschnittrahmen. 8 Bl. ohne Druckort.
27. Ain kurtzer aber Christlicher vnnd fast nutzlicher Sermon
von dem rechten waren \ vnd lebendigen Glauben \ an
den ainigen mitler vn gnadenstul Christum. Durch Michel
Hug / Leßmayster zu Lindaw bey den Barfüssen. Ge-
schickt an den Erberen Hang Zoller zu Augspurg. 1524.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 4 Bl. o. Dr.
28. Ain christlicher sendbrief darm angetxaigt wirt / dz die
layen macht vnd recht haben von dem hailigen wort gots
reden / lern / vn schreibe / Durch Sebastiä
Loytzer burger zu Meminge an seinen lieben vatter
burger zu Horb. 1523.
Titel in Holzschnittrahmen. 10 Bl. ohne Druckort.
29. Ain schöne vnderweysung / wie vnd wir in Christo alle
gebrüder vnd Schwester seyen / Vtz Rychßner
Weber. M.D.XXIIH. Jar.
Titel in Holzschnittrahmen. 16 Bl. ohne Druckort.
wie mm bic Knaben C|)n^Ucl> xntctwcyfctt
vnt> ct^icl}m foU / mit iuvtict an^ayßc
ayne$ gAnt^m C\)iißic\)m lebend.
tn. i>. mit}
Jahrestericlit des Museum Erancisco-Carolinum in Linz, 1903.
37
30. Disp2itacio7i zwischen ainem Chorherren vnd Schüchmacher /
Darinn Das wort gotes vnd ain recht Christlich weßen ver-
fochten wirtt. Hanns Sachs. MD.XXDII.
Schöner Titelholzschnitt: Chorherr und Schuster,
daneben eine Frau. 11 Bl. ohne Druckort. Am Schluß:
„Yr bauch yr gott."
31. Ain Gespräch von den Scheinwercken der OaysÜichen j vnd
jren gelübdten j damit sy zu verlesterung des bluts Christi
vermayne selig zu werden. Hanns Sachs Schüchmacher.
Schöner interessanter Titel-Holzschnitt. 8 Bl.
ohne Druckort. 1524.
32. Ain freuntlich bat vri ermanung etlicher Priester der
Aydgnoß schafft / das man das hailig Euangeliü predige /
nit abschlahe / noch vnwillen darab empfach / ob die
predigenden / ergernus zu vermeiden sich eelich ver-
mähelten. MD.XXH.
Titel in figurenreichem Holzschnittrahmen. 16 Bl.
ohne Druckort.
33. Ain Treue Ermanung an die strengen. Edlen j Festen j
Fromen vnd weyßen Eidgnossen j das sy nit durch ire
falsche propheten verfürt / sich wyder die lere Christi
setzent. MD.XXHI.
Titel in Holzschnittrahmen. 11 Bl. ohne Druckort.
34. Mafidat von ayne Ersamen weysen Radt der stat Basel /
gege des Bischofs Vicari / Rector / Regenten vnd Vniuer-
sitete daselbs / als sy die / hierinne die verfaßten Ar-
tickel zu Disputieren.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 4B1. o. Dr. 1524.
35. Epistel an die Gemeyne zu Miltenberg den abschyd des
Pfarrers daselbst betreffendt / So alle priester ünuerjagt
auß der Stat flohen. MD.XXIIII.
Titel in Holzschnittrahmen. 12 Bl. ohne Druckort.
36. Artickel wider Doctor Steffan Castenpawr Eingelegt / auch
was er darauf geantwort hat / auß seiner gefencknus /
Newlich von jm außgange. M.D.XXIH.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 8 Bl. o. Dr.
38
51. Sammelband. Quartband mit schöner Lederpressung, Schließen
und Marginalien, Holzband.
1. Paradoxa ducenta odoginta j das ist / CCLXXX. Wunder-
red vnd gleichsam Bäterschafft / auß der H. Schrifft j
so vor allem fleysch vngleublich vnd vnwar sind / doch
wider der gantzen Welt wohn vn achtung / gewiß vnd
waar Durch Sebastianü Francken / vonn Word.
Schöne Initialen im Text. 183 signierte Blätter.
Schlußblatt: Gedruckt zu Vlm / bei Johan Varnier.
Mit schönem Druckerzeichen.
2. Außschreiben an die Römisch Kaiserlich vnd Künigkliche
Maiestaten / . , . . Von Burgermaister vnnd Rat / geben deß
hailigen Reichs Statt Augspwg j Abthuimg der Päpstischen
Meß I vnnd annderer ergerlichen Ceremonien vnd Miß-
breuch belangende.
18 Bl. ohne Druckort. 1537.
3. Warhaffte verantwurtung. An die Rö. Kay. vnd Kön. May.
. . , vö dem hochwurdigen fürsten vn hern / hern Chri-
stoffen Bischoffen zu Augspurg / vnnd seiner F. G. Thumb
Capitul. vff der Burgermaister vn Ratgeben daselbst vn-
erfindtlich Schmachgedicht / newerlicher zeyt / jm Druck
außgangen / gestellet.
20 BL ohne Druckort. 26. Februar 1537.
4. Ernstliche iverbung bit im beger / der lobliche Legation
oder bottschafft / der bayden Königreiche Vngern vnnd
Sckmonieii / . . . . Ihrer grossen not j beschwernus vn
überfals halbe / so sie teglich erleyde von dem Türeken /
Beschehen zu Augspurg auff de Reichstag. Newe zeyttung
von Augspurg. MD .XXX.
8 Bl. ohne Druckort.
5. Außzug des Vertrags, so ztvischen Kay. May. vnnd dem
Künig von Thunis / vnd Muley / Altzachen genant / in
jr beyder gegenwürd am VI. Augusti des M.D.XXXV. Jars
auffgericht ist worden.
Titelholzschnitt: kaiserl. Adler. 4 Bl. ohne Druckort.
6. Wie vnd in wellicher gestalt Kay. May. vo Brück auß
gen Lunden in Engeland gezogen / ankörnen vnd Em-
pfangen worden ist.
4 Bl. o. J. u. Dr. Titel in Holzschnittrahmen mit
dem Bild des Kaisers.
39
7. Warhafftige Newe xeytung des Kai/serlicheti Sigs xu Thuniß
geschehen. Den XXI. Julij jm XXXV.
Auf dem Titel der kais. Adler. 6 Bl. ohne Druckort.
8. Vo7i der erpärmlichen eilenden / hartwiderjpringlichen /
auch der gantzen Christenheit / sonderlicli aber Teutscher
nation nachthayligen erlegimg / des Christlichen vn Nider-
, österreychischen kriegßuolcks / voji dem Türeken / durch
de vbelgeordneten abzug der Obersten / in de nächst-
uergangnem M.D. XXXVII. jar / jämerlich beschehe am
IX. Octobris.
4 Bl. ohne Druckort. Deutsche Reimverse. Auf dem
Titel ein Holzschnitt: Schlachtszene.
9. Nene zeittung von der Rö. Kay. May. kriegshandlung jn
Aphrica so des wolgeborn herr Wilhelmen Truchsessen etc.
Sone demselben seinem herrn vattern aus der stat Carthago
daselbsten den 22. Junij zugeschriben hatt. M.L.XXXV.
4 Bl. ohne Druckort. 1535.
10. Warhafftige Copy der protestation j von Key serlicher Maie-
stat zu Rom j vnserm aller gnedigsten herren / im öffent-
lichen Consistorio geschehen. Vß Italianischer zungen
ins Dütsch bracht. M.D.XXXVI. 18 Bl. ohne Druckort.
11. Neive zeytung von Kayserlicher Mayestat Kriegshandlung /
wider den König von Franckreych / Von dem XIII. biß
auff den XXII. tag Julij geschehen. 1536.
3 Bl. ohne Druckort.
12. Unsers Herren Kaisers Protestation vnnd Abschied von
Bäpstlicher H. vnd dem Consistorio der Cardinal zu ßhom /
den 18. Aprilis 1536. 4 BL ohne Druckort.
13. Neüwe zeyttung / Was sich newlich zwischen dem Hertzog
von Holstayn / yetzunder Künig zu Denmarck / vn dem
Künig von Schweden / Auch Hertzog Albrecht in Preussen /
mit jrem anhäg / zugetragen vn verlauffen hat / auff wasser
vnd land / gegen den von Lübeck.
Titel holz schnitt: Kämpfende Landsknechte. 1536.
7 Bl. ohne Druokort.
14. Fast Wunderbariich vnd alls vormals vfierhört / gesicht /
so am dritten tag Junij 1534. jars / gleich nach dem
Mittagmal in Dennmarck bey der Stat Schleswig / nit
40
sonders weit vö Lübeck gelegen / jm lufft seind gesehen /
Vn von ainem Secretario daselbst ordenlioh beschriben /
vn der Künigin zugesandt ist worden.
3 Bl. ohne Druckort. Auf dem Titel in Holzschnitt
eine strahlende Sonne.
15. Verteutschte verrüeffung des Anstandts in Picardien /
zu Lyon beschehen. Verteutschte Missiff / Herrn Erasmus
von Oria / von eroberung der Schiffschlacht mit den Türeken.
Des Türckhen flüchtiger Abzug aus Apulien. Mense Sep-
tembri. 1537.
8 Bl. ohne Druckort.
16. Ein warhafftige Histoi^ia geschehen zu Stasfard ....
Wittemberg, 1535. 4 Bl. Gedruckt durch Nie. Schirlentz
17. Des Königreichs Engellandt Vrteyl vnnd meynung j das
angesetzt Mantuanisch vnd erstreckt Concilion belangent.
Zu Lunda in Thoma Berteleti Königlichen buchtruckers
behausung / mit freyheit Lateinisch getruckt / vn getrewes
fleys verteutscht. 1537. 9 Bl.
18. Ein Weyssagung von den grasten verenderunge der Reich /
D. Antonij Torquati von Ferrer / hochherümpt in der
Astfvlogey j An den Durchleuchtigisten König Matthiam
von Vngern / do man zelet 1480. beschriben / vnd weret
biß auff das 1538. jar. 1535.
12 Bl. ohne Druckort.
19. Des Christilichsten Kötiigs von Franckreich etc. iverhung
vnnd hilff'pittung an gemeine Aydgnossen zu Baden im
Ergow versamelt den letzten tag Junij 1536.
Frankreichs Wappen auf dem Titel. 6 Bl. o. Dr.
20. Wie inn Schlesien zur Olsen über die Stat ain vnerhört j
wunderbarlich vnd grawsam vngeivitter / mit Feur regnen
vn erschrocklichem wunderwürckenden wind komen ist /
allen Gotsforchtigen wol zu wissen. M.D.XXXVI.
10 Bl. ohne Druckort.
21. Aki Summari der Türckischen Bottschaß Werbung \ an
die Herrschafft zu Venedig / . . . Zu Venedig getruckt /
vnd yetzt von wort zu wort verteutscht. MD.XXXVII.
4 Bl. ohne Drucker.
41
22. Warhaffte beschreibimg / ui,e der Sophi miß Persia den
Türeken erlegt / die Statt Babilonia eingenomen / auch was
Glauben / Sitten / vnd Kriegsrüstung er im brauch habe.
1536. 8 Bl. ohne Druckort.
23. Die außschreyhung Äines gemeinen Freyen offenlichefti
Conciliumhs %u Mantua. Auff den 23. tag May jm 1537.
Von Bäpstlicher hailigkait Paulo dem dritten zu halten.
Bulla Verteutscht. Päpstl. Wappen auf dem Titel.
6 BL ohne Druckort.
24. Der herrlich Triumpf vnd Einritt / so die Römisch
Kaiserlich Maiestat j in die Statt Rhom / am fünfften
tag Aprilis. Im 1536. Jar gethon hatt.
Kaiserl. Wappen auf dem Titel. 8 Bl, o. Dr.
25. Summari etlicher schreiben aus Barxelona j Meyland /
Genua j Neapls / Barri vnd Monopoli / Kayserlicher
Maiestat vnd derselben großgewaltigen Armata vnd kriegß-
rüstung wider die vnglaubigen / gelegenheit / anzug vnd
ankunfft in Sardinien etc. betreffend. 26. Junij 1535.
4 Bl. ohne Druckort.
26. Sendtbrief so die Römisch Keiserlich vnd Hispanisch
Künigliche Maiestat / ji'es erlangten Sygs j gegen dem
Barbarossa im Künigreich Thunis j seiner Kayserlichen
Maiestat Bruder dem Römischen Künig / den 23. Julii
A. 1535 aus Affrica zuegeschriben hat.
Kaiserl. Adler auf dem Titel. 6 Bl. ohne Druckort.
27. Ein Sendtbrieff / So der Edel Herr Zanohio Ceffmo /
dem Durchleuchtigen Fürsten vnnd Herrn / Hertzogen
zu Florentz / dem Triumphlichenyi einxug deß aller durch-
leuchtigistenn Großmechtigisten Römischen Kaisers / Caroli
des Fünffte / merer des Reichs / in die Hochlobliche Stat
Rom mit anzaigung der triumph / böge / antiquiteten /
alten figurn / gedichten / vn lateinischen verschen /
zierlich vnd ordenlich zugeschrieben. Mit allem fleiß auß
Wellsch jnns Teutsch gepracht.
Titelholzschnitt: Huldigung des Papstes. 8 Bl. ohne
Druckort. 1536,
28. Ein sinreicher Pasquillus j der aller erst von Rom kommet /
vnd vnser aller Herrn / des Römischen Keisers vnd
anderer Potentaten hieg ßharidlungen vnd andere leuff
meldet. Mense Junio. 1537. 4 Bl. o. Dr.
42
29. Was die Römisch Königlich Ma. etc. vnd der Hertxog
von Saphoy / an gemeine Äydgnoschafft zu Baden im
Ergow xu werben beuolhen haben. Im monat Junio. 1536.
Kaiserl. Adler auf dem Titel. 8 Bl. o. Dr.
30. Eyn Veldtgeschrey des Almechtigisten vn vnüberwindÜichsten
Keysers der da ist / on allen anfang vnd endt / seinem
Kriegßuolck kundgethan in diser kriegisohen Welt / damit
sie bestendig bey jm bleyben. 1536.
Auf dem Titelblatt ein Holzschnitt: 2 Landsknechte.
7 Bl. Gedruckt zu Nürnberg durch Hans Guldenmundt.
31. Lobe des Esels / durch Hainricum Cornelium Agrippam
inn Latein beschriben / Von Sebastian Francken ver-
teutscht. 4 Bl. ohne Jahrzahl und Druckort.
32. Ain Ovation oder Rede j vor Römischer Kayserlicher vnnd
Künigklicher Mayestäten ... so auff gegenivirtigem Reychß-
tag allhie zu Augspurg versamblet / durch den Wolgebornen
Herrn Wolffgang Grafen vö Frangepa?i etc. Der Cra-
batischen Lanndtschaift Orator / in Latein gehalten an dem
nächst verschinenn 8anct Bartholomeus tag Anno 1530.
4 Bl. Getruokt zu Augspurg durch Alexander
Weyssenhorn bey sanot Vrsula Closter.
33. Inhalt des Jenffischen Berichts / so zu Sant Julio zwischen
dem Hertzog von Saffoy / vn den zweyen statten / Bern
vnd Eriburg / Auch zwischen dem Hertzog vnd der statt
Jenff I durch etlich örtt der AydgnoßschaflPt volzogen /
vnd auffgericht mitwochen nach Sant Gallen tag / Ln
1530. jar. 7 Bl. ohne Druckort.
34. Newe zeytung / von der Römischen Kay. May. etc. zug /
vnd eroberung des Künigreychs Thunesse etc.
Kaiserl. Adler auf dem Titel. 4 Bl. o. J. u. Dr.
35. Newe zeyttung / tüie die Römisch Kayserlich Majestät etc.
. . . von Thunis auß Affrica j in die fürnemisten zwü
Stett Messana vnd Neapols anhmien \ vnd jrer Kay. May.
daselbst grosse vnnd herrliche Eher / erzaygt / vnd mit
was vnschätzlichem koste jrer Kay. May. zu hoch löblicher
gedechtnuß / schöne Spectacula vnd hiltzine gepew / auff-
gericht worden sein / Alles durch Rö. Kü. May. Secretarien
Adam Karl beschriben / auß Welsch zu Latein / vn jetz
zu teutsch gebracht. 1536.
Kaiserl. Adler auf dem Titel. 12 Bl. o. Dr.
43
36. Vmb den grossen sig Kaiserlicher Majestät / in Thunis
verlihen j Got xu dancken / xivü predig. Johan von Sek
Dootor etc. 1536.
Kaiserl. Adler auf dem Titel. 20 Bl. Getruckt in
der Kays, stat / Augspurg durch Alexander weyssenhorn.
37. Der Kauffleut Abgot. Mercurius. 4 Bl. 1536. Deutsches
Reimgedicht. Holzschnitt auf dem Titel: Merkur.
52. Sammelband. Holzband in Quart in Lederpressung, zwei
Schließen und Marginalien.
1. Von der Oerechtigkeit die für Oott gilt. Wider die
newe Alcumistische Theologiam Andreae Osiandri, Justus
Menius. 1552. 6 Bl. Gotha, 16. Febr. 1552.
Vorrede, dann 72 Bl. Am Schluß: Zu ErflFurdt truckts
Gervasius Sthürmer / zum bunten lawen / bey S. Paul.
2. Von der Rechtfertigung des glaubens: gründtlicher war-
hafftiger bericht / auß Gottes Wort / etlicher Theologen
zu Künigsberg in Preussen. Wider die newe verfiirische
vn Antichristische Lehr. Andreae Osiandri, Darinnen er
leugnet das Christus in seinem vnschuldigen Leiden vnd
sterben / vnser Gerechtigkeit sey.
Gedrückt zu Künigsberg in Preussen 1552. 78 BL
3. Anttvort auff das buch Osiandri / von der Rechtfertigung
des Menschen. Durch Magistrum Johannem Pollicarium /
Pfarherrn vnd Superintendenten zu Weissenfeis.
Gedruckt zu Wittemberg / Durch Veit Creutzer.
1552. 27 Bl.
4. Verlegung des Bekentnis Osiandri von der Rechtfertigung
der armen sünder durch die wesentliche Gerechtigkeit der
Hohen Maiestet Gottes allein. Durch Matth. Pia. Uly.
73 Bl. Mit einem Vorwort Flacius. Gedruckt zu
Magdeburgk bey Christian Rödinger. 1552.
5. Wider die Götter in Preussen. Das nur eine einige wesent-
liche gerechtigkeit Gottes sey / die nemlich / so inn den
Zehen gebotten offenbaret ist. Durch M. Flacius Uly.
14 Bl. ohne Jahrzahl und Druokort.
6. Des Herrn Johan Brencii vnnd anderer Wirtenbergischen
Theologen / Declaration vber Oslanders Disputatiort von
der Rechtfertigung / sampt ihres glaubens bekenntnis.
44
Mit einer Vorrede Matth. Fla. Illyrici vnd Nicolai
Galli / an die Preussischen Kirchen. 16 Bl. Gedruckt
zu Magdeburgk / durch Michael Lotther / Anno 1553.
7. Brentii vnd Osiandri meinung / vom ampt Christi / vnd
rechtfertigung des Sünders.
Mit einer vorrede M. Flac. Illyr. 12 Bl. Gedruckt
zu Magdeburgk durch Michael Lotther. 1553.
8. Wider die tieff gesuchten vnd Scharffgespitzten / aber doch
nichtigen Vrsachen Osianders / damit er den Artikel von
der Gerechtigkeit lestiget vnd vnd verkeret kleglich. An-
tonius Otho Hertzberger Prediger in der Keyserl. Stad
N orthausen, 1552.
21 Bl. Gedruckt zu Magdeburg bey Christian Rödinger.
9. Proba des geists Osiandri von der rechtfertigung / durch
die eingegoßne wesentliche gerechtigkeit Gottes. Nicolaus
Gallus. Gedruckt zu Magdeburgk durch Michel Lotther.
Anno 1552. 26 Bl.
10. Pasquilliis auss Preussen. Anno 1552. 4 Bl, o. Dr.
11. Pasquillus: Ein Colloquiimi oder Oesprech wider die Anti-
christische vnd verfürische lere / Andree Osiandri j Pfar-
herren zu Königsperg in Preussen / Vom Artickel der
Rechtfertigung etc, 1552.
25 Bl. in deutschen Reimen. Ohne Druckort.
12. Eine Disputation von Mitteldingen / vnd von den itzigen
Verenderungen in kirchen / die Christlich vnd wol geordent
sind aus / dem Latein verdeutscht. Durch M. Nicolaum
Gallmn Pfarherm zu Magdeburg zu S. Virich.
24 Bl. Gedruckt zu Magdeburg / bey Christian
Rödinger, M.D.L.
53. 1, Eyn Deutsch Theologia. Das ist eyn edles Büchleyn /
von rechtem vorstandt / was Adam vnd Christus sey /
vnd wie Adam yn vns sterben / vn Christus ersteen soll.
Titel holz schnitt: Christi Himmelfahrt.
Vorrede von Doctor Martinus Luther Augustiner
zu Wittenberk. 34 Bl. Gedruckt zu Wittenbergk durch
Joännem Grunenb: 1520.
2. Bas Theür vnd künstlich Büchlin Morie Encomion / das
ist / Ein Lob der Thorheit / von Erasmo Roterodamo
45
schimpfflich gespilt / zu lesen nit weniger nützlich dann
lieblich / verteutscht.
178 signierte Blätter und Register. O. J. u. Dr.
3. Paradoxa ducenta octoginta / das ist / CCLXXX. Wunder-
red vnd gleichsam Bäterschafft / auß der H. Schrifft j
so vor allem Fleysoh vngleublich vnd vnwar sind / doch
wider der gantzen Welt wohn vn achtung / gewiß vnd
waar Durch Sebastianü Francken / vonnWörd.
183 signierte Blätter. Gedruckt zu Vlm / bei Johan
Varnier. Ohne Jahrzahl. Mit Druckerzeichen am Schluß.
Holzband in Quart mit Lederpressung.
54. 1. Der heiligen Messen brauch ] wie er in der alten Kyrchen
vor tausent jaren geivesen. Auß S. Joan. Chrysostomo
verdeutscht. Mit Vorrede von Georg Yicel. Theolog.
Datum Berlin, 24. Septembris, 1539. 129 signierte
Blätter. Druckerzeiohen.
2. Von der heiligen Eucharisty oder Meß j nach anweysungen
der Schriift / vnd der Eltisten schrifftverstendigen heyligen
Lerer. Durch Georgium Wicelium.
62 nicht sign. Bl, Gedruckt zu Freyburg im Breiß-
gaw / durch Joannem Fabrum Emmeum Juliacensem. 1534.
3. Von der Fuß: Beicht: vmid Bann: tzwey büchlin auß
grund der schrifft. Durch Georgium Wicelium. 1536.
100 nicht sign. Bl. Gedruckt zu Fryburg im Brißgaw
durch Joannem Emmeum Juliacensem.
4. Vespertina Psalmodia. Die Funffzig Vesperpsalme / so die
Heilige Kyrche Gottes / alle tage durch die wochen /
öffentlich zu singen vnd lesen pflegt / Gedeutschet vnd dar-
zu Außgelegt / dem Christlichen Priester vnd Kyrchischen
Bürger zu liebe vnd dienst / Durch Georgium Wicelium.
108 Bl. Gedruckt zu Cöln in kosten Johan Quentels /
1549. Holzband in Quart mit Lederpressung.
55. Holzband in Quart mit schöner Lederpressung und Schließen.
Inhalt :
1. Kurtxe / Wahre vnd Ei7if eltige Bekantnus D. Nie. Selnecceri.
Von der Maiestat / Auffarth / Sitzen zur Rechten Gottes /
vnd vom Abendmal vnsers Herrn Jhesu Christi.
Heinrichstadt. 1571. 6 Bl. ohne Drucker.
46
2. Auff das fürgeben etlicher Sacramentirer / das sie mit
der Bel;entnis / von den Ch urfürstlichen Sechsischen
Superintendenten 10. Octo. dieses 1571. Jars zu Dresden
gestellet / aller ding eins seyen: Kurtze vnd Christliche
Prob / der Christlichen Gemeine zu Franckfurt zur
Warnung geschrieben / durch der Aug. Confession zu-
gethane Prediger daselbst. 1571.
12 Bl. Gedruckt zu Yrsel.
3. Von den Fallstricken Etlicher newer Sacramentschwermer
XU Wittenberg j im newen Bekentnis / listiglich verstecket /
die Welt damit zuberücken vnd zuuerfuren. Erinnerung
vnd Warnung / Durch die Theologen zu Jhena.
Gedruckt zu Jhena. 1572. 43 Bl.
4. Der Mansfeldischen Theologen / Bericht vnnd Bekentnis j
von dem Wittenbergischen Catechismo.
Gedruckt 1571. 12 Bl.
5. Index Cinglianorum quorundam errorum, in Catechesi
Witebergensi noua compraehensorum. Annotatus a mini-
stris ecclesiae Hallensis in Saxonia. Anno Christi, 1571.
6 Bl. ohne Druckort.
6. Prüfung des Sacrameniirischen Geists / Das ist / Starcke /
Göttliche vnd Natürliche Beweisung / aus welchen alle
Christen vnd vemünfftige Menschen / gründlich abnehmen
vnd schliessen können / das die Zwinglisch j Caluinisch j
Sacramentschivermerey / nicht aus Gott / vnd Gottes
Geist / sondern aus dem Teuffei sey / Durch
Johan. Frid. Celestinum D.
40 Bl. ohne Jahreszahl und Druckort.
7. Warnung Vor dem vnreinen / V7id Sacrameniirischen
Catechismo etlicher xu Wittetiberg. Durch die Theologen
zu Jena. Gedruckt zu Jena Anno 1571.
20 Bl. ohne Drucker.
8. Bedencken der Theologen xu Braunschweigk / von dem
newen Wittenbergischen Catechismo gestellet / Der gantzen
Christenheit zur Warnung ausgangen. Anno Christi 1571.
12 Bl. ohne Druckort.
9. Kurtxe Antwort vnd Oegenbericht / Der Prediger j in der
Oraffschafft Mansfeldt. Vff der Herrn Theologen / beider
Vniuersiteten / Leiptzig / Vnd Wittenberg / Vnd Churfürst-
47
liehen Sechsischen Superintendenten / Endtlichen Bericht
vnd Erklerung / etc. Auch M. Cyciaoi SpangenbergS
sünderliche Antwort / auff derselben Theologen / vber
ihn gefelletes Endurtel. 1570.
28 Bl. Gedruckt zu Eissleben / durch Andream Petri.
10. Widerholte ChHsÜiche Oemeine Confession vnd Erklerung:
Wie in den Sechsischen Kirchen / vermöge der heiligen
Schrifft / vnd Augspurgi sehen Confession / nach der alten
Grundfest D. Mart: Lutheri / wider die Sacramentierer
gelert icird. 1571.
61 Bl. Gedruckt in der gefreyten Heinrichstat / bey
der Löblichen Vestung Wulffenbüttel / durch Conrad Hörn.
56. Orundtliche HystoHa von der Meß / aus den Heyligen Euan-
gelisten / Aposteln / Propheten / Alten vnd neuwen
Leerern der Kirchen / Concilien / Bäpstischen Decreten /
vnd Satzungen etc. zusamen getragen.
Durch D. Valentinum Vannium Pfarrherrn zu
Candtstatt. Mit einer Vorred Herrn Joann Brentzen.
Wider die vermeint Euangelisch Meß / des Thumpredigers
zu Augspurg / Johann Fabri. 2 Teile.
Getruokt zu Tübingen / Durch Virich Morhart. 1557.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
57. Sammelband. Holzband in Quart in schöner, figurenreieher
Lederpressung und Sehließen. Inhalt:
1. Des Bapsts vnd seiner Geistlichen Jarmarckt. Durch
Sebastianum Mayer / der heyligen Schrifft Doetorem /
beschriben. MD.LVHL 195 sig. Seiten, ohne Druekort.
2. Des Babsts Kindthett. Ein warhaffte vn gruntliche Histori
von Babst Hansen / dises Namens dem Achten / wölcher
ein Weib vnd Zauberin gewesen. 1558.
Auf der Rückseite des Titels ein Holzschnitt
von J. K., den Papst darstellend, von Bischöfen und
Kardinälen umgeben.
6 Bl. ohne Jahreszahl und Druckort.
3. Ein Christlich Bedencken: Von dem Oemeynen Oeschrey /
so man yetzt außgibt: Das man nyemandts soll leyden
vnnd gedulden / der nit in allem / ohne alle widerred /
Bäpstisch / oder Lutherisch ist. Anno MD.LVHI.
Auf dem Titelblatt die Bemerkung mit Tinte: „Das
buech hat gmacht ain Zwinglischer" .... 62 Bl. o. Dr.
48
4. Von Irthumen vnd Seelen Theses vnd Hypotheses / das
ist / gemeine erwisene Sprüche / auff gegenwertige zeit
vnd händel gezogen / zu erhaltung wares Verstands / vnser
Christlichen Augspurgischen Confession / vnd absonderung
der Seoten / diser zeit nötig. Durch Nioolaum Gallum.
Gedruckt zu Regenspurg / Durch Heinrichen Geißler.
1558. 24 Bl.
5. Kurtze anzeigung aus der keiligen Schriffl j vnd aus den
Büchern der Veter / wider die Sacrilegos, das ist /
tüider die Kirchendiebe der jtzigen zeit. Durch Johaü
Winnistede / Diener des heiligen Euangelii Jhesu Christi
zu Quedlinburg. 1559.
Mit zwei Vorreden von Joachim Mörlin, Superinten-
denten zu Braunschweig und Lampadius, Predicanten zu
Halberstat. 38 Bl. Auf der Rückseite des Titelblattes
ein geistliches Lied.
Gedruckt zu Jena / durch Thomam Rebart. 1560.
6. Wider das Vergiffle blinde Buch / des Bischoffs ohne Namen \
yetzt neuwlich zu Erffurdt im Truck außgangen / wider
vnser Lehr vnd Kirchen. Erste Antwort Johannis PollicarÜ
predigers zu Weissenfelß.
Auf der Rückseite des Titels ein Gedicht. 46 Bl.
Getruckt zu Straßburg durch Samuel Emmel. 1556.
7. Von der beschuldigung Maioris / gege7i die / so jme seine
Wercklere widerleget / Vnd von seiner Bekentnis oder
widerruffung. Johannes Wigand.
7 Bl. ohne Jahreszahl und Druckort.
8. Verantworttung Justi Menü Auff Matth. Flacii Illyrid
gifftige vnd vnwarhafftige verleumbdung vnd lesterung. 1557.
55 Bl. ohne Druckort.
9. Vom wintervogel Halcyo7i / ein herrlich wunderwerck Gottes j
durch D. Erasmum Alberum / welches der Christelichen
kirchen verglichen wirdt. 1552.
Gedruckt in der Ehrnreichen Stadt Hamburg /
durch Joachim Law. 23 Bl.
10. Ei?i warhaffte grawsäme Oeschicht / So geschehen ist zu
Mechel in Brabandt / Allda hat man ain Muter mit vier
Kindern / vmb des Euangeliums wegen / gefangen / . . . .
vnd auff den 23. December 1555 öffentlichen in der Statt
verbrendt. 7 Bl. ohne Druckort.
49
11. Von bösen Zungen / Widder das verfluchte Teufflische lasier
des Verleumbdens / Ligens / Affterredens etc. Durch
M. Joannem PoUicarium / Prediger zu Weissenfeis. 1556.
Titelholzschnitt, die Caluinnia darstellend. 58 Bl.
Zu Leiptzig. Durch Georg Vantzsch.
12. Antwort / Von dem bösen zornigen Buch der Professorn
XU Wittenberg / an die liebe Kirche / das sie vrteile vnd
verstehe / Durch Nie. Gallum. 1552.
Gedruckt zu Regenspurg / Durch Heinrichen Geißler.
11 Blätter.
58. Sammelband. Holzband mit Lederpressung und Schließen. Auf
dem Vorsteokblatt Abschrift eines Schreibens der drei
Stände von Oberösterreich an König Ferdinand. Datum
Linz, 28. März 1538. Inhalt des Bandes:
1. Der XL VI. psalm außgelegt / vnd für die einf eltige fromen
Christen in ein Trostpredig vn Christliche trewe Vermanung
auff die jetzige letste vnd geferliche zeyt / . . . .
Durch Hiobem Gast. 1540. 49 Bl.
Getruckt zu Nürnberg bey Johan Petreio.
2. Testament vnd Absehrifft der Zwölff Patriarchen der Sünen
Jacobs l Wie ein jeder vor seinem end / seine kinder
gelert / zur forcht Gottes vnd Gottseligem leben vermanet
hat. Auß dem gedruckten Menradi Molteri / vnd Augustini
Lantzkroni (hundert vnd dreitzehen jar alt), newlich ver-
tolmetschet. 1529. 59 Bl.
Gedruckt zu Straßburg bei Sigmund Bun. 1539.
3. Ei7i kurtxe Vermanung / das alle Christen schuldich sind /
dem Exempel des bekerten Schechers nachxuvolgen / . . •
Verteutschet durch Georgium Majorem. Philip. Melanth.
MD.XL. Wittemberg. 20 Bl.
Gedruckt in der Churfürstlichen Stadt Wittemberg /
durch Joseph Klug. 1540.
4. Von der Kirchen / V7id alten Kirchenlererii. Philippus
Melanthon. Verdeudschet durch Justum Jonam. Wittem-
berg. 1540. 100 Bl. ohne Drucker.
Titel in schönem Holzschnittrahmen: Die 4 Evan-
gelisten.
5. S. Paulus Spruch / zu den Ephesern am V. Cap. Sauffet
euch nicht vol Weins / Daraus ein vnordig wesen folget.
4
50
Gepredigt vnd Außgelegt / Durch des Churfürstea zu
Sachsen etc. Hoffprediger D. Jacobum Schenck»
Wittemberg. 1540. Titelblatt in gleichem Holz-
schnittrahmen. 36 ßl.
Gedruckt zu Wittemberg / durch Joseph Klug.
6. Vo7n tag zu Hagenaiv. Zwen verdeutschte Se?idbriefe j eins
Thumdechants vnd eins weysen bescheidenen Thumherrns.
1540. 15 Bl. ohne Jahreszahl und Druckort.
7. Vom tag xu Hagenaw j vnd wer verhinderet hah / das
kein gesprech von vergleichung der Beligion / daselbst für-
gangen ist.
Durch wareraund luichholden. 1540. 60 Bl. o. Dr.
59. Die ersten XIL Capitel des buchs Hiob / Außgeleget durch
Hieronymum Weller / der heil. Schrifft Doctor. Allen
betrübten Hertzen zu dieser letzten zeit tröstlich.
Auf der Rückseite des Titelblattes in Holzschnitt
das Wappen der „Brigitta von Schonberg / geborne
Pflügin vom Knauchthaen vnd Sturmethai", welcher das
Buch gewidmet ist. Datum Freyberg, 1563.
Gedruckt zu Nürmberg / Durch Jt.hann vom Berg /
vnd Virich Newber. Mit Druckerzeichen.
Der ander Theyl des Buchs Hiob / Darinnen begriffen ist die
AußleguDg vom 13. Capitel an / biß ins 22. Erkleret vnd
außgeleget durch D. Hieronymum Weller. Nürnberg. 1565.
Gedruckt zu Nürnberg / durch Virich Newber / von
Johann vom Bergs Erben. Druckerzeichen. Originalholz-
band in Quart mit Lederpressung und Schließen.
60. Von der Allgemeinen Aufferstehung der Todten. Durch M. Michael
Jacob Fabri / Saynischer Superintendens.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
340 signierte Blätter und Register.
Getruckt zu Franckfurt am Mayn / durch Georg
Raben / in Verlegung Sigmund Feyerabends vnd Simon
Huters. M.D.LXIIII. Schönes Druckerzeichen.
61. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Schließen
und Marginalien. Inhalt:
1. Der Römischen Kaiserlichen Maiestat Erklerung / wie es
der Religion halben im heiligen Reich / bis xu Austrag
des gemeinen Concili / gehalten werden soll / auff dem Reichs-
51
tag zu Augspurg / den XV. Maij / im M.D.XLVIII. Jar
publicirt vnd eröffnet / vnd von gemeinen Stenden ange-
nommen.
Gedruckt zu Franckfort an der Oder / Durch
Nicola um Wolrab. 40 Bl.
2. Bekentnuß vnnd Erklerung auffs Interim. Durch der
Erbarn Stedte / Lübeck / Hamburg / Lüneburg / etc.
Superintendenten / Pastorn vnnd Predigern zu Christlicher
vnd notwendiger vnterrichtung gestellet.
• Gedruckt zu Magdeburgk durch Michael Lotther.
1549. CVII signierte Blätter.
3. Wider Das Interim. Papistische Meß / Canonem / vnnd
Meister Eißleuben / durch Christianum Lauterwar / zu
dieser zeit nützlich zu lesen. 1549. 16 BL o. Dr.
4. Bedencken auff das Interim von einem Hochgelerten vnd
Ehrwirdigen Herrn einem Erbarn Radt seiner Oberkeit
vberreicht, 21 Bl. 1549. ohne Druckort.
5. Bedencken Etlicher Predicanten j Als der zu Schwebischen
Hall I Der in Hessen Vnd der Stadt N. N. auffs Interim
Ihrer Oberkeit vberreicht. 1548; 12 Bl. ohne Druckort.
6. Antwort der Predicaten in Hessen auff die schrifft des
Bischoffs von Meintz / oder Rabsackes brieff / De
abrogatione matrimonii der Prediger / vnd von der Dis-
pensation mit dem Babst zu halten vom brauch des Sacra-
ments sub utraque specie. 4. Bl. 1549.
Gedruckt zu Magdeburg bey Christian Rödinger.
7. Ein Brieff der Prediger zu Hamburg / an die Theologen
zu Wittembergk / in welchem geliandelt tvirt von Mittel-
dingen I zu dieser zeit sehr nützlich zu lesen. 20 Bl. 1549.
Gedruckt zu Magdeburg bey Christian Rödinger.
8. Eine entschuldigung Matthiä Flacü Illyrici j an einen
Pfarherr. 16 Bl. 1549.
Magdeburg bei Rödinger.
9. Die Letzte Predigt Doctoris Martini Lutheri heiliger
gedechtnis / So ehr gethan zu Wittenberg / am andern
Sontag nach Epiphanias Domini / den XVII. Januarii.
Im M.D.XLVT. Jhar. 12 Bl. 1549. ohne Druckort.
52
10. Etliche Brieffe / des Ehrwirdigen Herrn D. Martini
Luthers seliger gedeohtnis / an die Theologos auff den
Reichstag xu Augspur g geschrieben / Anno MD. XXX.
Von der Vereinigung Christi vnd Belials / Auß welchen
man viel nützlicher Lehr in gegenwertiger gefahr der
Kirchen nemen kan / Verdeudscht.
Rückseite des Titelblattes: Luthers Porträt in
Holzschnitt. 30 Bl. ohne Jahr und Druckort.
11. Der Von Magdeburgk Entschuldigung / Bit j Vnnd
gemeine Christliche erinnerunge.
Holzschnitt auf dem Titelblatt. 10 Bl.
Gedruckt zu Magdeburgk durch Michael Lotther. 1549.
12. Form vnd weiß einer Bischofflichen j ja Ertxhischofflichen
Visitation am Rein / in welcher zu besehen ist / wie es
künfftig vmb die Kirche wird gelegen sein / wenn die
Bischoff ihre alte Jurisdiction wider bekommen werden.
1549. 10 Bl. o. Dr.
13. Eine Erschreckliche Historia von einem / den die feinde
des Euangelii inn welsch Land gezwungen haben / den
erkanten Christum zuvorleugnen. 15 Bl. o. J. u. Dr.
14. Der Hundert vnd dritte Psalm: Welcher leret wie man
Gott dancken soll / für die Vergebimg der Sünde / Auff-
erstehung des Fleisches / vnd das Ewige leben / ausgelegt.
Michael Celius. 1549.
Holzschnitt auf dem Titelblatt. 55 Bl.
Gedruckt zu Erffurdt / durch Melcher Sachssen /
In der Archen Noe.
15. Der Ein vn fünfzigste Psalm Dauids / Gott sey mir
gnedig / nach deiner gute etc. Ausgelegt durch den Ehr-
wirdigen / Hochgelarten / vnd in Gott seligen / D. Caspar
Creutziger. Newlich aber verdeudschet / durch Stephanum
Ackerman / Pfarrherr zu Helber. MDXLIX.
Titelblatt in Holzschnittrahmen. 10 Bl.
Zu Erffurdt trucks Wolffgangus vnd Geruasius
Sthürmer / Gebrüder / zu dem bunten Lawen / bey S. Paul.
62. Disputationes Theologicae. In inclyta Tuhingensi academia
publice discutiendae propositae a Jacobo Heerbrando,
Theologiae Dootore et Professore.
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t^Ocr&CttSditjfttttiv'
An ^tc Rolfen Artiger in hmtfd)im Äiftnöe.
Ja]iresT3ericlit des Museum Erancisco-Carolinuni iu Linz, 1903.
53
Tubingae, exoudebat Georgius Gruppenbaohius, 1575.
Druckerzeichen. Holzband in Quart mit schöner Leder-
pressung und Schließen; 631 signierte Seiten.
Beigebunden noch zwei Disputationen zu Tübingen
aus demselben Jahre. S. S. 24 und 9.
63. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Schließen
und Marginalien. Inhalt:
1. Öffentliche Bekentnus der reinen Lehre des Euangelii / Vnd
Confutatio der jtxigen Schwermer. Niclas vom Amsdorff.
Gedruckt zu Jhena/ Durch Thomas Re wart. 1558. 28 Bl.
2. Erklerung der Religionsstreite / xu nottürfftigem vntericht
der Kirchen / vnd ablenung falscher Calumnien. Durch
Nicolaum Gallum.
Gedruckt zu Regenspurg / durch Heinrichen Geißler.
1552. 12 Bl.
3. Von den zeheri Teufeln oder Lastern / damit die bösen
vnartigen Weiber besessen sind / Auch von xehen Tugenden j
damit die frommen vnnd vernünfftigen Weiber gezieret
vnnd begäbet sind / in Reimweis gestelt durch Niclaus
Schmidt. 1557. 27 Bl.
Gedruckt zu Leipzig / durch Georgium Hantzsch.
4. Vom Bern ff vnd stand der Kriegsleuth. D. Andreas
Musculus. 1558. 40 Bl.
Titelblatt mit Holzschnitt eines Landsknechtes.
Gedruckt zu Franckfurt an der Oder / durch Johann
Eychorn.
5. Widder den Sauffteuffel / gebessert / vnd an vielen örtern
gemehret. Item / Ein Sendbrieff des Hellischen Sathans /
an die Zutriiicker / vor 45. Jaren zuuor ausgegangen.
Item / Ein Sendbrieff Matthaei Friderichs / an die Folien
Brüder in Deutschem Lande. 1557.
Auf dem Titelblatt charakteristischer Holzschnitt:
Säufer. 72 Bl.
Gedruckt zu Franckfurt an der Oder / durch Johan.
Eichorn.
6. Spilteufel. Ein gemein Ausschreiben von der Spiler Brüder-
schafft vnd Orden / sampt jren Stifftern / gutten Wercken
vnnd Ablaß. 1557. 34 Bl.
Gedruckt zu Franckfurt an der Oder / durch J. Eychorn.
54
7. Pasquülus. Newe Zeytung vom Teuffei. 20. Bl. o. J. u. Dr.
8. New Türckenhüchlin / dergleichen vor diser zeit nie getruckt
worden. Durch Simon Wolder / Poinern. 1558.
Auf. der Rückseite des Titelblattes ein Wappen in
Holzschnitt, mit Versstrophen umgeben. 44 signierte
Blätter. Von 30/b bis 42 in deutschen Reimen.
Gedruckt zu Franckfurt a/M.
64. Mancherley Form %u 'predigen von den fürnemösien Stücken /
so in der Christlichen Kirchen teglich gelert vnd getrieben
sollen werden. Caspar HuberinuS.
Gedruckt zu Nürnberg / durch Johan vom Berg /
vnd Virich Neuber. 1555. 23 signierte Blätter.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
65. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung und roten
Bändern. Dessen Inhalt:
1. Der erste Psalm Dauids j durch Johannem Buggenhagen
den Pomer / lateynisoh außgelegt / vleyssig verteutzschet.
Nach der Dolmetzschung. D. M. Luthers.
Wittemberg, Anno 1524. Titel in schönem Holz-
schnittrahmen. 12 Bl. ohne Drucker.
2. Äin kurtze wolgegründte Äußlegung über die Zehen nach-
geenden Episteln 8. Pauli j Erstlich im Latin durch Joan
Bugenhag auß Pommern / Bischoff zu Wittemberg
beschriben / vnd durch Ludwigen Hätzer verteutscht.
Anno 1524. Titel in schönem Holzschnittrahmen. 120 Bl.
ohne Druckort.
3. Äin Christlicher sendprieff / An frauw Anrm j geborne
hertzogin von Stetin in pomern etc. Summa der seligkait /
auß der hailigen schrifft. Durch Johanem buggehage
aus pomern, pfarrher der kirchen zu witteberg.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 6 Bl. o. J. u. Dr.
4. Ei7i Sendbrieff herrn Johan Bugenhagen Pomern /
Pfarrern zu Wittemberg / über ein frag vom Sacrament.
Item eyn vnterricht von der Begeht vnd Christlicher
Absolution.
Titel in Holzschnittrahmen. 4 Bl. 1525. O. Dr.
5. Ain ivarhafftigs vrtayl / des hochgelerten Philippi
Melanchthonis / vö D. Martin luthers leer / dem
55
Cardinal vn Päbstlichen legaten gen Stugarten zugeschickt.
1524. Ain schöne Offenbarung des Enclchrists / durch Johan.
bugen. Pomeranü.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 10 Bl. o. Dr.
6. Was vnd welches die sunt sey in de heyligen (/eist . . .
Joannis Peugnhagn / Pfarers zw Wittenberg. 1524.
Titel in Holzschnittrahmen. Darauf die Inschrift:
„Leonhardus thersch (?) schuelmayster zu Linz."
12 Bl. ohne Druckort.
7. EÜich Christliche hedencken von der Meß vnd andern
Cerimonien. Johan. Pomer. Philip. Melanchthon.
Wittemberg. 1525. Titel in Holzschnittrahmen. 10 Bl.
Gedruckt zu Wittemberg Hans Weyß.
66. Qnartband in Schweinsleder mit mehreren Druckschriften, von
denen in der Mitte einige herausgerissen wurden. Inhalt:
1. hihellus Consequentiae, oder Consequenx- Büchlein, Darinn
etliche sonderbahre Religions - Vngründ / der vermeinten
Lutherisch- vnd Calvanischen Religion vorgestellt werden.
Durch R. P. Jodocum Kedd, Societ. Jesu.
112 signierte Seiten.
Gedruckt zu Wienn / bey Johann Jacob Kürner. 1655.
2. Ewiges Elend der vnbußfertigen Lutheraner / Calvinisten j
Widertatiffer j Socinianer etc. Von R. P. Jodoco Kedd,
Soo. Jesu.
Gedruckt zu Wienn in Oesterreich / durch J. J. Kürner,
1655. 87 Seiten.
3. Wahrer Abtruck derer Zwischen der Rom: Kay: May: /
Vnd dann Etlichen Herrn Chur: Fürsten vnd Ständen deß
Reichs I wegen deß xu Leiptxig angestellten Convents
daselbst gemachten Schluß
Gedruckt im Jahr 1632. 187 signierte Seiten. O. Dr.
67. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung und
Schließen. Inhalt:
1. Wider die böse Sieben / ins Teufels Karnöffelspiel. M. Cyriacus
Spangenberg.
Auf dem Titelblatt ein satirischer Holzschnitt.
Gedruckt zu Eisleben / durch Vrban Gaubisch. 1562.
56
2. Cläre vnnd helle Anhvort j auff den vngegrÜ7idten / löster-
lichen Oegenbericht / Jude Iscarioth / so sich Fridericum
Staphyhim nennet.
Durch Jacobum Andree. Getruckt zu Tübingen /
1561 / bey Virich Morharts Wittib.
3. Sechs Christlicher Predig von dem recht Christenlichen vnd
Geistlichen Closterlehen / geprediget zu Lawgingen / durch
Jacobum Andree / der Heiligen Schrifft Doctorn. 1561.
Getruckt zu Tübingen bey Virich Morharts Wittib.
4. Christlicher Bericht / Aus was vr Sachen j oder ivie fern /
sich ein Pfarherr / anderer Pfarkinder nicht annemen j
Auch ein Pfarkind von seinem ordentlichen Pfarherrn /
zu einem andern sich nicht wenden solle. Durch Hiero-
nymum Mencelium / der Graffschafft Mansfelt Super-
intendenten. 1561.
Zu Eisleben durch Vrban Gaubisch.
68/1. Der Erst Theyl: Vbers Symholum Apostolorum j Das ist /
vber die gemeyne Lehr des Christlichen Glaubens / von
Aposteln in ein gewisse Nottel gestellet. Durch M. Christo-
phorum Lasium. 1561. O. Dr.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
69/2. Historien Der Heyligen AußerwÖlten Gottes Zeugen / Be-
kenern vnd Märtyrern / so zum theyl vor diser zeyt /
zum teyl aber zu disen vnsern letsten zeytten ....
Durch Ludouicum Rabus von Memmingen / der
H. Schrifft Doctorn / vnnd diser zeyt Prediger der
Kirchen zu Straßburg / fleissig beschriben.
Der Dritte Theyl. 1555. Der vierdte Theil. 1556.
Getruckt zu Straßburg durch Samuel Emmel.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
Viele Holzschnitte im Text beider Teile.
69/3. Der fünfte und sechste Theil der Historien
Von Ludwig Rabus. 1556 und 1557.
Mit Holzschnitten im Text. Drucker derselbe.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
69/4. Der siebente und achte (letzte) Theil dieses Werkes.
Von Ludwig Rabus. 1557 und 1558.
Mit Holzschnitten im Text. Drucker derselbe.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
57
70. Suppidatio annorum mundi. D. M. Lutheri. Vuittembergae
apiid Georgium Rhau. 1.5.41.
Titel in Holzschnittrahmen: Christus am Kreuz
zwischen den Schachern.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
71. Christliche Kirchen Agenda So Bey Öffentlichem Gottesdienst der
Gemeinden Augspurgischer Confession nutzlich gehraucht
werderi kan.
Titelblatt in Kupfer gestochen mit Um-
rahmung. L. Kilian sculp.
Am Schluß: Getruckt zu Tübingen / bey Dieterich
Werlin / Im Jahr Christi / MDCXLIL 340 bez. S.
und Register.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
72. Joannis Pomerani Bvgenhagü in librum psalmorum inter-
pretatio, Wittenbergae ])ubHce leota.
Basileae, anno MD.XXHH.
Titelblatt in Holzschnittrahmen von feiner
Ausführung. Basileae, apudAdamum Petri. 762 bez. Seiten.
Auf dem Schlußblatt: „Franc. Joseph. Comes ac Do.
ä Starhemberg" geschrieben.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen,
73. Psalmorum Davidis decas undecima. In qua, cum sex psalmis
prioribus absolutis D. Joannes Brentius rebus eximeretur
humanis, reliquos Theodoricus Snepfius D. breui inter-
pretatione persecutus est.
Tubingae, apud Osuualdum et Georgium Gruppen-
bach. 1571. Druckerzeichen am Titel u. Schluß. 227 S.
Brevis et perspicua explicatio Psalmorum Dauidis. Decas
duodecima. Authore Theod. Snepffio D.
Drucker und Druckort wie früher. 1571. 338 S.
Brevis et perspicua . . ,
Decas tertia et decima,
Autor und Drucker wie früher. 1572. 309 S.
Brevis et perspicua ....
Decas quarta et decima.
Autor und Drucker wie früher. 1572. 205 S.
Endlich Decas quinta et decima.
Autor und Drucker wie früher. 1572. 139 S.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
58
74. Holzband mit Lederpressung und Schließen. Quart. Inhalt:
1. Diahgiis von der schönen predigt j die Christus von
Jejmsahm bis gen Emaus den zweien jungem am Oster-
tag j ans Mose vnd allen Propheten / gethmi hat. Durch
D. Vrbanum Rhegium. 1537.
Titel in schönem Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Wittemberg durch Joseph Klug.
2. Das herrliche Mandat Jhesu Christi vnsers Herrn vnd Hei-
landes etc. Gehet hin jnn die gantxe ivelt / vnd prediget das
Euangelium. Durch D. Ambrosium Moibanum Pfarherr
zu Breslaw / Mit einer Vorrede Mart. Luther. Wittemberg.
Titel in sehr schönem Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Wittemberg durch Georgen Raw. 1537.
3. Türeken Büchlei7i. Wie sich Prediger vnd Leien halten
sollen / 80 der Türck das Deudsche Land vberfallen würde.
Durch Johann Brentz. Türkenkopf auf dem Titel i. H.
Gedruckt zu Wittemberg durch Georgen Rhaw.
1537. 10 Bl.
75. Christliche vnnd Einfeltige Erklerung der gnadenreichen Hi-
storien l des Leydens imd Sterbens / hochtröstlicher Auff-
erstehung / vnd siegreicher Himelfahrt / vnsers lieben
Herren Jhesu Christi / . . . . Durch M. ChristoflP Vischer.
Gedruckt zu Schmalkalden / bey Michel Schmuck. 1575.
Holzschnitte im Text.
75. Christliche vnnd Einfeltige Erklerung der Erölichen Auff-
erstehung vnd Siegreichen Hirnelfart vnsers liehen Herrn
Jhesu Christi / Auch der tröstlichen Sendung des heiligen
Geistes / . . . Durch M. Christofferum Vischer / dazumal
Hennebergischen Superintendenten / vnd Pfarherrn zu
Schmalkalden. O. J. u. Dr.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
76. Sammelband. Holzband in 4» mit Lederpressung.
1. Vom Ehestand vnd Haußwesen, XVI. Hochzeyt Pre-
digten Durch den alten Herrn M. Johann
Mathesium seligen / Pfarrer in S. Joachimsthal.
Gedruckt zu Nürnberg / durch Dietrich Gerlatz. 1569.
2. Leychpredigten . . . Von der Auferstehung der Todten
vnd eivigem leben. 2 Teile. Durch den alten Herrn
M. Johann Mathesium.
Gedruckt zu Nürnberg durch Dietrich Gerlatzen. 1572.
59
3. Leickpredigt / Gehalten bey dem begrebnus des ....
Johan. Pfeffingers / der heiligen Schrifft Dootorn / vnd
der Kirchen zu Leipzig Pastorn vnd Superintendenten /
(gestorben am Neujahrstag 1573). Durch M. Laurentium
Mathesium, Diaconum vnd Diener Gottes Worts doselbst.
Leipzig, 1573, bey Johan Martorff.
4. Ein Predig vber der Leich Deß Edlen vnd Ehrenuesten /
Herren Frantzen Knrtxen / Fürstlichen Wirttenbergisohen
Secretarii. Durch Lucas Oslander D.
Getnickt zu Tübingen / bey Georg Gruppenbach. 1575.
5. Ein Christliche Predig Auff den Sontag der heiligen Drey-
faltiglceit. Zu Tübingen gehalten / Durch Jacob Heerbrand /
Doctor vnd Professor der heiligen SchriflPt bey der hohen
Schul daselbst.
Getruckt zu Tübingen / durch Georg Gruppenbach. 1575.
6. Ein Christliche Leichpredig / Von Adelichen Tugenden.
Gehalten zu Geysingen / den 23. Januarii Anno 75. Yber
der Leich des Edlen vnnd Vesten Hannsen von vnd xu
Stamhaim etc. Lucas Oslander D.
Tübingen, Gruppenbach, 1575,
7. Ein Christliche Predig Vber der Leich der .... Fürstin
vnd Fräwlein Eva Christina / Oräuin xu Würtemberg / . . .
Gehalten zu Tübingen den 5. Aprilis 1575. Lucas Oslander D.
Getruckt zu Tübingen / bey Georg Gruppenbach. 1575.
77. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Schließen
und Marginalien. Dessen Inhalt:
1. Bekentnis V?iterricht vnd vermanung j der Pfarrhern vnd
Prediger / der Christlichen Kirchen zu Magdeburgk. Anno
1550. Den 13. Aprilis.
Auf dem Titelblatt das Stadtwappen in Holzschnitt.
Gedruckt zu Magdeburgk durch Michel Lotther.
2. Antivort M. Nicolai Oalli vnd D. Fla. Illyrici / auff den
brieff etlicher Prediger in Meissen / von der frage j Ob
sie lieber weichen / denn den Chorrock anzihen sollen.
Gedruckt zu Magdeburg bei Christian Rödinger. O. J.
3. Der von Magdeburgk Ausschreiben an alle Christen. Anno
MDL. den 24. Martii.
Gedruckt zu Magdeburgk Durch Hans Walther.
60
4. Des Ehrwirdigen vnd tewren Mans Doct. Marti. Luthers
seliger gedechtnis meiriung / von den Mitteldingen / durch
M. Joachimü. Westphalum Pfarhern zu Hamburgk
zusamen gelesen. 1550.
Gedruckt zu Magdeburgk durch Michael Lotther.
5. Eine schrifft Matt. Flacii Illyrici widder ein recht
Heidnisch ja Epicurisch Buch der Adiaphonsten j darin
das Leiptzische Interim verteidiget wird / sich zu hüten
für den itzigen Verfelschern der waren Religion. 1549.
Gedr. zu Magdeburgk bey Christian Rödinger.
6. Zivey Capitel Polydori Virgilii / vom Name v?id Stifftern
der Meß j ausgangen zu eine anfang uidder des Sydonii
predigten / . . . .
Gedruckt zu Magegburg / bei Christian Rödinger. 1550.
7. Widderlegung der Predigten von der allerheiligsten Anti-
chi'istische Missa des fremhden Bischoffs von 8ydon / Meint-
zischen Weihbischoff. Durch Mat. Flacium Illyricum.
Gedruckt zu Magdeburg bey Christian Rödinger. 1550.
8. Widderlegung des Catechismi des Laruen Bischoffes von
Sidon j durch Matthiam Flacium Illyricum. 1550.
Gedruckt zu Magdeburg.
9. Widder die vermeinte gewalt / vnd Primat des Babstes /
.... Durch Matth. Flacium lUyr.
Gedruckt zu Magdeburg / bey Christian Rödinger. O. J.
10. Bvlla des Antichrists / dadurch er das volck Gottes
widderumb inn den eisern ofen der Egiptischen gefengknis
denckt zu ziehe^i / gleichstimmig mit des Meintzischen
Rabsakes briefe O. J. u. Dr.
11. Bvlla. Paulus Bischoff / Ein knecht der knechte Gottes.
Den Ehrwirdigen brüdern / Petro Fanensi / Joanni
Veronensi / vn Bastian Ferenensi / vnsern Bischoffen vnd
des Apostolischen stuls boten.
Gedruckt zu Mageburg durch Christian Rödinger. 1550.
12. Warhafftige Copey eijier Schrifft / so die Ehrivirdigen
Herrn Predieanten zu Leiptzig / an Hertzog Moritzen zu
Sachsen gethan. 1547. O. Dr.
13. Ein Sendbi^ieff j P. Aesquillii von dem tode Pauli des
dritten Bähst dieses namens / Item was jhm nach seinem
tode begegnet ist. Rom, 1549. O. Dr.
61
78. Vo7?i Leiblichen Todt .... Von der Begräbnuß vn Begänck-
nussen . . . Item Von der Seelen imd jrem ort / stand j
vnd wesen / hiß auff den Jüngsten tag. Durch M. Melchior
Specker, Pfarrherren zu S. Thoman / zu Straßburg.
Getruckt zu Straßburg / bey Samuel Emmel. 1560.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
79. Sammelband. Holzband in 4*^ mit Lederpressung, Marginalien
und Schließen. Inhalt desselben:
1. Der Theologen bedencken \ odder . . Beschluß des Land-
tages XU Leiptzig j so im December des 48. Jars / von
wegen des Augspurgischen Interims gehalten ist.
Durch Nicolaum Gallum und Matthiam Flacium
Illyrioum. 1550.
Gedruckt zu Magdeburgk durch Michel Lotther.
2. Ein bnch / von ivaren vnd falschen Mitteldingen j Darin
fast der gantze handel von Mitteldingen erkleret wird /
Widder die schedliche Rotte der Adiaphoristen. Durch
Matth. Flacium Illyr.
Gedruckt zu Magdeburg / bey Christian Rödinger. 1550.
3. Gründliche Verlegung aller Sophisterey / so Juncker Ißleb /
D. Interim / Morus / Pfeffinger / D. Geitz in seinem
gründlichen bericht vnd jhre gesellen / die andere Adia-
phoristen I das Leipsische Interim zu beschönen / ge-
brauchen. Durch Matth. Fla. Ilyricum. O. J. u, Dr.
4. Dereti zu Magdeburgk j so widder die Adiapiiora ge-
schrieben haben j ihres vorigen Schreibens beschlus j . . . .
O. J. u. Dr.
5. Der Prediger zu Magdeburgk wahre / gegründte Antwort /
auff das rühmen ihrer Feinde / das sie auch Gottes Wort
reine / inhalts der Augspurgischen Confession / sowol als
die zu Magdeburgk haben . . .
Gedruckt zu Magdeburgk durch Michael Lotther. 1551.
6. Das alle Verfolger der Kiixhen Christi zu Magdeburgk /
Christi des Herrn selbs Verfolger sindt.
Durch Matthiam Flacium Illyrioum.
Gedr. zu Megdeburgk / durch Michael Lotther. 1551.
7. Der pfarrhern vnd prediger zu Magdeburgk Christliche kurtxe
erinnerung / . . . gegenwertige Verfolgung betreffend / . . . .
1550. Gedrückt zu Magdeburgk durch Michael Lotther.
62
8. Kurtze antwort M. Fla. Illyr. auff des Laruen Bischoffs
von Sydon Volhiplerey / Damit er seinen Antichristischen
Catechismum vertedingen wil. O. J. u. Dr.
9. Ä7itzvori Matth. Fl. Illyr. auff etliche Beschuldigung
D. Gei. Maiors / vnd D. Pommers. O. J. u. Dr.
10. Warhafftige Copey eins Sendbrieffes auß ober Deutschland
geschrieben / darinnen fein kurtz angezeigt wird / was
die bewilligte Leypzigische Reformation auch der orte
schaden gethan habe vnd noch thut / • . . 1551.
Mit einer Vorrede vnd mit Schollen Nicolai Galli.
11. Eine fr eidige vermanung j zu klarem vnd öffentlichem
bekentnis Jhesu Christi wider die Adiaphoristische /
Dauidianische / vnd Epicurische klugheit / des heuchelns
vnd meuchelns. Gestelt durch Ciuilium einen Italiener.
Verdeudscht auss dem welschen. 1551. O. Dr.
12. Widder die ?iewe Reformation D. Pfefßngers / des Meis-
nischen Thumbherrn. Durch Matth. PI. Illyr.
Gedrukt zu Magdeburg bey Christian Rödinger. M.D.L.
13. Recusationschrifft der Christlichen Augspurgischen Con-
fessions verivandten Stende j wider das vermeint / von
Bapst Paulo dem dritten / weiland zu Trient indicirt vnd
angefangen Concilium / . . . . Mit einer Vorrede Matth.
Fla. Illyr. vnd Nicolai Galli.
Zu Nürnberg im 1546. Jar zuuorn ausgangen / vnd
itzt wider nachgedruckt / durch Michael Lotther / zu
Magdeburg. 1551.
14. Erklerug der schendlichen Sünde derjenigen / die dwch
das Concilium / Interim vn Adiaphora / von Christo zum
Antichrist fallen / . . . Durch Matth. Fla. Illyr.
Auf dem Titelblatt derber Holzschnitt. O.J.u.Dr.
15. Ein grausam, Meerwunder j den Bapst bedeutende / zu
Rom gefunden / vnd zu Wittemberg . . . gedruckt.
Mit einer Vorrede Matthiae Flacü Illyrici.
Auf dem Titelblatt ein satirischer Holzschnitt.
Gedr. zu Magdeburg, Rödinger.
16. Von Ankunfft vnd herkommen der Römischen Bischöff /
von Petro biß auff Julium den Dritten / . . . Durch den
63
wolgelerten F. Johannem Fabli von Haylbrun / Thum-
prediger zu Augspurg. 1550.
Augustae Rhetioae Philippus Vlhardus in vioo kyriaco
D. Vdalrici excudebat.
17. Ordnung / Statuten vnd Edict / Keiser Carols des fünfften /
publicirt in der narnhafften Stat Brüssel . . . den 4. Oc-
tobris 1540.
Auf dem Titelblatt der kaiserliche Adler. O. Dr.
18. Ordenung vnd Mandat Keiser Caroli V. vernewert im
April 1550. Zu aussrotten vnd zu vertilgen / die Seelen
vnd Spaltung / . . . Auf Bogen E und F das ^> Register
von den bösen verhottenen Büchern«.
19. Römischer Keiserlicher Maiestat . . . ernstUchs Mandat /
zu erhaltung der alten wharen Christlichen wolhergebrachten
Religion vnd glauben etc. wider die vnruhige Burgermeister
vnd Rhat der Stadt Hildeßheim / zu Wormbs itzo jüngst
ausgangen. Anno 1543. O. Dr.
NB. Auf dem Yorderdeckel des Sammelbandes die
Inschrift: „15. A. 50. Soll vn schickh Dich. Georg
Schachner zu Valckhenberg."
80. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung und
Schließen. Inhalt desselben:
1. Ain schöne Epistel Oecolampadii an Caspar Hedion / das
es zymlieh / nutz vn gut sey / das die Epistel vn das
Euangelium in dem ampt der Meß / ^V^ teutscher sprach /
dem volok vorgelesen vnd verkündet werd durch Johanem
Diepolt zu Vlm verteutscht. 1522. O. Dr.
Titelbl. in Holzschnittrahmen.
2. Vrsach j warumb Erasmtts van Roterodam / in einer
schrifft an den Bepstlichen Legaten vnd Cardinal Com-
pejum / bedenckt / Das es nich gut sein sol das Rom.
Key. Maiestat / die Lutherische / vnd andere lere mit dem
schwerdt dempffe. In Sibenzehen Artickel gestellet.
4 Bl. o. J. u. Dr.
3. Christenliche vermanung vnd vnderricht j ivie zu disen
geferliche zeitten die Christgleubige Mensche xu Christen-
licher Piieß / vnd andechtigem gebett / zu vnderweisen /
64
vnnd zuuermanen seien. Durch M. Hainrichen Muelich /
. . . Hofpredicanten.
Gedruckht in der Kuniglicher Klainern Stat Prag /
durch Bartholomeum Netholitzer / Burger daselbs. 1546.
4. Ain gut vnderricht vnd getrewer Ratschkig / . . . tveß man
sich in disen xiviirachten j vnnser?i hailigen glauben vnnd
Christliche leer betreffend / halten soll .... Geschriben
an ain Erbern / Weysen Rhat der löblichen Stat Nürnberg
durch jre prediger. MD. XXV.
Titelblatt in Holzschnittrahmen. O. Dr.
5. Von der Hoffnung aines Christlichen gemüts. Durch . . .
Bernhardino Ochino / kurtz verschiner zeit in Italianischer
sprach / jm selbs / vnd andern guthertzigen zu trost gestellt.
8 Bl. 1547.
Getruckt zu Augspurg / durch Philipp Vlhart.
6. Oration an alle Stende des Reichs / Vom Römischen Neben-
hauj)t I im Keyserthumb erwachsen. Durch Baptistam
Lasdenum. 1542. 41 Bl. o. Dr.
7. Ein vberauß feine schöne vermanmig zur büß vnnd
besserung j vnser sü?idilichen lebens / . . . Durch Jo-
hannem Klopffer, Pfarrer zu Bolhaim / . . . geprediget /
zur zeit der Kriegsrüstunge / 1546.
Gedruckt zu Augspurg bey Heynrich Steyner.
8. Zwo Schöne vnd Tröstliche predigt D. Martini Lutheri /
Die erste / Von der Tauffe Christi / . . . Die andere /
Von der Bekerung S. Pauli / wider die Mönchen. Gethan
zu Hall in Sachssen / den 6. vnd 26. Januarii / im 1546,
hart vor seinem seligen Abschied / von diesem Jamertal.
Gedruckt zu Wittemberg / durch Georgen Rhaw. 1546.
Auf der Rückseite des Titelbl. : Luthers Bild
in Holzschnitt.
9. Ain Klagred / vnd hertxliche bitt zu Qott / . . . über
den 79. Psalmen. Durch Nicodemum Noricum. O. J. u.Dr.
10. An die Christliche Kirche xu Regenspurg / von rechtem
brauch des Nachtmals Christi. Wider D. Pauls Hirß-
becken lesterliches lügenbuch warhaffter bericht / Durch
Vitum Dietrich zu Nürnberg Prediger. 1545.
65
11. Von den losen Füchsen dieser ivelt I . . . Darinnen alle
sündtliche lasier der ietxschivebender bösen Welt erkennet
werden / alle stende der tnenscfien helangent / Durch
seltxame Figuren / imd gesichte I . . . für 31. jarea auff
niderlendische sprach beschrieben vnnd gedruckt. Jetzt
aber in gute teutsohe Sprach tranßferiert.
Gedruckt zu Franckfort bey Herman Gylfferioh. 1546.
Auf dem Titel Holzschnitt: zwei Füchse, mit
roter Farbe bemalt. 10 Holzschnitte im Text.
12. Predigten vber die Epistel Pauli zu den Galatern j von
Bernhardino Ochino von Senis / zu Augspurg öffentlich
in Welsch gepredigt vnd verteutscht.
Gedruckt zu Augspurg durch Valentin Othmar. 1546.
Titel in Holzschnittrahmen.
13. Vieler schönen Sprüche aus Göttlicher Schrifft auslegung /
daraus Lere vnd Trost zu nemen / Welche der Ehrwirdige
Herr Doctor Martinus Luther seliger / vielen in jre
Biblien geschrieben. 1547.
Gedruckt zu Wittenberg / durch Hans Lufft.
81. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung und
Schließen. Inhalt desselben:
1. Auslegung vber den XIX. Psalm Dauids. Das allein die
Heilige Schrifft der gewisse Grundt sey vnsers Christlichen
Glaubens. Durch D. Tilemannum Heßhusium.
Gedruckt zu Jena / durch Güntherum Hüttich. 1571.
2. Acht Predigten. Vom Erkentnis Gottes. Durch D. Tile-
mannum Heshusium.
Gedruckt zu Jhena / durch Christian Rödinger. 1570.
3. Vier Predigten. Vom Heiligen Nachtmahl Jhesu Christi.
Durch D. Tilemanum Heshusium.
Gedruckt zu Jhena / durch Ernst von Gera. 1573.
4. Kurtxer j einfeltiger vnd ivarhafftiger Bericht Des Streits j
vber dem heiligen Abendtmal / vnnd der Person Christi /
zwischen den reinen Kirchen / vnd den Sacramentirern.
Durch die Würtembergischen Theologen.
Getruckt zu Tübingen / 1575. Druckerzeichen.
87 sign. Seiten.
5
66
5. Abfertigung der antwort Heinrich Bullingers j vnd der
Zitrycher Predicanten / zvider die Rettung deß Testaments
D. Joannis Brentii außgangen. Durch Jacobum Andree /
Probst zu Tübingen.
Getruckt zu Tübingen / durch Georgium Gruppen-
bach. 1575. 26 signierte Seiten.
6. Warnung vor dem Zwinglischen I?Tthu?nb / . . . .
Lucas Oslander D.
Zu Tübingen / bey Georgen Gruppenbach. 1575.
139 sign. Seiten.
7. Epistola ad Illgricum verteutscht. Ein Sendhrieff D. Jacobi
Andree / an M. Matth. Flaccium Illyricum. Von der
Erbsünde.
Getruckt zu Tübingen / durch Georg Gruppenbach.
1574. 22 Bl.
8. Christliche Eritmerunge / von der Bekentnus der Theologen in
Meissen j vom Äbendmal. Durch D. Johannem Wigandum.
Gedruckt zu Königssperg in Preussen / bey Johan
Daubmans Erben. 1575.
9. Bericht von derErbsünde Durch Jacobum Andree /
D. Probst zu Tübingen.
Getruckt zu Tübingen / durch Georg Gruppenbach.
1575. 112 S.
10. Schmalcaldische Artickel j So da betten sollen auffs Con-
cilium zu Mantua / . . . von vnsers Theils wegen vber-
antvvortet werden . . . Geschrieben durch D. Martin Luth.
vnd von vielen Gelarten auff den Tag zu Schmalcalden
vnterschrieben / vnd erstlich im Druck ausgangen / Anno 1537.
Gedruckt zu Wittenberg / durch Giemen Sohleich
vnd Antouium Schöne. 1575.
82. Der herrliche Prophet Esaias / in diesen schweren vnd kümmer-
lichen Zeiten / zur lehre / zum trost / vnd zum gewissen
vnd waren vnterricht in den geferlichen Spaltungen / so
in die Kirchen von alten vnd newen Rottengeistern ein-
' gefnret werden. Durch Nicolaum Selneccenun. 1569.
Gedruckt zu Leipzig / durch Jacobum Berwaldt.
Holzband in 4® mit schöner Lederpressung und
Schließen.
67
83. Das ander Buch Mosi j Exodus j genant / vormals durch
H. Johansen Brentzen in lateinischer sprach außgelegt /
iet^und vertewtsch durch Sebastian Ooccium.
Getruckt zu Hagenaw. 1540, bei Valentin Kobian.
435 sign. Blätter. Titel in schönem Holzschnittrahmen.
Holzband in Quart mit Lederpressung und Schließen.
84. Sammelband. Holzband in Quart mit. Lederpressung und
Schließen. Inhalt:
1. A7idreae Fricii Modrevii libi'i tres (de Peccato originis,
de libero hominis arbitrio et de prouidentia et praedesti-
natione Dei aeterna). Ejusdem, De Mediatore, libri III.
Anno M.D.LXn. 152 sign. Seiten. O. Dr.
2. And. Fricii Modreuij Secretarij Regii, de Mediatore libri
tres. 1562. 84 S. o. Dr.
3. Disputatio de originali peccato et libero arbitrio, inter
Mathiam Flacium Illyricum et Victorinum Strigelium
publice Viniariae . . . Anno 1560 habita. 1562.
395 sign. S. u. Index. O. Dr.
4. Verae et sanae confessionis de praesentia corporis Christi
in coena Dornini, pia defensio ad versus cauillos et calumnias,
I. Johannis Caluini,
n. Petri Boquini,
JH. Theodori Bezae,
IUI. Wilhelm! Cleinwitzii.
Authore D. Tilemano Heshusio.
Magdeburgae, ex officina typographica Wolffgangi
Kirchener, 1562.
85. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Schließen
und Marginalien. Inhalt desselben:
1. Welchs die Einig Recht / Kirche Christi sey .... Auß
latin Phi. Me. verdeutschet durch Justum Jonam Doct.
Gedruckt zu Regenspurg durch Hansen Khol. 1553.
2. Das in der Schrifft ausdrücJdich verkündigt ist / Das die
Römische Kirche vom Chi'istUcheti glauben abfallen /
Christum vnd sein Wort verleugnen vnd vei'dammen soll.
Niclas von AmsdorfF. 1555.
Gedruckt zu Jhena durch Christian Rödinger.
3. Eine Trostschrifft vnd Erinnerung von der waren vnd
falschen Kirchen / . . . . Durch Doct. Georg Maior.
Wittemberg. Gedruckt durch Hans Lufft. 1556.
5*
68
4. Ein register der hundert beschwer fmgefi / damit Deudsch-
land von dem, Bapst vnd den seinen jernerlich beschwert /
vnd vberladen / ja gentzlich verterbt wird / aiiflPm Reichs-
tage zu Nürnberg Anno 1523. von dem Reich dem Bapst
vbersendet. Magdeburg bey Christian Rödinger.
5. Artikel / so du hetten sollen aufs Concilium zu Mantua . . .
vberantivortet werden. 1538. Vorrede D. Martini Lutheri.
Ohne Druckort.
6. Vrsache / Waru^nb die gemainde j vnd Kirchen Christi /
vngegrünten CondUen nit sollen stadtgeben, sondern bey
der Bibel / das ist / bey dem Rainen wort Gottes / fest-
halten vnd bleyben / auß Latein Ph. Me. verdeutschet
durch Justum Jonam Doct.
Gedruckt zu Regenspurg durch Hannsen Khol. 1553.
7. RecAisationschrifft der Christlichen Augspurgische?i Con-
fessions verwandten Stende / loider das vermeint / von Bapst
Paulo dem dritten / weiland %u Trieyit indicirt vnd an-
gefangen Concilium / sampt einer gebürlichen Prouocation
vnnd erbietimg / auff ein allgemein oder National / frey /
Christlich vnnd vnparteisch Concilium inn Deutschen
Landen. Mit einer Vorrede Math. Fla. Illyr. vnd Nicolai
Galli. . . . nachgedruckt durch Michael Lotther zu
Magdeburg. 1 55 1 .
8. Was von dem ietzt ausgeschriebenen Tridentinischeyi Con-
cilio zu halten sey j Drey gesprech. 1552. O. Dr.
9. Artikel der Euangelischen Lere / so da hetten sollen auffs
Concilium vberantwort werden I . . .
. . . aus Fürstlichem befehl zu Weymar / durch die
Hoffprediger daselbst in Druck geben. 1553.
Gedruckt zu Magdeburgk / bey Michael Lotther.
10. Ein newer Antichristischer radtschlag oder bedencken / des
Saltzburgischeti Bischoffs vnd anderer Verfolger Christi /
wie sie die Warheit des heiligen Euangelii auszurotten
gedencken. Mit einer Vorrede M. Flacii Illyrici.
Gedruckt zu Magdeburg bey Michael Lotther. 1554.
11. Auff die Vermanung Julii des Bepstlichen Bischoffs j
darin er die Euangelischen vermanet / das sie sich wider
zur Bepstischen Synagoga bekeren wollen. Antwort
M. Flacii Illyrici.
Gedruckt zu Jhena / durch Christian Rödinger. 1554.
69
12. Ware Abconterfeytung vnd vergleichung des Bapstumhs /
Mit andern grossesten Ketxereie7i. Ohne Jahr und Druckort.
13. Provocation oder erbieten der Adiaphorischen sacken halben /
auff erkentnis vnd vrteil der Kirchen. Durch Mat. Fla.
Uli. vnd Nie. Gallum. 1553.
Gedruckt zu Magdeburg bey Michael Lotther.
14. Vnterschi'eibung des Herrn Niclas Amsdorffs der Sechsischen
Idrchen Censurn vnd meinung / wider Doctor Georg
Maiors Antichristische lere von guten wercken als zur
Seligkeit nötig. 1553.
Gedruckt zu Magdeburg / bey Christian Rödinger.
15. Das die Euangelischen Prediger gute wercke nicht ver-
bieten noch verwerten / wie sich Herr Boneuentur /
Thomasprediger zu Dantzk in seinen predigten zum offtermal
hören lesst / ein kurtzer bericht durch Joannem Serrarium.
Mit einer Vorrede Matth. Flac. Uli.
Gedruckt zu Magdeburgk / durch Michael Lotther.
16. Apologia Matihie Flacii Illyrici vnd Nicolai Oalli. Das
die Adiaphoristen / vnd nit sie / trennung in vnsern
Kirchen der Augspurgischen Confession / vnd vneinigkeit
angericht
Gedruckt zu Regenspurg durch Hansen Khol. O. J.
17. Auff die newe subtile verfelschung des EuangeUi Christi /
in Doctor Maiors Comment / vber seine Antichristische
Proposition / damit er leret / Das / vnnd wie gute werck /
zur Seligkeit nötig sein sollen. Erklerung vnd antwort
Nicolai Galli. Ohne Jahr und Druckort.
Auf dem Titelblatte unten die Inschrift: „An
Herrn Georgen von Perkhaim zu württing, Rosegg vnd
Weidenholz."
18. Das Doctor Porner vnd Doctor Maior mit iren Adiupho?'isten
ergernis vnnd xurtrenmitig angericht Niclas
von AmsdorflF Exul. 1551. Ohne Druckort.
19. Auff des Herrn D. Maiors veranttvortung vnd Declaration
der Leipt'ugischen Proposition / wie gute werck zur Selig-
keit nötig sind / . . . . Antwort Nicolai Galli. Basel,
1552. O. Dr.
20. Wider den Euangeliste?i des heiligen Chorrocks / D. Geitz
Maior. Matth. Fla. Uly. Basel, 1552. Ohne Drucker.
70
21. Ein kurtxer vnterricht auf D. Georgen Maiors Antwort /
das er nit vnsckuldig sey / wie er sich tragioe rhümet.
Niclas von Amssdorff Exul. Basel, 1552. Ohne Drucker.
22. Bedencken / das diese Proposition oder Lere / nicht tiütz /
not I noch war sey j vnnd one ergernis in der Kirchen
nicht möge geleret werden. Das gute werck zur Seligkeit
nötig sind Gestellet durch die Prediger zu Mans-
felt / Vnnd vnterschrieben von andern Predigern derselben
Herrschaflft.
Gedruckt zu Magdeburgk durch Michel Lotther. 1553.
23. Der Prediger in der herrschafft Mansfelt antwort auff
Stephani Ägricole Pfarhers zu Helbra aussgegangene
Schlussreden vnd schmeschrifften / die newen lere in vnsern
Kirchen / Das gute iverck xur Seligkeit nötig sein / belangende.
Gedruckt zu Magdeburgk bey Michael Lotther. 1553.
24. Verlegung der Apologiä Sydonii / damit er seinen Catechis-
mum verteidinget. Matth. Flacius Illyricus. 1553. O. Dr.
25. Vo?i der H. Schrifft vnd jrer würckung / wider Caspar
Schwenckfeld j Durch Matthiam Flacium lUyricum.
1554. Ohne Druckort.
26. Verlegung der kurtxen antwort des Schwenckfeldts / durch
Matthiam Flacium Illyricum. 1554.
Gedruckt zu Magdeburgk durch Michael Lotther.
27. Vom fürnemlichen stücke / pmict / oder artickel der
Schwenckfeldischen schwermerey. Durch M. Flacium Uly.
Ohne Jahr und Druckort.
28. Ein Sendtbrieff des . . . Fürsten Johann Albrechten von
Mechelburg an Illyricum geschriben / von der Osiandrische?i
Ketxerey / wie die ist durch sondere Gottes gnade in
Preussen gestillet worden. 1556.
Gedruckt zuNürenberg durch Georg Merckel / wonhafft
auff dem Newen baw bey den Kalckhütten. Druckerzeichen.
29. Etwas neus. Ein sehr andechttige Predig / welche der heylig
Weyhbischoff xu Bamberg in eygner person bey S. Martin . . .
gethan hat am Palmen Sontag 1555 Auch darbey
des H. Mans vberauß wunderbarlicher Treume zwene /
auß welchen man künstlich Kochen vtid Lachen lernen
mag. . . . Ohne Druckort.
Auf dem Titelblatt die Inschrift: „An Herrn Georgen
von Perckhaimb."
71
30. Ein nützliches gesprech eines Christlichen Fürsten mit
seynen Reten / Predigern / vnd einem Barfusser Mönich /
Von vrsach des gegenwertigen vngluclis in Teutschen landen /
auch wie man demselben begegnen möcht. Gestellet durch
M. Hyeronimum Rauscher. F. G. Hoffprediger zu Amberg.
Gedruckt durch Christian Rödinger. Ohne Jahr.
86. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung und
Schließe. Inhalt desselben:
1. Der gantx Prophet Esaias. Außgelegt durch Vitum
Dietrich. 1548.
Gedruckt zu Nürnberg / durch Johan vom Berg /
vnd Virich Newber.
Holzschnitt auf dem Titelblatt: Himmelfahrt Christi.
2. Von der Beicht oh die der Bapst macht habe tzu gepietenn,
Doctor Martinus Luther. Wittenberg. O. J. u. Dr.
3. Das Sprichwort / Man muß entwer ein konig oder aber
ein narr gehorn werden / Mit seiner außlegung / von Herrn
Erasmo Roterodamo beschriben . . .
Titel in Holzschnittrahmen. 1521. Druckerzeichen?
Gedruckt in der Kayserlichen Statt Augspurg /
Durch Sigismunden Grynä Doctor / vnd Marxen Wirsung.
4. Herr Erasmus von Roterdam verteutschte außlegung
über disen spruch Christi vnsers Herrn / . . . von den
Phariseyeren Von heyltumb etc.
Titelblatt m schönem Holzschnittrahmen mit der
Jahrzahl 1519 und gezeichnet H.W. 2 Bl. Text ohne Drucker.
5. Erasmi Roterodami Paraclesis Teütscht wie ein teuberlich
vnaussprechlich schätz vnd klainet sey das Ewangelium
vnd haylig wort gottes. Auf dem Titelblatt in Holzschnitt:
Christuskopf, auf dem Mantel die Umschrift: MRJNVDW.
13 Bl. Text ohne Jahr und Drucker.
6. Hern Erasmus vö Roterdam verteutschte außlegung /
über das götlich vnd Tröstlich wort vtisers lieben Herren
vnd Säligkmachers Christi. Nement auff euch mein joch
vnd lernent von mir. 1521. Ohne Druckort.
7. Euchiridion oder handtbüchlin eins tvarefi Chfistenlichen
vn strytbarlichen lebens / in Latyn anfencklich beschriben
durch Doctor Erasmum vö Roterdam / dannethin durch
Johannem Adelphum Doctor vnd stattartzt zu Schaff
72
husenn vormals / vn demnach durch Leone Jud Pfar-
herren zu Eynsidlen abermals / getzlich de latin nach ver-
tütscht. Zu Basel im jar 1521. Titel in sehr schönem
figurenreiohen Holzschnittrahmen. CI signierte Blätter
mit dem Kopftitel „T)er Christenlich Ritter".
87. Sammelband. Holzband mit Lederpressung in Quart. Lihalt
desselben :
1. Die Vnuerfelschete Augspurgische Confessio vnd Schmal-
caldische Artickel / Sampt einer Vermanung Joachimi
Magdeburgii / an eine Ersame Landschafft Oesterreich.
Gedruckt im Jar 1566. Nach der Vorrede des „ Joachimus
Magdeburgius / die zeit Prediger der Deutschen Reuter
zu Raab" die halbe Seite mit handschriftlichen Bemerkungen.
Am Schluß Druokerzeichen, darunter: Zu Regens-
purg / druckts Heinrich Geißler 1566.
2. GaisÜiche Kriegsrüstang / Das ist / Christliche Büß vnnd
Trostpredigen .... wider den grausamen Tyra7inen vnd
Ertzfeind . . . de7i Türeken Durch Vrban Bischouen
ZU Gurgk.
Gedruckt zu Wienn durch Caspar Stainhofer. 1567.
CVin signierte Blätter. 23 Predigten.
3. Widerlegung / Des Orewlichen vnd Gottslesterlichen
Papistischen Irthumbs / vom Merito Congrui / oder Freyen
tvillen .... Joachimus Magdeburgius.
Gedruckt zu Regenspurg / durch Heinrichen Geißler.
4. De Sectis, dissensiotiibus, contradictionibus et confusionibus
doctrinae reUgionis, scriptorum et doctorum Pontificiorum
liber. Authore Matthia Flacio Illyrico.
Basileae, per Paulum Queckum. 1 565. 344 sign. Seiten.
88. Beschaydne v?id diser xeyt / sehr 7iothwendige erklärung dreyer
Hauptarticul Christlicher lehr Durch Martinum
Eisengrein / Der H. schrifft Lioentiatum, vnd Propst
zu Altenötinff.
Gedruckt zu Ingolstatt / durch Alexander Weissen-
horu, 1568. 307 signierte Seiten. Holzband in 4^ mit
Lederpressung und Schließen.
89. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Margi-
nalien und Schließen. Inhalt desselben:
1. Apologia M. Fl. Illyriei / auf zwo vnchristliche Schrifften
Jmti Menü j Darinnen von den grewlichen Verfelschungen
73
der Adiaphoristerey viid Maioristerey allerley nützliohs ange-
zeigt wird. Gebessert. D. Mart. Luther vber Genesin.
1558. Ohne Druckort.
2. Warhafftige xeitung vom auffgang des Euangelii / vnd
straffen der abgejagten desselben Feinden der Papistischen
Pfaffen in Schottland / aus einem Latinischen Sendebrieff
Guilielmi Coli / an den Achtbarn vnd hoohgelarten Herrn
Johaunem Baleum / weiland Bischoffen in Engeland /
itziger zeit aber Exulem zu Basel / verdeudscht.
Genefe, 1559. 3 Bl. ohne Drucker.
3. Warhafftiger Bericht / von dem Christlichen vnd Säligen
abschied / des . . . Fürsten Christian zu Dennemarcken / etc.
Seliger gedechtnus / auffs kurtzest verfasset. 1559. 6B1. o.Dr.
4. Erklerimg vnd Consens vieler Christlicher Kirche?i / der
Äugspurgischen Confession / auff die newe verfelschung der
Lehre vom Freyen tvillen / • . . 1559.
Gedruckt zu Regenspurg / durch Heinrichen Geißler.
5. 8enndschriffte7i der Kün. May. xu Franckreich etc. an die
Chiir vnd Fürsten / Stennd vnnd Stette des Heyligen
Römische Reichs Teütscher Nation daruon sy sich jrer
yet'xigen Kriegs Rüstufig halbenn / auff das kurtzest erklert.
1552. Ohne Druckort.
6. Ausschreiben etlicher Churfürsten / Fürsten vnnd Stende /
des heyligen Römischen Reichs / Darinn angezeigt sein /
die vrsachen / derwegensie j vnnd andere Christliche Könige /
Potentaten ( . . . xu gegenwertigem Veldxug vnnd Kriegs-
rüstung gedrungen worden. 1552. Ohne Druckort.
7. Des . . . Fürsten vnnd Herrn Albrechten j Marggraffen xu
B7'a7idenburg des / jüngerri / zu Stetin / Pommern / . . .
gemein Ausschreiben vnd vrsachen dieser fürgenmnmen
Expedition. 1552. Ohne Druckort.
8. Copey ivie Landgraff Wilhelm xu Hessen / sich gegen der
Keyserlichen Mayestat verivaret. 1552. Ohne Druokort.
9. Abdruckh der Römischeii . . May. vnnd Herrn Moritxen
Hertxogen xu Sachssen . . . ver'warnungschrifft j gegen Marg-
graf Albrechten xu Brandenburg. 1553.
Gedruckt zu Wien in Osterreych / durch Michel
Zimmermann.
74
10. Copei I Eines Vertrags / so die Römische Kayserliche
Maiestat vnd Marcky7nff Albrecht zu Brandenburg im
52. jar des monats Nouembris haben auffgericht.
Anno 1553. 2 Blatt ohne Druckort.
11. Die Geschichten vnnd Ritterlichen Thaten I sampt den
Dreitzehen Heerzügen / Vnd Begrebnus / Des . . . Fürsten
vnd Herrn Moritzen / Hertzogen zu Sachssen Inn
Sprüche verfast / Gantz kurtzweylig vnd lustig zulesen /
Durch Leonhart Reutter. Auf dem Titel das Herzogs-
wappen. 1553. 7 Bl. in Versen.
12. Des . . . Fürsten vnd Herrn Albrechts des Jüngern /
Marggrauen^ zu Brandenburg etc. Öffentliche warhaffte
vnd gegründte bericht / Welcher gestalt / die beide Bischoff
Bamberg vnd ]Vürtzburg / sampt jren Thumbcapiteln /
wider jre Brieff vnd Sigel / . . . . irewloß / vnd Sigel-
brüchig worden . . . 1553. Ohne Druckort.
13. Beschreibüg der gantxen kriegshandlung / . . . . von anfang
des Schmalkhaldischen bundts her j biß auff diß gegen-
tmrtig 53. jar . . . / auch von der Statt Metz v?ind von
jr belegerüg ordenlich beschriben. Am Schluß: Jacobus
Weiber von Weinbach.
14. Abdruck des Passawischen Vortrags / so den andern Monats-
tag Augusti / Anno LH. auffgericht worden. 21 Bl. o. Dr.
15. Ains Erbarn Raths der Stat Nürmberg / Bestendiger war-
hafter Bericht / der la^idfridbrüchigen Empörung / vheind-
licher thaten vnd handlungen / so Marggraf Albrecht zu
Brandenburg etc. der Jünger / ivider ainen Rhat vnd
gemelte Stat Nürmberg / . . . . 1552 vnd 1553 geübt hat.
Auf dem Titel das Stadtwappen. Ohne Drucker.
16. Andere ains Ei'barn Raths der Stadt Nürmberg warhaffte
Verantwortung / gegenbericht vnd ablaimmg j vff des
erclerten vnd verrufiften Echters vnd Landfridprechers
Marggraf Albrechts des jungem von Brandenburg / V7ieer-
liche I leichtuertige vnd erdichte lasterschriften / . . .
M.D.Lini. Ohne Drucker.
17. Der Hochwirdigen Fürsten vnd Herren Weiganden Bischouen
zu Bamberg Vnd Melchiorn Bischouen zu Würtzburg vnd
Hertzogen zu Francken Auch Ains Erbarn Raths zu
Nürmberg Hochuerursachte Verantwortung / . . . auf des
75
erclerten Echters / Marggraf Albrechten des Jüngern von
Brandenburg / erdiciite Verunglimpfung / . . . MDLV.
3 Wappen auf dem Titelblatt. Ohne Drucker.
18. ChnsÜiche erkentnus vnd hekentnus Marggraff Albrechts
der begangner Verfolgung / jm zu Ehren / vnnd andern
armen Sündern zur Warnung / . . . . 1557. 4 Bl. o. Dr.
19. Abschied / Der gesandten Augspurgischer Confession / zum
Colloquio inn Wormbs / . . . 4 Bl. 1557. Ohne Druckort.
20. Vom Abscheid des Colöquii oder Gesprechs zu Wormbs /
Bericht der Theologen vnd Gelerten der Augspurgischen
Confession zugethan. 1557. 4 Bl. ohne Druckort.
21. Votn Abschiedt des Colloquii xu Wo7'mbs 1557. Warhafftiger
gegenbericht auff das Büchlin zu Franckfurt am Mein
den VI. Decembris ausgapgen. 6 Bl. ohne Druckort.
22. Proposition der Rom. Kön. Mai. den Churfürsten des
Reichs / auff dem nechstgehaltenen tage xu Franckfurt
beschehen / sampt der Instruction des Printzen von
Vranien / . • • 1558. 8 ßl. ohne Druckort.
23. Wie I vnd in welcher gestalt / der Komischen Kayserlichen
Mayestat f Landtgraff Philips von Hessen / auff den 19. tag
Junii / xu Hall in Sachsen den füßfall gethon. 1547. 4 Bl.
Am Schluß: „Hans Bawman Buchtrucker gesell /
yetzo deß Duco de Alba trabant."
24. Newe Zeyitung. So sich xwischen der K. Mayestat vnd dem
Babst I vor dem Schloß Belliano / inn Italien zugetragen.
Von Eroberung / Der Stadt S. Quintin / . . . 1557. 4 Bl. o. Dr.
25. Grundtlicher vnd warhaffter Bericht / von eroberung der
statt S. Quintin / Durch ein namhafften auß dem Leger
geschriben. 1557. 8 Bl. ohne Drucker.
26. Newe xeytu?igen von der Schlacht so zwischen Küniglicher
Wierde zu Engelland / vnnd dem Khünig auß Franck-
reich / bey der vesten Oräflingen beschehe / . • • 1558.
Getruckt zu Wienn in Osterreich durch Michaeln
Zimmermann in S. Annenhof. 4 Bl.
27. Warhafftige vnd grüntliche xeytungen / auß der Königk-
lichen Mayestatt zu Hyspanien vnd Engellatidt Veldt-
leger / . . . . was sich in demselben / von dem 14. tag Julii
an biß auff den ersten tag Octobris 1557 zugetragen . . .
76
Gedruckt in der Keyserlich en Reichstatt Nürmberg /
durch Johan Weygel / Burger / Formschneyder vnnd
Brieifmahler daselbst / 1557.
28. Der Römischen zu Vngern vnnd Behaim / Kön. May.
Fünff Niderösterreichischen Ei-blandt zu diesem alhie in
Regenspurg haUunde7i Reichstag verordetite Gesandten /
an die Stendt / Des Römischen Reichs / angebrachte
Werbung vnnd vbergebne Instruction. 1556.
Gedruckt zu Regenspurg / durch Hansen Khol.
90. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Margi-
nalien und Schließen. Inhalt desselben:
1. Von J herlicher Visitation / vnd was hiedurch für menget /
vnd gebrechen / fast an allen orten mögen befunderi
werden / . . . . Geschrieben zur beförderung einer Dis-
ciplin / durch Erasmum Sarcerium / Superintendenten
der alten vnd löblichen Graffschafift Mansfelt.
Auf dem Titelblatt die Inschrift quer: „Ex B ^
D.D. Statuum Aust£^ Sup. 115." Nach der Vorrede das
Porträt des Autors in Holzschnitt. Gezeichnet: IVB.
Gedruckt zu Eisleben / durch Vrbanum Kaubisch /
In der löblichen vnd alten GraffschaiFt Mansfelt. 1555.
2. Ein Büchlein / von dem Banne / tmd andern Kirchen-
straff eyi / . . . . Durch Erasmum Sarcerium Superinten-
denten zu Eisleben / gestellet.
Gedruckt zu Eisleben / durch Vrbanum Kaubisch. 1 555.
3. Etliche Artickel zu Notwendiger Kirchenordnung gehörig /
welcher sich die Pfarherr vnd Diener der Kirchen zu
Magdeburg / . . . . einmütiglich vereiniget / vnd ent-
schlossen haben / darüber mit Gottes hülff hinförder auch
fleissiglich zu halten. 6 Bl. o. J. u. Dr.
4. Der Prophet Micha / Durch den Ehrwirdigen Herren
Doctor Martin Luther zu Wittemberg in Lateinischer
sprach gelesen / vnd letzt erstlich . . . verdeutscht . . .
Durch Magister Stephan Reich Predicanten zu Kala. 1542.
Gedruckt zu Nürmberg / bey M. Joachim Heller /
im 1555. Jar.
5. Klagrede D. Martini Lutheri vnd vrteil / von gegen-
tvertigen etlichen hendeln vnd iamer dieser zeit.
Gedruckt zu Regenspurg / durch Hansen Khol. O. J.
77
6. Ein gut newe Jar / den grossen Herrn in dieser Welt
geschanckt. Durch Niclas von Amsdorfif.
1554. Gedruckt zu Jhena / durch Christian Rödinger.
7. Ein Gnadenreich vnd Gottseliges Neives Jahr j von
dem Neugebo7'nen kindlein / imserni eynigen Miller imnd
Heylandt Jhesu Christo / . . . . Durch M. Casparum
Aquilam / Pfarherm zu Salfeldt. Auf dem Titelblatt
ein kleiner Holzschnitt: Christi Geburt. 1556.
Gedruckt zu Nürmberg / bey Magister Joachim Heller.
8. Vnterricht vnd Vermanung auffs newe Jar / so ich vor
zweien jaren den grossen Herrn dieser Welt geschanckt habe.
Niclas von AmsdorfiF. 1555.
Gedruckt zu Jhena / durch Christian Rödinger.
9. Einer aus den hohen Artikeln des Allerheiligesten Bepst-
lichen glaubens / genant / Donatio Constantini / Durch
D. Marti. Luther Verdeutscht / jnn das auffgeschobene
Concilium von Mantua. Wittemberg, 1537.
Titel in Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Witemberg durch Hans Lufft. Drucker-Z.
10. Die rechte Merckxeichen dobey heyde der Christ / vnd
Antichrist eigentlich zuerkennen. Petrus Arbiter. 1552.
5 Bl. ohne Druckort.
11. Die ziven vnd Sibentzig namen Christi.
Holzschnitt auf dem Titelblatte. Hans Sachs.
6 Bl. Reimgedicht.
Gedruckt zu Nürnberg durch Friderich Gut-
knecht. 1554.
12. Vo7n Basilisketi zu Magdeburg. Item vom Hauen eyhe /
daraus ein Basilisck wirt / mit seiner Bedeutung aus der
heiligen Schriflft. An den standhafftigen Bekenner Christi
M. Caspar Aquilae geschriebe / durch Erasmum Alberum.
Auf dem Titelblatt derber Holzschnitt: Basilisk.
Auf dessen Rückseite das Magdeburger Wappen.
Gedruckt zu Hamburg durch Joachim Lewe.
91. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung (1566)
und Schließen. Inhalt desselben:
1. Bericht von der ivaren gegenwertigkeit des leibs vnd Muts
V7is€rs Herrn Jesu Christi in seinem H. Abendmal j
gestellt durch M. Nicolaura Selnecker.
78
Gedruckt in der Churfürstlichen Statt Heidelberg /
durch Johannem Maier / im jar 1565.
2. Widerlegung / Eines Kleine?i Deutschen Caluinischen Ca-
techismi / so in disem 1563. Jar / sampt etlichen andern
Tractetlin ausgangen. M. Flacius lUyricus.
Zu Eegensburg druckts Heinrich Geißler.
3. De officio pii viri in hoc religionis dissidio. Das ist /
Wie sich ein yeder Gottsfurchtiger / vnd des gemeinen
Friedes Liebhaber / in ietzigem werentem zweispalt der
Religion halten soll. 1562, ohne Druckort.
4. Verzeichnuß / Der beschiverlichen Puncten / in D. Georg
Maiors Vorrede / Vber die newe Postill der Sontag
Euangelien Durch Wolffgangum Waldnerum.
1562. Ohne Druckort.
5. Warhafftiger / vnd gründtlicher Bericht / von dem Ge-
sprech xivischen deß Churfürsten Pfaltxgraffeji / vnd deß
Hertxogen zu Wirtemherg Theologe / von deß Herrn Nacht-
7nal zu Maulbronn gehalten. Gestellt durch die Wirtem-
bergische Theologen. 1564.
Getruckt zu Franckfurt am Main / bey Peter Brubach.
92. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Mar-
ginalien und Schließen. Inhalt:
1. Viertxig kurtxe Predig / Vber den gantxen Catechismum.
Für die Hausuätter / jr gesinde xu lehren.
Gedruckt zu Nürnberg / durch Johan vom Berg /
vnd Virich Newber. 1556. 5 Teile. Am Schluß ein Holz-
schnitt mit dem Psalm: „Wol dem Volck das jauchtzen kan."
2. Das achtxehend vnd neunxehend Capitel / vnd ein Stück
aus dem zwentzigsten S. Johannis von dem Leiden /
Sterben / vnd Äufferstehung vnsers Herrn Jhesu Christi.
Gepredigt vnd ausgelegt durch Doct. Mart. Luth.
Anno 1528 vnd 29. Vorhin nie im Druck aus-
gangen vnd jetzt allererst zusamen bracht.
Gedruckt zu Jhena durch Christian Rödingers
Erben. 1557.
3. Auß dem Newen vnd vorhin nochniegetruckten Epitome
oder Summario / etlicher Altkirchischen / Wolgegrünten /
vnd Sehrifftreichen Postillen: Nemlich auß den Predigt-
79
büchern der . . . Herren D. Johan Fabri, Eocii, vnd
Herren D. Jodoci, Clichtovei Neoportuensis, seligen
Durch M. Henrich Pflegern / der Keyserlichen
San et Bartholomes Stifftkirchen zu Franckfurt am Meyn /
dieser zeit Ordenlichen Predicanten vnd Canonicum.
Meyntz. Druckts Franciscus Behem zum Maul-
baum. 1557.
4. Von Jherlicher Visitation / vnd was hiedurch für menget /
vnd gebreciien / fast an allen orten mögen befunden
werden / . . . . Geschrieben zu beforderung einer Dis-
ciplin / durch Erasmum Sarcerium / Superintendenten
der alten vnd löblichen Graffschafft Mansfelt.
Gedruckt zu Eisleben / durch Vrbanum Kaubisch. O. J.
5. Erasmi Sarcerii Büchlein / von der rechten vnd wai'eti
Bekentnis der Warheit / Einer ansehelichen Person zu
trost geschrieben.
Gedruckt zu Eisleben / durch Vrbann Kaubisoh. 1557.
Auf dem Titelblatt Porträt des Sarcerius in
Holzschnitt.
6. Beider Antichrist / des Constantiriopolitanischen / vnd
Bosnischen / einstimmig vnd gleichförmig Leer / Glauben /
vnd Beligion / Wieder Christum, den Son deß lebendigen
Gottes. Durch D. Andream Musculum. 1557.
Titelblatt-Holzschnitt: Türkische Soldatengreuel.
Gedruckt zu Franckfurt an der Oder / durch Jo-
hann Eichorn / Anno 1557.
7. Gedencken vonn dem Kriege j der Anno / etc. sechs /
siben / vnd viertzig im land xu Meisseri und Sachsen
gefürt ist / wofür er zuhalten sey / gestalt. Durch Christian
Aleman / mit einer kurtzen vorrede Christoff Cunrads.
Gedruckt zu Basel, 1557.
93. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung; auf beiden
Buchdeckeln in Pressung das Porträt des Christoph
Herzog zu Württemberg im 54. Lebensjahr, in
schöner Ausführung. Inhalt:
1. Protokoll des Gesprächs zwischen den Pfältxischen vnd
Würtenbergischen Theologen / im Aprill des 1564. Jars
XU Maulbrun gehalten.
Getruckt zu Tübingen / 1565. 303 sign. Seiten.
80
2. Christliche vnd in Qoites Wort gegründte Erklärung /
Der Würtenbergischen Theologen Bekanndtnuß / von der
Maiestet des Menschen Christi / zu der Gerechtigkeit
des Vatters / vnnd der warhaiftigen Gegenwert] gkeit seines
Leibs vnd Bluts im heiligen Abendtmal.
Tübingen, 1565. CCIII signierte Seiten.
Gedruckt zu Tübingen / bey Virich Morharts Wittib.
3. Leiste Antwort der Würtenbergischen Theologen / Wider die
Haidelbergische Theologen / von der Maiestet des Menschen
Christi zur Gerechten der allmächtigen Krafft Gottes /
Getruckt zu Tübingen / 1566. 126 sign. Seiten.
4. Bestendige widerholung vnd grundtliche erklärung der
Kirchen vnd Schulen im Fürstenthumb Würtemberg Lehr
vnd Bekanntus / Von der Person vnd beeden Naturen
vnsers Herrns vnnd Heilands Christi / . . . . Gestelt von
den Würtembergischen Theologen. 255 signierte Seiten.
Getruckt zu Tüwingen / durch Georgen Gruppen-
bach. 1572.
5. Zwo Christliche Predigen / Von Oottseliger einigkeit der
Kirchendiener: Von der Maiestet des Menschen Christi j
xur Hechten der Krafft Gottes .... Gehalten zu Mem-
mingen durch Jacobum Andree, D. Probst zu Tübingen
vnd bey der Vniuersitet daselbsten Cantzler. 179 sign. S.
Getruckt zu Tübingen /bey Georg Gruppenbach. 1573.
6. Ein Christliche Predig / Von dem Eingesalzten H. Euan-
gelischen Kirchendienst j Lehr vn Predigampt
Gethon zu Geißlingen . . . 1572 durch Ludouicum Rabus.
D. Der Kirchen zu Vlm Superintendenten.
Getruckt zu Vlm / bey Joh. Anthonii Vlhart. 1573.
94. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung, Mar-
ginalien und Schließen. Inhalt:
1. Eyn kurtxer außzug / auß dem Bebstlichen rechten der
Beeret vnd Decretalen / In den artickeln / die vngeuerlich
Gottes wort vn Euägelio gemeß sein / oder zum wenigsten
nicht widerstreben. 1530.
Titelblatt in Holzschnittrahmen. Ohne Druckort.
2. Vnnderricht deren so in kranckheiten vnd tods nötten lige
von dem hayligen Sacrament des leybs vnnd bluts Christi/. . .
Johann. Pomer. Wittemberg. 1527.
Titel in schönem Holzsohnittrahmen. Ohne Druckort.
ofewberXocbatPbilpuRtion
f. ^ tu* 2>» Wrt^
Jahreslericlit des Museum Francisco- Carolinum in Linz, 1903.
81
3. Ein predig Mart. Luthers / das man kinder xur Schulen
hauen solle. M.D.XXX. 26 Bl. ohne Druckort.
4. An den durchleuchtigen christlichen Fürsten vnd Herren /
Oeörgen Marggraffen zu Brandenburg etc. das sich sein
fürstlich gnad durch die raenig vn betroung der wider-
christen / nit erschrecken noch helligen wolle lassen.
Ermauung Martin Meglin Pfarrers zu Kitzing. 1529.
Titel in Holzschnittrahmen. Jobst Gntknecht. (Drucker.)
5. Der Hüdert vnnd Eylfft Psalm außgelegt durch Doct. Martin
Luther zu Wittemberg. 1530.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. Ohne Druckort.
6. Ob man für dem sterben fliehen muge. Mart. Luther.
Wittemberg. 1527. Titel in schönem Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Wittemberg durch Hans Lufft.
7. Das der war leyb Christi vnd seyn heiliges blut j im
Sacramet gegetiivertig sey / . . . . Jacobus Strauß. Zu
Markgraff Baden. 1527.
Titel in originellem Holzschnittrahmen. O. Dr.
8. öetrewe ermanung / So etlich christlich personen / auff
yetz gehalten Reychstag zu Speyer den Fürsten Teutschs
Landts zugeschriben haben. 1526.
Titel in Holzschnittrahmen. Ohne Druckort.
9. Ein bruderlich ermanung zu den die sich nenen Ewan-
gelisch / wie der Christenlich glauben sei?i an fang hab
V071 dem haupt Christo / . . . Durch Johan Freyberger ....
gepredigt am AufParttag 1523.
Gedruckt zu Landßhut.
10. Die Artickel vnd beiverung der selbigen / so die Prelaten /
Ebt I Stifft vnd Clöster haben eyngelegt / in Lutherischen
Sachen / am tag des gesprechs vor dem . . . Fürsten
Casimir, Marggraffen etc. 1525. Ohne Druckort.
11. Chronica von vil vnnd mancherlay historien vnd in vil
landen vnd gegenden geschehen, von dem Jar nach Christi
geburt biß auff das 1519 /.. .
Titel in Holzschnittrahmen. Ohne Druckort. 30 Bl.
12. Von der Widertauffe an zwen Pfarherrn / Eyn brieff.
Marti. Luther. Wittenberg. 1528.
Titel in Holzschnittrahmen. Ohne Druckort.
6
82
13. Ein anzaigen auß lautrer gegründter geschrifft / des Oött-
lichen / OaystUchen / vnyid Weltlichen gewalts / Auch der
erwölung der Diener / oder Richter / in den selbigen
90 signierte Blätter. 1527. Ohne Druckort.
14/a. Histori oder das warha,ftig geschieht / des leydens vnd
Sterbens Lienhart Keysers seligen I etwen Pfarrers zu
Waytzenkirchen / von des heyligen Euangelii vnd
Götlicher warheyt wegen zu Passaw verurteylt / vnd zu
Scherding verbrandt / am Freytag nach Laurentii / im
jar 1527. Item ein trostbrieff Doctor Martini Luthers /
gemeltem Lienhardt Keyser seligen / in seynem gefenok-
nuß zugeschickt. 6 Bl. ohne Druckort.
14/b. warhaffte hystorien. Von dem friimen zeugen vn marterer
Christi Johansen Heuglein von Lindaw / so vmb Christen-
licher warheyt willen durch den bischoff von Costentz
zu Merspurg / verprent ist worden / auff den zeheden
tag May im 1527. Jar.
Titelblatt in Holzschnittrahmen. Zum Schluß ein
Reimspruch. 8 Bl. ohne Druckort.
15. Trostunge an die Christen zu Halle vber Er Georgen yhres
Predigers tod. Marti. Luther. Wittemberg. 1527.
Titel in schönem Holzschnittrahmen.
16. Absagbrief des Fürsten dyser weit etc. wider Martinum
Lutther.
Holzschnitt auf dem Titel: Ein Bote übergibt
M. Luther einen Brief. 5 Seiten Text ohne Jahr.
Am Schluß: Getruckt zu Saltzpurg / durch den
geweichten Krumbschnabel bey der Roßschwemb.
17. Radschlag vber den Lutherischen handel / Dem . . . Fürsten
Ludwigen Pfaltxgrawen am Rheyn / Hertxogenjnn Beyern j
. . . gemacht auff Speyerischen reychstage / durch seyner
P. G. Landschreyber Guttenberger gemeynschaflft /
Jacob Schorren. 1526.
Titel in schönem Holzschniltrahmen. Ohne Druckort.
D5. Drey vnd dreissig Predigten Von den fürnemsten Spaltungen
in der Christlichen Religion / so sich zwischen den
Bäpstischen / Lutherischen / Zwiuglischen / Schwenck-
feldem vnd Widerteuffern halten. Geprediget zu Eßlingen /
83
durch Jacobum Andree / D. Probst zu Tübingen / vnd
bey der Vniuersitet daselbsten Cantzlern.
Gedruckt zu Tübingen. 1589. 5 Teile.
Holzband in Lederpressung : Mariens Verkündigung. 4^.
96. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressung und
Schließen. Inhalt:
1. Notwendige Erinnerung Von der Teutschen Bibel-
dolmetschung I sampt Widerlegung aller der Vrsachen j
darumb die Bäpstischen den Layen die Bibel zulesen ver-
bleiten. Durch Jacobum Andree / D. Probst zu Tübingen.
Getruckt zu Tübingen / 1568. 98 sign. Seiten.
2. Orundtliche Widerlegung der vermeindten Vrsachen / Darumb
etilich von der Christlichen j vnd in Gottes Wort gegründter
Augspurgischen Confession zum verdampten Bapstumb
abgefallen. Gestelt durch Jacobum Andree / D. Probst
zu Tübingen. 1568. 164 sign. Seiten.
Getruckt zu Tübingen / bey Virich Morharts Wittib.
3. ConfessionschHfft : Etlicher Pr'edicanten in den Herrschafften
Graitx / Geraw / Schonburg / vnd anderer
1567. O. Dr.
4. Vom alten vnd newen Glauben. Ein Predig auff den
ersten Sontag deß Aduents / . . . . Durch Jacob Heer-
brand / der H. Schrifft Doctor vnd Professor der Hohen-
• schul Tübingen / auch Prediger der Kirchen daselbst.
Getruckt zu Tübingen. 1569. O. Dr.
5. Gratulation / Das die Prediger vnd Lehrer im Hertxog-
thumb Bayern Lutherisch tvorden. D. Jacob Andree.
Getruckt zu Tübingen. 1568. 28 sign. Seiten.
6. Warnung / Vor der falschen Lehr / viid Phariseischen
Gleißnerey der Jesuiter. Lucas Oslander / D. 1568.
164 sign. Seiten.
Getruckt zu Tübingen / bey Virich Morharts Wittib.
7. Ein bescheidener / historischer / vnschmälicher Bericht /
a7i alle Churfürsten j Fürsten vnd Stende deß Reichs.
Von des Bapstumbs auff vnd abnemen j desselben ge-
schicklichheit / Vnd was endtlich darauß folgen mag.
Durch Johannem Schlsidanum.
Getruckt im Jar 1567. O. Dr.
6*
84
97. Sammelband. Holzband in Quart mit Lederpressiing, Margi-
nalien und Schließen. Inhalt:
1. Warhafftige historie j wie das Eiiangelium xu Münster
angefangen / vnd darnach durch die Widderteuffer ver-
störet I Widder auffgehört hat. Durch Henrioum Dorpium
Monasteriensem. 1536, O. Dr.
2. Äuff die Neive Zeittung von Münster D. Martini Luther
Vorrhede. Wittemberg. 1535. 4 Bl. o. Dr.
3. Etliche Propositiones ivider die lehr der Widerteuffer
gesteh durch Philip. Melanth. 1535. 4 Bl. o. Dr.
4. Newe Zeittung von den Widerteuffern xu Münster. 1535.
10 Bl. o. Dr.
5. Etliche Propositiones . . . wie bei Z. 3.
6. Historia der belegerung vnd eroberung der Statt Münster
Anno 1535.
Holzschnitt auf dem Titelbl. : Einname der Stadt.
Getruokt 17. Julii. 4 Bl. o. Dr.
7. Verlegimg etlicher vnchristlicher Artikel: Welche die Wider-
teuffer fürgeben. Philippus Melanthon. 20 Bl.
Gedruckt zu Wittemberg durch Georgen Rhaw.
8. Newe xeyttung / Wie die Statt Münster eroberet vnnd ge-
wunnen tvorden ist / am Freytag nach Sant Johannes
des TeuflPers tag / den 25. Junii 1535.
Titel-Holzschnitt: Greuelszenen der eroberten
Stadt. 3 Bl. o. Dr.
9. Acta : Handlungen : Legation vnd schriffte : so durch den
. . . Fürsten Philipsen j Landgrawen zu Hessen etc. hin
der Münsterschen sache geschehen / zusamen gepracht.
Durch Antonium Coruinum. Item • Gespreche vnd di-
sputation Antonii Coruini vnd Joannis Kymei / mit dem
Münsterischen König j mit Knipperdolling j vnd Krechting /
ehe denn sie gerechtfertigt worden sein / gehalten Im
Jener Anno. 1536. 42 Bl. o. Dr.
10. Oesprech oder disputation Antonii Coruini / vnd Johannis
Kymei / mit Johan von Leida j dem Münsterischen König
zu Beuerger gehalten. 32 Bl.
Gedruckt zu Wittemberg durch Georgen Rhaw.
85
11. Warhaffthiger gegrünier keg~ehericht d. Magdeburgischen
Stadthalters j vnd heimuerordenten Reihe / wider Anthoni
Schenitz / jüngst zu Wittemberg außgangen Schädtbuch /
wie sich die Sachen mit Hansen Schenitz seins brudern
Rechtfertigung zugetragen / Vnd womit er den Galgen
wol verdient bat / vnnd jm an seinem leib noch gute /
jnn dem kein vnrecht geschehen sey. 1538.
Gedruckt zu Cölne durch Peter Quentel.
12. Wider den Bischoff xu Magdeburg Älbrecht Cardinal.
D. Mar. Luth. 1539.
Titel in schönem Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Wittemberg durch Hans Lufft.
13. Änthonii Schenitx Notwehre / auff das ertichte Buch /
vnter Graff Philipsen von Mansfelt Stathalters / vnd beider
StiiFte Magdeburg vnd Halberstad Hofrhete namen / aus-
gegangen. Wittemberg. 1539. Titel in Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Wittemberg durch Hans Lufft.
14. Verantwortung dreyer gegenivurff der Papisten xu Braun-
swig j darinn fast jr gröster grund ligt / zu dienst dem
Ersamen Veisen Oschersleuen / D. Vrbanum Regium /
Celle Saxonum. 1536.
Titel in schönem Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Wittemberg durch Joseph Klug.
15. Warhafftig berichi / an alle Stende Deutscher Nation / tvie
vnd in was gestalt / die löbliche Stette des Königreichs
Denmarck / Copenhagen vnd Elbagen / xu7n ytxigen Krieg
gedrungen vnd genötiget
Gedruckt 24. Nouembris. 1535. 8 Bl. o. Dr.
16. Ain schöfier dialogus oder gesprech / so ain Prediger münch
Beinbus genant / vnd ain Burger Silenus / vnd sein Narr
mit ainander habeni,
Titel -Holzschnitt: Gespräch dieser drei Personen.
4 Bl. o. J. u. Dr.
17. Ain kurtxi anred xu allen my ßgÜ7istigen Doctor Luthers
vn der Christenlichen freyheit.
Satirischer Holzschnitt auf dem Titelblatte.
4 Blätter; die drei letzten Seiten in Reimen. 1532.
18. Ermanung zum Creutx in der xeyt der Verfolgung. Durch
Thomam Venatorium. 1530. 8 Bl. o. Dr.
86
19. Wie in Ehesache vnd inn den feilen / so sich derhalben
xutragen / nach Götlichen billiohen rechten / Christenlich
%u handeln sey. Johan. Brentius. Mit eyner Vorrede
M. Luthers. 1531.
Titel in Holzschnittrahmen.
Gedruckt zu Nüremberg durch Künigund Hergotin.
98. Sammelband, Holzband in Quart mit Lederpressung und
Schließen. Inhalt:
1. Agend Büchlein für die Pfarrherren auff dem Land. Durch
Yitum Dietrich. 1556.
Nürnberg, Johann vom Berg vnd Vlrioh Newber.
Titel in Holzschnittrahmen.
2. EynfeÜige belcantniß vnd vniierfelschter Euangelischer
Bericht / der waren Christlichen / Apostolischen vnnd
alt Catholischen mutter Kirchen / Welcher gestalt man
das heylige Nachtmal vnsers herrn Jesu Christi außteylen
vnd entphahen solle / . . . Durch Petrum Lo / von
Eluerueld abgezogen.
Getruokt zu Marpurg / im jar 1556 vff Hymelfart
Marie bei Andreas Colben.
3. Widder die verfluchte lere der Carlstader j vnd alle für-
nemste Heubter der Sacramentirer / Rottengeyster / widder-
teuffer \ Sacramentlesterer / Eheschender / Musikaverechter /
Bildstürmer / feiertagfeinde / vnd verwüster aller guten
Ordnung. Erasmus Alberus Doctor.
Getrucket zu Newenbrandenburg bei Anthonio vnd
Walthero Brenner gebrüdern / 1556.
99. Sammelband. Holzband mit schöner Lederpressung und
Schließen. Inhalt:
1. Christliche j notwendige vnd ernstliche Erinnerung / Nach
dem Lauff der jrdischen Planeten gestelt / Darauß ein jeder
einfaltiger Christ zusehen / wa^ für Glück oder Vnglück /
Teutschlandt diser zeit zugewarten. Durch Jacobum Andree
D. Probst zu Tübingen.
Tübingen / 1567. O. Dr. 207 bez. Seiten.
2. Drey Christliche / tröstliche Predigen j Vber der Leich /
weilund des . . . Fürsten Christoffen, Hertzogen zu Wür-
temberg / . . . Durch Wilhelmum Bidembach / D.
Getruokt zu Tübingen / 1569.
87
3. Widerlegung der vermeindten Ahleinung / so D, Oeorgius
Lautherius wider D. Jacoben Ändree / Probsts vnnd
Cantzlers zu Tübingen Gratulation gestellet
Lucas Oslander / D. Prediger zu Stuttgarten bey
Sanct Lienhart.
Getruckt zu Tübingen, 1569. 120 sign. Seiten, o. Dr.
4. Von dem Concilio xu Trient. Canon j Regel vnd Proceß /
Wie der Babst mit seinen Geistlichen / in dem selben vn
andern seinen Concilien / Kirchen vn Religion saohe pflegt
zu handeln / die Kirch zu reformiren vnd Religionstreite
zu vrtheilen. Matth. Flacius Illiricus. Nicolaus Gallus.
1563. Gedruckt zuRegenspurgdurchHeinrichen Geißler.
100. Sehr schöner Holzband mit Lederpressung, aufgedrucktem Adels-
wappen, Messingecken und Schließen. Quart. Er enthält:
1. Confessionsschrifft. Nach welcher bißhero in den Reusischen
Kirchen / vermöge Heiliger Schrifft / Augspurgischer
Confession / vnd des Hocherleuchten Teuren Mannes
Gottes D. Martini Lutheri Schrifften / geleret worden.
Gedruckt zu Jehna durch Tobiam Steinmann /
Anno Christi 1599.
Titel in schönem Holzschnittrahmen. 311 sign. Seiten.
Druckerzeichen am Schluß.
2. Eine Christliche Predigt Voji des frommen vnd Gottseligen
Königes Josaphats im Königreich Juda angestelleter Visi-
tation vnd Policey Ordnung / Gehalten zum Lobenstein /
den 7. Decemb. des jüngst verschienen 98. Jahrs ....
Durch Fridericum Glaser / Reussischen Gerawischen
Hoffpredigern.
Gedruckt zu Jhena / durch Tobiam Steinmann.
Titel in Holzschnittrahmen.
-SSJJfjiJlfHj^Ö'B
\
I. Sachregister.
(Die beigesetzten Zahlen bedeuten die Nummern der Bände.)
Abgötterei 49/15.
Absagebrief wider Martin Luther 94/16.
Adiaphoristen 85/13, 16, 17 u. 18. 89/1.
Agendbüchlein für die Pfarrer auf dem
Lande 98/1.
Amberg, neue Zeitung von. 49/20.
Antibellarminus 4.
Arithnetik. Von Peter Ramus 48/5.
Auferstehung der Toten 60.
Au{fsbiirg, Bischof Christoph von 51/3.
— Interim 61/1—5. 79/1.
Babilonia, Einnahme der Stadt 49/24.
51/22.
Balaams Eselin 49/2.
Basel, Conzil zu 50/13.
— Mandat der Stadt gegen den Bi-
schof 50/34.
Basilisk zu Magdeburg 90/12.
Bayern, Gratulation an die luther. Pre-
diger 48/1. 96/5.
Beschtcerden, hundert, über den Papst
85/4.
Bibellesen 96/4.
Böse Zungen blj\l.
Brabant, Einfall in 46/10, 12.
Brautpredigten von Spangenberg 32.
Breslau, Schlußreden zu 49/14.
Bulla des Antichrists 77/10.
— des Papstes Paul IIL 77/11.
Bücher, verbotene 79/18.
Calvinischer Katechismus 91/2.
Christliche Erinnerung. Von Bucerus
45/1.
Chronica von mancherlei Historien bis
1519 94/11.
Clavis scripturae S. Von Flacius 6.
Comödien (.Tosephus und Ruth). Von
Hunnius 3.
Concilium zu Basel 50/13.
— zu Mantua 46/1. 51/17 u. 23. 85/5.
— zu Trient 46/3. 79/13. 85/7-9. 99/4.
— zu Vicenza 46/7.
Concordanx und Zeiger über die heil.
Schrift 22. 33.
Consensus orthodoxus sacrae scrip-
turae 17.
Corpus doctrinae Christianae. Von Me-
lanchthon 29.
Dänemark, Krieg 1535 97/15.
Deutsch Theologia 53/1.
Disciplin. Von Sarcerius 25.
Disputation zwischen einem Chorherrn
und einem Schuhmacher. Von
Hans Sachs 50/30.
Disputationes theologicae 62.
Donatio Constantini. Von M. Luther 90/9.
Doria Andreas 49/31.
Druckerxeichen 3. 6. 7. 8. 9. 10/1 u. 2.
13/1 u. 2. 15. 16. 17. 20. 22.
Ehespiegel. Von Spangenberg 32.
Ehestand,\om. heiligen.Von Sarcerius 30.
Eidgenossenschaft, Krieg der 49/39. 51/29
und 33.
— Sendbrief an den Bischof von Kon-
stanz 50/3.
— Episteln an die 50/32 u. 33. 51/19.
90
Enchiridion. Von Erasmus von Rotter-
dam 86/7.
Erbsünde, von der 81/7 u. 9.
Esaias, Prophet 8. 82. 86/1.
Esel, Lob desselben. Von Agrippa 51/31.
Evangelia quatuor. Von Osiander 42.
Evangelienbuch. Von Geiler von Kaisers-
berg 40.
Evangeliorum explicatio 20.
Exodm, das zweite Buch Mosis 83.
Exechielis templum 18.
Feldxtig in Deutschland 1552 89/6.
Frankfurt, Reichstag zu 1558 89/22.
Frankreich, Krieg mit 51/11. 89/5.
Fücfise, lose, dieser Welt 80/11.
Geistliche, deren Scheinwerke. Von Hans
Sachs 50/31.
Genesis 10/2.
Gräflingen, Schlacht bei der Veste 89/26.
Hagenau, vom Tag zu 1540 46/2. 58/6,7.
Harmonia ex tribus Evangelistis 12.
Hausbuch für die einfältigen Haus-
väter 27.
— mit 50 Predigten 28.
Heiligenanrufung 50/25.
Himmel und Hölle. Von Musculus 47/3.
Hiob, die ersten 12 Kapitel 59.
Historien der Heiligen und Märtyrer
69/2, 3, 4.
Hochzeit-Predigten 76/1.
Holzschnitte. AufTitelblättern: 10/2.
11. ll'/ü- 21. 25. 31. 36. 40. 46/11,
14 u. 18. 47/6. 48/5. 49/2, 18,33,42.
50/4, 17, 18, 24, 30. 51/8, 13, 14,
27, 30. 53/1. 57/2 u. 11. 61/11 u.
14. 63/4. 80/11. 86/1,5. 90/7,11,
12. 92/6. 94/16. 97/6, 8 und 16.
Satirische: 79/14 u. 15. 97/17.
Im Text: 20. 41. 46/20. 49/33.
69/2, 3 und 4. 80/11. Am
Schluß: 38. 40. 46/17. 50/25.
Jesuiten, Lehre der 96/6.
Inschriften auf dem Buchdeckel 3. 18.
39. 79/19.
— auf dem Titel 42. 57/3. 90/1.
Interim zu Augsburg 61/1 — 5. 79/1.
Itinerarium der kaiserlichen Botschaft
in Konstantinopel 49/33.
Judieum liber. 19.
Julius, Papst 85/11.
Kammergericht, Beschwerung des 46/5
und 9.
Karnöffelspiel des Teufels 67/1.
Kindertaufe 50/9.
Kirchen in Reuß, Konfessionsschrift
100/1.
Kirchen- Agenda Augsb. Konfession 71.
Kirchenordnung zu Magdeburg 90/3.
Kirchenstrafen 90/2.
Königreiche, die vier namhaftesten 46/17.
Kopenhagen, Eroberung von 49/22.
Kriegsleute, vom Beruf und Stand der
63/4.
Kriegsrüstung, geistliche 87/2.
Kupferstiche 18. 71 (Kilian).
Landeswappen, oberösterr., auf Buch-
deckeln 3. 18. 19.
Landsknechte, Holzschnitte 51/13 u. 30.
63/4.
Lehrbüchlein Zwingiis über Knaben-
erziehung 50/24.
Leiehenpredigten 76/2, 3, 4, 6, 7.
— über Herzog Christoph von Würt-
temberg 1569. 99/2.
Leipzig, Konvent zu 1632. 66/3.
Libellus consequentiae. Von Kedd 66/1.
Jjuther, Dialogus von Luther und der
Botschaft aus der Hölle 50/4.
Lutheraner, ewiges Elend der un-
bußfertigen 66/2.
Maulbronn, Gespräch zu 1564 91/4. 93/1.
Mercur, der Kaufleut Abgott. Reim-
gedicht 51/37.
Merspurg, Hans Heuglein dort ver-
brannt 1527 94/14.
Messe, Buße, Beichte 54/1, 2, 3. 56.
Metz, Belagerung von 1553 89/13.
Miltenberg, Sendbrief an die Gemeinde
49/9,10. 50/35.
Moses, librum primum. Von M. Luther
10/1.
Münster, Eroberung von 49/18.
— Wiedertäufer 97.
91
Narrenschiff. Von Geiler von Kaisers-
berg 41.
Nieder'österreich, Supplication der Aus-
schüsse an König Ferdinand in
Religionssachen 46/19.
Nürtiberg, Verhandlung mit den Prädi-
kanten 49/6.
— Beschwerde gegen Albrecht von
Brandenburg 89/15, 16.
Oesterreich, Artikel der Landgerichte
des Fürstentums. 1520. (Aus
Gmunden.) 46/16.
— Joachim Magdeburg an die Land-
schaft in 87/1.
Orgeln, Pauken und Glocken, Gebrauch
von 50/21.
Papsttum, Auf- und Abnehmen 96/7.
Paradoxa, 280, aus der hl. Schrift
51/1. 53/3.
Passau, Vertrag von 1552 89/14.
Porträte, Melanchthon 2. 29.
— Brentius 5.
— Herzog Hans Wilhelm zu Sachsen
22.
— Joachim Mörlin 23.
— Georg Fürst von Anhalt 23V2-
— Michael Coelius 24.
— Erasmus Sarcerius 25. 47/1. 90/1.
92/5.
— Kaiserbild 51/6.
— Martin Luther 61/10.
— auf dem Buchdeckel: Herzog Chri-
stoph zu Württemberg 93.
Postill über die Evangelien 34.
Praedieanten in Greiz, Gera 1567 96/3.
Predigten von Michael Coelius 24.
— von Heinrich Bullinger 28.
— des Fürsten Georg zu Anhalt, Dom-
propst zu Magdeburg 23V2-
— von Caspar Huberinus 64.
— verschiedene 50/1, 2. 81. 93. 95.
— 40 über den ganzen Katechismus
92/1.
Preussen, wider die Götter in 52/5.
— Pasquille aus 52/10,11.
Priesterehen 4idlll.
Prophet Micha 90/4.
— Die Propheten. Von Osiander 43.
Psalm, der 46. 58/1.
— der 51., Davids 61/15.
— der 103. 61/14.
Psalter Davids, 21. Predigten hierüber
23. 37. Auslegung 44. 50/7. 73.
Purppeln, von den welschen. Reim-
gedicht 46/20.
Quentin. Eroberung der Stadt 89/25.
Rechenkunst, von Peter Bamus 48/5.
Regensburg, CoUoquium zu. 1546. 45/7.
— Reichstag zu. 1556. 89/28.
Regum über secundus 16.
Reichstag zu Augsburg. Frangepan als
Orator 51/32.
— zu Speier 46/11,13.
Reimgedichte: Von den welschen Purp-
peln 46/20.
— Von Hans Sachs 49/42.
— Mercur, der Kauf leut Abgott 51/37.
— Von den Lastern und Tugenden
des Weibes 63/3.
— Die 72 Namen Christi. Von Hans
Sachs 90/11.
Reue, Beichte und Buße 49/13.
Ritter, der christenlich 86/7.
Römische Kaiser. Reimgedicht von
Hans Sachs 49/42.
Rom, Eroberung der Stadt 49/40.
51/24 und 27.
Sacrament sub utraque specie 61/6.
Sacramentierer 55.
Salve regina 49/27.
Salxburger Bischof, Bedenken 85/10.
Samuelis liber primus 16.
Saufteufel, wider den 63/5.
Schiff der Pönitenz. Von Geiler von
Keysersberg 38.
Schlesien, Ungewitter in 49/28. 51/20.
Schleswig, Stadt. Wunderbare Erschei-
nung 51/14.
Schmalkaldische Artikel 81/10. 87/1.
— Bund 89/13.
Schwäbischer Bund 49/35.
Seelen-Paradies. Von Geiler von Key-
sersberg 36.
Sermones von Bullinger 7.
— von Geiler von Keysersberg 39.
92
Sonnen, drei, mit ihren Regenbogen
und Ringen 46/18.
Speier, Reichstag zu 94/8.
Spiegel der Hauszucht 35.
Spielteufel 63/6.
Stände, o.-ö.. Schreiben an König Fer-
dinand 1538 58.
Supputafio annorum mundi. Von
Luther 70.
Symbolum Apostolorum. Von Lasius
68/1.
Syntagma. Von Johann Wigand 42V2-
Tag, vom jüngsten 47/7.
Teufel, neue Zeitung vom 63/7.
Theatrum diabolorum 31.
Thesaurus theologicus. Von Vogel 9.
Thorheit, Lob der 53/2.
Testamentum novum. Von Lossius 11.
— catholica expositio ecclesiastica
IIV2.
Trostspiegel der armen Sünder 25.
Türkennot 46/6. 51/4 u. 8.
Türkenbüehlein 49/29.
— neues 63/8. 74/3.
Türkenkriege 49/24, 32. 51/15, 22,
25, 34.
Tunis, Vertrag mit dem König von
49/26. 51/5 u. 35.
— Kaiserlicher Sendbrief wegen 49/37,
38. 51/26.
— Sieg des Kaisers 51/36.
Universitäten Leipzig und Wittenberg.
Erklärung wegen der Augsbur-
gischen Konfession 48/4.
Venedig, türkische Botschaft in 51/21.
Vesperpsahnen, die 54/4.
Visitation, jährl., Gebrechen dabei 90/1.
Vorsteckblatt mit einem Schreiben der
oberösterr. Stände an König Fer-
dinand 1538 58.
Waixenkirehen, Verbrennung des Pfar-
rers Leonhart Kaiser 1527 94/14.
Wappen in Holzschnitt: 11. 23V2. 24.
45/5. 46/1, 3, 5, 6, 15. 59. 63/8.
Weiber, Tugenden und Laster der 63/3.
Weissagung des Ant. Torquati 51/18.
Wiedertäufer in Münster 97.
Wiedertaufe an zwei Pfarrern. Ein Brief
von Martin Luther 94/12.
Wittenberg, Katechismus 55/4, 5, 7, 8.
— Ordnung der Stadt 49/5.
Worms, CoUoquium in 1557 89/19,
20, 21.
Württemberg, neue Landesordnung 46/15.
Zeichen am Himmel 49/23.
Zeitungen, neue: 46/14. 49/18, 20, 22,
25, 28 u. 31. 51/7, 9, 11, 13, 14,
16 u. 34. 63/7. 89/24—27. 97.
(Wiedertäufer.)
Zinsen und Zinsnehmen 48/2,
II. Namenregister.
J.«fe/pAt<« Johannes in Schaffhausen 86/7.
Agricola Stephan 85/23.
Agrippa Heinrich Cornelius 51/31.
Älber Erasmus 57/9. 90/12. 98.
Albrecht Markgraf zu Brandenburg 89/7,
10, 12 u. 15. 89/16, 17 u. 18.
Aleman Christian 92/7.
Amsdorf Niclas von 63/1. 85/2, 14 u. 18.
90/6 u. 8.
Andree Jakob 47/4, 5, 7. 67/2, 3. 81/5,
7, 9. 93/5. 95. 96/1, 2 u. 5. 99/1.
Aquila Caspar zu Salfeld 90/7 u. 12.
Arbiter Petrus 90/10.
Athanasius, Bischof. Büchlein über den
Psalter 50/7.
Augustin hl., Büchlein von den zehn
Geboten 50/8.
Bamberg, Bischof Weigand zu 89/17.
Bembus, Predigermönch 97/16.
Bidembach Wilhelm 98/2.
Bodenstain Andreas 49/41.
Brentius Joannes. Opera 5.
— Explicatio psalmorum 44.
93
Brentim 52/6, 7. 74/3. 81/5. 97/19.
Brunner Lienhart zu Worms: Con-
cordanz 33.
Bucerus Martin: Ein christliche Er-
innerung 45/1.
— Verschiedene Schriften 45/2, 5 u. 7.
Bugenhagen Johann 37. 65. 72.
Bullinger Heinrich in Zürich 7 (Ser-
mones). 28.
Calvinus Joannes: Commentaria 12.
Carolstadt Andre 49/17.
Castenpaur Stephan 50/36.
Christiati vonDänemsirk, Ableben 89/3.
Oivil'ius 79/11.
Coccius Sebastian: Exodus 83.
Coelestinus Johann Friedrich 55/6.
Coelius Michael 24. 61/14.
Coliis Wilhelm 89/2.
Corvimts Anton 97/9, 10.
Creutxiger Caspar 61/15.
Grosner von Colditz Alexius 49/1,
Oulmann Leonhard: Contiones 14.
Diepolt Johann zu Ulm 50/15, 80/1.
Dietrich Vitus 80/10. 86/1. 98/1.
Distelmair Konrad 50/26.
Dorpius Heinrich 97/1.
Eberlin Johann 50/11.
Eck Johann von. Predigten 51/36.
Eisengrein Martin 88.
Faber Johannes von Heilbronn. 79/16.
— Michael Jakob 60.
Fischer Christoph: Psalter Davids 21.
Flacius Matthias lUyricus: Clavis
scripturae S. 6.
— 52/4—9. 61/8. 77/2, 5, 7, 8, 9. 79/1,
2, 3, 6, 8, 9, 12, 13, 14, 15. 84/3.
85/11,13,16,24—27. 87/4. 91/2.
99/4.
Franck Sebastian 51/1 u. 31.
Freyberger Johann 94/9.
Fricius Andreas: libri tres 84/1,2.
Oallus Nikolaus 52/9, 12. 57/4, 12. 63/2.
79/1, 10. 85/19.
Oast Hiob 58/1.
Oedultig Peter 22.
Qeiler von Keysersperg. Seelen -Para-
dies 36.
— Schiflf der Poenitenz 38, Ser-
mones 39.
— Evangehenbuch40, Narrenschiff41.
Oeorg Fürst zu Anhalt, Dompropst.
Predigten 23 Vj.
Oernhardits Bartholomäus : Vom jüng-
sten Tage 47/7.
Gerung Christoph von Memingen 49/3.
Geymann Hans Christoph zu Gallspach
1582 23.
Glaser Friedrich 100/2.
Griti Ludovico 49/36.
Grünpeck Josef, Dr. 49/34.
Gutienberger, Landschreiber 94/17.
Hafenreffer Matthias : teraplum Ezechie-
lis 18.
Heerbrand Jakob, Predigt 74/5. 96/4.
Heinrich VHI., König von England 46/7,
Hertxberger Anton Otto in Nordhausen
52/8.
Heß Johannes, Domherr zu Breslau
49/14.
Heuglein Johann von Lindau 94/14.
Huberinus Caspar 35. 64.
Hubert Samuel: Antibellarminus 4.
Hug Michel zu Lindau 50/27.
Hunnius Aegidius: opera latina 3.
— Comödien „Josephus" u. „Ruth" 3.
Johann Friedrich, Herzog zu Sachsen
46/4.
Jonas Justus 46/7. 85/1.
Josaphat, König in Juda, Predigt 100/2.
Jud Leo, Pfarrer zu Einsiedeln 86/7.
Kaiser Leonhard, Pfarrer zu Waizen-
kircheu 94/14.
Karl F., Edikt vom 4. Okt. 1540 79/17,
18, 19.
Kedd Jodok, Soc. Jesu 66/1, 2.
Klopfer Johannes 80/7.
Korn Gallus 50/5. ■«
Kurx Franz, Leichenpredigt auf 74/4.
Lasdenus Baptista 80/6.
Lasius Christoph 68/1.
Linek Wenzel: Vom christlichen Adel
50/20, 21, 22, 23.
94
Lo Petrus 98/2.
Lossiuß Lucas: Novum testamentum 11.
Loytxer Sebastian zu Memingen 50/28.
Luther Martin, Dr.: Opera omnia 1.
— Mosis über primus 10/1.
— Genesis 10/2. 89|1.
— Evangeliorum explicatio 20.
— Concordanz und Zeiger über die
hl. Schrift 22.
— Das 18. und 19. Capitel Johannis
47/2. 92/2.
— Letzte Predigt 61/9.
— Etliche Briefe an die Theologen auf
dem Reichstag zuAugsburg 6 1/10.
— Supputatio annorum mundi 70.
— Zwei Predigten 80/8.
— Sprüche 80/13.
— Schmalkaldische Artikel 81/10.
— Von der Beicht 86/2.
— Prophet Micha 90/4.
— Klagrede 90/5.
— Donatio Constantini 90/9.
— Predigt 94/3. Der 111. Psalm
94/5, 6.
— Von der Wiedertaufe an zwei
Pfarrern 94/12.
— Trostbrief an Leonhard Kaiser
94/14.
— Trostbrief an die Christen zu Halle
94/15.
— Wider den Bischof zu Magdeburg
97/12.
— Von der christlichen Freiheit 97/17.
— Vorreden: 47/6. 49/28. 53/1. 74/2.
85/5. 97/2, 19 u. 20.
Magdebfj,rg Joachim, Prediger zu Raab
87/1 u. 3.
Maj<»- Georg 58/3. 85/3, 17—21.
Maria, Königin von Ungarn 46/10 u. 12.
Mathesius Johann 76/1, 2, 3.
Mayer Sebastian 57/1.
Mecklenburg, Johann Albrecht Fürst von
85/28.
Meglin Martin 94/4.
Melanchthon Philipp. Opera omnia 2.
— Corpus doctrinae Christianae 29.
— Von der Kirche und alten Kirchen-
lehrern 58/4.
Melanchthon Philipp. Über die Lehre
der Wiedertäufer 97/2, 5, 7.
— Verschiedenes 65/5, 7.
— Vorreden: 10/2. 23V2.
Mencelius Hieronymus 67/4.
Menüis Justus 52/1.
Mörlin Joachim, Predigten 23.
Moibanus Ambros 74/2.
Moritx Herzog von Sachsen 89/9, 11.
Mülich Heinrich 80/3.
Musculus Andreas 47/3. 63/4. 92/6.
Noricus Nikodemus 80/9.
Ochino Bernhardino 8/5. 80/12.
Oecolampadius 50/15 u. 16. 80/1.
Oslander Lucas. Quatuor evangelia 42.
Propheten 43.
— Gegenschriften gegen ihn 51/2 — 6.
— Leichenpredigten 74/4, 6, 7.
— 81/6. 96/6. 99/3.
Paulus in, Papst 46/1. 49/30. 51/23.
77/13.
Pellicanus Chuonrad: Opera 13/1, 2.
Pfeffinger Johann, Leichenpredigt auf
76/3. 79/12.
Pfleger Heinrich 92/3.
Philipp Landgraf von Hessen 89/23.
Policarius Johannes, Prediger zu Weis-
senfels 25. 52/3. 57/6, 11.
Pomer Johann 94/2.
Eabus Ludwig von Memmingen 69/2,
3,4. 93/6.
Ramus Peter: Rechenkunst 48/5.
Rauscher Hieronymus 47/6. 85/30.
Regius Urban 15. 49/18. 74/1. 97/14.
Reich Stephan 90/4.
Reinhart Martin 50/13 u. 14.
Rentier Leonhard 89/11.
— Simon von Schleiz 50/6.
Rotingius Michael 20.
Rotterdam, Erasmus von 86/3—7. 80/2.
— Lob der Torheit 53/2.
Rychssner, Weber 50/29.
Sachs Hans. Disputation mit einem
Chorherrn 50/30.
— Von den Scheinwerken der Geist-
lichen 50/31.
95
Sachs Hans, Reimgedicht 49/42.
— Die 72 Namen Christi 90/11.
Sarcerius Erasmus 25. 26. 27. 30. 47/1.
90/1,2. 92/4,5.
Schenck Jakob 58/5.
Schenitx Anton 97/11, 13.
Schleidaniis Johannes 96/7.
Schmidt Niclaus 63/3.
Schönichen Georg zu Eulenburg 49/16.
Schorren Jakob 94/17.
Schwenckfeld Caspar 49/8. 85/27.
Selneccerm Nikolaus 48/3. 55/1. 82. 91/1.
Serrarius Johannes 85/15.
Snepßus Theodorich 8. 73.
Spalatinus Georg 50/8.
Spangenberg Cyriacus 24. 32. 55/9. 67/1.
Specker Melchior 78.
Stamhaim Hans von. Leichenpredigt
auf ihn 76/6.
Staphyhis Friedrich 67/2.
Staupitz Johann : Von der Liebe Gottes
50/19.
Staygmayr Hans zu Reitlingen 49/12.
Strauß Jakob 94/7.
Tauler Johannes 49/19. 50/12.
Tilemanus 81/1, 2, 3. 84/4.
XJrban, Bischof von Gurk 87/2.
Ursus Joh.: Ordnung von Zinsen 48/2.
Faw»^^^/s Valentin, Pfarrer in Canstatt 56.
Venatorius Thomas 97/18.
Vermilius Florentinus 19.
Viseher Christoph 75.
Vogel Matthäus: Thesaurus theolo-
gicus 9.
Waldner Wolfgang 91/4.
Weller Hieronymus 16 (Samuelis liber).
59.
Westerburg Gerhard von Köln 45/6.
Westphalus Joachim 77/1.
Wicelius Georg 54/1, 2, 3, 4.
Wigand Johann 42 V« (Syntagma). 57/7.
81/8.
Wilhelm Landgraf zu Hessen 89/8.
Winnistede Johann zu Quedlingburg
57/5.
Wömer Johann: Postill 34.
Wolder Simon 63/8.
Würtemberg Eva Christina Gräfin von.
Leichenpredigt 76/7.
Würxburg, Bischof Melchior 89/17.
Wurm Matthias: Balaams Eselin 49/2.
Wurstisizis Christian 48/5.
Zeuleysen Ulrich 50/25.
Ziegler Clement zu Straßburg 49/15.
Zwingli Ulrich: Lehrbüchlein 50/24.
III. Buchdrucker.
Apiarius Samuel in Bern 28. In Basel
48/5.
Behem Franz zu Mainz 92/3.
Berg Johann vom, in Nürnberg 35. 59.
64. 86/1. 92/1. 98/1.
Berwald Jakob in Leipzig 25. 27. 48/3. 82.
Brenner Anton und Walter in Neu-
brandenburg 98/3.
Brubach Peter in Frankfurt a. Main
16, 91/5.
Bwi Siegmund in Straßburg 58/2.
Colbe Andreas in Marburg 98/2.
Orato Johannes in Wittenberg 2.
Oreutxer Veit in Wittenberg 52/3.
Daubmann Johann in Königsberg 81/8.
Egenolphus Christian in Frankfurt 11.
46/17.
Eichhorn Johann in Frankfurt a. 0. 47/3.
63/4, 5, 6. 92/6.
Emmel Samuel in Straßburg 24. 32.
57/6. 69/2,3,4.
Emmeus Johannes in Freiburg 54/2, 3.
Ernst von Gera in Jena 81/3.
Feierabend Siegmund in Frankfurt am
Main 29.
Froschauer Christoph, Tiguri 7. 13/1,2,
17. 19.
96
Oeißler Heinrich in Eegensburg 57/4, 12.
63/2. 87/1,3. 89/4. 91/2. 99/4.
Oerlatx Dietrich in Nürnberg 76/1, 2.
Qrieninger Johannes in Straßburg 40.
Orunenberg Johannes in Wittenberg
53/1.
Oruppenbach Georg in Tübingen 5. 8.
9. 42. 43. 62. 73. 76/4, 5, 6, 7.
81/5, 6, 7, 9. 93/4, 5.
Grymm Sigismund, Dr., in Augsburg
50/7, 8. 86/3.
Guldenmund Hans in Nürnberg 49/28.
51/30.
Qutkneclit Friedrich in Nürnberg 90/11.
94/4.
Oylfferich Hermann in Frankfurt 80/11.
Hantxsch Georg in Leipzig 57/11, 63/3.
Hein Gabriel in Nürnberg 47/6.
Heller Joachim in Nürnberg 90/4, 7.
Hergotin Kunigunde in Nürnberg 97/19.
Hervagiana officina in Basel 6.
Hörn Conrad in Heinrichstadt 55/10.
Hüttich Günther in Jena 81/1.
Kaubisch Urban in Eisleben 25. 26. 30.
47/1. 67/1,4. 90/1,2. 92/4,5.
Khol Hans in Eegensburg 85/1, 6, 16.
89/28. 90/5.
Kirchener Wolfgang in Magdeburg 84.
Klug Josef in Wittenberg 46/7. 58/3, 5.
74/1. 97/14.
Kobian Valentin in Hagenau 83.
Köpphl Wolf in Straßburg 33.
Kriesstein Melcher in Augsburg 49/32.
Kröner Michael in Vissen (Füßen) 21.
Kürner Johann Jakob in Wien 66/1, 2.
Lau Joachim in Hamburg 57/9. 90/12
(Lewe).
Lotther Michael in Magdeburg 52/6, 7, 9.
61/2,11. 77/1,4. 79/1,5,6,7,13.
85/7, 9, 10, 13, 15, 22, 23, 26.
Ltifft Johannes in Wittenberg 1. 48/4.
80/13. 90/9. 94/6. 97/12,13.
Maier Johannes in Heidelberg 91/1.
Martorff Johann in Leipzig 76/3.
Mechler Esaias in Erfurt 23.
Merckel Georg zu Nürnberg 85/28.
Montanus Johannes zu Nürnberg 10/1,2.
14. 15. 16. 20.
Morhard Ulrich in Tübingen 44. 47/4, b.
48/2. 56. 67/2,3. 93/2. 96/2.
Müller Crafft in Straßburg 45/2.
Muller Georg in Wittenberg 3.
Netholitxer Bartholomäus in Prag 80/3.
Neuber Ulrich in Nürnberg 10/1, 2 — 14.
15. 16. 20. 35. 59. 64. 86/1.
92/1. 98/1.
Oporiniana officina in Basel 42^2-
Otniar Johann in Augsburg 38.
Othmar Valentin in Augsburg 80/12.
Paltheniana officina in Frankfurt 3.
Paul S. zum bunten Lawen in Erfurt 47/7.
Petreus Johann in Nürnberg 58/1.
Petrus Adam in Basel 37. 72,
— Andreas in Eisleben 55/9.
Preuß Hans zu Straßburg 46/5.
Queek Paul in Basel 87/4.
Quentel Peter in Colin 46/8. 97/11.
— Johann in Colin 54/4.
Rab Georg in Frankfurt a. Main 22.
231/2. 60.
Rasch Johann in Frankfurt a. M. 29.
Rau Georg in Wittenberg 46/1. 70.
74/2,3. 80/8. 97/7,10.
Rebart Thomas in Jena 57/5.
Rihel Wendelin in Straßburg 45/4, 6.
Rödinger Christian in Jena 47/2. 81/2.
85/2,11. 90/6,8. 92/2.
— Christian in Magdeburg 52/4, 8, 12.
61/6, 7, 8. 77/2, 5, 6, 7, 9, 11.
85/4, 14, 30. 79/2, 12, 15.
Sachs Melchior in der Archen Noe
zu Erfurt 61/14.
Schirlentx Nicolaus in Wittenberg 51/16.
Schleich Clemens in Wittenberg 81/10.
Schmid Peter in Frankfurt a. Main 31.
Schmuck Michael in Schmalkalden 75
Schöne Anton in Wittenberg 81/10.
Schürer Mathias, Magister in Straß-
burg 36.
Stainhofer Caspar in Wien 87/2.
Steinerliemnch in Augsburg 46/18. 80/7.
Steinmann Tobias in Jena 100/1, 2.
Stephanm Henricus, Fuggeri typo-
graphus 11 V2-
— Robertus in sua officina 12.
Stürmer Gervasius in Erfurt 52/1. 61/15.
Tirolt Anton in Marburg 45/5.
Ulhard Philipp 79/16. 80/5. 93/6.
Vamier Johann in Ulm 51/1. 53/1.
Vogd Johannes in Goslar 4.
97
Walther Hans in Magdeburg 77/3.
Weissenhorn Alexander zu Ingolstadt
45/8. 88.
— in Augsburg 51/32,36.
Werlin Theodorich 18. 71.
Weygand in Frankfurt am Main 23'/,.
Weygel Johann in Nürnberg 89/27.
Weyß Hans in Wittenberg 65/7.
Wirsung Marx in Augsburg 50/7. 86/3.
Wolrab Nicolaus 61/1.
Zimmermann Michel in Wien 89/9. 26.
Zöpfel David in Frankfurt am Main 29.
IV. Druckorte.
Augsburg 38. 46/18. 49/32. 50/7, 8.
51/32,36. 80/12. 86/3.
Augusta Rhetica 79/16.
Basel 6. 37. 42 V2. 48/5. 72. 86/7. 87/4. 92/7.
Bern 28. 55/2.
Cöln 46/8. 54/4. 97/11.
Eislehen 25. 26. 30. 47/1. 55/9. 67/1.
90/1,2. 92/4,5.
Erfurt 23. 47/7. 52/1. 61/14, 15.
Frankfurt am Main 3. 11. 16. 22. 23^1^.
29. 31. 46/17. 60. 63/8. 80/11. 91/5.
Frankfurt a.d.Oder 47/3. 61/1. 63/4,5,6.
92/6.
Freiburg i, Br. 54/2, 3.
Füssen (Vissen) 21.
Ooslar 4.
Hagenau 83.
Hamburg biß. 90/12.
Heidelberg 91/1.
Heinrichstadt bei Wolfenbüttel 55/10.
Jena 47/2. 55/3,7. 57/5. 63/1. 81/1,2,3.
85/2,11. 90/6,8. 92/2. 100/1,2.
Ingolstadt 45/8. 88.
Königsberg 52/2. 81/8.
Landshut 94/9.
Leipxig 25. 27. 48/3. 57/11. 63/3. 76/3. 82.
London 51/17.
Magdeburg 52/4, 6, 7, 8, 9, 12. 61/2. 6, 7,
8,11. 77/1—9,11. 79/1,2,5,6,7,
12, 13, 15. 84. 85/4, 7, 9, 10, 13,
14, 15, 22, 23, 26, 30.
Mainz 92/3.
Marburg ^bjb. 98/2.
Neubrandenburg 98/3.
Nürnberg 10/1,2. 14. 15. 16. 20. 35. 47/6.
49/28,37,38. 51/30. 57/1. 59. 64.
76/1, 2. 80/5,7. 85/28. 86/1. 89/27.
90/4,7, 11. 92/1. 94/4. 97/19. 98/1.
Prag 80/3.
Regensburg blj^, 12. 63/2. 85/1, 6, 16.
87/1,3. 89/4,28. 90/5. 91/2. 99/4.
Rmi 77113.
Salzburg 94/16.
Schmalkalden 75.
Straßburg 24. 32. 33. 36. 40. 45/2,4,6.
46/5. 57/6. 58/2. 69/2, 3, 4. 78.
Tiguri (i. e. Zürich) 7. 13/1, 2. 17. 19.
Tübingen 5. 8. 10. 18. 42. 43. 44. 47/4,5.
48/1,2. 56. 62. 67/2,3. 71. 73.
76/4—7. 81/4,5,6,7,9. 93/1—5.
95. 96/1—6. 99/1,2,3.
Ulm 51/1. 53/3. 93/6.
Wien 66/1, 2. 87/2. 89/9, 26.
Wittenberg 1. 2. 3. 46/1,7. 48/4. 51/16.
52/3. 58/3,5. 65/7. 70. 74/1,2,3.
80/8,13. 81/10. 85/3. 90/9. 94/6,15.
97/1, 10, 12, 13, 14.
Zürich 50/9.
I
Z-U.3?
Ikonographie der florianslegende.
Von
2)r. }(ermaLnn Ubell.
-S=i*»j>»^
J^as Museum Franoisoo-Carolinum hat im November v. J.
zwei auf der Vorder- und Rückseite bemalte Holztafeln mit vier
Darstellungen aus der Legende des hl. Florian erworben, die augen-
scheinlich dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts entstammen.
Nun sind, wie schon Robert Stiaßny in seinem Aufsatz „Aus
einer österreichischen Klostergalerie" ^) hervorgehoben hat, zusammen-
hängende bildliche Darstellungen der Florianslegende aus jener Epoche
der deutschen Kunst eine große Seltenheit. Ihm waren damals nur
zwei Bildwerke dieser Art bekannt: drei Bilder aus der glänzenden
Folge jener Gemälde, die, in der Stiftsgalerie von St. Florian ver-
wahrt, gewöhnlich dem Albrecht Altdorfer zugeschrieben werden
(von denen aber, wie wir sehen werden, nur zwei der Legende
des hl. Florian angehören dürften), und vier Reliefs (nicht „Flügel-
geraälde", wie Stiaßny schreibt) eines Flügelaltars in der Kirche
St. Florian im Bezirksamt Rosenheim in Oberbayern. Zu diesen
Denkmälern tritt nun als drittes unsere neue Erwerbung hinzu.
Die Seltenheit der Darstellung der Geschichte eines so popu-
lären Heiligen, wie es der hl. Florian in unseren Alpenländern ist,
wo sein wohlbekanntes Bild in manchen Gegenden von der Eingangs-
wand fast eines jeden Bauernhauses, von jedem „Brunnenstöokl"
herabgrüßt, müßte noch mehr verwundern, wenn sie nicht nach-
weishch durch einen Zufall der Überlieferung bewirkt wäre. Albin
Czerny2) zählt allein vier gemalte Zyklen aus dem Leben des großen
Lorcher Heiligen auf, die sich ehedem im Stifte St. Florian befanden,
samt und sonders aber zugrunde gegangen sind. So mag denn das
Thema auch anderwärts häufiger behandelt worden sein, als der
trümmerhafte Zustand unserer Überlieferung erraten läßt.
Wie dem auch sei, jedenfalls gewinnen die oben aufgezählten
Monumente gerade durch die Seltenheit ihrer Darstellungen eine
erhöhte Bedeutung, die es rechtfertigen dürfte, daß im folgenden
eine Untersuchung ihrer Behandlung des Stolfes versucht wird.
^) Lützows „Zeitschrift für bildende Kunst", 1891, S. 259.
^) „Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian von den ältesten Zeiten
bis zur Gegenwart", S. 115.
I.
In der ältesten uns überkommenen Fassimg, deren Ent-
stehung von Mühlbacher 1) zwischen dem ausgehenden fünften und
dem neunten Jahrhundert angesetzt wird und die nach demselben
Historiker auf eine noch ältere, wahrscheinlich literarische Quelle
zurückgeht, lautet die Legende des hl. Florian wie folgt:
„In den Tagen der Kaiser Diocletian und Maximinian erhob
sich eine Verfolgung gegen die Christen. Die Christen aber, in ver-
schiedenen Qualen sich bewährend, duldeten gern für den Herrn
die Martern, um der Verheißungen Christi teilhaftig zu werden.
Als daher der Befehl der gotteslästernden Fürsten ins Ufernoricum,
das unter der Verwaltung des Statthalters Aquilin stand, gekommen
war, begab sich dieser in die Stadt Lorch und begann strenge
nach Christen zu forschen. Es wurden von ihm nicht weniger als
vierzig Bekenner ergriffen, welche nach sehr langen Feinen und
vielen Martern in den Kerker geworfen wurden. Ihrem Bekenntnisse
folgte freudig der heilige Florian; denn als er von diesen Vorgängen
in Lorch hörte, sprach er zu den Seinen: »Ich muß nach Lorch
gehen und dort für den Namen Christi verschiedene Martern dulden.«
Als er dort angelangt und zu seinen Kameraden, mit denen er
früher Kriegsdienste geleistet hatte, gekommen war und von ihnen
hörte, daß sie Christen suchten, damit diese den Göttern opfern
sollten, sagte er zu ihnen: »Was sucht ihr lange? Denn auch ich
bin ein Christ. Gehet hin und saget es dem Statthalter.«
Als aber der Statthalter davon hörte, ließ er ihn zu sich
rufen und befahl ihm, Weihrauch zu opfern. Da er ihn nicht dazu
bewegen konnte, ließ er ihn mit knotigen Stöcken schlagen. Obgleich
nochmals geschlagen, blieb er standhaft. Dann befahl er, seine
Schulterblätter mit spitzigen Eisen zu zerbrechen. Aber auch das
alles ertrug freudig der heilige Florian und pries Gott. Dann befahl
der verruchte Statthalter, ihn zum Ennsflusse zu führen und dort
von der Brücke hinabzustürzen. Der heilige Florian ging, als das
Todesurteil über ihn gesprochen worden war, freudig und jubelnd
zum Tode; denn er glaubte sich zum ewigen Leben bestimmt.
Als er nun zu dem Orte gekommen war, wo er hinabgestürzt
werden sollte, bat er die Soldaten, ihm noch Zeit zum Gebete zu
lassen. Man gewährte ihm dies und er betete etwa eine Stunde.
Nachdem man ihm aber einen großen Stein an den Hals gehängt
*) Engelbrecht Mühlbacher „Zur ältesten Kirchengeschichte des Landes
ob der Enns" in der „Theologisch-praktischen Quartalschriff 1868, S. 433 ff.
JahrestericM des Museum Erancisco-Carolinum in Linz, 1903. Tafel I
disi
hatte, stürzte ihn ein wütender Jüngling in den Fluß und sogleich
erblindeten dessen Augen. Der Fluß aber erschrak, da er den
Märtyrer Christi empfing, und mit gehobenen Wogen legte er seinen
Leichnam auf einen hervorragenden Felsen. Dann kam auf Gottes
Befehl ein Adler ^) und schützte ihn mit ausgebreiteten Flügeln.
Aber der heilige Florian erschien in einer Vision einer gott-
ergebenen Matrone und zeigte ihr den Ort, wo sie ihn begraben
sollte. Auf die Mahnung dieses Gesichtes spannte nun das Weib
sogleich die Zugtiere an, fuhr zum Flusse, verbarg ihn (den Leich-
nam) unter Gesträuch und führte ihn zu dem Orte, wo sie ihn
begraben sollte. Doch als die Zugtiere ermatteten, bat das Weib
zitternd den Herrn, ihr zu helfen. Und sogleich entsprang am
selben Platze eine reichliche Quelle und die erquickten Tiere führten
ihn zu jenem Orte und sie begrub ihn. An diesem Orte aber
geschehen viele Heilungen und alle, die im Glauben bitten, werden
Gottes Barmherzigkeit erlangen; denn die Heiligkeit des Lebens
und die Standhaftigkeit des Glaubens krönt die Kämpfer Christi
und führt sie mit der Palme des Martertodes zum ewigen Leben
durch die Hilfe des ewigen Königs, des Herrn Jesu Christi, der
mit dem Vater und dem heiligen Geiste lebt und wahrer Gott
bleibt in Ewigkeit. Amen."
Diese älteste Fassung der Legende ist zugleich die knappste;
alle späteren sind Erweiterungen. Gemeinsam ist ihnen die Ten-
denz, die Stellung des heiligen Florian zu heben: „Die zweiten
Akten der Legende nennen ihn bereits princeps officii, die dritten
militiae princeps. Nach der jüngsten Bearbeitung ist er schon
Befehlshaber der kaiserlichen Truppen im östlichen Bayern. Im
vierzehnten Jahrhundert heißt er tribunus militum, im sechzehnten
eques Pannonicus et Noricorum militiae praefectus." 2) Wir werden
sehen, daß die bildlichen Darstellungen bis ins 16. Jahrhundert
hinein dieselbe Tendenz verfolgen.
Der Name der „gottergebenen Matrone", die den Leichnam
des Heiligen birgt, begegnet zuerst in einer metrischen Bearbeitung
der Legende, die Altmann, ein Chorherr des Stiftes St. Florian,
im 12. Jahrhundert vorgenommen hat. Dieser Name (Valeria) kehrt
(mit dem Zusatz vidua) in einer in der Krypta von St. Florian
eingemauerten Grabinschrift wieder, deren (gotische) Charaktere auf
^) Der Adler bildet nun mit dem zweigeteilten Kreuze das Kapitel-
wappen des Stiftes St. Florian.
2) Mühlbacher a. a. 0. S. 435.
das 13. Jahrhundert hinweisen; doch glaubt Wilhelm Kubitschek/)
der zuletzt über die Inschrift gehandelt hat, daß in ihr die im
13. Jahrhundert erfolgte Erneuerung eines älteren Originals vorliege.
So viel genüge über die Legende selbst; wir wenden uns nun
ihren bildlichen Darstellungen zu.
IL
Die beiden oben erwähnten, seit kurzer Zeit im Besitze des
Museums befindlichen Holztafeln von der Größe 39 : 60 cm , die
offenbar einst zu den Flügeln eines größeren Altarwerkes gehörten,
stammen angeblich aus Dimbach. Sie befanden sich in einem sehr
schlechten Erhaltungszustand, aber was an ihnen noch zu retten
war, wurde durch die kundigen und umsichtigen Bemühungen Josef
Strabergers gerettet, so daß sie sich heute wieder in der alten
klaren Frische ihrer Bemalung präsentieren. An den beschädigten
Stellen zeigte sich, daß die Holztafeln mit einer kreidegrundierten
Leinwand überzogen und darauf erst die Farben (in Eitempera)
gesetzt sind.
Von den vier Bildern weisen zwei noch den alten Goldgrund
(mit einem Brokatmuster), die anderen bereits einen realistisch
farbigen Hintergrund auf. Jene eröffnen, diese beschließen die
Erzählung. Diese selbst greift die folgenden vier Szenen der Legende
auf: Gefangennehmüng, Verhör, Marter und Überführung der Leiche
nach ihrem Begräbnisort. Sämtliche Szenen, besonders aber die
drei ersten, gehören der typischen Auswahl an, die die christliche
Kunst in ihrer Legendendarstellung von jeher bevorzugt hat; es ist
überflüssig, auf die berühmten Beispiele dies- und jenseits der Alpen
besonders zu verweisen.
Das erste Bild, das die Gefangennehmung darstellt (Tafel I),
eröffnet den Blick auf eine augenscheinlich mehrbogige, aus Quadern,
die mit Eisenklammern verbunden sind, aufgeführte Brücke mit
niedrigem Geländer in Ziegelbau; links verwehrt ein Schlagbaum
Wagen und Reitern den Weg. Im Hintergrunde links sind ein
baumbestandener Hügel und an seinem Fuß ein paar stattliche
Gebäude angedeutet, rechts erhebt sich ein von Bäumen und einem
festen Schloß bekrönter Fels.
Auf der Brücke nun wird der Heilige (kenntlich an dem
gelben Nimbus) von zwei Schergen und ihrem Anführer gefangen
') Kubitschek „Römerfunde aus Oberösterreich" (Mitteilungen der Zentral-
kommission, dritte Folge, Bd. II, S. 270 ff.).
Jaliresl3ericht des Museum Erancisco-Carolinum in Linz, 1903. Tafel II.
genommen. Mit sanft zur Seite geneigtem Kopfe läßt er (im Ein-
klang mit der Legende) willig über sich ergehen, was er selbst
herausgefordert hat; zu diesem Ausdruck der Milde stimmt vor-
trefflich das blonde, langgelookte Haupthaar und der kurze blonde
Vollbart. Auffallend ist seine Tracht: Ritterrüstung, roter Mantel
und roter Hut mit hermelinbesetzter Krempe.
Ihm gegenüber der Hauptmann hält in der Linken eine Arm-
brust, in der Rechten das eine Ende der Fessel gefaßt, die um die
Handgelenke des Heiligen geschnürt ist. Nicht ganz klar ist die
Hantierung der beiden Häscher, die jedenfalls die Fesselung zu ver-
mehren und zu verstärken geschäftig sind. Der Hauptmann trägt über
einer roten Haube eine weiße runde Filzmütze mit Straußenfedern,
einen hellroten, geschlossenen und gegürteten Rock, enganliegende
weiße Beinkleider und hohe lederne Stulpenstiefel. Von den beiden
Schergen ist der eine gepanzert, der andere mit grünem Rock, an dessen
Gürtel eine Tasche hängt, und knappen gelben Hosen bekleidet.
Im zweiten Bilde, der Darstellung des Verhörs (Tafel H), wird
der gefesselte Heilige vor den Statthalter Aquilin geführt. Die
Szene geht in einem gemauerten Innenraume vor sich, aus dem
zwei Fenster, ein kleines rechts und ein sehr breites links, den
Blick ins Freie führen: rechts auf den goldgrundierten Himmel,
links in eine hügelige Flußlandschaft mit Gebäuden.
Unter einem grünen gemusterten Thronhimmel, auf einem
durch vier Stufen über den Boden erhöhten Podium thront der
Statthalter auf niederem Sitz, der mit einem goldbrokatenen, troddel-
verzierten Polster belegt ist; ein Goldbrokat -Teppich hängt über
der Schranke, die den Thronsitz gegen das Publikum abschließt
und auf die der Statthalter breit seine Arme auflehnt.
Dieser selbst ist weißbärtig und von auffallend großen Gesichts-
formen (Mund, Nase, Ohr); sein roter Mantel hat weite Ärmel,
darin sich wechselseitig die Hände verbergen, sein Haupthaar ist
unter einer goldbrokatenen Haube verborgen, auf der das kühn-
geschweifte rotsamtene Barett sitzt.
Florian wird, an den Händen gefesselt, dem Statthalter von
zwei Schergen vorgeführt; es sind nicht die nämlichen, die ihn
arretiert haben; dagegen wird an der Erscheinung des Heiligen
selbst das Bemühen des Künstlers deutlich, an der im vorhergehenden
Bilde gegebenen Schilderung festzuhalten. Freilich ist diese Absicht
nicht pedantisch durchgeführt, weder was das Gesicht, noch was
Einzelheiten der Tracht angeht (so fehlen z. B. hier der Hermelin-
krempe des Hutes die charakteristischen schwarzen Schwänzchen).
8
Ruhig und aufmerksam betrachtet der Heilige den Richter,
der seinerseits dem Vortrage des einen Schergen zu lauschen scheint.
Dieser, der zur Rechten Florians steht, den er am Strick gefesselt
hält, begleitet seine Rede mit einer bezeichnenden Bewegung der
Rechten; bärtig und kahlköpfig, scheint er seiner Tracht nach eine
höhere Charge zu bekleiden als seine Gefährten. Seine Beinkleider
sind enganliegend und weiß, sein Wams aus zweierlei Tuch, einem
weißen, grüngestreiften und einem gelblichen, an den Oberarmen
gebauschten. In seinem Gürtel steckt ein kurzer Dolch. Sein Be-
gleiter (zur Linken des Heiligen) in derbem, grünem Rocke und
gelben Hosen, mit einem dicken froschähnlichen Gesicht, lüftet
ehrerbietig die Mütze vor dem Statthalter. Im Hintergrunde dieser
Gruppe tauchen noch zwei andere bärtige Köpfe auf.
Das dritte Bild, das das Martyrium des Heiligen darstellt
(Tafel IH), überrascht zunächst durch den blauen Himmelshintergrund.
Am diesseitigen, abschüssigen Ufer eines Flusses (oder Sees? dies
geht aus dem Bilde selbst nicht hervor), an dessen jenseitigem Rande
ein begrünter Berg mit einer Ortschaft zu seinen Füßen sich erhebt,
ist vor einem großen grünen Baume eine Gruppe von drei Figuren
angeordnet. Unter ihnen sind auf den ersten Blick Florian und
Aquilin erkennbar, obwohl auch hier an dem früher geschilderten
Typus nicht gerade ängstlich festgehalten wird.
Auf der Rasenböschung des Ufers sitzt der Heilige, nackt
bis auf einen weißen Schurz, der seine Lenden verhüllt. Seine
Hände sind auf dem Rücken gefesselt, sein Oberkörper wird durch
die schwere Last eines gewaltigen braunen Mühlsteines vornüber-
gebeugt, der mit einer Eisenkette am Halse des Märtyrers befestigt
ist. Köstlich naiv ist der Zug, daß Florian, in schaudernder Angst
vor dem Wasser und mit einer instinktiven Bewegung, das rechte
Bein emporhebt und zurückzieht. Sein Antlitz drückt Kummer aus.
Der ganzen Darstellung des Martyriums haftet nichts von jenen
Übertreibungen an, mit denen die altdeutsche Kunst in ähnlichen
Fällen auf die allerdings sehr starken Nerven ihres robusten Publi-
kums zu wirken suchte.
Noch sitzt der Heilige auf der Böschung, aber im nächsten
Moment wird ihn der mächtige Stein, der bereits ins Wasser sinkt,
mit hinabgezogen haben. Doch noch schneller hat die Strafe Gottes
den Henker ereilt, der (in gelben Hosen und gelbem Rock, den
Kopf mit einer schwarzen Haube bedeckt) im Hintergrunde die
Arme mit jener hilflos tappenden Bewegung vorstreckt, die für den
plötzlich Erblindeten charakteristisch ist. Dies ist unleugbar vom
Ja]ires])ericlit des Museum Francisco-Carolinuni in Linz, 1903. Tafel III.
f
9
Maler fein beobachtet; recht naiv ist dagegen wieder die Schilderung
des physiologischen Vorganges der Erblindung selbst: die Augen
sind aus ihren Höhlen gefallen und rinnen über die Wangen; unter
den geschlossenen Lidern dringt das Blut hervor.
Während dies geschieht, öffnet sich der Himmel und in den
Wolken erscheint Christus in der Glorie, um für seinen Bekenner
zu zeugen. Auf diese himmlische Erscheinung ist der Blick Aquilins
gerichtet, auf sie bezieht sich die staunende Gebärde seiner Rechten.
Im Mittelgrunde des Bildes aber ruht auf einer kleinen Er-
hebung im Flusse die angeschwemmte Leiche des Heiligen; über
ihr schwebt ein großer schwarzgefiederter Adler mit gelbem Sohnabel
und gelben Krallen.
Wir sehen also hier zwei zeitlich auseinander liegende Momente
der Erzählung auf einem und demselben Bilde dargestellt, vermöge
einer künstlerischen Freiheit, die sich die Malerei älterer Zeiten
oft genommen hat und die nun der Gegenwart wunderlich vorkommt.
Auch das letzte Bild des Zyklus, das die Bergung des Leich-
nams durch die heilige Valeria darstellt (Tafel IV), führt uns ins
Freie. Umzäunte Wiesen, ein felsiger Hügel mit Bäumen und ein
festes Gebäude mit Turm und Erkern bilden den Mittel- und Hinter-
grund; vorn zieht eine steinige Straße, diesseits welcher eine Quelle
fließt (nach der Legende: entspringt). Vor dieser Quelle nun macht
ein Ochsengespann mit einem Leiterwagen Halt, der mit Laubwerk
beladen ist, aus dem der Kopf des Heiligen hervorragt. Die Lenkerin
des Gespanns,^) eine stattliche Frau in rotem Mantel und weißem
Kopftuch, sucht ihre Tiere mit der Gerte anzuspornen; aber in
demselben Moment trifft ihr Blick den Adler, der sich vorn an
der Quelle niedergelassen hat und gleichsam auffordernd zu der
Matrone aufsieht.
Blutlose Lippen, blasse Wangen und die geschlossenen Augen
charakterisieren hier den Tod im Antlitz des heiligen Florian, das
aus den früheren Darstellungen blühend hervorleuchtete,
III.
Auf den ersten Blick lehren uns die geschilderten vier Bilder,
daß wir es in ihnen nicht mit den Werken eines Künstlers, sondern
mit den treufleißigen Arbeiten eines Handwerkers zu tun haben.
Freilich aber merken wir auch ihnen an, daß zu ihrer Zeit Kunst
und Handwerk nicht so scharf voneinander geschieden waren wie
heute und neben ihren Schwächen stehen ebenso unleugbare Vorzüge.
^) Die obere Hälfte dieser Figur ist leider stark zerstört.
10
Zu jenen gehört der Mangel perspektivischer Kenntnisse, der
besonders in dem Unvermögen, einen Innenraum richtig zu schildern,
deutlich wird. Ferner eine Unfähigkeit, die auftretenden Figuren
in eine enge Beziehung zueinander zu bringen; ihre Blicke suchen
sich gegenseitig, ohne sich zu finden. Einzelheiten wie das Ochsen-
gespann (Tafel IV) lassen viel zu wünschen übrig, die Schilderung
des landschaftlichen Elements bewegt sich durchaus in schematisohen
Formen, die Erzählung könnte mitunter lebhafter sein.
Dagegen fehlt es den Bildern aucht nicht an wahrhaft künst-
lerischen Qualitäten, die so stark sind, daß sie den überwiegend
angenehmen Eindruck der Malereien bestimmen.
Vor allem ist die farbige Gesamthaltung der Bilder vorzügUch,
mit wirklichem Sinn für koloristische Werte und die abgewogene
Austeilung warmer und kalter Töne; besonders schön gestimmt sind
die beiden Malereien auf Goldgrund. Die Vorliebe für satte, kräftige
Farben teilt ihr Urheber mit der ganzen deutschen Kunst seiner Zeit.
Ferner erfreuen charakteristische Einzelheiten, wie zum Bei-
spiel der famose Kopf des Schergen, der seine Kappe zieht (Tafel II)
oder die vorzügliche Schilderung der Ruhe des Richters auf der-
selben Darstellung. In solchen Dingen, auf deren manche schon
oben hingewiesen wurde, bewährt sich die eigentümlichste Kraft der
altdeutschen Malerei, die aus ihrem engen und festen Zusammenhange
mit der Naturbeobachtung entsprang und die nicht nur das hohe
Kunstwerk der Dürerschen Werkstatt verklärte, sondern auch einen
Schimmer auf die Arbeit des kleinen ländlichen Meisters fallen ließ.
Mit besonderer treuer Liebe hat der Maler den Kopf des
Heiligen behandelt, der einzige, der mit Bewußtsein einer gewissen
idealen Schönheit angenähert ist. Wie fromm blickt er bei der Ver-
haftung drein, wie gleichmütig ergeben auf den Richter, wie traurig
vor seinem Tode! Mit welcher liebevollen Sorgfalt sind insbesondere
seine schönen langen blonden Haarlocken gemalt, mit ihren spitz-
pinselig aufgesetzten Lichtern. Diese Art der Haarmalerei war ja
bekanntlich ein Ruhm der altdeutschen Kunst, wie viele Exempel
und die hübsche kleine Geschichte von Dürers Begegnung mit
Giovanni Bellini in Venedig lehren.
Was das Verhältnis des Malers zu seinem Stoffe betrifft, so
fallt in die Augen, daß im allgemeinen der Anschluß an die Legende
sehr eng ist. Erst beim genauesten Vergleichen ergeben sich einige
Abweichungen.
So weiß die Legende in der uns vorliegenden ältesten Form
einerseits nichts davon, daß der heilige Florian auf der Ennsbrücke
Jahresbericht des Museum Irancisco-Carolinum in Linz, 1903. Tafel IV.
I
11
verhaftet wird (vgl. dagegen Tafel I), anderseits läßt sie ihn von
der Ennsbrücke hinabgestürzt werden (vgl. aber Tafel III). Diese
seltsame Divergenz läßt sich am ehesten durch eine Verwechslung
auf Seiten des Malers erklären ; ihm war die Geschichte des Heiligen
gewiß nur mündlich überliefert worden und da konnte ihm der
kleine Irrtum leicht passieren.
Ferner fällt auf, daß der Maler den Adler auch dort einfuhrt,
wo die Legende nichts mehr von ihm weiß: bei der Überführung
des Leichnams des Heiligen (Tafel IV). Hier hat er aber augen-
scheinlich bloß die Funktion, die heilige Valeria auf den wunder-
baren Quell aufmerksam zu machen, der die ermatteten Zugtiere
erquickt, die dann ihren Weg fortsetzen bis zu der Stelle, die sich
der Heilige selbst zum Grabe bestimmt hatte und an der sich
heute das herrliche Barockstift St. Florian erhebt.
Die entschiedenste Abweichung vom ältesten Texte der Legende
liegt aber in der äußeren Ausstattung der Persönlichkeit des heiligen
Florian selbst. Während dort nichts auf einen höheren Hang des
Mannes hindeutet, tritt er hier (siehe Tafel I und II) nicht nur
als Ritter, sondern geradezu als Fürst auf; er trägt über der Rüstung
den roten Mantel i) und auf dem Haupte die rote Fürstenmütze
mit aufgeschlagener Hermelinkrempe.
Aber mit dieser Auffassung des Heiligen steht unser Maler
durchaus nicht vereinzelt da. Wir saheu, daß die späteren Bearbeiter
der Legende ihr insofern vorgearbeitet hatten, als sie bemüht
waren, die Stellung, die der Heilige schon in seinem irdischen
Dasein eingenommen hatte, zu erhöhen. Und wir können an einer
ganzen Reihe von Einzeldarstellungen des heiligen Florian aus dem
15. Jahrhundert nachweisen, daß das gleiche Streben damals auch
die bildkünstlerische Gestaltung seines Typus bestimmte. Ein kurzer
Gang durch die interessante Kunstkammer von St. Florian kann
uns darüber lehrreichen Aufschluß geben.
In einem der gotischen Glasfenster, die aus der durch ihre
Schnitzaltäre berühmten Leonhardskirche in Pesenbach stammen
und dem Jahre 1486 angehören, erscheint der heilige Florian in
grünem Rock mit goldenem Gürtel, roten Beinkleidern, rotem, weiß-
gefüttertem Mantel und rotem Herzogshut mit weißgefütterter Krempe.
In der Linken hält er die Fahne, mit der Rechten den Schild. 2)
') Auch der rote Mantel ist für den fürstlichen, ja königlichen Rang
im 15. Jahrhundert charakteri>ttisch , vgl. Weiß, Kostümkunde III, 1, S. 258 ff.
«) Vgl. Czerny a. a. O. S. 68.
12
Gleichfalls in rotem Mantel und rotem Herzogshut mit weißer
Krempe zeigt ihn ein Flügelaltar von 1487 mit dem Monogramm WS.
Ein blondlockiger Kitter mit Fahne und Schwert, hält er hier bereits
den Wasserkübel in der Linken, um ihn über ein rechts unter ihm
befindliches (sc. brennendes) Gebäude auszuschütten. Dieser Zug ist
für ihn bekanntlich bis auf den heutigen Tag charakteristisch geblieben.
Rüstung, Mantel und Herzogshut zeichnen ihn auch an der
reizenden Marmorstatuette des 15. Jahrhunderts (aus der ab-
gebrochenen Kirche in Rohrbach) aus, die zum Teil (zum Beispiel
an den Locken) Vergoldungen zeigt, i) Er gießt den Eimer über ein
gegiebeltes, spitzbogiges Haus aus und lehnt dabei in einer etwas
koketten Bewegung Oberkörper und Kopf stark zurück.
Wieder als gepanzerter Ritter mit Helm und Helmbusch,
Schwert, Panier und Kübel tritt er auf dem rechten Seitenflügel
eines Tafelbildes des 15. Jahrhunderts auf. Hier setzt er den
linken Fuß auf einen Fels, im Hintergrunde ragt eine Burg auf.
Damit vergleiche man die Darstellung des Heiligen in der
Miniaturmalerei des 12., 13. und 14. Jahrhunderts und man wird
finden, daß auch hier durchaus die Tendenz vorherrscht, die Würde
seiner äußeren Erscheinung zu steigern. Wir verzeichnen hier die
Typen, die sich im Handschriftensohatze des Stiftes St. Florian
vorfinden, nach der Beschreibung Czernys.
A) (Vespertinale des 12. Jahrhunderts.) „Große Figur des
heiligen Florian, der Panier, Siegespalme und Schild mit dem Stifts-
wappen trägt." 2)
BJ (Missale des 13. Jahrhunderts.) „In langer Tunika und
Mantel, mit Palme, Schwert und Goldnimbus. Lange Haare um-
schatten das runde, unbärtige Gesicht." Ebenda eine zweite Dar-
stellung: „Mit rundem Kopf, frischem, jugendlichem Antlitz, langem
Rock und Mantel, hoher runder Mütze, Palme und Schwert." ^)
CJ (Missale der Florianer Kirche, 13. Jahrhundert.) „In langer
Toga, Purpurmantel, Spitzmütze, in der Linken Schild und Palme,
in der Rechten das Panier; das Gesicht rund, jugendlich, heiter,
mit Nimbus und langem Haar. " ^)
D) (Missale von Heinrich von Marbach, 1306.) „Der Heilige
in Kettenhemd und Kettenhosen, einen weiten, geschlitzten, grünen
1) Vgl. Czerny a. a. O. S. 94.
2) Ebenda S. 32 ff.
3) Ebenda S. 69 ff.
*) Ebenda S. 71.
13
Waffenrock darüber, die Linke am Schwertgriff, die Rechte mit
Panier und Tartsche. Das lange, reiche Haupthaar, welches ein
frisches, helles Gesicht umwallt, bedeckt eine niedrige, graue Mütze
mit aufgeschlagener, weiß gefütterter Krempe. Auf der Brust trägt
er einen ganz kleinen Schild mit dem Stiftswappen." ^)
In diese Typenreihe gliedern sich die beiden merkwürdigen,
überlebensgroßen Holzstatuen aus dem 13. Jahrhundert, die die Stifts-
tradition als Darstellungen des heiligen Florian bezeichnet, zwanglos
ein. 2) Wenn es sich uns um eine Geschichte der Entwicklung des
Floriantypus (als einer Einzelfigur) in der bildenden Kunst handeln
würde, so müßten wir diesen beiden wichtigen Werken eine eingehende
Untersuchung widmen; für unseren Zweck genügt es, darauf auf-
merksam zu machen, daß das größere dieser Bildnisse auch den
Herzogshut und über der Rüstung den roten Mantel zeigt.
Diese Beispiele könnten leicht vermehrt werden, aber schon
die angeführten dürften genügen, um erkennen zu lassen, daß
der Maler unserer Tafelbilder mit seiner Auffassung des Heiligen
nicht geneuert hat, sondern mitten in einer alten und langen
Tradition steht.
Erst in der Zeit, da man sich in der Kunst wieder eng an die
historisch-literarische Überlieferung anzuschließen begann, verlor der
heilige Florian nicht nur sein altdeutsches Kostüm, sondern auch
seinen hohen Rang und sinkt in den Darstellungen der Barocke
zum römischen Soldaten hinab, als den ihn die fiteste Fassung
seiner Legende zeigt. —
In dieselbe Zeit, als der Stil der vier Tafelbilder, weist uns
das Kostüm ihrer Figuren. Die breiten und „maulichten" Schuhe,^)
das Barett mit der kostbaren Unterkappe*) führen in die erste
Hälfte des 16. Jahrhunderts, wogegen weder die noch unzerschlitzten,
engen, langen Beinkleider sprechen, die sich auch in dieser Zeit
noch „bei allen Ständen forterhalten", 5) noch der „Tappert", der
auch noch lange unverdrängt neben der Schaube weiter existiert.
Zwanglos fügen sich dieser Zeitbestimmung die Form der Rüstung
(Plattenpanzer) und des Schwertes mit seiner einfachen 5- förmigen
Parierstange.
1) Vgl. Czerny a. a. O. S, 72 ff.
^) Genaue Beschreibung bei Czerny, S. 57 ff.
3) Weiß, Kostümkunde, III. 2, S. 606 und 618.
*) Ebenda S. 618.
s) Ebenda S. 609.
14
IV.
Szenen aus dem Leben des heiligen Florian erzählen ferner
die vier Hochreliefs auf der Innenseite der Flügel des Choraltars
der Kirche St. Florian in Bayern, i) Es handelt sich um den Schmuck
eines „gotischen Flügelaltars aus den ersten Jahren des 16. Jahr-
hunderts. Alt ist nur der Schrein mit den Flügeln, das übrige ist
modern gotische Ergänzung." ^)
Im Schrein sind unter dem Baldachin drei bemalte Holzfiguren
aufgestellt: links (vom Beschauer) der heilige Wolfgang mit dem
Bischofstab in der Rechten, dem Beil in der Linken, zu seinen
Füßen die Kirche; in der Mitte die heilige Anna selbdritt im viel-
verbreiteten reizvollen Typus jener Zeit (von dem zum Beispiel unser
Museum allein vier Exemplare aufbewahrt), das heißt in matronaler
Tracht und das Christuskind auf dem linken, Maria aber in Gestalt
eines jungen Mädchens auf dem rechten Unterarm wiegend; rechts
der heilige Florian selbst, in ritterlicher Rüstung, mit Mantel, Barett,
Fahne und Kübel. Das von langen Locken umwallte jugendliche
Gesicht ist auch in den Relief bildern festgehalten, desgleichen die
Tracht, die ihn auch hier als großen Herrn bezeichnet.
Die Auswahl der Szenen aus dem Leben des Heiligen deckt
sich nicht ganz mit jener auf unseren Florianbildern. Die Gefangen-
nehmung auf der Ennsbrücke, das Verhör vor Aquilinus und der
Todessturz in die Enns sind auch hier geschildert, aber an Stelle der
Überführung der Leiche nach St. Florian ist ihre Auffindung durch
die heilige Valeria, also ein vorangehender Moment, herausgegriffen.
Wir beginnen mit der ersten Szene, der Gefangennehmung
(Tafel V links oben). Diese ist von den Herausgebern der ..Kunst
im Königreich Bayern" mißverstanden worden; sie wird dort so
beschrieben: „Der Heilige wird von den Häschern auf die Brücke
geführt." Es hätte aber wirklich wenig Sinn gehabt, der Schilderung
des Sturzes von der Brücke die völlig gleichgültige Erzählung des
Hinführens auf die Brücke voranzuschicken. Auch würde dann das
Auge des Beschauers aufs wunderlichste kreuz und quer geführt,
da es rechts oben mit der Betrachtung beginnen, sie rechts unten
fortsetzen und dann wieder nach links oben umspringen müßte.
Was zu diesem Erklärungsirrtum führte, ist klar: von einer Ver-
^) Abgebildet auf Tafel 219 der „Kunstwerke im Königreich Bayern".
Erwähnt bei Sighart „Geschichte der bildenden Künste in Bayern" S. 429, 502, 580.
Sighart scheint sie aber nicht aus eigener Anschauung gekannt zu haben, da er
an der letzterwähnten Stelle von Tafelbildern aus dem Leben des Heiligen spricht.
2) Text dazu S. 1661.
Co
EH
CO
<=>
OS
5=1
PR
CO
Ha
15
haftung auf der Ennsbrücke weiß die Legende nichts. Aber die
uns vorliegende bildliche Tradition scheint nun einmal an diesem
Zuge festzuhalten.
Sowohl die auf fünf Pfeilern ruhende, quaderngemauerte Brücke
als auch die Landschaft im Hintergrunde sind, verglichen mit den
Figuren des Heiligen und der fünf Schergen, die ihn fesseln, von
einer un verhältnismäßigen Kleinheit; die Pfeiler der Brücke, auf
der die sechs Figuren sich zusammendrängen, sind etwa so hoch
wie die Unterschenkel der Figuren. Diese stilistische Seltsamkeit
fallt auf den Reliefs jener Zeit öfter auf und ist so zu erklären.
Wollte der Schnitzer das landschaftliche Element in seine Schilde-
rungen mit einbeziehen und damit naturalistisch -illusionistische
Wirkungen erzielen, so hätte er ihm die größere Hälfte des ver-
fügbaren Bildraumes opfern und die Gestalten der auftretenden
Personen sehr klein halten müssen; da es ihm aber gerade wesent-
lich an diesen Gestalten und der Darstellung ihrer Handlung lag,
er aber anderseits auf das landschaftliche Element, das sich gerade
zur Zeit Dürers übermächtig in die deutsche Kunst eindrängte,
nicht verzichten wollte, entschloß er sich zu diesem Auswege, auf
welchem allerdings das Lokale zum Charakter des Attributiven
herabgedrückt wurde.
Der Typus der Landschaft im Hintergrunde bleibt sich auf
allen vier Bildern ungefähr gleich; es sind Hügel, die sich nach
rückwärts emporziehen, mit Wegen, die auf ihren Höhen hinführen,
mit Baumgruppen, vereinzelten Häusern und einer festummauerten
kleinen Stadt mit hohem Torturm.
Das zweite Relief (Tafel V rechts oben) erzählt das Verhör
vor Aquilin in ungefähr derselben Weise wie auf unserem Bild
(Tafel IT), nur daß hier der Schauplatz ins Freie verlegt ist und
der Statthalter links im Bilde sitzt. Einige Einzelheiten stimmen
auffällig überein: wie dort thront Aquilin unter einem brokat-
geschmückten Baldachin, wie dort wird ihm der heilige Florian von
zwei Schergen vorgeführt, deren einer die Fessel hält, während der
andere vor dem Richter die Kappe lüftet. Nur daß hier Aquilin
nicht so gleichmütig verharrt wie auf unserem Bilde, sondern die
Linke erhebt, verwundert, einen seiner Großen als Gefangenen vor
sich zu sehen. Auch hier werden im Hintergrunde noch einige
Begleiter sichtbar.
Der Sturz in die Enns (Tafel V rechts unten) vollzieht sich
hier in engerem Anschluß an die Legende von der Brücke aus
(Vergl. dagegen Tafel III). Im Vordergrunde bücken sich zwei
16
Kriegskneohte, um den heiligen Florian an den Schultern zu fassen
und über den Brückenrand zu stoßen. Er ist, Vom Gewicht des
Mühlsteines (der hier allerdings in sehr kleinem und zierlichem Maße
gehalten ist)^) niedergezogen, mit gefesselten Händen in die Knie
gesunken; aber sein Antlitz ist ruhig und gottergeben emporgewandt.
Im Hintergrunde dieser Gruppe assistieren vier weitere Schergen.
Am ansprechendsten hat der Künstler seine Aufgabe in dem
Relief gelöst, das die Aufßndung der Leiche des Heiligen darstellt
(Tafel V rechts unten); hier liegt eine wunderbar milde und fried-
liche Stimmung über dem Ganzen. Ein Fluß durchzieht die Land-
schaft, an dessen jenseitigem Ufer sich ein hügeliges Gelände erhebt;
ein Weg schlängelt sich bergan, feste Bauten sind in die Gegend
verstreut. Hart am jenseitigen Ufer des Flusses werden (in richtiger
perspektivischer Verkleinerung) zwei Gestalten sichtbar, in deren
einer wir Aquilin, in deren anderen wir einen seiner Trabanten
erkennen. Erstaunend öfiPnet der Statthalter seine Rechte, mit der
Linken zeigt er auf den Gegenstand seiner Verwunderung, den Vor-
gang auf dem diesseitigen Ufer des Flusses.
Hier erblickt man den Leichnam des Heiligen, den der Fluß
wieder ausgeliefert hat, auf dem Boden ruhend, ganz in der Stellung
eines friedlich Schlummernden, unzerstört von den Gewalten des
Wassers; noch schmücken ihn Mantel und Barett, noch hängt aber
auch der Mühlstein an seinem Halse. Mit ausgebreiteten Schwingen,
drohend geöffnetem Schnabel und gezückten Krallen schwebt ein
mächtiger Adler über ihm, bereit, jede Unbill von dem kostbaren
Leichnam abzuwehren. Zu dessen Häupten aber steht seine Retterin,
eine innige, rührende Gestalt in Rock und weitem Mantel, die zarten
Hände still über der Brust faltend; gar anmutig dringt ihr junges
Gesicht aus der dichten Verhüllung des kleidsamen Kopfbunds
hervor. Es liegt wie ein goldener Abglanz des Wunders über dem
Frieden dieses Bildes.
Das künstlerische Verdienst dieser Reliefs ist nicht gering.
Sie haben ihre unleugbaren Mängel, gewiß; die Figuren sind mit-
unter (zum Beispiel im Verhör) ungeschickt in einen Klumpen geballt,
ihre Stellungen und Bewegungen könnten mitunter freier und natür-
licher, der Ton der ganzen Erzählung lebhafter sein; so ist zum
Beispiel die Person des heiligen Florian in den ersten drei Szenen
ein bißchen gar zu phlegmatisch und temperamentlos aufgefaßt, es
ist ein beinahe behäbiger Typus aus ihm geworden.
') D. h. er hat dieselbe attributive Kleinheit der Proportionen wie die
Brücke und aus demselben Grunde.
JahrestericM des Museum Francisco-Carolinum in Linz, 1903. Tafel VI.
17
Die Stärke dieses Künstlers liegt offenbar nach einer ganz
anderen Seite, nach der Seite der Schilderung des ruhig Zuständ-
lichen und Idyllischen hin. So ist denn, wie wir schon hervorhoben,
der Ton der Erzählung im dritten Bilde ganz wunderbar getroffen.
Aber auch sonst ist manches zu loben, vor allem die reiche und
realistische Charakteristik der Einzelheiten, als Köpfe, Trachten usw.
Im ganzen verdient das Werk vollauf das hohe Lob, das ihm von
Seiten der Herausgeber der „Kunstwerke im Königreich Bayern"
gespendet wird.^)
Zum Schlüsse sei noch der Vermutung Raum gegeben, daß
die Verschiedenheit, die zwischen unserem und dem bayerischen
Zyklus in der Auswahl der letzten Szene für die Darstellung der
Legende besteht, wohl mit der Entstehung unserer Tafeln innerhalb
des Patronatbezirkes des Stiftes St. Florian zusammenhängen dürfte.
Das eigentliche Wunder besteht ja in der Rettung und Auffindung
des Leichnams und diese Momente, nicht aber die Überführung
nach St. Florian, finden wir in den bayerischen Reliefs mit Recht
herausgegriffen; dagegen hatte die Darstellung der Überführung für
ein Werk größeres Interesse, das in der Umgebung des Stiftes auf-
gestellt zu werden bestimmt war.
V.
Die Gemäldegalerie des Stiftes St. Florian bewahrt als ihre
höchste Zierde einen Zyklus von zwölf gleich großen (110: 93 cm)
und auch stilistisch eng zusammengehörigen Tafelbildern aus dem
Anfange des 16. Jahrhunderts. Sie bildeten ursprünglich als sechs
auf beiden Seiten bemalte Holztafeln Bestandteile eines großen
Altars ä doubles battants; erst durch Engert, den Direktor des
Belvedere, der mit ihrer Restaurierung betraut war, wurden sie
auseinandergesägt. 2) Die Bilder tragen kein Monogramm, noch sind
sie datiert; aber eines der Bruchstücke eines kleineren Flügelaltars,
dessen Gemälde augenscheinlich von der Hand desselben Künstlers
stammen, der jene zwölf Bilder gemalt hat, trägt die Jahreszahl 1518;
damit stimmt die Stiftstradition überein, die diese Malereien sämt-
lich dem großen Regensburger Meister Albrecht Altdorfer zuschreibt.^)
Acht von den Darstellungen sind der Leidensgeschichte Christi
entnommen, zwei führen das Martyrium des heiligen Sebastian vor,
zwei andere betreffen die Legende des heiligen Florian.
») Textband S. 1661 ff.
=») Czerny a. a. O. S. 112.
^) Czerny ebenda.
18
Von diesen beiden zeigt eines das Verhör vor Aquilin, das
andere die Auffindung der Leiche durch die heilige Valeria; man
sieht, wir bleiben innerhalb der Szenenauswahl, die für die Dar-
stellung dieser Legende charakteristisch ist; und wir dürfen annehmen,
daß unter den verloren gegangenen Bildern sich auch eine Schilderung
der Gefangennehmung auf der Ennsbrücke, sowie des Todessturzes
des Heiligen sich befand.
Das Verhör des Heiligen (Tafel VI) geht in einem Saal vor
sich, der sich mit einem breiten Bogen, dessen Kassetten mit Ro-
setten verziert sind, gegen eine gotische Vorhalle im Mittelgrunde
öffnet, die ihrerseits den Blick auf einen freien Platz mit Spazier-
gängern, auf allerlei Gebäude und Berge im Hintergrunde frei läßt.
Links vorn in diesem Räume ist unter einem rotsamtenen
Baldachin, dessen grüner Vorhang zurückgenommen ist, das Tribunal
aufgerichtet. Hier thront in reichem Prunksessel, dessen Armlehne
in Form eines Hahnes gestaltet ist, Aquilinus, der von Gold und
Purpur starrt. Phantastisch ist sein Hut geformt, über dem rot-
samtenen Gewände trägt er einen ,,Goller" von Goldbrokat und
goldbrokatene Ärmel; in der gesenkten Rechten hält er einen
zepterartig verzierten Stab, seine linke Hand ist staunend erhoben:
offenbar ist er überrascht, einen seiner Großen von Schergen vor-
geführt zu sehen; es ist, als ob er seinen Augen nicht traute. Der
dunkle, sich emporsträubende Knebelbart verleiht seinem Antlitze
etwas Tyrannisches.
Zwei Gewaffnete führen ihm den heiligen Florian vor, indem
sie ihn an den Oberarmen festhalten ; der Kopf eines Dritten erscheint
hinten zwischen ihnen. Die Krieger gehen sehr glimpflich mit ihrem
Häftling um, wie sie ihn denn auch nicht gefesselt haben: sie
respektieren noch immer in ihm den großen Herrn. Dem entspricht
denn auch ganz und gar sein eigenes imposantes Auftreten und
seine Tracht.
Florian trägt auch hier über dem blauen Wams eine rote,
pelzverbrämte Schaube; das grüne Barett hält er in der Linken,
grüne Strümpfe, Kuhmäuler und ein Degen vollenden seine Aus-
stattung. Er ist reich geschmückt: an der doppelten Halskette
hängt eine große goldene Medaille, um seine Brust ist eine doppelte
goldene Ehrenkette gelegt, die Finger seiner Hände sind beringt.
Lange aschblonde Locken wallen auf seine Schultern nieder.
Die energische Gebärde seiner Rechten scheint eine Zumutung
abzuwehren, die ihm Aquilinus gestellt hat; die Zumutung, den
heidnischen Göttern zu opfern (Vergleiche die Legende). Über-
Jahresbericlit des Museum Prancisco-Carolinum in Linz, 1903. Tafel VII.
19
haupt ist sein ganzes Auftreten selbstbewußt, ja großartig. Hierin
unterscheidet sich die Auffassung des Malers wesentlich von der-
jenigen der oben behandelten Bildwerke, in denen der Akzent auf
die fromme Ergebenheit und Milde des Heiligen gelegt ist. Aber
im übrigen deckt sich das ikonographische Schema unseres Bildes
so sehr mit der entsprechenden Darstellung auf dem Linzer Bilde
und an dem bayerischen Altar, daß man beinahe versucht ist, ein
gemeinsames älteres Vorbild für diese drei Gestaltungen der Ver-
hörszene anzunehmen.
An künstlerischem Verdienst übertrifft freilich das Florianer
Bild jene Bildwerke weitaus. Nicht als ob es keine Fehler hätte:
der Scherge, der Florians rechten Arm hält und mit der eigenen
Rechten auf den Statthalter weist, ist gründlich verzeichnet und
vor allem viel zu klein geraten; auch sonst hapert es in der per-
spektivischen Zeichnung, zum Beispiel des Thronsessels. Der aus
gotischen und Renaissance -Elementen gemischte architektonische
Innenraum hängt nicht logisch und durchsichtig in sich zusammen
(was übrigens durchaus nicht gegen die Urheberschaft des Regens-
burger Baumeisters Albreoht Altdorfer sprechen würde, wie ein
Blick auf seine Augsburger „Geburt der Maria" lehrt. ^) Aber diese
Mängel werden durch große Vorzüge reichlich wett gemacht. Klar
und frisch strahlen die Farben, nicht anders, als ob das Bild gestern
gemalt wäre, deutlich und lebhaft ist die Erzählung des Vorganges,
voller Leben die psychologische Charakteristik, reich und malerisch
die Schilderung der Trachten und des Milieus. Und wenn oben
gesagt ist, daß das Palastinterieur eine Prüfung auf seinen organischen
Zusammenhang hin nicht verträgt, so muß doch auch anderseits
betont werden, daß es dem Künstler (im Gegensatze etwa zu den
Malern der italienischen Hochrenaissance wie Raffael) auch gar nicht
darauf ankam, sondern daß er sich hier mit der Erweckung eines
Eindruckes im ganzen und großen (nicht gar viel anders als
die modernen Impressionisten) begnügte und daß er dieses Ziel
hier wie anderwärts mit so großem Erfolge erreicht hat, daß man
ihn füglich zu den Initiatoren der deutschen Architekturmalerei
rechnen darf.
Das Bild, das die Auffindung der Leiche durch die heilige
Valeria schildert (Tafel VII), ergreift dieselbe Szene wie das ent-
sprechende Relief des bayerischen Altars; aber weiter erstreckt sich
^) Diesen Mangel teilt A. A. mit seinem groi3en Zeitgenossen Dürer.
Wie viele von den Innenräumen in seinem „Marienleben" zum Beispiel sind
auch nur architektonische Möglichkeiten ?
20
der Zusammenhang zwischen den beiden Bildwerken nicht. Dort
ging die Szene in freier Landschaft vor sich, hier spielt sie sich
vor dem burgartigen Hause Valerias ab; dort war die Witwe allein,
hier ist sie von einem Schwärm dienender Frauen und Mägde
umgeben; dort sahen aus der Ferne, vom jenseitigen Flußufer, der
Statthalter und ein Gefolgsmann dem Wunder zu, hier deutet alles
darauf hin, daß die Bergung des Leichnams heimlich und in aller
Eile geschieht.
Das kalte Licht der ersten Morgenfrühe beleuchtet die Szene,
die Nacht ist kaum vergangen, wie uns die Kerzen und Laternen
in den Händen der Frauen sagen. Die Legende erzählt ja, daß
Valeria im Traume zu ihrem Werke aufgefordert worden sei; da hat
sie sich nun, erzählt der Maler weiter, im ersten Morgengrauen mit
ihren Begleiterinnen aufgemacht, um den Heiligen zu suchen. Der
Fluß strömt in der Nähe ihres Palastes vorbei und hier, an einer
seichten Uferstelle, finden sie den toten Märtyrer.
Der Zusammenhang der (an und für sieh sehr malerisch
Avirkenden) Architekturen im Mittel- und Hintergrunde des Bildes
ist wieder undurchsichtig. Rechts vorn steigt ein aus Ziegeln
gemauerter halber Bogen auf, links tragen Pfeiler einen kleinen
schuppenartigen Bretterverschlag; von diesen ruinenhaften Bauten im
Vordergrunde führt eine zinnenbewehrte Mauer zu einem getürmten
festen Gebäude im Hintergrunde, von dem weiter links noch eine
kleine säulengetragene Vorhalle sichtbar wird, zu der eine steinerne
Treppe emporführt. Die Tür ist offen, hier scheinen Valeria und
die Ihrigen den Palast verlassen zu haben.
Drei von den dienenden Frauen, mit aufgeschürzten Röcken
imd Armein, sind beschäftigt, die angeschwemmte Leiche aus der
Wasserlache zu heben, während vier andere Frauen leuchten und
zusehen. Valeria selbst, durch ihre Schönheit und reiche Tracht
sofort kenntlich, kniet am Kopfende des Leichnams, gegen den sie
sich mit anbetend gefalteten Händen vorneigt. Der Leichnam ist
mit schonungslosem Realismus gemalt: grau mit grünlichen und
gelblichen Tönen, von dem durch blutige Beulen entstellten Kopfe
hängen die Haare in dicken, nassen Flechten nieder. Freude und
Demut strahlen im Antlitze Valerias, die überaus prächtig gekleidet
ist; unter ihrem Kopfschleier, an dessen Zipfeln Perlen hängen,
schimmert eine edelsteingeschmückte goldene Haube durch, Rock
und Leibchen sind von grünem Samt mit Ärmeln und Brustsaum
von Goldbrokat, goldene Troddeln hängen am Gürtel nieder; das
Untergewand, das auch an den geschlitzten Unterärmeln in weitem
21
Bausche hervorquillt, ist blaßrosa; an dem goldenen Halsband ist
ein Rubin befestigt.
Auch an diesem Bilde fallen allerhand Verzeichnungen auf,
ohne doch den vorzüglichen Gesamteindruck empfindlich zu beein-
trächtigen. Und auch hier schließt sich die Darstellung nicht so
eng an den frommen Ton der Legende an wie im Relief des baye-
rischen Altars, es fehlt zum Beispiel der wunderbare Adler, sondern
es ist vielmehr eine gewisse weltliche Freude des Malers an prächtiger
Ausstattung seiner Szene durch Anbringung reicher Hintergründe,
vieler Figuren und mannigfaltiger Trachten zu spüren.
Czerny (a. a. O. S. 111) nimmt mit großer Wahrscheinlichkeit
an, daß die Bilder, zu denen die beiden besprochenen gehören,
Überbleibsel des Altares sind, den der kunstsinnige Propst von
St. Florian, Peter Maurer, im Jahre 1509 zu Ehren des heiligen
Sebastian weihte. Auf den heiligen Sebastian bezieht sich nicht
nur die unter diesen Bildern befindliche Darstellung des von Pfeilen
durchbohrten römischen Märtyrers, sondern auch die Darstellung
seiner Mißhandlung mit Stockprügeln, welcher der von den Pfeilen
unverwundete Heilige schließlich erlag. Bis jetzt wurde dieses
Bild immer für die Florianlegende in Anspruch genommen; nur
der feinsinnige Czerny äußerte gesprächsweise (wie ich einer freund-
lichen Mitteilung des Stiftshofmeisters von St. Florian, des Herrn
Johann B. Langthaler, entnehme) seinen Zweifel an dieser Erklärung.
Diesen Zweifel können wir jetzt mit um so größerer Bestimmtheit
aussprechen, als unsere Untersuchung gezeigt hat, daß eine Dar-
stellung der Stäupung des Heiligen im ikonographischen Schema
seiner Legende in der deutschen Kunst der ersten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts keinen Platz hat.
Allerdings zeigt die Darstellung der Stäupung die gleichen
architektonischen Motive wie jene des Verhörs; dies beweist aber
gar nichts, da genau dieselben Motive (helle Pfeiler mit braunen
Verkröplüngen, Tonnengewölbe mit vergoldeten Rosetten in den
Kassetten, Fensterrosen und Mosaikfußboden) sich auch in der dem
Passionszyklus angehörigen Darstellung der Dornenkrönung wieder-
finden. Wir sehen daraus, daß diese Motive sozusagen dem Formen-
repertoire des Meisters dieser zwölf Bilder angehörten.
Wir dürfen mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß sich
unter den verloren gegangenen Bildern des Sebastianaltars auch die
Darstellungen der Gefangennehmung und des Martyriums des heiligen
Florian befanden. Wie der Maler, der auf jeden Fall dem Albrecht
Altdorfer und seiner Werkstatt sehr nahe stand, den Sturz des
22
Heiligen von der Ennsbrücke dargestellt haben mag, davon können
wir uns ganz gut vor einem Bilde Altdorfers eine Vorstellung
machen, das den Sturz des kroatischen Heiligen Quirinus von der
Günsbrücke darstellt; es befindet sich in der Galerie von Siena und
schildert die Szene höchst eindrucksvoll. Der Augenpunkt ist sehr
tief genommen, wir sehen durch die hölzernen Pfeiler der Brücke
auf den Fluß und die Uferberge, hoch oben am Brückenrand, in
schwindelnder Höhe über dem Flusse, kniet der nackte, an einen
mächtigen Mühlstein gekettete Bischof von Sisseg, dicht umdrängt
von einer höhnenden Schergen- und Zuschauerschar, i)
Die Frage, ob die interessante Bilderreihe des Stiftes St. Florian
von der Tradition mit Recht dem Regensburger Meister zugeschrieben
werde, ist im Laufe der letzten Jahre verschiedentlich beantwortet
worden. Robert Stiaßny, dem das Verdienst gebührt, zuerst weitere
Kreise auf den Florianer Zyklus aufmerksam gemacht zu haben,
hat es bezweifelt („Zeitschrift für bildende Kunst", 1891, S. 256 fF. ;
ebenda 1893, S. 239). Aber sowohl Max Friedländer 2) als auch
T. Sturge Moore ^), die beiden Altdorfer Monographen, haben ihn
in den Katalog der Werke des Meisters aufgenommen; jener freilich
mit dem Vermerke, daß die Zuteilung noch einer Nachprüfung
bedürfe. Volle Sicherheit wird uns erst eine genaue stilkritische
Vergleichung der Bilder des Zyklus mit den sicheren Werken Alt-
dorfers geben; wir hoffen, eine solche Untersuchung im nächsten
Jahresberichte den Lesern vorlegen zu können.
Dr. Hermann Ubell.
I
^) Das Gemälde gehört einem Zyklus von Bildern aus der Legende des
Heiligen an, die in den Maßen und in der Behandlung übereinstimmen. Sie
befinden sich in Siena und im Germanischen Museum.
^) Max Friedländer, „Albrecht Altdorfer, der Maler von Regensburg",
Leipzig, 1891, S. 37 ff.
») „Altdorfer" by T. Sturge Moore, London 1900, 8. 47.
Das Vorkommen
von Cordierit und Cordierit- Gesteinen
bei Linz
und ein Vergleich mit den diesbezüglichen
Vorkommnissen im Bayerischen Wald
nebst einer
Erklärung ihrer Entstehungsweise.
Von
Rud. Handmann S. J.
-►-♦-*-
J_Jie verschiedenen Arten von Cordierit und Cordieritgesteinen
sind zweifelsohne zu den interessantesten Mineralien, beziehungsweise
Gesteinen zu rechnen. Daß das diesbezügliche Vorkommen bei
Linz keineswegs ein bloß untergeordnetes ist, werden nachfolgende
Auseinandersetzungen zeigen. In denselben soll zunächst das Vor-
kommen von Cordierit und der betreffenden Gesteinstypen dargelegt
und hierauf nach Schilderung der Verhältnisse im fast angrenzenden
Bayerischen Wald (nach den Beobachtungen und Untersuchungen
Dr. Oümbels) die Cordieritgesteine beider Lokalitäten in Vergleich
gezogen werden. Da in neuester Zeit Üniversitäts-Professor Doktor
E. Weinschenk die petrographischen und geologischen Verhältnisse
des Bayerischen Waldes einer genaueren Prüfung unterworfen und
auf Grund seiner Untersuchungen eine Erklärung für die Entstehungs-
weise der Cordieritgesteine des Bayerischen Waldes gegeben, so sollen
auch diese Untersuchungen hier eingehender gewürdigt und im
Anschlüsse daran die Genesis der betreffenden Linzer Gesteine be-
sprochen werden.
Bei diesen Auseinandersetzungen wurde vor allem andern auf
die makroskopisch-petrographische Beschaffenheit der Gesteine Rück-
sicht genommen, dieselben wurden aber auch einer mikroskopischen
Prüfung unterzogen und sind die Resultate derselben gelegentlich
verwertet worden. Die beigegebenen mikroskopischen Abbildungen
einiger Dünnschliffe zeigen die Mikrostruktur der im Texte be-
sprochenen Cordieritgesteine des Kürnberger Waldes.
1. Allgemeines Vorkommen von Cordierit in Oberösterreich
(außer Linz).
Das Vorkommen von Cordierit (Dichroit) in den Gesteinen von
Oberösterreich erwähnt bereits Herr Direktor J. Commenda in seiner
Übersicht der Mineralien Oberösterreichs^), und zwar findet sich
^) J. Cotnmenda, Übersiclit der Mineralien Oberösterreichs. Separatabdruck
aus dem 35. Jahresberichte des k. k. Staatsgymnasiums zu Linz, Wien 1886,
Komm, von Pichlers Witwe & Sohn, S. 9.
1*
derselbe nach einer zitierten Angabe von C. W. Oümhel^) „fein
verteilt in manchen Granit- und Gneisgesteinen des Mühlviertels,
so in einem Zuge, welcher zwischen der Großen und Kleinen Mühl
hinstreicht".
Desgleichen streicht ihm zufolge „ein Zug von Gneis, der durch
die Beimengung von Dichroit und anderen Mineralien ausgezeichnet
ist und von ihm Dichroitgyieis genannt wird, von Passau an das
ganze linke Donauufer bis zur Landesgrenze und mit ergiebigen
Graphitlagern bereichert über die Grenze von Wegscheid gegen
Kollerschlag und PeiMein".'^) Herr Direktor Commenda^) fand auch
Zersetzungsprodukte von Cordierit in Aschach.
Bei der Tiefbohrung in Wels wurde der Schlier unterteuft und
in beiläufig 1000 m Tiefe Cordieritgestein angebohrt. (Siehe unten.)
Dies scheint darauf hinzuweisen, daß derartige Gesteine in Ober-
österreich wahrscheinlich eine ziemlich ausgedehnte Verbreitung
besitzen.
2. Das Cordieritvorkommen bei Linz.
Was das Cordieritvorkommen bei Linz betrifft, so wird eben-
falls schon von Herrn Direktor Commenda^) Linz als Fundort von
Dichroit (Cordierit) angegeben — nach brieflichen Mitteilungen des
Herrn P. Fr. Resch S. J.
Auf letzteres Vorkommen durch Herrn Professor Dr. H. Graber
aufmerksam gemacht, erschien dem Verfasser gegenwärtiger Zusammen-
stellungen der Gegenstand von weiterem Interesse; ich suchte deshalb
das Vorkommen von Cordierit bei Linz noch genauer zu verfolgen.
Bei Durchmusterung der Mineralien und Gesteine des natur-
historischen Museums auf dem Freinberg bei Linz fanden sich einige
kleinere Stücke von Cordierit mit Etiketten aus der Hand des
P. Resch (1884), sowie ein größeres Stück, das seinerzeit P. L. Cornet
S. J. als „Cordieritgneis" in die Sammlung eingereiht. Die Funde
stammen aus den Steinbrüchen bei Margarethen und der sogenannten
„Anschlußmauer" .
») C. W. Oümbel, Geognostische Beschreibung des ostbayerischen Grenz-
gebietes oder des Bayerischen und Oberpfälzer Waldgebirges, Gotha 1868, Perthes,
S. 236.
^) J. Commenda, Materialien zur Urographie und Geognosie des Mühl-
viertels, Linz 1884, S. 15: Bei einem Begehen der Strecke Peilstein— Julbach
fand ich selbst nur gewöhnlichen Granit oder Gneis und nur einmal schien ein
Block am Wege an Cordieritfels zu erinnern.
^) Nach mündlichen Mitteilungen.
*) J. Comrnenda, Übersicht etc., S. 9 (8. 34).
Ein weiteres Nachforschen ergab nun ein teilweise sehr häufiges
Vorkommen von Cordierit und Cordieritgesteinen bei Linz mit
anderen sehr interessanten Begleitmineralien,
Die Farbe des Cordierits — um hier in Kürze alle Beob-
achtungen zusammenzufassen — ist meist bläulichgrau, bei einigen
frischeren Exemplaren blau bis schwärzlichblau und violett; die
pinitisierten zeigen eine grünliche Farbe.
Das Mineral erscheint entweder derb oder in mehr oder weniger
abgerundeten Körnern ; selten finden sich Kristallflächen. Die Kristalle
sind meist klein, nur in einem grobkörnigen Gestein fanden sich
größere, 1 bis 2 crn lange Kristalle (Pinit), in einem andern ein
etwa 3 cm langer Kristall von bläulicher Farbe. Bisweilen sind
derartige (pinitisierte) Kristallbildungen weich, blätterig und chlorit-
ähnlich ; daneben kommen auch (in demselben Gestein) große gold-
gelbe Glimmersäulen vor, die vielleicht ebenfalls (wie der Gigantolith)
als eine Metamorphose nach Cordierit erklärt werden können. Einmal
fand sich ein Cordieritkristall von weißlicher Farbe — ein Prisma
mit der basischen Endfläche darstellend, welche Form sich im
polarisierten Lichte als ein DurchkreuxungsdrilUng erweist.^)
3. Die Gordieritgesteine bei Linz.
Die Gordieritgesteine der Linzer Gegend gehören den bisherigen
Nachforschungen zufolge dem petrographisch als „Gneis" bezeich-
neten Gebirgszuge am rechten Ufer der Donau an und es kann
insbesondere der Gebirgsstock des Kü7'nberger Waldes -) als derjenige
angesehen werden, wo sich hauptsächlich Gordieritgesteine zwischen
Graniten eingelagert finden.^)
Was die Gestei?istypen betrifft, so weisen die Gordieritgesteine
von Linz, ähnlich wie anderwärts, einen verschiedenen geognostisch-
petrographischen Charakter auf. Man kann folgende HaupttypeW^)
unterscheiden :
^) Vgl. Dr. Weinschenk, Die gesteinsbildenden Mineralien, Freiburg 1901,
S. 124.
*) Unter „Kümberg" oder auch „Kürnberger Wald" verstehen wir den
ganzen Gebirgszug von Margarethen bis Wilhering, der einerseits zwischen der
Donau und anderseits dem Mühlbache (von Dörnbach bis Wilhering) liegt.
■■) Die Gordieritgesteine des „Kürnberger Waldes" scheinen sich in der
Tiefe gegen Wels hinzuziehen. Einige Bohrproben, die mir zur Besichtigung
vorlagen, weisen auf den hier angeführten Typus 1 und 2 (Cordierithomfels etc.
mit Kies) hin.
•*) Zur weiteren und eigentlichen Begründung derselben vergleiche man
die späteren Erörterungen, sowie die beigegebenen Tafeln.
6
Erster Typus. Der körnige, graublaue bis bläuliche oder auch
blaue Cordierit ist mit mehr oder weniger Quarz gemengt, ohne
Glimmer, Das Gestein hat eine etwas glasige Beschaffenheit, ist
sehr fest und besitzt eine dunkle Farbe mit einem grünlichen
Anstrich.
Dieser Typus ist Cordieriihornfels in granitischer Ausbildung
(granitischer Cordierithornfels) , weist jedoch auch auf Cordierit-
granit hin. Diese granitische Ausbildung tritt teils grob-, teils
feinkörnig auf.
Nicht selten findet sich in diesem Gesteinstypus Graphit vor,
bisweilen in radialför7niger Gruppierung; seltener tritt eine ganze,
1 bis 2 cm dicke Graphitlage auf, welche dann oft eine holzähnliche
Struktur aufweist. Dieser größere Graphitgehalt findet sich (einer
Angabe nach) in den tieferliegenden Partien.
Andere Begleitmineralien (in den Cordieritgesteinen oder in
den damit in Verbindung steh eo den Nebengesteinen) sind: Magnetkies,
Hornblende, trikliner Feldspat (grünlich bis bläulich); auch fand sich
mit diesem Gesteinstypus verbunden körniger Kalzit und letzterer
mit Tremolit und einigen Einschlüssen kleiner Kristalle, die noch
einer näheren Bestimmung unterzogen werden müssen. Größere an-
grenzende Quarzpartien (grünlich etc.) enthalten nicht selten Graphit
(bisweilen ebenfalls mit radialförmiger Ausbildung). Auch in dem
soeben erwähnten Kalzit finden sich Einlagerungen von Graphit.
Dieser interessante granitische Typus findet sich als eine nicht
so häufig vorkommende Bildung in den Graniten, beziehungsweise
„Gneisen" von Margarethen.
Ztveiter Typus. Der erste Typus von granitischem Cordierit-
hornfels nimmt reichlich dunklen Glimmer (Biotit) auf und wird
„gneisartig".
Man kann diesen Typus im allgemeinen als glimmerreichen
Cordierithornfels bezeichnen und er kann als ein Übergang von Granit
(oder Gneis) zu Cordierithornfels oder auch umgekehrt betrachtet
werden; anderseits zeigt er Übergänge zum dritten Typu^. Die
Cordieritkörner sind meist bläulichgrau, von einem geflossenen, fett-
quarzähnlichen Aussehen. Bisweilen kommen frischere von bläulicher
Farbe vor.
Dieser Typus findet sich wie der erste besonders in den Stein-
brüchen von Margarethen bei Linz, jedoch auch in dem bei der
„Anschlußmauer". Bei letzterer trifft man auch granatführende
Gesteine an. Dieser Typus wird gewöhnlich als „Cordieritgneis"
bezeichnet und ist wohl einer der häufigsten Typen dieser Art.
Es verdient bemerkt zu werden, daß manche Gesteinsstücke
dieses Typus an den Grenzflächen mit Blätterkalk belegt sind, in
welchem häufig Pyrit erscheint, während die Stücke inwendig von
Magnetkies durchsetzt sind.
Dritte?' Typtis: Granit mit mehr oder weniger Cordierit.
Der Cordierit ist von bläulicher bis violblauer Farbe; nebst
dunklem, aber spärlich vertretenem Glimmer finden sich mehr oder
weniger reichlich einzelne kristallinische Graphitblättehen eingespreut,
ebenso auch Granatlwrner (Almandin); bisweilen tritt Sillimanit
(Fibrolith) dazu; nicht selten sind ferner grünliche bis bläuliche
Partien einer hornfelsähnlichen Masse eingelagert.
Dieser Typus „Granit mit Cordierit" muß jedoch in zwei
wesentlich voneinander verschiedene Arten getrennt werden, nämlich
1. in eigentlichen Cordieritgranit, d. i. Granit (oder Pegmatit) mit
mehr oder weniger deutlich ausgeschiedenen Cordieritkristallen (meist
pinitisiert) und 2. in Cordierithornfels mit Granit, Letztere Art ist
ein Gemisch von Cordierithornfels und Granit. Der eigentliche
Cordieritgranit enthält bisweilen Granaten, ist jedoch (als solcher)
frei von Sillimanit und Graphit; letztere sind charakteristische
akzessorische Bestandteile der zweiten Art.
Cordieritgranit (Pegmatit) findet sich in der Nähe der Anschluß-
mauer (Steinbruch und in weiterer Entfernung); die zweite Art
ebendaselbst, aber nur dort, wo der folgende vierte Typus auftritt.
Vierter Typus. Der Gehalt an Sillimanit nimmt zu, so daß
das Gestein mehr oder weniger schieferig wird: Schieferiger Cordierit-
hornfels.
Der Sillimanit ist von faseriger Struktur (Fibrolith) und von weiß-
licher Farbe; häufig ist derselbe mit Cordierit verwachsen und sind die
Gesteinspartien auch nicht selten gewunden und gefaltet. Almandin
und Graphitblättchen treten wie beim vorliegenden 3. Typus (2. Art) auf.
Dieser Typus (mit der 2. Art des 3. Typus) scheint sich nur
auf einen zwischen Granit liegenden Stock zu beschränken, der
etwas entfernter von der „Anschlußmauer" sich befindet; er tritt
aber hier äußerst charakteristisch auf und kann als Muster meta-
morpher Gesteine aufgestellt werden. Wir werden deshalb auch
später auf diese Verhältnisse zurückkommen und dabei auch manche
andere Einzelheiten derselben zur Sprache bringen.
Die Mikrostruktur dieser Gesteinstypen ist aus den unten
beigegebenen Tafeln ersichtlich und verweisen wir hier auf die Er-
klärungen derselben, sowie auf die im Verlaufe dieser Arbeit vor-
kommenden Ausführungen.
8
4. Das Vorkommen von Gordierit^esteinen im Bayerischen Wald.
(Nach den Beobachtungen und Untersuchungen Dr. C. W. Oümhels.)
Es wurde schon oben (unter 1) eines Gebirgszuges mit Cordierit-
gesteinen erwähnt, der sich von Bayern über die oberösterreichische
Grenze erstreckt und so dem Gebiete des Kürnberger Waldes nahe
kommt. Dies bestimmte uns, auch die Verhältnisse des Bayerischen
Waldes in den Kreis unserer Erörterungen zu ziehen, zumal in bezug
auf dies berühmt gewordene Bayerische Waldgebirge von Dr. Oümhel
und neuerdings auch von Dr. Wmischenk uns gründliche Unter-
suchungen vorliegen, aus welchen sich nicht unwichtige Folgerungen
auch für die Cordieritgesteine von Linz ergeben und die zum
besseren Verständnisse dieser interessanten Gesteinstypen überhaupt
nicht wenig beizutragen imstande sind.
Es erschien uns hier zweckdienlich, zuerst die Untersuchungen
und Ansichten Dr. Oümhels darzulegen und später dieselben durch
die Dr. Weinschenks zu ergänzen.
Nach Dr. Gümbel^) ist der „Dichroitgneis" im Bayerischen
Wald eine ebenso ausgezeichnete wie weitverbreitete Gesteinsart;
dieselbe ist, wie der Name besagt, durch Beimengungen von Dichroit
(Cordierit) oder von demselben entstammenden Mineralien charakte-
risiert und schließt sich dem allgemeinen Habitus nach an den (von
Gümbel) aufgestellten Körnel- und Sckuppengneis an, in welche sie
auch streichend zu verlaufen pflegt.
Als Typus dieser Gesteinsvarietät betrachtet Gümbel ein körnig-
streifiges Gestein, welches aus wechselnden Lagen von körnigen, an
Feldspat und Quarz reichen Streifen und von feinschuppigen,
glimmerreichen Lamellen zusammengesetzt und seltener als eine
ziemlich gleichförmig gemengte mittelkörnige, granitartige Felsart
entwickelt ist.
Den wesentlichen Gemengteilen des Gneises gesellen sich bei
dieser Varietät in putzen- oder knollenartigen, selten vollkommen
auskristallisierten Partien, welche ganz nach Art des Quarzes auf-
treten, der Dichroit in fast steter Begleitung von Almandin (Eisenton-
granat) und einem aspasiolithartigen Mineral oder von den diesem
verwandten Mineralien bei. 2)
*) Dr. C. W. Gümbel, Geognostische Beschreibung des ostbayerischen
Grenzgebirges oder des Bayerischen und Oberpfälzer Waldgebirges etc., S. 236 ff.
*) Dr. Qümbel bringt (a. a. O. S. 237) einen Naturselbstdruck von Dichroit-
gneis, wobei die kleineren rundlichen Flecken die eingemengten Granaten, die
größeren rundlichen Flecken den Dichroit und die zackigen in die Länge ge-
zogenen Partien den Quarx darstellen.
Die Hauptfeldspatart dieses typischen Dichroitgneises ist
Orthoklas ^) und nur untergeordnet tritt ti'ikliner Feldspat hinzu;
letzterer ist besonders in dem cordieritführenden Gestein des Vorderen
Waldes und Donaugebirges ziemlich konstant.
Der zweite Hauptbestandteil ist brauner, sehr intensiv gefärbter
Mag7iesiaglimmer, der in der Regel deutlich „schuppig" ist
(„Schuppengneis"); neben diesem dunkelfarbigen Magnesiaglimmer
kommt auch im Dichroitgneis, aber meist spärlich, silberweißer,
optisch einachsiger Glimmer vor.
Der dritte wesentliche Gemengteil des „Dichroitgneises", Quarz,
bietet in der Regel keine Eigentümlichkeiten bei seinem Vorkommen
in diesem Gestein. Nur nimmt er bisweilen (wie auf den Kieslager-
stätten von Bodenmais) die Beschaffenheit des Fettquarzes an und
bricht in kleinen rundlichen Körnchen oder auch in mehr oder weniger
ausgebildeten Kristallen, deren Außenflächen ein geschmolzenes Aus-
sehen (wie schmelzende Eiskörner) aufweisen. Nach Gümbel dürften
jedoch viele für Fettquarz angesehene Stücke (namentlich Kristalle)
farblosem Dichroit angehören.
Zu diesen Hauptbestandteilen des Gneises gesellt sich im
„Dichroitgneis" als charakteristischer akzessorischer Bestandteil der
Dichroit oder Cordierit. Seine Färbung ist gewöhnlich dichroitisch
grau und hlau, jedoch häufig auch farblos (quarzähnlich). Er bricht
meist in engster Verbindung mit Quarz oder Feldspat in rundlichen
größeren oder kleineren Körnern von einem geflossenen Aussehen.
Zuweilen findet er sich in so großen derben Partien mit mehr oder
weniger Quarz, Orthoklas und Granat innigst gemengt, daß dadurch
der sogenannte Dichroitfels entsteht; derselbe besitzt jedoch im
Bayerischen Wald nur eine ganz lokale Ausbreitung und geht in
typischen „Dichroitgneis" über. Die Dichroitkörner sind meist mit
einer grünlichen weichen Schicht überkleidet — einem Umwandlungs-
produkte des Dichroits (Pinit).-')
Neben Dichroit bricht im typischen Dichroitgneis des Bayerischen
Waldes weist auch Älmandin in stets rötlich gefärbten, rundlichen
^) Neben dem hellfarbigen Orthoklas tritt auch eine intensiv spangrüne
Feldspatart auf, die nach Dr. Gümbel (a. a. 0. S. 238) wahrscheinlich Breithaupts
Mikroklin angehört. Eine andere lauchgrüne Art scheint ihm zufolge trikliner
Feldspat zu sein. Spangrüner Feldspat (Mikroklin) findet sich vorzüglich am
Silberberg bei Bodenmais in Bayern (siehe unten). — Mikroklin wird bekanntlich
gegenwärtig nach den Untersuchungen von Descloiseaux als triklin angesehen,
wenn auch sonst als mimetisch monoklin bezeichnet. Er ist durch seine aus-
gezeichnete Gitterstruktur erkenntlich.
^) Vgl. Oümbel, a. a. 0. S. 242 f.
10
Körnern. Der Granat kommt jedoch nicht überall und regelmäßig,
selbst nicht im typischen Dichroitgneis des Hinteren Waldes und
bei Passau vor, ja in dem oberen Teile des Vorderen Waldes scheint
er im Dichroitgneis fast ganz zu fehlen. Nicht selten mengt sich auch
im Dichroitgneis in welligen Lamellen Faserkiesel (Buchholzit) i) bei.
Auch Andalusit ist nach Gümbel eine nicht seltene Beimengung
im Dichroitgneis, obwohl seine häufigste Fundstätte der Glimmer-
schiefer ist. (Siehe unten.)
Hornblende u. a. (Strahlstein, Anthophyllit, Asbest) fehlen selten
ganz; auch Turmalin ist im Dichroitgneis ein häufiger Begleiter des
Quarzes, sobald derselbe in linsenförmigen Massen ausscheidet.
Über das Vorkommen von Graphit bemerkt Dr. Gümbel^)
nachfolgendes: „Eine der bemerkenswertesten Beimengungen des
Gneises ist der Graphit, welcher, wie wohl sehr selten, auch im
Dichroitgneise von Bodenmais vorkommt. Hier erscheint der Graphit
streifenweise in den quarz- und feldspatreicheren Lamellen neben
Dichroit und Granaten an der Stelle des braunen einachsigen
Glimmers. Besonders deutlich ist diese Stellvertretung an den Granat-
ausscheidungen, welche sehr häufig von dichten Glimmerschuppen
eingehüllt zu werden pflegen. Genau in gleicher Weise bedeckt hier
der Graphit die Oberfläche der Granate. In den von Graphit durch-
zogenen Partien bemerkt man nur untergeordnet Glimmer; oft
scheint er darin ganz zu fehlen. Wo jedoch glimmerführende und
graphithaltige Streifchen sich begrenzen, kann man die Beobachtung
machen, daß Glimmerputzen teilweise durch Graphit ersetzt sind,
sowie daß Glimmer- und Graphitsubstanz ineinander überzugehen
scheinen. Ich konnte Glimmerschüppchen loslösen, die mit Graphit-
teilchen noch zusammenhingen, gleichsam , als sei der Graphit nicht
bloß Stellvertreter, sondern Ersatz des Glimmers — eine Pseudo-
morphose desselben." Beobachtet man die Graphitschüppchen unter
einer guten Lupe oder unter dem Mikroskop, so bemerkt man auf
ihrer Oberfläche eine Facettierung mit zahlreichen glatten, spiegeln-
den Kristallflächen, die unter ein- und ausspringenden Winkeln sich
aneinander anschließen — nach Dr. Gümbel ein Beweis, daß „der
Graphit eine selbständige kristallinische Ausscheidung ist". Derselbe
Geognost^) macht hier auch darauf aufmerksam, daß das Vorkommen
von graphithaltigem Gestein überhaupt nicht ohne Beziehung zu der
^) Sillimanit, Fibrolith.
^) A. a. 0. S. 245.
") A. a. 0. S. 247.
11
Nachbarschaft von körnigem Kalke sei; der körnige Kalk des Ur-
gebirges umschließe in der Regel größere oder geringere Massen
von Graphit.
Die ürkalklager, die im gleichen Gebirgszuge mit Oraphitgnds
in der Gegend von Passau und in nächster Nähe des Graphits bekannt
sind, machen ebensowenig wie jene im Fichtelgebirge bei Wunsiedel
eine Ausnahme von dieser allgemeinen Vergesellschaftung. Es sei
daher denkbar, daß der Kohlenstoff, welcher die Kohlensäure des
Kalkes lieferte, auch bei der Bildung des Graphits beteiligt gewesen.
Schließlich kommen im Dichroitgneis auch Erzeinlagerungen,
besonders Schwefelmetalle vor, am häufigsten Magnet- und Schwefel-
kies, Kupferkies, Zinkblende, Bleiglanz, Magneteisen, Titaneisen,
Kreittonit (Zinkspinell) und Zinnerz neben anderen sekundären
Bildungen. Als Hauptrepräsentant dieser Erzeinlagerung kann die
Kiesellagerstätte am Silberberg bei Bodenmais gelten. i)
Außer dem oben angeführten typischen Dichroitgneis unter-
scheidet Dr. Gümbel auch noch andere Arten, wie denn überhaupt
ihm zufolge der Dichroitgneis eine ganze große Reihe von Gesteins-
varietäten aufweist. 2) Unter diesen können für unseren Zweck nach-
folgende hervorgehoben werden:
a) Der Almandin fehlt, die Struktur ist eine gleichmäßig körnige
(Anschluß an „Körnelgneis") und nähert sich der des Granits; der
Cordieritgehalt ist noch ziemlich häufig. Diese Varietät verbreitet
sich hauptsächlich im Vorderen Walde längs der Donau. Diesen
dichroith altigen granitartigen „Gneis" nennt daher Gümbel zum
Unterschied von den normalen des Hinteren Waldes „ Vorderivald-
gneis". Es gibt Übergänge ohne Dichroit, die aber sonst den Normal-
typus aufweisen (Übergangsform in Körnelgneis).
b) Bei einer anderen Varietät sind in einer anscheinend gleich-
förmigen dichten Grundmasse porphyrartig zahlreiche Partien von
Feldspat, Dichroit, Quarz und Granat ausgeschieden; der Glimmer
tritt fast ganz zurück. Er ist dem von H. Fischer aufgestellten
Kinzigit^) ähnlich (Schenkenzeil im Schwarzwald etc.), ohne jedoch
^) Oümbel, a. a. 0. S. 248 flf. (Siehe unten.)
*) Oümbel, a. a. 0. S. 263 ff.
3) Nach H. Rosenbusch (Elemente der Gesteinslehre, 2. Aufl., Stuttgart 1901,
S. 496) sind die Kmxigitc sehr granatreiche, meistens quarzarme „Paragneise"
von sehr wechselnder Zusammensetzung mit hohem Gehalt an dunklem Glimmer,
dem hie und da farbloser Glimmer beigemengt ist, akzessorischem Cordierit,
Sillimanit, auch Spinell und selten mit herrschendem Kalifeldspat (auchMikrokhn),
weit öfter mit herrschendem Plagioklas (Oligoklas), stets graphithaltig und oft
graphitr&ieh.
12
die Selbständigkeit eines eigentlichen Gesteins zu erhalten. Gümbel
bezeichnet diese Modifikation als porphyrähnlichen Dichroitgneis.^)
Diese Varietät ist auf den Hinterwaldzug beschränkt.
c) Eine dritte Gesteinsbildnng, die auch nicht selbständig
auftritt und im Dichroitgneis nur mehr oder weniger große Aus-
scheidungen aufweist, kann als Dichroitfels unterschieden werden,
der auch schon oben erwähnt worden. Derselbe besteht in vor-
waltender Menge aus Quarz und Dichroit (zum Teil Pinit), mit
Granat, Feldspat und wenig Glimmer. Das Gestein hat meist eine
dunkle Färbung und geht in normalen Dichroitgneis über.
Es soll später dargelegt werden, inwieweit diese von Dr. Oümhel
dargelegten Ansichten, besonders in bezug auf „Dichroitgneis"
berichtigt werden müssen.
5. Vergleich der Cordieritgesteine des Bayerischen Waldes mit
den diesbezüglichen Gesteinstypen der Linzer Gegend, insbesondere
des Kümberger Waldes.
Aus dieser naturhistorischen Schilderung der Cordieritgesteine
des Bayerischen Waldes ergibt sich eine große Ähnlichkeit mit den
Cordieritgesteinen der Linzer Gegend, insbesondere des Kürnberger
Waldes, so daß, auch abgesehen von der nicht so großen Entfernung
beider Gebirgszüge, an einem genetischen Zusammenhang derselben
nicht gezweifelt werden kann.
Uns liegt eine ziemlich reiche Suite von Cordieritgesteinen des
Bayerischen Waldes, insbesondere vom Silberberg bei Bodenmais
vor, die wir durch eine besondere Güte der königlich bayerischen
Hüttenverwaltung in Bodenmais erhielten, und es sei dafür an dieser
Stelle der wärmste Dank ausgesprochen. Eine noch größere Anzahl
verschiedener Cordieritgesteine der Linzer Gegend hat der Verfasser
selbst gesammelt.
Vergleicht man die Gesteinsarten beider Lokalitäten — des
Bayerischen Waldes (Silberberg) und der Linzer Gegend (Kürnberger
Wald) — miteinander, so müssen besonders einige Typen fiir ganz
identische Bildungen erklärt werden. Wir kommen später im be-
sonderen darauf zurück. Um hier zunächst einige Unterschiede
hervorzuheben, so sind im allgemeinen die uns vorliegenden Hand-
stücke von Bodenmais frischer und enthalten auch vielfach Cordierit
in frischem Bruch mit schönen dichroitisch blauen Farben; bisweilen
finden sich ausgebildete Kristallsäulen. Diese Gesteine entstammen
1) Oümbel, a. a. O. S. 265.
13
aber auch einer größeren Tiefe des Bergbaues am Silberberg (einer
Angabe nach aus etwa 170 m Tiefe), während die Linzer Exemplare
entweder an der Oberfläche oder doch nur in den wenig in die
Tiefe gehenden Steinbrüchen des Kürnberger Reviers gesammelt
werden konnten. (Nur selten befinden sich darunter ganz frische
Exemplare und es gehören diese meist dem Typus 1 an.) Es dürfte
jedoch kein Zweifel bestehen, daß sich auch bei Linz Cordierit-
gesteine in einem noch frischen Zustande auffinden ließen, wenn in
größere Tiefen gegraben würde. ^)
Die Cordieritgesteine vom Silberberg erscheinen ferner (in
Übereinstimmung mit einer diesbezüglichen Mitteilung der königlichen
Bergverwaltung in Bodenmais) im allgemeinen mehr von massiver
Struktur als die von Linz, welch letztere besonders in einigen
Varietäten wieder eine mehr schieferige Struktur aufweisen; damit
stimmt überein, daß am Silberberg Cordieritgesteine mit vielem
Glimmer nicht anzutreffen sind'^), während einige Varietäten der
Linzer Gesteine sehr glimmerreich sich erweisen.
Ein Hauptunterschied der Gesteinsformen beider Lokalitäten
besteht in dem reichen Erzgehalt (Magnetkies etc.) der Gesteine von
Silberberg ^) denjenigen von Linz gegenüber, die nur untergeordnet
und in einigen Varietäten von Erz durchsetzt sind, dagegen durch
einen bisweilen sehr reichen Oraphitgehalt sich auszeichnen, während
Graphit in den Cordieritgesteinen am Silberberg nicht oder doch
sehr selten anzutreffen ist. Hier ist im allgemeinen der Graphit
durch Erz vertreten, welches nicht selten auch in sehr kleinen
*) Die obenerwähnten Proben der Tiefbohrungen von Wels (aus etwa
1000 m Tiefe) zeigen zwar (den Bohrstückchen zufolge, die mir vorlagen) auch
keine große Frische des Gesteins. Die betreffenden Cordieritgesteine setzen
aber auch erst in dieser Tiefe ein, so daß die diesbezüglichen Proben wohl nur
den obersten Schichten derselben entstammen, abgesehen von der hohen Über-
lagerung des Schliers, beziehungsweise der marinen Sedimente, die auch auf
die unterteufenden Schichten einen entsprechenden Einfluß werden ausgeübt
haben. — Übrigens kann hier bemerkt werden, daß einer diesbezüglichen Mit-
teilung zufolge die Arbeiten am Silberberg mehr im Erzlager selbst sich bewegen,
während die typischen Cordieritgesteine mehrere Meter im Hangenden oder
Liegenden der Erze anzutreifen sind ; bisweilen finden sich jedoch auch Cordierite
in der Erzmasse selbst auskristallisiert vor.
'-') Einer weiteren Mitteilung zufolge kommen die Cordieritgesteine am
Silberberg und Umgebung mit vielem Olimmer nicht vor; gleichwohl stehen
besonders bei Verdrückungen und Quetschungen des Gesteins nicht selten
abnorme Glimmergesteine an, denen auch Cordierit beigemengt ist; im allgemeinen
überwiegt hier die granitische und hornfelsartige Struktur.
^) Einzelne, selbst größere Handstücke zeigen fast nur Magnetkies.
14
Partien das Gestein bereichert und so an das Vorkommen des
Graphits in den Cordieritgesteinen der Linzer Gegend erinnert.
Da der Graphitgehalt der Linzer Gesteine als charakteristisch
hervorgehoben werden kann, so soll hier dieser Gegenstand noch
eingehender besprochen werden.
Nach H. Rosenbusch '^) enthalten die „Cordieritgneise" „stets
auch Sillimanit, oft Granat, auch Epidot und sehr oft OraphiP'.
Der Gehalt an Graphit ist wohl sehr variierend. Nach Dr. Qümbel
kommt Graphit, wie oben schon bemerkt worden, im „Dichroitgneis"
von ßodenmais „sehr selten" vor. Dr. Weinschenk, welcher die
Gesteine des Silberberges einer genauen Untersuchung unterzogen,
schreibt darüber folgendes 2): „Mir ist das Mineral in dieser Form
(Imprägnation der Gneise) am Silberberg nicht bekannt geworden;
dagegen liegt mir ein anders beschaffenes Vorkommen desselben vor;
ein Haufwerk größerer Graphitblättchen ist eingewachsen in einem
frischen, ziemlich stark mit Erz imprägnierten Gneis. Eigentümlich
ist die Farbe desselben, die rötlichbleigrau erscheint, so daß man
zuerst Molybdänglanz vor sich zu haben glaubt; ebenso lichte Farben
finden sich z. B. auch an einzelnen großblättrigen Graphiten von
Ceylon."^) Ein anderes Vorkommen als dieses vereinzelte scheint
Dr. Weinschenk unbekannt zu sein. Auch nach einer brieflichen
Mitteilung der königlichen Hüttenverwaltung in Bodenmais ist ein
anderwärtiges Vorkommen von Graphit in den Cordieritgesteinen am
Silberberg nicht bekannt.
Der große Graphitgehalt der Gesteine des Kürnberger Waldes,
welche sonst denen vom Silberberg sehr ähnlich erscheinen, muß
daher als eine besondere Eigentümlichkeit derselben, beziehungsweise
als ein charakteristischer Hauptunterschied zwischen beiden Gesteins-
typen betrachtet werden.^)
*) H. Rosenbusch, Elemente der Gesteinslehre, 2, Aufl., S. 496.
*) Dr. E. Weinschenk, „Die Kieslagerstätte im Silberberg bei Bodenmais"
iu: Abhandl. der königl. bayer. Akad. d. Wiss. II. Kl., XXI. Bd., II. Abt.,
München 1901, S. 380. — Vgl. auch desselben Schriften „Über die Graphitlager-
stätten der Umgebung von Passau und die Erzlagerstätten am Silberberg in
Bodenmais", Essen 1898, und „Der Bayerische Wald zwischen Bodenmais und
dem Passauer Graphitgebiet", München 1899.
^) Meines Wissens wird der blaugraue „Graphit" von Ceylon jetzt tatsächlich
für Molybdänit gehalten; es scheinen Einlagerungen in dem eigentlichen Graphit-
lager zu sein.
*) Es sei hier bemerkt, daß ich in Dünnschliffen einiger Granite Ober-
österreichs ebenfalls Graphit — gewöhnlich mit Glimmer verbunden — vor-
gefunden habe; so z. B. in einem Granit von Perg und ziemUch reichlich in
einem grauen Granit von Mauthausen.
15
Insbesondere zeigen einige Typen (Typus 3 und 4) des Kürn-
berger Waldes zahlreiche kristallinische Oraphitschüppchen, die
durch das ganze Gestein, ähnlich wie sonst Glimmerschüppchen in
Gneisarten, zerstreut sind. Diese Graphitschüppchen sind meist
voneinander gänzlich getrennt oder jedes derselben für sich isoliert.
Diese erscheinen besonders in jenen Partien, in welchen Cordierit
und Sillimanit auftreten, und sie folgen allen Biegungen und Faltungen
dieser Mineralien. Die Dünnschliffe zeigen oft lang g es f redete Indivi-
duen von Graphitbildungen, die mit den begleitenden Sillimanit-
nadeln nach einer Richtung hin streichen. Derartige Graphit-
schüppchen findet man sonst auch an den Flächen anderer Begleit-
mineralien wie Granat, Feldspat und Quarz; sie kommen sowohl in
den Fugen und Rissen, als mitten im Gestein in allen Richtungen
vor. Die Blättchen selbst sind meist sehr dünn, teils abgerundet —
wie dies gewöhnlich der Fall, teils auch mit einigen Kantenwinkeln
versehen; bisweilen stellen sie sechsseitige oder auch rhomboidale
Täfelchen dar; einige erscheinen in langgestreckten Formen — teils
sechsseitig, teils rhomboidisch; letztere sind besonders in Dünn-
schliffen u. d. M. zu beobachten und erweisen sich hier als mehr
oder weniger scharf ausgeprägte Säulchen mit schief kantigen Enden ;
ein Dünnschliff zeigte u. a. eine rhomboidale Fläche (ein wenig ab-
gerundet). Alle diese Formen scheinen darauf hinzuweisen, daß
Graphit nicht hexagonal, wie bisher gewöhnlich angenommen wird,
sondern monoklin kristallisiert, wie denn auch schon Nordenskjöld
für die Graphitkristalle im körnigen Kalk von Pargas in Finnland
Winkel angegeben, welche nach Dr. Tschermak^) für eine monokline
Form sprechen. Nordenskjöld gibt einen Kantenwinkel von c» P =
122'' 24' an. Einige Messungen, die der Verfasser gegenwärtiger
Zusammenstellungen an mehreren schärfer ausgeprägten Graphit-
säulchen u. d. M. ausgeführt, stimmten damit vollkommen überein ^)
und es werden weitere Messungen dieses Resultat noch mehr be-
stätigen ; es dürften gerade die Cordieritgesteine von Linz über diese
kristallographischen Verhältnisse bemerkenswerte Aufschlüsse geben
können, insbesondere jene Partien derselben, die eine größere Aus-
scheidung der Mineralien zeigen, da dann meist auch Graphit-
blättchen von schärferen Konturen anzutreffen sind; behufs desselben
i) Dr. Oust. Tsehermak, Lehrbuch der Mineralogie, 5. Aufl., 1895, S. 335.
*) Diese Messungen wurden in der Weise ausgeführt, daß ein Winkel-
ausschnitt von 122 ° 24' auf den Mikrometer des Mikroskops gelegt und durch
Verschiebung der Objekte der Kantenwinkel eines Graphitkriställchens mit dem
betreffenden Ausschnitt zur Deckung oder in Parallelstellung gebracht worden.
16
Zweckes kann die Anfertigung und Untersuchung der Dünnschliffe
von den oben angegeben Typus 1 und 2 empfohlen werden.
Für gewöhnlich zeigen die Graphitbildungen unregelmäßige,
mehr oder weniger abgerundete oder zerrissene Formen; einige
stellen tropfenähnliche Gebilde dar.
Von den Glimmerschüppchen, mit welchen Graphitblättchen
nicht selten verwachsen erscheinen, unterscheiden sich die letzteren
teils durch ihre charakteristische schwarze Farbe und Opazität, teils
durch den reflektierenden metallischen Glanz und durch ihr Abfärben,
beziehungsweise ihre geringe Härte. Es wurde schon früher bemerkt,
daß der Graphitgehalt der Gesteine mit den tieferen Schichten
stellenweise zuzunehmen scheint; vielleicht befindet sich auch in
größerer Tiefe ein bedeutenderes Graphitlager. i)
Von den anderen vielen Begleitmineralien der Gesteine des
Bayerischen Waldes, beziehungsweise des Silberberges bei Bodenmais
sind bisher nur wenige in denen des Kürnberger Waldes bei Linz
aufgefunden worden, was wohl bei der bergmännischen Förderung
der Gesteine am Silber berg nicht so auffallend erscheinen wird;
jedenfalls dürften bei Schürfungen in größere Tiefen auch bei Linz
noch manche andere Mineralarten als die obenerwähnten (makro-
skopisch) zum Vorschein kommen.
Über einige dieser Begleitmineralien seien nachfolgende Be-
merkungen beigefügt:
Turmalin ist in den Cordieritgesteinen, wie u. a. sehr charak-
teristisch in denen von Haddam in Connecticut der Vereinigten
Staaten Nordamerikas, eine sonst häufigere Erscheinung; in den
Cordieritgesteinen des Kürnberger Waldes habe ich dieses Mineral
bisher noch niemals gefunden. Da jedoch nach einer Mitteilung
des Herrn Direktors Cojnmenda Turmalin am Pöstlingberg und bei
Steyregg (im Pegmatit) gefunden worden — auch ein Handstück des
Freinberger Museums zeigt Turmalin (Schörl) in einem Pegmatit
von Steyregg mit rötlichem Orthoklas und einem pinitähnlichen
Mineral — , so ist das Vorkommen desselben in den Cordieritgesteinen
des Kürnberger Waldes, besonders in den Pegmatitgängen nicht
unwahrscheinlich. 2) Es zeigen jedoch auch die mir vorliegenden
Gesteinstypen vom Silberberg im Bayerischen Wald ebenfalls kein
Vorkommen dieser Art, so daß es jedenfalls daselbst kein häufiges
') Über das Vorkommen von Graphit in Oberösterreich überhaupt, siehe
J. Commenda, Übersicht der Mineralien Oberösterreichs, S. 15 und 35.
2) Über das Vorkommen von Turmalin in Oberösterreich, vgl. J. Commenda
Übersicht etc., S. 32.
17
sein wird. Nach Dr. Weinschenks ^) Untersuchungen finden sich
hier auch nur hin und wieder Prismen von Turmalin (Schörl) in
Erz eingewachsen oder in mikroskopischen Individuen in den Ge-
steinen des Silberberges.
Was Andalusit — bekanntUch ein heteromorphes Magnesium-
Aluminium-Silikat wie Cordierit — betrifft, so ist nach Dr. Weinschen/c 2)
auch das Vorkommen dieses Minerals in den Cordieritgesteinen am
Silberberg ziemlich vereinzelt geblieben, und er bemerkt zu der
Beobachtung Dr. Oümbels, daß Andalusit zu den häufigeren Minera-
lien der Waldgneise gehöre, es beziehe sich seinen eigenen Er-
fahrungen zufolge dieses Vorkommen auf die zahlreichen Pegmatit-
gänge, welche jene Schiefer allenthalben durchsetzen und in denen
Andalusit nur selten fehle, in den „Gneisen" jedoch hätte er ihn
niemals gefunden. Auch die mir vorliegenden Handstücke der
Cordieritgesteine von Bodenmais zeigen keinen Andalusit; es liegen
mir nur Stücke eines Pegmatits von Bärenloch (bei Bodenmais) vor,
welche Andalusit in langgestreckten Säulen aufweisen. Die großen
Andalnsitsäulen von gelblicher (inwendig von bläulicher oder licht-
rötlicher) Farbe finden sich in diesem Gestein mit bläulichem Feldspat
und weißem Glimmer zusammen. Obwohl im Kürnberger Wald
Pegmatite ähnlichen Charakters vorkommen, so scheint doch hier
Andalusit gänzlich zu fehlen. Nur bei einem Handstücke von
granitischem Cordieritfels (Typus 1), welcher auch sonst andere
Mineralspezies ausgeschieden enthält, dürfte ein ziemlich dicksäuliger
Kristall von gelblichbraunrötlicher Farbe im Bruche hieher gestellt
werden können.
Der in, beziehungsweise neben den Cordieritgesteinen des
Kürnberger Waldes vorkommende Feldspat ist teils monokliner, teils
trikliner Art. Der monokline Orthoklas ist besonders in den
Pegmatiten vertreten und kommt bisweilen in großen Individuen
vor; Dünnschliffe zeigen hie und da u. d. M. perthitische Ver-
wachsungen, viel seltener die Gitterstruktur von Mikroklin.
Der trikline Plagioklas ist nicht selten, besonders in den
granitischen Ausbildungen oder den Grenzschichten der Cordierit-
gesteine des Kürnberger Waldes anzutreffen. Die Farbe desselben
ist teils weiß, teils bläulich, auch gelblich bis grünlich, und er weist
bisweilen eine sehr feine Zwillingsstreifung auf. Auch in den
(granitischen) Gesteinen des Bayerischen Waldes ist nach Dr. Wein-
^) Dr. Weinschenk, Die Kiesellagerstätte etc., S. 390.
*) Dr. Weinschenk, Ebend., S. 389.
18
schenks Untersuchungen neben Orthoklas, Mikroklin, Kryptoperthit
(Anorthoklas mit perthitischen Verwachsungen) und Plagioklas ver-
treten.^) Der Mikroklin kommt hier, wie schon früher erwähnt
worden, in einer ausgezeichneten, spangrünen Varietät sehr häufig
vor. Ich habe letztere im Kürnberger Revier bisher noch nicht
gefunden. 2)
In bezug auf Almandin als akzessorischen Gemengteil der
Cordieritgesteine des Bayerischen Waldes wurden schon am Anfange
die diesbezüglichen Beobachtungen Dr. Gümhels mitgeteilt und
stimmen damit die Dr. Weinschenks überein. Während in sonstigen
Vorkommnissen, bemerkt letzterer 3), gerade der Almandin fast stets
in deutlich ausgebildeten Kristallen vorkommt, findet man ihn in
den „Gneisen" des Bayerischen Waldes vorherrschend in Körnern
von unregelmäßiger Form oder in wenig gut begrenzten Ringen,
welche zum Teil arm an Einschlüssen sind und dann mit tiefblau-
roter Farbe durchsichtig erscheinen, bald wieder massenhafte Ein-
sclilüsse beherbergen und ein schmutziges Rotbraun zeigen. Sie
erreichen häufig bedeutende Größe (bis mehrere Zentimeter im Durch-
messer), sind aber stets sehr brüchig und von Rissen durchzogen.
Die Granaten (Almandine) der Kürnberger Gesteine zeigen im all-
gemeinen denselben Charakter. Bei Typus 1 und 2 scheinen sie
gänzlich zu fehlen, während sie wieder bei Typus 3 und 4 regel-
mäßig auftreten. Die unregelmäßig kristallisierten Granatkörner von
bräunlich- bis pfirsichblutroter Farbe sind dann bald mehr, bald
weniger eingestreut und zeigen eine Größe von 2 bis 5 mm im
Durchmesser. Sie erreichen jedoch (den mir vorliegenden Stücken
zufolge) nie die Größe noch Menge, wie sie in einem bei Bodenmais
vorkommenden Oranatgestein angetroffen werden.*) Mitunter kommen
') Nach Dr. Weinschenks Beobachtungen kommt Plagioklas in den eigent-
lichen Cordierithornfelsarten nicht vor; auch die Hornfelse des Kürnberger
Waldes bestätigen diese Beobachtungen; die Vorkommnisse von Plagioklas in
Cordieritgranit gehören eben den granitischen Intrusionen an und nicht den
Hornfelsen, die einen anderen charakteristischen Habitus zeigen. Finden sich
daher Plagioklase in Hornfelsen, so deuten dieselben eine derartige Intrusion
an, die bis zu einer mehr oder weniger innigen Vermischung der verschiedenen
Gesteinsarten gehen kann. (Siehe unten.)
^) Nach einer Mitteilung des Herrn Direktors Commenda hat derselbe
eine ähnliche spangrüne Feldspatart bei Aschach aufgefunden und es dürfte
dieselbe hieher zu stellen sein.
*) Dr. Weinsehenk, Die Kiesellagerstätte etc., S. 390.
*) Nach Commenda, Übersicht der Mineralien etc., S. 15, wurde bei
Margarethen (bei Linz) ein schöner Ehombendodekaeder von 1 cm Seitenlänge
Aufgefunden.
19
jedoch auch in den Gesteinen des Kürnberger "Waldes größere nester-
artige Granatanhäufungen vor, besonders in den angrenzenden
Granit- oder Pegmatitpartien.
Die Granaten sind nicht selten von Cordierit- und Sillimanit-
schichten kapselartig umgeben und eingeschlossen, ähnlich wie dies
auch einige granatführende Gesteine des Silberberges zeigen. Die
vorkommenden Granaten sind wohl, wenigstens zum großen Teil,
zu Almandin zu stellen; gleichwohl dürften auch Arten darunter
vorkommen, die (ebenso wie am Silberberg) ^) dem manganreicheren
Spessartin sich nähern.
Zup Entstehungsweise der Cordierit-
gesteine (Hornfels etc.).
Geologische Verhältnisse des Bayerischen und Kürnberger Waldes.
Was die Genesis oder Entstehungsweise der Cordieritgesteine
betrifft, so haben einige Forscher, wie insbesondere Professor Doktor
E. Weinschenk in München''^) diesen ein hohes Interesse bean-
spruchenden Gegenstand eingehender zu beleuchten und zu erörtern
gesucht. Es mögen deshalb zunächst die begründeten Ansichten dieses
Forschers über die Bildung der Cordieritgesteine im Bayerischen
Wald mitgeteilt werden, und dies umsomehr, als dieselben auch für
die Genesis und wissenschaftliche Erklärung der Cordieritgesteine
im Kürnberger Wald als ganz zutreffend erklärt werden müssen und
darauf (unter Berücksichtigung der verschiedenen Verhältnisse) ihre
volle Anwendung finden, wie gegen Schluß dieser Znsammenstellung
ausführlicher dargelegt werden soll.
a) Der Bayerische Wald.
Was den geologischen Aufbau des Bayerischen Waldes anlangt,
so wird nach Dr. Weinschenk das Gebirge fast ausschließlich von
„Oranit" und „Oneis" in ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen
zusammengesetzt.
^) Vgl. Dr. Weinschenk, Die Kiesellagerstätte etc., S. 390.
^) Dr. E. Weinschenk, Die Kiesellagerstätte etc. Ein Beitrag zur Eut-
stehungageschichte der „Falbänder", 1901. — Vgl. auch desselben Verfassers
„Grundzüge der Gesteinskunde", 1. Teil, „Allgemeine Gesteinskunde", 1902
(u. a. Kontaktmetamorphismus, S. 941?. und 8. 57 ff.). — H. Rosenbusch „Elemente
der Gesteinslehre", 2. Aufl., 1901.
2*
20
Der Oranit trägt bei sonst verschieden ausgebildeten Ab-
änderungen (massig, schieferig, porphyrartig etc.) den allgemeinen
Charakter eines echten Lagergranites an sich.
Der von Dr. Oümhel als „Gneis'' bezeichnete Gesteinstypus
zeigt etwas mehr Abwechslung, und es gehören die verschiedenen
Varietäten desselben recht mannigfaltigen Gesteinstypen an.
Das bayerisch-böhmische Waldgebirge hat man als den ältesten
Vertreter der Formation der kristallinischen Schiefer, als die eigent-
liche Erstarrungskruste unserer Erde hingestellt, die hier in ihrer
typischen Entivicklung sich darbiete.
Die „Gneise" des Bayerischen Waldes sind jedoch nach Doktor
Weinschenks Untersuchungen nichts anderes als entweder schieferige
Ausbildungsformen der Granite oder aber, und dies weit vor-
herrschend, Kontaktgesteine, deren kristallinische Struktur durchaus
den Stempel einer späteren Bildung an sich trägt und deren minera-
logische Zusammensetzung so wenig wie die Art ihres geologischen
Vorkommens an ihrem kontaktmetamorphischeyi Ursprung Zweifel
aufkommen läßt.
Ungeachtet aller Eintönigkeit in geologischer Beziehung liegt
in der eigenartigen Beschaffenheit dieser „Gneise" für den Petro-
graphen ein Material vor, welches in hohem Maße zu eingehenden
Studien anregt.
Über einen direkten Kontakt zwischen Granit und Gneis bildet
stellenweise der Silberberg bei Bodenmais im Bayerischen Wald vor-
zügliche Aufschlüsse. Insbesondere findet man am Eingange der
„Barbara", daß der Granit, welcher am Fuße des Berges noch eine
körnige Beschaffenheit hat, gegen den Kontakt zu als „Kristallgranit",
d. h. porphyrisch ausgebildet und durch das Hervortreten zahlreicher
großer Feldspatkristalle wie gefleckt erscheint. Es fehlen hier fast
ganz die sonst üblichen Erscheinungen magmatischer Spaltung, und
es lassen diese Lagergranite, wie anderswo, in der Zusammensetzung
des Erstarrungsgesteins keinen großen Wechsel erkennen.
In den Grenzxotien beobachtet man öfters außer der Ent-
wicklung einer porphyrartigen Struktur die Aufnahme von Cordierit
oder Granat, welcher in einzelnen Individuen als akzessorische
Gemengteile eintreten und die dem umgebenden „Gneis" entstammen.
Der „Gneis" tritt in der typischesten Form der von Gümbel
als Körnelgneis oder speziell als Dichroitgneis (siehe oben) ausge-
schiedenen Gesteinsgruppe auf, welche einen charakteristischen
Horizont seiner „hercynischen G?ieisformation" darstellt. Diese
Gesteinstypen nun zeichnen sich durch bunten Wechsel und Farben-
21
kontraste aus, indem z. ß. bei einigen größere Almandinkörner, bei
anderen lebhaft blauvioletter Cordierit, bei anderen wieder spangrüner
Orthoklas (Mikroklin) ^) hervortreten.
Einige dieser Bildungen sind infolge eines großen Reichtums
an Biotit ganz dünnschieferig, andere, namentlich dichte, von horn-
feisartiger Beschaffenheit lassen mit bloßem Auge keine Spur von
Schieferung und Schichtung erkennen, noch mehr fallt dabei eine
durch abwechselnde helle und dunkle Lagen hervorgebrachte Bänder-
struktur auf, die bei den hornfelsartigen Bildungen völlig vermißt
wird. Ungeachtet dieser Schieferung brechen die Gesteine sehr leicht
quer zur Schieferung durch und im Bruche beobachtet man dann
häufig schwach seidenglänzende, feinverfilzte Aggregate von Faser-
kiesel (Fibrolith, Sillimanit), welche hin und wieder die farbigen Mine-
ralien ganz verdrängen, so daß weiße SilUmanitschiefer hervorgehen.
Die glimmerreichen Lagen sind im allgemeinen reich an großen
Individuen von Almandin, die äußerst selten ausgebildete Kristall-
formen (meist 2 O 2) aufweisen, gewöhnlich aber tmregehnäßig be-
grenzt sind, oder sie enthalten Cordierit von matt graulichblauem
Aussehen, so daß er von Quarz nur sehr schwer unterschieden werden
kann. Spaltflächen von Feldspaten beobachtet man in diesen Bildungen
nur wenig.
Abweichend davon sind die Verhältnisse der lichten Bänder,
die nach ihrer Struktur und Zusammensetzung schon makroskopisch
sich als granitische Gesteine erkennen lassen, in dem deutlich Quarz
und Feldspat neben einem oder zwei Glimmermineralien diese Lagen
zusammensetzen, in welchen außerdem auch lebhaft blau gefärbte
oder in Pinit umgewandelte Kristalle von Cordierit oder Ikositetraeder
von Granat verbreitet sind. Der Biotit bietet einzelne, meist sehr
vollkommen umgrenzte Kristalle, die richtungslos dem Gestein ein-
gestreut sind.
„Faltungserscheimmgen" an diesen „Gneisen" des Silberberges
werden sehr häufig beobachtet. Die schichtenartige Verbindung von
Granit und „Gneis" zeigt, daß hier nicht zwei gleichwertige, nur
in schichtenartigem Wechsel auftretende Gesteine vorliegen, sondern
sich als voneinander ganz verschiedene erweisen; die lichten Bänder
weisen nur im allgemeinen die Form konkordanter Einlagerungen
auf und man beobachtet, daß sie die dunklest schieferigen Lagen
umso häufiger quer durchbrechen, je mehr man sich der Grenze
gegen den Oranit nähert. Hier sind es bald größere, bald kleinere
0 Siehe oben S. 9.
22
Schollen der Schiefer, welche in dem lichten Gestein zu schwimmen
scheinen und. in welche dasselbe auf zahllosen Adern und Klüften
eindringt; schließlich tritt eine so innige Mischung von Schiefer-
und Granitmaterial ein, daß die beiden Gesteine geradezu miteinander
verschmelzen, wie denn auch überhaupt eine Aufnahme von Schiefer-
material durch den Granit die allenthalben in letzterem verbreiteten
Kristalle von Cordierit und Granat überaus wahrscheinlich gemacht
wird. Der „Dichroitgneis'^ des Bayerischen Waldes erweist sich
somit schon makroskopisch als zusammengesetzt aus zwei verschiedenen
Oesteinstypen : einem unter allen Umständen sehr feldspatarmen bis
feldspatfreien, zum Teil hornfelsartigen , zum Teil schieferigen
Kontaktgesteine und aus Apophysen der Granitmassive, welche das
Liegende, beziehungsweise das Hangende der Schiefer bilden. Diese
„ Oneise" zeigen eine innige Durchtränkung ursprünglich sedimentärer
Gesteine, die eine kontaktmetaphorische Umwandlung erfahren haben,
mit dem noch schmelzflüssigen granitischen Magma. Die verschiedene
Intensität der Injektion des granitischen Schmelzflusses, die wechselnde
Resorption der Schiefer durch den Granit ergibt den abwechslungs-
reichen Habitus der Gesteine, welche ursprünglich wohl auch ge-
schichtet und in verschiedenartig zusammengesetzte getrennt, doch
nicht den schon beim ersten Anblick erstaunlichen Wechsel zeigten,
den sie heute aufweisen.
Die Gesteine des Silberberges sind durch große Härte und im
allgemeinen durch große Frische ausgezeichnet; der Feldspat zeigt
adularähnliche Beschaffenheit, die Glimmer (auch Biotit) zeigen einen
hohen Grad von elastischer Biegsamkeit und nur der Cordierit läßt
in den granitischen, nicht aber in den schieferigen Lagen öfter die
typische Umwandlung in Pinit erkennen. In großem Maße auf-
fallend ist nach Dr. Weinschenk diese Härte und Zähigkeit der Ge-
steine, wenn man sie mit anderen stark dislozierten Gesteinen alpiner
Gebiete in Vergleich zieht; zeigen hier sonst schon das äußere Ver-
halten der Gesteine eine innere Zerrüttung und Zermalmung an, so
ist dagegen an jenen des Silberberges von einer derartigen Lockerung
des Gefüges nicht das Geringste zu ersehen.
Bemerkenswert ist auch die Erscheinung, daß die mannig-
faltigen Stauchungserscheiiiungen, welche die Schiefergesteine oft
erkennen lassen, von Schicht zu Schicht ganz außerordentlich
wechselnde sind. Während im allgemeinen die glimmerreichsten
Lagen die intensivste Faltung erlitten haben, erscheinen die eigent-
lichen Hornfelse äußerlich wenigstens ziemlich ebenschiohtig. Die
ganze Art der Ausbildung der Gesteine des Silberberges zeigt in
23
einer geradezu klassischen Art und Weise, wie ein und derselbe
Prozeß der Faltung verschiedenartige Gesteine in durchaus ver-
schiedener Weise beeinflußt, wie die Schichten imstande sind, unter
der Wirkung eines einheitlichen Druckes sich gegeneinander und
übereinander zu verschieben.
Was die Lagerungs Verhältnisse der Erzkörper (Magnetkies etc.)
im Silberberg betrifft, welche seinem Zwecke nach Dr. Weinschenk
weitläufiger behandelt (a. a. O. S. 360 ff.), so seien hier in Rücksicht
auf die diesbezüglichen Verhältnisse bei Linz nur nachfolgende
Umstände erwähnt.
Es setzen sich im kleinen außerordentlich häufig, sehr selten
in größerem Maßstabe in das Nebengestein, besonders wenn dies ein
Hornfels oder Granit ist, Abzweigungen des Erzes hinein; in gröber
körnigen Gesteinen besonders beobachtet man, daß das ganze Gestein
in seinem innersten Gefiige erschüttert ist und alle Risse und Sprünge
von feinen Erzadern erfüllt werden, mit welchen diese Gesteine
völlig imprägniert erscheinen. Die Erze des Silberberges erweisen
sich nach Dr. Weinschenk als jüngere Bildungen; sie sind an die
injizierte Grenzzone zwischen Schiefer und Granit gebunden und
wurden als feurigflüssiges Erzmagma in die Gesteine hineingepreßt.
Die Gesamtheit aller bisher besprochenen Erscheinungen zeigt
nach Dr. WewischeJik folgendes kurzes Bild der geologischen Ver-
hältnisse des Silberberges: Ein Schichtenkomplex von ziemlich
wechselnder Zusammensetzung wurde von granitischen Massen durch-
brochen; das schieferige Dach der lagerförmigen Masse — des Lak-
kolithen — blätterte in den Granit hinein und innerhalb der im
Zusammenhang mit der vulkanischen Tätigkeit getauchten und ge-
falteten Schiefer wurden alle Hohlräume von der granitischen Schmelz-
masse erfüllt, welche vorzugsweise parallel zu den Schichtenfugen
eindrangen. Dann kamen Pegmatite, welche mit dem Nachlassen
der vulkanischen Energie der Bildung von Quarzaggregaten Platz;
machten. Erst nach diesen kamen die Erze, schließlich entstanden
nach den Erzen noch untergeordnete Gangfüllungen.
Gibt über alle diese Verhältnisse der makroskopische Habitus
der Gesteine des Bayerischen Waldes, insbesondere des Silberberges
genügende Aufschlüsse, so gestatten nach Dr. Weinschenk die mikro-
skopischen Verhältnisse in noch viel höherem Maße die Genesis
dieser Gesteine zu verfolgen. Was die makroskopische Forschung
einigermaßen wahrscheinlich machen könnte, wurde ihm zufolge durch
die mikroskopischen Befunde gerade zur Gewißheit.
24
Diese mikroskopischen Untersuchungen lassen zunächst mit
unzweifelhafter Sicherheit hervortreten^ daß zwischen dem Material
der schieferigen Gesteine und demjenigen der dazwischen ein-
gedrungenen granitischen Masse ein tiefgreifender Unterschied vor-
handen ist.
Was die „Cordieritgneise" überhaupt betrifft, so sind all ihre
Bildungen in den maßgebenden Erscheinungen vollständig gleich
und das Unterscheidende, welches äußerlich so stark hervortritt,
verliert sich mehr und mehr bei einem eingehenden Studium unter
dem Mikroskop; abgesehen von Einzelheiten erscheint der ganze
Gesteinskomplex als äußerst einförmig, so wechselvoll seine Be-
schaffenheit auch bei oberflächlicher Beobachtung zu sein schien; die
mikroskopischen Einzelheiten zeigen in makroskopisch recht ab-
weichend erscheinenden Gesteinen oft völlige Übereinstimmung.
Struktur und Zusammensetzung erweisen sich auch unter dem
Mikroskop als ziemlich wechselnd, aber was vor allem bei der Be-
trachtung der Dünnschliffe in die Augen fällt, ist der fast voll-
ständige Mangel einer Trümmer struktur, welche man in so stark
gefalteten und gefalteten Schichten doch vor allem erwarten sollte.
Dabei erscheinen größere Individuen von Cordierit und Quarz erfüllt
von Einschlüssen von Sillimanit, Biotit, Titaneisen und Zirko7i, oft
in solchem Maße, daß selbst in sehr dünnen Schliffen das Haupt-
individuum kaum mehr durchschimmert, und es ist namentlich im
polarisierten Licht diese Erscheinung deutlich hervortretend. Auch
die Anordnung dieser Einschlüsse ist sehr bezeichnend: die dioht-
verfilzten Schnüre des Sillimanits, die dünnen Lamellen des Biotits,
wie die langgestreckten Körner von Titaneisen bilden Zälge durch
das ganze Gestein, die von der Orientierung der Quarz- und Cordierit-
Individuen (welche die Grundlage bilden) in nichts heei^ip^ußt er-
scheinen. Dieses optisch einheitliche Verhalten, welches die Quarz-,
beziehungsweise Cordieritkörner zeigen, die weder mit der ursprüng-
lichen Schichtung, noch mit der Fältelung des Gesteines irgendwelche
Beziehungen aufweisen, sprechen nach Dr. Weinschenk mit Sicherheit
dafür, daß die Schichtenverbiegungen, welche die Oestei?ie makro-
sJcopiseh in so intensivem Maße erkentien lassen, vollendet geivesen
sein müssen, bevor Quarz und Cordierit auskristallisiert sind, bevor
also die Gesteine ihre kristallinische Beschaffenheit erreicht haben.
Die kristallinische Beschaffenheit derselben ist deshalb als eine
sekundär erivorbene Eigenschaft zu betrachten, und man wird nach
Dr. Weinschenk wohl kaum, weder vom geologischen, noch vom
petrographisohen Standpunkte aus hier berechtigt sein, die Gesteine
25
schlechthin als „kristallinische Schiefer'' zu bezeichnen, zumal wenn
sie in nächster Nachbarschaft eines Granitmassivs auftreten. Man
muß sie vielmehr mit demjenigen Namen bezeichnen, welcher ihrer
petrographischen Stellung entspricht — es sind Kontaktgesteine im
eigentlichen Sinne des Wortes.
Die meisten ,. Gneise" aus den verschiedensten Teilen des in
Betracht kommenden Gebietes lassen eine ähnliche Anordnung der
Einschlüsse erkennen ; sieht man hier ja sonst die gewundenen Züge
der Sillimanitnadeln, welche die Verbiegung und Faltung des Ge-
steines bezeichnen, als ein Charakteristikum der Mikrostruktur des
Cordierits an; auch die mineralogische Zusammensetzung aus
vorherrschendem Quarz und Cordiei'it neben Olimmer und Silli-
manit ist diejenige echter Hornfelse und ebenso ihre Struktur.
Die Gesteine dürfen deshalb nach Dr. Weinschenk auch in dieser
Beziehung nicht als „Gneise'' bezeichnet werden, da der Feldspat
(Orthoklas, beziehungsweise Plagioklas) höchstens rein akzessorisch
vorkommt.
Auch die schon makroskopisch als granitische Gesteine er-
kannten lichten Bänder zeigen unter dem Mikroskop ihren Charakter
sehr deutlich. Als hauptsächlichste Gesteinsgemengteile ersieht man:
Quarz, Orthoklas, Mikroklin, Kryptoperthit (Anorthoklas mit perthi-
tischen Verwachsungen) und Plagioklas, etwas Olimmer und abge-
rundete Kristalle von Cordierit; letztere lassen außer abgerundete
Individuen von Quarz- und Zirkonmikrolithen mit pleochroitischen
Höfen weitere Einschlüsse nicht erkennen. Vor allem fehlen hier
die Bänder von Sillimanit vollständig, was den bezeichnendsten
Unterschied gegenüber von dem Cordierit in den Schiefertl darbietet,
abgesehen davon, daß die Kristallform, die der Cordierit in den
Oraniten nie vermissen läßt, dem Mineral in den Hornfelsen abgeht.
Die Individuen des Cordierits im Oranit sind somit nicht Reste
oder Bruchstücke des etwa teilweise resorbierten Nebengesteins,
sondern sie sind vielmehr aus dem granitischen Schmelzfluß selbst
ausgeschieden, nachdem dieser allerdings wohl die Bestandteile des-
selben aus den Schiefern gelöst hatte. Überall fehlen aber auch hier
alle Anzeichen einer dynamischen Umformung, selbst der Quar^,
dieser feinste Gradmesser für alle mechanischen Einflüsse, zeigt keine
Spur von Kataklase, und dies in Gesteinen, welche in schmalen,
auf das mannigfaltigste gebogenen und gewundenen Bändern zwischen
den Schichten der Schiefer eingeklemmt sind. Die Faltung und
Pältelung der Schiefer erweist sich somit auch durch diese Anzeichen
als älter gegenüber der Verfestigung des Granites.
26
Die Hornfelse, beziehungsweise Schiefer mit ihren Zügen von
Sillimanit und ihrer typischen Kontaktstruktur und diese Granite
mit ihren so bezeichnenden Eigenschaften wechseln in den Gesteinen
des Silberberges in jedem Maßstabe miteinander ab, wobei die
ersteren im kleinen wie im großen die Form von Scholleti haben,
welche von dem granitischen Gestein allenthalben durchbrochen
werden und in welche das granitisehe Material auf allen Klüften
und Sprüngen eindringt; schließlich geht die Vermischung so weit,
daß beide Gesteine auch unter dem Mikroskop nicht mehr neben-
einander erkannt werden und daß die Eigenschaften der Hornfelse
sich mit denen des Granites aufs innigste verbinden. Indes ist das
letztere trotz der innigen Durchtränkung der Schiefer nicht das
Gewöhnliche, sehr viel häufiger haben beide Gesteine nebeneinander
ihre Individualität gewahrt und nur einzelne Kristalle von Cordierit
in Granit, einzelne Feldspatindividuen im Hornfels deuten die gegen-
seitige Beeinflussung an.
In bezug auf die mikroskopische Beschaffenheit der einzelnen
Mineralien sei zu dem bereits oben Gesagten noch hinzugefügt und
im besonderen hervorgehoben, was Dr. Weinschenk ^) in bezug auf
Cordierit und Sillimanit bemerkt.
Cordierit ist im Dünnschliff stets farblos und läßt sich daher
nur schwer von Quarz unterscheiden. 2) Der ungemein große Reichtum
indes an Einschlüssen von Zirkon und Rutil mit den stets um die
selben auftretenden pleochroitischen Höfen (im Polarisations-Mikroskop)
verrät ihn fast immer.
Einzelne Körner enthalten selbst Hunderte solcher Mikrolithen,
jeder umgeben von einer bald mehr, bald minder kräftig von farblos
bis gelb pleochroitischen Zone, bei welcher die Doppelbrechung
stark erniedrigt ist. So massenhaft der Cordierit auch sonstige Ein-
schlüsse beherbergt, so findet man die pleochroitischen Höfe doch
ganz ausschließlich um die eingeschlossenen Zirkon- und Rutilkristalle.
Wo der Cordierit als Bestandteil der grayiitischen Lagen auf-
tritt, fehlt ihm, wie schon früher erwähnt, diese charakteristische |
■l
') A. a. 0., S. 373.
*) Bei dickeren Schliffen kann man zur Untersuchung des Pleochroismus
die von Dr. Tschermak (Sitzungsbericht der Wiener Akademie, Bd. 59. — Lehr-
buch der Mineralogie, 5. Aufl., 1897, S. 201) empfohlene Methode in Anwendung
bringen, indem man einen einzigen Nicol, und zwar den unteren (unter dem
Tisch des Mikroskops) im Kreise dreht. — Vgl. auch Dr. Weinschenk. Die
gesteinsbildenden MineraUen, Freiburg 1901, S. 124. — Dr. Ferd. Zirkel, Die
mikroskopische Beschaffenheit der Mineralien und Gesteine.
27
Mikrostruktur gänzlich. Hier sind es meist größere, ringsum aus-
gebildete Kristalle, welche (wenn nicht pinitisiert) schon makro-
skopisch durch ihre klare blaue Farbe hervortreten. Dieselben sind
allerdings stets stark gerundet, oft mit Löchern und tiefen Ein-
buchtungen versehen, aber doch bemerkenswert gegenüber der eigen-
tümlichen Formlosigkeit des Cordierites der Hornfelse. Unter dem
Mikroskop erkennt man hier wieder die Zirlconndkrolithen mit ihren
Höfen und einzelne zum Teil recht große gerundete Kristalle von
Quarz; weitere Einschlüsse pflegen zu fehlen.
Der Sillimanit übernimmt in den Kontaktgesteinen des
Bayerischen Waldes die Stelle des sonst häufigeren Ändalusites (siehe
oben). Bisweilen sind die Sillimanitnadeln so verfilzt, daß sie selbst
im dünnsten Schlifi' nicht mehr durchsichtig werden und so eine
optische Bestimmung nicht mehr möglich wird. Sonst kommen auch
einzelne Sillimanit- Kristalle mit hoher Licht- und Doppelbrechung vor.
b) Der Kürntaerger Wald und seine Grenzgebiete.
Schon oben wurde aus der Nähe beider Gebirgszüge, des
Bayerischen und Kürnberger Waldes, sowie aus der Oleichartigkeit
ihrer Gesteine ein Schluß auf den genetischen Zusammenhang beider
Gebiete gezogen. Daß die Gesteinstypen beider Lokalitäten eine
Identität aufweisen, zeigt die gleiche Beschaffenheit dieser Typen,
wie sie früher zur Darstellung gebracht werden und wie auch aus
dem Nachfolgenden noch mehr erhellen wird.
Es ist dem Zwecke gemäß, den sich gegenwärtige Ausführungen
gestellt, noch eingehender zu untersuchen, ob und wie die geologischen
Verhältnisse der Gesteine des Linzer Gebietes mit denjenigen des
Bayerischen Waldes sich in tjbereinstimmung befinden.
Die Gesteine des Kürnberger Waldes liegen besonders in den
Steinbrüchen aufgeschlossen vor, die sich bei Linz — Margarethen
längs des Donauufers bis zur sogenannten „Anschlußmauer" und
darüber hinaus mehr oder weniger unterbrochen aneinander reihen.
Bei näherer Untersuchung der Gesteine fallen vor allen anderen zwei
Hauptgesteinstypen, ein granitischer und ein gneisartiger Typus, auf.
Der erste Steinbruch bei Margarethen (in der Nähe der Stadt)
zeigt einen ziemlich grobkörnigen Granit mit sehr vielen etwa
bohnengroßen Feldspatkristallen von weißlicher bis bläulicher Farbe;
dunkler Glimmer ist reichlich, Quarz wenig vertreten. Diese Granitart
scheint als Ganggranit aufzutreten.
28
Daneben findet sich ein feinkörniges, gneisartiges Gestein mit
ebenfalls dunklem Glimmer; letzteres Gestein weist hinwieder Ein-
lagen auf, die an Hornfels erinnern, und es ist bisweilen mit Magnet-
kies imprägniert.
Der folgende zweite und dritte Steinbruch zeigt ein mehr oder
weniger bläulichgraues, mittelkörniges, granit- und gneisartiges
Gestein. Einlagen lassen hornfelsartige Bildungen erkennen; auch
finden sich hier lichtere und dunklere Lagen, erstere bisweilen mit
blaugeförbten Cordieritkörnern, beziehungsweise mehr oder weniger
ausgebildeten Kristallen. Die Gesteinswand weist eine schieferig-
plattenförmige Absonderung der Schichten auf.
Der vierte Steinbruch (in der Nähe des Kalvarienberges) ist
im allgemeinen den vorhergehenden in bezug auf die Gesteine ähnlich,
das hier vorkommende Gestein erscheint jedoch dunkler, bläulicher,
besonders in den unteren Schichten; es ist ein mehr oder weniger
glimmerreicher Cordierithornfels von bald granitischem, bald gneis-
artigem Habitus (Typus 1 und 2) oder auch in Verbindung mit
Granit; die Gesteine sind, wie schon früher bemerkt worden, teil-
weise imprägniert mit Magnetkies und Graphit; bisweilen findet sich
in den Dünnschliffen Mikroklin und Plagioklas, wie dies die Granite
der Grenzgebiete (Steyregg etc.) zeigen.
Geht man über die Schlucht des Kalvarienberges weiter hinaus,
so steht hier Granit von ganz anderem Habitus an; derselbe ist ein
lichtgefarbtes (gelbliches) Gestein, wenn auch der Glimmer eine
meist dunkle Farbe aufweist; Cordierit fehlt oder es dürften nur
einzelne Körner als Cordierit bezeichnet werden können. Ein ähnlicher
mittelkörniger Granit findet sich im Grenzgebiete, am Freinberge,
und es scheint derselbe überhaupt die Höhenzüge der Umgegend
zu bilden.
Überblickt man die bisher geschilderten Gesteinsschichten in
ihrem Zusammenhange, so scheinen die geologischen Verhältnisse
derselben zur Annahme zu drängen, daß man es hier mit einem
von Granit umschlossenen und mehr oder weniger durchbrochenen
Schichtenkomplex zu tun habe, dessen Schollen infolge der vul-
kanischen Tätigkeit und des Kontaktes mit glutflüssigen Granitmassen
wenigstens zum Teil zu hornfelsartigen Gesteinen umgewandelt wurden,
daß somit die betreffenden Partien für metaniorphe Kontaktgesteine
zu erklären sind.
Diese Auffassung wird durch die Beschaffenheit und die geolo-
gischen Verhältnisse der sich noch weiter anschließenden Gesteins-
bildungen des Kürnberger Waldes in vollem Maße bestätigt.
29
Der Verlauf des genannten Gebirgszuges vom Kalvarienberg
bei Margarethen bis zum Steinbruch in der Nähe der „Anschluß-
mauer" liegt nicht aufgeschlossen und ist ein meist dichtbewaldetes
Terrain. Einzelne Felsblöcke, die längs des Weges angeschlagen
wurden, zeigten nur lichtere Granite und konnte in denselben
(makroskopisch) kein Cordierit gefunden werden. Die Entfernung
des Steinbruches vom Fuße des Kalvarienberges dürfte auf etwa
25 Minuten zu veranschlagen sein. Ob die dazwischen liegenden
Schichten, besonders in weiterer Tiefe gegen den Gebirgsstock hin,
nicht auch metamorphe Cordieritgesteine enthalten, konnte bisher
nicht ermittelt werden; es ist jedoch dies sehr wahrscheinlich und
scheinen die Verhältnisse des Steinbruches bei der „Anschlußmaner"
darauf hinzuweisen.
Was letzteren Steinbruch betrifft, so sind die Aufschlüsse
desselben nicht wenig instruktiv und zeigen zum Teil neue Ver-
hältnisse in bezug auf den geologischen Aufbau des Kürnberger
Waldes.
Ais Hauptgestein können hier gneisartige Massen bezeichnet
werden, welche bald dickere, bald dünnere dunkle und lichte
Wechsellagen zeigen und die teilweise sehr verschoben und gefaltet
erscheinen. Der Glimmer ist meist von dunkler Farbe. Links vom
Eingang steht ein kristallinisches Gestein an, mit großen Aus-
scheidungen von Feldspat, Quarz und Glimmer; letzterer ist meist
dunkel, bisweilen jedoch auch lichtweiß, besonders an gewissen
Grenzflächen. Dieses grobkörnige Gestein stellt einen Pegmatitgang
dar, der das gneisartige Gestein durchsetzt. In diesem pegmatitischen
Gestein finden sich zerstreut chloritähnliche pinitische Bildungen,
bisweilen auch gut ausgebildete Kristalle (Prisma mit basischer End-
fläche, nach Cordierit).
Derartige Pegmatitgänge (etwa 30 bis 40 cm im Durchmesser)
zeigen in einiger Anzahl (3 bis 4) sehr deutlich die oben bloßgelegten
Schichten des Steinbruches. Die Ausscheidungen von Quarz und
Feldspat sind bisweilen auffallend groß. Der Feldspat ist nicht
selten bläulich gefleckt und zeigt mitunter bei gelblicher Farbe eine
gewisse geflammte, holzähnliche Struktur. In dem Gestein fallt auch
die Ausscheidung eines großen, langgestreckten (bis fingerlangen)
Glimmers auf von dunkelbrauner bis goldgelber Farbe. Andalusit
scheinen diese Gänge nicht zu enthalten; dagegen kommen in den-
selben außer den obenerwähnten pinitisierten Cordieritsäulen auch
mehr oder weniger große Nester von Cordierit (Pinit) vor, so daß
einzelne Handstüoke eine grünliche Färbung aufweisen oder wie
30
gefleckt erscheinen; besonders sind diese Bildungen an den Grenzen
gegen das Nebengestein hin zu bemerken, i)
Das pegmatitische Gestein von Bodenmais (siehe oben) weist
eine große Ähnlichkeit mit diesem des Kürnberger Waldes auf; der
mir vorliegende Pegmatit von Bärenloch bei Bodenmais zeigt bläulich
gefleckte Feldspate; einige Feldspatbildungen vom Silberberg (von
weißlicher Farbe) erscheinen ebenfalls wie geflammt; während hier
der lichte Glimmer vertreten ist, herrscht, wie schon erwähnt, in
den Pegmatiten des Kürnberger Waldes dunkler Glimmer vor und
nur bisweilen ist weißer vertreten.
Das schieferige, gneisartige Gestein des Steinbruches enthält
teils Cordieritkörner von blauer oder grünlicher Farbe, teils hornfels-
artige Bildungen, und es schließt sich dasselbe an Typus 1 und 2
an (siehe oben).
Die meist gleichmäßig mehr oder weniger eben geschichteten
Partien mit dunklen und lichten Wechsellagen zeigen hier zum
ersten Male kleine Granaten eingestreut, teils in den lichten, teils
auch in den dunklen Lagen.
Erzim'prägniermigen scheinen hier zu fehlen; auch Graphit wird
selbst in den Dünnschliffen u. d. M. ziemlich selten wahrgenommen.
Es verdient hier noch angeführt zu werden, daß die Schichten
senkrecht aufgerichtete Platten darstellen und daß sich um die
Gangmassen des Pegmatits das schieferige Gestein mit seinen Lagen
beiderseits parallel zur Gangrichtung anlegt, wenn auch sonst viele
Biegungen, Faltungen und Auskeilungen sich bemerkbar machen;
dabei findet man nicht selten Handstücke, die Rutsch- oder Quetsch-
flächen mit parallelen Furchen an den Endzonen aufweisen, alles
wohl ein Beweis des großen gegenseitigen Druckes und der viel-
seitigen Verschiebungen dieser Gesteinsmassen.
Verfolgt man den Gebirgszug längs der Donau noch weiter
hinauf, so finden sich, soviel die Besichtigung ergab, wieder lichtere,
mittelkörnige Granite anstehend, ähnlich denjenigen in der Nähe des
Kalvarienberges (siehe oben), und besitzt der Glimmer dunkle Farben.
*) Ein Handstück des Freinberger Naturalien-Kabinetts zeigt sehr
charakteristisch große Feldspatkristalle, umgeben von blauem und grünlichem
(pinitisiertem) Cordierit (in Kristallen oder auch in derber Form) und daneben
eine Partie von mittelkörnigem Granit; dasselbe weist überdies einen etwa nuß-
großen Einschluß eines etwas erdigen (zum Teil schon verwitterten), graugrünen,
an Smaragdit (Amphibol) -erinnernden Minerals mit einigen Granatkörnern auf.
Letzterer Einschluß ist vielleicht ein Rest des ursprünglichen Gesteins oder aus
der Tiefe mit den Granitmassen emporgehoben worden; den Mineralien gemäß
deutet er auf Eklogit hin.
31
Noch weiter entfernt trifft man jedoch Felsmassen an von ganz eigen-
tümlicher Beschaffenheit; es ist die charakteristischeste Stelle des ganzen
Kürnberger Gebietes, soweit dasselbe bisher untersucht werden konnte.
Es finden sich hier in der buntesten Abwechslung alle Gesteinstypen
zugleich vor mit bemerkenswerten Einschlüssen und Bildungen; hier
scheint eine Hauptgebirgsstauung und Faltung der Gesteine statt-
gefunden zu haben. Es gehören hieher besonders der 3. und 4. der
anfangs erwähnten Gesteinstypen; es sind metamorphe Kontalägesteine
in klassischer Form, und es haben dieselben auch unter allen mit den
Cordieritgesteinen des Bayerischen Waldes die meiste Ähnlichkeit.
Das Charakteristische dieser Gesteinstypen wurde schon oben
in bezug auf das Wesentlichste dargelegt; hier sollen noch ihre be-
sondere Beschaffenheit und die geologischen Verhältnisse derselben
etwas eingehender geschildert werden.
Das Hauptgestein ist durch seine Partien von Granit mit Cor-
dierit, Granat und Graphit, sowie von schieferigen Lagen mit Co7'dierit-
Sillimanit-Büd'ungen charakterisiert. Der Sillimanit (Fibrolith) stellt
ein faseriges Aggregat von meist weißlichgelblichen oder bläulichgrauen
Nadeln dar und legen sich dieselben in dünnen Lagen schichteoförmig
aufeinander, gewöhnlich eine bläulichviolette Cordieritmasse da-
zwischen, oder mit derselben innig verwachsen. Die Sillimanitlagen sind
bisweilen gehäuft und bilden so eine dickere Schichte, doch nicht in so
ergiebiger Weise, wie dies einige Handstücke von Bodenmais zeigen.
Die Verwachsungen von Sillimanit mit Cordierit folgen allen
Faltungen des Gesteins, die hier sehr zahlreich auftreten. Dazwischen
liegen, ebenfalls den Faltungen des Gesteins folgend, in großer An-
zahl teils unregelmäßig geformte, teils kristallinische Oraphitbläitchen,
nicht selten mit Kanten winkeln (siehe oben S. 15). Einige langgestreckte,
scharf ausgebildete Formen dieser Art scheinen auf Titaneisen hin-
zudeuten.i) Länger gestreckte Graphitbildungen streichen mit Silli-
manitnadeln oft in einer und derselben Richtung. Betrachtet man ein
größeres Handstück dieser Lokalität, so findet man auch hier wieder
neben dunlden Partien von Hornfelsbüdungen (Cordierit, Sillimanit etc.)
mehr oder weniger iveißliche granitische Massen, so daß das Gestein
oft einen sehr bunten Wechsel zur Schau trägt. Es liegt hier offen-
bar eine Mischung eines granitischen Gesteins mit einem schieferigen
vor, nicht selten findet sich eine dünne schieferige Sillimanit-Cordierit-
lage mitten in einer Granitmasse. Es kann dies wieder nicht anders
1) Gleichwohl konnte an ähnlichen Formen bei Behandlung mit Salz-
säure keine Zersetzung beobachtet werden, noch irgend eine diesbezügliche
Polarisations-Erscheinung.
32
erklärt werden, als daß noch glutflüssige Granitmassen ein schieferiges
Gestein durchbrochen, die Spaltmassen desselben, zumal kleinere
Bruchstücke metamorphisiert und teilweise aufgesogen haben, bis
nur noch ein blätteriger Rest von einer Sillimanit-Cordieritschichte
oder sonst eine Hornfelsmasse übrig geblieben.
Neben den dunklen metamorphen Gesteinen finden sich dann
auch größere Massen von lichtem Granit, teils in unmittelbarer Nähe,
teils in weiterer Entfernung. Die Granitmassen in unmittelbarer Nähe
weisen bläulichen Cordierit (nicht selten pinitisierte Kristalle), Al-
mandin und Graphit auf; Glimmer tritt sehr zurück, umsomehr macht
sich Feldspat bemerkbar. Die Granite in weiterer Entfernung zeigen
einen mehr normalen Typus, ohne Cordierit, Almandin und Graphit.
Auch diese Verhältnisse zeigen wieder, daß in jenen charakte-
ristischen Bildungen nichts anderes als metamorphe Kontaktgesteine vor-
liegen. Da in denselben die kristallinischen Bildungen allen Faltungen
des Gesteins folgen, ohne von denselben eine gewaltsame Beeinflussung
erfahren zu haben, so kann auch hieraus in bezug auf die Cordierit-
gesteine des Kürnberger Waldes, ebenso wie Dr. Weinschenk in
bezug auf die Gesteine des Bayerischen Waldes (siehe oben S. 24),
der Schluß gezogen werden, daß die Faltungen jener Gesleinsmassen
bereits vollendet waren, bevor Cordierit und andere Begleitmineralien
auskristallisierten. Damit in Übereinstimmung findet sich die Beob-
achtung, daß die Dünnschliffe dieser Gesteine unter dem Mikroskop
keine Kataklasstruktur, sondern die helixitische Struktur der Hornfelse
zeigen (vgl. die Tafeln); diese Gesteine sind demnach auch als echte
Hornfelsbildungen anzusehen und nicht als „Gneise" zu bezeichnen.
Von besonderem Interesse erscheint hier die Bildung, be-
ziehungsweise Entstehungsweise der kristallinischen Oraphitblättchen
in den Cordieritgesteinen des Kürnberger Waldes. Nach Dr. Wein-
schefik^) findet ein Zusammenhang zwischen den bekannten Oraphit-
lagerstätten der Gneise in der Umgegend von Passau und den Erz-
lagerstätten am Silberberg bei Bodenmais statt.
Der Graphit erweist sich im Passauer Gebiete als Bestandteil
eines Oneises, welcher von den geringsten Spuren an bis 60 und
selbst 70% Graphit enthalten kann. Der Gneis, in welchem solche
Einlagerungen enthalten sind, ,,Qraphitgneis" , ist nach Dr. Wein-
schenks Beobachtungen fast überall durch und durch zersetzt, nicht
nur in der gewöhnlichen Weise in Kaolin, vielmehr in viel kom-
plizierterer Weise, so daß nicht selten aus dem ursprünglichen
^) Dr. E. Weinschenk, Über die Graphitlagerstätten der Umgegend von
Passau und die Erzlagerstätten am Silberberg bei Bodenmais, Essen 1898.
33
Alkalitonerde-Silikatgestein ein Aggregat wasserhaltiger Silikate von
Eisenoxyd und Manganoxyd hervorging. Wo aber die Beschaffenheit
und Struktur des ursprünglichen Gneises noch deutlicher ist, da
beobachtet man eine eigenartige Verteilung des Graphites im Gestein.
Auf allen Rissen und Fugen, auf den Spaltrissen des Glimmers,
auf den Grenzen zwischen den einzelnen Quarz- und Feldspatkörnern
haben sich die Blättchen von Graphit angesiedelt und die ganze
Art dieser Verteilung beweist nach Dr. Weinschenk mit Sicherheit,
daß der Graphit dem fertigen Oestein durch spätere Prozesse erst
zugeführt worden ist. In Begleitung dieser Graphitschiefer findet
man eruptive Plagioklasgesteine (Porphyrite), die noch völlig frisch
und unverändert und als jüngere Bildungen erst na^h Absatz des
Graphits emporgedrungen sind; letztere wurden eben von den um-
wandelnden Prozessen, welche die Graphitbildung begleiteten, nicht
mehr in Mitleidenschaft gezogen.
Die gesamten Beobachtungen zusammenfassend, zieht Dr. Wein-
schenk folgende Schlüsse: Der Graphit der Passauer Graphitlager-
stätten ist nicht durch Umwandlungen von Kohlengesteinen entstanden,
sondern vielmehr im Zusammenhange mit einer granitischen Intrusion
den Gesteinen zugeführt worden, wobei die intensivste Imprägnation
in denjenigen Partien erfolgte, welche an sich den Agentien den
leichtesten Zugang gewährten. Die intensiven Zersetzungen und vor
allem die massenhaften Ablagerungen hochoxydierter Metallverbindungen
beweisen ihm zufolge mit Sicherheit, daß diese Agentien nicht
Kohlenwasserstoffe waren, vielmehr scheinen alle Anzeichen darauf
hinzuweisen, daß der Graphit durch Zersetzung von Kohlenoxyd-
verbindungen entstanden ist, und zwar von KohlenstofiVerbindungen
von Eisen und Mangan, welch letztere bei dieser Zersetzung in
Form von Oxyden ausgeschieden wurden. i)
Vergleicht man die Art des Auftretens der Graphitlager bei
Passau mit jener der Erzlager am Silberberg bei Bodenmais, so
haben beide die Form linsenförmiger Einlagerungen gemeinsam und
scharen sich auch gern in ganz gleicher Weise an der Grenze des
Gneises gegen den Granit zu; hierin liegen aber nach Dr. Wein-
schenk einige gemeinsame Züge beider Lagerstätten und somit An-
deutungen eines allgemeinen Zusammenhanges.
*) Dr. Weinschenk verweist hier auf eine Erscheinung, welche bei Hoch-
ofenprozessen nicht selten ist, wobei die Chamottesteine durch Ablagerung von
Graphit in ihrem innersten Gefüge erschüttert werden; auch hier führe man
mit Recht die Bildung des Graphits auf die Zersetzung der leichtflüchtigen und
so außerordentlich reaktionsfähigen Karbonyle zurück.
3
34
Es kann nun dasselbe, wenigstens zum Teil, auch in bezug
auf die Graphitbildungen iu den Cordieritgesteinen des Kürnberger
Waldes bemerkt werden. Die kristallinischen Ausscheidungen der
Graphitblättchen weisen wohl auch hier auf eine Bildung aus
Kohlenstoffverbindungen hin. Das isolierte Vorkommen vieler Graphit-
blättchen nebeneinander macht jedoch hier den Eindruck einer Aus-
scheidung aus einer flüssigen Lösung. Auch verdient beachtet zu
werden, daß zwar die intensivste Ablagerung von Graphit den bis-
herigen Beobachtungen gemäß ebenfalls an einer Bruchzone statt-
gefunden und daselbst auch einige etwas mehr angegriffene Gesteine
anzutreffen sind; gleichwohl findet man in nächster Nähe frische
Grenzausscheidungen mit schönen Kristallrosetten von Graphit und
dieselben auch in sehr frischen, unzersetzten Gesteinsmassen. Es
kommen ferner diese Graphitblättchen zwar auch in den mit den Horn-
felsen in Verbindung stehenden Granitmassen vor, jedoch seltener
und, wie es scheint, nur an den Grenzflächen, während Graphit
in den Hornfelsen gerade am häufigsten mit Sillimanit und Cordierit
verbunden, auftritt, so daß es den Anschein hat, auch der Oraphit
habe sich hier bei Intrusion der Granitmassen gleichzeitig oder doch
unmittelbar hierauf, als der Faltungsprozeß der Gesteinschichten
schon erfolgt war, mit Cordierit, Sillimanit etc. ausgeschieden. Ob
dabei dem Eisengehalt der Gesteine, wie denselben die Menge der
eingestreuten Almandjne oder Eisentongranaten ^) dartun, eine Rolle
zugewiesen werden könne, soll hier nicht näher untersucht werden. Erz-
imprägnierungen kommen in diesem Gebiete ganz untergeordnet vor.
Aus allem, was bisher gesagt worden, ergibt sich wohl mit
großer Sicherheit, daß nicht nur die petrographischen, sondern auch
die geologischen Verhältnisse der Cordieritgesteine des Linzer Gebietes
mit denjenigen des Bayerischen Waldes sich in völliger Überein-
stimmung finden und nur einige besondere Unterschiede eine charakte-
ristische Ausbildung der Gesteine aufweisen. Man ist wohl auch
berechtigt, hieraus den Schluß zu ziehen, daß beide Gebirgszüge,
der Kürnberger und der Bayerische Wald, in einem genetischen
Zusammenhange stehen, daher auch wenigstens in bezug auf die
wesentlichen Verhältnisse beide auf dieselbe Weise ihre ursächliche
Erklärung finden müssen.
*) Älmandin (Eisentongranat) besteht aus 43-3 Eisenoxydul, 204 Tonerde
und 36'3 Kieselsäure. Es wurde schon früher bemerkt, daß auch das Vor-
kommen von Mangantongranaten (Spessartinj in den Cordieritgesteinen des
Kürnberger Waldes wahrscheinlich sei.
Zur Erklärung der Tafeln.^)
Zxx ISTr- 1.
Wurmförmige Quarzbildang („Quartz vermieule").
Schriftgranitähnliche (myrmeki tische) Verwachsung von Quarz und Feld-
spat (Plagioklas z. T.) aus einem injizierten Hornfels. (Vgl. u. 2.)
Plagioklas: mit Zwillingsstreifen ; kleine, dünne Nadeln: Sillimanit; die
größeren und dickeren (schwarzen) Säulchen etc. : kristallinische Graphitbildungen.
Gestein: Schieferiger Cordierithornfels mit Sillimanit, Graphit etc. und
einer Granitintrusion (mit Plagioklas und gelblichem Quarz etc.).
Linz-Margarethen, „Anschlußmauer" (b).
.i.^aiM>aik4Habkjb^ .
ZiJi ISTr. S-
Granitpartie, in Kontakt mit schieferigem Cordierithornfels.
Granulitische Struktur (mit deutlich umgrenzten Quarzkörnern); kugel-
förmige Qnarzbildungen („Quartz globulaire") und einige Verwachsungen von
„Quartz vermieule' etc.
Gestein : Granit, glimmerarm, sehr quarz- und feldspatreich (z. T. Pla-
gioklas). Hornfels mit Sillimanit, Almandin, kristallinischen Graphitblättchen.
Linz-Margarethen, „Anschlußmauer" (b).
') Von oinigen Dünnschliffen der Linzer Cordieritgesteine hat Herr Universitäts-
Profes.sor Dr. E. Weinschenk die Güte gehabt, die interessantesten Hauptpartien derselben
photographisch aufzunehmen und die Photograinine dieser Tafeln darzustellen, wofür der
gebührende Dank hier abgestattet sei. Die Vergrößerung ist bei allen 50/i und die Beob-
achtung in polarisiertem Licht. Den Erklärungen wurde der Typus der Gesteine
hinzugefügt, von welchen der betreffende Dünnschliff' angefertigt worden.
In Betreff des Fundortes sei bemerkt, daß die Angabe „Anschlußmauer" (a) sich
auf den Steinbruch in der Nähe der „Anschlußmauer", — während die Bezeichnung „An-
schlußmauer" (b) auf eine etwa 15 Minuten weiter gelegene Stelle sich bezieht.
(In bezug auf die Abbildungen der Tafeln sind die Rechte dem Verfasser vorbehalten.)
angen der
düng aus
V>UiioHen fsr^V»#»nHiuji!: '^*^^ einer Aub-
/^^j^ .(»elffoiflWOT sdifiwP«) anufilidsifiup a^aJUBiöloiiirl/^achtet zu
'^> daß jf g _jj jgY^ .(^fatmoH nai-wisfi/ii t Ve^Iioi^ßm ißqR
sfb ;4iitßhfrirr8 -.ahhaV. annf/b .oaigW i "■ iiiv/A jtm'SyifißfeßTT;
fi'JSnublidJfilffinO 9ii'-)8iurlIj{;tHiii{ : .0*6 neil , ui^^üi^^iöllSSS) I^PteiöSoi§
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(*) "i9i/«rnajfIrfo?fT/.,. •iiir.^ttA aib flßb ^t^honfad ios « .tnofirnF'i p^oF) Tta-ftaa—fil
'lriT-iab«^>iUf^Jid^4(4yirt'^j»«t*iDÄ dö»
^1
Tafel nSTr. 1.
Tafel ISTr. S.
Zwillingslamellen in Cordierit.
Breitere durchgehende Parallelstreifen (weiß); Cordierit durchsetzt von
Sillimanitschnüren (Nadeln), einige Graphitpartien (schwarz).
öestem: Schieferiger Cordierithornfels mit Sillimanit, Granat, Gruphit etc.
Linz-Margarethen, „Anschlußmauer' (b).
Tafel ISTr- 3.
Linse von Cordierit zwischen Sillimanitschnüren.
Wechsellagerung von (violblauem) Cordierit und weißlichen, dicht-
gedrängten Sillimanitnadeln. Helizitische Struktur.
Oestein: Schieferiger, stark gefalteter Cordierithornfels mit Graphit,
sehr reich an Sillimanit.
Linz-Margarethen, „Anschlußmauer" (b).
Ta.f
JiieibioO ai aellemßlz-gaillmS,
nov isJeeifo-iub iti-iyibioO ;(Üi37/) nsYie-iMdllsiin'i ehudde'gdoiub Qioihiil
.(siiä'wdoB) flarifßqJiflq/nO s^inis ,(nl9bß/l) nsiiinrioBtinßmilliS
.yj9 JidqßiO ^inaniD ,iiftiimjlli8 Um nioimodiiieibioO ■is-giviieidoQ -.maiasT)
.(cf) 'lorjKmtlnf'f-»"/ ii'^nfteiiägißM-sniJ
.a6iäado6iiaamiUi& üexlsalws ;fhei6io3 noT oaniJ
-Jd-nh ,fi9jf'jiftli9w bau JnsibioO (raeiißldloiv) ao7 gnina^ßibaxfoaV/^
.TfiJ/[inJ8 fjdoerJisilsH .nlsbßiiJiaßxnrlliS n9;tgajjibs§
,.Jiriq«if) Jim «I^tmodihaibioO Tiisil&is'g jfißJa ji9^ii9*i9irio8 •.maSa'iV^)
.JiHßmJIIfS a& doiar idsa
.(d) "T)Ußfnüijfdop.aA„ ,n9rii9iß^ißM-saiJ
Tafel KTr. 3.
Tafel KTr. 4.
Cordierit in beginnender Pinitbildnng.
Eisblumenälinliche Bildungen (Pinit), in polarisiertem Licht buntfarbig
gefleckt, mit pleochroi tischen Höfen z. T.
Gestein: Pegmatitgang mit bläulichem Feldspat und grünlichen Pinit-
kristallen (nach Cordierit); Gang im Cordieritgestein.
Linz-Margarethen, „AnschluUmauer" (a).
Tafel ::
Titanit in nengebildetem Uralit.
Ta^it: Mit rautenförmigen Durchschnitten und pleocbroitischen Höfen.
(Höfe im "polarisierten Licht: bräunlich, verschwommen; in der Photographie:
schwärzliche Einfassungen).
Uralit (Amphibol): Neubildung (aus Pyroxen), gewellt- faserig.
Gestein: Granitisch (ohne Glimmer), mit Quarz, Plagioklas, Magnetkies,
Graphit, Amphibol etc. Einlagerungen in Cordierithornfels.
Linz-Margarethen, Kalvarienberg.
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OTafel ISTr. 5.
Tafel IsTr. 6.
Beiträge
Moosflora von Oberösterreich.
I. Teü.
Zusammengestellt
Franz Matouschek,
Gymnasialprofessor in Eeichenberg (Böhmen).
J^eit den bryologisoh- floristischen Arbeiten von J. S. Pötsch
und K. B. Schiedermayi' erschienen keinerlei nennenswerte Beiträge
auf diesem Gebiete. Nur in Exsikkatenwerken (Flora exsiccata
austro - hungarica auotore A. Kerner et C. Fritsch, Kryptogamae
exsiccatae editae a museo palatino Vindobonensi , Kryptogamae
Germaniae, Austriae et Helvetiae exsiccatae editae a W. Migula)
sind Moose aus Oberösterreich ausgegeben worden. Bei Durchsicht
älterer Herbarien und der Bearbeitung mir zur Revision gesandter
Aufsammlungen konnte ich in zwei floristischen Arbeiten ^) eine
Anzahl von noch nicht veröfientlichten Funden aus diesem Kron-
lande mit aufnehmen. Auch ein Teil der von mir 1897/98 gemachten
Funde wurde hiebei berücksichtigt. Seit dieser Zeit erhielt ich
wiederum Moosmaterial zur Durchsicht oder Bestimmung, und zwar
von folgenden Damen und Herren: Julie von Haßlinger (Prag;
das Herbar enthielt auch Funde von Amia Pehersdorfer in Steyr),
Professor Dr. Karl Fritsch (Graz), Adjunkt Dr. K. R. von Keissler
(Wien), Demonstrator Heinrich F7'eiherr von Handel - Maxzetti (Wien),
Superior P. Pius Strasser (Sonntagberg), Oberlehrer Anton Topitx
(St. Nikola), der recht emsig gesammelt hat, Fabrikant F. Cypers
von Landrecy (Harta) und stud. rer. nat. Josef Stadimann (Linz).
Es war mir auch infolge der Liebenswürdigkeit der Herren
Professoren P. Gabriel Strobl in Admont und P. Raphael Hoch-
wallner in Seitenstetten vergönnt, einen großen Teil der in den
betrefienden Benediktinergymnasien aufbewahrten Moosherbarien zu
revidieren. Ich stieß auf Funde, die wert sind, veröfientlicht zu
werden; sie rühren her von P. K. Erdinger, Felicetti, Gallasch,
Hauenschild, von Heuffler, Jakob Juratxka, von Moerl, Oberleitner,
^) Bryologisch - floristisclie Mitteilungen aus Österreich - Ungarn , der
Schweiz etc., I. und II., erschienen in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-
botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1900, Seite 219 bis 254, und
Jahrgang 1901, Seite 186 bis 198.
P. Hermann Patxalt, J. S. Pötsch, R. Rauscher, Sauter, J. Schropp,
P. Pius Strasser, P. Gabriel Strobl und P. Bernhard Wagner.
Außerdem benützte ich ältere und neuere Funde aus meinem Her-
bare, sowie einen Teil meiner eigenen Funde.
All den oben Genannten danke ich nochmals für die gütige
Unterstützung,
Bezüglich der Abkürzungen bemerke ich:
n. A. und H. S. = Herbarien der Stiftsgymnasien zu
Admont, bezw. Seitenstetten;
/ = von mir gesammelt;
* = Grenzstandort;
c. fr. = mit Kapseln.
Alle in folgendem aufgezählten Moose habe ich teils de-
terminiert, teils revidiert. Proben derselben liegen in meinem Her-
bare, falls der Aufbewahrungsort (zum Beispiel H. A. oder H. S.)
nicht besonders angeführt ist.
Jederzeit bin ich gern bereit, oberösterreichisches Moos-
material zu revidieren oder zu bestimmen. Recht interessante Funde
sind zum Beispiel von folgenden Lokalitäten zu erwarten: Höhere
Alpengipfel, Ufer der Traun und der Steyer, Umgebung von Kirch-
schlag und Aigen, Zell am Moos.
I. Hepaticae.
Duvalia rupestris Nees. An schattigen Nagelfluefelsen und Hügeln
bei Steyr (Nr. 85 der Breutelschen Hepaticae Europaeae,
legit. Sauter, im H. A.).
Orimaldia fragrans Corda. Auf verwitterter, feuchter Erde der
Nagelfluehügel bei Steyr (Nr. 332 der obigen Ex-
sikkatensammlung, legit. Sauter, im H. A.).
Fegatella conica (L.) Corda. Kalvarienberg bei Steyr, c? {Pehersdorfer,.
1898). — Schoberstein bei Trattenbach (Haßlinger); Dorf
Trattenbach, 9 (!). — Auf Mauern bei den sieben
Quellen nächst Kremsmünster, 9 {Strohl, 15. März 1865,
im E. A.). — Otterbachgraben bei Schärding, zwischen
Pellia {Strasser). — Gießenbachtal bei Struden {Topitz). —
* „Schwarze Wände" gegenüber St. Nikola an einem
Waldbächlein, d (Topitz).
Preissia eommutata Nees. Steinmauer bei Klaus nächst Kirchdorf
{Pötsch, 1854). — Auf feuchten Stellen gegenüber
Sarmingstein bei St. Nikola, c? (Topitx). — * „Schwarze
Wände" gegenüber St. Nikola, an Wiesenmauern, Wellsand,
c? und 9 (Topitz).
Marchantia polymorpha L. St. Nikola, im Dietrichhofe zwischen
Pflastersteinen {Topitz). — Auf feuchter Erde im Naarn-
tale bei Perg, $ {Topitz). — Mauern bei Kremsmünster,
cT und 9 {Gallasch, 1859, im H. A.). — Linz, 9 {RauscJier,
1874). — Linzer Lehrerbildungsanstalt, im Hofe, (5* und 9
{To2)itz).
Metzgeria furcata Lindb. Auf Eschen bei Hallstatt {Keissler, 1902). —
Vöcklabruck, in einem Wäldchen auf Buchen (Finder ?,
1864, im H. A.). — Traunfall und Hohenstein bei
Pulgam (!J. — * „Schwarze Wände" gegenüber Sankt
Nikola, auf Felsen, in Begleitung von Sohistidium apo-
carpum {Topitz).
Metzgeria conjugata Lindb. In Rasen von Plagiopus Oederi bei Groß-
raming gegen den Almkogel, an Kalk, 400 m {Handel,
22. Mai 1899). — Magdalenaberg bei Kirchdorf {Hauen-
schild, im H. A). — Auf den Bergen um Linz, beim
Traunfalle, bei Gaisbach -Wartberg gemein (!).
Metzgeria pubescens Baddi. Bei Gaisbach -Wartberg /^/^. — * „Schwarze
Wände" gegenüber St. Nikola, auf feuchten Felsen {Topitz).
Aneura pinguis Dum. Nasse Stellen im Pollmannsgraben bei Krems-
münster {Strobl, 21. März 1865, im H. A.).
Pellia epiphylla Gotische. Steyr, c. fr. {Pehersdorfer, März 1900). —
Gießenbachtal bei Struden, auf feuchter Erde. — Sankt
Nikola: „Sattel" {Topitz).
Pellia Fäbroniana Eaddi (i= Pella calycina Nees). An einer Quelle
bei Kremsmünster {Strobl, Juni 1865, im H. A.).
Sarcoscyphus eniarginatus Spruce. Gießenbachtal bei Struden, auf
einer Felswand {Topitz).
Haplozia Taylori (Hook.) Warnst. Hallstatt, auf Felsen im Waldbach-
strub {Strasser).
Haplozia riparia Dum. Oberregau, auf feuchten Kalkfelsen {Moerl,
August 1865, teste Juratzka, im H. A).
Haplozia autumnalis Heeg. In der Pestleiten bei Kremsmünster
{Strobl, Jänner 1866, im H. A.).
Plagioehila asplenoides Dum. In einem Lärchen Wäldchen bei Krems-
münster {Strohl, im H. A).
var. majcyr Nees. Otterbach bei Schärding {Strasser, 1903).
Plagioehila interrupta Dum. Auf Nagelfluefelsen bei Steyr {Sanier^
Nr. 48 der Gottsche-Rabenhorstschen Hepaticae Euro-
paeae).
Scapania nemorosa Nees. Schafberg {Wagner, August 1876, im J?. S.). —
Im Sattel wege bei St. Nikola auf Granitfelsen {Topitz). —
Otterbach bei Schärding am Inn {Strasser).
Scapania aspera Bernei. Gießenbachtal bei Struden, an feuchten
Felswänden {Topitz).
Scapania aequiloha Dum. Am rechten Ennsufer bei Kleinreifling
(Wagner, August 1884, im H. S).
Jungermannia ventricosa Dicks (=Lophozia ventricosaDum). Dimbachtal
bei St. Nikola, mit Georgia pellucida auf einem alten
Baumstrunke {Topitz).
Jungermannia porphyroleuca Nees (= Lophozia porphyroleuca [Nees]).
Auf mulmigem Baumstrunke im Walde bei Schörfling
{Moerl, teste Juratzka, im H. Ä).
Jungermannia Mülleri Nees (= Lophozia Mülleri [Nees]). Am Fuße
des PoUmannsgrabens bei Kremsmünster {Strohl, April 1865,
im H. A.).
Cephalozia hicuspidata Dum. Vöcklabruck, im Walde bei Oberregau
und bei Ungenach, c. fr. {Moerl, März 1864, im H. A). —
Otterbach bei Schärding am Inn, c. fr. {Strasser, 1903).
Blepharostoma trichophyllwn Dum. Mit Lophocolea bidendata am
Farnberge bei Linz {Stadimann). — Schörfling, in einer
Schlucht, auf Sphagnum cuspidatum {Moerl, April 1864,
teste Juratzka, im H. A). — Im Walde in der Wartburg, in
einem Hohlwege {Moerl, Mai 1861, im H. A). — Über
Plagioehila asplenoides auf Waldboden bei Otterbach
nächst Schärding {Strasser, 1903).
Lophocolea bidentata Dum. In einem Bächlein auf dem Wartbergerweg
bei Kremsmünster {Strohl, März 1865, im H. A.).
Chiloscyphus polyanthus Corda var. rivularis Nees. Gmunden: Moor-
wässer am Laudachsee (900 m) und an Steinen im
Wenigbache (700 bis 800 m) {Loitlesherger, August 1898).
Chüoscyphus palleseens Nees. Kremsmünster, schattige Stellen, c. fr.
{Patxalt, Mai 1862, im H. S); in der Pestleiten {Strohl,
Jänner 1866, im H. A.).
Lepidoxia reptans Dum. Sarmingtal bei Sarmingstein, auf moderigem
Holze; * „Schwarze Wände" gegenüber St. Nikola, mit
Georgia pellucida, c. fr. {Topitx). — Spital gegen Pyrgas,
auf vermodertem Holze {Slrohl, Juni 1865, im H. Ä.).
Pleuroschisma trilohatum Dum. Teufelsleiten bei Kremsmünster, an
feuchten Orten {Patxalt, Mai 1863, im H. S.). — Hallstatt:
Waldbachstrub {Wagner, August 1876, im H. S). —
Schorf ling; Wildberg bei Kirchschlag {Keissler). — In
Rasen von Sphagnum acutifolium im Sattelwege bei
St. Nikola {Topitz).
Ptüidium ciliare (L.) Hampe. unter dem Hohenstein bei Linz
± 500 m (!j.
Trichocolea iomentella Nees. Pestleiten bei Kremsmünster {Strohl, 1865,
im H. Ä). — Dimbachtal bei St. Nikola, am Waldrande
{Topitx).
Badula complanata Gotische. Auf Buchen und Hainbuchen in Ge-
sellschaft von Amblystegium subtile und FruUania di-
latata im „Saurüssel'' nächst Grein; * „Schwarze Wände"
gegenüber Sarmingstein, stets fruchtend {Topitx). — „Franz
im Holz" bei Gmunden, auf Birnbäumen, c. fr. (!).
Madotheca platyphylla Dum. Im „Saurüssel" bei Grein, auf Carpinus
Betulus {Topitx). — Kremsmünster, auf dem Strünke
einer Haselnußstaude und auf Konglomeratfelsen beim
Lärchenwäldchen {Strohl, 1864 bis 1865, im H. A). —
Pulgam-Hohenstein bei Linz, ± 420 m (!).
Frullania Tamarisd Dum. Weg von Gmunden zum „Franz im Holz",
c. spor. ff). — Hallstatt: auf Bäumen im Waldbachstrub
{Strasser, im II. S.).
Frullania dilatata Dum. Hallstatt: Waldbachstrub, auf Bäumen
{Wagner, 1876, im H. S). — Vöcklabruok {Moerl, Jänner
1864, im H. A). — Kremsmünster: Obstbäume beim
Weingärtnerhäuschen {Strohl, 1865, im H. A.). — Linz:
Traxlmayer, Gröbelsweg; Gmunden: Aufstieg zum „Franz
im Holz" auf Buchen und Ahornen, c? und 9 (!). —
Im „Saurüssel" bei Grein, mit Amblystegium subtile
und Radula complanata auf Hainbuchen {Topitx).
8
Frullania dilatata Dum var. mierophylla Nees. Losenstein bei Tratten-
bach {Felicetti, im H. A).
Lejeunea cavifolia Lindb. Auf Ijebermoosen bei Steyr (Nr. 46 der
Gottsche - Rabenhorstschen Hepaticae Europaeae, legit.
Sauter). — * In Rasen von Plagiopus Oederi auf Felsen
gegenüber St. Nikola (Topüz).
Calypogeia tricJiomanis Corda. Gießenbachtal bei Struden, auf feuchter
Erde {Topitx).
II. Spha^a.
Sphagnum cymbifolium {Ehrh. ex p) Wst. Sarmingtal bei St. Nikola,
an Wassergräben {Topit%).
Sphagnum squarrosum Pers. Kreuzen, an schattigen Waldstellen
{Patxalt, September 1864, im H. S.).
Sphagnum mspidatum {Ehrh) Wst. Otterbach bei Schärding {Strasser,
1903).
Sphagnum Girgensohnü Buss. Dimbachtal bei St. Nikola, Waldrand,
e. fr. {Topüz).
Sphagnum rubellum Wils. Ebenda, auf sumpfiger Wiese {Topitz, 1903).
Sphagnum quinquefarium {Lindb.) Wst. Schorf ling beim Attersee, in
Fichtenwäldern {Keissler). — „Kalter Ort" bei St. Nikola
{Topitz).
Sphagnum aeutifolium {Ehrh. ex p.) Russ. et Wst. Hallstatt : Waldbach-
strub {Strasser, 1883, im H. S.). Um St. Nikola häufig,
zum Beispiel im Sattel wege, Dimbachtal, Struden-
Gießenbachklamm, hier auch in der var. rubrum. {Brid.)
Wst., c.fr. {Topitz, 1903).
III. Brsrineae (Musci veri).
Phascum cuspidatum Schreb. Sarmingstein bei St. Nikola, c.fr. {Topitz).
Astomum crispum Hpe. In einem gegen das Befahren einer Wiese bei
Vöcklabruck aufgeworfenen Graben, mit Hymenostomum
microstomum, Pottia truncatula und mit folgender Art,
c. fr. {Moerl, März 1864, im H. A).
Pleuridium alternifolium Bob. Ebenda. — Pöstlingberg bei Linz, c. fr.
{Haßlinger).
Hymenostomum microstomum, R. Brown. An demselben Orte wie
Astomum. — St. Nikola: Donauleiten auf nackter Erde;
Sarmingstein, c. fr. {Topüz).
9
Gymnostomum calcareum Br. eur. An der Kirchhofmauer von Krems-
münster, c. fr. {Strobl, 1865, im H. A).
Hymenostylium curvirostre Lindb. In einer forma mierocarpa bei Sankt
Wolfgang, c. fr. {Sanier, im H. A.).
Weisia viridula Iledw. Auf Lehmboden im Lärchen Wäldchen bei
Kremsmünster, c. fr. [Strobl, April 1865, im //. ^4.). —
, JJvtahvwänd, Steinbrüche, c. fr. {Stadimann). — * „Schwarze
Wände" bei St. Nikola, auf Erde, c. fr. {Topitx).
Eucladium vertidllatum Br. eur. Auf Kalktuif bei Kremsmünster, c. fr.
{Juratzka, 1860, im H. S.).
Cynodontium polycarpum {Ehrh) Schimp. St. Nikola: Sarmingtal, auf
Granit {Topitz). — Wilheringer Granitwände bei Linz (/).
Stets fruchtend.
Dichodontium j^^^iucidum Schimp. Otterbach bei Schärding, c. fr.
{Strasser, 1903).
Dicranella Schreberi Schimp. Sandiger Boden auf feuchten Gehängen
bei Steyr, c. fr. (legit Sauter, Nr. 263 der Breutelschen
Musci frondosi exsicc, im H. A).
Dicranella varia Schimp. Damberg bei Steyr {PeJiersdorfer). — Windisch-
garsten {Hauenschild, im H. A). — Linz {As])öck, im Herbare
des natiirforschenden Vereines in Brunn). — Krems-
münster, auf Mauersteinen beim Brunnenhäuschen vor
Kirchberg {Strobl, April 1865, im H. A.). — Auf Lehm
im Mühlsteinbruche bei Perg {Topitz). — Otterbach bei
Sohärding {Strasser, 1903). Stets fruchtend,
Dicranella subulata Schimp. Auf Lehmboden bei Kremsmünster, c. fr.
{Patzalt, Oktober 1863, im H. S.).
Dicranella heteromalla Schimp. Vöcklabruck, am Gerichtberge {Moerl,
September 1864, im H. A.). — Wälder der Rosenpoint
{Strobl, September 1865, im H. A). — Otterbach bei
Schärding {Strasser). Lnmer fertil,
Dicranum undulatum Ehrh. Nadelwälder bei Steyr {Sauter, im H. A.). —
Pulgarn, Hohenstein, 521 m; Pfennigberg bei Steyregg {.').
Stets fruchtend.
Dicranum Bonjeani De Not. Grasige Abhänge bei Vöcklabruck, c. fr.
{Moerl, Februar 1863, im H. A.).
Dicranum scoparium Hedw. Struden, auf Granitfelsen in der Gießen-
bachklamm, c.fr. {Topitz). — Pestleiten bei Kremsmünster,
c. fr. {Strobl, Juli 1864, im H. A.).
10
Dicranum fulvum Hook. Gießenbachtal bei Grein, auf Granit {Eeuffler,
1862, im Herbare des naturforschenden Vereines in Briinn).
Dicranum longifolium Ehrh. Linz, Hohensteingipfel 521 m (!).
Dicranum Sauteri Schimp. Massenhaft an Laubbäumen am Almkogel
bei Weyer, 1000 bis 1500 m, c.fr. [Handel, 22. Mai 1899).
Leucobryum glaucum Schimp. Otterbach bei Schärding {Strasser). —
Kremsmünster, im Walde in Schachen, c. fr. [Patzalt,
März 1864, im H. Ä.); Ziegelmaiers Häuschen [Strahl,
März 1865, im H. Ä.).
Fissidens hryoides Hedw. * Behamberg, im Pfarrwalde, c. fr. [Wagner,
April 1878, im H. S.).
Fissidens incurvus Starke. Agerwald bei Kremsmünster, c. fr. [Moerl,
April 1864, teste Juratzka, im H. A.).
Fissidens pusillus Wils. * Auf Sandsteinklötzen im Pfarrwalde von
Behamberg, c. fr. [Wagner, 30. April 1878, im H. S.).
Fissidens adiantoides Hedw. Uferdamm bei Wilhering, c. fr. (!) —
Schoberstein bei Trattenbach, c. fr. [Haßlinger). — Krems-
münster, in der Pestleiten, c. fr. [Strohl, April 1865,
im H. A).
Fissidens decipiens De Not. Auf Kalkfelsen am Wege von Großramiug
auf den Almkogel, 800 m [Handel, 22. April 1899. —
Trattenbach (! und Haßlinger). — Hallstatt, auf Kalk-
felsen mit Plagiopus Oederi [Keissler, 1902). — Waldbach-
strub, mit Mnium orthorrhynchum [Strasser, August 1883,
im H. S). Stets fruchtend.
Fissidens taxifolius Hedw. Freinberg und Steinbrüche bei Urfahrwänd
nächst Linz ff).
Seligeria pusilla Br. eur. Auf Kalkfelsen am Wege von Großraming
auf den Almkogel, 800 w, c. fr. [Handel, 22. Mai 1899).
Seligeria reeurvata Br. eur. Agerwald bei Kremsmünster, c. fr. [Moerl,
Mai 1864, teste Juratzka, im H. A.). — * Auf ver-
wittertem Sandstein im Pfarrwalde von Behamberg, c. fr.
[Wagner, 30. April 1878, im H S.).
Ceratodon purpureus Brid. Großraming, am Almkogel, ± 1300 m.,
c. fr. [Handel). — Traunfall, Weg zum Fallholz (.'). — Sankt
Nikola, Sarmingstein auf Granit, auf Aschenresten nächst
der Jubiläumsquelle bei Grein, Saxenklammschlucht usw.,
c.fr. und d* [Topitz).
11
Diirichum homomallum Hpe. Damberg bei Steyr, mit Pogonatnm
aloides (Haßlinger). — St. Nikola: Waldweg nach Moos-
bach {Topitz). Fertil.
Ditrichum flexkaule Hpe. var. densum Br. eur. In typischem Rasen,
an Kalkfelsen bei Großraming gegen den Almkogel,
900m {Handel, 22. Mai 1899). — In der Normalform:
Hallstatt, auf Kalkfelsen mit Hypnum molluscum [Keissler,
1902).
Distichium capillaeeum Br. eur. Steyr, c. fr. [Pehersdorfer). — * „Schwarze
Wände" gegenüber St. Nikola, in Felsspalten mit Myurelia
julacea und Hypnum molluscum, c. fr. {Topitz, April 1903).
Pottia truneatula Ldndb. Holzschlag am Almkogel bei Weyer, auf
Kalk {Handel,M2ii 1899). — Linz: Pöstlingberg {Haßlinger);
Königsweg und Urfahrwänder Steinbrüche (/ und Stadi-
mann). — Yöcklabruck: Angerwald {Strobl, teste Juratzka,
im H. A.); auf einem gegen das Befahren aufgeworfenen
Graben {Moerl, 1864, im H. A.). — St. Nikola, auf erd-
bedecktem Granit {Topitz). Immer mit Kapseln.
Pottia intermedia Fürnr. Lehmausstich einer Ziegelei bei Schärding,
c. fr. {Strasser, 1903).
Pottia lanceolata C. M. Kremsmünster, an Wegrändern , c. fr. {Patzalt,
März 1864, im H. S).
Didymodon rubelkis Br. eur. Großraming gegen den Almkogel, auf
Kalk, ± 900 m {Handel, 1899). — Traunkirchen am
Gmundener See {Haßlinger). — Urfahr, Heilham, auf
Steinmauern ff). — Unter dem Behamberge bei Steyr,
360 m, auf Baumwurzeln und Waldboden {Handel, No-
vember 1899). — * Im Hößgang gegenüber Struden,
auf Ufermauern {Topitz). Stets fertil.
Didymodon rigidulus Hedw. Hallstatt, auf Kalkfelsen, c. fr. {Keissler,
Juli 1902). — * Auf Granit der Wörther - Insel bei
Struden, c. fr. {Topitz).
Tm-tella inclinata Lpr. Kalkfelsen am Fuße des Hislok bei Hallstatt,
c. fr. {Keissler, Juli 1902).
Tortella tortuosa Lpr. Sohafberg, c. fr. {Wagner, 1876, im H. S.). —
Hallstatt, auf Kalkfelsen, c. fr., aber auch auf Salix mit
Leucodon {Keissler, 1902). — Traunfall, auf Konglomerat
(!). — Mit Orthothecium rufescens an Felsen bei Groß-
12
raming gegen den Almkogel, häufig auf Kalk, 600 bis
1000 m {Handel, Mai 1899). — Speikwiese bei Windisch-
garsten, auf Kalk, c. fr. {Strobl, August 1865, im H. A.).
ßarhula unguiculata Hedw. Linz: Mauern bei Heilham, Turmleiten weg
zum Freinberge (!). — Steyr {Pehersdorfer). — Auf Eschen
(!!) bei Sohärding-Brunnental {Strasser, 1903). — Sankt
Nikola, am Donauufer auf Granitkugeln {Topitz). Stets
mit Kapseln.
Barhula fallax Hedw. Schön fruchtend am Wege von Großraming
gegen den Almkogel, auf Kalkfelsen, ± 900 m {Handel,
22. Mai 1899).
Barbula paludosa Schleich. Ebenda, 800 m {Handel). — Wald am
Pyhrn bei Spital, c. fr. {Strobl, 1865, teste Juratzka, im
H. A.). — Hallstatt, c.fr., auf Kalk {Keissler, Juli 1902). —
Ufer des Traunsees bei Ebensee, c. fr. {Haßlinger, 1895).
Aloina rigida Kindb. * Auf Granitsand eines Steinbruches in Neuhaus
bei Schärding, c. fr. {Strasser, 1903).
Desmatodon latifolius Br. eur. In Felsklüften der Speikwiese am
Warscheneck bei Windischgarsten, c. fr. {Strobl, August
1865, im H. A.).
Tortula muralis Hedw. Umgebung von Sarmingstein und St. Nikola
gemein {Topitz).
Tortula suhulata Hedw. Pfennigberg bei Linz, Wilhering und Traun-
fall häufig (! und Stadimann).
Tortula ruralis Ehrh. Um Linz gemein (!). — St. Nikola, Uferfelsen
im Donaubette {Topitz). Stets fertil.
Tortula aciphylla Hartm. Steinblöcke an der Wurzalm am Warscheneck
bei Windischgarsten {Strobl, August 1865, im H. A.).
Cinclidotus fontinaloides P. B. Auf zeitweise überfluteten Kalkfelsen
im Bette der Enns bei Kieinreifling, ± 400 m {Wagner,
August 1884, im H. S). — Auf Granitfelsen im Fluß-
bette des Inn bei Schärding {Strasser, 1903). — Sankt
Nikola, auf den mitunter überfluteten Dietrichkugeln in
der Donau; * am rechten Donauufer bei Grein und an
anderen Stellen an der Donau {Topitz). Stets sehr reich
fruchtend.
Schistidium apocarpum Br. eur. Hallstatt, auf Kalk {Keissler). —
Linz: St. Margarethen gemein; Uferdämme bei Ottens-
heim (!). — St. Nikola, auf Granit häufig, z. B.
13
Struden am rechten Donauufer bei Grein, * „Schwarze
Wände", mitunter in Gesellschaft der vorigen Art und
dann mit sehr schwach entwickeltem Haare {Topiiz). —
Auf Kalk am Ennsufer bei Kleinreif ling {Wagner, im
//. S.). Immer mit Kapseln.
Schistidium grazile Lpr. Hallstatt: Waldbachstrub , auf Kalk, c. fr.
{Strasser, 26. August 1883, im H. S.).
Schistidium confertum Br. eur. Damischbachturm bei Steyr, auf Kalk,
c. fr. {Strasser, 30. Juni 1883, im H. S.).
Cosdnodon cribrosus Spruce. Auf Felsblöcken am rechten Ennsufer
bei Kleinreif ling, e. fr. {Wagner, im H. S.).
Grimmia commutata Hüb. Sarmingstein und Struden, auf Granit,
c.fr. {Topitz).
Grimmia pulvinata Sm. Ebenda {Topitz). — * Granitsand in Neuhaus
bei Schärding {Strasse7-). — Linz: Steg, Wilhering,
Ottensheim, auf Granit (fj. Immer fertil.
Racomitrium acieulare Brid. Sarmingtal, auf Granit, c. fr. {Topitz).
Bacomitrium affine Lindb. Ebenda, c. fr. {Topitz). Ein recht seltener
Fund.
Bacomitrium heterostichum Brid. Urfahr: Steinbrüche, c. fr. (!).
Bacomitrium canescens Brid. Ebenda (!). — Schaf berg, hier auch
mit der var. ericoides Br. eur. {Wagner, August 1876, im
H. S.).
Hedwigia albicans Lindb. Gipfel des Hohenstein (521 m) bei Pulgarn
und oberhalb St. Magdalena bei Linz, c.fr. (!).
var. leucophaea Br. eur. St. Nikola: Donauleiten, Baumgarten-
berg, auf Granit, c. fr. {Topitz).
Ulota crispa Brid. Auf Laubbäumen bei Großram ing gegen den
Almkogel, 800 w {Handel, Mai 1899). — Ebenda {Erdinger,
26. Juli 1872, im H. S.). — Struden, auf Betula verrucosa
{Topitz). Stets fruchtend.
Ulota crispula Bruch. Eichen bei Kremsmünster, e. fr. {Batxalt,
Juni 1863, im H. S.).
Orthotrichum anomalum Hedw. St. Nikola und Struden, auf Granit
{Topitz). — Urfahrwänd, Buchenau (!). Fertil.
Orthotrichum leucomitrium Br. eur. St. Nikola, auf Prunus cerasus,
c.fr. {Topitz).
Orthotrichum stram,ineum Hornsch. Im ,, Saurüssel'' nächst Grein, auf
Rotbuchen mit Radula complanata, c. fr. {Topitz).
14
Orthotrichum pumilum Sw. St. Nikola: Donauleiten auf Kirschbäumen
(Topitz). — Auf Acer campestre im Schloßparke zu
Kammer am Attersee (Keissler). Fruchtend.
Orthotrichum affine Sehr. Hohenstein bei Pulgarn (!). — St. Nikola:
im Dietrichgraben auf Pirus communis; auf der Wörther-
Insel beim Donaustrudel auf Weiden, c. fr. {Topitz).
Orthotrichum speciosum Nees. Auf Fraxinus bei Brunnental nächst
Schärding, e. fr. {Strasser, 1903). Die zylindrischen
Brutkörper, die sich in den Rasen befinden, rühren von
Orthotrichum ohtusifolium Schrad. her und sind durch
Regen wohl in jene hineingeschwemmt worden.
Orthotrichum leiocarpum Br. cur. Waldhausen, auf einem Stumpfe von
Salix fragilis {Topitz). — An Bäumen am Behamberge
bei Steyr [Wagner, April 1878, im H. S). — Auf Eichen
bei Traxlmayr am Pfennigberge bei Linz (!). Stets fertil.
Encalypta commutata Br. gerni. Auf Kalkstein der Speikwiese bei
Windischgarsten, c. fr. {Strohl, im H. Ä,).
Encalypta vulgaris Hoffm. Struden, auf einem Raine {Topitz). — Steg
bei Linz, auf Mauern, c. fr. {Stadimann, 1898).
Encalypta contorta Lindh. Kranawettsattel bei Ebensee, c. fr. {Patzalt,
18. September 1858, im H. S). — Ufer des Traunsees
bei Ebensee, c. fr. {Haßlinger, 1895). — Prellmauern bei
Gmunden; „Franz im Holz" (!). — Mauern bei Steyr
und Trattenbach, c. fr. {Pehersdorfer). — Linz : Heilham,
Mauern des Schlosses Steyregg, Wilheringer Donau-
dämme, c. fr. (!).
Georgia pellucida Rah. Schorf ling, Kammer und Seewäldchen beim
Attersee, c. fr. {Keissler), — St. Nikola: Dimbachtal,
Gießenbachtal bei Struden, * „Schwarze Wände" {Topitz).
Stets fertil auf vermodertem Holze.
Tetraplodon mnioides Br. eur. var. Brewerianus Br. eur. Sehr schön
fruchtend auf der Zwieselalpe bei Hallstatt {Haßlinger).
Physcomitrium pyriforme Brid. Sarmingstein, auf Erde, c. fr. {Topitz).
Funaria hygrometrica Sibth. St. Nikola: Ach- und Donauleiten und
Dimbachtal auf Aschenhaufen; Sarmingtal und Jubiläums-
quelle bei Grein auf Kohlen- und Aschenresten {Topitz). —
Linz: in der Stadt, Wilhering, Ottensheim, Urfahr entlang
der Donau (! und Topitz). — Am Behamberge bei Steyr
{Wagner, 1878, im H. S.). Immer fertil.
15
Leptobryum pyrifor-me Schimp. Mauern in Steyr, c. fr., mit Funaria
hygrometrioa, dem so häufigen Begleiter [Haßlinger).
Plagiobryum Zierii Lindh. Auf Kalkfelsen am Wege von Großraming
auf den Almkogel, 800 m, in Gesellschaft von Barbula
paludosa {Handel, 22. Mai 1899). Steril.
Webera cruda Bruch. Speikwiese bei Windischgarsten, c. fr. {Strobl,
12. August 1865, im H. A.).
Webera nutans Hedw. Weißenbach beim Attersee, c. fr. [Keissler).
Mniobryum albicans Wahl. * Auf Wellsaud am Donauufer gegenüber
Sarmingstein, c? {Topiiz, Mai 1903).
Bryum pendulum Schimp. Auf Kalk der Speikwiese bei Windisch-
garsten, c. fr. {Strobl, 12. August 1865, im H. A.).
Bryum cirratum H. et H. Warscheneck bei Spital am Pyhrn, c. fr.
(Finder ?, im Herbare des Reichenberger Vereines der
Naturfreunde).
Bryum capillare L. Hallstatt, auf Salix {Keissler). — Pergern bei
Steyr, c. fr. {HafSlinger). — St. Nikola: * „Schwarze
Wände", auf verschiedenem Substrate, c. fr. {Topitz).
Bryum caespiticimn L. Linz: Steg, Farnberg (!). — St. Nikola und
Dimbachtal, c. fr. {Tointz).
Bryum atropurpureum Wahl. * Am Inndamme bei Neuhaus nächst
Schärding, c. fr. {Strasser, 1903).
Bryum argenteum L. * Neuhaus bei Schärding, auf Granitsand
{Strasser). — St. Nikola, Wegränder {Topitx). Fertil.
var. maius Br. eur. Hallstatt, c. fr. {Keissler).
var. lanatum Br. eur. Struden, im Markte selbst auf
nackter Erde, c. fr.; St. Nikola, c. fr. {Topitz).
Bryum Duvalii Voit. Kirchschlag (! und /. Schropp im H. S.).
Bryum pallens Sw. * „Schwarze Wände", gegenüber Grein am
Donauufer, auf Wellsand oder nassen Waldstellen , c. fr.
{Topitz).
Bryum turbinatum Schwgr. Wurzalm am Warscheneck bei Windisch-
garsten, c. fr. {Strobl, August 1865, im H. A.).
Bryum pseudotriquetrum Schwgr. Tratte nbach, c. fr. [Haßlinger). — Aji
einem Wasserlaufe am Wege Großraming — Almkogel,
900 m, häufig, c. fr. {Handel, Mai 1899). Die Rasen
zeigen Jahresringe. — Kirchschlag bei Linz (!). —
16
Obertraun bei Lambach, auf überrieselten Felsen, mit
Hypnum commutatum (Keissler). — Nussensee bei Ischl
(Keissler).
Mnium orthorrhynehum Brid. Hallstatt: Waldbaohstrub, mit Fissidens
decipiens {Strasser, August 1883, im H. S.).
Mnium hornum L. Donauauen bei Wels, c. fr. (! 1897).
Mnium serratum Schrad. Am Damberge bei Steyr, c. fr. {Pehersdorfer).
Mnium undulatum Weis. Großraming, gegen den Almkogel, Kalk,
± 800 m, c. fr. [Handel, Mai 1899). — Otterbach bei
Schärding {Strasser). — * „Schwarze Wände" bei Sankt
Nikola, auf Waldboden und feuchtem Gesteine, c. fr.
{Topitz).
Mnium rostratum Sckrad. St. Nikola: * ebenda, c. fr. {Topitz). —
Steyr, c. fr. {Pehersdorfer). — St. Konrad bei Gmunden,
c. fr. {Patzalt, September 1863, im H. S).
Mnium cuspidatum Leyss. Linz: Freinberg (!). — St. Nikola: Baum-
gartenberg, Klammschlucht bei Grein, * „Schwarze
Wände" {Topitz). Stets fertil.
Mnium Seligeri Jur. Dimbachtal bei St. Nikola, in Wiesengräben
{Topitz, 1903).
Mnium stellare Eeich. Steyr und Neuzeug, auf Waldboden, c. fr.
{Pehersdorfer). — Linz {Boresch, 1878, im Herbare von
Cypers). — * „Schwarze Wände" bei St. Nikola, mit
Lepidozia auf morschem Holze {Topitz).
Mnium punctatum L. St. Konrad bei Gmunden, mit Mnium rostratum
{Patzalt, 1863, im H. S.). — Otterbach bei Schärding
{Strasser). — Pulgarn - Hohenstein auf Buchen (!). —
St. Nikola: Moosbach, Gießenbach tal bei Grein, im
„Sattel" {Topitz). Immer fertil.
Meesea trichodes Spr. var. alpina Br. eur. An den Wetterlucken am
Fuße des Hohen Elm bei Warscheneck, c. fr. [Strobl,
August 1865, im H. A.).
Aulacomnium palustre Schwgr. St. Magdalena bei Linz, c. fr.) Kirch-
schlag, c. fr. (!).
var. polycephalum Br. eur. Auf Moorgrund um die
Brunnsteineralm am Warscheneck {Strobl, 12. August
1865, im H. A.),
17
Bärtramior . pomiformis Hedw. Konglomerat beim Traunfall, c. fr.,
selten (! 1898^ — St. Nikola: im Sattel wege; Sarming-
stein, c. fr. (Topitz).
Plagiopus Oederi Lp: Steyr, Steinmauern bei Sand; am Ternberge
{Pehersdorfer, 1897); — Massenhaft auf Kalk beim Aus-
gange des Dorfes Trattenbach gegen den Schoberstein;
Abhänge am Steyerflusse bei Steyr (!). — Hallstatt, auf
Kalk mit Fissidens deoipiens {Keisskr, 1902). — Wald-
bachstrub {Wagner, 1876, Strasser, 1883, im K S.). —
Großraming gegen den Almkogel an Kalkfelsen, 400 m,
(Handel, Mai 1899). — * ,, Sehwarze Wände" gegen-
über St. Nikola {Topitx). Stets fruchtend. . o. .:
Phüonotis calcarea Sehimp. Nüssensee bei Ischl (Keissler). — Weißen-
bach am Attersee, c? (Moerl, 1862).
Philonotis fontana Brid. Sarmingstein, an Steinmauern, c? und c. fr.',
Donauleiten auf überrieseltem Gestein, d {Topitz). —
Am Traunflusse beim Traunfalle, c. fr. (!). — In den
Moorwiesen gegenüber Burgstall bei Vöcklabruck, c. fr.
{Moerl, Februar 1863).
Catharinaea undulata W. et M. Gießenbachklamm bei Struden und
bei Sarmingstein, c. fr. (Topitz).
Pogonatum aloides P. B. Damberg bei Steyr, mit dem so häufigen
Begleiter Ditrichum homomallum {Haßlinger). — Steyregg,
Pfennigberg; Traunfall (!). — Farnberg bei Linz, d* (Stadl-
mann). — Sarmingstein (Topitz). Immer mit Kapseln.
Pogmmtum urnigerum P. B. Damberg bei Steyr (Haßlinger). —
Kefermarkt (Gymnasiast Brunner). — Traunfall, im
Walde (!). — Schaf berg (Wagner, August 1876, im
H. S.). — ; Gießenbachklamm bei Struden, Dimbachtal
bei Waldhausen (Topitz). — * Kapsreiter Granitsteinbruch
bei Neuhaus nächst Schärding, in der Normalform und
in einer gedrungenen Form mit kürzeren Seten (Strasser).
Immer fertil.
Polytrichum formosum Hedw. Struden -Gießenbachklamm, Achleiten
und auf dem Sattel bei St. Nikola (Topitz). — Otterbaoh
bei Schärding {Strasser, 1903). Fertil.
Polytrichum gradle Dicks. Warscheneck bei Windischgarsten, c. fr.
(Oherleitner, im H. S.).
2
18
Polytrichum piliferum Schreb. Königsweg bei Urfahr c. fr. (! und
Stadlmann).
Polytrichum juniperinum Willd. St. Nikola, auf einem Holzschlage,
c. fr. {Topitz).
Polytrichum commune L. Im Dimbachtale bei Grein, zwischen Sphagnen,
c. fr. (Topitz).
Diphyscium sessile Lindb. Oberhalb Pulgarn gegen den Hohenstein,
420 m (!). — Lehmboden bei Kremsmünster {Patzalt,
Mai 1864, im H. S.). Fruchtend.
Fontinalis antipyretica L. Fruchtend bei Sohwanenstadt (/, 1897).
Leucodon sciuroides Schwgr. Linz: Pfennigberg; Fallholz beim
Traunfall (/, 1897). Fertil.
Neckera pennata Hedw. Traunkirchen [Haßlinger). — Auf Buchen
beim ,.Franz im Holz" oberhalb Gmunden (/, 1898).
Fruchtend.
Neekera crispa Hedw. Traunsee {Haßlinger). — „Franz im Holz" bei
Gmunden und beim Laudachsee (/, 1898). — Schober-
stein bei Trattenbach [Haßlinger). — Immer mit Kapseln.
Neckera complanaia Hüb. Mauern und Felsen des Schlosses Steyregg;
St. Margarethen bei Linz ff). — Traunkirchen (Haßlinger).
Homalia trichomanoides Br. cur. Pfennigberg bei Linz, c. fr. (Stadlmann).
Myurella julacea Br. eur. * Sehr spärlich in Distichium capillaceum-
Rasen in den „Schwarzen Wänden" gegenüber Sarming-
stein, auf Granit (Tojntz, 2. April 1903).
Leskea nervosa Myr. Steyr (Pehersdorfer). — Mit Leudon und steriler
Ulota auf Salix bei Hallstatt (Keissler, 1902).
Leskea catenulata Mitt. Auf Kalk am Steineck östlich von Gmunden
(Patzalt, September 1863, im H. S.).
LesJcea polycarpa Ehrh. var. 2Jciludosa Schpr. St. Margarethen bei Linz
und auf den Donaumauern um Linz sehr gemein (fj. —
Auf zeitweise überfluteten Granitfeisen am Donauufer
bei St. Nikola mit Cinclidotus (Topitz). — Auf alten
Pappeln in Schärding (Strasser, 1903), Immer fertil.
Anomodmi viticulosus H. et T. Geröll bei Pergern nächst Steyr
(Haßlinger). — Im Dorfe Trattenbach, gemein und sehr
schön fruchtend (!). — * „Schwarze Wände" gegenüber
von St. Nikola, auf bemoostem Granit (Topitz). Fruchtend.
19
Anomodon attenuatus Hüb. * Felsen gegenüber St. Nikola, zwischen
Plagiopus (Topitz). — Hallstatt, auf Buchen mit Am-
blystegium subtile (Keissler), — „Franz im Holz" bei
Gmunden (f).
Pterigynandrum ftliforme Hedw. Hallstatt, auf Fagus, e. fr. [Keissler,
1902).
Thuidium tamariseinum Br. eur. Sonnersdorfer Au bei Kremsmünster,
c. fr. [Juratzka, September 1860, im H. S.). — Mühlbach
bei Linz [Boresch, 1878, im Herbare von Cypers). —
Kürenberg, Steyregg - Pfennigberg , Pulgarn (!J. Stets
mit Kapseln. — Gießenbachtal bei Grein [Topüx). —
Otterbachgraben bei Schärding {Strasser).
Pylaisia polyantka Br. eur. Wilhering und Steg bei Linz (!). —
Pergern bei Steyr, auf Buchen [Haßlinger). — Kammer
am Attersee auf Weiden und Kirschbäumen, mit
Frullania dilata [Keissler). Immer fertil.
Orthothedum rufescens Br. eur. In einzelnen Stämmchen zwischen
Tortella tortuosa auf Kalk bei Großraming gegen den
Almkogel, auf Kalk, 600—1000 m [Handel, 1899). —
Windischgarsten [Niessl).
Climacium dendroides W. et M. Fruchtend bei Trattenbach (!). —
Dimbachtal- St. Nikola, an einem Grabenrand [Topitz).
Isothecium myurum Brid. Gmunden: „Franz im Holz"; bei Urfahr,
c. fr. (!).
Homalothecium sericeum Br. eur. Straße Urfahr — Buchenau; Schloß-
mauern und Felsen in Steyregg {/). Fruchtend.
Camptothecium lutescens Br. eur. Traunfall, auf Konglomerat, c. fr.
(!). — Hallstatt, auf Kalk [Keissler).
Braehythedum salebrosum Br. eur. Grünmühle bei Steyr [Pehersdorfer). —
Auf Strohdächern bei Steyr (legit. Sauter, Nr. 388 der
Breutelschen Musci frondosi exsicc). — Auf Strohdächern
bei Kremsmünster (/. S. Pötsch, 22. November 1859 in
der Rabenhorstschen Bryothek Nr. 350). Fertil.
Braehythedum popuhum Br. eur. Grein, Klammerschlucht und Naarn-
tal bei Perg, auf Granit mit dem häufigen Begleiter
Braehythedum rutabulum [Topitz). Fruchtend.
Braehythedum velutinum Br. eur. Sarmingstein; * „Schwarze Wände"
gegenüber von St. Nikola [Topitz). Fertil.
20
Brächythecium rutabulum Br. eur. Kleinmüjichen bei Linz {Boresch,
1878, im Herbare von Cypers). : — St. Margarethen und
Urfahr-Buchenau, hier auch in einer an die vär. flavescens
erinnernden Form (! und Stadimann), — Grein, Sarming-
stein, * „Schwarze Wände" in der Umgebung von
St. Nikola, überhaupt nicht selten (Topitz). Fruchtend.
Scleropodium purum Lpr. Zwischen Hylocomium splendens bei
Otterbach nächst Schärding {Strasser). — Auf Wald-
boden im Schacher bei Kremsmünster {Pötsch, 23. De-
zember 1858, Nr. 494 der ßabenhorstschen ßryothek).
Eurhynchium striaium Schimp. Pergern bei Steyr (Haßlinger). —
Weißenbach beim Attersee (Keissler). — „Franz im
Holz" bei Gmunden^ Wilheringer Granitwände (!j. —
:- * „Schwarze Wände" gegenüber St. Nikola [Topitz).
Stets mit Kapseln.
Eurhynchium praelongum Br. eur. Urfahrwänd, am Königs weg, c. fr.
• {Stadhnann).
Wiynchostegiüm mu/rale Br. eur. Steyr, c. fr. [Pehersdorfer).
Ehynchostegium rusciforme Br. eur. Hallstatt: an Waldbächen und
Waldbachstrub, hier mit dreiteiliger Blattrippe, c. fr.
{Keissler). — Donauufer bei St.Nikola, mit Cinclidotus
{Topitz). — Massenhaft unterhalb der Donaubrücke bei
Steyregg, auf Felsen beim Ufer, c. fr. (!).
Thamnium alopecurum Br. eur. Otterbach bei Schärding, auf zeit-
weilig überfluteten Granitfelsen {Strasser, September
1903). ,
Plagiothecium silvaticum Br. eur. St. Nikola: Quellengestein im Sattel;
Gießenbachtal bei Struden an einer Quelle, c. fr. {Topitz),
Piagiothedum denticulatum Br.eur. Auf dem letzterwähnten Standorte
{Topitz). Fruchtend.
Plagiothecium silesiacum Br. eur. St. Nikola, auf einem ßaumstrunke
mit Georgia, c. fr. {Topitz).
Amblystegium subtile Br. eur. Buchen bei Pergern nächst Steyr
{Haßlinger); auf Kalkstein bei der Stadt selbst {Sauter,
im Herbare des Museum Ferdinandeum in Innsbruck);
• Pfarrwald von Behamberg {Wagner, April 1878, im
H. S.). — Hallstatt, auf Rotbuche {Keissler). — Grein,
im. Saurüssel auf Hainbuche {Topitz). Stets fertil.
21
Ambiystegium fHidnum De Not. St. Nikola: Dietrichgarten beim
Springbrunnen {Topitx).
Ambiystegium serpens Br. eur. St. Nikola, Steinmauern (Topitx). —
Auf Weiden bei Hallstatt [Keissler). Fruchtend.
Ambiystegium Juratzkamum Schimp. St. Nikola: Donauleiten in
Mauerspalten; gegenüber Sarmingstein, c. fr. {Topitz).
Hypnwn Halkri Sw. Almkogel bei Weyer {Erdinger, im H. S.). —
Linz [Haßlinger, 1895). Hieher durch Wasser oder
Sumpfvögel verschleppt.
Hypnum uncinatum Hedw. Attergee, Weißenbach auf Buchen, c. fr.
{Keissler). — St. Nikola, auf einer Parapetmauer im
Dimbachtale, c. fr. {Topitz). — Ürfahr-Buchenau, auf
Granit an der Straße (/).
Hyprmm commutatum, Hedw. Nussensee bei Ischl, auf überrieselten
Kalkfelsen ; Obertraun, hier mit Bryum pseudotriquetrum
{Keissler).
Hypnum sulcatum Schimp. Auf Moorgrund in der Wurzalm am
Warscheneck bei Windischgarsten {Strobl, August 1865,
teste Breidler, im H. Ä.).
Hyjmum cristchcastrensis L. Kremsmünster: auf einem Strohdaohe
(Nr. 147 der Rabenhorstschen Bryothek, legit Pötsch)
und über tertiärem Konglomerat in einer wasserreichen
Schlucht (Nr. 349 desselben Exsikkatenwerkes, legit
Pötsch am 4. Juni 1859 in einer zarten Form).
Hypnum molluscum Hedw. Hallstatt, auf Kalk {Keissler). — Enns
und Donaudämme bei Linz, c. fr. (!). — * Am Wald-
rande der „Schwarzen Wände" gegenüber St. Nikola,
mit Distichium, c. fr. {Topitz).
Hypnum cupressiforme L. St;^ Nikola und Struden, auf Granitsand
{Topitz).
var. tectorum Br. eur. St. Nikola, auf Stroh- und Schindel-
dächern, c. fr. {Topitz).
var. undnnatulum Br. eur. Hallstatt, auf einem Dache
{Keissler, 1902).
var. filiforme Brid. Weißenbach am Attersee, auf Buchen,
c.fr. {Keissler). — Pulgarn -Hohenstein; auf Buchen bei
Buchenau; „Franz im Holz" bei Gmunden (!).
22
Hypnum palustre Huds. Attersee, Pfosten im See bei Kammer, c. fr.;
auf Kalk bei Hallstatt {Keissler). — St. Nikola: auf
Granit bei Struden, * auf Kugeln von Granit gegenüber
Grein an der Donau, * „Schwarze Wände" {Topitz).
Stets fertil. — Otterbach bei Schärding {Strasser).
var. hamulosum Br. eur. * „Schwarze Wände" gegenüber
St. Nikola, c. fr. [Topitz).
— — var. Icuxum Br. eur. Nussensee bei Ischl, Kaas [Keissler^
1901).
var. subsphaericarpon Br. eur. Hallstatt, auf vom Wasser
bespülten Salixwurzeln, c. fr. {Keissler, 1902).
Hypnum trifarium W. et M. Bei Rohr nächst Kremsmünster {Pötsch,
1863).
Äeroeladium cuspidatum Lindh. Fruchtend auf feuchtem Waldboden
bei St. Nikola {Topitz).
Hylocomium splendens Br. eur. Gmunden: Laudach see, c. fr. {Bechinger,
Juli 1888, im Herbare des Professors K. Fritseh). —
Struden: Felsen der Gießenbachklamm, c. fr. {Topitz.)
Hylocomium Schreberi De Not. Pöstlingberg bei Linz, c. fr. (!). —
Auf Waldboden im Schacher bei Kremsmünster, c. fr.
(legit Pötsch, 3. Dezember 1858, Nr. 298 der Rabenhorst-
schen Bryothek).
Hylocomium hreum Br. eur. Otterbach bei Schärding {Strasser).
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65. jjalires- Beric^^
des
Museum Francisco-Carollnuin.
Hebst der 57. Lieferung
Beiträge zur Landeskunde
Österreich ob der Enns.
W^
Die wirkliehen Mitglieder des Museums - Vereines haben das Recht,
die Bibliothek unter den Bestimmungen der Bibliotheksordnung auch außer-
halb der Lokalitäten des Museums (gegen Entrichtung der Zusendungsgebühr
bei Versendung an andere Orte), sowie das Archiv nach Maßgabe der Archivs-
ordnung im Museum zu benützen, die Protokolle und Geschäftsbücher des
Vereines einzusehen und für ihre Studien und Forschungen die tunlichste
Unterstützung des Museums in Anspruch zu nehmen. Den wirklichen Mit-
gliedern wird ferner für ihre Person freier Eintritt in die Sammlungen an den
für den Besuch derselben festgesetzten Tagen gewährt und kann jedes Mitglied
einen Block mit zehn Eintrittskarten zur freien Verfügung zum Preise von
2 Ä^ an der Tageskasse beziehen. Außerdem erhält jedes Mitglied den Jahres-
bericht samt den wissenschaftlichen Beiträgen unentgeltlich und frankiert zu-
gesendet. Der Jahresbeitrag beträgt 8 if 40 h.
63. Jahres- Bericht
des
Museum Francisco -Carolinum,
hebst der 57. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
Österreich ob der Enns.
U
Linz 1905.
Verlag des Vereines Museum Francisco -Carolinum.
Druck von J. Wimmer.
Verwaltungsbericht.
Der nachfolgende Bericht betrifft die Tätigkeit des Museums
in der Zeit vom 1. April bis zum Abschlüsse des vorliegenden
Jahrbuches Ende März 1905.
Die prähistorische Abteilung des Museums ist durch Auf-
stellung neuer Schränke, welche vorwiegend Steinzeitfunde ent-
halten, erweitert worden. Bei der Ausgestaltung der Sammlungen
ist besonderes Gewicht auf die kunstgewerbliche Abteilung gelegt
worden, welche einer systematischen Ergänzung bedurfte und heuer
namentlich in der Gruppe der Keramik und Metallarbeiten eine
namhafte Vermehrung erfuhr. Eine weitere höchst überraschende
und ansehnliche Bereicherung steht aber dieser Abteilung durch
die Munifizenz der Allgemeinen Sparkasse und Leihanstalt in Linz
noch bevor. Das Präsidium der Allgemeinen Sparkasse hat nämlich
aus eigenem Antriebe eine alte Linzer Privat- Antiquitätensammlung,
die Sammlung Hafnei^ deren Veräußerung nach dem Auslande
drohte, käuflich erworben, um sie für Linz zu erhalten, und sodann
hat die Generalversammlung dieses für das Museum so oft schon
hilfreichen Institutes über Ansuchen der Museumsverwaltung die
Schenkung der ganzen Sammlung an das Museum kürzlich be-
schlossen.
Die Überführung der Sammlung in das Museum erfolgt in
nächster Zeit nach Abschluß des vorstehenden Berichtes und sodann
wird die Aufstellung und Katalogisierung in Angriff genommen.
Auf Wunsch des Spenders wird die Sammlung Hafner zunächst in
ihrer Gänze im Festsaale des Museums zur Besichtigung ausgestellt
und darnach erst in die einzelnen Abteilungen eingeordnet. Die
Sammlung Hafner wird für nahezu alle Gruppen der kulturgeschicht-
A*
IV
liehen Abteilung einen Zuwachs bringen, sie besteht vorzugsweise
aus mittelalterlichen Bildtafeln, gotischen Einrichtungsstücken, Truhen
und Kästchen, Schnitzereien, Eisenarbeiten, Steinzeug- und Fayence-
Geßißen, Zinn- und Messingarbeiten, Gegenständen der Kleinplastik,
Angriffs- und Schutzwaffen, enthält aber auch prähistorische Fund-
stücke und Römisches (skulptierte Marmor-Brunnenschale aus Enns).
Eine weitere Vermehrung der Museumssammlungen steht infolge
des Legates des kürzlich verstorbenen Herrn Eugen Sehott, Haupt-
kassiers der österreichisch - ungarischen Bank a. D. in Wien, in
Aussicht, welcher laut Mitteilung des Testamentsvollstreckers dem
Linzer Museum ein Schiffsmodell, Waffen und zahlreiche prä-
historische und römische Fundstücke aus anderen österreichischen
Ländern vermacht hat.
Was die naturhistorischen Sammlungen anbelangt, so wurden
Schritte unternommen, um neue Präparate der Fischfauna des
Landes zu erlangen, und die Museumsverwaltung hat sich diesfalls
mit der Vorstandschaft des Landes - Fischereivereines ins Ein-
vernehmen gesetzt.
Eine Anzahl Stopfpräparate von Säugetieren (Waschbär, Faul-
tiere, Borstengürteltier, Ameisenbär usw.) wurde instand gesetzt
und neu aufgestellt.
In der Schmetterlingssammlung wurde die Neuordnung der
paläarktischen Fauna in 74 Laden zum Abschlüsse gebracht und
die Neuaufstellung und Bezettelung der Exoten in 25 Laden durch-
geführt. Zur Mitwirkung an diesen mühevollen Arbeiten hat der
Referent Herr Hauder den Herrn Mandatar Huemer gewonnen,
dem hiefür der besondere Dank gebührt. Bei Gelegenheit dieser
Neuordnung sind durch Geschenke hiesiger Sammler (Herren Ing.
Kautz und Himsl) über 300 Arten der Museumssammlung
zugewachsen. Gleichzeitig wurde auch ein Sammlungsverzeichnis
über die im Museum vorhandenen Schmetterlinge und Raupen
angelegt.
Für die botanische Abteilung wurden behufs weiterer Aus-
gestaltung der vorhandenen Sammlungen von Exsikkaten im Sinne
der modernen Systematik vier Zenturien des Herbarium normale
von Dörfler erworben, welches sowohl neue österreichische Arten,
Varietäten und Hybriden, als auch ausländische europäische Formen
enthält. Dieses Herbarium bietet zum Teil Ersatz für die Flora
exsiccata Aust. Hung., welche dem Museum bisher stets zugekommen
ist, aber leider zu erscheinen aufgehört hat. Zahlreiche Spenden
phauerogamer Pflanzen aus früherer Zeit, gesammelt von den Bo-
tanikern Dr. Schiedermayr, Ullepitsch, Oberlettner, Ritxherger u. a.,
wurden einer neuerlichen Durchsicht unterzogen, systematisch ge-
ordnet und eingereiht.
Das Archiv erfuhr durch die Erwerbung von Khevetihiller-
schen Familien- und Gutsakten und von zahlreichen Akten aus dem
Arohiv Altenhof, die mit Unterstützung der k. k. Zentralkommission
für Kunst- und historische Denkmale angekauft wurden, ferner
durch die Schenkung des Referenten Freiherrn v. Handel- Maxzetti
(Archiv Hageiiau - Hueb , 492 Urkunden- und 17 Schuberbände-
Akten) und manche andere Zuwendungen einen beträchtlichen Zu-
wachs. Die neuen Erwerbungen wurden registriert und ist auch
die Registrierung der vorhandenen Adels- und Familienakten fort-
gesetzt worden.
Die Vorarbeiten für den 9. Band des oberösterreichischen
Urkundenbuches sind nun, nachdem in den vorangegangenen Jahren
von dem genannten Herrn Referenten eine große Anzahl von öffent-
lichen, Familien- und Klosterarchiven nach einschlägigem Material
durchforscht worden war, zum Abschlüsse gelangt. Das Werk,
welches 780 Urkunden und Regesten, betreffend die Zeit vom Jahre
1376 bis 1380, enthalten wird, befindet sich bereits in der Druck-
legung. Zu diesem wahrhaft patriotischen Unternehmen, welches
nicht nur für die historische Forschung überhaupt, sondern auch
für Namenkunde, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte u. dgl. von
Bedeutung ist, hat Seine Majestät der Kaiser als Beitrag zu den
Druckkosten huldvollst den Betrag von 2500 Kronen aus Aller-
höchsten Privatmitteln zu spenden geruht. Der Rest der Kosten
wird vom Museum aus dem Diplomatarfonds bestritten.
Aus den Mappenbeständen wurde die Gruppe der Landkarten
bearbeitet und mit 668 Nummern katalogisiert. Der Bestand an
den Verlagswerken des Museums wurde inventarisiert und ist eine
Übersicht derselben auf dem Umschlage des Jahrbuches enthalten.
Als „Beitrag zur Landeskunde in Einzeldarstellungen" bringt
das vorliegende Jahrbuch eine Geschichte des „Dramas und Theater-
wesens in Oberösterreioh" von Professor Dr. Konrad Schiffmann
und hiebei wurde auch für eine entsprechende bildliche Ausstattung
gesorgt. Den Besitzern der Originale, die die Abbildung freund-
lichst gestatteten, sei an dieser Stelle noch bestens gedankt. Zur
Erwerbung weiterer Beiträge für die folgenden Jahrbücher wurden
die erforderlichen Schritte eingeleitet.
Vi
Das Museum veranstaltete auch im abgelaufenen Berichtsjahre
wieder eine Reihe von Sonder- Ausstellungen :
1. Eine Ausstellung des im k. k. Unterrichts - Ministerium zu-
sammengestellten „Wander-Museums", d. i. eine Sammlung von
Reproduktionen von Gemälden der hervorragendsten Maler des
1 9. Jahrhunderts. Diese Ausstellung erfolgte in drei Serien und
wurde von erläuternden Vorträgen des Kustos Dr. Uhell über
die Malerei des 19. Jahrhunderts begleitet.
2. Eine an die Ausstellung des neu erworbenen Dachstein-Reliefs
von Major Pelikan sich angliedernde Exposition von zahlreichen
photographischen Aufnahmen aus dem Dachstein - Gebiete, ins-
besondere Originalaufnahmen des Herrn Buchbinders Wurm in
Urfahr und der Firma Wuer'thle <& Sohn in Salzburg,
3. Eine Ausstellung von modernen Buchumschlägen als Übersicht
über die künstlerische Ausstattung von broschierten Büchern
der Gegenwart
4. Eine Ausstellung von Original - Radierungen von Max Klinger
(insbesondere der wichtigsten Zyklen, „Intermezzi", „Hand-
schuh", „Eine Liebe", „Vom Tode", „Brahms- Phantasie"),
zum Teil in vortrefflichen Frühdrucken nebst einigen signierten
Handzeichnungen des Künstlers und Reproduktionen seiner
Gemälde und Skulpturen. Die Blätter wurden von der Firma
Artaria & Co. in Wien dem Museum zur Verfügung gestellt.
Kustos Dr. Ubell erläuterte die Ausstellung in zwei gutbesuchten
Vorträgen.
5. Eine Ausstellung von Zeichen- und Malstudien von Schülern
der österreichischen staatlichen Gewerbeschulen, zusammengestellt
von der Lehrmittelanstalt des k. k. österreichischen Museums
in Wien. Hier interessierten besonders die Studien nach der
Natur und die Anwendung für die kunstgewerbliche Dekoration.
Das Ausstellungs-Material zerfiel demnach in zwei Gruppen : Freie
Pinselübungen (Pflanzen-, Tier- und Aktstudien) und Stilisier-
übungen. Die Ausstellung, welche nicht nur den Festsaal, sondern
auch den Korridor füllte, bildete einen besonderen Anziehungs-
punkt für Schulmänner, da in ihr das neue Unterrichtsverfahren,
wonach in der Regel nicht nach Vorlagen, sondern gleich nach
der Natur gezeichnet und gemalt wird, trefflich veranschaulicht war.
6. Eine Darstellung der photomechanischen Reproduktions - Ver-
fahren, insbesondere der Autotypie, des Lichtdruckes, der Helio-
gravüre etc., wobei namentlich die einzelnen Stadien der Arbeit
vn
entsprechend zur Anschauung gebracht waren. Das Material zu
dieser Ausstellung war von den ersten österreichischen und
deutschen Kunstanstalten beigestellt.
Die dritte und sechste der genannten Ausstellungen waren
Wander-Ausstellungen des Verbandes der österreichischen Provinz-
Museen kunstgewerblicher Richtung. Bei der letzten in Reichen-
berg abgehaltenen Konferenz dieses Verbandes war das Linzer
Museum durch die Herren Dr. Kränzl und Dr. Ubell vertreten.
Vom Museum in Reichenberg, welches zu derselben Zeit eine reich-
haltige Sonder - Ausstellung von historischen und modernen Be-
leuchtungskörpern veranstaltet hatte, ist für diese Ausstellung eine
Anzahl von einschlägigen Objekten vorübergehend entlehnt worden.
In der Frage der Gründung einer Meisterwerkstätte für
künstlerische Stahlbearbeitung in Steyr durch den bekannten Eisen-
schnitt-Künstler Michael Blümelhuber haben sich das Linzer Museum
und der Museen -Verband nach Kräften für das Zustandekommen
einer solchen privaten Kunstschule eingesetzt.
Die Sammlungen unseres Museums wurden im Jahre 1904
von 10.429 Personen besucht.
Was die persönlichen Verhältnisse an unserem Institute an-
belangt, so ist leider vor kurzem der Referent für die Münzen-
und Medaillen-Sammlung, Direktor Dr. Thalmayr, nach Ried über-
setzt worden. Verwaltungsrat Wildmoser hat das Referat für die
Hausverwaltung übernommen. Die höchst bedauerliche mehrmalige
längere Erkrankung des Vize -Präsidenten Straberger nötigte die
Museumsverwaltung, für eine Vertretung desselben im Präsidium
vorzu sorgen, und der bisherige Sekretär, Verwaltungsrat Dr. Kränxl,
wurde zur Führung der Präsidialgeschäfte und zur Leitung in
Verhinderung des Präsidiums bevollmächtigt.
In den Verwaltungsrat wurde in der letzten Vollversammlung
des Vereines neugewählt Herr Dr. Schiffmann (früher Landes-
Delegierter), während die Regierung den Herrn k. k. Statthaltereirat
Berger als Vertreter der staatlichen Unterrichtsverwaltung ent-
sendet hat.
Die definitive Anstellung des provisorischen Kustos Dr. Ubell
wird der nächsten Vollversammlung vorgeschlagen.
Auch in diesem Jahre durfte das Museum sich wieder der
vollen Unterstützung seitens der geldspendenden Faktoren erfreuen.
Aber auch über die regelmäßigen Subventionen hinaus hat die All-
gemdne Sparkasse durch das großartige Geschenk der Hafner-
VIIT
Sammlung, sowie durch kleinere Geschenke des Präsidiums dieser
Anstalt (zu Ankäufen für die kunstgewerbliche Abteilung) das Mu-
seum kräftigst gefördert und hat ferner der oberösterreichische
Landtag als Beitrag zu den vorjährigen Restaurierungskosten jene
Quote derselben dem Museum zugewendet, um welche diese Kosten
den normalen jährlichen Hauserhaltungs-Beitrag überstiegen, nämlich
den Betrag von 4180 Kronen.
Wärmster Dank gebührt somit allen Wohltätern des Institutes,
bei denen die Museumsverwaltung stets volles Verständnis für ihre
Bestrebungen und Bedürfnisse gefunden hat, wärmster Dank nicht
minder den Spendern von Sammlungs-Gegenständen und den frei-
willigen Mitarbeitern des Museums, welche ihre Kräfte dem Museum
zur Förderung der guten Sache zur Verfügung gestellt haben.
1
Rechnungs-Abschluß
für das
Jahr 1904.
Soll
A. Kasse-
^
o
An Kassestand
Mitgliederbeiträgen
Zinsen der Wertpapiere
Eintritts- und Garderobegebühren
Erträgnis des Führers
Büchererlös und verschiedenen Einnahmen . . .
Subventionen:
a) des Staates
b) des Landes
c) der Stadt Linz
d) der Allgemeinen Sparkasse Linz . . . .
Geschenken aus dem Dispositionsfonds des
Präsidiums der Allgemeinen Sparkasse und
Leihanstalt Linz
Sparkasse-Rückzahlungen
An Kassestand
K
1.642
4.928
1.292
1.515
519
6.000
8.635
1.000
4.000
600
12.300
42.620
1.643
84
60
40
40
20
44
61
Linz, am 1, Jänner 1905.
XI
Konto 1904.
Haben
!2i
OS
o
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
Für Gehalte und Löhne
„ Kanzlei-Auslagen
„ Auslagen der Kustodie
„ Hauserhaltungskosten
„ Ankäufe für die Sammlungen
„ Dotation der entomologischen Abteilung
„ Bibliothek
„ Buchdrucker-Rechnungen . . . . . . .
„ Buchbinder-Rechnungen
„ Assekuranz
„ Dienerkleidung
„ Krankenkasse
„ Gewölbewache
„ Erhaltungskosten des Buch-Denkmales .
„ Schriftsteller-Honorar
„ Ausgrabungskosten . ,
„ Sparkasse-Darlehenszinsen
„ Auslagen aus dem Diplomatarfonds . .
„ ., „ „ Geologiefonds . . .
„ „ „ „ Bibliothekfonds . . .
„ Sparkasse-Einlagen
Kassestand
K
9.950
647
1.600
9.248
3.111
400
725
1.997
146
880
586
111
100
39
400
48
100
1.670
918
292
8.000
1.643
42.620
60
77
70
75
41
77
49
30
40
84
60
74
69
77
61
44
Richard Wildmoser
Verwaltungsrat und Kassier.
XII
B. Bilanz -Konto.
§'
K
h
K
h
1
I. Aktiva.
Wertpapiere :
fl. 12.500 = K 25.000 Notenrente Februar-
coupon ä 100-30 .
„ 2.400 = „ 4.800 Notenrente Mai-
25.075
—
coupon ä 100-20 .
200 = ;, 400 Silberrente Jänner-
4.809
60
coupon ä 100-30 .
„ 100 = „ 200 Silberrente April-
coupon ä 100-30 .
200 = „ 400 2/^ 1860er Los äl87-—
401
200
748
20
60
„ 100 =^ „ 200 IDonauregulierungs-
Lo8 ä 275-^ . .
275
2
3
4
Zinsen bis 1. Jänner 1905
487
22
31.996
1.643
15.592
253
62
61
64
80
Bargeld
Sparkasse-Einlagen
Postsparkasse-Einlage . . . . . . . ... . .
49.486
67
II. Passiva.
1
An unbezahlten Rechnungen
6.952
65
Vermögensstand am 1. Jänner 1905 einschließlich
der Fonds laut Tabelle C
42.534
02
C. Stand der Fonds.
00
1
2
3
Diplomatarfonds.
Rest vom Jahre 1903
K
h
K
h
5.960
1.050
18
5.389
1.870
749
44
37
23
Landessubvention pro 1904
Ausgaben pro 1904
7.010
1.670
18
74
Stand des Fonds pro 1905
1.739
1.050
06
Qeologiefonds.
Rest vom Jahre 1903
Landessubvention pro 1904
Ausgaben pro 1904
2.789
918
06
69
Stand des Fonds pro 1905
622
420
Bibliothekfonds.
Rest vom Jahre 1903
Landessubvention pro 1904
Ausgaben pro 1904
1.042
292
77
Stand des Fonds pro 1905
Protektor:
Seine kaiserlielie und königliclie Holieit der durchlauclitigste Herr
Erzherzog Franz Ferdinand
Erzherzog Yon Österreicli-Este, Ritter des goldenen Vlieses, &roßkreuz des
königlich ungarischen St. Stephan -Ordens, Besitzer des Militär- Yerdienst-
kreuzes und der JuMläums- Erinnerungsmedaille, Großkreuz des groß-
herzoglich toskanischen Ordens vom heiligen Josef, Großkreuz und Ehren-
Bailli des souveränen Johanniter- (Malteser-) Ordens (mit der Distinktion
für Jerusalem), Besitzer der Seereise-Denkmünze 1892/93, Ritter des russisch
kaiserlichen St. Andreas-, des St. Alexander -Newsky-, des weißen Adler-,
des St. Annen- und des kaiserlich -königlichen russischen St. Stanislaus-
Ordens I. Klasse, Ritter des königlich preußischen schwarzen Adler-Ordens
und des königlich italienischen Ordens der Aunuuziata, Besitzer des kaiser-
lich japanischen Haus -Ordens vom Chrysanthemum, Ritter des königlich
bayerischen St. Hubertus- Ordens, des königlich sächsischen Ordens der Rauten-
krone und des königlich schwedischen Seraphinen -Ordens, Großkreuz des
Ordens der königlich württemhergischen Krone und des königlich belgischen
Leopold-Ordens, Besitzer des königlich siamesischen Chak-kri-Ordens, Groß-
kreuz des herzoglich sächsisch Ernestinischen Haus -Ordens, Besitzer der
Erinnerungsmedaille an das 60jährige Regierungsjubiläum Ihrer Majestät
der Königin von Großbritannien und Irland, Kaiserin von Indien, und der
königlich württembergischen goldenen Jubiläumsmedaille, k. k. General
der Kavallerie zur Disposition des Allerhöchsten Oberbefehles, Inhaber des
k. u. k. Infanterie -Regimentes Nr. 19, des k. u. k. Ulanen -Regimentes Nr. 7
und des k. u. k. Korps -Artillerie -Regimentes Nr. 6, kaiserlich russischer
General -Major und Chef des kaiserlich russischen Bugschen Dragoner-
Regimentes Nr. 26, Chef des königlich preußischen Posenschen Ulanen-
Regimentes Prinz August von Württemberg Nr. 10, ä la suite des königlich
preußischen Ostpreußischen Ulanen - Regimentes Graf von Dohna Nr. 8.
Personalstand
am 31. xMärz 1905.
Präsident:
Seine Exzellenz Dr. Gandolf Graf Kuenburg, k. k. Minister a. D.,
k. u. k. wirkl. geheimer Rat, Senatspräsident des k. k. Obersten
Gerichtshofes i. P., Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone I. Kl., d. Z. in Salzburg.
Die Mitglieder des Yerwaltungsrates.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident-Stellvertreter :
Straberger Josef, Ritter des Franz Josef-Ordens, k. k. OberpostkontroUor
i. P. in Linz, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst-
und historische Denkmale (I. Sekt.), korresp. Mitglied des k. k. archäo-
logischen Instistutes etc. etc., Fachreferent für die kulturhistorischen
Sammlungen (Ehrenmitglied des Museums).
Binder Eduard, Bergingenieur i. P. in Linz, Bibliotheks-Referent.
Commenda Hans, Direktor an der k. k, Staats-Oberrealschule in Linz,
Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr., Korrespondent der
geologischen Reichsanstalt, Referent für Oberösterreich der Erdbeben-
Kommission der Akademie der Wissenschaften, Fachreferent für
Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Gissinger Theodor, Professor der k. k. Staats-Oberrealschule, Referent
an der zoologischen Abteilung.
Handel-Mazzetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R. in Linz,
Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst und historische
Denkmale (III. Sekt.), Referent für das Archiv (Ehrenmitglied des
Museums).
Hauder Franz, Lehrer I. Klasse an der Knabenvolksschule Linz- Wald egg,
Referent an der entomologischen Abteilung.
XVI
Jeblinger Raimund, fürsterzbischöf lieber Bauinspektor in Freiburg i. Br.,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und bistoriscbe
Denkmale.
Kränzl Emil, Dr. d. R., k. k. Postdirektions-Sekretär in Linz, Korrespondent
der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale,
Referent für musikalische Altertümer und Kunstgewerbe (zur
Leitung in Verhinderung des Präsidiums bevollmächtigt).
Markl Andreas, k. u. k. Major d. R., derzeit in Wien (Ehrenmitglied des
Museums).
Munganast Emil, k. k. Ober-Postkontrollor in Linz, Fachreferent für
Entomologie (Ehrenmitglied des Museums).
Newald Richard, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat, Präsident der ober-
österreichischen Advokaten-Kammer.
Nicoladoni Alexander, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz.
Pröll Laurenz, Dr. d. Ph., Chorherr des Stiftes Schlägl, k. k. Gymnasial-
Direktor a. D.
Rupertsberger Matthias, regul. Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar in
Ebelsberg.
Schiff mann Konrad, Dr., Weltpriester, Professor am CoUegium Petrinum
in Urfahr-Linz, Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst-
und historische Denkmale.
Schnopfhagen Franz, Dr. d. Med., Primararzt der oberösterreichischen
Landes-Irrenanstalt in Niedernhart, Sanitätsrat, Referent an der zoolo-
gischen Abteilung.
Thalmayr Franz, Dr. d. Ph., Gymnasial-Direktor, Referent der Münzen-
Sammlung, d. Z. in Ried.
Wastler Franz, k. k. Schulrat, Professor i. P. in Linz, Referent für Botanik.
Wildmoser Richard, Kaufmann in Linz, Besitzer des gold. Verdienst-
kreuzes m. d. Kr., Kassier d. Museums und Referent für die Haus-
verwaltung.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und
Unterricht.
Berger Gottfried, k. k. Statthaltereirat, Referent im k. k. oberösterreichi-
schen Landesschulrat.
C. Die Delegierten des oberösterreichischen Landes-
ausschusses.
Grasböck Theobald, Abt des Zisterzienserstiftes Wilhering, Landes- Aus-
schuß, Komtur des Franz Josef- Ordens m. d. St., Mitglied des
Herrenhauses.
Esser Hermann, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, Landtags-
Abgordneter.
Krackowizer Ferdinand, Dr. d. R., kaiserl. Rat, Landesarchivar i. P.
in Linz, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und
historische Denkmale (IH. Sekt.).
Zibermayr Ignaz, Dr., Landesarchivar in Linz.
XVII
D. Die Delegierten des Gemeinderates der Landes-
hauptstadt Linz.
Jäger Ernst, Dr. d. ß., Hof- und Gerichtaadvokat in Linz, Landeshaupt-
mann-Stellvertreter, Landesausschuß, Gemeinderat der Stadt Linz.
Feilerer Karl, Fabrikbesitzer, Gemeinderat.
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse In Linz.
W immer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Präsident der Allgemeinen Spar-
kasse und Leihanstalt in Linz.
F. Rechnungsrevisoren.
Eeininger Karl, Präsident der Handels- und Gewerbekammer, Kaufmann.
Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hof buchdruckerei Jos. Feichtingers
Erben.
G. Sammlungsrevisoren.
Hauck Josef, k. k. Hofrat i. P.
Jeglinger Karl, Besitzer des Ordens der Eisernen Krone HL Kl. und des
kaiä. Ottoman. Medschidje-Ordens, k. k. Hofrat i. P.
Neweklowsky Max, k. k. Finanzkommissär.
H. Beamte.
Kustos: Üb eil Hermann, Dr., Korrespondent der k. k. Zentralkommission
für Kunst- und historische Denkmale.
Kanzlei-Adjunkt: Kirchler Ida.
I. Diener.
Portier : Hackl Johann.
Diener: Brunmayr Josef.
„ Grünerjohann.
„ Nenning Ignaz.
„ Winter Johann.
xyiii
Die P. T. Herren Mandatare.
1882 Herr Älmoslechner Hermann, Oberpostmeister in Perg.
1904 „ Brunswyk Romeo de Korompa, k. k. Oberingenieur.
1897 „ Denk Karl, Dr., praktischer Arzt in Scharnstein.
1890 „ Engl Isidor, k. k. Obersteiger i. P. und Besitzer des silb. Verdienst-
kreuzes m. d. Kr. in Hallstatt.
1870 „ Fuchs Theodor, Dr., Privatdozent für Paläontologie an der k. k. Uni-
versität in Wien.
1898 „ Qallois Ludwig v., Fabrikdirektor, Kleinmünchen, Besitzer des gold.
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1880 „ Oreil Hans, Direktor der k. k. Fachschule für Holzindustrie in
Ebensee, Eitter des Franz Josef-Ordens.
1882 „ Qrienberger Karl, Ehrendomherr, Konsistorialrat, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Dechant und Stadtpfarrer in Eferding.
1882 „ Heindl Leopold, Bürgermeister, Landtagsabgeordneter und Besitzer
des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr., in Mauthausen.
1882 „ Horvdt Gustav v., k. u. k. Kämmerer in Kammer.
1905 „ Huemer Hans, Privatier in Linz.
1882 „ Hutter Bartholomäus, k. k. Oberbergrat in Salzburg.
1882 „ Jeglinger Karl, k. k. Hofrat i. P., Eitter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
1885 „ KagermiÜler Johann, Gastwirt in Eferding.
1880 „ Koch Friedrich, evangelischer Pfarrer in Gmunden.
1882 „ Köttl Karl, Oberpostmeister, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes
m. d. Kr., in Lambach.
1882 „ Mathes Karl Ritter v., k. k. Oberbaurat in Linz.
1897 „ Melnitxky Karl, Bergingenieur in Graz.
1872, 1893 Herr Mittendorfer Rudolf, Werks- und Gemeindearzt, Besitzer des
gold. Verdienstkreuzes, in Großraming.
1901 Herr Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz.
1905 „ Pachinger Anton, Privatier in Linz.
1882 „ Poth Jtdius v., Postmeister in Altheim.
1885 „ Preen Hugo v., Kunstmaler und Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale in Osternberg
bei Braunau.
1903 „ Richard Alexander, Direktor der Süddeutschen Verlagsanstalt,
München.
1882 „ Roßmann J. O., Oberpostmeister und Besitzer d. gold. Verdienst-
kreuzes m. d. Kr. in Mauerkirchen.
1897 „ Schraml Karl, k. k. Ober-Bergverwalter in Hallstatt.
1899 „ Seyrl Hugo, Gutsbesitzer in Schloß Starhemberg.
1902 „ Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
1902 „ Wendling Ludwig, Gemeindearzt in Ach a. d. Salzach.
XIX
Verzeiclmis der Mitglieder.
(Stand am 1. April 1905.)
Die F. T. Ehrenmitglieder.
Herr Columbus Christoph Freiherr v., Sekretär weiland Seiner k. u. k. Hoheit
des Erzherzogs Franz Karl, k. k. Hofrat etc. etc. (Ernannt am
14. Juni 1854.)
Seine Exzellenz Helfert Josef Freiherr v,, Dr., k. u. k. geheimer Rat, Präsident
der k, k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale,
Mitglied des Herrenhauses und der kaiserl. Akademie der Wissen-
schaften etc. etc. (Ernannt am 14. Juni 1854.)
Herr Kenner Friedrieh, Dr., k. u. k. Hofrat, Direktor der Münzen-, Medaillen-
und Antiken - Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Mitglied
der kaiserl. Akademie der Wissenschaften und der bildenden Künste
in Wien, der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale etc. etc. in Wien. (Ernannt am 4. August 1874.)
„ Reiter Fdtnund, kaiserl. Rat, Ehrenmitglied der entomologischen Gesell-
schaft in Berlin, korresp. Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften
und entomologischer Vereine des In- und Auslandes in Paskau (Mähren).
(Ernannt am 30. November 1875.)
Seine Exzellenz Wilczek Hans Oraf, Frei- und Bannerherr zu Hultschin und
Guttenland, k. u. k. geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses, Kurator des k. k. österreichischen Museums für Kunst
und Industrie etc. etc. (Ernannt am 22. März 1882.)
Herr Mueh Matthäus, Dr., k. k. Regierungsrat, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone IH. Kl., Realitäten -Besitzer, Mitglied der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale etc. etc. (Ernannt
am 16. Mai 1885.)
Seine Exzellenz Qautsch Paul Freiherr v. Frankenthurn, Dr., k. u. k. geheimer
Rat, k, k. Ministerpräsident, Mitglied des Herrenhauses, Präsident des
Obersten Rechnungshofes etc. etc. in Wien. (Ernannt am 16. Mai 1893.)
Seine Exzellenz Madeyski Stanislaus Ritter v. Poray, Dr., k. u. k. geheimer
Rat, k. k. Minister a. D., ständiges Mitglied des Reichsgerichtes in
Wien etc. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. geheimer Rat, Besitzer des
Großkreuzes des Ordens der Eisernen Krone, Ritter des Franz Josef-
Ordens, Statthalter für Oberösterreich a. D. etc. in Salzburg.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
Herr Poche Franx, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone III. Kl. in Graz. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
Seine Exzellenz Kuetiburg Qandolf Oraf, Dr., k. u. k. geheimer Rat, Senats-
präsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P., Ritter
des Ordens der Eisernen Krone I. Kl. etc. in Salzburg. (Ernannt
am 16. Mai 1895.)
Herr Handel- Maxxeiti Viktor Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R, etc. in Linz.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
B*
XX
Herr Stäche Guido, k. k. Hofrat i, P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl., Kommandeur des tun. Nischan-Iftihair-Ordens, Mitglied der
Ungarischen geologischen Gesellschaft in Budapest und der natur-
historischen Gesellschaft „Isis" in Dresden. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
„ Markl Andreas, k. u. k. Major i. P. in Wien. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
„ Munganast Emil, k. k. Ober-Postkontrollor. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
., Meindl Konrad, Abt des Ohorherrenstiftes Reichersberg, Konservator der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale in
"Wien etc. (Ernannt am 21. Mai 1901.)
„ Benndorf Otto, k. k. Hofrat, Komtur des Franz Josef-Ordens, Ritter des
Leopold -Ordens, Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften,
Direktor des k. k. archäologischen Institutes, Mitglied der k. k. Zentral-
komraission für Kunst- und historische Denkmale etf. etc. in Wien.
(Ernannt am 21. Mai 1901.)
,, Steindachner Franx, k. k. Hofrat, Ritter des Leopold-Ordens, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone und des Franz Josef-Ordens, Phil.-Dr.,
wirkl. Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, Intendant des
k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien etc. etc. (Ernannt am
21. Mai 1901.)
„ Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz. (Ernannt am
9. Mai 1902.)
„ Straberger Josef, Ritter des Franz Josef-Ordens, k. k. Ober-Postkontrollor i. P.,
Vizepräsident des Museums, Konservator der k. k. Zentralkommission
für Kunst- und historische Denkmale (I. Sektion) etc. etc. (Ernannt
am 7. Mai 1904.)
;, Spann Max Freiherr v., Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.,
des Franz Josef-Ordens, der französischen Ehrenlegion und des königlich
belgischen Leopold-Ordens, k. k. Kommerzialrat, Fabrikbesitzer etc. etc.
in Klostermühl, (Ernannt am 7. Mai 1904.)
,, Weinleehner Josef, Dr., k. k. Hofrat und Universitäts-Professor i. P. in
Wien, Ritter des Franz Josef-Ordens, Besitzer des gold. Verdienst-
kreuzes mit der Krone und des Donat-Kreuzes des Malteser-Ordens,
Offizier des Ordens „Stern von Rumänien" etc. etc. (Ernannt am
7. Mai 1904.)
(Verstorbene.)
Seine kaiserl. Hoheit Erzherzog Karl vo?i Österreich f 1847
Seine kaiserl. Hoheit Erzherzog Johann von Österreich t 1859
Seine kaiserl. Hoheit Erzherzog Ludwig von Österreich f 1864
Seine kaiserl. Hoheit Erzherzog Maximilian von Österreich- Este . . . f 1863
Seine Gnaden Hochw. Herr Altmann Arrigler, Abt des Stiftes Göttweih f 1846
Seine Exzellenz Baldacci Anton Freiherr v., Präsident des k. k. General-
Rechnungs-Direktoriums in Wien f 1841
Seine Exzellenz Baumgartner Andreas FVeiherr v., Dr., k. k. Hofrat
in Wien f ^865
Herr Bischoff Ignaz v. Altenstein, Dr., k. k. Regierungsrat in Wien f 1850
Seine Durchlaucht Colloredo- Walsee Rudolf Fürst, 1. Obersthofmeister
Seiner Majestät des Kaisers Ferdinand I. in Wien f 1843
«
XXI
Seine Exzellenz Dietrich stein- Proskau Leslie Moritx Oraf, 1. Obersthof-
meister der Kaiserin Maria Anna in Wien f 1864
Seine Exzellenz Eichhoff Josef Freiherr v., k. k. Hofkammerpräsident
in Olmülz • • • t 1866
Herr Endlicher Stephan, Dr., Kustos im k. k. Hof- Naturalienkabinett
in Wien t 1849
„ Ens Faustin, Professor am k. k. Gymnasium in Troppau . . . . f 1858
,, Erb Frartx Ritter v., Dr., k. k. Hofrat, Direktor des Haus-, Hof-
und Staatsarchivs in Wien -j- 1872
Hochw. Herr Hallaschka Kassian, Dr., k. k. Hofrat in Wien ■\ 1847
Herr Hammer- Purkstall Josef Freiherr v., k. k. Hof- und Ministerialrat
in Wien f 1856
Seine Exzellenz Hardegg Qlatx und im Machland Ignax Qraf, Präsident
des k. k. Hofkriegsrates in Wien . f 1848
Seine Exzellenz Hauer Josef Freiherr v., Vizepräsident der k. k. Hof-
kammer in Wien .;..;...;... f 1863
Seine Exzellenz Hügel Karl Freiherr v., Dr., a. o. Gesandter am groß-
berzogl. tosk. Hofe t 1870
Seine Exzellenz Inxaghi Karl Oraf v., k. k. Hofkanzler in Graz . . . f 1856
Seine Exzellenz Hochw. Herr Jüstel Josef Alois, Dr., k. k. Staats- und
Konferenzrat in Wien + 1858
Herr Kollar Vinxenx, k. k. Regierungsrat in Wien f 1860
Seine Exzellenz Kolowrat-Liebsteinsky- Franx Anton Graf, k. k. Staats-
minister in Wien f 1861
Seine Exzellenz Kübeck Karl Freiherr v. Kübau, Präsident der k. k. all-
gemeinen Hofkammer in Wien f 1855
Herr Littrow Josef Johann Fidler v., Dr., Direktor der k. k. Universitäts-
Sternwarte in Wien f 1840
Seine Durchlaucht Lobkowitx August Longin Fürst, Präsident der
k. k. Hofkammer in Wien f 1842
Seine Exzellenz Mayr Josef Freiherr v. Qravenegg, Vizepräsident der
k. k. Hofkammer in Wien -j- 1870
Seine Durchlaucht Metternich Winneburg Wenxel Lothar Fürst, k. k. Staats-
minister in Wien f 1859
Seine Eminenz Milde Vinxenx FJdtiard, Dr., Fürsterzbischof von Wien f 1853
Seine Exzellenz Mittrowsky v. Mittrowix und Nemischl Friedrich Graf,
oberster Kanzler der k. k. Hofkanzlei in Wien -f 1842
Hochw. Herr Muchar Albert v., Dr., Kapitular des Stiftes Admont,
k. k. Professor in Graz -j- 1849
Herr Natterer Josef, I. Kustos am k. k. zoologischen Hofkabinett
in Wien t 1852
„ Partsch Paul, Kustos und Vorstand am k. k. Hof-iNaturaKen-
kabinett in Wien t 1856
Seine Exzellenz Pillersdorf Franx Freiherr v., k. k. Premierminister
in Wien f 1862
Seine Eminenz Pirker Ladislaus v. Felsö-Eör, Dr., Patriarch, Erz-
bischof von Erlau t 1847
Seine E>zellenz Salis Zixers Rudolf Graf, Obersthofmeister Seiner
k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl in Wien . . . . f 1846
XXII
Herr Seheis B. Johann, k. k. Oberstleutnant und Bibliothekar des Hof-
Kriegsarchives in Wien t 1847
„ Schreibers Karl Ritter v., Dr., Direktor der k. k. Hof-Naturalien-
kabinette in Wien t 1852
Seine Exzellenz Sedlnitxky Josef Graf Freiherr v. Choltitx, Präsident
der k. k. obersten Polizei- und Zensurhofstelle in Wien . . f 1855
Seine Exzellenz Taafe Ludwig Oraf, Präsident der k. k. obersten
Justizstelle in Wien t 1855
Seine Exzellenz Talatxko Johann Freiherr v. Qestiticx, Präsident der
niederösterreichischen Landesregierung in Wien f 1858
Herr Weiß Johann v. Starkenfels, Dr., k. k. Staats- und Konferenzrat
in Wien t 1847
Seine Exzellenz fVilcxek Friedrich Oraf, k. k. Hofkammerpräsident
in Wien t 1861
Seine k. u. k. Hoheit Erxherxog Albrecht von Österreich, k. u. k. Feld-
marschall in Wien t 1895
Seine k. u. k. Hoheit Erxherxog Josef von Österreich, Palatin Ton Ungarn f 1847
Seine k. u. k. Hoheit Erxherxog Rainer von Österreich, k. k. Feldzeug-
meister t 1853
Seine k. u. k. Hoheit M-xherxog Stephan von Österreich, k. k. Feld-
marschall-Leutnant t 1867
Herr Bergmann Josef Ritter v., Dr., Direktor des k. k. Münz- und
Antikenkabinettes in Wien t 1872
Seine Gnaden Hochw. Herr Eder Wilhelm, Abt des Stiftes Melk . . f 1866
Seine Exzellenz Falkenhayn Eugen Isidor Oraf, Obersthofmeister Seiner
kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl in Wien . . . . f 1853
Herr Heckel Jakob, Kustosadjunkt des k. k. Hofkabinettes in Wien . . f 1857
Seine Eminenz Sommerau-Beckh Max Josef Freiherr v., Dr., Kardinal,
Fürsterzbischof von Olmütz t 1853
Hochw. Herr Filx Michael, Kapitular und Prior des Stiftes Michael-
beuern t 1854
Herr Pausinger Franx v., Gutsbesitzer von Frankenburg f 1850
„ Fisehhof Josef, Professor am Konservatorium in Wien f 1857
„ Haidinger Wilhelm Ritter v., Dr., k. k. Hofrat und Direktor der
geologischen ßeichsanstalt in Wien t 1871
„ Mancher Ignax, k. k. Landesgerichtsrat in Wien t 1860
Seine Exzellenz Bach Äleocander Freiherr v., Dr., k. k. Minister des
Innern in Wien f 1893
Seine Exzellenz Thun-Hohenstein Ijco Oraf, k. k. Minister für Kultus
und Unterricht in Wien t 1888
Herr Russegger Josef Ritter v., k. k. Ministerialrat und Vorstand der
Berg-, Forst- und Güterdirektion in Schemnitz, Ungarn . . f 1863
„ Unger Franx, Dr., k. k. Hofrat in Graz t 1870
„ Würth Josef Edler v., Dr., k. k. Oberlandesgerichtsrat in Wien . f 1855
Seine Exzellenz Thimfeld Ferdinand Freiherr v., k. k. Minister für
Landeskultur und Bergwesen in Wien t 1868
Seine Exzellenz Bitol Schatienstein Karl Ferdinand Oraf, k. k. Minister
des Äußern in Wien f 1865
Herr d'Elvert Christian Ritter, k. k. Hofrat in Brunn t 1896
XXIII
Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Karl Ijudwig von Österreich, Protektor
des Museums Francisco-Carolinum in Linz f 1896
Seine Majestät Kaiser Maximilian L von Mexiko, Erzherzog von
Österreich t 1867
Seine königl. Hoheit Maximilian Herzog von Bayern f 1888
Herr Bischoff Josef, kaiserl. Rat, Bürgermeister von Linz f 1855
Seine Exzellenz Orüne Karl Graf, k. k, Feldzeugmeister in Wien . . f 1884
Seine Exzellenz Kempen Johann Freiherr von Fichtenstamm, k. k. Feld-
zeugmeister in Wien t 1863
Herr Klar Paul Alois, k. k. Kreisrat in Prag t 1860
„ Liebig Jtostus Freilierr v., Präsident der königl, bayer. Akademie
der Wissenschaften in München t 1873
„ Phillips Georg, Dr., k. k. Hofrat in Wien t 1872
Seine Eminenz Rauscher Otmar Ritter v., Kardinal und Fürsterzbisehof
von Wien t 1875
Seine Exzellenz Werner Josef Freiherr v., k. k. a. o. Gesandter am
Hofe zu Dresden t 1871
Herr Redtenbacher Ludwig, Dr., k. k. Regierungsrat in Wien . . . . f 1876
„ Hörnes Moritx, Dr., I. Kustos und Vorstand des k. k, Hof-
Mineralienkabinettes in Wien f 1868
Hochw. Herr Oberleitner Frßnz, Pfarrer in Ort am Traunsee . . . . f 1897
Herr Neilreich August, Dr., k. k. Oberlandesgerichtsrat in Wien . . . f 1871
„ Brandt Friedrich Ritter v., Dr., kaiserl. russischer Staatsrat in
Petersburg f 1879
Hochw. Herr Cori Johann Nep., k, k. Militärpfarrer und Ehrendomherr
von Budweis f 1887
Herr Lindenschmit Ludwig, Dr., Direktor des röm.-germ. Zentral-
Museums in Mainz f 1893
„ Grösse Johann Theodor, Dr., königl. sächsischer Hofrat in Dresden f 1 885
Seine Durchlaucht Friedrich Karl Josef Fürst zu Hohenlohe- Waldenburg-
Schillingsfürst, kaiserl, russischer General-Leutnant . . . . f 1884
Seine Exzellenz Folliot de Grennville Franz Graf, k. k. Oberstkämmerer
in Wien f 1888
Herr Wiser Karl, Dr., Bürgermeister von Linz f 1889
,, Sacken Eduard Freiherr v., Dr., k. k. Regierungsrat in Wien . . f 1883
Seine Exzellenz Bombelles Karl Graf v., k. k, Vizeadmiral in Wien . f 1889
Herr Knörlein Josef, k. k. jubilierter Baurat in Linz f 1883
Seine Eminenz Ganglbauer Cölestin Josef, Dr,, Kardinal, Fürsterzbischof
von Wien f 1889
Herr Wtirzbaeh Konstant. Ritter v. Tannenberg, k. k, Regierungsrat in
Berchtesgaden t 1893
Seine Exzellenz Hye Glumek Anton Freiherr v., Dr,, k, k. Minister a. D.
in Wien f 1894
Herr Simony Friedrich, Dr., k. k. Hofrat in Wien f 1896
Seine k. u. k. Hoheit Erzherzog Johann (Johann Ort),
Herr Schiedermayr Karl, Dr,, k. k. Statthaltereirat i. P. in Kirchdorf f 1895
„ Hafner Josef, Privat und Realitätenbesitzer in Linz f 1891
„ Ilg Albert, Dr., k. k. Regierungsrat in Wien f 1896
XXIV
Herr Dürrnberger Adolf, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Vizepräsident
des Museums Francisco-Carolinum in Linz t 1^96
Seine Exzellenz Arneth Alfred Ritter v., k. u. k. Hofrat und Direktor
des Haus-, Hof- und Staatsarchives iu Wien » t 1^^'^
Herr Obermüllner Karl, k. k. Hofrat i. P., Vizepräsident des Museums
. Francisco-Carolinum t 1898
Kerner Anton Ritter v. Marilaun, Dr., k. k. Hofrat und Uni-
versitäts-Professor in Wien t 1898
Hauer Franz Ritter v., Dr., k. k. Hofrat a. D., Mitglied des
Herrenhauses etc. in Wien t 1899
öxerny Albin, Konsistorialrat, reg. Chorherr und Bibliothekar
des Stiftes St. Florian etc t 1900
Boeheim Wendelin, Direktor der Sammlungen von Waffen undkunst-
industr. Gegenständen des Allerhöchsten Kaiserhauses etc. . f 1900
Krones Franx Ritter v. Marehland, Dr., k. k. Hofrat und ordentl.
Professor der österr. Geschichte an der Universität in Graz f 1902
Wichner Jakob, P., Kapitular des Stiftes Ädmont, Besitzer der
goid. Medaille für Kunst und Wissenschaft etc f 1903
„ Irieß Gottfried, Dr., Kapitular des Stiftes Seitenstetten, Meister
des freien deutschen Hochstiftes zu Frankfurt a. M., Kon-
servator der k. k, Zentralkommission f 1904
,, Zittel Karl Alfred, Dr., Professor der Geologie und Paläontologie
an der Universität zu München etc f 1904
„ Dierxer Emil Ritter v. Traunthal, Landeshauptmann-Stellvertreter,
Fabrikbesitzer etc. '. f 1904
Seine Gnaden Herr Aehleuthner Leonard, P., Abt des Stiftes Krems-
münster etc. etc .....'. t 1905
Die F. T. korrespondierenden Mitglieder.
1878 Herr Clessin S., königl. Bahninspektor in Ochsenfurt in Bayern, Eegbz.
Unterfranken. ...
1885 „ Oanglbauer Ludwig, Kustos am k. k. naturhistorischen Hofmuseum
in Wien.
1902 „ Ilackel Alfred, Dr. phil., k. k. Professor in Steyr.
1885 „ Hackel Eduard, k. k. Gymnasial-Professor i. E. in Graz.
1903 „ Mayr Sebastian, P., Kapitular des Stiftes Kremsmünster und k. k. Gym-
nasial-Professor, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1863 „ Meindl Konrad, Abt des Chorherren-Stiftes Reichersberg, Konservator
der k. k. Zentralkommisaion für Kunst- und historische Denkmale.
1868 „ Möhl H., Dr., Lehrer der Geognosie und Technik in Kassel.
1873 ,^ Redtenbacher Anton, Dr., Privat in Wien,-
1888 „• Redtenbacher Josef , Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in Wien.
1873 „ Rupertsberger Matthias, Chorherr von St. Florian und Pfarrvikar
in Ebelsberg.
1885 „ Schnür rer Franx, Dr., Skriptor der k. u. k. Familien- Fi deikommiß-
Bibliothek in Wien.
XXV
1868 Herr Temple Rudolf, Oberbeamter der j,A8sicurazione generali" in
Budapest.
1886 „ Tschusi Viktor Ritter von und xu Schmidhoffen, Präsident des
Komitees für ornithologische Beobachtungs-Stationen in Öster-
reich-Ungarn etc. in Hallein.
1873 „ Walter August, k. u. k. Oberwundarzt i. P. in Stein bei Laibach.
Die P. T. ordentlichen Mitglieder.
* bedeutet die neuen Beitritte.
Die Mitglieder, bei welchen eine Ortsangabe fehlt, sind in Linz wohnhaft.
Herr Ächleitner Franz, Stadtpfarrer in Vöcklabruck.
„ *ÄekerlJosef, reg. Chorherr und Kustos der naturhistorischen Sammlungen
in St. Florian.
„ Aichelburg- Labia Franx Freiherr von und xu, k. u. k. Kämmerer und
k. k. Statthaltereirat.
., *Aichinger Christian, Rentner, Regensburg.
., Albel Franx, Lehrer I. Kl. an der Kaiser Franz Josef-Schule.
Frau *Althann Karola Oräßti von.
Herr Altwirth Theodor, k. k. Hofsekretär in Wien.
„ *Angele Theodor, Ingenieur.
„ Apfelthaler Rudolf, Kaufmann.
„ Arneth Rektor Ritter v., Med.-Dr. in Wien.
Frau Arnexeder Marie, Schneidermeisterin.
Herr Asenstorfer Franx, Professor und Bibliothekar, Chorherr des Stiftes
St. Florian.
„ * Asser Adolf, Maler und Zeichner.
Seine Durchlaucht Auersperg Franx Fürst, k. u. k. Kämmerer, Herrschafts-
besitzer in Wien.
Ihre Durchlaucht Auersperg Wilhelmine Fürstin, geb. Gräfin Kinsky, k. u. k.
Sternkreuzordens- und Palastdame in Wien.
Seine Durchlaucht Auersperg Karl Fürst, Mitglied des österreichischen Herren-
hauses, Herrschaftsbesitzer in Wlaschim.
Ihre Durchlaucht Auersperg Eleonore Fürstin, geb. Gräfin Breunner, k. u. k.
Sternkreuzordens- und Palastdame in Wlaschim.
Seine Exzellenz Babic Stephan, k. u. k. Feldmarschall-Leutnant und Komman-
dant der 3. Infanterie-Truppen-Division.
Seine Exzellenz Baernreither J. M., Dr., k. k. Minister a. D. in Wien.
Herr Bahr Hermann, Schriftsteller in Wien.
„ Bauernberger Hermann, Professor am Collegium Petrinum in Urfahr.
„ Baumgartner Anton, Kaufmann.
,, Baylaender B., Fabrikinspektor.
„ Beaulieu-Marconnay Olivier Freiherr v., k. u. k. Kämmerer.
„ Becker Karl, Buchbinder.
Seine Exzellenz Beckers xu Westerstetten Emil Graf, k. u. k. Kämmerer und
Feldmarschall-Leutnant d. R.
Seine Exzellenz Bellegarde Franx Oraf, k. u. k. geheimer Rat und Kämmerer,
Herrschaftsbesitzer in Wien.
XXVI
Herr Benesch Ludwig, Privat.
,, Berger Franx, Dr., Professor.
„ Berger Gottfried, k. k. Statthaltereirat, Referent im k. k. oberösterreichi-
schen Landesschulrat.
„ Berger Leopold, oberösterreichischer Landes-Rechnungaassistent.
„ Beurle Karl, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Reichsrats- und Landtags-
Abgeordneter.
., Beyer Andreas Franz, Kaufmann.
„ Binder Eduard, Bergingenieur i, P.
„ Bittinger Andreas, Fachlehrer an der Kaiser Franz Josef-Schule.
„ Blittersdorff Philipp Freiherr v., k. u. k. Oberleutnant und Kämmerer.
„ Blum Heinrich sen., Hutmacher.
,, Bohr C, Apotheker.
Seine Exzellenz Bolxuno Friedrich Edler von Kronstadt, k. u. k. Feldmarschall-
Leutnant d. R.
Herr Boschan Louis Ritter v., Gutsbesitzer in Achleiten.
„ Böheim Josef, Landtags- und Reichsrats-Abgeordneter, Uhrmacher.
Braunau Stadtgemeinde.
Herr Brenner Alexander, Med.-Dr., Primararzt des Allgemeinen Krankenhauses.
„ Brunner Eduard, Beamter der Allgemeinen Sparkasse.
„ Brunthaler Ferdinand, Kaufmann.
„ Buchmair Rupert, Spiritual des bischöflichen Priesterseminars.
„ Buchmayr Franx, Fachlehrer an der Jubiläumsschule.
„ Buschmann Anton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Seine Exzellenz Bylandt-Rheidt Artur Qraf k. k. Minister, k. u. k. geheimer
Rat und Kämmerer, Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone I. Kl. etc. in Wien.
Herr Carneri Bartholomäus Ritter v. in Marburg, Steiermark.
„ Chiari Max, Dr., k. k. Ober-Finanzrat.
Seine Exzellenz Chlumecky Johann Freiherr v., k. u. k. geheimer Rat, Minister
a. D., Mitglied des österreichischen Herrenhauses etc. in Wien.
Herr Christ Ludwig, Kaufmann, kais. Rat.
„ Commenda Hans, Direktor der k. k. Staats-Oberrealschule, Korrespondent
der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, Besitzer des goldenen
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
,, Commenda Liudwig, Lehrer in Grein.
„ Deißinger Eduard, Dr., Stadtarzt in Urfahr.
„ Denk Karl, Med.-Dr., Augenarzt.
„ *Deubler Josef, k. k. Gymnasial-Professor.
„Deutscher Klub", Verein, Linz.
Frau *Dierxer von Traunthal Pauline, Private.
Herr Dimmel Franx, Privat, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Doblhoff-Dier Heinrich Freiherr v., Gutsbesitzer, Ritter des Leopold-Ordens,
Reichsrats-Abgeordneter in Wien.
„ Doblinger Max, Dr., Privat.
„ Dobretsberger Alois, Herrenkleidergeschäfts-Inhaber.
Seine Exzellenz Doppelbauer Franx Maria, Bischof von Linz, k. u. k. geheimer
Rat, Seiner päpstlichen Heiligkeit Hausprälat, Ritter des Ordens der
Eisernen Krone, Kommandeur des Leopold-Ordens, Dr. etc.
XXVII
Herr Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hofbuchdruckerei Jos. Feichtingers Erben.
„ Dullinger Leopold, Domscholaster und Stadtpfarrer.
„ Dungl Adalbert, Dr., Abt des Stiftes Göttweih, Generalabt des Benediktiner-
Ordens, kaiserl. Rat, Besitzer der Medaille für Kunst und Wissenschaft,
Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale, Reichsrats-Abgeordneter.
Frau Dürekheim Montmartin Franxiska Gräfin, Gutsbesitzerin in Hagenberg.
Herr Dürrnberger Johann, päpstlicher Hausprälat, Konsistorialrat, Vorstadt-
pfarrer und Dechant in Steyr, Ehrendomherr des Linzer Kathedral-
kapitels, Ritter der Franz Josef-Ordens.
Frau Dürrnberger Olga, Hof- und Gerichtsadvokatens- Witwe.
Herr Dworxak Hans, Gutsbesitzer, Landtags- Abgeordneter, Schloß Aistersheim.
„ Ebenhoch Alfred, Dr. jur., Landeshauptmann im Erzherzogtume Österreich
ob der Enns, Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St.
„ Eder Gustav, Apotheker, Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Offizier
des Franz Josef-Ordens.
,, Eder Johann Michael, Privat.
,, Edlbacher Ludwig, k. k. Gymnasial-Professor i. P,
„ Edlinger Franx, Bankdirektor.
Eferding Sparkasse der Stadt.
Herr Effenberger Anton, Dr., Direktor der Handelsakademie, kaiserl. Rat.
„ Ehrentletxberger Siegmund, Kaufmann.
„ Ehrl Friedrich, Dr., Arzt.
„ Eibensteiner Florian, Oberlehrer in Pabneukirchen.
„ *Elßler Hermann, k. u. k. Oberleutnant d. R.
„ Fhderle Jtdius, Dr., Professor am städt. Gymnasium in Wels.
„ Fhdlicher Emanuel, Magister der Pharmazie, Apotheker in Aschach
a. Donau.
„ Endlweber Johann, k. k. Eichoberinspektor in Wien.
„ F}ngl Siegmund Graf von und xu Wagrein, k. u. k. Kämmerer und Guts-
besitzer.
Enns Stadtgemeinde.
Enns Sparkasse der Stadt.
Herr FJrhard Alois, Dr., Arzt.
„ Esser Hermann, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter.
„ Estermann Anton jun., Spediteur in Urfahr.
„ Ewert Theodor, Repräsentant der Triester k. k. priv. Allgemeinen Assekuranz.
„ Eyermann Franx v., Hausbesitzer in Wien.
Frau Fkdorf Sidonie Gräfin, geb. Freiin Borowiczka von Themau, k. k. Hofrats-
Gattin.
Herr Fasbender Matthias, Ingenieur.
„ Feder Georg, Dr., Stadtarzt.
„ Feilerer Karl, Fabrikbesitzer, Gemeinderat.
„ Fellner August, städtischer Chemiker.
Firma Fink Vinxenx, k. k. Hofbuchhandlung.
Herr Fiorioli Josef, Weinhändler.
,, Fischer Eduard, Kaufmann.
,, Fischer Rupert, Cafetier.
„ Fischill Eduard, Apotheker in ürfahr.
XXVIII
<S^. Florian Sparkasse des Bezirkes.
Herr Foltz Albert, Buchhändler.
„ Forster Leopold, Dr., k. k. Hofrat i. P.
„ Forstner-Dambenois Ernst Freiherr v., k. u. k. Oberstleutnant d. R.
„ Förehtgott Alfred, k. k. Postamtsdirektor, Besitzer des gold. Verdienstkieuzes
m. d. Kr.
Herren Heinrich Franck Söhne, Fabrikbesitzer.
Herr Franz Adolf, Dr., Prälat in Gmunden.
„ Fraundorfer Qeorg, Hausbesitzer und Buchbindermeister.
„ Fränkl Ignax, Dr., Besitzer der Kneippschen Anstalt am Eiesenhof
in Urfahr.
JVeistadt Stadtgemeinde.
Freistadt Sparkasse der Stadt.
Herr Füger Max Ritter v., k. k. Statthaltereirat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
j, Führlinger Johann, k. k. Geiichtssekretär in Ried.
„ Fürböck Ernst, Lehrer.
„ Fürlinger Matthias, Kapitular des Siiftes und k. k. Professor in Ktems-
münster.
Seine Erlaucht Fürstenberg Eduard Egon Landgraf xu, k. u. k. Kämmerer,
Mitglied des Herrenhauses, Güterbesitzer in Wien.
Herr Gabi Ludwig, Dr., k. k, Professor i. R., Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale.
„ Oagern Karl Freiherr v., k. u. k. Legationsrat a. D., Landtags- Abgeordneter,
Komtur des Franz Josef-Ordens in Windern.
„ Oamlich Emanuel, Kaufmann.
„ Qeistberger Jofiannes, P., Benediktiner von Kremsmünster, Pfarrvikar in
Steinerkirchen bei Fischlham.
„ * Geister August, k. u. k. Hauptmann i. d. Res.
Firma Geyer Julius Nachfolger, Mode- und Konfektionsgeschäft.
Herr Geyer Karl, fürstl. Starhemb ergscher Forstmeister, Besitzer des goldenen
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Gissinger Theodor, Professor der k. k. Staats-Oberrealschule.
„ Glanx Anton Ritter v., Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Gmunden Kommunal-Gymnasium.
Gmunden Stadtgemeinde.
Gmunden Sparkasse der Stadt.
Herr Görner Karl Ritter v., Dr., Chefredakteur der „Tages-Post''.
,, Göttner Josef, Baurat der k. k. oberösterreichischen Statthalterei.
- „ Graf Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
und des Franz Josef-Ordens.j
„ Grasböek Theobald, Abt des Stiftes Wilhering, geistlicher Rat, Mitglied
des Herrenhauses, Landtags-Abgeordneter, Komtur des Franz Josef-
Ordens m. d. St,
„ Grienberger Karl, Ehrendomherr und Konsistorialrat, emeritierter Dechant
und Stadtpfarrer in Eferding, Ritter des Franz Josef-Ordens, Kor-
respondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
Grieskirchen Sparkasse der Stadt.
Herr Grillmayr Johann, Gutsbesitzer in Schwanenstadt.
XXIX
Herr Orimus August Ritter v. Orimburg, Dr., k. k. Hofrat, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone TU. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
„ Orimus Wilhelm Ritter v. Orimburg, k. k. Oberbaurat i. R., Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
., Orohmann Heinrich, Architekt, k. k. Professor i. R.
., Großer Karl, Lithograph.
„ Orubbauer Karl, Prokurist.
Orünburg Sparkasse der Gemeinde.
Herr Orünner Karl, Oberlehrer an der Knaben- Volksschule.
„ Ostöttner Franz, Maler.
,, Ouggenberger Edmund, stud. med., Graz.
„ Gumpelmayer Josef, Weltpriester, Direktor des Priesterseminars.
„ Outmann M., Kaufmann.
„ Oyri Adolf, Apotheker, Besitzer des gold. Verdienstkreuzea m. d. Kr. in
Wien.
Herren Haas & Söhne Philipp, Inhaber der k. k. priv. I. Teppich- und Möbelstoff-
Fabriken.
Herr Haberl Alois, Pfarrer in Riedau, Korrespondent der k. k. Zentralkommission
für Kunst- und historische Denkmale.
„ Hacket Alfred, Dr. phil., k. k. Professor in Steyr.
„ Hagenavsr Simon, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Wien.
., Hager Evermod, Dr., Chorherr von Schlägl, Professor an der k. k. There-
sianischen Akademie in Wien.
,, Hahn Hugo, Fabrikbesitzer in Helfen berg.
„ Haidenthaller Josef, Dr., Landes-Badearzt in Bad Hall.
„ Hallek Paul, Oberlehrer i. P. in Urfahr.
„ *Hamann Heinr., Dr., Gemeindearzt in Prambachkirchen bei Eferding.
Seine Exzellenz *Handel Erasmus Freiherr v., k. k. Statthalter in Oberöster-
reich, k. u. k. geheimer Rat, Ritter des Franz Josef-Ordens etc. etc.
Herr Handel Franz Freiherr v., Gutsbesitzer in Almegg.
Frau Handel Marie Freiin i\, geb. v. Guaita, in Almegg.
,, Handel Klothilde Freiin v., geb. Gräfin Berchem, Landesgerichts-Präsidentens-
Witwe, Besitzerin des Elisabeth-Ordens IL Kl.
Herr Handel Friedrieh Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R. in Salzburg.
Frau Handel Fanni Freiin v., geb. Gräfin St. Julien in Salzburg.
Herr Handel-Mazxetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R., Konservator der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale.
„. Handmann Rud., P., S. J., Linz, Freinberg.
„ Hanrieder Norbert, Pfarrer in Putzleinsdorf.
,, Hanß Bernhard, k. u. k. Hauptmann d. R., Schloß Ranariedl.
Frau Hardtmuth Hedwig v., Schloß Buchenau bei Linz.
Seine Exzellenz Harrach Alfred Reichsgraf, k. u. k. geh. Rat und Kämmerer,
Rittmeister a. D., Gutsbesitzer in Aschach a. Donau.
Ihre Exzellenz Harrach Anna Reichsgräfin, geb. Prinzessin Lobkowitz, in
Aschach a. d. Donau.
Frau Hartivagner Luise, Bankierswitwe, Besitzerin des Elisabeth-Ordens IL Kl.
Herr Haslroither Oerhard, Abt des Stiftes Schlierbach.
., Hatschek Ludwig, Fabrikbesitzer in Vöcklabruck.
„ Hauder Franz, Lehrer I. Kl. an der Knaben -Volksschule Linz -Waldegg.
XXX
Herr Hauer Julian, Konviktspräfekt und k. k. Professor in Kremsmünster.
„ Haük Josef Karl, k. k. Hofrat i. P.
„ Hayden Siegmmid Christian Freiherr von und xu Dorff, k. u. k. Ober-
leutnant d. R., Gutsbesitzer, Reichsrats-Abgeordneter in Dorflf bei
Schlierbach.
„ Heidlmair Heinrich, Dr., Ministerialrat im k. k. Ministerium für Kultus
und Unterricht in Wien, Besitzer des kais. russ. St. Stanislaus-Ordens
n. Kl. m. d. St.
„ Hein Robert IVeiherr v., k. k, Landespräsident von Kärnten in Klagenfurt.
., Heindl Leopold, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr., Realitäten-
Besitzer, Landtags-Abgeordneter und Bürgermeister in Mauthausen.
Heinisch Ämandus sen., Kaufmann.
Heinisch Ämandus jun., Kaufmann,
Heiser Anton, Dr., Arzt.
*Heitxmann Otto, Klavierfabrikant.
Helletxgruber Josef, Privatier und Hausbesitzer.
Hessinger Franx, k. k. Postamtsdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Heyß Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Leopold-Ordens.
Fräulein Hin^hofer Emilie, Bürgerschul-Direktorin.
Herr Hinsenkamp Heinrich, Dr., Advokat und Bürgermeister der Stadt Urfahr,
Landtags-Abgeordneter, Ritter des IVanz Josef-Ordens.
„ Hirsch Wilhelm, Kaufmann.
„ Hittmair Rudolf, Dr., Professor der Theologie.
,, *Hlavae Adolf Edler v., Dr., k. k. Finanzprokuraturs-Sekretär.
Frau Hofstätter Anna, Haus- und Apotheke-Besitzerin.
Herr Höbarth Karl, Baumeister.
„ Höhnet Wilhelm, akademischer Maler.
„ Hörwarter Albert, k. u. k. Hauptmann d. R. in Nußdorf am Attersee.
„ Hochhauser Johann, Dr., Advokat in Steyr.
,, Hofmann Hermann, Privat.
.. Hofmann Richard, Fabrikbesitzer.
., HoUy Karl, Kanonikus und Hauptpfarrer in Vöcklamarkt.
„ Horeicka Adalbert, Dr., Professor am k. k. Elisabeth- Gymnasium in Wien.
„ Homstein Bernhard Freiherr v. Bußmannshausen, k. u. k. Kämmerer.
., Horxeysehy Adalbert, Dr., k. k. Finanzrat.
„ Huemer Qeorg, Kapitular und Musikdirektor in Kremsmünster.
„ Huster Josef, Kaufmann.
„ Hutter Bartholomäus, k. k. Oberbergrat in Salzburg.
„ Bg J., Dr., Professor am Collegium Petrinum in Urfahr.
„ Irk Franx, Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar in Walding.
Ischl Sparkasse des Marktes.
Herr Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landeshauptmann -Stell-
vertreter, Landtags-Abgeordneter, Landesausschußmitglied.
„ Jeblinger Raimund, füraterzbischöflicher Bau-Inspektor, Korrespondent der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale in
Freiburg i, Br.
„ Jeglinger Karl, Besitzer des Ordens der Eisernen Krone III. Kl., k. k. Hof-
rat d. R.
XXXI
Herr St. Julien Ärttir Oraf, k. u. k. Kämmerer, Bergrat im k. k. Ackerbau-
Ministerium in Wien.
Frau St. Julien Marie Agnes Gräfin, geb. Gräfin Wickenburg, k. u. k. Stern-
kreuzordensdame in Wien.
Seine Exzellenz St. Julien -Wallsee Klemens Qraf, k. k. Landeepräsident im
Herzogtum Salzburg, k. u. k. geh. Rat und Kämmerer.
Herr Jurasky Johann, k. k. Postsekretär in Brunn.
„ Kahane J., Direktor der k. k. privilegierten Assicurazioni generali in Bukarest.
., Kaiser Benedikt, em. Pfarrer in Wilhering.
„ *Karigl Ferdinand, Dr., k. k. Realschullehrer.
Seine Exzellenz Käst Michael Freiherr v., k. k. Ackerbauminister a. D. und
k. u. k. geheimer Rat in Ebelsberg.
Herr Kaunitx Georg Graf, k. u. k. Kämmerer.
„ Kautsch Jakob, Leiter der Filiale der Allgemeinen Depositenbank in Steyr,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
„ *Keimehnayer Karl, Realitätenbeaitzer.
„ Kempf Josef, Baurat, Stadtbauamtsleiter.
„ Keppelmayr Max, Med. -Dr.
„ Kerbler Viktor, Oberlandesrat.
„ Kern Franz, Kaufmann.
„ Khuen Gaston Graf, k. u. k. Oberstleutnant d. R.
„ Kinsky Rudolf Graf, k. u. k. Kämmerer und Leutnant d. R. in Wien.
Frau Kinsky Marie Gräfin, geb. Gräfin Wilczek, in Wien.
Kirchdorf Marktkommune.
Kirchdorf Sparkasse der Marktkommune.
Herr Kirchmayr Friedrich, Kaufmann.
Kißling Adolf Ritter v., Dr., Gerichtsarzt.
Kleinschmidt Albert, Goldarbeiter, Sparkasse-Schatzmeister.
Klopf Johann, Privat.
Knechtl Karl, Med.-Dr. in Traun.
Knitl Ferdinand, Med.-Dr. in Ebelsberg.
Knörlein Friedrich, Med.-Dr. in Schärding.
„ Koch August G., evangelischer Pfarrer.
„ Koch Jakob Ernst, Superintendent und evangelischer Pfarrer in Wallern,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone IH. Kl.
„ Koch Friedrich, Senior und evangelischer Pfarrer in Gmunden.
„ Koch Ludwig, k. k. Postmeister und Realitäten-Besitzer in Ischl.
„ Kohlmünxer Ernst, k. k. Regierungsrat.
„ König Anton, Dr., k. k. Gymnasial-Professor.
„ König Emil, Landes-Oberbaurat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Königbauer Anton, Landesbaurat i. P. in Prag.
„ Königstorfer Alois, Lehrer an der Jubiläumsschule.
„ Körbl Karl, Med.-Dr. in Wien, kaiserl. Rat, Badearzt in Hall.
„ Körner Reinhold, General-Repräsentant des „Anker".
„ Korb Heinrich, Buchhändler.
„ Kortüm A., Rentner in Urfahr.
Frau Kottulinsky Dora Gräfin, geb. Freiin Mayr v. Meinhof, in Graz.
Herr Krackowixer Ferdinand, Med.-Dr. in Gmunden.
XXXII
Herr Krackotvixer Ferdinand, Dr., kaiserl. Eat, Landesarchivar i. P., Konservator
der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale.
,, Kränxl Emil, Dr., k. k, Postsekretär, Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale.
„ Kränxl Friedrick, Med.-Dr. in Sierninghofen.
Kronsmünster . Marktgemeinde.
Kremsmünster Sparkasse der Marktgemeinde.
Herr Krütxner Zdenko, Gutsbesitzer in Buchenau bei Linz.
,, Krüxner Ferdinand Karl, Verwaltuugsrat der Bank für Oberösterreich
und Salzburg.
,, Kuhinger August, Dr., k. k. Landesgerichtsrat in Wels.
„ Kubech Max Freiherr v., k. u. k. Legationsrat, Gutsbesitzer, Reichsrats-
Abgeordneter in Wien.
Seine Exzellenz Kuenburg Oandolf Oraf, Dr., Minister a. D., k. u. k. geheimer
Rat, Senatspräsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P.,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone I. Kl., Mitglied des österreichischen
Herrenhauses, Präsident des Museums.
Ihre Exzellenz Kuenburg Marie Gräfin, geb. Gräfin St. Julien, in Salzburg.
Herr Kühn Moritx, Färbereibesitzer.
„ Kurxwernhart Robert, Domdechant, Besitzer de3 Ritterkreuzes des Leopold-
Ordens.
„ Kyrie Eduard, Apotheker in Schärding.
„ Laingruber Franx, Kaufmann.
Lambach Benediktinerstift.
Lambach Sparkasse des Marktes.
Seine Exzellenz Lamberg Heinrich Graf, Herrschaftsbesitzer in Steyr.
Herr Lampl Franz, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Vizebürgermeister der
Stadt Linz.
„ Landerl Philibert, Dr., Konviktspräfekt und k. k. Professor in Kremsmünster.
„ Lang Franx, Pfarrer in St. Martin bei Ried.
,, Langsteiner Franx, Med.-Dr. in Urfahr.
„ Langthaler Karl, k. k. Oberingenieur.
„ Langthaler Johann B., Stiftshofmeister und Kustos der Kunstsammlung
in St. Florian.
„ Laveran-Stiebar Rudolf Ritter v., k. k. Staatsanwalt in Salzburg.
„ Lechleitner Hans, Dr., k. k. Professor an der Lehrerbildungsanstalt.
„ Lehner Franx Xaver, k. k. Gymnasial-Professor.
„ Leitl Josef, Kaufmann in Neumarkt bei Freistadt.
Leonfelden Sparkasse der Marktkommune.
Frau Lettmayr Marie, Hausbesitzerin und Baumeisters-Witwe.
Herr Liebherr Max, Kanzleichef der Firma H. Franck Söhne.
„ Lindner Heinrich, Landhaus-Inspektor.
Linx Aktienbrauerei und Malzfabrik.
Linx Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Krauß & Co.
Linx Allgemeine Sparkasse und Leihanstalt.
Linx Allgemeine österreichische Gasgesellschafts-Lokaldirektion des Linzer
Gaswerkes.
Linx *Bank für Ober Österreich und Salzburg.
Linx Bischöfliches Priesterseminar.
xxxm
LinK Filiale der k. k. priv. Böhmischen Union-Bank.
Linx Linzer Ruder verein „Ister".
Lin'X. Ober österreichische Baugesellschaft.
Linx, Oberösterreichischer Gewerbeverein.
Lin'X, *0berö8terreichische Glasmalerei.
Linx Oberösterreichischer Volkskredit.
Ldnx Stadtgemeinde.
Ldnx Städtische Sparkasse.
Linx-Urfahr Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft.
Herr Locker Julius, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Reichsrats-Abgeordneter.
„ Lohninger Josef, Dr., Rektor des deutschen National-Institutes S. Maria
dell' Anima in Rom.
„ Loos Josef, Dr., k. k. Landes-Schulinspektor, Besitzer des Ordens der
Eisernen Krone III. Kl.
,, Lorenx Edtiard, Professor am Mädchen-Lyzeum.
„ Lötsch Karl, Dr., k. k. Notar in Eferding.
,, Ludwig Karl, Dr., Professor an der Handels-Akademie.
„ Lychdorff Vinxenx v., k. k. Professor i. P. in Urfahr.
„ Mae Newin 0' Kelly Franx Reichsfreiherr v., k. u. k. Kämmerer, Regierungs-
rat i. R. in Klagenfurt.
Frau Mac Neicin 0' Kelly Eleonore Freiin v., geb. Gräfin Montfort, in Klagenfurt.
Herr Magner Eduard, Dr., k. k. Hofrat i. P., Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Mainxer Johann, Direktor der Ackerbauschule Ritzlhof i. P. in Marchtrenk.
„ Markl Andreas, k. u. k. Major d. R. in Wien.
„ Mathes Karl Ritter v., k. k. Oberbaurat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
,, Matosch Anton, Dr., Bibliothekar an der k. k. geologischen Reichsanstalt
in Wien.
Mattighofen Marktgemeinde.
Mattighofen Sparkasse des Marktes.
Herr Matxinger Theodor, Med.-Dr. in Aschach a. Donau.
„ Maurhard Hermann, Dr. jur., Kaufmann.
Mauerkirchen Marktgemeinde.
Mauthausen Marktgemeinde.
Mauthausen Sparkasse.
Herr Mayböck Joh. Nep., Dr., Domherr, Konsistorialrat, Regens des bischöflichen
Priesterseminars.
„ Mayer Philipp, k. k. Postamtsdirektor in Triest.
,, Mayr Georg, Ritter des Franz Josef- Ordens, Konsistorialrat und Stadt-
pfarrer in Gmunden.
„ Mayr Josef, Pfarrer in Hagenberg.
„ Mayr Michael, Dr., k. k. Statthai terei- Archiv direkter und Univeraitäts-
Professor in Innsbruck, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Mayr Philipp, regul. Chorherr von St. Florian, Konsistorialrat, Dechant
und Schuldistrikts -Aufseher des Dekanates Enns, Stiftspfarrer von
St. Florian, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Mayr Sebastian, Kapitular des Stiftes und k. k. Professor in Kremsmünster.
„ Mayrhofer Bernhard, Dr., Zahnarzt.
„ Mayrhuier Johann, geistl. Rat, Pfarrer in Pram.
„ Meran Johann Oraf, Herrschaftsbesitzer in Brandhofen in Steiermark.
C
XXXIV
Herr Messerklinger Hans, Dr., k. k. Hofrat und Staatsbahndirektor.
„ Miller xu Aichholx Viktor Ritter v., Dr., in Wien.
„ Minkus Friedrieh, Dr., Besitzer des gold. Verdienatkreuzes m. d. Kr.,
Kunsthistoriker in Wien.
„ Mittendorfer Rudolf, Werks- und Gemeindearzt, Besitzer des gold. Ver-
dienstkreuzes in Großraming.
„ Mladota Adalbert Freiherr von Solopisk, k. u. k. Kämmerer.
Moser Josef, Pfarrer in Zell bei Zellhof.
„ Mostny Leopold, Likörfabrikant in Urfahr.
„ Müller Fritz, Tapezierer und Dekorateur.
„ Müller Franz, Med.-Dr., Stadtarzt.
„ Müller J. M., Kunst- und Möbeltischler, Besitzer des goldenen Verdienat-
kreuzes.
„ Müller Ludwig, Tändler.
„ Munganast Emil, k. k. Oberpostkontrollor.
„ Nebinger W. F., Verwaltungsrat der Bank für Oberösterreich und Salzburg.
Neufelden Sparkasse des Marktes.
Herr Neukirch Heinrieh, fürstl. Starhembergacher Kontrollor.
„ Newald Riehard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Neweklowsky Max, k. k. Finanzkommissär.
„ Nicoladoni Alexander, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Niedereder Franz, Lehrer in Vorderstoder.
„ Nuslco Johann, Dr., k. k. Hofrat und Finanzdirektor.
Frau Oberdörfer Marie, Doktoragattin in Saalfelden.
Herr Obermayr Paul, Kaufmann in Freistadt.
„ Obermüller Alois, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar in St. Marien-
kirchen bei Wels.
„ Obermüller Anton, Pfarrer in Feldkirchen bei Mattighofen.
„ Obermüller Friedrich, Dr., k. k. Notar.
Frau Obermüllner Hermine, k. k. Hofratswitwe.
Herr Obersinner Oustav, Chorherr von Schlägl, Pfarrer in Aigen.
„ Ohn Hans, Gutsbesitzer, Schloß Oberweis bei Gmunden.
„ Öhn Hermann, Wirtschaftsbesitzer am Attersee.
„ Oldrini Franz, k. u. k. Major d. R.
„ Ortner Karl, Privat,
„ Paar Ludwig Oraf Dr., k. u. k. Kämmerer und k. k. Bezirkskommisaär.
„ Paul Johann, Professor am Mädchen-Lyzeum.
„ Pauli iMdwig, k. k. Landesgerichtsrat in Gmunden.
„ Pauly Max, Fachlehrer.
„ Pechan Oeorg, Photograph in Urfahr.
Fräulein Pehersdorfer Anna, Fachlehrerin in Steyr.
Herr Peter Josef, Redakteur der „Liozer Zeitung".
„ Petz Josef, Sparkasse-KontroUor in Steyr.
„ Peyrer Hans Ritter v. Heimstatt, Dr., Rechtsanwalt in Grieakirchen.
„ Pfeiffer-Weißenegg Karl Edler «'., k. u. k. Truchseß und Großgrundbesitzer,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone HI. Kl. in Wien.
,, Pia Julius V., Dr., k. k. Landesgerichts-Präsident.
„ Pierer Ignaz Leo, Dr., Privat.
„ Pinzger Anton, Dompropst.
XXXV
Herr *Pirngruber Richard, F. S.-L. Hof-, Buch- und Kunsthändler.
„ Piskacek Ludivig, Dr., Primararzt der Hebammen -Lehranstalt in Wien.
Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Planck Edler v. Planckburg Eduard, Gutsbesitzer in Neuhaus a. d. Donau,
„ Planck Edler v. Planckburg Karl Maria, k. k. Ministerial -Vizesekretär im
Ministerium des Innern, Wien.
„ Planitx Bernhard Edler v. d., Privat.
„ Poche Franx, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone IIL Kl. in Graz.
„ Poche Matthias, Kaufmann, kaiserl. Rat.
„ Pöll Alfred, Dr., prakt. Arzt.
,, Pöschl Florian, Dr., Advokat in Ried.
„ Pöschl Rudolf, Fabrikbesitzer in Rohrbach, Landtags-Abgeordneter.
„ Poschacher Josef, Brauereibesitzer.
„ Pott Ludwig, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
„ Prechtl Hermann, Schriftleiter der „Innsbrucker Nachrichten" in Innsbruck.
„ Preen Hugo v., Kunstmaler, Gutsbesitzer in Osternberg bei Braunau,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
„ Prohaska Rudolf, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Frau *Prohaxka- Stockher Mathilde.
Herr Pröll Laurenx, Dr., Chorherr des Stiftes Schlägl, k. k. Gymnasial-
Direktor i. P., Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst-
und historische Denkmale.
„ Pruckmüller Robert, k. k. Bezirkshauptmann, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Fräulein Piditxer Jidie, ÜbungsschuUehrerin, Besitzerin des gold. Verdienstkreuzes.
Herr Pupp Ernst, Konditor und Hausbesitzer.
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. geheimer Rat, k. k. Statt-
halter in Oberösterreich i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. Kl., Ritter des Franz Josef-Ordens, Herrenhausmitglied in Salzburg.
Ihre Exzellenz Puthon Sophie Freiin v., geb. Gräfin Bombelies, in Salzburg.
Herr Quirein Moritx, Verlagsbuchhändler.
„ Ramsauer Alois, Bäckermeister.
„ Ramsdorfer Anton, k. k. Hofrat.
„ Rau Hugo, k. k. Oberrechnungsrat i. P.
Frau Reibmayr Marie, geb. v. Dierzer, Med.-Dr.-Gattin.
Herr Reichel Karl, Generaldirektor der Kleinmünchener Aktiengesellschaft für
Baumwollspinnerei und mechanische Weberei.
Reif Josef, Pfarrer in Klam.
Reininger Franx, Kaufmann.
Reininger Karl, Fabrikbesitzer, Landtags- Abgeordneter etc.
Reiß Hermann, Med.-Dr., Sanitätsrat und Bahnarzt.
Rexabek Sebastian, k. k. Übungsschullehrer, Bezirksschulinspektor.
Rexac Franx, Maler.
Ried Stadtgemeinde,
Herr Rieder Eduard, Tabakhauptverleger.
„ Rigele Cfustav, Dr., k. k. Notar, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Ritxberger Albert, Kunstmaler.
„ Ritxberger Fmgelbert, Drogenhändler.
C*
XXXVI
Herr Rixner Äleocander, k. u. k. Hof- und Kammerbuchbinder, k. u. k. n. a. Leutnant.
Bohrbach Bezirks-Lehrerbibliotb ek.
Herr RoUeder Anton, Professor und k. k. Bezirksschulinspektor in Steyr, Besitzer
des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Rosenbauer Konrad, Kaufmann.
„ Ruckensteiner Friedrich, emeritierter k. k. Bezirksrichter.
„ Ruclccr Franx, Privat.
Frau Rucker Marie, Private.
Herr Rupertsberger Matthias, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarrvikar zu
Ebelsberg.
„ RiÜing Hans Freiherr v., k. u. k. Leutnant d. E. in Schloß Einöd,
Steiermark.
„ Sachsperger Josef, Buchhändler.
„ Sadleder Karl, Privat.
„ *Sadler Karl, Dr., k. u. k. Stabsarzt, Chefarzt der 3. Infanterie-Truppen-
Division.
„ Sailer Josef, Propst und lat. Abt des reg. Chorherrenstiftes St. Florian.
„ Salhurg Julius Oraf, k. u. k. Kämmerer, Bezirkshauptmann und Statt-
haltereirat in Gmunden.
,, Sames Josef, Eevident der k. k. Staatsbahnen.
Samhaber Edward, Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt.
„ Sander Otto, Privat.
„ Sarauer Josef, k. k. Notar in Mödling.
„ Sassy Moritx, Dr. phil., k. u. k. Leutnant d. R. in Freihof - Steindlbach,
Post Peuerbach.
„ Saxinger Hermann, Kaufmann.
„ Schaehermayer Matthias, Hausbesitzer und Schlossermeister.
„ Schachinger Oeorg Julius, Realitätenbesitzer in Hinterstoder.
„ Schachinger Norbert, Abt des Stiftes Schlägl, Sr. k. u. k. Apost. Majestät
Rat, Ritter des Leopold-Ordens etc.
„ Schadler Karl, Tonwarenfabrikant.
„ Sehamberger Hans, Lehrer in Lohnsburg.
„ Scharfen Gustav Ritter v. Hennedorf, Vizepräsident des k. k. Oberlandes-
gerichtes in Wien.
„ Schauer Franx, Direktor des k. k. Staatsgymnasiums in Freistadt.
„ Schauer Johann, Dr., Ritter des Ordens der Eisernen Krone IH. Kl. und
des Franz Josef-Ordens, Advokat und Bürgermeister in Wels, Landtags-
Abgeordneter.
„ Sehedle Anton, k. k. Oberingenieur und Baubezirksleiter in Wels, Besitzer
des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Scheiblhofer JaJcob, Küchen- und Kellermeister des Stiftes Schlägl.
„ Scheichl Franx, Dr., Professor an der Handels-Akademie.
„ Scheinig Franx, Betriebsleiter der Elektrizitätswerke.
„ Seherxl Johann Nep., Realitätenbesitzer.
„ Sehiefthaler Franx, Architekt, Direktor der k. k. allgemeinen Staats-
Handwerkerschule, Konservator der k. k. Zentralkommission für
Kunst- und historische Denkmale.
„ Schießer Anton, Dr., Professor des k. k. Staatsgymnasiums in Linz.
XXXVII
Herr Schiffmann Konrad, Dr., Weltprieater, Professor am Collegium Petrinum
in Urfahr-Linz.
„ Schiller Edward, Dr., Konzeptsadjunkt.
„ Schmidbauer Lambert, Konsistorialrat und Pfarrer in Altmünster.
„ Schmidel Edmund, k. k. Landesgerichtsrat a. D. und Konservator der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale in Steyr.
„ Schmiedegg Franx Öraf, k. u. k. Kämmerer in Gmunden.
,, Schmiedegg Oustav Qraf, k. k. Bezirkshauptmann in Kirchdorf.
„ Schmieder Pius, Dr., Kapitular des Stiftes Lambach, Benefiziat zu
Stadl-Paura.
„ Schmit Heinrieh, Dr., k. k. Professor und Primararzt.
„ Schneiderbauer Paul, Seelsorger der Waisenkolonie in Hart, Kooperator
in Leonding.
„ Schnopfhagen Franz, Med.-Dr., Landes-Sanitätsrat, Primararzt der Landes-
irrenanstalt in Niedernhart.
„ Schönbaß Josef, Pfarrer in Rainbach bei Freistadt.
„ Schöppl August, Schulleiter i. P.
„ Schrack Karl, kaiserl. Rat, Ritter des Franz Josef-Ordens, Oberinspektor
a. D. der k. k. österreichischen Staatsbahnen.
„ Schrack Karl, Dr., Oberbezirksarzt.
„ Schröckenfux Gottlieb, Werksbesitzer in Roßleithen bei Windischgarsten,
Besitzer des gold. Verdienstkreuzes m. d. Kr.
„ Schuhbaur Roman, Kaufmann in Enns.
„ Schulter Josef, Med.-Dr., k. k. Oberbezirksarzt in Steyr.
„ Schücker Franz Edler von Hunnwall, k. u. k. Oberstleutnant d. R.
„ Schwab Oeorg, Schieferdeckermeister.
Sehwanenstadt Stadtgemeinde.
Herr Schwarz Ludwig, Senior und evangelischer Pfarrer in Gallneukirchen,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Schweiger Josef Ritter v. Montevento, k. k. Statthaltereirat, Wels.
„ Schweitzer Ludwig, Buchhalter.
„ Seidel Rudolf, techn. Direktor der Oberösterreichischen Baugesellschaft.
„ Sekker Franz, k. k. Major in Pisek.
„ Seile Friedrich, Dr., evang. Pfarrer in Steyr.
„ Semsch Max, Dr., Privat in Urfahr.
„ Seyrl Hugo, Jurist, Hannsberg bei St. Johann am Windberg.
„ Seyrl Ludwig, Schloi3 Starhemberg bei Haag.
„ *Sigl Josef, Pfarrer, Garsten bei Steyr.
„ Silber Matthias, regul. Chorherr, Novizenmeister, Kustos der Stiftskirche
in St. Florian.
„ Sommerhuber Karl, Kaufmann.
„ Sonnleithner Andreas, Dr., Amtsdirektor der Allgemeinen Sparkasse und
Leihanstalt.
„ Soyka Karl v., k. u. k. Oberst a. D.
„ Spaun Ludwig Ritter t>., k. k. Ministerialrat und Mitglied der statistischen
Zentralkommission in Wien.
„ Spaun Max Freiherr v., Ritter des Ordens der Eisernen Krone HL Kl.,
k. k. Kommerzialrat, Fabrikbesitzer in Klostermühl.
XXXVIII
Herr Sprinxenstein Max Graf, k. u. k. Kämmerer, Oberleutnant d, K., Kitter
des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
Frau Sprinxenstein Almerie Gräfin, geb. Gräfin Schlick.
Staats - Oberrealschule k. k.
Herr Stadibauer Julius, Jurist, Wels.
„ Stagl Alexander, Generalagent der Versicherungs- Gesellschaft „Öster-
reichischer Phönix".
Seine Durchlaucht Herr Starhemberg Ernst Fürst, Herrenhausmitglied, Guts-
besitzer etc.
Herr Starke Gustav, Feinmechaniker in Grub am Hallstätter See.
„ Staubitxer Georg, Privat.
„ Steinberger Friedrieh, Disponent.
„ Steinberger Gustav, konz. Baumeister.
„ Steiner Josef, Privat.
,, Stehl Peregrin, k. k. Ober-Forstkommissär.
„ Stengl Karl, Magister der Pharmazie, Chef der Firma Paul Kern.
Steyr Stadtgemeinde.
Steyr Sparkasse der Stadt.
Herr Stieglitz Franx, Konsistorialrat, Domherr.
„ Stifter Theodor, Dr., k. k. Auskultant in Grein.
„ Stockhammer Emmerich, Med.-Dr., k. k. Landes-Sanitätsrat und Stadtarzt.
„ Stockhammer Gustav, Oberinspektor der österreichischen Nordwestbahn,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale in Floridsdorf bei Wien.
„ Stourxh Alois Edler v., Dr., Vizepräsident des k. k. Kreisgerichtes in
Korneuburg.
„ Straberger Alfred, k. k. Landesgerichtsrat i. P. in Urfahr.
., Straberger Josef, k. k. Ober-Postkontrollor i. P., Eitter des Franz Josef-
Ordens, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und
historische Denkmale, Vizepräsident des Museums.
„ Strachtcitx Zdenko Graf, k. u. k. Kämmerer, Rittmeister a. D., Gutsbesitzer
in Mamling bei Braunau.
„ *Strauß Franx, Dr., Professor der k. k. Staats-Oberrealschule.
„ Strnadt Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
„ Strobl Johann, Konsistorialrat und Stadtpfarrer in Steyr.
„ Suttner Ferd., niederösterr. Landesbeamter.
„ Taxis Johann Graf, Gutsbesitzer in Graz.
., Teutsehmann Karl, Dr., Advokat in Amstetten.
„ Thalmayr Franx, Dr., Direktor des k. k. Staatsgymnasiums in Ried.
„ Titxe Julius, Fabrikant.
Frau Töpfer Johanna, Antiquitäten-Händlerin.
Herr Trauner Jakob, Kaufmann.
„ Tscherne Fritx, Kaufmann, k. u. k. Hoflieferant, kais. Rat.
„ Tscherne Rudolf, Dr., Apotheker.
TJrfahr Stadtgemeinde.
Urfahr Sparkasse der Stadt.
Herr Van-Zel v. Arlon Artur, k. u. k. Oberstleutnant im 78. Inft.-Rgmt. in Foßa,
Bosnien.
Vöckldbruck Bezirks-Lehrerbibliothek,
XXXIX
Vöeklabruck Stadtgemeinde.
Herr Vomciller Heinrich, Gutsbesitzer auf Schloß Lichtenau bei Haslach.
„ Wagner Karl, Med.-Dr., Hausarzt der oberösterr. Landes-Irrenanstalt in
Niedernhart bei Linz.
,, Wagner Karl, Maler in Wels,
Waixenkirchen Marktkommune.
Herr Waleher Alois, Direktor der k. k. Taubstummen-Lehranstalt, Ritter des
Franz Josef-Ordens.
Wasmer Johann v., k. u. k. Oberst d. R.
., Wasserburger Franx., Dr., praktischer Arzt.
„ Wastler Franz, k. k. Schulrat, Professor i. P.
., Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
„ Weidenweber Theodor, Maschinenfabrikant, Installateur und Hausbesitzer.
„ Weidinger Josef, Zahnarzt.
„ Weikl Franx, Baumeister.
„ Weingärtner Josef M., Brauereibesitzer in Hagen.
,, Weingärtner Robert, Fabrikant.
„ Weinmayr Franx, Ritter des Ordens der Eisernen Krone HI. KL, päpstlicher
Hausprälat und päpstlicher geheimer Kämmerer, Ehrendomherr,
Konsistorialrat, Dechant und Pfarrer in Ischl.
„ Weiß Julius, Privat.
„ Weiß Karl, Supplent am CoUegium Petrinum in Urfahr.
„ Weiß Ludwig, Privat in Wien.
„ Weiße Moritx, k. k. Bezirksrichter i. P.
„ Weißenwolff Konrad Reichsgraf IJyigiiad v., k. u. k. Kämmerer, Oberst-
Erbland-Hofmeister in Österreich ob der Enns, Mitglied des Herren-
hauses des österreichischen Reichsrates, Landtags - Abgeordneter,
Komtur des Franz Josef-Ordens m. d, St., Gutsbesitzer in Steyregg.
Wels Stadtgemeinde.
Wels Sparkasse der Stadt.
Herr Wendling Ludwig, Gemeindearzt in Ach an der Salzach.
Wenger Leopold, Dr., praktischer Arzt in Urfahr.
„ Werkowitsch Konstantin, kaiserl. Rat, Sekretär des o.-ö. Landeskulturrates.
„ Werthei7ner Julius, Gutsbesitzer in Ranshofen.
., Wertheimer Philipp, Gutsbesitzer in Ranshofen.
Weyer Sparkasse.
Herr Wickenburg Max Oraf, Dr., k. k. Statthalterei -Vizepräsident.
., Wieninger Qeorg, Realitätenbesitzer in Schärding, Ritter des Franz Josef-
Ordens.
„ Wilcxek Hans jun. Qraf, k. u. k. Kämmerer in Wien.
Frau Wilcxek Elisabeth Gräfin, geb. Gräfin Kinsky, in Wien.
Herr Wildauer Ernst Ritter v., Dr., Advokat in Perg.
„ Wildmoser Richard, Kaufmann, Kassier des Museums, Besitzer des gold.
Verdienstkreuzes m. d. Kr,
,, Wimhölxel Arnold Kajetan, k. u. k. Leutnant d. R.
„ Wimmer August, k. k. Finanz-Rechnungsoffizial.
„ Wimmer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Präsident der Allgem, Sparkasse
und Leihanstalt.
Windischgarsten Sparkasse der Marktkommune.
XL
Herr Winkler Adolf, k. k. Postmeister.
Winkler Friedrich, k. k. Finanz-Rechnungsrat.
Frau Wit v. Döring Johanna, geb. Baronin Kotz.
Herr Wittrich Karl, Kaufmann.
., Wahrer Justinus, P., Dr., Bibliothekar des Stiftes Wilhering.
„ Wolfinger Leopold, Hotelier.
„ Wötxl Alois, Dr., k. u. k. Oberstabsarzt d. E., Ritter des Ordens der
Eisernen Krone HI. Kl., Korrespondent der k. k. Zentralkommission
für Kunst- und historische Denkmale.
„ Wurm Hans, Hotelier.
„ Wmehko Ernest, Pfarrer in Spital am Pyhrn.
,. Würfl Christoph, k. k. Gymnasial-Direktor.
„ Zeehenter Klemens, Dr., k. k. Sanitätsassistent.
,, Zeisx Heinrich, Direktor der Linzer Aktienbrauerei.
„ Zeitlingers Sohn Michael, Sensenfabrikant in Blumau bei Kirchdorf.
„ Zeller Emil, Apotheker in Windischgarsten.
„ Zellner Heinrich, königl. Rentamtmann in Freising, Bayern.
Zentralverhand der Sensen-, Sichel- und Strohmesser-Gewerke in Oberösterreich.
Herr Zibermayr Ignax, Dr., Landesarchivar.
„ Zoechbauer Johann, Dr., Direktor am CoUegium Petrinum in Urfahr,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Zoepf Franx, k. k. Regierungsrat, Landes-Kulturinspektor.
„ Zötl Anton, Dr., Konzeptsadjunkt.
Stand der Mitglieder am 31. März 1905.
Ordentliche Mitglieder 587
Ehrenmitglieder 22
Mandatare 29
Korrespondierende Mitglieder 14
i
XLI
Sterbefälle.
Seine Exzellenz Äbetisperg und Traun Hugo Oraf, Ritter des gold. Vlieses,
Mitglied des Österreichischen Herrenhauses, k. u. k. geh. Bat und
Kämmerer, Oberstkämmerer, Herrschaftsbesitzer in Wien.
Seine Gnaden Herr Aehleuthner Leonard, P., Abt des Stiftes Kremsmünster,
Mitglied des österreichischen Herrenhauses etc. etc. (Ehrenmitglied.)
Herr Brechler Albrecht Ritter v. Troscovic, k. u. k. Hauptmann i. P.
„ Köhler August, emerit. Wund- und Geburtsarzt.
„ Kottulinsky Adalbert Oraf, k. u. k. Kämmerer, Gutsbesitzer, Graz.
., Lamberg Karl Oraf, Herrschaftsbesitzer, Wien.
„ Mörl Max v., k. k. Notar in Mauthausen.
Oxlberger Josef, k. k. Hofrat i. P.
„ Planck Edler von Planckburg Hermann, Gutsbesitzer in Feyregg.
„ Pröll Ferdinand, Dr., emerit. k. k. Notar, Salzburg.
„ Eeitinger Matthias, Privat.
Seine Exzellenz Revertera de Salandra Friedrich Oraf, k. u. k. geh. Rat und
Kämmerer, Mitglied des Herrenhauses etc., Parsch bei Salzburg.
Herr Rußegger Anton, Ritter des Franz Josef-Ordens, Bergwerksdirektor i. P. etc.
(Mandatar.)
„ Saxeneder Josef, geistl. Rat und Pfarrer in Neukirchen. (Mandatar.)
„ Schachner Anton, k. k. Postmeister i. P. in Schwanenstadt. (Mandatar.)
„ Steinbauer Matth., k. u. k. Major d. R.
„ Thürheim Andreas Oraf, Oberst-Erbland-Falkenmeister, k. u. k. Kämmerer,
Major a. D., Schloß Weinberg.
„ JJitx Karl, Gutsbesitzer in Irnharting.
Frau Wildmoser Karoline, Kaufmannswitwe.
Verzeichnis
der
wissenschaftlichen Gesellschaften und Anstalten
mit welchen Schriftenaustausch stattfindet.
Aachen. Aachener Geschichtsverein.
Agram. Gesellschaft für südslawische Geschichte und Altertumskunde.
— Societas historica naturalis croatica. (Kroatischer naturwissenschaftlicher
Verein.)
Altenburg. Die Geschichts- und altertumaforschende Gesellschaft des
Osterlandes.
Augsburg. Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben und Neuburg.
— Historischer Verein im Kegierungsbezirke Schwaben und Neuburg.
Baden bei Wien. Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse.
Bamberg. Historischer Verein für Oberfranken.
— Naturforschende Gesellschaft.
Basel. Historische und antiquarische Gesellschaft.
Berlin. Königlich preußische Akademie der Wissenschaften.
— Verein für Geschichte der Mark Brandenburg.
— Gesellschaft naturforschender Freunde.
— Botanischer Verein der Provinz Brandenburg.
— Der deutsche Herold.
Bern. Schweizerische naturforschende Gesellschaft.
— Naturforschende Gesellschaft in Bern.
Bistritz in Siebenbürgen. Gewerbeschule.
Bonn. Naturhistorischer Verein der preußischen ßheinlande und Westfalen
(vordem ., Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde").
Boston. Society of natural history.
— American Academy of arts and sciences.
Braunschweig. Verein iür Naturwissenschaften.
Bregenz. Museumsverein für Vorarlberg.
Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein.
Breslau. Verein für Geschichte und Altertum Schlesiens.
— Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur.
Brooklyn. Museum of the Brooklyn Institute of arts and sciences.
XLIII
Brunn. Museumssektion der k. k. mährischen Gesellschaft zur Beförderung
der Landwirtschaft, der Natur- und Landeskunde.
— Museum Francisceum.
— Mährischer Landesausschuß.
— Der Verein für die Geschichte Mährens und Schlesiens.
— Naturforschender Verein.
— Mährisches Gewerbemuseum.
Brüssel. Soci^t^ royale malacolique de Belgique.
— Academie royale des sciences, des leltres et des beaux arts.
Budapest. Ungarisches National-Museum.
— Königlich ungarische Akademie der Wissenschaften.
— Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn.
— Königlich ungarische geologische Anstalt.
— Szekesfövaros Tanäcsa.
Budweis. Städtisches Museum.
Buenos Aires. Bureau gön^ral de statistique de la province de Buenos
Aires.
Cambridge, Massachusetts. Museum of comparative zoology.
Chemnitz. Naturwissenschaftliche Gesellschaft.
— Verein für Chemnitzer Geschichte.
Cherbourg. Soci^t^ nationale des sciences naturelles de Cherbourg.
Chicago. Academy of sciences.
Christiania. Königlich norwegische Universität.
Chrudim. Kaiser Franz Josef-Gewerbemuseum für Ostböhmen.
Chur. Historisch-antiquarische Gesellschaft von Graubünden.
Cincinnati. Museum Association.
— The lloyd museum and library,
Czernowitz. K. k. Franz Josef-Universität.
Dan zig. Naturforschende Gesellschaft.
Darmstadt. Historischer Verein für das Großherzogtum Hessen.
DavenportJova, U. S. A. Academy of natural sciences.
Dillingen a. D. Historischer Verein für Dillingen und Umgebung.
Donaueschingen. Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar
und der angrenzenden Landesteile.
Dresden. Königliche Sammlungen für Kunst und Wissenschaft.
— Königlich sächsischer Altertumsverein.
— Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis".
Dürkheim. .,Polichia", naturwissenschaftlicher Verein der Eheinpfalz.
Düsseldorf Naturwissenschaftlicher Verein.
Eisleben. Verein für Geschichte und Altertümer der Grafschaft Mansfeld.
Elberfeld. Naturwissenschaftlicher Verein.
Emden. Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer
Ostfrieslands.
— Naturforschende Gesellschaft.
E n n 8. Musealverein für Enns und Umgebung.
Erfurt. Königliche Akademie gemeinnütziger Wissenschaften.
Erlangen. Physikalisch-medizinische Sozietät.
Florenz. Societä Entomologica Italiana.
Frankfurt a. M. Verein für Geschichte und Altertumskunde.
XLIV
Frankfurt a. M. Senckenbergsche naturforschende Gesellschaft.
Frauenfeld. Thurgausche naturforschende Gesellschaft.
Freiburg im Breisgau. Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-,
Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den
angrenzenden Landschaften.
— Naturforschende Gesellschaft.
Freistadt. Kaiser Franz Josef-Staatsgymnaaium.
Friedrichshafen. Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Um-
gebung (Lindau).
Gallen St. (Schweiz). Historischer Verein.
— Naturwissenschaftliche Gesellschaft.
Gießen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde.
— Oberhessischer Geschichtsverein.
G munden. Forstverein für Österreich ob der Enns.
— Kommunal-Gymnasium.
Görlitz. Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz.
— Naturforschende Gesellschaft.
Göttingen. Königl. Gesellschaft der Wissenschaften.
Graz. Landesmuseum „Joanneum" für Steiermark.
— Steiermärkisches kulturhistorisches und Kunstgewerbe - Museum im
„Joanneum".
— Historischer Verein für Steiermark.
— Verein der Ärzte Steiermarks.
— Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark.
Greifawald. Rügisch-pommerscher Geschichts verein.
— Geographische Gesellschaft. •
— Naturwissenschaftlicher Verein für Neu-Vorpommern und Rügen.
Güstrow (Mecklenburg-Schwerin). Verein der Freunde der Naturgeschichte.
Halle a. d. S. Kaiserlich Leopoldinisch-Karolinische deutsche Akademie der
Naturforscher.
— Thüringisch-sächsischer Verein für Erforschung des vaterländischen Alter-
tums und Erhaltung seiner Denkmale.
— Verein für Erdkunde.
Hamburg. Verein für hamburgische Geschichte.
— Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung.
Hanau. Wetterauer Gesellschaft für die gesamte Naturkunde.
Hannover. Naturhistorische Gesellschaft.
Heidelberg. Historisch-philosophischer Verein.
Hermannstadt. Verein für siebenbürgische Landeskunde.
— Verein für Naturwissenschaften.
Innsbruck. Museum Ferdinandeum.
— K. k. Statthaltereiarchiv.
Jena. Verein für thüringische Geschichte und Altertumskunde.
— Geographische Gesellschaft für Thüringen,
Jurjeff (Dorpat, russ. Livland). Naturforscher-Gesellschaft.
Kassel. Verein für Naturkunde.
Kiel. Schleswig - Holstein - Lauenburgische Gesellschaft für vaterländische
Geschichte.
— Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein.
XLV
Kiel. Schleswig-Holsteinisches Museum vaterländischer Altertümer.
Kiew. Gesellschaft der Naturforscher.
Klagen fürt. Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten.
— Geschichtsverein für Kärnten.
Klausenburg. Medizinisch-naturwissenschaftliche Sektion des siebenbürgi-
schen Museumvereins.
Knin (Dalmatien). .,Staro-Hrvatska Prosvjeta."
Köln. Historischer Verein für den Niederrhein.
Königsberg. Physikalisch-ökonomische Gesellschaft.
Kopenhagen. Soci^t^ royale des antiquaires du nord.
K r a k a u. Akademie der Wissenschaften.
Kremsmünster. K. k. Obergymnasium der Benediktiner.
Laib ach. Musealverein für Krain.
Landshut. Historischer Verein von und für Niederbayern.
— Botanischer Verein.
Leipzig. Verein für Erdkunde.
Leisnig (Sachsen). Geschichts- und Altertumsverein.
Leyden. Maatschappij van Nederland'sche Letterkunde.
Lindau, siehe Friedrichshafen.
Linz. Landeskulturrat für Österreich ob der Enns.
— K. k. oberösterreichische Landwirtschaftsgesellschaft.
— Handels- und Gewerbekammer für Österreich ob der Enns.
— Verein für Naturkunde.
— K. k. Staatsgymnasium.
— K. k. Staats-Oberrealschule.
— K. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt.
— K. k. allgemeine Staatshandwerkerschule.
— Öffentliche Handels-Akademie.
— Bischöfliches Knabenseminar „CoUegium Petrinum".
— Mädchen-Lyzeum.
— Oberösterreichischer Gewerbeverein.
— Oberösterreichisches Landesarchiv.
London. British museum (natural history).
St. Louis. Academy of science.
— Botanical garden.
Lübeck. Geographische Gesellschaft.
Luxemburg. „Fauna", Verein Luxemburger Naturfreunde.
— La soci^t^ G.-D. de Botanique du Grand-Duch^ de Luxembourg.
L u z e r n. Historischer Verein der fünf Orte Uri, Schwyz, Unterwaiden, Luzern
und Zug.
Mainz. Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altertümer.
Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der gesamten Naturwissenschaften.
Meißen. Verein für Geschichte der Stadt Meißen.
Metz. Verein für Erdkunde.
— Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde.
M i 1 w a u k e e. Public museum of the City of Milwaukee.
Montevideo. Museo nacional.
Montreal (Kanada). Soci4t4 de numismatique et d'arch^ologie.
Moskau. Kaiserliche Gesellschaft der Naturforscher.
XL VI
München. Königlich bayerische Akademie der Wissenschaften.
— Historischer Verein von und für Oberbayern.
— Geographische Gesellschaft.
— Ornithologische Gesellschaft in Bayern.
— Bayerische botanische Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora.
Münster. Redaktion des „Literarischer Handweiser", zunächst für das
katholische Deutschland.
Neisse. Wissenschaftliche Gesellschaft „Philomathie".
Neuburg a. D. Historischer Verein.
Nürnberg. Germanisches Museum.
— Naturhistorische Gesellschaft.
Offenbach. Verein für Naturkunde.
Osnabrück. Naturwissenschaftlicher Verein.
Paris. Museum d'histoire naturelle.
Passau. Naturhistorischer Verein.
Petersburg. Comit^ g^ologique.
Posen. Historische Gesellschaft für die Provinz Posen,
Prag. Königlich böhmische Gesellschaft der Wissenschaften.
— Verein für die Geschichte der Deutschen in Böhmen.
— Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos".
— Direktion der k. k. Sternwarte.
— Museum des Königreiches Böhmen.
— Kunstgewerbliches Museum der Handels- und Gewerbekammer.
Preßburg. Verein für Heil- und Naturkunde,
ßegenaburg. Naturwissenschaftlicher Verein.
— Königlich botanische Gesellschaft.
— Historischer Verein von Oberpfalz und Regensburg.
Reichenberg. Verein der Naturfreunde.
— Nordböhmisches Gewerbemuseum.
Ried. K. k. Staatsgymnasium.
Rio de Janeiro. Museo nacional.
Rom. Academia dei Lincei.
Salzburg. Städtisches Museum Carolino Auguateum.
— Gesellschaft für salzburgische Landeskunde.
Salz wedel. Altmärkischer Verein für vaterländische Geschichte und Industrie
(Abteilung für Geschichte).
San Jos^ (Costa Rica, Zentralamerika,). Museo national.
San Salvador. Imprenta national.
Sarajevo. Direktion des bosnisch-herzegowinischen Landesmuseums.
Schwäbisch-Hall. Historischer Verein für das württembergische Franken.
Schwerin. Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
Seitenstetten. K. k. Obergymnasium der Benediktiner.
Spalato. Archäologisches Museum.
Stavanger (Norwegen). Museum.
Steyr. K. k. Staats-Oberrealschule.
Stockholm. K. svenska vetenskaps academien. (Acad^mie royal su^doise
des Sciences.)
— K. vitterhets historie och antiquitets academien.
Straßburg. Gesellschaft für Erhaltung der geschichtlichen Denkmale im Elsaß.
xLvn
Straßburg. Kaiserliche Universitäts- und Landesbibliothek.
Stuttgart. Verein für vaterländische Naturkunde Württembergs.
— Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte.
— Meteorologische Zentralanstalt.
— Württembergischer Anthropologischer Verein.
Te plitz. Museumgesellschaft.
Troppau. Kaiser Franz Josef-Museum für Kunst und Gewerbe.
Ulm. Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben,
— Verein für Mathematik und Naturwissenschaften.
Upsala. Königliche Universität.
Venedig. Del reale instituto veneto di scienze, lettere ed arti.
Verona. Accademia d'agricultura, arti e commercio.
Washington. U. S. National-Museum.
— National academy of sciences.
— U. S. Geological survey.
— Bureau of ethnology.
— U. S. Departement of agriculture.
— Smithsonian Institution.
Wels. Städtisches Gymnasium.
Wien. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften.
— K. k. Hofbibliothek.
— K. k. Familien-Fideikommiß-Bibliothek.
— Bibliothek des k. k. Ministerrats-Präsidiums.
— Bibliothek des k. k. Ministeriums des Innern.
— Bibliothek des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht.
— K. k. Universitäts-Bibliothek.
— K. k. geologische Reichsanstalt.
— K. k. naturhistorisches Hofmuseum.
— K. k. österreichisches Museum für Kunst und Industrie.
— K. k. statistische Zentralkommission.
— K. u. k. Heeresmuseum.
— K. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale.
— K. k. geographische Gesellschaft.
— K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft.
— K. k. heraldische Gesellschaft „Adler".
— K. k. hydrographisches Zentralbureau.
— Anthropologische Gesellschaft.
— Altertumsverein.
— Verein für Landeskunde in Niederösterreich.
— Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse.
— Verein der Geographen an der k. k. Universität.
— Wissenschaftlicher Klub.
— Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Osterreich.
— Akademischer Verein deutscher Historiker.
— Numismatische Gesellschaft.
— Österreichische Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde.
— Wiener entomologischer Verein.
— Verein für österreichische Volkskunde.
XLVIII
Wien. Österreichische Gesellschaft für Meteorologie.
Wiesbaden. Verein für nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung.
— Verein für Naturkunde im Herzogtume Nassau.
Wisconsin. Naturhistorischer Verein.
Würzburg. Historischer Verein für Unterfranken und Aschaffenburg.
— Physikalisch-medizinische Gesellschaft.
Zürich. Antiquarische Gesellschaft (Gesellschaft für vaterländische Alter-
tümer).
— Schweizerisches Landesmuseum.
— Naturforschende Gesellschaft.
Zwickau. Verein für Naturkunde.
— Altertumsverein für Zwickau und Umgebung.
Vermehrung der Sammlungen.
(1. April 1904 bis Ende März 1905.)
Archiv.
A. Erwerbung aus dem Archiv im Schlosse Aurolzmünster mit Vorbehalt des
Eigentums für diese Herrschaft.
(Vergleiche Jahresberichte 1898 und 1900.)
a) 16 Perg, u. Pap. Or. Urkunden des 15. — 17. Jahrh. (letzte Nachlese).
b) Aktenmateriale für 14 Schuberbände vom Anfang des 16. Jahrh. her.
Hervorzuheben:
1. S. d. (um 1500) Anschlag über die Meß zu Offenperg im Schloß so Barbara
Wittwe des Georg Satelpoger zu Offenberg geb. Freiberg gestiftet hatte.
2. 1525. Orig. Urbar u. Stiftregister der Güter in Rieder u. Mauerkircher Gt.
80 Amalia geb. v. Rottau Wittwe des Moriz v. Tannberg z. Aur. u. Wasen
und ihre Tochter Eufrosina, beide Convent-Schwestern im Regelhause zu
Landshut, dem Peter Baumgartner zum Fraunstein satzweise übergeben, mit
Ablösungsrecht für Georg u. Burkhard Gebrüder von Tannberg.
3. 1538 — 1541. Verhandlungen der Brüder Georg u. Burkhart von Tannberg
gegen ihres Vatersbruders Wilhelms von T. vier Töchter, wegen Schloß,
Markt u. Burgfried Aurolzmünster, nach dem erblosen Tode ihres Bruders
Franz, mit vielen wichtigen Tannberg'schen Urkunden-Copien de 1486 — 1531.
4. 1545 12/8. Urbar aller Güter von f Balthasar u. David v. Tannberg her-
rühren, so Georg u. Burkhart v. T. unvertheilt genossen und letzterer dem
Ersteren verkauft hatte.
5. 1546. Urbar u. Stiftbuch Georgs von Tannberg zu Aur. u. Off".
6. 1556 — 1563. Bestand des Mayerhofs zu Schwertperg, Stift und Dienst-
register Wolfen von Tannberg daselbst. (3 Stück.)
7. 1598. Unterthanen- Verhandlungs-Protokoll bei der Hofmark Sulzbach.
8. 1604 — 1607. Drei Geld- und Getreiderechnungen von Aurolzmünster. (1607
des untern Schlosses.)
9. 1607—1618. Zechentbäuser-Verzeichniß, dann Stiftbüchel der zu und um
Braunau gelegenen einschichtigen Güter (Julbacher Gericht). Hohenfeld —
Tannberg.
D
10. 1613—1623. Schloß und Hofmark Wasen u. St. Peter betreffende Rech-
nungen etc.
11. 1638—1641, 1679—1682. Zwei Verhörs-Protokolle und Nottlbücher von
Aurolzmünster.
12. S. d. c. 1648. Salbuch beider Landgüter Aurolzmünster und Forchtenau.
13. 1673. Anschlag über die Gräfl. Törring'sche Hofmark Unter-Eiczing. Gt. Ried.
14. 1687 — 1722. Verhörsprotokoll des Freih. Schrenckh'schen Herrschafts-
gerichts Vilsässing.
15. 1690 circa. Stiftlibell und summarischer Anschlag des Grf. v. d. Wahl'schen
Guts Forchtenau.
16. 1737. Stift- und Urbarbuch der Grf. v. d. Wahl'schen Landgüter u. Hof-
marken Laufenbach, Häutzing, Rainting, Rainbach und Neuhaus.
17. Grf. V. d. Wahl'sche Akten: 1664 3/3. Theillibell, Hofmark Teinz, Senk-
hofen etc.
B. Geschenk des Herrn Johann Grillmayer, Fabrikbesitzer zu Schwanenstadt.
1. (Fase, der Urk.) 1642. Linz 9/4. Verkaufsbrief des Hanns Christof Weiss
zu Wiertting an Egid von Seeau über Ämter der Herrschaft Polheim in
Wels. 1778 28/12. 1795 20; 5. Wiertting. Zwei Urkunden über die gräflich
Seeau'sche Spitalsstiftung zu Offenhausen.
2. (Top. stat. bist. Matrik.) Wiertting. 1628—1652. Kucheldienst-Robot-
geld-Dienstregisters; Steuerregister über Amt Jebing, Urbarium über das
Tempelamt, Copie der Gülteneinlage, nebst neueren Stücken des 19. Saec,
darunter 1898 Assekuranzschätzung über Gebäude -Hochbauten etc. der
Herrschaft Wiertting. 1666. Schreibkalender eines Hr. von Seeau mit
Familien- und Wirtschaftsnotizen.
3. (Farn. Select.) Seeau. Rittermäßige Adelsprobe des Seeau'schen Namens
und Stammes (Gebr. Joh. Friedr. und Job. Ernd. Grafen von Seeau mit
mehreren Kopien von Diplomen, Stiftungs-Urk., Grabstein -Inschriften.
Or. Coli. 1700 24/7.
4. (Manuskript.) Offenhausen. Pfarrliche Sterbe- und Tiau-Matrik.
1715—1763.
C. Geschenk des k. u. k. Oberst d. R. Viktor Baron Handel-Mazzetti.
(Aufgestellt und registriert als „Archiv Hagenau-Hueb".)
1. 492 Perg. und Pap. Or. Urk. 2 des 14., 62 des 15., 100 des 16., 267
des 17. und 61 des 18. Jahrhunderts, nebst 134 losen Siegeln.
2. Aktenmaterial e, beginnend von c. 157 für 17 Schuberbände.
Die Urkunden und Akten betreffen hauptsächlich die ausgestorbenen
Familien der Grafen von Altenfraenking und Freiherren von Ruesdorf, alle
mit ihnen verwandten und angeheirateten Familien und deren Güter und
Lehen, im ganzen Innkreis, dann des angrenzenden Ober- und Nieder-
Bayerns und Salzburgs.
3. Manuskripte.
a) 1438. Stiftregister des Erasmus Ahaimer zu Wildenau im Gerichte
Ried, schmalfol. perg. (fasc. der Urbare.)
h) 16.-16. Saec. 4'* pap. Vier Lehenbücher Ahaim'scher Stammen-
und Ritterlehen. (fasc. Lehenbücher.)
LI
c) 1610—1612. 4<'pap. Tagebuch des Wolf Wigoleus von Aham zu
Wildenau und Neuhaus auf seiner Reise nach und in ItaKen.
(fasc. Tagebuch.)
d) 1568 — 1661. Verzeichnis der Landleute Niederösterreichs
Ritterstands nebst Notizen über die Geschlechter. (Prot. Pap. fol.)
e) 1627—1645. Kopialbuch über alle dem Graf Tserclas-Tilly und
Deszendenz verliehenen Privilegien und Diplome. (Prot. Pap. fol.)
f) 1626. Beschreibung des Forstgerichtes Burghausen. Im An-
schlüsse daran Beschreibung der Pfleg- und Landgerichtsgrenzen, der
Schlösser, Hof marken, Burgfriede etc. im Renntamte Burg-
hausen. (Dickes Pap. Prot, fol.)
g) 1557 — 1679. Bayerische Dekrete in Gejaidsachen. (Pap. Prot, fol.)
h) 1512 — 1801. Kopialbuch von Urkunden für Naters in Tirol bei
Innsbruck, behandelt auch das Gericht Sonnenberg. (Pap. Prot, fol.)
4. (Adels- u. Fam.-Select.)
a) Hochberg (vom 13. — 19. Jahrb.). Stammtafel dieser in einer Linie
(Feldegg) auch in Oberösterreich begütert gewesenen Familie.
b) Hannawer. 1545 12/6. Wappenbrief für Wolf Hannawer, ausgestellt
vom Comes palatinus Appianus, dem berühmten bayerischen Topo-
graphen.
D. Kauf von der Firma Gilhofer und Ranschburg in Wien durch Unterstützung
der k. k. Zentpalkommission.
1. 1569—1745. Fünfzehn Stück Graf Khevenhillersche Familien-
akten (Or. u. Cop.), so auch auf die Ob. Ost. Güter der Familie bezug
haben. Hervorzuheben sind.
a) 1569 31/12. Erbschaftstheilung der Brüder Hanns, Bartlme und Moriz
Christof. Or.
b) 1593 19/7. Prag. K. Rudolf erhebt Frankenburg mit Kogl und Kammer
zur Grafschaft Frankeuburg und Hanns Khevenhiller zum Graf von
Frankenburg. Or. Coli.
cj 1729 Madrid 10(12. Don Bernardo de Linares berichtet an Exe. Graf
Königsegg über die Auffindung des unversehrten Leichnams des vor
123 J. 8 M. verstorbenen Kais. Orators Hanns Khevenhiller, im
Kloster St. Gieronimo (spanisch).
d) s. d. gleichzeitige Kopien (2) jenes Briefes der Kaiserin Maria
Theresia, den der Großherzog von Toskana samt der Kaiserin und
des jungen Erzherzogs Contrefait dem kommandierenden General
Ludwig Andreas Graf Khevenhiller zu Linz überreicht hatte, nach
der Affaire von Braunau und Deggendorf.
2. 1580—1750. 115 Acten, speciell die Graf Khevenhiller'schen
Güter Rannaridl, Kammer, Kogl und Frankenburg betreffend
Hervorzuheben sind:
a) 1580 — 1581. Kaiserl. Verkauf der Herrschaften Kammer, Kogl,
Frankenburg und Rannaridl an Hanns Hr. von Khevenhiller Freiherrn
zu Aichlberg (36 Stücke).
b) 1654. Confraternitätsbrief des P. Minoritenprovintial für Anna PoUixena
Gräfin v. Krosigk, geb. Gräfin Scherflfenberg.
D*
LII
c) ein französischer Brief 5/9 (1742—43?) pres de Straubing über Kriegs-
Ereignisse (Br. Trenck).
d) 1784 — 87. Grf. Khevenhiller'sche Correspondenz wegen Posseßuahme
des Fideicommiß.
e) s, d. ein Stück betreffend die N. Ö. Herrschaft Neudorf, (Khiellmann
von Khielmannsegg.)
3. 1492 30/1. Erbrechtsverkaufbrief des Kolman List, Priester der Grüentaler
Kapelle zu Steyr auf einen Hof zu Oberau, gen. „zum Puchmayr".
(fasc. d. Urk.)
4. 1584 20/6. Aus Melchior Röschen, gew. Pflegers von Eferding Rechnung,
Extrakt über dessen Ausgaben in Malefiz- und Landgerichtssachen [eine
Kindesmörderin betreffend]. (Archiv Schaunberg-Eferding.)
5. 1600 Linz 3/2. 5/2. Zwei Zuschriften des Ob. Ost. Landeshauptmanns
Löbl. Frh. v. Greinburg an die Verordneten der 2 oberen politischen
Stände in Religionsangelegenheiten. Or. (fasc. Stände u. Landschaft.)
6. 1686. Verhörsprotokoll des kurfürstl. Bayer. Forstgerichtes Burghausen,
betrifft Forstämter in Weilhart. [fol. pap. Prot.] (bist. top. stat. Matrik.)
7. 1713 u. fortgesetzt Nachrichten von der kais. Hofkapelle in Hallstadt,
durch M. St. Cappus, enthält 3 Ablaßcopien 14 — 15 Saec, zahlreiche Nach-
richten über Berg- u. Salzwesen (Nomenclaturen), die dortigen Beamten etc.
vom 15. Jahrb. herwärts u. Erdbebennotizen, (bist. top. stat. Matrik.)
E. Sonstige Erwerbungen.
1. Urkunden u. Urk.-Copien.
a) 1269 6/9. 1281 Linz 1/6. 1373 Kremsmünster 6/2. (Verbrüderung
zwischen Kremsmünster und Seckau.) 1381 30/4. 1383 14/8. 1385 12/8.
24/4. und 1429 17/10. (Heirathsbrief des Georg von Starhemberg mit
Catharina von Stubenberg.) Sämtliche Abschriften besorgt nach
Or. im Landesarchiv zu Graz, Stiftsarchiv Admont und Archiv des
k. k. Ministeriums des Innern und geschenkt von Dr. Max Doblinger
in Graz.
b) 1461 26/1. Verkaufsbrief des Thoman Pirchinger von Siegharting
gesessen zu Zierberg über ein Gut i. d. Pf Andorf, Herrschaft
Schaerding. Org. Perg. (Geschenk des Herrn Dr. Albert Figdor in
Wien.)
c) 1574 24/3. Wien. K. Max II vererbrechtet die landesfürstliche Tafern
zu Obern wang sammt Zugehör dem Stefan Khirchpüchler, wogegen
dieser dem Kloster „Mansee" (Mondsee) jährlich 3 Dukaten und den
Opferwein zum Altar in jede Kirche sowie gegen Entgelt alle Fische
aus den zur Tafern gebrauchten u. gefischten Bächen, bes. die
„Verchen" zu liefern hat. Or. Perg. ohne S. (Kauf von L. Kende in
Wien.
d) 1648 Linz 5/11. Gerhabschaftsraitungsquittung der Landschaft ob
d. Enns an die Gerhaben der Kinder des Landschaftsballmeisters
Franz Jorel. Or. Perg. (Geschenk des Hrn. Franz Schmidbauer,
Direktors der Kaiser Franz Josef-Bürgerschule, Linz.)
2. Fasc. Stände und Landschaft.
a) 1572 Schloß Preßburg 27/9. Ausführlicher Befehl K. Max II an alle
Amtleute, insbes. an die Flecken Lauffen, Haalstat, Yschl und
:i
LIII
Gmunden, wegen des „Haalstetter" und neuangehenden Yschler'schen
Salzlindens und des Salzhandels u. der Salzverfrachtungsstraßen
halber. Or. Pap.
b) 1610 Mauthausen im Quartier 13/9. Schreiben des s. g. Hager an
die Stände wegen schlechter Besoldung und Verpflegung seiner
Soldaten; stellt die angeschuldigten Ausschreitungen derselben als
unwahr hin. Or. Pap.
c) 1634 Wien 16/3. Franz Christoph Graf Khevenhiller an die Stände
wegen Soldatenquartiere auf seinen Ob. Ost. Herrschaften. Tavigni'sche
Raiter u. 2 Suisische Fuß-Compagnien. Or. Pap. (Kauf v. L. Kende
in Wien.)
3. Familien-Select. 3 Stücke Personal-Documente der Familie Spendou 1834
bis 1853. Joseph. N. O. Reg. R., Dompr. u. Dechant von Kirnberg, Jacob,
k. k. Bezirksrichter. (Geschenk des Hrn. Sanitätsrates Dr. Reiß in Linz.)
4. Neuere Manuskripte.
a) „Die Sammelbände aus der Reformationszeit im Landesarchiv in
Linz." Siehe Jahresbericht 1904. (Geschenk des Verfassers Herrn
kais. Rat Dr. Ferdinand Krackowizer in Linz.)
b) „Es ist gelungen." Posse in 1 Akt nach einer Novelle von Friedrich
R. V. Dornfeld. (Von demselben.)
c) Mehrere Gedichte und poetische Erzeugnisse von Ignaz Redtenpacher,
1848 — 1879. (Geschenk des Hrn. Josef Redtenbacher, k. k, Gymnasial-
professor in Wien.)
5. Miszellaneen.
a) 1816 Ried 9/5. Unkostenberechnung für die Feierlichkeiten der Markt-
gemeinde Ried bei Publicierung des Allerh. Patents über die Besitz-
ergreifung des Innkreises. [bist. top. stat. Matrik.] (Geschenk des
Herrn Dr. Kränzl.)
b) Grabsteinphotographien und Zeichnungen.
Aus Coli. Stiftskirche Mattsee: zwei, samt Grundiißzeichnung der
dortigen Kirche. 14. Hanns Paukaritz (Richter in Weilhart). 1565 13/2.
Pfarrer Georg Grärockh. (Geschenk des hochw. Hrn. Karl Holly,
Pfarrer in Pfaffing-Vöcklamarkt.) Aus der Pfarrkirche Altenfelden:
1355 Gedräut die der Stainbeck. Aus der Pfarrkirche
St. Anna am Steinbruch: Starhemberg'sche Gruftplatte. 1522 Regens-
burg t Gregor von Starhemberg, 1644 4/3. f Niclas Peckh. (Geschenk
des hochw. Hrn. Dechant Franz Berger in Altenfelden.)
e) „Feuersegen. '• Moderne Abschrift eines solchen ex 1696. (Kauf.)
Münzen und Medaillen.
(Geschenke.)
L. 2 Pfennnig-Stück, Königreich Bayern, Maximilian IL, Jahr 1860.
1 „ „ n .1 H y, 1862.
1 „ „ „ „ Ludwig n., „ 1868.
Eine Erinnerungs-Medaille (Aluminium) zur 50. Jahresfeier des German.
National-Museums in Nürnberg, Jahr 1902.
1 Festabzeichen hiezu. (Herr Vizepräsident Straberger in Linz.)
LIV
2. 1 Silber-Denar von K. Domitian, Imp. XIIII, Cos. XIV., Nr. 1002.
1 „ n ,5 Trajan, Cos. VI., Nr. 1001. (2 römisclie Fundmünzen
von Spital a. P., 1904.) (Herr Karl Wegrosta, Oberlehrer in Spital a. P.)
3. Eine Bronze-Medaille, Erinnerung an die Stadterhebungsfeier von Amstetten,
Jahr 1898. (Herr Oberrevident Rüti in Linz.)
4. Messing-Medaille zum 32. oberösterr. Landesfeuerwehrtag in Enns, Jahr 1901,
K. 945. (Frau Johanna Töpfer in Linz.)
5. Silber-Medaille zum 25jähr. Jubiläum der Kleinkinder-Bewahranstalt in
Kleinmünchen, Jahr 1904. K. 946.
(Frau Marie Löwenfeld, Private in München.)
6. Römer, Constans IL Virtus exercitus, Petitbronze, Nr. 1003, Fundmünze von
Lorch, Jahr 1904. (Herr Realschul-Direktor H. Commenda in Linz.)
7. Bronze-Medaille, Vermählung Maximilians I. mit Maria von Burgund o. J.
Jahr 1477.
Silber-Medaille, Alexander Joan I., Prinz von Rumänien, Jahr 1865, Regional-
Ausstellung in Jassy. Von Pittner.
Silber - Medaille , IV. österreichisches Bundesschießen in Brunn, Jahr 1892,
Von Neudeck,
Bronze-Medaille, österr. Nordpol-Expedition unter Weiprecht und Payer,
Jahr 1874.
Bronze-Medaille, Graf Ferdinand CoUoredo-Mannsfeld, Oberkurator der Spar-
kasse, zum 70. Geburtstag, Jahr 1847. Von Böhm.
Bronze -Medaille, Wiener Wäschermädchen, von A. Scharff, 126 mm,
Jahr 1878.
Bronze-Medaille, Haitzinger Amalie, Hofburgschauspielerin, von A. Scharff,
120 mtn, Jahr 1883.
Bronze -Medaille, Laroche Karl, Hofburgschauspieler, von A. Scharff",
120 mm, Jahr 1885.
Bronze-Medaille, Ballerine, von A. Scharff', 126 mm, Jahr 1887.
(Herr Hofrat Prof. Dr. Josef Weinlechner in Wien,)
8. Blei-Medaille, Lambach, Renovation der Stiftskirche, Jahr 1656. K. 947.
(Herr Anton Pachinger, Linz.)
Prähistorisches.
(Geschenke.)
1. Eiserne Schwertklinge, bei Aufdeckung von Hügelgräbern der Hallstätter-
Periode im Roiderholze bei Ranshofen gefunden, 90 cm lang, ein-
schließlich der 8 cm langen Griffangel, an welcher noch 2 kleine Bronze-
nägel erhalten sind. (Herr Ph. Wertheimer, Ranshofen, durch Ver-
mittlung des Herrn H. v. Preen, Osternberg.)
2. Steinhammer, gefunden im Donauschotter des Linzer Winterhafens.
(Herr K. M. Georg Ziebland, Kapitän, Linz.)
(Ankauf.)
1. Bronze-Palstab, gefunden bei den Donauregulierungsarbeiten bei Niederranna.
LV
Römisches.
(Geschenke.)
1. Große, flache Schüssel aus terra sigillata mit gewelltem Rand.
Hochwandige Schüssel aus terra sigillata mit eingepreßten figuralen Orna-
menten.
Flaches Näpfchen mit Fuß, schwarz gefirnißt, aus Ton, Am oberen Eande
langstielige Blätter eingepreßt.
Kleine eiserne Wurfspeerspitze, 47 em lang.
Fundort: Wels. (Frau Agathe Hofmann • Schwabenau, Linz.)
2. Henkelkrug und Deckel. Fundort: Wels. (Herr Pichert, Linz.)
(Ankauf.)
1. Bronzefigur, den siegreichen Herakles darstellend. Fundort: Höftbergerleithe
bei Watzing, Gemeinde Gaspoltshofen, Ober Österreich.
Keramik.
(Geschenke.)
1. Weihbrunnkessel, blau und braun bemalt, mit Eeliefdar Stellung des Kruzi-
fixus, Oberösterreich. (Herr kaiserl. Rat Dr. F. Krackowizer, Linz.)
2. Ofenkacheln, sieben verschiedene, mit volkstümlich stilisierten Blumen-
Ornamenten auf weißem Grund, der auf den rötlichen Scherben auf-
patroniert ist, das Ganze dann grün glasiert. Aus dem Großherzog-
tum Baden, 18. Jahrh. (?) (Herr Hugo v. Preen, Osternberg.)
3. Räuchergefäß, Fayence mit Lüster-Glasur, arabischer Inschrift, Deckel durch-
brochen. (Herr Prof. Emil Moser, Graz.)
4. Räucherflasche, aus leichter roter Siegelerde, mit ausgestochenem Ornament-
Band, Deckel durchbrochen, palmettenartig auslaufend, arabisch.
(Herr Prof. Emil Moser, Graz.)
5. Kaffee-Obertasse, Porzellan, königsblauer Fond, Rand mit Goldornamenten
auf weiß, in der Mitte ein Kleeblatt mit Symbolen von Glaube, Liebe
und Hoflfnung aufgemalt. Wien, eingepreßter Bindenschild, 1829.
(Frau Joh. Töpfer, Linz.)
6. Tee -Ober- und Untertasse, japanisch, Eierschalen - Porzellan, bunt bemalt,
mit Vergoldung (Mann und Frau sitzend, dazwischen Blumen); auf
der Untertasse japanische Krieger. (Herr Prof. Emil Moser, Graz.)
7. Kaffeekanne, Steingut, mit grünem Aufdruck (Dorfansicht und Gebirgsland-
schaft), Mitte des 19. Jahrh. (Herr Ant. Pellizotti, Linz.)
(Ankäufe.)
1. Ofenkachel, grün glasiert, mit der Relief-Figur des hl. Florian in einer von
Ranken gebildeten herzförmigen Umrahmung, vermuthch österreichisch,
Anfang des 18. Jahrh.
2. Teller, Fayence, mit gebuckeltem Rand, darauf derb gemalte Blumen in
blau, im Spiegel das bayerische Wappen mit dem Vlies, Marke F
in blau.
3. Aufsatz, Fayence, mit Fruchtbordüre und Streublümchen in Blau-Malerei,
bayerisch, 18. Jahrh.
LVI
4. Krug, Fayence, blaßgrüo glasiert, mit schweren reliefierten Barock-Ornamenten
und Masken (nach dem Muster eines Silbergefäßes) und einem in eine
Halbfigur auslaufenden Henkel.
5. Tonfigur, Salz- und Pfefferweiberl, bunt bemalt und glasiert, Gmunden.
6. Tongefäß, durchbrochen, in Form eines Körbchens, grüngefleckte Glasur,
2 Henkel, oberösterreichisch.
7. Zuckerdose, grün glasiert, mit Kugelfüßen, Henkeln und plastisch verziertem
Deckel.
8. Krug, bauchig, mit der Darstellung Johannes des Täufers, inmitten von
2 Prediger -Mönchen, Zinndeckel datiert mit 1771, oberösterreichisch,
Bauern-Majolika.
9. Krug, birnförmig, mit der Darstellung des Gekreuzigten, ringsherum Blumen-
ranken (Farben: blau, gelb, grün und mangan-violett), Zinndeckel,
Bauern-Majolika, oberösterreichisch.
10. Deckelschale, mit Blumensträußen bemalt, Marke H in blau (Holics).
11. Deckelschale, mit grell gemalten Blumen, der Deckelknauf plastisch,
mährisch?
12. Schüsselchen, mit der Madonna und dem Jesuskind als Beschützerin einer
Kirche, mit Inschrift, Majolika, friaulisch?
13. Ober- und Untertasse, weiß glasiert, bunt bemalt (Rosen), Wischau.
14. Bauernteller, bunt bemalt (Mann zwischen Blumen), auf dem erhöhten
Rande Festous, mährisch.
15. Bauernkrug, bunt bemalt (über der Glasur), mit Muttergottes zwischen
bäuerlich stilisierten Blumen (starkes Rot, grün, gelb), mit gelb-blauem
Rande, mährisch, Wischau.
16. Bauernkrug, schlank, mit stark eingezogenem Hals, hellgelb glasiert, mit
weißer, grüner und schwarzblauer Bemalung (Pflanzen-Motive), mährisch,
Trinitz.
17. Kanne, weiß glasiert, mit bunter Blumenmalerei über der Glasur, be-
zeichnet P., mährisch.
18. Porzellan -Untertasse, mit japanisierender Blaumalerei (seltenes Muster),
Blaumarke, Wien um 1750.
19. Porzellan -Teekanne, gerippt, mit geflochtenem Henkel und plastischer
Blume als Deckelknauf, Golddekor und bunten Streublumen, Blau-
marke, eingepreßt O, Wien um 1755.
20. Zwei Porzellan -Rocaille -Väschen, mit Streublümchen, Gold- und Purpur-
Rocaillen (Teil eines Tafel-Aufsatzes), Wien um 1760.
21. Porzellan-Teller mit blauer Unterglasurmalerei (frühes Muster), Blaumarke,
Wien um 1760.
22. Porzellan-Teller, sogenannter „Neubrandenstein", mit bunten Streublumen,
Rand in Flechtmusterung, Blaumarke, Wien um 1760.
23. Porzellan -Schokolade -Einsatz -Tasse, mit Gold- und Purpurdekor, Streu-
blumen und Rokoko - Figuren in Landschaft, Blaumarke, Wien
um 1760.
24. Große Porzellan -Platte mit japanisierender Blaumalerei unter der Glasur,
Blaumarke, Wien.
25. Porzellan-Figur, „Winter", unbemalt, Blaumarke, Wien um 1760.
26. Porzellan- Schäl chen, sogen, Türkenköpfchen mit buntem japanisierenden
Blumendekor, Blaumarke, Wien um 1770.
LVII
27. Porzellan-Kanne, mit bunten Blumenbuketts und Streublümchen, Ausguß in
Eocaillen-Form, goldgehöht, der Deckel mit plastischer Blume (be-
schädigt), Blaumarke, Wien um 1770.
28. Porzellan-Untertasse, Dekor in japanisierender Art in Unterglasurblau, Rot
und Gold, Blaumarke, Wien um 1780.
29. Porzellan-Kaffee-Ober- und Untertasse, auf den Rändern Banddekor (weiß,
rot), im Fond goldene Sternchen, Blaumarke, Wien um 1792.
30. Porzellan-Oberskännchen, geriefelt, mit Streublümchen und plastischer Blume
als Deckelknauf, ßlaumarke, Wien, 18. Jabrh., letztes Drittel.
31. Suppen -Terrine, Porzellan, etwas gerippt, bemalt mit Blumenbuketts, an
den Rändern flechtwerkartige Bordüren, der Deckelknopf als plastische
rote Rose, die Henkel nach abwärts gebogen, Blaumarke, Wien,
Ende des 18. Jahrb.
32. Große ovale Schüssel, mit bunten Blumensträußen bemalt und flechtwerk-
artigem Rand, blauer Bindenschild unter der Glasur.
33. Porzellan-Oberskanne, in bauchiger Form, dekoriert mit bunten Streublumen
und einer bandartigen Umschnürung mit Schleifen, Deckel mit
plastischer Birne als Knauf, Blau marke, Wien.
34. Porzellan-Kaffee-Obertasse, mit Ansicht des Stephans-Domes (von der Chor-
seite), weißem, golddekoriertem Rand und königsblauem Grund und
französischer Inschrift, Blaumarke, Wien um 1800.
35. Porzellan-Oberskanne, mit eckigem Henkel, um den Rand ein Blumenkranz
von großen bunten Blumen und Goldverzierung, Blaumarke, Wien
um 1810.
36. Mokkaschälchen mit Untertasse, Porzellan, mit buntem Blumendekor, Blau-
marke, Wien.
37. Hand der berühmten Tänzerin Fanny Elßler (weiß mit schwacher Fleischtönung
und aufgemaltem Brasselett), Porzellan, eingepreßte Marke, Wien 1816.
38. Porzellan -Suppen -Terrine, mit blau-rot-grünen Streublümchen und ein-
gepreßter Bindenschildmarke, Wien, Empire (beschädigt).
39. Kaffee-Obertasse, Porzellan, zylindrisch, in der Mitte ein mit Girlanden
von Vergißmeinnicht und Weinlaub bemalter Streifen, Fond hellgrün,
Wien 1818.
40. Porzellan -Oberskanne, Empire, mit mattgrünem Grund und weißer, gold-
verzierter Bordüre und weißer Girlande, Wien 1819.
41. Porzellanschale mit Untertasse, mit bestellter Widmung, vergoldeten Rändern
und plastisch verziertem, überhöhtem, vergoldetem Henkel (Löwen-
maske, Palmette und Traube), Blaumarke, Wien 1820.
42. Kaffeeschale mit Untertasse, mit Streublümchen, blauer Bindenschildmarke
und „P 36" auf der Glasur.
43. Porzellan -Vase, unten zylindrisch, oben weit ausladend, auf viereckiger
Bodenplatte, Ränder und Platte vergoldet, auf der Mantelfläche bunt-
farbige Blumen in sehr sorgfältiger Ausführung auf matt-goldenem
Grunde, Blaumarke, Wien 1826.
44. Kaffee-Ober- und Untertasse, becherförmig, mit überhöhtem runden Henkel,
ganz vergoldet, oben mit Mattgolddekor (Lorbeerzweige), vorn in
Farben Bildnis des Kaisers Franz, Wien, Blaumarke, dat. 1827 (weitere
Ziffern 12 und 209); Untertasse ebenfalls mit Mattgolddekor (in der
Mitte ein bekränztes Liktoren-Bündel), eingedrückte Marke, dat. 829.
LVIII
45. Porzellan - Schäl chen , achteckig, mit Blaumalerei unter der Glasur in
japanisierender Art, eingedrückte Marke, Wien 1859?
46. Porzellan-Ober- und Untertasse, mit buntem Blumendekor und eingepreßtem
ßautenschild, Nymphenburg.
47. Porzellan-Ober- und Untertasse, mit bunten Blumen bemalt, Nymphenburg.
48. Porzellan-Ober- und Untertasse, mit chinesischen Blumen, blaue Schwerter-
marke mit Stern.
49. Porzellan -Teekanne, mit unterglasurblauer Malerei, japanisierendes zartes
Eankenwerk, Marke Rudolstadt unter der Glasur.
50. Porzellan -Oberskanne, gerippt, mit rotem Blumendekor in japanisierender
Manier, Marke E über der Glasur in Rot, Rudolstadt um die Mitte
des 18. Jahrh.
51. Kaffee-Ober- und Untertasse, Obertasse mit weit ausladendem Rand und
hoch emporgehobenem, in der Mitte mit einem Stern versehenem
Henkel, auf der Mantelfläche mit großen bunten Blumensträußen be-
malt, Ränder stark vergoldet, eingestochene Marke S (Schlackenwald).
52. Porzellan -Glockenzug -Griff", in einer durchbrochenen, aus roten, blauen
und weißen Akanthus-Blättern gebildeten Nische die Figur einer
Schäferin, Rokoko.
53. Porzellan -Schale, zylindrische Form, mit eckigem Henkel und Ansicht der
Kapuzinerkirche in Linz, mit Widmung, 1851.
54. Steingut -Ober- und Untertasse, mit eingepreßter Ankermarke Davenport,
Fond schwarz gestreift und Felder mit Blumen in japanischer Manier,
Aufdruck in Schwarz.
55. Steinzeug -Vase, oben ausgebaucht, mit grüner gesprenkelter und brauner
geflossener Glasur und einem relieüerten Beeren -Muster, modern,
k. k. Fachschule Teplitz-Schönau.
56. Steinzeug -Vase, oben sich verjüngend, mit brauner und blau gesprenkelter
Glasur, die Handhaben in Form von kantigen Rippen, modern,
k. k. Fachschule Teplitz-Schönau.
Griäser.
(Geschenke.)
1. Henkelbecher mit Untertasse aus blauem Glas, mit aufgemalten goldenen
Rokoko-Ornamenten.
Dickwandiges Glas mit konkav geschliffenen Facetten, mit Ausnahme des
Fußes blaßrot geätzt, böhmisch, Biedermeierzeit,
Weinservice, bestehend aus Flasche, 12 Gläsern und Untertasse, Rubinglas,
geschliffen, mit Goldrändern, böhmisch, Biedermeierzeit.
Stengelglas, grün, mit geschliffenem viereckigen Fuß,
(Herr Dr. M. Keppelmayr, Linz.)
2. Bierglas mit volkstümlicher Emailmalerei (zwei Herzen mit Palmenzweig).
und Aufschrift: „nichts schöners zwischen zwey florirt, als wo die 3
gehalten wird". (Herr Ant, Pellizotti, Linz,)
(Ankäufe.)
1. Spiegel in geschweiftem (ehemals silberbelegtem) Birnholz-Rahmen, der Rand
des Spiegels durchwegs in Laub und Bändel werk - Motiven graviert,
1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
LIX
2. Stengelglas mit ovalem Grundriß, facettiert, mit Goldrand und abgewaschener
Vergoldung mit Sternen und Blumen, rote und goldene Fäden im
facettierten Stengel, böhmisch, 18. Jahrhundert.
3. Deckelpokal auf hohem, facettierten Ständer, mit ovalem Schliff dekoriert.
4. Stengelglas mit rotem Faden im Nodus, mit geschnittener Darstellung einer
Taube mit Ölzweig zwischen Blumen und der Inschrift: „Ich bringe
den Frieden-, böhmisch.
5. Kelchglas mit flachem Boden und weit ausladendem Kelch, böhmisch.
6. Glasflasche mit Henkel, zellenartig gemustert, mit mehrfach eingeschnittenem
Bauch, der lange Hals mit Schlifi"-Imitation, mit nicht dazugehörigem
Zinndeckel, böhmisch, Biedermeierzeit.
7. 2 Weinflaschen, klein, ballonförmig, mit eingeschliffenen und vergoldeten
Festons, Biedermeierzeit.
8. Vase von grünem Glas mit stilisierten Kleeblättern und Vergißmeinnicht in
Tiefschnitt. K. k. Fachschule Steinschönau.
Metallarbeiten.
(Geschenke.)
1. Kleine Teekanne, japanisch, mit buntem Zellenemail in Silber (Schmetterling
auf blauem und Blumen auf grünem Grund\ unten geschuppt.)
(Herr Prof. Em. Moser, Graz.)
2. Niello-Zierscheiben, Silber, mit den Brustbildern eines jugendlichen Liebes-
paares. (Das Mädchen mit Haarnetz und Mantel, der Jüngling mit
Barett und Schaube.) Italienisch. 15. Jahrhundert. Später als
Anhänger gefaßt. (Archit. Bruno Schmitz, Berlin.)
3. Pokal, Silber, teilweise vergoldet, als Deckelknauf eine Wappentafel, beider-
seits mit den Wappen von Linz und Oberösterreich, in gotisierenden
Formen, die Felder teilweise guillochiert und graviert, vorn von
einem plastischen Kranz umgeben die Inschrift: „Herrn Eduard Thum
zur Erinnerung an den 1. November 1875 von den Gemeinderäten
und Armeninspektoren der Landeshauptstadt Linz", mit Untersatz.
(Geschenk der Herren Otto u. Eduard Thum, Linz,
aus dem Nachlasse des Stadtrates Thum.)
4. Pokal aus Silber, vom 5. deutschen Bundesschießen in Stuttgart 1875; der
Kelch innen vergoldet.
(Aus dem Nachlasse des f Herrn Aug. Köhler, Arzt in Steyregg.)
(Ankäufe.)
1. Dose, Kupfer, getrieben, länglich, mit Bandelwerk und Chinesenköpfen
dekoriert, angeblich Linzer Arbeit, Mitte des 18. Jahrhunderts.
2. Weihwasserkessel aus Zinn, mit reliefierter frühbarocker Ornamentik, 1680.
3. Weihwasserkessel aus Bronze, versilbert, barock.
4. Messingleuchter mit rosetten-, stern- und blattartiger Musterung auf dem
Schaft, um 1825.
5. Messingleuchter mit verschiedenartiger, band- und flechtwerkartiger Musterung,
Empire.
6. Messingleuchter, graviert, Mitte des 18. Jahrhunderts.
LX
7. Messingleuchter mit dreiseitigem, muschelartig dekoriertem Schaft, Ende
des 18. Jahrhunderts.
8. 7 Messingleuchter von verschiedenen Formen, Empire und Biedermeierzeit.
9. 17 Leuchter aus Zinn in Rokoko- und Empire-Formen.
10. 2 hohe Messingleuchter mit breiter flacher Basis.
11. 2 Glocken-Leuchter, Messing.
12. Schnellwage aus Bronze.
13. Kirchenampel, Silber, getrieben, mit durchbrochenem Rankenwerk und drei
Schildern mit den Leidenswerkzeugen in Relief, die Henkel mit
Engelsköpfchen, Barockzeit, Augsburger Arbeit.
14. Kirchenampel von besonderer Größe, Messing und versilbert, mit reichem,
durchbrochenem Laubwerk und blanken Messingscheiben, die Henkel
mit Engelsköpfchen, Barockzeit.
15. Kirchenampel, Bronze, versilbert, mit Gitterwerk und Rocaillen durchbrochen
gearbeitet und mit blanken Messingschildern, die Henkel mit
zackigen Blättern belegt, Rokoko.
16. Kirchenampel, dreiseitig, versilbert, in der Mitte der konkaven Felder je
ein Herzschild in Rocaille-Rahmen, 18. Jahrhundert.
17. Kirchenampel, Zinn, mit Engelsköpfen, Mitte des 18. Jahrhunderts.
18. Kirchenampel, Zinn, mit Festons dekoriert, Empire.
19. 5 Metallrahmen für Miniaturen, darunter 2 vergoldet.
Holzarbeiten.
(Geschenke.)
1. Tischchen, braun gebeizt, Zarge und Fuß geschnitzt.
2. Kassette, reich geschnitzt (Arbeiten des Bildhauers Keplinger in Ottensheim).
(Aus dem Nachlasse des Herrn Aug. Köhler, Arzt in Steyregg.)
(Ankäufe.)
1. Kästchen mit Wismut-Malerei (bunte, volkstümliche Blumenmalerei). 17. Jahrh.
2. Prozessionsstange, mit glattem Schaft und Akanthus-Kapitäl.
3. Zwei Prozessionsstangen aus bemaltem Holz, mit geschupptem Schaft und
Akanthus-Kapitäl, oben holzgeschnitzte, bemalte Engelfiguren, Ende
des 16. Jahrh.
4. Fünf alte Sessel mit Lederpolsterung und Kerbholzschnitzerei.
5. Standuhr von Matth. Müllner, Wien, Gehäuse zylindrisch, Ständer mit vier
ornamental behandelten Pfeilern, mit Alabaster-Einlagen und Bronze-
beschlägen, Empire.
6. Holzlöifel mit Silberstiel, 17. Jahrh.
Musikinstrumente.
(Ankäufe.)
1. Clavichord, auf den Tisch zu legen, mit Messingstiften, vier Oktaven ; die
zwei untersten schwarzen Tasten geteilt für je zwei Saiten, 17. Jahrh.
2. Alte Zither, in Dreiecksform, mit schmalem Griffbrett.
LXI
Bucheinbände.
(Geschenk.)
Zwei persische Lackdeckel mit figuralen Darstellungen.
(Herr Vizepräsident Jo3. Straberger.)
(Ankauf.)
Gebetbuch, schwarzer Ledereinband mit Goldpressung und Silberbeschlägen
und Schließe. Inhalt : P. Liborii Siniscalchi Bett- und Leßbuch. 3. Aufl.
Augsburg 1762.
Kupfer- und Stahlstiche, Holzschnitte, Lithographien.
(Geschenke.)
1. Lithographie, Das Treffen bei Ebelsberg 1809, von J. L. Rugendas in Leipzig.
Holzschnitt, Gedenk blatt zur Befreiung Wiens von der Türkennot im
Jahre 1683.
Stahlstich, Schlacht auf dem Lechfelde, nach Jul. Frank.
(Aus dem Nachlasse des Herrn Aug. Köhler, Arzt in Steyregg.)
2. Kupferstich mit der Darstellung Kaiser Franz L auf dem Totenbette (mit
Unterschrift). (Frl. Emma Reichenbach, Enns.)
(Ankauf.)
Stahlstich, darstellend das Donaupanorama von Ulm bis Wien. Gez. von
B. Grueber, k. k. Professor in Prag. In Stahl gest. von H. Winkles.
Kartoniert, ohne Jahreszahl. (Aus den Dreißiger-Jahren des 19. Jahrh.)
Malerei.
(Geschenke.)
1. Fünf Gouachemalereien auf Pergament, darstellend die „Fünf Sinne";
vermutlich vom Linzer Maler Wolfgang Josef Kadorizi, 18. Jahrh.
(Herr Dr. Karl R. v. Görner in Linz.)
2. Aquarell, Gedenkblatt: Vorstellung des Bürgerkorps in Steyregg am
15. Mai 1802. Gemalt von Em. Müllner, 1889.
(Aus dem Nachlasse des -f Herrn Aug. Köhler, Arzt in Steyregg.)
(Ankäufe.)
1. Miniatur-Porträt, Christoph Harrandt von Poltschütz, 1631 (auf Holz), be-
zeichnet: „Anno 1597 Aetatis suae 34".
2. Miniaturbild (auf Papier), Porträt einer jungen Dame, Ende 18. Jahrh.
3. Miniaturbild (auf Elfenbein), Porträt einer sitzenden Dame, Empire.
4. Miniatur (auf Papier), Venus mit Schleier und Gürtel, in der erhobenen
Linken den Apfel haltend, Empire.
5. Ölgemälde, Porträt des Vaters des weil. Bürgermeisters Dr. Wiser.
LXII
Plastik.
(Geschenke.)
1. Beinschnitzerei, Christi Geburt, mitteldeutsche Arbeit, 18. Jahrh. (Die Figuren
aus flachen Blättchen geschnitten.) (Herr Dr. M. Keppelmayr, Linz.)
2. Elfenbein-Miniaturschnitzerei, Christus am Kreuz, darunter Maria, Eokoko.
(Herr Dr. M. Keppelmayr, Linz.)
3. Kruzifix, holzgeschnitzt und bemalt (oben Gott Vater und hl. Geist, unten
hl. Maria), ländliche Arbeit, Ende des 18. Jahrh.
(Herr Anton Pellizotti, Linz.)
4. Bronze-Statuette, Erzherzog Karl zu Pferde, Entwurf für das am Bnrgplatze
zu Wien aufgestellte Denkmal des Erzherzogs Karl, vom Bildhauer
Fernkorn 1847 ; in Bronze ausgeführt von Hollenbach.
(Herr Hugo Steinmaßler Eitter von Steinwall,
k. k. Bezirkshauptmann, Linz.)
5. Statuette (Gips), Adalbert Stifter, Konkurrenz-Entwurf des Stifter-Denk-
males in Linz (mit dem I. Preis gekrönt) von Otmar Schimkowitz, Wien.
(Präsidium der AUgem. Sparkasse und Leihanstalt Linz, angekauft
aus der Ausstellung der Wiener Sezession im Linzer Kunstverein.)
(Ankäufe.)
1. Madonnen-Statue, aus Holz geschnitzt, 88 cm hoch, die Gestalt in lebhaft
bewegter Haltung, die Hand auf die Brust legend (offenbar von
einer Kreuzigungsgruppe). Nur mehr Reste der Bemalung erhalten.
Oberdeutsch, Anfang des 16, Jahrh.
2. Gruppe: Joachim und Anna, Holzschnitzerei, 17. Jahrh.
3. 2 holzgeschnitzte Engel von einem Barockaltar, mit Resten von Bemalung.
4. Rehef, aus Speckstein geschnitten, Adam und Eva unter dem Baum der
Erkenntnis, süddeutsch, 16. Jahrh.
5. Relief büste einer Frau, Holzschnitzerei, Empire.
6. Perlmutterrelief, oval, mit der Darstellung des Besuches der Venus in der
Schmiede des Vulkan, Anfang des 19. Jahrh.
Textiles.
(Geschenke.)
Eine Anzahl Stick- und Strickmuster, sowie Muster von genetzten, genähten
und geklöppelten Spitzen, sämtlich aus dem Ende des 18. Jahrh.
(Frl. Emma Reichenbach, Enns.)
(Ankäufe.)
1. Patene aus rotem Samt, mit Goldborten und barocker Silberstickerei.
2. Mehrere Kasein, Kelchtücher und Stolen, Barock und Rokoko.
LXIII
Trachtenstücke.
(Geschenke.)
1. Frauenspenser aus rotbrauner Seide, Frauenrock aus weißer Seide mit bunter
Seidenstickerei (angeblich von der Großmutter des verstorbenen Obersten
ßancalari im Jahre 1790 als Hochzeitskleid getragen).
(Familie Bancalari.)
2. Drei große Steckkämme aus Holz, schwarz lackiert,
(Franz Woerndle, Obernberg.)
(Ankäufe.)
1. Weste aus rotem Damast mit Goldborten und mit Goldflinserln besetzten
Knöpfen. (Für Leibgardisten oder Läufer), Rokoko.
2. Außenmieder samt Brustlatz aus reichem Goldbrokat mit Goldborte.
3. Weste aus grünem, gemusterten TafFet mit echten Goldborten, Anfang des
19. Jahrh.
4. Brusttuch aus schwarzer Seide mit Bordüre in Goldstickerei mit Goldflinserln
und Steinen besetzt, oberösterreichisch, Anfang des 19. Jahrh.
5. Frauenhut aus weißem Filz, zylinderförmig, mit breiter, schwach nach abwärts
gebogener Krampe, welche innen mit gefaltetem Seidenstoff gefüttert
ist; oberösterreichisch, erste Hälfte des 19. Jahrh.
6. Spitzenhaube, der Boden mit Chenilleblumen unter schwarzen Spitzen, am
Rande eine Goldborte mit eingewebten Blumen, Anfang des 19. Jahrh.
7. Ledergürtel, in grüner Seidenstickerei die Jahreszahl 1807, 2 Sensen und die
Buchstaben K. Z., umgeben von reicher, den ganzen Gürtel bedeckender
Stickerei mit 2 Schließen aus getriebenem Silber; 12 cm breit.
Volkskunde.
(Geschenke.)
1. Nähkissen zum Anschrauben, volkstümliche Drechslerarbeit.
(Frau Johanna Töpfer, Linz.)
2. Drei oberösterreichische Hochzeitsbuschen.
(Frl. Fanni Hackl, Lehrerin, Brück b/P.)
(Ankauf.)
Pferdekamm aus Messing, figural verziert.
Verschiedenes.
(Geschenke.)
1. Hornlöffel (Doppellöffel) zusammenlegbar, auf dem großen Löffel eingeschnitten
eine Kruzifixdarstellung, auf dem kleineren die Marterwerkzeuge Christi.
18. Jahrh. (Frau Johanna Töpfer, Linz.)
2. Quodlibet-Ofenschirm aus der späteren Biedermeierzeit, reich beklebt mit
Kupferstichen, Stahlstichen und Lithographien, darunter ein kolorierter
Punktierstich und eine lithographische Darstellung der Tänzerin Fanni
Elßler. (Herr Ludw. Benesch, Privat, Linz.)
LXIV
(Ankauf.)
Siegeltypar mit dem in Silber gravierten k. k. Adler und der Umachrift:
k. k. Kreisamt d. Hausruk Virtel in Os. ob d. Enns.
Entomologie.
(Geschenke.)
1. Ein Stück Daphnis nerii L, gezogen aus in Mondsee gefundener Raupe.
(Frl. Dora Hofbauer, Linz).
2. Eine Kollektion einheimischer Groß- und Kleinschmetterlinge.
(Herr Hauder, Linz.)
3. Eine Kollektion meist einheimischer Lepidopteren, darunter Belegstücke von
Cerura bicuspis Bkh., Exaereta ulmi Schiff., Hadena geminea Tr,,
Larentia firmata Hb. u. a., deren Vorkommen in Oberösterreich in
jüngster Zeit konstatiert wurde. (Herr H. Kautz, Ingenieur, Linz.)
4. Eine Kollektion einheimischer Schmetterlinge, darunter die seltene Colias
myrmidone ab. alba Stgr. (Herr Ferd. Himsl, Linz.)
5. 47 Arten exotischer Lepidopteren in 89 Exemplaren.
(Herr H. Fruhstorfer, Berlin.)
Botanik.
(Ankauf.)
Vier Zenturien (der Jahre 1901 bis 1904) des Herbarium normale.
Mineralogie, Geologie.
(Geschenke.)
1. Bol, gefunden bei Hagenberg.
Feldspat-Zwillinge, gefunden bei Hagenberg.
(Eeferent Direktor Commenda, Linz.)
2. Ostrea crassissima und Haifischzähne, Mettmach.
(Oberst Freih. von Handel-Mazzetti, Linz.)
3. Fucoiden im Mergelkalk des Flysch bei Kirchdorf.
(Herr Lehrer Franz Hauder, Linz.)
4. Kriechspuren im Sande, Riesenedergut in Urfahr,
Haifischzähne, Rieseoedergiit in Urfahr. (Herr Franz Rieseneder, stud. ing.)
5. Alabaster vom Bosrucktunnel. (Herr Ing. von Brunswyk, Linz.)
€. Verwitterungsstück im Kalk, Kleinreifling.
Suite von 56 Stück Kordieritgesteinen der Gegend von Linz mit Sillimanit,
Graphit etc.
Suite von 4 Sp. Dil. Schnecken aus Ungarn.
(Herr P. R. Handmann S. I.)
7. Suite von 55 Gesteinen des steiermärkischen Teiles des Bosrucktunnels.
(Herr Oberlehrer K. Wegrosta, Spital a. P.)
LXV
8. Suite von 32 Exemplaren Bernsteinsorten des Samlandes und Einschlüsse
desselben. (Herr Professor Dr. E. Schellwien, Königsberg i. Pr.)
9. Suite von 100 Stück Gesteinen aus Tirol. ^
(Herr Professor Th, Gissinger, Linz.)
(Ankäufe.)
1. Fergusonitstufe, ßaade in Norwegen.
2. Columbit, kristallisiert, Raade in Norwegen.
3. Bröggerit, lose kristallisiert, Eaade in Norwegen.
4. Silber, gediegen, Kongsberg in Norwegen.
5. Granat, mOm, Nordland, Norwegen.
6. Astrophyllit, Langesundfjord, Norwegen.
Bücherei.
Folgende Herren haben dem Museum von ihnen verfaßte Werke gespendet:
Bahr Hermann („Unter sich", Ein Arme Leut-Stück) ; Berger Franx, Theol.-Dr.
(Der oberösterreichische Topograph Joh. E. Lamprecht, Der Krieg Maximilians I.
mit Venedig 1510); Handel -Maxxetti Viktor Freih. v. (Ein vergessener Linzer);
Hauder Franx (H. Beitrag zur Macrolepidopteren-Fauna von Österreich o. d.E.);
Höfken Ritter von (Archiv für Bracteatenkunde, Wesen und Entwicklung der
Bracteaten, Passauer Pfennige u. a.) ; Kinnast Flor, G. P. (Dr. Jakob Wichner,
Senior etc. der Abtei Admont); Koch Oust. Ad., Dr. (Zur Eröffnung der Erz-
herzogin Marie Valerie-Quelle in Bad Hall) ; Markt Andreas (Weder Mediolanum
noch Ticinum, sondern Tarraco); Mayrhofer B., Dr. (Diverse Broschüren);
Oberchristi Flor. (Der gotische Flügelaltar und die Kirche in Kefermarkt) ;
Fächer Paul (Der klägliche Versuch, Eugen Dühring totzuschweigen); Pachitiger
Anton (Wallfahrts- und Weihemünzen des Erzherzogtumes Osterreich o. d. E.,
Medaillen von Peter und Paul Seel, Unedierte Medaillen auf bayerische Wallfahrts-
orte) ; Prechtl Hertnatin (Ins Stubai, Am Brenner) ; Paxaurek Gust., Dr. (Alte
und neue Beleuchtungskörper); Schiffmann Konr., Dr. (Zum Meier Helmbrecht);
Wilcxek Hans Graf (Erinnerungen eines Waffensammlers) ; Ziötl H., Dr. (Die
Waisenfürsorge für den Gerichtsbezirk Eferding).
Weiter bedachten die Bücherei mit Spenden an Büchern, Broschüren,
Landkarten, Bildern u. dgl. : Herr Beckers E. Graf, Linz ; Herr Blittersdorff
Phil. Freiherr v., Linz; Böhmerwaldbutid, Deutscher, Budweis; Herr Commenda
Hans, Direktor, Linz ; Herr Danner Kajetan, Linz ; Fink Vinxenx, k. k. Hof-
buchhandlung, Linz ; Herr Görner Karl R. v., Dr., Linz ; Herr Heberle
J. M., Köln; Herr Kinoshita St., Dr., Kyoto; Herr Klopf Johann, Linz; Herr
Krackowixer Ferd., Dr., Linz; Herr Kränxl Emil, Dr., Linz; Herr hychdoi-ff
Vinxenx V., Urfahr; 'S.qxx Liebenwein Max, Burghauaen; Preßverein, Katholischer,
Linz ; Herr Stockhammer Gustav, Floridsdorf ; St. Florian, Chorherrenstift ; Herr
Straberger Josef, Linz ; Herr Tscherne Friedrich, Linz ; Herr Weiß August, Wien ;
Wien, Kaiserl. AJcademie der Wissenschaften; Wien, K. k. österr. Museum für
Kunst und Industrie.
Folgende Behörden, Körperschaften u. dgl. spendeten ihre Veröffent-
lichungen : Bürgerkorps, K. k. priv., Steyr ; Dombauverein, Linz ; Gesellsefiaft xur
Eörderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Ldteratur in Böhmen, Prag;
LXVI
Landesaussehuß vcni Oberösterreich, Liaz; Landes -Bi'ctndschaden- Versicherungs-
anstalt, Linz; Landes - Tierschutxverein, Linz; Oixlinariat, Bischöfliches, Linz;
Reichsrat, Wien ; Sparkasse, Allgemeine, Linz ; Sparkasse, Städtische, Linz ; Spar-
kasse Urfahr; Sparkasse Kirchdorf; Sparkasse Leonfelden; Stadtgemeinde-
Vorstehung Linz; Turngaurat von Oberösterreich und Salxburg, Linz; Turnverein
Linz; Tramway- und Elektrixitäts- Gesellschaft, Linz; Verein der Techniker, Linz.
An Tages- und Wochenblättern wurden der Musealbibliothek seitens des
betreffenden Zeitungsverlages unentgeltlich zugewendet: „Ave Maria", „Bauern-
führer", „Deutscher Michel", „Linzer Volksblatt", „Linzer Zeitung", „Mühlviertler
Nachrichten", „Neue Warte aminn", „Tages-Post", „Linzer Tierfreund", „Volks-
bote", „Wahrheit", „Welser Zeitung" und zu ermäßigtem Preise „Alpenbote".
Der Ankauf von Büchern beschränkte sich fast nur auf solche Werke,
welche sich für die Arbeiten in den einzelnen Fachabteilungen als notwendig
erwiesen.
Drama und Theater in
Österreich ob der Enns
bis zum ]ahre 1803.
Von oooooooooo
Dr. Konrad Schiffmann.
Vorwort.
Indem ich hier dem gebildeten Publikum meiner Heimat die
Ergebnisse mehrjähriger Nachforschungen und Studien vorzulegen
mir erlaube, erfülle ich eine selbstverständliche Pflicht, wenn ich
dabei aller derjenigen dankbar gedenke, die mich in meiner Arbeit
gefordert und ihre Drucklegung in dieser Form ermöglicht haben. Es
sind dies: Die Bibliotheks -Verwaltungen der Stifte Kremsmünster,
Lambach und St. Florian, die Direktion der Wiener Hof bibliothek,
die Chordirektoren P. G. Huemer in Kremsmünster und P. B. Grüner
in Lambach, Herr Buchdruckerei - Besitzer J. Wimmer und Herr
Lehrer Fürböck in Linz, Herr Viktor Melzer in Wien, meine
Kollegen Prof. Dr. A. HöUrigl und Dr. J. Ilg und nicht zuletzt
der Verwaltungsrat des Museums Francisco-Carolinum in Linz, der
die Drucklegung und illustrative Ausstattung der Arbeit in so ent-
gegenkommender Weise beschlossen hat.
ürfahr, 31. Juli 1904.
Der Verfasser.
1*
Einleitung.
Es ist meine Absicht, eine Geschichte der deutschen Dichtung
im Lande ob der Enns zu schreiben.
Wenn ich nun dieses Versprechen zunächst mit der histo-
rischen Darstelhing der Dramatik einlöse, so geschieht es nicht
etwa in der Überzeugung, daß die Dramatik als eine von der Poesie
verschiedene, selbständige Kunst zu betrachten sei, als deren wesent-
lich voneinander nicht zu scheidende Bestandteile sich die Kunst
der dramatischen Komposition und die Schauspielkunst darstellten.
Wenn ich gleichwohl auch dem Mimen Kränze flechte, tue
ich es, weil ich mit Kichard Wagner glaube, daß ein Kunstwerk
nur dadurch existiere, daß es zur Erscheinung kommt, und dieses
Moment für das Drama die Aufführung auf der Bühne sei.
Ich habe also Drama und Theater im Auge, verweile lieber
bei „brettergerechten" Stücken, wie Goethe und Schack sich aus-
drückten, und übergehe bloß von Oberösterreichern herrührende, hier
aber nicht nachweislich aufgeführte Stücke, wie die Dramen von
M. Denis, oder Literaturdramen, wie die comoediae elegiacae des
Mittelalters, die zwar bei uns gelesen worden sind, aber nicht für
Aufführungen bestimmt waren.
In dem ,, Vorspiel" zu „Faust" läßt Goethe die „lustige
Person" dem um ein geeignetes Thema verlegenen „Theaterdichter"
den bündigen Rat geben:
Greift nur hinein ins volle Menschenleben!
Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt,
Und wo ihr's packt, da ist's interessant.
Zwei Punkte sind in diesen Worten angedeutet: der Zweck
des dramatischen Kunstwerkes und sein Stoff oder Inhalt. Es soll
„interessant" sein, d. h. es soll den Zuschauern ästhetischen Genuß
6
gewähren. Was aber seinen Stoff angeht, so ist dieser dem mensch-
lichen Leben zu entnehmen: Tatsachen, Begebenheiten, Ereignisse
aus dem Leben der Menschen bilden den Gegenstand, welchen
uns die dramatische Kunst vorzuführen hat.
„Die Tragödie", heißt es bei Aristoteles, ,,ist eine Darstellung,
welche uns nicht Menschen vorführen will, sondern Handlungen
und das Leben mit seinem Glück und Unglück".^)
Dasselbe spricht auch Schiller aus, wenn er in der „Huldigung
der Künste" die „Schauspielkunst mit der Doppelmaske" sagen läßt :
Ein Janusbild laß ich vor dir erscheinen:
Die Freude zeigt es hier und hier den Schmerz;
Die Menschheit wechselt zwischen Lust und Weinen
Und mit dem Ernste gattet sich der Scherz.
Mit allen seinen Tiefen, seinen Höhen,
Roll' ich das Leben ab vor deinem Blick:
Hast du das Spiel der großen Welt gesehen,
So kehrst du reicher in dich selbst zurück;
Denn wer den Sinn aufs Ganze hält gerichtet,
Dem ist der Streit in seiner Brust geschlichtet.
Und in der Tat, wir vermögen uns nicht zu der Lehre zu
bekennen, daß der einzige Zweck der Kunst sie selbst oder, wie
Goethe einmal im Vorübergehen gemeint hat, höhere Sinnlichkeit
sei, sondern sind geneigt, die Schaubühne mit Schiller als moralische
Anstalt zu betrachten.
Daß in Hellas, wo das Drama unter der Obhut des Staates
stand, die Tragödie von jeher im Dienste der Religion und des
ethischen Lebens arbeitete, leuchtet sogar aus der Definition, die
der Stagirite von ihr gibt. Es ist aber auch an einen beachtens-
werten Gedanken zu erinnern, den wir im siebenten der Dialoge
Piatos finden.
Was jene angeht, sagt dort zu seinen zwei Freunden der
Athener, welche ernste Begebenheiten darstellen, die Tragiker,
wie man sie nennt, wenn solche sich an uns wenden und uns
fragen: »Freunde, ist uns in eure Stadt und euer Land der Zutritt
gestattet oder nicht? Dürfen wir unsere Theaterstücke mitbringen
und sie bei euch aufführen? oder wie haltet ihr es in dieser Be-
ziehung?« — was wird für diese guten Leute die rechte Antwort
sein? Ich denke, wir müssen so sagen: »Liebste Freunde, wir be-
*) Arist. de arte poet. ed. Buhle cap. 7. vulg. 6. n. 11.
fassen uns selber mit der Aufführung einer Tragödie, und zwar
einer überaus schönen und vorzüglichen. Unser ganzes Gemeinwesen
nämlich ist eine Darstellung der besten und edelsten Weise zu leben;
das ist aber in der Tat im vollsten Sinne des Wortes und ganz
eigentlich eine Tragödie. Ihr seid Tragiker und wir sind es gleich-
falls; unsere Aufgabe ist dieselbe wie die eure und wir ringen mit
euch um den Preis des vollendetsten Dramas. Ein solches kann^
das ist unsere Überzeugung, nur da zustande kommen, wo die
wahren und richtigen Grundsätze befolgt werden. Darum denket
nicht, daß wir euch ohne weiteres erlauben werden, in unserer
Stadt auf öffentlichem Platze eure Bühne aufzuschlagen und dann
eure Schauspieler auftreten zu lassen, damit sie mit ihrer klang-
vollen Stimme die unsrige übertönen und vor unseren
Kindern und unseren Frauen und der gesamten Volks-
menge sich über die nämlich en Fragen ergehen wie wir,
aber nicht in dem selben Sinne, sehr häufig vielmehr in
ganz entgegengesetztem. Denn wir müßten ja wahn-
sinnig sein und mit uns die ganze Stadt, wenn ihr frei
auftreten dürftet, ohne daß vorher der Magistrat in eure Stücke
Einsicht genommen hätte, um sich ein Urteil bilden zu können, ob
das, was ihr öffentlich vorzubringen beabsichtigt, verständig und
passend ist oder nicht. Darum, ihr Kinder der zarten Musen,
wollen wir jetzt eure Schöpfungen zunächst unserem Magistrate
vorlegen und sie dort mit den unsrigen vergleichen; ergibt sich dann,
daß sie ebenso gut sind wie diese oder auch besser, so möget ihr
auftreten; andernfalls aber, gute Freunde, könnte davon in keiner
Weise die Rede sein.« Das wären die Grundsätze, schließt der
verständige Mann, welche in unserer Gesetzgebung bezüglich des
Theaterwesens zum Ausdruck zu kommen hätten; seid ihr ein-
verstanden?
Man wird diesen Gedanken sokratischer Weisheit, in dessen
Betonung so erlauchte und maßgebende Geister wie Plato und Schiller
zusammentreffen, nicht antiquiert finden dürfen und auch ein Wort
des Tadels hinnehmen müssen, wenn uns auf der Bühne Dinge
begegnen, die der obersten Aufgabe aller Kunst, die Menschen zu
veredeln, nicht entsprechen.
Wir werden uns freilich hüten, immer und alles mit absoluten
Maßstäben zu beurteilen, und uns bemühen, unverschuldet in den
Ideen ihrer Zeit befangene Leute als solche zu fassen, sofern nur
erkennbar ist, daß sie trotz aller Befangenheit den rein menschlichen
Gedanken in ihren Werken herauszuarbeiten wußten.
So hoflPe ich, mit dieser historischen Arbeit einen brauchbaren
Baustein zu einer künftigen Kulturgeschichte unseres Landes herbei-
geschafft zu haben.
Daß ich die Darstellung gerade bis zum Jahre 1803 geführt
habe, hängt mit dem ursprünglichen Plane zusammen, zum Jubiläum
unseres Landestheaters mit einer Gabe mich einzustellen.
Dr. Schiffmann.
4
I. Das Drama im Mittelalter und seine
Ausläufer.
Hat die Kunst überhaupt ihre reichste Befruchtung durch die
Religion erfahren, so auch die dramatische. Das war schon bei den
alten Völkern der Fall und die christliche Kunstgeschichte sagt uns
dasselbe. Und so sind — so paradox es klingen mag — tatsächlich
die Tempel und Kirchen die ältesten Schauspielhäuser.
Die liebreizenden Szenen mit den schlichten, demütigen Hirten
auf dem Feld in der hochheiligen Weihnacht und mit den frommen
Frauen am Auferstehungsmorgen wollte man frühe schon dem Volke
anschaulich machen und tief ins Herz prägen. Sie waren schon im
evangelischen Bericht dialogisch und es bedurfte sonach nur eines
kleinen Schrittes zu dramatischer Auffassung. Vermutlich in der
Abtei St. Gallen wurde er getan. Dort ersann um das Jahr 900
ein Mönch den Tropus und bald erklangen im Chore die schönen
Antiphonen der Weihnachts- und Osterzeit in hehrem Wechselgesange
mit den neuen figuralen Einschüben vor dem Bilde des Christ-
kindes, zu Ostern angesichts des heiligen Grabes: Das Weihnacht-
und Osterspiel war geboren, i)
Die sinnige Art, den Festesglanz zu erhöhen und das Volk
zu erbauen, fand Beifall und weite Verbreitung in deutschen Gauen.
Der erfinderische Geist der Mönche wußte bald auch die heiligen
drei Könige zu rufen und ließ sie aufs neue dem Christkind ihre
Gaben opfern,'^)
*) Diesem Ergebnisse der gründlichen Untersuchungen inL, Gautters H.iBtoire
de la poesie liturgique au moyen äge, I les Tropes (1886) stimmen W. Oreixenaeh,
Geschichte des neueren Dramas, I. Halle 1893, p. 47, und W. Meyer, Fragmenta
burana, Berlin 1901, bei: Das geistliche Schauspiel ist eine Erweiterung des
gesungenen Tropus: wie dieser, so wird auch das lateinische Schauspiel stets
gesungen (p. 37).
^) Im ßenediktinerstifte Lambach (Oberösterreich) wird eine Dreikönigfeier
aus dem 11, Jahrhunderte mit Neumen aufbewahrt, die ich in der Zeitschrift
10
Das Volk wollte aber verstehen, was die Hirten und die Könige
und die heiligen Frauen am Grabe sangen. Schüchtern wagt sich
nun bald der eine und andere deutsche Vers in den ludus und mit
der Zeit siegt die Muttersprache ganz. Der rituale Charakter wird
in derlei Spielen allgemach durch den theatralischen Typus verdrängt.
Die fahrenden Sänger bemächtigen sich des geistlichen Spiels
und machen der Schaulust der Menge weitgehende Zugeständnisse.
In den Antichristspielen werden gräßliche Teufelslarven und
groteske Totenerweckungen die Hauptsache, in den Weihnachtspielen
lacht alles übei das schreiende Christkind und will man die Mutter-
gottes als Kindbetterin sehen, in den Drei königspielen wird der
Kindermord möglichst anschaulich gemacht und die Buben ergötzen
sich, wie der Herodes auf der Bühne greulich wütet.
Das gesunde religiöse Gefühl mußte sich sträuben, solche Dinge
in der Kirche zu sehen. In den Klöstern wanderte man damit in
die Refektorien, und wo Laien mittaten, ging das Spiel auf dem
Friedhof oder auf dem Platze vor sich.
Das Volk fand nichts Ungehöriges darin, aber der Klerus
rügte doch ernstlich diese immer mehr um sich greifende possenhafte
Verzerrung geistlicher Stoffe imd verbot sie oder verbannte sie
wenigstens aus den Kirchen.
Es ist interessant, daß der bekannte Oerhoh, der einst als
Rektor der Augsburger Domschule dem herrschenden Geschmacke
sich nicht hatte entziehen können, 40 Jahre später (1160) als Propst
des oberösterreichischen Augustiner - Chorherrnstiftes Reichersberg
energisch die Entartung des geistlichen Volksschauspiels bekämpft. i)
Es scheint, nicht ohne Erfolg. Wenigstens wird 100 Jahre später
im Augustiner- Chorberrnstift St. Florian der ludus paschalis, die
Osternachtfeier in ihrer alten, noch ganz durch den Ritus der
Kirche bedingten Form aufgeführt.
Stellen wir uns im Geiste an einen Pfeiler der Stiftskirche —
etwa um das Jahr 1280 — und denken wir, es sei die Nacht vor
dem Ostersonntag.
Bald füllen sich die weiten Hallen, die Pfarrholden finden sich
zum Besuche des heiligen Grabes ein, welches mit schönen Tüchern
für deutsches Altertum, Bd. 48, Doppelheft 1/2, veröffentlicht habe. Sie dürfte
indes, wie ich a. a. O. wahrscheinlich zu machen versucht habe, mit einem
Kodex in den ersten Zeiten des Stiftsbestandes von Würzburg durch Schenkung
dahin gekommen sein.
^) Oerhoh, De investigatione Autichristi (Opera hact. ined. cur. Scheibelberger,
Tom. I. Lincii 187.5), Cap. V.
11
und bunten Bildwerken geschmückt ist. Es erscheinen nun im hell-
erleuchteten Chore die Brüder von St. Florianshus und beginnen
das Offizium. Nach Vollendung der Terz gehen sie alle in feier-
licher Prozession mit Lichtern zum heiligen Grabe, darunter sechs
Mönche, welche sonderbar gekleidet sind: einer wie ein Engel —
ein junger Diakon in weißem Festgewande — zwei ältere Chorherrn
als Apostel und wieder drei jüngere — die drei Frauen am Grabe.
Sie nehmen ihre Plätze ein. Nun beginnt der ludus paschalis. Die
drei heiligen Frauen gehen mit Räucherwerk zum Grabe und stellen
die bekannte Schwermutsfrage: Wer wird uns den Stein wegwälzen?
Da bemerken sie den Engel und erschrecken. Doch seine sanfte
Stimme ruft ihnen ermutigend zu: Erschrecket nicht! Ihr sucht
Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist
nicht hier. Er zeigt sodann in das geöffnete Grab mit den Worten:
Sehet den Ort, wohin sie ihn gelegt haben!
Trauernd und angstvoll gehen die heiligen Frauen vom
Grabe fort.
Auf dem Heimwege begegnen sie den Aposteln und erst auf
die dreimalige Frage derselben verraten sie, daß sie das Grab des
Auferstandenen gesehen hätten. Eilends begeben sich nun die zwei
Apostel zum Schauplatze des Wunders, überzeugen sich von der
Tatsache der Auferstehung, und indem sie, gegen Klerus und Volk
gewendet, das Schweißtuch emporheben, rufen sie frohlockend : Sehet,
o Genossen, hier die Linnen und das Schweißtuch! Der Chor singt
nun die Antiphone „Christus resurgens", das Volk aber „Christ
ist erstanden". Der Klerus begibt sich wieder in den Chor zurück
und ein jubelndes Tedeum beschließt die Feier.
Das war der ludus paschalis, wie ihn die Großeltern schon
gesehen; nur etwas schöner und länger war er geworden. Atemlos
hatte die Menge dem heiligen Schauspiel gelauscht und freute sich
nun, daß die Klosterleute den alten Brauch wieder auffrischten.
Gefangen von all dem Glanz und Schimmer und noch voll der
Andacht von den ergreifenden Choralmelodien der cantores begab
man sich nach Hause, um bis zum Morgengrauen noch kurzen
Schlafes zu pflegen. Nur eine Seele wachte fort die ganze stille
Nacht — die Klausnerin Wilbirgis.
Sie lebte in ihrem an den Chor angebauten Häuschen nun
schon an die 4ö Jahre als Inclusa ein strenges, abgeschlossenes
Leben. Die heutige Nacht hatte für sie etwas Außerordentliches
bedeutet. Sie war ja von ihrem kleinen Fensterchen aus Zeugin
12
gewesen, wie man nach langer Unterbrechung wieder das tieferbauliche
Mysterium von der Auferstehung des Herrn in der Kirche aufführte.
Was mochte es Seligeres geben für sie, die nur dem Heiligen lebte
und die hütende Schwelle nie überschritt?
Propst Einwik (1295 — 1313) von St. Florian hat ihr frommes
Leben beschrieben und uns in dieser Vita auch Nachricht von der
geschilderten Aufführung des ludus paschalis gegeben. i)
Der Brauch erhielt sich jahrhundertelang. So begegnet er uns
wieder, nur wenig erweitert, in der liturgischen Auferstehungsfeier
im Kodex XI, 434 der Stiftsbibliothek aus dem 14. Jahrhundert.
Der Text 2) lautet hier folgendermaßen:
In sancta nocte afite pulsacionem matutinarum dam surgitur
et a senioribus summa reuerencia crucifixus cum psalmis: Domine
quid multiplicati, ps. Domini est terra, ps. Domine probasti me
[uisitatur]. Deinde exdpitur de sepulcro cum responsorio: Surrexit
pastor bonus, qui posuit animam suam pro ouibus suis et pro suo
grege mori dignatus est. Aeuia, aeuia, aeuia.
») H. Pe%, Script, rer. austriac. 11, 286 (Vita Wilbirgis). Die betreffende
Stelle lautet: Item quadam nocte dominicae resurrectionis, cum in monasterio
ludus paschalis tarn a clero quam a populo ageretur, quia eidem non potuit
corporaliter interesse, coepit desiderare, ut ei Dominus aliquam specialis
consolationis gratiam per resurrectionis suae gaudia largiretur. Et vidit quasi
Dominum ad inferos descendentem et inde animas eruentem, quae quasi columbae
candidissimae circumvolantes ipsum comitabantur et sequebantur ab inferis
redeuntem.
Aus diesem Texte hat man auf ein ziemlich ausgebildetes Osterspiel,
das die Höllenfahrt Christi enthalten habe und wenigstens stellenweise deutsch
gewesen sei, schließen zu dürfen geglaubt (L. Guppenberger, Anteil Ober- und
Niederösterreichs an der deutschen Literatur seit Walthers von der Vogelweide
Tod bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, Kremsmünsterer Gymn.-Progr. 1871,
p. 55. W. Nagl- J. Zeidler, Deutschösterreichische Literaturgeschichte. Wien 1899,
p. 138 f.).
Allein die Gestalt des ludus, wie er noch zu Anfang des 16. Jahrhunderts
in St. Florian alljährlich in der Osternacht gefeiert wurde, spricht gegen diese
Vermutung.
Das Volk nahm insofern Anteil, als es am Schlüsse vor dem Tedeum
den deutschen Ostergesang „Christ ist erstanden" sang, ein Brauch, der erst der
zweiten Entwicklungsstufe der Osterfeiern eigen ist und ebenso eine Eücksicht-
nahme auf das zusehende Volk bedeutete, wie die Anfügung der Szene Joh. 20, 4
(L. Wirth, Die Oster- und Passionsspiele bis zum 16. Jahrhundert, Halle 1889,
pag. 4).
*) Zuerst in Langes Osterfeiern, zuletzt korrekt gedruckt bei A. Franz,
Das Rituale von St. Florian aus dem 12. Jahrhundert. Freiburg 1904, p. 195 f.
13
Siibmissa uoce ad summum altare defertur ibi dicta oracione:
Deus qui hodierna die unigenitum.
In uisitatione sepulcri iterato terdo responsorio fit sollempnis
processio cum luminibus ad sepulchrum.
R. Cum transisset sabbatum, Maria Magdalene et Maria Jacobi
et Salome emerunt aromata, ut uenientes ungerent Jesum. Aeuia, aeuia.
Sint parati VI in ornatu cuüibet competenti, unus in persoiia
angeli, duo i?i figura apostolorum, tres in specie Marie. Stacione
autem facta circa sepulchrum procedat angelus ad caput sepulchri
cantante choro antiphonam:
Sedit angelus ad sepulchrum Domini stola claritatis coopertus,
uidentes eum mulieres, nimio terrore perterrite astiterunt a longe.
Deinde procedunt apostoli ad locum aptuyn cantante clioro:
Virtute magna reddebant apostoli testimonium resurrectionis Jesu
Christi domini nostri. Aeuia, aeuia.
Tandem Marie tres procedunt cum thuribulis cantante choro
responsorium : Maria Magdalene et altera Maria ibant diluculo ad
monumentum. Jesus quem queritis, non est hie, surrexit sicut locutus
est, precedit uos in Galyleam, ibi eum uidebitis. Aeuia, aeuia.
Quo finito Marie uenientes ad sepulchrum stantes contra angelum
cantent antiphonam: Quis reuoluet nobis lapidem ab hostio monumenti?
Angelus respondit: Nolite expauescere, Jesum queritis Nazarenum
orucifixum, surrexit, non est hie.
Hie discooperiatur sepulchrutn: Ecoe locus ubi posuerunt eum,
sed ite, dicite discipulis eins et Petro, quia precedet uos in Galyleam,
ibi eum uidebitis sicut dixit uobis.
Tunc Marie redeuntes a sepulchro ad apostolos. Antiphona: Ad
monumentum uenimus gementes, angelum domini sedentem uidimus
et dicentem, quia surrexit Jesus.
Tu7ic querent apostoli caniando antiphonam: Die nobis Maria,
quid uidisti in uia?
Respondent Marie. Antiphona: En angeli aspectum uidimus et
responsum eius audiuimus; nam testatur dominum uiuere, sie opportet
te, Symon, credere.
Die nobis Maria quid uidisti in uia?
Galyleam omnes adibitis, ibi Jesum uiuum uidebitis, quem post
mortem uiuum non uidimus, ibidem uisuros credimus.
Herum apostoli: Die nobis Maria.
Ut prius respondet: Sepulchrum Christi uiuentis et gloriam
uidi resurgentis, angelicos testes, sudarium et uestes.
Surrexit Christus spes mea, precedet suos in Galyleam.
14
Tunc chorus subsequitur: Credendum est magis soll Marie
uera [ci].
Post apostoli ibunt ad sepulckrum choro cantanie antiphonam:
Currebant duo simul et ille alius discipulus precucurrit cicius Petro
et uenit prior ad monumentum. Aeuia.
Suh qua autem uenientes ad sepulchi'um et diligenter intuentes
siidarium ex eo recipiiint et ad locum eminenciorem deferunt et populo
ostendentes cantent: Cernitis o socii, ecce lintheamina et sudarium,
et corpus non est in sepulchro inuentum.
Respondet chorus: Christus resurgens ex mortuis.
Et populus: Christ ist erstanden. Sicque redibit clerus ad
chonim.
Noch in dem 1512, also knapp vor Beginn der Kirchenspaltung
geschriebenen Kirchendirektorium^) des Stiftes, das die kirchlichen
Funktionen im ganzen Jahre regelte und nach allen Kennzeichen
auch wirklich in Gebrauch war, sich auch mitunter auf alte Hand-
schriften beruft, steht die alte liturgische Osternachtfeier noch, ein
später aber um so wertvollerer Zeuge dafür, daß bis zum Hammer-
schlag an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg Klerus und Volk
sich bei uns zu Lande den Sinn für das Mysterium der Auferstehung
in einer Jahrhunderte alten Form bewahrt hatte.
Und sollte man angesichts dieser Tatsache zweifeln dürfen, ob
unsere wohlhabenden Bürger von Eii7is^) und Stet/r, von Wels und
Linz auch schon im Mittelalter Spiele agiert hätten wie die von
Bozen und Sterzing, von Frankfurt und Alsfeld? Ich glaube nicht.
Daß wir keine Spielhandschriften als Zeugen aufrufen können, haben
die Bauernaufstände und der Dreißigjährige Krieg verschuldet. Zu-
dem liegt unser Land ganz offen da und so konnte der Strom der
') Kod. XI, 398, der Stiftsbibliothek.
-) Nach einer Stadtrechnung vom Jahre 1440 hat der Maler Peter „umb
vier flüg zu zwein engln und umb ain tuech anzustreichen, da man den Jesus
ingenät hat; von ainem fürhang zu entwerffen" 9 ß 21 o erhalten. (K. Oberleittier,
die Sladt Enns im Mittelalter vom Jahre 900 bis 1493 im Archiv f. k. österr.
Gesch., 27., p. 76 des Sonderabdruckes.)
Möglicherweise beziehen sich diese Angaben auf ein Weihnachtspiel oder
auch auf ein Osterspiel, bei dem man ja ein Kreuz in Tücher zu hüllen pflegte,
als ob es der tote Heiland wäre. Leider findet sich die älteste Kirchenrechnung
der Ennser Pfarrkirche vom Jahre 1472 nicht mehr und die jüngeren von 1539
an enthalten keinerlei Hinweis auf geistliche Volksschauspiele.
In den übrigen Städten des Landes sind aber die mittelalterlichen Quellen
fast alle dahin.
^^ ^<^^tcd<M ?fl?^Ätt4lt^ rS(miH^f(}o»
Eine Seite aus der „Osterfeier" des Stiftes St. Florian vom Jahre 1512.
15
Zeiten hier leicht fortspülen, was in Tirols Felsennestern sicher
geborgen war.
Aber es verbürgen uns auch Nachrichten aus dem 16. Jahr-
hundert und Spieltexte aus noch späterer Zeit die Tatsache der
Verbreitung des geistlichen Volksschauspieles in Oberösterreioh am
Ausgange des Mittelalters.
Als Luthers Geist im Lande herrschend geworden war, dachte
niemand mehr an eine Aufführung der alten Festspiele, welche außer
einer ruhigen und freudigen Stimmung auch große Opfer an Zeit
und Geldmitteln erheischten. Wo der Bildersturm wütet, da räumt
der Fanatismus mit der Blüte der bildenden Kunst auch jene der
alten Dramatik hinweg. Und auch in den Klöstern schwindet in
dieser Zeit der Sinn für die alten Mysterien. Man interessiert sich
für Fastnachtpossen^) und Bauejmspiele,'^) in denen sich die derbe
Art des vergröberten Neidhartspieles-^) fortsetzt, und ein Mondsee?'
Mönch schreibt sich gar das Rumpolt -Mareth- Spiel, ein Fastnacht-
stück voll Zoten, fein säuberlich in seinen Sammelkodex.^) Freilich
kopiert sich zur gleichen Zeit in seiner Zelle zu Lambach der Schwabe
^) In einer Eechnung des Stiftes Kremsmünster vom Jahre 1561 heißt es:
„Item der duchraacher ain Fastnachtspiel gehalten, geben 1 Thaller."
Th. Hagn, Das Wirken der Benediktinerabtei Kremsmünster für Wissen-
schaft, Kunst und Jugendbildung. Linz 1848, p. 195.
^) In einer Rechnung des Stiftes Kremsmünster werden einmal zwei Bauern-
spiele erwähnt, welche die Astanten aufgeführt haben. {A. Altinger, Geschichte
des Gymnasiums zu Kremsmünster. Kremsm. Gymn.-Progr. 1902, p. 31.)
Auf ein Bauernspiel scheinen auch die im Texte nicht selten frivolen
Liedermelodien einer Missa 5 vocum super „Der Bauer im Mosertal" von Jakob
Regnardt (1552 — 1611) zuweisen, die sich handschriftlich im Musikarchive dieses
Stiftes findet. (G, Huemer, Die Pflege der Musik im Stifte Kremsmünster.
Wels 1877, p_ 19 Anm.)
3) DerKod. XXXII c/261 s. XV. in der Stiftsbibliothek von St. Paul
enthält ein Neidhartspiel, das nach A. Schönbach (Zs. f. d. A. 40 [1896], p. 368—370)
um 1350 in Obersteiermark entstanden sein mag.
Da manche Hss. von den Mönchen aus St. Blasien bei ihrem Auszuge
aus dem Stifte Spital a. P. nach St. Paul mitgenommen wurden, ist es nicht
ausgeschlossen, daß das Stück Oberösterreich zuzuweisen ist.
*) Kod. 3027 (Lun. 8». 89) s. XV. et XVL, f. 283'— 297% der Wiener
Hofbibliothek. Ed. Keller, Stuttg. lit. Ver. Bd. 46, p. 246—264.
Nach Hoffmann von Fallersleben, Verzeichnis der altdeutschen Hss. der
k. k. Hofbibhoihek zu Wien. Leipzig 1841, p. 183 ff., ist die Schrift aus dem Ende
des 15. Jahrhunderts; Zwierxina, Drei Lieder aus Wiener Hss. in der Zs. f. d.
A. 41 (1896), p. 65 ff., setzt das Spiel in den Anfang des 16. Jahrhunderts, etwa
1514 — 1524. Dieser Ansatz scheint A. Kaiser, Die Fastnachtspiele von der actio
de spoDSU. Diss. Göttingen 1898, p. 6, reichUch spät zu sein.
16
Johannes Oredtner (1580 — 1601) eine Marienklage^) aus entschwun-
denen Tagen, wie um den Faden fortzuspinnen, der zur Auferstehung
katholischen Lebens hinüberführt. Sonst aber läßt man die Schul-
meister ihre Faschingskomödien in der Tafelstube agieren, 2) und
wenn auch da und dort ein Passionsspiel, ^) eine Susanna,^) eine
Tragödie von Kain und Äbel^) erwähnt wird, so sind das zwar
religiöse Stoffe, aber ohne den gläubig-innigen Geist der alten Zeit.
Die Schulmeister wollen Geld verdienen.
Dir Gutes hat aber doch auch diese Schuldramatik gehabt.
Aus ihrem Stamme wuchsen nämlich die Zweige einer neuen Volks-
dramatik.
^) Kod. 476 der Stiftsbibliothek. In der Literatur {Mone Anzeiger 1838,
Sp. 580 und Seb. Mayr, Das Lambacher Paasionsspiel nebst einigen Kirchen-
liedern. Kremsmünsterer Gymn.-Progr. 1883) gewöhnlich als Passionsspiel
bezeichnet.
Ob eine in Kremsmünster aufbewahrte Marienklage aus dem 14. Jahrb.,
die früher als Einband eines Curtius Rufus gedient hat, und das im Kod. VIII, 25,
derselben Stiftsbibliothek enthaltene Dorotheenspiel, das um die Mitte des 14. Jahrb.
entstanden ist und auf md. Ursprung weist [H. Schachner, Das Dorotheaspiel,
Zs. f. d. Phil. 35 [1903], p. 171), für die oberösterreichische Literaturgeschichte
in Frage kommen, ist zu bezweifeln. Die Marienklage verrät in der Sprache
allerdings österreichischen Ursprung. Eine zweite (Kod. 404) aus dem 15. Jahrb.
stammt aus dem bayer. Benediktinerstift Wiblingen und ist späte Schenkung.
{Seb. Mayr, Zwei Marienklagen. Kremsmünsterer Gymn.-Progr. 1882.)
^) In einer Eechnung des Stiftes Kremsmünster heißt es 1561: Item der
Succentor ain spill gehalten, geben 1 Thaller. {Hagn a. a. 0., p. 195.) Im Eait-
buch des Stiftes St. Florian vom Jahre 1577 findet sich die Bemerkung, daß
der Meister Caspar Vischer aus Rosenheim im Jahre 1576 für den Stiftsschulmeister,
offenbar zu einer Komödie, ein Teufelskleid samt vier Sceptern um 1 Gulden
gemalt habe. {Gxerny, Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian. Linz 1886,
p. 113.) In einer Eechnung des Stiftes Kremsmünster vom Jahre 1615 heißt es:
4. Jan. auf Ihr Gnaden Befelil dem Schulmeister von Pettenbach, so in der Tafel-
stuben ain Comoedie gehalten, verehrt 1 fl. 30 kr.
^) Im Augustiner -Chorherrnstift Ranshofen agiert im Jahre 1558 der
Schulmeister eine Komödie de coena Domini. Kod. Mon. g. 1737 (Visitations-
Protokoll). In einer Eechnung des Stiftes Kremsmünster vom Jahre 1604 heißt
es: Dem Schneider, so zu Ostern zum Spiele ain weiß Klaid gemacht, darin er
die Person Salvatoris agirt. {Hagn a. a. O., p. 121.)
^) Kod. 3027 (Lun. S». 89) der Wiener Hof bibliothek, derselbe, in welchem
das Eumpolt-Mareth-Spiel steht, enthält auch ein deutsches Susannenspiel
(f. 159' — 171'), welches zwar ins 15. Jahrhundert gesetzt wird, aber doch wie das
Eumpolt-Mareth-Spiel vielleicht dem 16. Jahrhundert angehört.
^) In einer Eechnung des Marktes Kremsmünster (aus dem 16. Jahrb.?)
heißt es einmal: Item Steffan Twenger, Ludimoderator zu Haal, welcher die
Tragedie von Cain und Abel alhie agiert, zu Verehrung 6 ß. {Hagn a. a. O., p. 195.)
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VHTVidt' «Hben. VtT-m«<r *^- SF f^ t^i-'ayi^*^ .
/ r
ci
Eine Seite aus dem „Dorotheaspiel".
(Handschrift des 14. Jahrh.' in der Bibliothek des Stiftes Krenisnüinster, Cod. 81,' F. 8G'.)
17
Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts vollzog sich eine langsame
aber stetige Rückkehr der Klöster zu den alten Idealen, wenn auch
teilweise in neuen Formen.
Um sich Nachwuchs zu sichern, richteten die Abte die Kloster-
schulen wieder auf und gaben ihnen in dem geistlichen Bildungs-
ideale der Jesuiten auf Jahrhunderte eine dauernde Norm.
Und kaum hat die Wiederbelebung katholischen Glaubenslebens
im Lande begonnen, kaum sind aus den Klöstern die ersten katho-
lischen Priester nach dem langen Interregnum der beweibten lutherisch
gesinnten Pfarrer auf die inkorporierten Pfarren hinausgegangen, da
erwacht auch bald der alte Spieleifer im Volke, der nur seit den
Tagen des Mittelalters geschlummert hatte oder durch die Macht
der Verhältnisse unterdrückt worden war.
Die Mönche nahmen solche Regungen gern in den Dienst
ihrer Bestrebungen und so erwachten unter ihrem Schutze wie die
Blumen im Frühlinge so manche in den Tagen der Kirchenspaltung
in Vergessenheit geratene uralte religiöse Volksbräuche.
Zunächst zwar knüpfte der Klerus an die ihm von Jugend auf
wohlbekannte Klosterdramatik an und die frommen Spiele, die der
Pfarrer oder Kooperator als Schüler im Stifte hatte aufführen sehen,
wurden jetzt für das Volk hergerichtet.
Solche zwieschlächtige Erzeugnisse bildeten sich dann zu einer
neuen Volksdramatik weiter.
Aber in diesen Spielen aus der Zeit der Gegenreformation
steckt doch wohl auch ein beträchtlicher Teil alten Erbgutes.
Mit der Predigt und dem allzeit beliebten und daher wirk-
samen geistlichen Volksschauspiele suchte also der Klerus die Herzen
der Gläubigen in der wiedergewonnenen Liebe zur alten Kirche zu
stärken. Zweifelnde und Abseitsstehende sanft herüberzuführen.
Man besann sich wieder auf die alten Oster-, Weihnacht-
und Dreikönigspiele, von denen sich in abgelegenen Gegenden, den
Bergen nord- und südwärts zu, dort und da der gesunde Sinn des
Volkes aus Großväterzeit einen Rest bewahrt hatte.
Da tauchte denn z. B. das naive, aber doch recht deutsch-
anmutige und herzliche Kindelwiegen auf. Das Christkind ist das
Universalbrüderchen sämtlicher Erdenkinder und diese tun nun auch
danach; sie schläfern es ein, sie liebkosen und wiegen es, sie tanzen
ihm vor und springen um dasselbe in dulci iubilo herum. Da auch
die Hirten von Bethlehem stets als kindlicher Einfalt voll erscheinen,
so treiben auch diese solcherlei Spiel, sie blasen dem Kinde auf der
Schalmei vor, nehmen es auf den Arm, obwohl ihnen Maria den
2
18
Schatz nicht ohne Besorgnis darreicht, und zuletzt folgt munterer
Hirtenreigen um die Krippe; so im Raaber Spiel, im St. Oswalde?^
Spiel, im Hirtenspiele aus dem Salzkammergute u. a.^) In der
Sakristei von Garsten fand sich noch um die Mitte des 19. Jahr-
hunderts ein Christkind im Körbchen, das sicherlich einst in der
geschilderten Weise der Andacht gedient hat. 2)
Von den Weihnachtspielen, die unser verdienter Pailler im
ganzen Lande gesammelt hat, weisen manche eine alte Überlieferung
auf und sogar das Kampfspiel von Winter und Sommer hat sich als
ehrwürdiger Überrest uralter Mittwinterfeier in vergilbten Hand-
schriften besonders im Innviertel aus grauen Tagen auf unsere Zeit
vererbt. 8)
Gewöhnlich wurden diese Spiele in irgendeiner „großen Stube"
auf einem eigens hiezu hergerichteten Podium aufgeführt. Die Hirten-
spiele bedurften keiner Bühne, keines eigenen Kostüms, höchstens
der Engel hatte ein weißes Kleidchen an.
Tragen diese Volksspiele durchwegs einen schlichten und
gemütlichen Charakter, weil sie eben im Volke wurzeln, so fehlte es
auch nicht an Schauspielen für das Volk, die aus fremden Zonen
gekommen waren und deshalb die Herzen vielleicht zu erschüttern,
aber nicht dauernd zu fesseln vermochten. Da führten z. B. die
Dominikaner in Steyr öfter Totentänze auf. Kloster und Kirche
hatten sie über ein halbes Jahrhundert den Protestanten lassen
müssen; um so eifriger arbeiteten sie seit ihrer Rückkehr.
Ein alter Chronist von Steyr, namens Zell, berichtet uns nun,
die Dominikaner hätten am 14. November 1628 ein Stück von einem
König und seinen drei Söhnen „sambt einem Todten Tanz" gespielt.'^)
Totentanz nennt man die künstlerische Darstellung der Idee
vom Tanze des Todes mit den Lebenden, wie sie uns in der Literatur,
der Malerei und der Plastik des Mittelalters entgegentritt.
^) Veröffentlicht in den Krippenspielen aus Ob er Österreich und Tirol
(Innsbruck 1883) von W. Pailler, dem wohl kaum ein Überrest dieser Gattung
entgangen ist.
*) W. Pailler a. a. O., p. 4.
") Die Abschrift eines alten Sommer- und Winterspiels aus der Brautmiter
Gegend verdanke ich meinem Schüler K, Neumayer, ein ähnliches Stück aus
Ostermieting erwähnen Nagl-Zeidler in der Deutschösterreichischen Literatur-
geschichte, p. 730. Ich selbst war 1898 als Kooperator in Zell an der Pram Zeuge
einer Aufführung dieses Spieles in der Gaststube des Wirtes A. Kienbauer. Die
Spieler waren von Bayern herübergekommen.
*) J. Zetls Chronik der Stadt Steyr (Ed. L. Edlbacher, Linzer Museal-
Jahresber. 1878, p. 101).
19
Der Tod ist dabei als Person gedacht, eine Auffassung, der
man bei den Alten und in der heiligen Schrift wiederholt begegnet
(vgl. Apok. 6, 8). Solche Reigen des Todes wurden nicht nur von
Malern und Bildhauern vielfach, und zwar besonders häufig in
Dominikanerklöstern dargestellt, sondern auch als eine Art kirch-
licher Spiele wirklich aufgeführt. Der Tod als Bote Gottes mußte
Menschen jedes Alters, Standes und Geschlechtes einladen, an seinem
Reigen sich zu beteiligen. Anfangs bestand das Tanzen des Todes
mit seinen Erkorenen in einem einfachen Einherschreiten (Prozession)
und hatte einen feierlich-ernsten Charakter, später nahm der Tod
eine mehr springende Haltung an. Dabei wurden Wechselgespräohe
zwischen dem Tod und den angeredeten Personen geführt.
Ein derartiger Totentanz fand entweder auf dem Kirchhofe
vor dem Beinhause oder vor dem Kreuze oder auch in der Kirche
selbst statt und hatte folgenden Verlauf:
Zunächst trat auf der Kanzel ein Mönch (Prediger) auf und
hielt eine Einleitungsrede über die Bedeutung des Totentanzes,
welche die Hinfälligkeit alles Irdischen und die Allgewalt des Todes,
der sich niemand entziehen kann, darstellen solle. Sodann kamen
aus dem Beinhause mehrere als Tod maskierte Personen heraus,
die mit Trommel und Pfeife zum Tanze aufspielten. Eine ebenfalls
als Tod verkleidete Person trat nun in den Vordergrund und forderte
alle Menschen auf, ihr zu folgen und sich dazu mit guten Werken
zu rüsten. Mit dem Papste beginnend, redete sie zuerst die Per-
sonen geistlichen Standes, mit dem Kaiser fortfahrend die weltlichen
Standes an und lud jeden, ihn bei der Hand fassend, ein, mitzugehen.
Der Angeredete machte jeder in seiner Art Einwendungen, beklagte
sein Schicksal und fügte sich schließlich, Gottes Barmherzigkeit
anrufend, ins Unvermeidliche. Indem der Tod den ersten mit der
einen Hand weggeleitet hatte, faßte er mit der andern schon den
Nächstfolgenden, also nach dem Papst den Kardinal, dann den
Bischof usw.
Die als Tod fungierenden Persönlichkeiten trugen jede eine
Totenmaske und waren in enganliegende gelbe Leinwand gehüllt,
die so bemalt Avar, daß sie einer Leiche oder einem Skelett
ähnlich sah.
Den Schluß der Aufführung bildete wiederum eine Predigt mit
der Aufforderung zur Buße und Bekehrung. Die ursprüngliche Zahl
der bei diesen Aufführungen beteiligten Personen betrug 24; im
Laufe der Zeit wurde dieselbe jedoch vermehrt. Solche Totentänze
20
fanden schon im Mittelalter, im 15. Jahrhundert, statt und haben sich
bis in die neuere Zeit hinein erhalten.^) Auch die Jesuiten bedienten
sich derselben, um auf die Menge zu wirken. 2)
Das Konzil von Trient hatte die neu autorisierte Fronleichnams-
feier mit zur Bekehrung der Protestanten angeordnet und als sie bei
uns wieder ohne Gefahr begangen werden konnte, stellten sich auch
bald geistliche Schauspiele, in denen biblische Vorbilder der heiligsten
Eucharistie zur Darstellung kamen, ein. Solche Präftgurationen^
auf welche die spanischen Autos sacramentales eingewirkt zu haben
scheinen, lassen sich bei uns seit dem 17. Jahrhundert nachweisen.^)
Wie im Mittelalter bemächtigten sich auch jetzt wieder die Laien
des neuen „Berufes". Allerorten schlugen entsprechend kostümierte
Schauspieler-Gesellschaften ihren „Stand" auf und erwarteten für ihre
Darbietungen Beifall und Gabe.
So war es z. B. im Mühlviertel, wo das Prämonstratenserstift
Schlägl in dieser Richtung anregend gewirkt hat. In den Rechnungs-
büchern von Rohrhach, Haslach und Schlägl erscheinen beinahe regel-
mäßig in der Fastenzeit Passionsspieler, zu Weihnachten Weihnacht-
spieler. So sind im Marktbuch von Rohrbach aus dem Jahre 1667
wiederholt Gebühren für Komödien und Prozessionen verzeichnet
und wird erwähnt, daß die Agenten vom Kloster Schlägl Kleider
entlehnt hätten.'') Auch einer Weihnachtskomödie wird gedacht.
^) W. Bäumker, Artikel „Totentanz" im Herderschen Kirchenlexikon.
Freiburg i. B. 1899, XI, 1833 ff.
^) In Ingolstadt erschien 1606 ein von einem Jesuiten verfaßter Toten-
tanz. J. Janssen, Gesch. des deutschen Volkes VII, 126.
^) ZpM a. a. 0., p. 96: „Am Corporis Christi-Tag (1628) ist bey den Herrn
Dominicanern ein Theatrum aufgericht vnd ein Comoedi gehalten worden von
den Kindern Israel, wie sie in der Wüesten wider den Moijsum gemurret, vnd
Er Moijsis mit dem Stab in den Felssen geschlagen, daß das frische Wasser
herausgesprungen, waren 15 Persohnen bey disser action."
Ebenda, p. 104: „Den 17. Juni (1629) alß am großen Umbgang ist bey
den Herrnen P. P. Dominicanern ein Comedi gehalten worden von dem König
Saul, wie Er den David vervolgt vnd der David zu dem Propheten Abimelech
käme in die Wüesten vnd ein Brodt seinen Hunger zu stillen von ihme begehrte,
alßbalt gab ihm der Prophet ein Brodt vnd ein Schwerdt, welche Geschieht
eine Vorbedeutung deß heyligen vnd zarten Fronleichnambs Christi wäre."
In den Kaitbüchern von Kremsmünster finden sich Ausgaben für Fron-
leichnamsspiele. Altinger a. a. 0., p. 31.
■*) In dem erwähnten Marktbuche heißt es, daß den Personen, welche sich
bei der Komödie und Prozession gebrauchen ließen, den Agenten bei der Historie
und der Reiterei bei der Prozession Bier gezahlt worden sei (10 Kandl =^ 30 kr.).
„Als man am Mittwoch vor dem Antlespfingstag auf dem Rathaus das andertmal
probierte, haben die Juden verzehrt an Bier und Brot 21 kr. Am Antlespfingstag
21
welche dreimal von Aigen herabkam.^) Hier in dieser buckligen Welt
am Südsaume des Böhmerwaldes hat sich auch das urgemütliche
St. Osivalder Christkindelspiel erhalten, das in seinen ältesten Teilen
ohne Zweifel noch ins Mittelalter zurückweist. 2) Und wenden wir
unseren Blick in die Berge südwärts, so finden wir auch hier durch
Generationen mündlich und schriftlich fortgepflanzte geistliche Yolks-
schauspiele. Das Diözesanarchiv zu Linz verwahrt das Dirigierbuch
zu einem Fastenspiel in drei Aufzügen (18. Jahrhundert) samt der
Rolle des Annas und einer Verrechnung der Auslagen, die uns so
recht die Einfachheit des szenischen Apparates vergegenwärtigt.
Ferner ist noch ein Folioblatt aus einem Passionsspiel, gleichfalls
aus dem 18. Jahrhundert, im Diözesanarchiv aufbewahrt.
Das Gmuncle7ier „Dreikönigspiel" und die Sahkammer -
gütler „Theatralische Vorstellung der Geburt Christi
in 7 Aktus" sind in ihren Anfängen sicher beträchtlich älter als
Paillers Vorlagen.^)
In Windischgarsten wurde um 1740 wiederholt ein Passion
Christi auf dem Marktplatze gespielt und aus demselben Orte stammt
die Abschrift eines Weihnachtspieles, das wohl einer langen Reihe
von Geschlechtern zur Erbauung gereicht hat."^)
In Gm?indeti brachte man am Gründonnerstage des Jahres
1752 eine „Judith" zur Darstellung s) und aus dem benachbarten
La7nbach sind uns zwei Passionsspiele ^) erhalten.
und vorher wurde auf die Spielleut, Trompeter, Juden und andere Agenten an
Wein gegeben 14 V2 Achtel = 2 fl. 45 kr."
^) L. Pröll, Ein Blick in das Hauswesen eines österreichischen Land-
edelmannes aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Progr. des k. k. Staats-
gymnasiums im VIII. Bez. Wiens 1888, p. 41, Anm.
2) PailUr a. a. O., p. 227.
3) Ebenda, p. 322, 284.
*■) Nagl-Zeidler a. a. O., p. 354.
^) Kod. Chart. 807 der Stiftsbibliothek in Lambach. Es ist eine im Stile
der mittelalterlichen Präfigurationen gehaltene Darstellung, wie schon der lang-
weilige Titel besagt: Victoria Judith decollando Holofernem persecutorem
filiorum Israel seu Prochemasis supremae victoriae Jesu Christi Eedemptoris
nostri in ara crucis de elato stygii hostis capite triumphantis, Daß ist der Sig
der fromben Judith, da sie Holofernem, einen Verfolger der Kinder Israel,
endhaubtet, alß eine lebhaffte Vorbedeittung deß höchsten Siges Jesu Christi
unseres Erlösers, der auf dem Creizbaumb daß Haubt deß höllischen Holofernis
durch seinen schmerzhaften Todt besiget oder daß bittere Leiden und Sterben
unseres Herrn und Heylands Jesu Christi in einer Tragödie aufgefihret in der
kays. und landsfürstl. Statt Gmundten am Tag deß lezten Abendmahls in Jahr
nach der gnadenreichen Geburt Christi deß 1752 Jahrs.
^) Kod. Chart. 801 aus dem Jahre 1751 und Kod. chart. 802 aus dem
22
Ja, diese geistlichen Yolksschauspiele reichten trotz dem jose-
finischen Kehrbesen bis ins 19. Jahrhundert hinein.^)
Da sich das Passionsspiel in Bayern seit jeher besonderer Pflege
zu erfreuen hatte, müßte es uns wundern, wenn nicht auch im Inn-
viertel Spuren dieser Kunstübung sich fanden.
In der Tat haben sich auch hier einige Spielhandschriften
erhalten, von denen ich nur die Uttendorfer-) „Kreuz tragung
Christi" von 1732 erwähne, dessen Vorspiel an das alte Ober-
ammergauer Textbuch erinnert.
In diesem Vorspiele beschließen auf Anstiften der Welt der
Zorn und der Neid, den Heiland zu verderben. Ein Genius spricht
hierauf den Prologus, der mit der Einladung schließt:
Die Tragoedi zu beschauen,
Khommet unverweilt herbey!
Da secht, wie der Welt zu trauen
Und wie sie so treulos sey.
Khomb, o Seell, dan aus den Scenen
Gnuegsamb wirst du heut erkhenen,
Was für Schwizen diser Stamb
Khostet deinen Breutigamb.
Der Passion selbst umfaßt folgende Szenen:
1. Die hoche Priester halten Rath und nachdem sie ihnen Jesum
vorstöllen lassen, schließen die schmerzliche Creuztragung.
2. Die schmerzhafFte Muetter claget dem Echo ihr Eilend, wird
von Engel Gabriel, der die Stimb des Echo an sich genommen,
die Creuztragung geoflfenbaret.
3. Zorn und Neid zimmern Christo das schwere Creuz, wie auch
der Zimmerman.
4. Pilatus, voller Reu wegen des gefohlten Urthel, will der Creuz-
tragung nit consentiren, wird von den Hohenpriestern gestörkht,
gibt lestlich auch sein Consens.
Jahre 1757 in der Stiftsbibliothek. Beide Stücke wurden von der Rosenkranz-
bruderschaft zur Aufführung gebracht.
^) Das Linzer Diözesanarchiv verwahrt z. B. ein umfangreiches „Schauspiel
über die Geburt Jesu Christi" aus dem Jahre 1806, welches den ganzen Weih-
nachtszyklus behandelt und aus der Gegend um Kremsmünster stammen soll
(Aus Lamprechts Nachlaß).
^) Diese Uttendorfer Kreuztragung wird jetzt im Diözesanarchiv zu Linz
verwahrt.
Laut Vermerk auf F. 54 a schrieb das Stück ßarthol. Mairhauser, Bürger
und Maler in Uttendorf ab. Verschiedene Bühnenanweisungen und ein Spieler-
verzeichnis zeigen, daß das Spiel tatsächlich aufgeführt worden ist.
/M-.
/n*^^ /
jf:^ JU^.^^^ --^
Eine Seite aus der Uttendorfer „Kreuztragung" vom Jahre 1732.
(llrtiidsehvift im Diözesanarcliiv.)
^
23
5. Der Zorn und Neyd zeigen der Weltt durch sohmerzhaflPte
Verstöllungen, wie sie mit Christo verfahren wollen.
6. Der schmerzvolle Jesus, nachdem die gottlosen Juden mit
Schmach und Schmerzen seine Cleider an und das schwere
Creuz aufgelegt, sinnkht under der allzuschweren Burth seufzent
und clagent zue Erden.
7. Christus mit dem Creuz wirdt zum Todt außgefiehrt, falt das
erstemahl, Simon wird gezwungen, ihm das Creuz nachzutragen.
8. und 9. Die andechtige Frauen beclagen ihren Breutigamb,
werden von Johannes zu ihm gefiehrt, Jesus truckht Veronicae
das Haubt ins Schwaistuech.
10. Zorn und Neyd zaigen der Welt ferner s, wie sie mit Christo
verfahren wollen.
11. Joannes und die Frauen erzöhlen Maria, was sich mit Jesu
zuegetragen, zaigen ihr das in das Schwaißtuech eingetrukhte
Haubt. Die Juden fiehren Jesum vorbey, waryber Maria in
Ohnmacht fablet, wird wider vom Himmel gestörkht.
12. Maria, die schmerzhaffte Muetter, begegnet Jesu; wird ihr
erlaubt, mit ihm zu reden, bis sie beede, er under dem schweren
Creuz, Maria aber in Ohnmacht fahlen.
Das Stück schließt 1) mit einem gleich dem Prologe gesungenen
Epiloge, dessen erste und letzte Strophe lauten:
Secht dises Schauspil, khombt herbey
Insgsambt, o Adams Künder,
Khombt her, euch allen ist da frey
Der Zuegang heut, o Sünder!
Secht, hier ligt Gott als Mensch halb todt
Under den schweren Stammen,
Warzue der Grimb ganz ungestimb
Der Juden derf verdammen.
Daher, o Sünder, khombt zugleich,
Die Creuz Burt abzunemmen,
Steht ab von Sünden, geth in euch,
Zur Bueß thuet euch bequemben,
Ein Linderung, ein Minderung
Wird Jesus gwis empfiudten,
Wan ihr nit mehr so offt und schwer
Ihn engstiget mit Sünden.
Der poetisch-formale Wert dieser geistlichen Volksdramatik
ist äußerst gering — einzelne Ausnahmen bestätigen auch hier die
Regel — und was ihre Wirkung anlangt, so kann auch der Hinweis
^) Angehängt ist noch ein Personenverzeichnis.
24
auf das Oberammergauerspiel, das ja gewiß auf Tausende noch
Anziehungskraft ausübt, uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich
die Gattung in dem religiösen Empfinden unserer Tage überlebt hat.
Mag man auch in der starken Ursprünglichkeit und anmutigen
Naivität mancher Stücke den dichtenden Volksgeist noch heraus-
fühlen, wie er einst auch über der Wiege deutscher Heldensage
gewaltet, kann man sich angesichts der vielen Perlen wahren Volks -
humors, wie er sich in so vielen Weihnachtspielen findet, eines
herzlichen Lachens nicht erwehren, so muß es doch von anderem
Standpunkte aus bedauert werden, daß sich das Heiligste, was im
Menschen lebt, die Religion, durch Jahrhunderte sich vielfach in so
albernen A.nthropomorphismus hüllen mußte, um dem Volke ver-
ständlicher zu werden.
II. Humanismus.
Schuldrama der Protestanten und Katholiken in
Stadt und Land. Jesuitendrama.
Die Klöster waren nicht nur Mittelpunkte des religiösen Lebens
und des seiner Förderung und Vertiefung dienenden geistlichen Volks-
schauspiels, das von ihnen mit den Schulen die Bürger der Städte über-
nahmen, sondern sie leiteten vielfach auch andere geistige Strömungen
weiter, die ihrem Ursprung und Ziele nach, einer anderen Welt an-
gehörten. Sie hatten eben doch auch im Mittelalter mit der großen
Welt genügend Fühlung ^) und bewahrten sich einen offenen Blick
für alles Gute und Schöne, kam es auch anderswoher, und Lebens-
freude, deren sie wohl auch bedurften.
Bei allem Konservativismus blieben sie also die Träger und
Vermittler neuer fruchtbarer Ideen in Kunst und Leben.
Sie halten den Zusammenhang mit der alten lateinischen
Komödiendichtung aufrecht, 2) wehren aber auch nicht dem Latein
der Vaganten und Humanisten.
In Lambach kennen im 13. Jahrhundert die Scholaren noch
die Aulularia des Vitalis und die AMa des Quilelmus Blesensis,^)
aber zur selben Zeit trägt ein Garstener Benediktiner Text und Noten
^) Daß die Leute damals weite Keisen nicht scheuten, zeigt uns z. B. der
Abt Wolfram von Kremsmünster, der 812 dem Aachener Konzil beiwohnte; die
Klausnerin Wilbirgis von St. Florian (13. Jahrb.), welche in ihrer Jugend eine
Wallfahrt nach St. Jago di Compostella gemacht hatte (A. Czerny, Zwei Akten-
stücke zur Kulturgeschichte Oberösterreichs im 14. Jahrb. Linzer Mus.Jahresb.
39, 1881, p. 107, 138); der Pfarrer Albert von Niederwaldkirchen, der 1323 um
Reliquien nach Krakau pilgerte, und der Pfarrer Oeorg von Grieskirehen , der
dem Basler Konzil (1434) beiwohnte (Strnadt, Peuerbach, p. 243).
^) In den Klosterschulen des Landes wird wie anderwärts im Mittelalter
fleißig Terenz gelesen, wie ich in meiner Schulgeschichte nachgewiesen habe.
") Kod. 100 der Stiftsbibliothek. Vgl. E. Müllenbach, Comoediae elegiacae.
Bonner Diss. 1885, p. 6, 13.
26
eines Abschiedsliedes, das er von einem Fahrenden gehört, auf eine
leergebliebene Stelle eines Kodex ein.^)
Mit Vorliebe klopfen die clerici vagantes an die Klosterpforten
und ihr sprudelnder Frohsinn schmuggelte manch heiteres Lied über
die heilige Schwelle.
Besonders das 15. Jahrhundert bringt viel lustiges Volk ins
Land, das von Stadt zu Stadt, von Kloster zu Kloster zieht. 2) Diese
Leute waren alles: Jongleurs, Sänger und Gaukler, Musiker und
Quacksalber. Gegen Ende des Jahrhunderts sind unsere Klöster auch
mit dem Humanismus schon bekannt und feiern freudig die Urständ
des klassischen Lateins mit, das sie solange allein und treulich
gehütet.^)
Und der alte Kaiser Friedrich III. krönt am 20. Juli 1492
auf seiner Burg zu Linx in Gegenwart venezianischer Gesandter
Delius, der Verse auf ihn rezitiert hatte, zum Dichter.*)
Nicht viel später halten in diese ehrwürdige Burg, die an der
Stelle des einstigen römischen Kastells Lentia steht, jene ganz im
Charakter der italienischen Renaissance gedichteten lyrisch-orchestralen
Festspiele ihren Einzug, die ein Präludium der ludi caesarei der
Jesuiten sind.
Im Frühjahre 1501 weilte Kaiser Max mit seiner Gemahlin
Bianca Sforza, umgeben von den Fürsten Mailands und dem ganzen
Hofstaate, in Linz. Am I.März gedachte er dem Schlesier Viiixenz
Lang (Longinus) den Dichterkranz aufs Haupt zu setzen. s)
Alles freute sich darauf. Als der Festtag angebrochen war,
strömte viel Adel in prächtiger Kleidung zum Schlosse.
In einem großen Saale nahmen der Kaiser und seine Gemahlin
auf erhöhten Sitzen Platz und der Lucius Dianae, den Celtes Longinus
zu Ehren hatte drucken lassen, begann.
Man hat wohl im Hinblick auf die verwöhnten Gäste, die in
ihrer italienischen Heimat für solche Spiele die dichterische Form-
^) K Schiffmann, Ein Lied aus den carmina burana. Zs. f. d. Phil. 35
(1903), p. 86 f.
2) Im Eentbuche des Stiftes St. Florian vom Jahre 1404 findet sich eine
eigene Rubrik für Geldgeschenke an „ioculatores et vagi". Auszugsweise bei
A. Ckerny, Zwei Aktenstücke zur Kulturgeschichte Oberösterreichs, p. 27 Anm.
^) A. Horawitx, Zur Geschichte des Humanismus in den Alpenländern.
Sitzungsber. der kais. Akademie der Wissenschaften 1886 und 1887.
*) E. Simonsfeld, Itinerario di Germania del anno 1492. Venedig 1903,
p. 20 des Sonderabdruckes.
^) J, Kaltenbäck, Die Dichterkrönung zu Linz. Österreichische Zeitschrift
für Gesch. und Staatskunde 1835, Nr. 3 und 4.
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Titelblatt des „Ludus Dianae" von K. Celtes.
(Nürnberger Druck aus dem Jahre 1500 in der Wiener Hof bibliothek.)
.
27
gewaudtheit Bellinoionis und die Kunst Leonardo da Vincis zur
Verfügung hatten, sein Bestes geboten.
Die Darsteller, 24 an der Zahl, gehörten zum Kreise der
Wiener Humanisten, die sich damals im vollsten Glänze der kaiser-
lichen Gnade sonnten, u. a. Celtis, der Kanzler Bonomus aus Triest
imd der Friese Theodor Ulsenius (Velsen).
Das Stück wurde durch einen in Senaren abgefaßten Prolog,
den der Hofkaplan Joseph Grünpeck aus Steyr als Mercuriits vor-
trug, eröffnet.
Im ersten Akt erscheint Diana, begleitet von Nymphen und
Faunen, und begrüßt den römischen Kaiser, den gewaltigen Jäger,
als ihren Herrn und Meister. Gesang und Tanz beschließen die Szene.
Im zweiten Akt erscheint Sylvanus mit Bacchus (Vinzenz Lang)
und den Faunen.
Der Rezitation ihrer Huldigungsansprache in Distichen folgt
vierstimmiger Gesang, nach den modernen Musikgesetzen abgefaßt,
der wohl das Hauptinteresse in Anspruch nahm. Zitherspiel und
Instrumentalmusik füllen die Pausen.
Der dritte Akt enthält den Höhepunkt des Stückes. Longinus
erscheint als Bacchus mit dem Thyrsusstab, begleitet von Silen
und den Bacchantinnen, wirft sich dem Kaiser zu Füßen und bittet
ihn um den Dichterlorbeer:
Si qua mihi est virtus doctrinaque, maxime Caesar,
Imponas capiti laurea serta meo.
Per superos ego iuro tibi et per Sceptra Tonantis
Cantabo laudes hie et ubique tuas.
Der Kaiser küßt ihn darauf, reicht ihm den Jaspisring und
kränzt sein Haupt mit der Lorbeerkrone, wofür ihm der Chor der
Bacchantinnen ein Danklied in sapphischen Strophen singt.
Der vierte Akt sorgte für die Komik, indem Silenus auf seinem
Esel stammelnd und halbtrunken erschien. Die Diener des Hofes
unterbrechen ihn und bringen in goldenen Bechern und Schalen
Wein, worauf unter Pauken und Hörnerschall auf das Wohl des
Fürsten getrunken wird.
Im fünften Akte verabschiedet sich Diana samt allen Mit-
spielenden vom Kaiser, wünscht — wie später in den Lizenzen von
Epithalamien typisch — Bianca möge den österreichischen Landen mög-
lichst viel Erzherzoge schenken, und entschwindet in den Wäldern.^)
1) J. Zeidler, Das Wiener Schauspiel im Mittelalter, Wien 1903, S. 30
des Sonderabdruckes, und IV. Creixenach, Geschichte des neueren Dramas II,
Halle 1901, p. 38.
28
Die Beschäftigung mit den lateinischen Komödien des Altertums
und der Renaissance hat um diese Zeit noch nicht auf die deutsche
Bühne eingewirkt, obgleich schon Übersetzungsarbeiten erschienen
waren, die einen literarischen Wert beanspruchen dürfen.
Albrecht von Eyh, der uns auch als Pfarrer von Schwanenstadt
in Oberösterreich interessiert, war um 1455 in Pavia durch Rasinus
in das Verständnis der neu entdeckten Komödien des Plautus ein-
geführt worden und verfaßte nach seiner Rückkehr als Domherr von
Eichstädt ein moralisches Werk, den Spiegel der Sitten, dem er als
Anhang die Menächmen, sowie auch eine der im Norden so beliebten
Frührenaissance-Komödien, ^) nämlich Ugolinos „Philogenia", beide
in deutscher Übersetzung, beifügen wollte. Doch er starb, ehe er
sein Werk in Druck geben konnte (1475). Erst 36 Jahre später ver-
öffentlichte es ein anderer Eichstädter Domherr, Johann Huff, der
im Anhang außer den beiden erwähnten Komödien auch noch die
Bacchides mitteilte, von denen er gleichfalls eine Tibersetzung in
Eybs Nachlasse vorgefunden hatte.^) Huffs Ausgabe war auch bei uns
zu Lande verbreitet.
Diese Zeit stand ganz im Banne der schönen Form und fand
in wohllautenden Versen ihr lauterstes Vergnügen. 3)
Aber mit dem Jahre 1521 legt es sich wie ein eisiger Hauch
auf die warmen Empfindungen der Herzen. Alles flieht aus dem
Lager des Erasmus in das Luthers hinüber und auch die Zurück-
bleibenden werden gar bald von dem Lärm der aufgewühlten Zeit,
von den Meinungsstreitigkeiten der Theologen in dem Kultus ihrer
bisherigen Ideale gestört.^) Und wieder spiegelt sich auf der Bühne,
was die Zeit gebar. Eine neue Humanisten-Komödie, das Schul-
drama entstand. Luther hatte in seinen Tischreden und sonst
gelegentlich die Nützlichkeit desselben betont, freilich beileibe nicht
im Sinne einer selbständigen Kunstbetätigung. Vielmehr schwebten
ihm und den Veranstaltern der Schulkomödien folgende Zielpunkte vor:
1. Beherrschung der lateinischen Sprache nebst Übung des Gedächt-
nisses für die lateinischen Redeanwendungen.
*) Die Bibliothek des Stiftes *Si^. Florian z. B. verwahrt Leonardo Brunis
(1370 — 1444) Comedia Poliscene in einem Leipziger Druck M. Lotters vom
Jahre 1514. Freilich läßt sich nicht mehr feststellen, wann das Buch ein-
gereiht wurde.
2) Oreizenach a. a. 0. III, Halle 1903, p. 246 f.
^) J. Orünpeck z. B. bezeichnet seine Dramen ausdrücklich als „omnem
latini sermonis elegantiam continentes".
") K. Krause, Eobanus Hesse. Gotha 1879, II, p. 267 f.
29
2. Rednerische Ausbildung und beherztes Auftreten auch vor
größerer Versammhing.
3. Weckung des Eifers bei Schülern, Schulherren und Bürgerschaft.
4. Aufbesserung der Lehrerbesoldungen durch die „Verehrungen",
die dabei für die Schulmeister abfielen.
5. Vertiefung des Verständnisses für die Kunstwerke der drama-
tischen Dichtung — dies Ziel aber nur in gewissen Grenzen
und fast nur in Straßburg. i)
Schließlich ist nicht zu leugnen, daß bei den Aufführungen
lutherischer Schulmeister auch viel konfessionelle Polemik getrieben
wurde — auch ein Ziel, das namentlich in größeren Städten-) mit
mehr gebildetem Publikum vielfach zur Hauptsache wurde, wie wir
noch sehen werden.
Viele dieser Schuldramen standen auf einem ziemlich tiefen
Niveau.
Eine Zeit, die sich nicht scheute, z. B. die Colloquien des
Erasmus^) von Schülern darstellen zu lassen, fand sich auch nicht
bemüßigt, zarter zu sein als ihre Wortführer.
Prädikanten und Schulmeister, die in Scharen aus dem Reiche
kamen, ließen durch den Mund der Kleinen den Großen ihre
Meinung sagen und zwar, entsprechend dem Stile der Zeit, sehr
kräftig. Es wurde fleißig gespielt und die Buchführer sorgten für
den Stoff.
In diesem lateinischen Schuldrama, das rasch auch die Stifte
in seinen Bannkreis gezogen hatte, erstickte das alte Mysterium und
in den Niederungen des Lebens wucherten die Ausläufer des Fast-
nachtspieles in der Art Hans Sachsens fort.
Um die Mitte des Jahrhunderts hatte das Luthertum im Lande
gesiegt und ein paar Jahrzehnte später sich so gefestigt, daß die
Stände für den Adel, entsprechend den Mahnungen Luthers, eine
Landschaftsschule errichteten. An derselben wirkte u. a. Georg
*) E. Sehmidi, Die Bühnenverhältnisse des deutschen Schuldramas und
seiner volkstümlichen Ableger im 16. Jahrh. Berlin 1903, p. 19 f.
^) Der lateinische Schulmeister M. Albert in Wels, der nachweislich (um
1628) auch Stücke aufführte, mußte entlassen werden, weil er öffentlich un-
gebührlich über die katholische Eeligion redete. Bei dem Gesamtcharakter der
Zeit ist nicht anzunehmen, daß sich derlei Leute in ihren dramatischen Ver-
anstaltungen völlig harmlos benommen hätten.
^) In der Basler Ausgabe vom Jahre 1523 und den folgenden. Neben
Ausfällen auf das Ordensleben enthielt dieses Buch auch ein „Gespräch eines
Jünglings mit einer Dirne".
Bömer, Die lat. Schülergespräche der Humanisten I., p. 88.
30
dtPttÖTtÖCARVst^
ÄVSTRIACA
TRAGOEDIA NOVA: RV-
POLPHI 1. H ABSB VRGI
SECVLVM ETRES.GESTAS
contincns : adiunaSs notis
hiftoricis.
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L" X B E R:
^ES AVSTRIADVM A RV-
* DOLPHO r. AD ir. vsovs
noßrum: piäuraStreimfiääeki4'
nafubmkns^
A VT O R E
GßORGIO CAtAMINO
Sileßo.
ANNO M. a XCIV,
/^
Titelblatt des „Rudolphus et Ottocarus" von G. Calaminus.
(Nach einem Exemplar in der Bibliothek des Stiftes Kremsmünster.)
Calayninus, der von Straßburg, dem Hauptsitze des Schuldramas,
gekommen war. Dieser Mann gehört zu den bedeutenderen neu-
lateinischen Dichtern und Dramatikern dieser Zeit. Er war hier
als Lehrer der klassischen Sprachen von 1578 — 1595 tätig und
führte, wie die Bescheidbücher der Stände und erhaltene Drucke
dartun, eine Reihe von ihm verfaßter Stücke auf: „Carminus
sive Messias in praesepi", ein Einakter in Hexametern, das
31
biblische Drama „Helis", ferner „Philomusus'', „Daphnis seu
Christus patiens" und das historische Drama „Rudolphus et
Ottocarus'-'. Für die letztgenannte Tragödie, welche den Kampf
zwischen Rudolf von Habsburg und König Ottokar von Böhmen
behandelte, erhob ihn Kaiser Rudolf II. zum Poeta laureatus und
beschenkte ihn mit seinem Bilde.^)
Sie war es wert. Es war für seine Zeit ein vorzügliches Stück
und ist das 1785 erschienene Schauspiel „Rudolf von Habsburg"
von Werthes (Professor Klein) deshalb interessant, weil es genau
dieselben historischen Figuren enthält, wie Grillparzers „Ottokar",
so ist es der Rudolf-Ottokar des Calaminus nicht minder dadurch,
daß manche Stellen sich stark mit der Auffassung Grillparzers
berühren und selbst im dichterischen Ausdruck an den großen öster-
reichischen Dichter gemahnen.
Ich weise nur auf die Ähnlichkeit zwischen dem Preise Öster-
reichs in beiden Dichtungen hin. 2)
Sein Beispiel wirkte auch nach seinem Tode noch fort und
die Bühnentätigkeit an der vornehmsten Schule des Landes er-
lahmte nicht. ^)
In Steyr wirkten als Rektoren der lutiierischen Lateinschule
Thomas Brunner (Pagaeus) und nach ihm Georg Mauritius.^)
Th. Brunner stammte aus Landshut, wurde 1558 als Lehrer
nach Steyr berufen und wirkte hier bis zu seinem Tode (28. Ok-
tober 1570). Die Grabschrift rühmt ihn als einen ausgezeichneten
und gebildeten Mann (er war ein Schüler Melanchthons), als eifrigen
und tüchtigen Lehrer. Seine Dramen verraten einfachen, schlichten,
gläubigen Sinn und weiche Innigkeit, die gern glänzende Begabung ver-
missen läßt. Drei biblische Dramen hat er uns hinterlassen: „Jakob
und seine zwölf Söhne", „Tobias" und „Isaak und Rebekka".
Den Tobias dichtete er zur Hochzeit des edlen und festen Wolf Urkauf
mit der tugendhaften Jungfrau Margaretha Prevenhuber, Isaak und
Rebekka anläßlich der Vermählung des Martin Ortner mit Ursula
^) K. Schiffmann, Magister Georg Calaminus, ein Schulmann des 16. Jahr-
hunderts in Linz. Wien 1899, p. 11, 15.
^) Man vergleiche die Seite 34 stehenden faksimilierten Verse des Neu-
lateiners mit denen, welche Grillparzer im 3. Akte seines „Ottokar" dem Horneck
in den Mund legt.
") Über Aufführungen an der Linxer Landschaftsschule in den Jahren
1611, 1612, 1615 vgl. F. Stauber, Hist. Ephemeriden über die Wirksamkeit der
Stände von Österreich ob der Enns. Linz 1884, p. 282.
■*) In der Würdigung der beiden Männer folge ich der Darstellung in
Nagl-ZeicUers Deutsch-österr. Literaturgeschichte, p. 575 f.
32
"^AVStRlACA tllACOEDlÄ.
H O K V S,
sHi
•*~!l.
Aa&thcz Marchae fccc«
cioceta,nipntes frugifcri; pafcua; fluraina: )acui
vndcciro, falinae, fejrj fodinx, & alia.comtnoda.
£adem Romans Icgionis olim vcrfus hoftes fta-
tio. Ducalem ad dignitatem legijs Fiidexicotuni
itnpcratoxum priuilegijscxaltatio & cmincr.tia.
Varia fub vltimo duce bella : hcroica eiafdcm
peöa ; c«dcs dcßique Auftriacis ctiam funefta.
0 ßtu teflm, &am£nafmdH
Außr'ta ; o magni decus orbü ultni:
Qu£ftnugeßas bona tot beato,
yitüenUtosCereris^ (olles:
AEquora ^flauisjpAtiofa campU;
VlumenargentQ kcuplesrtatante:
Aureos wonteSitiemora & vtreta:
f'tnguwmßltuspecudum :ferarum
Luftrafaltantitm : rigm^ hortos.
^.placusfeptemqmbus orageßit
Außrixgaudens KfiafovocarL
"Bnlacus infiafiuuiumhunc quaterms^
JnfemktU regionu agrü.
Enplag4 longe bifida fedamnet
fißtutnplures generoßorum,
Encroäfleres & odoraßla:
Btfalisfontes : veterUcf^ferrum
Noriäcertans Chaljbum metallo. *
Harte ceuKhenum veterestegebant*
Aufones : noßris ita miles orU^
BnfiRomattmvtgilexcubabat:
E S
Der Preis Österreichs aus „Rudolph und Ottokar"
von G. Calaminus.
Stör, alle in Steyr. Es sind also Gelegenheitsstücke und wohl von
Bürgern gespielt. Finden sich darin auch manche Unbeholfen-
heiten und ist er nicht über die Technik seiner Zeit hinausgekommen,
so enthalten seine Stücke doch echte, wahre Poesie, warmen Preis
des Glaubens und der Tugend.
Scherer charakterisiert sie folgendermaßen: Das Laster wird
nicht ausgemalt. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, das wäre
33
G. Mauritius^ Rektor der protest. Schule in Steyr.
(Nach einem Kupferstich im Besitze des Herrn Hofschauspielers H. Thimig in Wien.)
eigentliche Schulkomödie im Geiste einer jugendlicheren, idealistisch-
rosenfarbenen Weltauffassung, welche alle frommen, herzlichen Ge-
fühle bestärkt.
Gewandter in der Form, aber weniger gemütvoll sind die
Dichtungen seines Nachfolgers im Amte, Georg Mauritius sen.
3
34
Er war am 13. Dezember 1539 zu Nürnberg geboren. Armer
Leute Kind, ringt er sich durch unermüdlichen Fleiß und Eifer
empor. Im Jahre 1558 kommt er an die Universität Wittenberg;
durch Stundengeben verdient er sich seinen Lebensunterhalt, wird
Magister und Adjunkt an der Universität und vermählt sich 1569
mit der Tochter des berühmten Astrologen Kaspar Cruciger. Ein
Jahr darauf erhält er den Antrag, das durch Brunners Tod erledigte
Amt eines Rektors der Schule in Steyr anzunehmen. Er folgt dem
Rufe^ übersiedelt in die alte Eisenstadt und entwickelt hier bald
eine rege dichterische Tätigkeit. Aber während seiner Amtswirk-
samkeit beginnen bereits die Anfange der Gegenreformation.
Schon 1584 ergeht an ihn die Aufforderung, das Land zu
verlassen, vier Jahre später muß er es wirklich tun. Mauritius
starb 1610.
Außer unbedeutenden lateinischen Gedichten verfaßte er zehn
deutsche Schuldramen, die er selbst wegen des „guten Ausgangs"
als Komödien bezeichnet; sie haben ihn bekannt gemacht, obgleich
er wenig originell ist. Hans Sachs, Naogeorgius sind stark benützte
Vorbilder.
In der Technik zeigt er sich ziemlich gewandt; doch stören
oft die zahlreichen Nebenfiguren (Engel, Teufel etc.), die er in die
Handlung einschiebt. Die meisten seiner Stücke behandeln biblische
Stoffe: „Nabal", „Ezechias", Josaphat'', „Haman", „David
und Goliath", die „Weisen aus dem Morgenlande",
„Sündenfall". Daneben verfaßt er die Komödien „Vom Schul-
wesen" und „Von allerlei Ständen" und bearbeitet in der
Komödie von „Graf Walther von Salutz und Grisoiden"
einen italienischen Novellenstoff.
Diese Dramen sind zwar alle erst nach seinem Weggang von
Steyr gedruckt worden, entstanden und aufgeführt worden sind die
meisten wohl in Steyr, von der „Grisoldis" ') ist es sicher.
Unter den von den Kommissären der Gegenreformation konfis-
zierten Büchern finden sich die Dramen von Betulius, Orocus,
Orimoald, Macropedius, Schaepper und Scaligers Buch de comicis
^) Comoedia Orisoldis, 1582 germanice scripta et Stirae in Austria acta
per M. G. Mauricium patrem, nunc vero in Academiae Altorfensis usum latine
conversa per M. O. Mauricium filium. Altdorf 1621.
Gewidmet war das Stück in der Leipziger Ausgabe vom Jahre 1606 dem
Berthold Händl zu Rämitigdm-ff und Biberbach. Eamingdorf ist ein Schloß in
der Nähe von Steyr.
35
dlmensionihus, die nachweislich einst in den Händen der prote-
stantischen Lehrer in Lm;t und 8teijr gewesen sind.^)
In Steyr dauerte der Protestantismus trotz allem Gegendrucke
bis ins dritte Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts fort und eine alte
Stadtchronik, von dem katholischen Schulmeister Wolfyang Lindner
geschrieben, meldet wiederholt von dramatischen Aufführungen,
welche die lutherischen Priiceptores im Rathause veranstalteten.
So spielten sie am 13. Februar 1611 ein polemisch-satirisches Drama,
in welchem die verschiedenen Stände durch bestimmte Heilige ab-
gekanzelt wurden, 2) vielleicht von Mauritius; am 25. Februar 1618
gab man Josef, der von seinen Brüdern verkauft wird, in deutscher
Sprache, wie Lindner eigens hervorhebt; des andern Tages eine
lateinische Komödie, in der viel von Liebe, Spiel und Zank vor-
kam, also ein höchst pädagogisches Stück.
Die im Fasching dieses Jahres von den Schülern aufgeführten
Stücke nennt Lindner „gesalzen" und „unpassend".
Es war eine unerquickliche Zeit und nimmermehr hätte der
edle Heinrich von Ofterdingen jetzt „Stiure, der bürge guot" die
schönen Abschiedsworte zugerufen, die ihm Scheffels „Frau Aventiure"
in den Mund legt:
Fahr wohl, die Hort und Nest mir war,
Du gute Burg von Steier,
Gott schenk' dir noch manch luatsam Jahr,
Tanz, Schall und Kosenfeier.
Fahr wohl, duftsüßer Lindengang
Zur Garstner Klosterpforte,
Wo ich in erstem Singedrang
Den Vöglein stahl die Worte!
In der Stadt des weißen Panthers, wo jetzt konfessioneller
Hader und der Meistersinger „holdselige" Kunst die wahre Poesie
gefangen hielt, lauschte man seit langem nicht mehr dem Vogelsang
in Gottes freier Natur, sondern auf die Worte von der Kanzel der
Stadtpfarrkirche, ob sich der katholische Prediger nicht gegen die
evangelische Freiheit ausließ; in dem duftsüßen Lindengang zur
Garstener Klosterpforte stahlen keine sangesfrohen Herzen mehr den
Vöglein ihre Worte, sondern schmähten lutherische Lehrer mit ihren
Schülern heimkehrende Mönche.^)
^) Einst in der Bibliothek der Kapuziner von Steyr, dann in der Stifts-
bibliothek von Garsten, jetzt im bischöfl. Archiv in Linx.
^) Lindner: Neque materia neque scopus rite percipi potuit, erat quoddam
confusum chaos.
*) Diese und andere Beispiele von Gehässigkeit der Protestanten, ins-
besondere auch der Jugend, erzählt Lindners Chronik von Steyr.
3*
36
Wo waren die lustsamen Jahre, da noch Tanz, Schall und
Rosenfeier die friedlichen Bürger vereinte!
Jetzt notierten die Merker der Zünfte in dürrer Gewissen-
haftigkeit manch „blinde" oder „falsche Meinung".^)
Ein Mittel also, das evangelische Bewußtsein zu stärken, in
Wahrheit aber, die Herzen der Mitbürger einander zu entfremden,
waren die Komödien der lutherischen Schulmeister.
Darum ist es erklärlich, daß in den Visitations-Protokollen
^) So nannten die Meistersinger Verstöße gegen die Vers- und Eeim-
regeln und gegen die Bibel.
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Schreiben des Kantors Christoph Nudnig in Enns an den Propst
Sigismund (1553-1572) in St. Florian.
(Originalaufnahine von Herrn Lehrer E. Fürböck in Linz.)
j
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des 16. Jahrhunderts immer auch die Frage vorkommt, ob und was
der Schulmeister mit seinen Buben agiere, i)
Schmidt betont in seiner schönen Arbeit über die Bühnen-
verhältnisse des 16. Jahrhunderts mit Recht, daß die massenhaften
dramatischen Erzeugnisse der Schulmeister zunächst mehr für
deklamatorischen Vortrag berechnet gewesen seien und deshalb kein
Aufgehen des Darstellers in seiner Rolle, kein Hineinschlüpfen in
deren Charakter verlangt hätten. Wenn er sich aber daraus einiger-
maßen die moralische Weitherzigkeit dieser alten Schulmänner erklärt,
so denkt er meines Erachtens zu optimistisch. Die Schüler nahmen
doch Schaden. Ich glaube ferner, daß zu den auf der Schulkomödie
fußenden volksmäßigen Stücken, die uns im 16. Jahrhundert begegnen,
vielfach skrupellos Schüler verwendet wurden.
Feiner, pädagogischer empfindende Schulmeister, die sich für
delikatere Themen lieber Gevatter Schneider und Handschuhmacher
abrichteten, mag es ja immerhin gegeben haben.
Daß es in vielen Fällen nicht pädagogische Gründe waren,
welche die Lehrer zur Aufführung von Komödien veranlaßten, zeigen
uns die vielen Nachrichten von Gelegenheitsstücken.
Da spielt z. B. in Vöcklamarkt ein Schulmeister, weil beim
Pastor Kindstaufe ist, 2) oder der Kantor Christoph Nudnig von Enns
will sich beim schönen Geschlechte einschmeicheln, indem er in
einer Faschingskomödie darstellt, wie ein Graf die Tochter eines
Hirten heiratet und diese das Muster keuscher ehelicher Liebe,
vollendeter Geduld und Unterwürfigkeit ist. Damit die Damen von
Enns das Stück besser verstünden, schreibt er an den Stiftspropst
Sigismiind (1553 — 1572) in St. Florian, wende er teilweise die
deutsche Sprache an.
Was das Repertoire der eigentlichen Schulbühne anlangt, so
muß es auffallen, daß wir fast gar keine Nachrichten darüber be-
sitzen. Nicht einmal einen Anhaltspunkt haben wir, ob auch bei
uns Terenz und Plautus in dieser Zeit die Grundlage des Sohul-
repertoires gebildet haben. Mir will es scheinen, daß in unserem
Lande, wenn wir etwa von der im Sinne Sturms geleiteten Land-
schaftsschule absehen, die deutsche Komödie eine größere Rolle als
im Reiche gespielt habe.
^) Leonhard Freisleben (Eleutherobios), einer der ersten und wärmsten
Anhänger Luthers, der auch ein Spiel von der Weisheit und Narrheit verfaßte,
■war um 1524 Schulmeister in Linz.
*) F. Scheibelberger, Beiträge zur Geschichte des Marktes und der Pfarre
Vöcklamarkt. Linzer Mus.-Jahresber. 1866, p. 161 f.
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Die Freude daran war jedenfalls groß. Das zeigt die Menge
von Nachrichten über Aufführungen.
Der Adel und die besseren Bürger hatten unter ihren Büchern,
wie aus den Verlassenschafts- Abhandlungen hervorgeht, immer auch
ein paar Lieblingskomödien. ^)
Die meisten dieser Produkte kommen uns sehr langweilig vor,
Aveil ihnen eben das eigentliche dramatische Element fehlt und jeg-
licher weitere Horizont. Unsere Vorfahren waren aber in dieser
Hinsicht genügsamer.
Vergnüglich rieben sie sich bei den dialogisierten Schnurren
ihrer Schulmeister die Hände und bei biblischen Stücken kamen
sie aus dem Staunen über die Garderobe nicht heraus und vergaßen
ob der Andacht auf jede dramatische Entwicklung.
Übrigens sei bemerkt, daß wir moderne Menschen uns auch
so manches gefallen lassen. Auch im 20. Jahrhundert verzeichnet
nicht selten der Theaterreferent: Die Novität hatte einen durch-
schlagenden Erfolg. Handlung: Null.
Ob und welchen Anteil bei uns die Meistersinger, die in ver-
schiedenen Orten des Landes nachweisbar ihre Töne dichteten,-) an
der Volksdramatik genommen haben, ist noch nicht aufgehellt. Es
spricht aber alles dafür, daß die Nürnberger Schule, deren Meister
Hans Sachs doch bei uns „singen und sagen" gelernt, mit ihren
Fastnaohtspielen wohl bekannt gewesen ist.
Einen von der protestantischen Schulkomödie ganz ver-
schiedenen Charakter hatte das humanistische Drama in den Schulen
der Jesuiten und der von ihnen beeinflußten Stifte. Strenge Aus-
wahl der Stoffe und maßvolle Beschränkung der Aufführungen war
Grundsatz. Der Zweck des Schuldramas war in diesen Kreisen nur
ein pädagogischer im weitesten Sinne, daher das Fehlen des direkt
polemischen Charakters und Bevorzugung frommer und erbaulicher
^) Erasmus Rödern, der an der Linzer Landscliaftsschule studiert hatte,
besaß nach einem Inventar aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts in der
Bücherei auf seinem Schlosse Berg bei Rohrbach die Komödie De vita studioso7-um
(Köln 1569) und De filio prodigo (Augsb. 1561). L. Pröll a. a. O., I, p. 7, II, p. 33.
Im Inventar des Seb. Jörger zu Tollet vom Jahre 1572 finden sich „ein
geschriben comedi auß dem driten capitl des Buechs Mose" und Die bösen
Sieben in Teufels Karnöffelspil (1562?).
^) Der Meistergesang in Oh&c'6»ierTQ\(ih.,Nagl-Zeidler, Deutsch-österreichische
Literaturgeschichte, Wien 1899, p. 528 — 43,
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Prolog zu dem Linzer Jesuitenstück „St. Aloysius".
(Handschrift des 18. Jahrhunderts in der Wiener Hofbibliothek.)
39
Bühnenstücke. Überblicken wir die Reihe der Linzer Aufführungen,!)
so finden wir Leg endendr amen wie „St. Barbara" (1621), „Cae-
cilia" (1629), „Aloisius" (1636), 2) „Florianus" (1736), „Eusta-
ohius" (1764), „Staurophilus",^) „Yenefrida post caedem
rediviva seu virginitas triumphatrix", „Juliana" etc., dagegen nur
wenige biblische Stücke, wie z. B. „Absalon" (1649), „David
pastor" (1670). Aber auch in den ihrem Stoffe nach weltlichen
Stücken: „Wamba;, Hispaniae olim rex" (1642), „Dacia ex integro
soluta" (1660), „Bacqueville, Normandiae comes" (1714),^)
^Athalia" (1746), „Chosroes IL, Persidis rex" (1761),^) spielt
das religiöse Moment eine Hauptrolle, mehr freilich noch im
17. Jahrhundert, dem Zeitalter der Gegenreformation, als im
18. Jahrhundert.
Symbolische Darstellungen und Tableaus waren beliebt. Am
21. Mai 1609, als Kaiser Matthias in Linz die Huldigung entgegen-
nahm, empfingen ihn neun Knaben aus dem Kollegium der Jesuiten
als Repräsentanten der neun Musen mit einem Epigramm. Im
Jahre 1623 gab man dem Statthalter zu Ehren ein Epibaterion
panegyricum symbolicum^) und im Jahre 1650 erhöhten die Patres
den Glanz des Fronleichnamsfestes mit der Präfiguration „Der
Baum des Lebens im Paradiese". Durch Tableaus, welche die
ob captam, condemnatam, crucifixam Christi humanitatem trauernde
Büßerseele darstellten, wußten sie die Anwesenden in der ernsten
Fastenzeit aufs tiefste zu erschüttern.
^) Nach der Clironologia collegii Ldneensis, Kod. 7438 der Wiener Hof bibl.
uud Notizen, die ich der Güte des hochw. Herrn P. 0. Kolb S. J. verdanke. In
Linz bestand seit 1608 ein Jesuiten-Gymnasium.
^) Am Fronleichnamsfeste aufgeführt. An diesem Tage weilte Kaiser
Ferdinand II. im Linxer Jesuitenkolleg. Schon während der Prozession war
eine kleine szenische Vorstellung gegeben worden.
Auch aus dem 18. Jahrh. haben wir einen S. Aloysius a gymnasio S. J.
Lincensi in scena exhibitus. Kod. 13.358 der Wiener Hofbibl.
3) Kod. 13.361 der Wiener Hofbibl.
*) A. Cxerny, Kunst und Kunstgewerbe in St. Florian. Linz 1886, p. 266.
Die Musik dazu schrieb der Organist Melchior Kämpfl in St. Florian.
Das Stück Amores Baquevilli et Bonillae (Kod. 13.364 der Wiener Hof-
bibliothek) aus dem 17. Jahrh. behandelt offenbar den gleichen Stoff (Quidam
Baquevillius captivus apud Ottomanos a s. Juliano liberatur et ad Bonillam
uxorem redit).
^) In der Stiftsbibliothek von St. Florian. L. Cellots Selectae Patrum
S. J. tragoediae, Antwerpen 1634, enthalten auch einen Chosroes.
'^) J. Qaisherger, Geschichte des k. k. akad. Gymnasium zu Linz. Linz
1855, p. 22 f.
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Von einem Pomp, wie er bei den Jesuiten- Aufführungen in
Prag, Graz, München etc. entfaltet wurde, hören wir in Linz, das
doch schon im 16. Jahrhundert viel Adel zählte, ') nichts und trotz
wiederholter Kaiserbesuche im Jesuitenkolleg erhoben sich die auf-
geführten Stücke zu keiner größeren Bedeutung. Ludi caesarei
waren doch nur im glanzvollen Wien möglich.
Anfangs spielte man in einem Saale oder im Hofe des Kolle-
giums, bis die Väter im Jahre 1732 mit Hilfe der Stände ein
eigenes Haus nahe der Donau (heute Elisabethkai) erbauten. 2)
Im Parterre befand sich die Portierloge und eine Apotheke,
im ersten Stocke waren Räume zu administrativen Zwecken, im zweiten
der lichte und geräumige Theatersaal. Am 7. Mai des genannten
Jahres legten die Verordneten unter Pauken- und Trompetenschall
den ersten Stein zu diesem neuen Komödienhaus.
Abgesehen von den rhetorischen Übungen^) und Gelegenheits-
stücken bei Besuchen und festlichen Anlässen, spielten die Jesuiten-
schüler nur zwei- oder dreimal im Jahre. War es während des
Schuljahres oft nur eine actiuncula, die man zum besten gab, so
fiel dafür der Schlußactus um so prächtiger aus.
Der Statthalter, der Landeshauptmann, ein Prälat oder sonst
ein ständischer Verordneter teilte die Prämien aus, der Adel, die
wohlhabende Bürgerschaft und was sonst dem Kollegium zugetan
war, fand sich ein und hörte mit Wohlgefallen, wie die jungen Leute
ihre Gewandtheit im öffentlichen Auftreten und ihre Fertigkeit im
Gebrauche der lateinischen Sprache bekundeten.^)
^) Linz zählte im Jahre 1581, das kaiserliche Vizedomamt, das Maut-
und Landhaus und die Pfarrhofgebäude abgerechnet, 183 Häuser. Davon waren
22 Eigentum ausländischer geistlicher Fürsten und 20 Gebäude, die auf dem
Platze und in den schönsten Straßen standen, wurden von Adeligen bewohnt.
K. Ober leitner, Die evangelischen Stände im Lande ob der Enns unter Maxi-
milian II. und Eudolph IL (1564—1597). Wien 1862, p. 43.
2) Schon 1711 waren den Jesuiten von den Ständen zum Theater 6000 fl,
bewilligt worden. Stauber, Ephemeriden, p. 282.
Die alte Stadtchronik von Linz, welche sich in mehreren Exemplaren im
Stadtarchiv und im Museum befindet, meldet zum Jahre 1732: Den 7. May
haben die Herrn Verordnete den ersten Stein zum neuen Comedi Haus, wo die
Herrn Stände denen Jesuitern 4000 fl. gegeben (Stauber, Ephemeriden, p. 282 f.),
unter Trompeten- und Paukenschall geleget. Sind auch hernach auf Mittag in
den garten, wobey sich H. Bruner, Burgermeister und Landschaftssecretari,
befunden, tractirt worden.
^) Im Jahre 1663 z. B. sprach ein Schüler der Ehetorik über Franx
Xavers Missionsreise nach China.
*) Ausnahmsweise scheint man auch Stadtgrößen mit Komödien ver-
herrlicht zu haben, wie z. B. die Aufführung der Ansberta in Steyr zu Ehren
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Manchmal gab es sogar Singspiele mit eingelegten Tänzen.')
In der Regel spielte man Stücke, die in anderen Kollegien sich
schon bewährt hatten. Das ist bei der großen Festigkeit der Tradi-
tionen im Jesuitenorden einerseits, bei dem vielfachen Domizilwechsel
seiner Mitglieder anderseits ganz begreiflich.
Wie die Stücke wanderten und wie lange sich manche im
Ordensrepertoire hielten, zeigt die Debora victrix, die in Prag schon
1604 in Anwesenheit des Hofes über die Bretter gegangen war und
in Linz noch 1743 vor der Kaiserin Maria Theresia gespielt
wurde. 2)
Nach dem Beispiele der Väter der Gesellschaft Jesu richteten
sich zunächst die anderen geistlichen Häuser in Linz, z. B. das im
Jahre 1710 gegründete Collegium Nordicum'^) und das Waisenhaus,^)
die auch im Jahre ein paarmal Komödie spielten.
des dortigen Bürgermeisters Max Luckhmer im Jahre 1669 schließen läßt. Das
Stück (gedruckt in Linz) feiert Ansberta als „Teutsche Fürstin und sonder-
bahren Spiegel der ehelichen Lieb und Trew". In Steyr befand sich seit 1632
ein Kolleg der Gesellschaft Jesu.
*) In der ersten Hälfte des 18. Jahrb., unbekannt in welchem Jahre,
wurde im Linxer Jesuiten-Theater das Martyrerstück Juliana gegeben. Die
Musik dazu hatte der Wiener Hoforganist Ferd. Tobias Richter geschrieben, der
auch viele akademische Komödien für das Wiener Jesuitenkolleg komponiert
hat. Die eingelegten Tänze leitete der ständische Tanzmeister Karl Orotetau.
Exemplar in der Stiftsbibliothek von St. Florian, Sammelband II, 2755 — 2768
(„Varia litteraria collecta 1751").
^) 0. Teuher, Geschichte des Prager Theaters I (1883), p. 28. Stauber,
Ephemeriden, p. 282 f. Nebenbei sei daran erinnert, daß noch im Jahre 1850
ein Volksschauspiel Deborah von S. H. Mosenthal erschien.
^) J. Qaisberger, Zur Gesch. milder Stiftungen im Lande ob der Enns.
Linzer Mus.-Jahresber. 1859, p. 53.
*) Im Jahre 1732 z.B. spielten die Waisenknaben : Glück- und unglück-
volles Ende; das erste erscheinet an S. Johanne von Nepomuk als glorreichen
Märtyrern und Blutzeug Christi. Das änderte aber an Wenceslav dem tyran-
nischen König. Exemplar in der Musealbibliothek. Seit der 1728 erfolgten
Heiligsprechung bot das Leben und der Martertod des hl. Johannes von Nep.
öfter StoflF zu dramatischer Bearbeitung in geistlichen Häusern. So verwahrt
die Stiftsbibliothek in St. Florian ein in Linz bei J. Casp. Leidenmayr 1728
gedrucktes Singspiel : Der ligend-obsigende Held zu Allg. Freude der Streitend-
und triumphirenden Kirch an dem Tag der würcklichen Heilig-Sprechung des
Glorreichen Märtyrers und Sonderbahren Ehren-Beschützers St. Joannis von
Nepomuck.
Auch unter den vom Jesuiten Maurisperg im Jahre 1730 in Steyr her-
ausgegebenen Dramen befindet sich neben einem Mutius, Deodatus, Stanislaus
auch schon ein Joannes Nepomucenus.
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Im Nordioum gaben am Schlüsse des Jahres bei der öffent-
lichen Prüfung die Schüler sich in einer Art Dialog gegenseitig
Fragen und machten sich Einwürfe. Um diesen Dialogen das
Trockene zu benehmen, versuchte man ihnen einige Male eine
komische Einkleidung zu geben, in der Art, daß man z. B. einen
Landpfarrer und seinen Mesner in ihrer Ausdrucksweise nachahmte.
Das war wohl etwas ganz Harmloses. Trotzdem behauptete
Nicolai 1) in seiner Reisebeschreibung, die Schüler des Nordioums
würden angeleitet, jährlich beim Schulactus die Protestanten lächer-
lich zu machen.
Die „Skizze von Linz" stellte aber das Gegenteil fest. Tat-
sächlich ist der Hieb Nicolais auf diese Seite der Jesuiten-Pädagogik
nicht gerechtfertigt.
^) Ein bekannter Berliner Buchhändler und Aufklärungsapostel, der zur
Zeit Goethes und Schillers lebte. Die beiden Dichterfürsten schrieben über
seine zwölfbändige Reisebeschreibung in den „Xenien":
Nicolai reiset noch immer, noch lang wird er reisen;
Aber ins Land der Vernunft findet er nimmer den Weg.
III. Dpama und Theater in den Stiften.
Ich habe schon des näheren ausgeführt, wie in den Klöstern
gegen Ende des 16. Jahrhunderts der kirchliche Sinn wieder erwachte
und die gegenreformatorischen Bestrebungen eine neue Volksdramatik
geistlichen Charakters hervorriefen. Wenn ich nun an jener Stelle
bemerkte, daß sich dieses neue Volksschauspiel aus der Schul-
dramatik entwickelt habe, so wollte ich damit nicht etwa die
Grenzen beider verwischen, sondern den Begriff Schuldrama in
etwas erweitertem Sinne verstehen. Es ist kein Zweifel, daß das
Schuldrama im engeren und eigentlichen Sinne anderen Zweck,
andere Darsteller, andere Bühnenausstattung besitzt als die Volks-
bühne und mit dieser fast nichts gemein hat; es ist aber ebenso
sicher, daß solche reine Schuldramen verhältnismäßig selten auf-
geführt wurden.
Was die Schulmeister spielten, war in den meisten Fällen
nicht für die Schüler, sondern für die Zuschauer berechnet, wenn
auch Anlaß und Darsteller in den Kreis der Schule gehörten und
der Zweck vorgeblich ein pädagogischer war.
Und indem der Klerus dasselbe tat, aber mit viel mehr Ge-
schick und Kenntnis des Volksgeschmackes, und die Laien zu
selbständiger Betätigung in dieser Richtung ermunterte, bewirkte
er, daß die noch vorhandenen Reste des Volksschauspieles neues
Leben gewannen.
Es war ein Nebeneinander der Entwicklung und doch kann
man sagen, daß die alte Volksdramatik ohne Schuldrama wohl sicher
dem völligen Untergange geweiht gewesen wäre. Es darf auch
nicht übersehen werden, daß die wiederbelebte Volksdramatik deut-
lich die Spuren des Schuldramas verrät. So können wir also doch
mit Recht behaupten, es habe sich aus dem Schuldrama eine neue
Volksdramatik entwickelt.
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Dort, wo energisch zugegriffen wurde, wie z. B. in der Bene-
diktiner-Abtei Garsten,^) sehen wir auch bald eine blühende Bühnen-
tätigkeit. Unter Abt Wilhelm I. Heller (1601 — 1613) spielte man
eifrig- In der Regel handelte es sich um religiöse StoflPe ernsten
Inhalts („Opferung Isaaks", „Das neugeborne Jesuskind
und die Hirten", ,.Der barmherzige Samaritan"); für den
Fasching bearbeitete „pro spirituali recreatione", wie die Chronik
sagt, der Prior Jakob Sanier, ein Schwabe, Züge aus dem Leben
der schon im Mittelalter bekannten und beliebten Gestalt des
Bischofs Udo von Magdeburg , ein andermal die Geschichte vom
Wirtschafter Theophilus-) oder vom zügellosen Prasser Stamulus,
von dem Beda erzählt,
Auch die Patres Nikolaus Prudentin und Kaspar Plauz schrieben
in den ersten Dezennien des 17. Jahrhunderts für das Stiftstheater.
In der Regel, scheint es, hatte der Prior für die Schulkomödie auf-
zukommen. Gespielt wurde „ante cancellariam", also im Freien vor
dem Kanzleigebäude. ^)
Meist fand sich viel Volk ein und wie sehr damals die Spiele
vom pastoralen Standpunkt aus aufgefaßt wurden, zeigt die öfter
begegnende Bemerkung, sie seien „post meridiem loco concionis",
also statt einer Predigt gegeben worden oder es sei eine solche als
Vorbereitung dem Stücke vorausgegangen.*)
Auch auf den inkorporierten Pfarreien stellte man, wie schon
erwähnt, den früheren zahlreichen Komödien der lutherischen Schul-
meister, an die sich das Volk schon ganz gewöhnt hatte, ähnliche
^) Die Darstellung der Theaterverhältnisse in Garsten und Steyr beruht
auf der schon erwähnten Chronik W. Lindners, einer zeitgenössischen, bisher
nicht bekannten Quelle.
^) Es gab auch ein schon im 16. Jahrhundert bekanntes Legendendrama
Theophilus, welches Maria verherrlicht und daher von den Marienkongregationen
der Jesuiten und Stifte gern gespielt wurde.
^) Das Stift St. Florian bestand nach einem gleichzeitigen Plane im
17. Jahrhundert aus Kirche, Konvent, Infirmarie, Getreidekasten samt Malz-
kammer, Brauhaus, Bäckerei, Fleischbank, Kellerei, Kanzlei (einstmals Propstei).
{Cxerny, Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian. Linz 1886, p. 51.)
Ähnlich waren die anderen Stifte und auch, wie die Abbildung zeigt, Garsten
gebaut: lauter einzelne schmucklose Häuser und das Ganze von einer Mauer
umfangen.
*) Man beachte auch Lindners Bemerkung: Ita nihil praetermittebat
Dominus parochus Styrensis, quo populum ad compassionem commoveret,
welche sich allerdings zunächst auf ein Leiden-Christi-Spiel bezieht. Dramatische
Darstellungen in Verbindung mit der Predigt gab es in Italien schon im
15. Jahrh. Greixenach 1, p. 313.
45
Stücke, aber in katholischer Auffassung, entgegen. Während die
eingewanderten Schulmeister unserem Volksempfinden doch immer
mehr oder minder fremd gegenüberstanden, eine eigentliche Volks-
dramatik auch gar nicht im Sinne hatten, wendet sich der katholische
Klerus jetzt an seine Landsleute und redet ihnen von der Bühne
herab eindringlich ins Gewissen. Und weil er des Volkes innerstes
Denken und Fühlen als Sproß derselben Scholle kannte, hatte diese
Art Seelsorge einen Erfolg, den wir nicht unterschätzen dürfen.
Die Benediktinerabtei Garsten um 1624.
CNach einem Aquarell aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Diözesanarchiv.)
Wieder zeigt uns dies das Vorgehen der Garstener Bene-
diktiner.
Zunächst gewannen sie für die Pfarrschule der nahen Stadt
Steyr einen tüchtigen Schulmeister in der Person Wolfg. LindnerSy.
der zuletzt in Waidhofen a. d. Ybbs, früher in Wien gewirkt hatte,
wo er vielleicht den dramatischen Traditionen des bekannten Schotten-
schulmeisters W. Schmeltxl noch begegnet war.^)
Er erzählt uns selbst, unter welchen Schwierigkeiten er im
Vereine mit dem Stadtpfarrer Dr. Falb in dem noch überwiegend
^) Schmeltxl hatte das deutsche Schuldrama nach Österreich verpflanzt.
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protestantischen Steyr Fuß faßte. ^) Mutig begann er mit seinen
wenigen Buben in der Pfarrkirche 2) geistliche Stücke, z. T. sogar
mit Musikeinlagen, 3) aufzuführen: „Opferung Isaaks", „Der
barmherzige Samaritan", „Das neugeborne Jesuskind",
„Das Leiden Christi", „Joseph von Arimathaea und
Nikodemus".
Die Neugier trieb auch manche Protestanten hinein und Lindner
versichert wiederholt, diese in heiliger Begeisterung für das Heil der
Seelen einfach aber würdig gespielten Stücke hätten oft gleich er-
greifenden Predigten gewirkt und so manche zur alten Kirche zurück-
geführt.
Und wie in Garsten und den inkorporierten Pfarreien am Be-
ginne der Restauration ein neues Bühnenleben sich entfaltete, so
war es auch in anderen Stiften des Landes der Fall,"^) etwa bis 1624.
Da kam der Ausweisungsbefehl an die Protestanten und in seinem
Gefolge der oberösterreichische Bauernaufstand, der auf Jahrzehnte
hinaus den Wohlstand des Landes tief schädigte. Daher hören wir
auch in dieser Zeit der Wirren bis zum Westfälischen Frieden nicht
viel von Musik und Theater. Erst als sich die Stifte vom großen
„Herrenstaub" etwas erholt hatten, konnte Thalia wieder in ihre
Hallen einziehen.
Der Hauschronist der Abtei Kremsmünster, Pachmayr, nennt
ausdrücklich das Jahr 1649 als den Beginn der „dramatum nostrorum
epocha" und den P. Ernst Leopold (1648 — 1653 Lehrer der Humani-
tätsklassen) „comicorumS) nostrorum antesignanum".
^) So oft Lindner ein Stück aufführen wollte, mußte er die Erlaubnis
des Abtes, aber auch die des Bürgermeisters haben.
-) Die Protestanten spielten teils im Rathause, teils in der Dominikaner-
kirche. Lindner konnte anfangs nur alle zwei Jahre, von 1609 — 1613 alle Jahre,
von da an wieder nur mit Unterbrechungen spielen. Im Jahre 1607 erhielt er
zum erstenmal den Rathaussaal.
^) Am Weihnachtfeste des Jahres 1610 führten „Oarstenses scholares et
musici" ein Krippenspiel auf, am Karfreitage des folgenden Jahres „pro maiore
excitanda devotione adhibiti sunt tibicines cum suis instrumentis ad musicam
vocalem'' beim Passionsspiele.
*) Das Soldbuch des Stiftes Lamhaeh, wo Abt Wolfg. H. Kammersckreiber
(1571 — 1585) die Klosterschule wieder mit katholischem Geist erfüllte, ver-
zeichnet zum Jahre 1577 für zwei Komödien ein Geldgeschenk von 2 fl. 2 ß 28 0
an den Schulmeister.
'^) Den Spielleiter, gewöhnlich ein Professor der Rhetorik, nannte man
P. Comicus. Eine Reihe von Stücken schrieben im 17. Jahrhundert in Krems-
münster die Brüder RormuM und Placidus Marstaller und David Zigl.
47
Abt Pladdus Buechauer (1644 — 1669) nahm sich wie um die
Schulen so auch um die damit zusammenhängende Stiftsbühne für-
sorglich an.
Anfangs kam man über reine Schuldramen, wie etwa die
Nuptiae grammaticae inter sponsos Verbum regem et Nomen reginani,
und Legendenstoffe (Dorothea, Hermenegild, Eustachiiis) nicht viel
hinaus.
Aber zur Jubelfeier des Stiftes im Jahre 1677 bot man alle
Kräfte auf.
P. Smimi Rettenpacher,^) in dessen Adern wirkliches Dichterblut
rollte, schuf dazu die Komödie: „Kallirrhoes ac Theiphobi
amores seu Monasterii Cremifanensis fundatio, eversio
et restauratio."
^) Dieser Mann, dessen Bedeutung uns Thassilo Lehner in mehreren
seit 1891 erschienenen Schriften eindringlich gezeigt hat, ist am 17. Oktober
1634 in Untergänsbrunn bei Salzburg geboren, wurde 1664 Priester und Kapitular
des Stiftes Kremsmünster, machte eine Studienreise nach Italien und lehrte
sodann von 1668 — 1671 am Stiftsgymnasium und an der theologischen Haus-
lehranstalt.
Von 1671 — 1675 war er Professor an der Universität Salzburg, 1675 — 1689
wieder Lehrer am Stiftsgymnasium, von da ab bis 1706 Pfarrer in Fischlham
und die letzten Tage vor seinem Tode am 10. Mai 1706 verbrachte er im Stift.
Er schrieb folgende Stücke:
1. „Innocentia dolo circumventa seu Demetrius, Philippi Mace-
donum regis filius, insidiis fratris Persei crudeliter veneno sublatus."
Salzburg 1672.
2. „Ineluctabi lis vis fatorum seu Atys, Croesi regis filius, ab
infelici Adrasto inopino vulnere peremptus." Salzburg 1673.
3. „Perfidia punita seu Perseus, ultimus Macedonum rex, a L. Aemilio
Paullo victus et in triumphum ductus." Salzburg 1674.
4. „Kallirrhoes ac Theiphobi amores seu Monasterii Cremifaijensis
fundatio, eversio et restauratio." Salzburg 1677.
5. „Innocentia ambitionis triumphatrix." Linz 1679. Rptten-
pachers Autorschaft steht allerdings nicht fest.
6. „Prudentia victrix seu Ulysses post longos errores in patriam redux
procis interemptis amori Penelopes redditus." 1680.
7. „Sapiens in suo recessu." Aus dem Span, des Didaco Henriquez
de Villegas übersetzt. 1681.
8. „Frauen-Treu oder Hertzog WelfF auß Beyern durch Liebe seiner
Frauen von grosser Gefahr errettet." In teutsche Reym verfasset, sambt
einer Zugab etlicher Gedichten durch Mison Erythreus Gänßbrunu.
Salzburg 1682.
9. „Francia gallice delusa oder die mit Gegenlist hintergangene
frantzösische Schelmerey." Linz 1689. Auch für dieses Stück steht die
Autorschaft Eettenpachers nicht unzweifelhaft fest.
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Wohnen wir im Geiste der Aufführung bei. Der Saal ist
gedrängt voll, Abt Erenbert hat in Anbetracht des seltenen und
daher um so freudigeren Anlasses mit Einladungen nicht gekargt.
Grafen und Barone mit herrlich strahlenden Damen sind gekommen
und nehmen jetzt mit vielen Umständlichkeiten Platz. Und nicht
zu vergessen des Hofrichters und des ganzen Comitatus aulicus.
Es ist recht lebhaft im Saale: Die Damen kichern und schwatzen
über das „Argumentum" (Programm mit kurzer Inhaltsangabe) auf
türkischem Papier mit Goldschnitt i) und die Herren klappern mit
den Degen und man hört Französisch und Welsch .... Da klingelt's,
der Vorhang hebt sich und mit gemessenem Schritte tritt Kallirrhoe
auf, in eine weiße Tunica gehüllt, mit einer feinen Weiberperücke,
lehnt sich an die Bildsäule der Göttin Vesta und klagt ihr Los,
daß sie ungeliebt altern muß:
„Sic ego semper deserta ferar?
Nemo meos heu tristia fata
Ambit amores?
Sola tot annos viduis ripig
Exigo tenui murmure virgo . . ,
Labitur aetas praepete cursu
Optima periit portio vitae;
Nemo meos o Numina laeva
Ambit amores!"
Sie spricht so schön Latein wie nur je eine Kremsnymphe und
Theophobos, der um ihre Hand wirbt, ist der artigste Schäfer; etwas
kühl, ja, sind sie beide; doch so muß es sein in der klassischen
Aktion. Aber wie! Gleich in der nächsten Szene geschieht ein Riß
10. „Candor triumphans oder Redlich wehrt ewig." Linz 1699.
11. „Sacrum connubium sive Theandri et Leucothoes sancti amores."
Würzburg 1700.
12. „Ambitiosa tyrannis seu Osiris crudeli vulnere a fratre Typhone
occisus."
13. „Pietas impia seu Rosimunda pia in patrem, impia in maritum."
14. „Pax terris reddita seu felix Leophili ac Irenes connubium."
15. „Juventus Virtutis et Apollinis muneribus instructa
Veterni, Bacchi ac Voluptatis illecebris corrupta, labore Martis emendata,
Palladis suasu atque favore ad frugem reducta." Drama musicum.
Rettenpaeher ließ die Nummern 1, 2, 3, 6, 10, 12, 13, 14, 15 als „Selecta
dramata, diversis temporibus conscripta et in scena recitata" 1683 in Salzburg
drucken.
*) So waren z. B. sogar die 15 Explicationes zur Faschingskomödie des
Jahres 1677 in St. Florian ausgestattet {Cxerny, Die Bibliothek von St. Florian,
Linz 1874, p. 103).
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^cabemifd^eri Söudbtrucfem/ onb^panblcin.
Titelblatt des Stückes „Frauen-Treue" von S. Rettenpacher.
(Exemplar in der Wiener Hof bibliothek.)
I
49
in die klassische Gravität der Aktion. Günther auf der Jagd ....
Ein wunderhübscher, schmächtiger Bub mit echten blonden Locken,
mit Augen so blau, daß sie das Ordensband schlagen, das er über
der Brust trägt. Sowie er hereinkommt, rasch und ungestüm, bringt
er Leben in die klassische Komödie und nimmt aller Herzen ge-
fangen; der Freiherr von Eyselsberg fragt, ob das ein junger Wald-
stein sei, und die schöne Freiin läßt ihren Fächer sinken und flüstert
lächelnd ins Ohr des Gemahls.
Es kommt tragisch.
Auf den Speer gelehnt, lauscht Günther im Dickicht: „Audire
credo sonum appropinquantis ferae!" . . . Die Bestie erscheint — nie
war ein Eber schrecklicher als der Gratianer Wolf! — und Günther
setzt sich ritterlieh zur Wehr. O, wie zittern die schönen Damen
für ihn! Aber sein Schicksal muß sich erfüllen . . . vom Zorne des
Ebers getroffen, stürzt er ... da klatschen die Männer, die Frauen
halten ihre Taschentücher an die Augen und die Freiin von Eysels-
berg schreit laut auf. Die Aktion geht weiter. Es tritt Thassilo,
der Herzog, auf und Liutpurga, die Herzogin, und Graf Utilo und
Graf Grimoald und die Nymphen Onone und Hyale und die Schäfer
Mopsus und Aegon; sie alle rezitieren ihren Part, wie sich^s
gehört ... .1)
Das Stück endete mit einem Triumphe für Rettenpacher. Um
wie viel großartiger aber wäre wohl der Jubiläumsactus verlaufen,
hätte man damals bereits die schöne Bühne gehabt, welche Abt
Erenbert einige Jahre später von den Ständen für seine Bemühungen
anläßlich der Vermählungsfeier Kaiser Leopolds I. und beim Empfange
der Majestäten in Linz erhielt!
Auf dieser schönen Bühne hatten die Verordneten ihre und
des Landes Gefühle in prunkvoller Scena verdolmetschen lassen.
Um dieses Theater aufstellen zu können, vereinigte man das
frühere Bühnenlokal mit dem darunter befindlichen Getreidekasten
und in diesem zwei Stockwerke umfassenden Räume blieb es bis
zum Jahre 1803. Die Bühne allein war beinahe zehn Klafter tief
und hatte die Breite des ganzen Gebäudes. 2) Man versteht also,
wie man zur Zeit der Ritterakademie die Darstellung von Jagden,
Jahrmärkten, Schlachten, Schiittagen etc. wagen konnte.
^) In dieser Weise entwirft uns E. v. Handel-Maxxetti in ihrem geistvollen
'&0XO.&U Meinrad Helmpergers denkwürdiges Jahr (1902) das Bild einer Aufführung
der Kallirrhoe zu Anfang des 18. Jahrhunderts.
^) Im Parterre stiegen die Sitzreihen amphitheatralisch an, oben befand
sich eine Galerie herum.
4
50
Aber es kostete die neue Erwerbung ein schönes Stück Geld,
weil man mit der Garderobe doch auch gleichen Schritt halten
mußte. Da bedurfte es einer Ausstattung zur plutonischen Scena,
natürlich in Feuerfarbe, zur Flora-Scena, zur neptunischen Scena.
Zu einem martialischen Interludio waren papierene Köpfe
(Masken) mit den dazugehörigen Schwertern, Pferde von Holz,
Totenköpfe und Adler vorrätig; zur martialischen Scena aber Fahnen,
Harnische, Helme, Pickelhauben, Schwerter, Trommeln, Schilde,
Partisanen. Zur Dianaszene fanden sich Köcher mit Pfeilen, Hörner,
Schäferstäbe und Jägerkleider. Nach Bedarf gab es auch ein
sceptrum cum oculo divino, einen Dreizack, den Bogen Cupidos,
einen hölzernen Anker u. dgl. m.^)
Nach dem Siege über die Türken bei Wien wurden Türken-
stücke Mode, in denen es von Turbanen, Tatarenmützen und
Krummsäbeln wimmelte. Die Stücke, welche damals die Prälaten
aus der Siegesbeute für die Sammlungen ihrer Stifte erwarben,
dienten als erwünschte Vorlage.
Vorbildlich für die Stiftstheater dieser Zeit war außer den Auf-
führungen der Jesuiten das unter dem Rektorate des Kremsmünsterers
P. Gregor Wihmperger (1681 — 1705) eröffnete Aulatheater an der
Salzburger Universität. Wenn man bedenkt, daß hier Vertreter der
verschiedensten Benediktiner -Abteien Deutschlands und Österreichs
teils als Lehrer teils als Schüler weilten, 2) wird man die Macht der
Einflüsse ermessen, die sich hier kreuzen mußten. Und was der
^) Ein Inventarium der Stiftsbühne in *S^. Florian vom Jahre 1690 hat
Czerny in seinem Buche „Kunst und Kunstgewerbe in St. Florian", p. 263, ver-
öffentlicht: Auf 14 Latten oder Stangen war das Spielzeug aufgehängt. Auf
der ersten Latte paradierten zehn Schweife von Meerwundern, auf der zweiten
€in mit Perlen gesticktes Pektoral (Bruststück) mit seinem zugehörigen Schürz],
ein rottaftenes Florianikleid, ein Scenarock, Goldstuck, item ein ungarischer von
Silberstuck mit zwei königlichen Talaren, item ein türkisches Unterkleid. Auf
der dritten war ein Scenarock von güldenem Tockh mit Silberspitzen durchaus
verschamoriert, zwei Röcke in Silbertockh, zwei blaue Schürzl mit kleinen
Silbergalanen verbrämt. Auf der vierten Latte ein weißtaftenes Bruststück mit
dem Unterrock von weißer Leinwand, zwei Spiegelkleider mit falschen Umbrellen,
zwei grüne Schürzl mit kleinen Silbergalanen etc. etc. Man hatte ßöckl zur
Schäferei, romanische Kriegaröcke, Pilgramkleider, Charlatankleider mit ihren
dazugehörigen Hauben, Judenmäntel, Kleider zur Krönung und Geißelung für
geistliche Schauspiele, Truhen voll mit Strümpfen, Federn, Tanzschuhen und
Kothurnen. An den Mauern waren Turbane und Tatarenmützen befestigt.
^) Von 1637 — 1777 lehrten 28 Benediktiner aus Kremsmünster allein da-
selbst und befanden sich Kleriker aus 114 Klöstern hier, um theologischen Studien
zu obliegen. Von 1659 — 1662 studierte in Salzburg auch Abraham a s. Clara.
51
junge Kleriker im schönen Salzach-Rom gesehen und gehört, verwertete
später der Rhetorik-Professor als P. Comious in seinem Stifte.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war auch das musi-
kalische Leben erwacht. Die großen und die kleinen Höfe segelten
nun langsam aber sicher ins Fahrwasser der Italiener.^) Seit 1651
hatte Wien sein Opernhaus und bald zog die neue Mode immer
weitere Kreise. Bei uns ist das Fortschreiten ganz deutlich zu
verfolgen. 2)
Schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts senden die
Abte unserer Stifte ab und zu einen tüchtigen Musiker -Mönch zu
weiterer Ausbildung nach Italien, kaufen neuartige Instrumente und
sorgen durch Gründung einer Hofkapelle für eine würdige Kirchen-
musik. 3)
Immer mehr bereitet sich der Boden für das Singspiel vor*) und
^) Seit dem Jahre 1543 bestand in Wien eine kaiserl. Hofmusikkapelle
und die Kaiserburg auf dem Hradschin in Prag war bereits eine Pflegestätte
der Kunst und Musik, als in Italien die ersten Anfänge des musikalischen Dramas,
der Oper, keimten. Im Jahre 1594, als Einuccini, Caccini und Peri ihre Dafne
schufen, hielt Kaiser Rudolf II. Hof auf dem Hradschin und ein reicher, an-
gesehener Kreis von Musikern aus Welschland und Deutschland bildete seinen
bedeutenden musikalischen Hofstaat, Unter diesen befand sich auch der Altist
Joh. B. Ouicciardi mit 15 fl. Monatsgehalt (Teuber, Gesch. des Prager Theaters I,
p. 34). Im Jahre 1597 wies ihm der Kaiser eine Herrenpfründe in St. Florian
an (Cxerny, Kunst und Kunstgewerbe, p. 119).
^) Über das musikalische Leben in unseren zwei größten Stiften, Krems-
münster und St. Florian, um diese Zeit vgl. 0. Huemer, Die Pflege der Musik
im Stifte Kremsmünster. Wels 1877, p. 14 AT. und A. Oxemy, Kunst und Kunst-
gewerbe in St. Florian, p. 119 f.
') Um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts wurden die Singspiele des
Orlando di Lasso in St. Florian gegeben und ein Sohn dieses großen Komponisten
ehrte den Abt Alexander I. a Laeu von Kremsmünster, der ein Italiener von
Geburt war, durch die Überreichung mehrerer Kompositionen.
Der Chorherr Martin Langreder von Suben widmete im Jahre 1602 den
Prälaten von St. Florian und Kremsmünster eine Komposition (Canticum gloriosae
Deiparae V. M. sex vocibus super varia, ut vocant, madrigalia).
In Garsten war P. Seb. Ertel in den ersten Dezennien des 17. Jahrh. ein
nicht unbedeutender Komponist und schon 1596 läßt sich hier ein eigener Hof-
organist namens Florian Korsorsky nachweisen.
Der Kremsmünsterer P. Benedikt Lechler, der von 1628 — 1651 Musikdirektor
des Stiftes war, machte 1632 eine Reise nach der ewigen Stadt und blieb zeit-
lebens ein eifriger Verehrer der italienischen Musik. Huemer a. a. O., p. 17 flf.
.*) Im Jahre 1677 erschien in Linx bei K. Freyschmid die italienische
Oper: „Hercole acquisitore dell' immor talitä." Drama per musica
nel felicissimo di natalizio .... dell' imperatrice Eleonora Maddalena Teresa.
Per commando dell' imperatore Leopoldo. Posta in musica dal Sr. Antonio
4*
52
im Jahre 1680 gibt das Stift Kremsmünster dem Kaiser Leopold I.
nnd seiner Gemahlin, die auf Besuch dort weilen, zu Ehren die erste
Oper: „Ulisses". „Novum quodammodo genus erat," schreibt
Rettenpacher , der Librettist und Komponist, ausdrücklich seinem
Freunde P, Honorius Aigner in Salzburg darüber, i)
Der Kaiser, der selbst
UvrM a^:^ >U4fJ^*^ -wvW^/W^ e**. -
Opern und Arien für solche
komponierte und 1659 so-
gar in einer Oper persön-
lich mitgewirkt hatte, war
ganz entzückt und
er-
Mffi/u) t^»^ \P>.fA^jifv-rJ
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1^, ft*^y^y*^ V^K^jß^f^f"*^ ^^Wvy4^
Schreiben S. Rettenpachers an P. Hon. Aigner
in Salzburg über die erste italienische Oper^iii
Kremsmünster.
(Original im Archive des Stiftes Kremsmünster.)
Draghi. Con Farie per li balli
dal Sr. Oio. Henrieo Smelxer.
(Exemplar in der Stiftsbiblio-
thek in Kremsmünster.)
^) Die das Stück be-
treffende Stelle seines Briefes
lautet vollständig:
Interim mitto nonnuUa
exemplaria nostrae comoediae
die decimo tertio Septembris
Augustissimis Majestatibus ex-
hibitae distribuenda cum plu-
rima commendatione per-
illustri D. Baroni ab Heggi,
Magnifico P. Rectori, P. Jo-
sephe Priori ad s. Petrum,
P. Gregorio nostro, P. Oddoni
amicomeo veteri et si qui forte
alii desiderabunt. Rogo tamen,
iudicia dignetur perscribere,
quid de illa sentiant. Est
enim novum, qtiodammodo genus
et more Italorum, musieis nu-
meris aptatum drama. Impe-
ratori et toti aulae summo-
pere placuit nee satis laudare
potuerunt. Plura nonnulli my-
steria invenerunt et aliis explicarunt,. omnia bene et praeclara forma, quam
cogitaverim ipse. Haec non scriberem, nisi scirem, monasterii honore suam
Paternitatem maxime delectari. Multa omitto, ne molestus sim aut encomium
quaerere videar. Verum mihi pars minima adscribenda, pleraque musieis et
aetoribus debeo, quod tarn egregie suam quisque personam sustinuerit. Nam
mea compositio quattuordecim tantum dierum labor fuit. Sed garrio — ignoscat;
quasi praesenti me loqui existimabam. Commendo me plurimum, Oremifani
die 3. Oet. 1680.
53
mutfgte dadurch die Musiker^ auf dem beschrittenen Wege fort-
zuwandeln.i)
An diesem denkwürdigen Tage trat das drama musicum seinen
Siegeszug durch unser Land an. Ein Jahrzehnt später hat auch
das Ballett schon seinen Einzug gehalten^) und so jubelt man sich
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*) Im selben Jahre besuchte der Kaiser auch St. Florian, wo ein vom
Chorherrn Paul Perger verfaßtes Stück gespielt wurde.
^) Der Gambist M. Puecher in Kremsmünster schrieb 1688/89 u. a. Ballette
ab und 1692 wurden gedruckte gekauft. Hiiemer, p. 33.
54
mit Pauken und Trompeten, Flöten und Geigen ins musikalische
Jahrhundert hinüber.
Es kommt dann im 18. Jahrhunderte die Ära der großen
Stiftsbauten und wieder wendet sich der Blick nach Italien. Söhne
dieser Heimat aller Kunst arbeiten bei uns nun als Musiker, Maler,
Architekten und Stukkateure, es erstehen die prachtvollen Präla-
turen und Prunksäle, die wir noch heute bewundern, und das
deutsche Ohr gewöhnt sich an die welschen Melodien.
Die Stifte, wie immer so auch jetzt die Mittelpunkte aller
wissenschaftlichen und künstlerischen Bestrebungen, wetteifern in
den nächsten Jahrzehnten in dem Ruhme, die besten Musiker
zu haben.
In St. Floria7i glänzen unter den musikliebenden Pröpsten
Claudius Kröll (1700-1716) und Johann III. Födermayr (1716—1732),
die beiden Komponisten M. Kämpfl und J. Halbax und der Regens-
chori (1719 — 11S9) Paul Schopper war ein Baßsänger ersten Ranges,
der einen lebhaften musikalischen Verkehr mit dem sang- und klang-
reiohen Wien Karls VI. unterhielt.
Im Jahre 1731 ersteht hier eine neue glänzende Bühne, im
Jahre 1737 läßt der Abt Fixlmillner (1731 — 1759) die von K?'ems-
münster restaurieren. Der Musensitz an der Krems erlebte aber
seine höchsten Bühnentriumphe seit der 1743 erfolgten Errichtung
der Ritterakademie. Die jungen Edelleute, die hier ihr Wissen
holten, warfen so manchen Blick in die Welt, für die sie erzogen
wurden, auf den Brettern, die sie bedeuten.
Abt Fixlmillner schickte seinen Konventual F. Sparry nach
Italien, wo dieser durch zwei Jahre bei Oirolamo Chili in Rom und
heonardo Leo in Neapel, zwei ausgezeichneten Kontrapunktisten, die
mächtigsten Anregungen empfing.
Zu Hause entfaltete der junge Mönch dann als Musikdirektor
(1747—1767) im Verein mit den besten Kräften ein reiches musi-
kalisches Leben, das zwar in erster Linie dem Kirchenchore, aber
doch wohl auch der Stiftsbühne zugute kam.^) Seinen größten
Musiker aber besaß das Stift an Q. Pasteriüix (geboren 1730, von
1767 — 1782 Musikdirektor, 1803 gestorben), dessen Name auch außer-
halb Österreichs bekannt geworden ist. In seine Ära fällt das Ende
des klösterlichen Schuldramas im engeren Sinne. Im Jahre 1765
^) Von ihm stammt der musikalische Scherz Bacchanaliorum fmis mit
einschmeichelnden Melodien, die mit Rezitativen und Chören abwechseln. Die
Eezitative sind ausdrucksvoll und für den komischen, halb deutschen, halb
lateinischen Text fast zu erhaben. Huemer, p. 48.
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55
hatte die 1760 eingesetzte Hof- Studienkommission die Verbindung
einer theatralischen Produktion mit der Prämien Verteilung, 1768
die Schulaufführungen überhaupt untersagt. Damit hatte eine Kunst-
übung ihr Ende erreicht, die durch zwei Jahrhunderte von pro-
testantischen Pädagogen so gut wie von katholischen als für einen
richtigen Sohulbetrieb unentbehrlich angesehen worden war
G. Pasterwiz,
von 1767—1782 Musikdirektor in Kremsmünster.
Nach einem Porträt im Musikarchive des Stiftes.
(Originalaufnahme von Herrn Lehrer E. Fürböck in Linz.)
Die liebe Jugend spielte aber nach wie vor; gab es ja der
Anlässe noch genug und war doch Abt Erenhert III. Meyer (1771
bis 1800) ein so warmer Freund und Förderer der Stiftsbühne.
Pasteriviz, ein Schüler Eberlins, pflegte die italienische Oper.^)
Mutig führte er mit seinen jungen Musikanten in echt künstlerischer
^) Er schrieb die Opern .,11 Giuseppe riconusciuto" (1777) mit
italienischem und „Samson" mit deutschem Texte (1775) und die Musik
zu dem Schauspiele „Der wahre Vater" (1782), Lixsnxen zu Wagenseils
,,Gioas, re di Giuda", zu Salieris „La fiera di Venezia", zu Eberlins
„Joas", zu Rolles „Abel", zu Jomellis „Abramo" und zu Glucks „U Par-
56
Begeisterung Ohicks „Paris und Helena*' auf und nun folgten
„Alceste", „Die Pilgrime von Mekka", „Parnasso confuso"
und Stücke von Jomelli, Paesiello, Pergolese, Salieri, Rolle, Wagen-
seil, Dittersdorf, Mozart und seine eigenen in buntem Wechsel.
In der Akademie lernten die Zöglinge Italienisch und Fran-
zösisch.
Als Pasterwiz anläßlich der Jahrtausendfeier des Stiftsbestandes
im Jahre 1777 den „Giuseppe riconusciuto" zur Aufführung
brachte, sangen die Studenten ihre Rollen sprachlich so korrekt,
daß sie dafür das besondere Lob des anwesenden Nunzius Garampi
ernteten.
Pasterwiz blieb in seiner Stellung als Musikdirektor bis zum
Jahre 1782.i)
Und während Kremsmünsters Ruhm sich immer mehr ver-
breitet, feiern die anderen Stifte durchaus nicht. Um 1770 baut
Abt Amand Schickmayr [1146 — 1794) inLamhach ein neues Theater, 2)
auf dem sich beim dreißigjährigen Abtjubiläum im Jahre 1776 die
vorzüglichen Sängerinnen Notburga Kaiser aus Gmunden und
M. Haydns Frau aus Salzburg mit gepudertem Haar und Reifröcken
in welschen Arien hören lassen.
St. Florian hatte seinen Tenoristen B. Kraus und seinen
F. Aumann,^) Garsten^) seinen Jakob Scherer, der Hofmaler, Bassist
und Librettist zugleich war, ein — billiges Individuum.
nasso confuso"; Zivisehenspiele: „Nützliche Veränderung des
lustigen Studentenlebens an einem liederlichen Schuster-
sohne" (1771), „Castor et Pollux Parenti (Abt Erenbert III.) ex Thermis
Carolinis reditum gratulantur", „Hans" (1764), letzteres in derbkomischem
Dialekte.
^) Als Hofmeister in Wien (1785 — 1795) versammelte er um sich in
Konzerten die ersten Berühmtheiten der Kaiserstadt, vor denen nicht selten
seine eigenen Kompositionen mit ungeteiltem Beifalle aufgeführt wurden. Und
dies geschah vor Männern wie Moxart, Haydn, Salieri und Albreehtsherger.
Wurzbach, 21, 337.
^) Diese Bühne ist fast unverändert noch heute zu sehen.
^) Er war ein ganz bedeutendes Talent und stand mit den besten Ton-
künstlern in Verbindung.
*) Um die Stiftsbühne in Garsten machten sich verdient: P. Bernhard
Wedl (1720 — 1757), P. Robert Plank, der eine vorzügliche komische Ader besaß,
und P. Virgil Kleinmayr (1691 — 1771), der als Universitäts-Professor in Salz-
burg schon für das Aulatheater geschrieben hatte. Man spielte in dem vom
Abte Leopold (1747 — 1757) erbauten Speisesaal, der nur einigemal als solcher
benutzt wurde, und noch 1786, also knapp vor Aufhebung des Stiftes, ließ Abt
Maurus Oordon das Theater vollkommen restaurieren.
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Stimme des Benjamin aus der Oper „Der wiedererkannte Joseph"
von G. Pasterwiz aus dem Jahre 1777.
Nach der Originalpartitur im Musikarchive des Stiftes Kremsmünster.
(Aufgenommen von Herrn Lehrer E. Fürböck in Linz.)
57
In Kremsmünster folgte auf Pasterwiz Max Pissmger (1783
bis 1785), der u. a. den bekannten Süßmayer oder Dolcevillico,
wie er sich als Maestro gern nannte, in seine Kunst einführte, und
auf ihn Bonifaz Schweigert (1785 — 1794), unter dem M. Haydn und
Süßmayer einigemal auf Besuch hier weilten.^)
^) Im Jahre 1771 weilte M. Haydn mit Frau und Schwägerin vier Tage
im Stifte.
58
Versatzstück zum Lambacher Stiftstheater.
Eine wahre Jagd nach musikalischen Genüssen begann, als im
Jahre 1789 der feinsinnige Freund Mozarts, P. Maximilian Stadler,
Benediktiner des Stiftes Melk, als Ahhh commendataire nach Krems-
münster kam. Glänzende Konzerte und Opernaufführungen ver-
einigten unausgesetzt Kenner und Liebhaber^) aus Stadt und Land
in dem gastlichen Stifte. — Leider wirkte dieser hervorragende
Kunstmäzen nur anderthalb Jahre in seiner allerdings für beide
Teile wenig angenehmen Stellung.
Wenn wir uns nun zum Schlüsse ein Urteil über die etwa seit
1650 aufgeführten Stücke bilden wollen, sind wir in der glücklichen
Lage, in Kremsmünster noch ungefähr 100 Stücke zu finden, die
uns einen guten Einblick in die verschiedenen Richtungen des Ge-
schmackes gestatten, die jeweils das Repertoire hier und in den
anderen Stiften beherrschten.
Anfangs wandelt die Stiftsbühne längere Zeit ganz im Geleise
der Jesuit entheater: 2) Legendendramen und Moralisationen streng
religiösen Typs überwiegen.
Da mußte Hannibal der studierenden Jugend ein Beispiel geben,
wie man Eide heilig hält, Anconius lehrte die Herrschertugend der
^) Wie sehr in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. Theater-Aufführungen
als wesentliche Programmpunkte einer Festlichkeit angesehen wurden — auch
in geistlichen Kreisen, mag man daraus ersehen, daß man anläßlich der In-
stallation des Linzer Generalvikars Finetti auf die Herrschaft Suben im Jahre 1792
auch zwei Opern aufföhrte. Pritx, Suben, p. 64.
^) Man denke an Stücke wie „Eustachi us" (1673), „Demetrius",
„Parrochius", ,.Ansberta", „Cyrus", „Belisar", „Gottfried von
Bouillon", „Wamba", „Heraclius", „Leander", „Alexius", „Euri-
pus" usw. und man wird sich an Jesuiten- und Piaristenstücke gleichen oder
ähnlichen Namens erinnern.
Die Verfasser solcher Stücke schöpften ihren Stoff meist aus Petrus
Sanchez, Surius, Andreas Eborensis und ähnlichen Autoren.
59
Gerechtigkeit, der Feldherr Belisar die Großmut des Beleidigten,
an Gottfried von Bouillon bewunderte man Tapferkeit und Demut.
In dem Schicksale Caesars, „so in dem Kath von Bruto und
anderen Rathsherren ermordet worden", offenbarte sich die Tragik,
die in dem Vertrauen auf falsche Freunde liegt, i)
Erschütternde Szenen bot das Schicksal Konradins, des letzten
^) Am 16. und 23. Oktober 1721 in Lambach aufgeführt, me das Tage-
buch des Abtes Maximilian Pagl (1707—1735) meldet. .
60
Hohenstaufen, und Friedrichs von Osterreich. Dann zeigte sich
wieder die Schrecklichkeit der Todsünde in greller Beleuchtung oder
es sollte die Geschichte von der Ermordung des Königs Bythinus
durch seinen eigenen Sohn auf die verderblichen Folgen schlechter
Erziehung hinweisen.^) Man erbaute sich an dem Leiden des Herrii
und dem Kampfe St. Benedikts mit dem Fleische, ging im Geiste mit
dem Burgundenkönige Sigismund den Weg der Buße und lernte an
der Erhabenheit des Papstes Alexander die irdische Größe Alexanders
des Großen verachten. Ein Beispiel werktätiger Liebe gab Johanyies
der Evangelist, der einen Räuberhauptmann auf den Weg des Heiles
zurückbrachte, den Wert der Armut prägte man den Studenten an
dem auferbaulichen Tode des Lazarus und der Verdammnis des
reichen Prassers ein, die Abscheulichkeit des Neides an Belsena, einem
Prinzen von königlichem Geblüte, die Feindesliebe an dem spanischen
Könige Wamba. Die Geschichte des von Alexander dem Großen als
König eingesetzten Küchengärtners Abdalonymus zeigte klärlich das
Walten der Vorsehung, die aus Hirtenknaben Päpste macht und
Volksbeherrscher vom Pfluge wegholt. Es war dies wie der Bruder-
zwist in Herrscherhäusern ein auch bei den Jesuiten beliebtes Sujet.
Auch das Genovevenmotiv nach M. Cochems Darstellung, der
diese Geschichte einem französischen Jesuiten nachschrieb, spielte
im Repertoire eine Rolle. Ich erinnere an die „Hirlanda" in La7n-
bach, von der noch die Rede sein wird, und die ,,Genoveva" in
Kremsmünster (1724).
Große Freude machten den Studenten Ausstattungsstücke, in
denen sie als orientalische Herrscher (Abdul von Granada, Fachr
Eddin, Emir der Drusen, Sultan Bajaxethus u. a.) mit einer aus-
gedehnten Komparserie ihren Prunk entfalten durften.
Und selbst die himmelblaue und rosenrote Schäferwelt macht
vor der Klosterpforte nicht Halt, jene Welt der Schäferwölkchen und
bänderumwundenen schlanken Hirtenstäbe und hochgestelzten Atlas-
pantöfielchen.
Im Garderoben-Inventar des Stiftes St. Florian aus dem Jahre 1690
werden die Stücke aufgezählt, welche ,,zu einer Schäferei" gehören, und
die Stiftsbibliothek von Lambach bewahrte uns die Worte, welche einst-
mals von den Lippen der also Kostümierten flössen. So beginnt im
„Heracrius"^) die erste Szene des zweiten Aktes mit folgendem
Monologe :
^) Ein pädagogischer Mißgriff, der uns auch später wieder begegnet.
^) „Trauer Schauspiell oder der Tapffermütige Heraclius." Übersetzt von
Christian Böttger. 1696. Kod. chart. 201. 30 Bll.
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Arconte (Untertan des persischen Königs Cosroes):
Ihr schönen Dannen, die ihr alhier in diesen schönen Wäldern
euer Alterthum über 100 Jahr erweisen könnet, bei euch ist man
aller Angst und Pein, die unser Seelen quälen können, befreiet. Es
kann mein Herz in eurer beliebten Einsamkeit mehr Vergnügung
finden, alß wenn es noch in der Perser Burg unter güldenen Tächern
wohnete, da man von nichts alß Haß und Neydt und Lastern höhret,
denn unter euch ist meiner Jugend Lauff und Freiheit ins gänzliche
Verderben gerathen, unter diesen Schattenreichen Bäumen aber wieder
herfür gegrünet.
Ach, Cosroes, du Wütterich, daß nicht die Sonne für deiner
Tyrannei erröthet! Deine Mordrache hat mir meinen Sohn erdöttet
und der Vater, der dich nicht im wehnigsten beleidiget, muß daß
Elend bauen. Ach Cosroes! Aber waß höhre ich um diesen meinen
Waldt, der doch von Bellona selbst nicht berühret wird und wo in
diesen dunkelln Hayn die Sicherheit ihre Wohnung hat, vor ein
Geraßel der Waffen? Ich will es erwarten, wer er sey, der sich
unterstehet, mich in meiner Einsamkeit zu stören, und mich hinter
diesen Baum verbergen. (Versteckt sich.)
Da naht das Liebespaar Siroe^) und Honoria.^)
Siroe flötet also:
Es scheinen zwar, mein Engel, deine schneeweiße Hände einen
kalten Eyß gleich zu seyn, aber es ist in denselben eine solch ver-
gnügte Wärme, in welcher mehr alß Gluth und Flammen brennender
Hitze verborgen lieget, den sie haben meine Seel, welche schon mit
Charons Nachen nach der Eliseer Feldern überschiffen wolte, wiederum
zurück geruffen und mir zum andernmahl daß Leben geben.
Züchtiglich entgegnet seine Herzensdame Honoria:
Ach Siroe, durch die Fäßelln deiner Hahr empfindet mein Herz
so lang gewünschte angenehme Bande: daß ich auch in meiner
Gefangenschafft keine liebreichere Ergözlichkeit wüntschen können,
alß durch solche zufällige Gelegenheit der Frauen Orden anzunehmen.
* *
*
Eine artige Schäferszene enthält auch das Stück „Sulpitius
und Seraphine":
Der König Tholomeus treibet etliche Schaf vor seiner her,
in Schäffers Khleidern vnd singet also:
^) Des Königs Cosroes ältester Prinz.
^) Tochter des Kaisers Mauritius.
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Ihr, meine lieben Sohäfflein, erquikhet euch alhier in den
Schatten, ich will vnterdessen zu Hauß meiner lieben Tochter Silvia
helffen vnsere Haußarbeit befördern, damit ihr auch hernach befridiget
sein khönet.
Zu diesem süßlichen Geplauder bilden die vier sehr derben
Zwischenspiele des Stückes einen seltsamen Gegensatz.
Die beste Vorstellung von dem naiven Tone, der in derartigen
Komödien herrschte, gibt wohl die „Hirlanda",i) ein Stück,
welches das bekannte Genoveven-Motiv behandelt.
') Kod. Chart. 202. 68 BlI.
64
Der Inhalt desselben ist folgender:
Erster Akt.
1. Szene: Indeme Artus vber seine geliebte Hirlanda sich
hegstens erfreuet, khombt ein Courier von König auß Engellandt,
so ihm in den Krieg rueffet.
2. Szene: Artus auf einrathen Hirlandae beschliesset, in das
Feldt zu gehen, nimbt von ihr Vrlaub.
3. Szene: Brinz Gerard des Artus Brueder führet wider disen
vnd seine Herzogin gefahrliche anschlög, verhoffet durch die Vnter-
truckhung Hirlandae zum Herzogthumb zu gelangen.
4. Szene: Intermedium:^) Poxfeisteriz beklaget sich bey dem
Doctor Freydthoffer über sein Seel, wirdt vor solchem halb vnd
halb weinendt. Personae: Poxfeisteriz, Doctor Freydthoffer, Para-
doxus, Culigratius, Purgantius.
5. Szene: Der Genius oder Artgeist Gerardi last ihm von
Vulcano ein Raach seh wert Schmitten, vmb mit selben Artum, Hir-
landam vnd deren anhang auß zu rotten.
6. Szene: Da Artus von dem höfftigen Streit ermüedet in
etwaß außruehet, stöllt ihm Morpheus traurige Begöbenheitn von
seiner Hirlanda in dem Traum vor.
7. Szene: Gerardus bringet mit geschenckh vnd Verheissungen
die Heb- vnd Säugamen auf seine Seitten.
8. Szene: Gerardus bekombt heimlicher weiß den neuge-
bohrnen Prinzen, welchen er alsobaldt mit der Cyrenne^) nacher
Londn schickhet, da in dessen außgesprenget wird bey dem ganzen
Hoff, Hirlanda habe ein monstrum gebohren.
9. Szene: Bertrandus Abbt zu S. Malo bekhombt von dem
Engl Gottes befelch, daß von den Brinzen Gerard außgeschickhte
Schiff anzuhalten vnd besonders den iungen Brinzen sambt der
Cyrenne zu verwahren.
10. Szene: Die Schiffleuth erfreyen sich über die grosse ge-
schenckh, so sie von dem Prinz Gerard erhalten, stöhlen destwegen
ein Tanzen an.^)
11. Szene: Da Hirlanda von der langwürigen ohnmaoht sich
erhollendt ihre Leibsfrucht zu sehen verlanget, wird ihr von denen
boshafften Hebammen erzöhlet, sie habe kein menschliche gestalt
^) Die Intermedien sind nicht ausgeführt.
'^) Eine der Hebammen.
') Eine Zugnummer für den Schifferort Lambach.
65
sondern ein Missgeburth zur Welt gebracht, wessentwegen sie hegstens
betrüebet.
Chorus: Der Betrug grabet der Vnschuldt eine grueben,
fahlt aber selbsten hinein.
Zweiter Akt.
1. Szene: Hirlanda nimet die Flucht.
2. Szene: Zwey von denen Schiff leuthen, so den jungen Brinzen
naoher Londen füehren sollen, khomben verwundter zuruckh vnd
erzehlen, wie es ihnen auf der Reiß ergangen.
3. Szene: Artus wird von Gerardo feischlich berichtet, Hir-
landa habe ein monstrum gebohren vnd dessentwegen die Flucht
genohmen, worüber Artus hegstens entristet.
4. Szene: Intermedium : Poxfeisteriz bekombt widernmben
sein Seel. Personae: Poxfeisteriz, Einsidler, Purgantius, Culigratius,
Stuelzapflins, Anima, Dofferl.
5. Szene: Artus vmb sein verwirtes Gemieth in etwaß zu
stillen, ordnet ein Jagdt an, in welcher er sich sambt dem Oliva
verihret.
6. Szene: Da Hirlanda in dem Waldt ihre Schäflflein hiettet,
begegnet ihr Artus vnd Oliva.
7. Szene: Hirlanda wirdt erkhent.
8. Szene: Da Gerardus mit denen Seinigen über den Verlust
seines Brueders sich hechstens erfreuet, wird ihm berichtet, daß
Artus vnd Hirlanda glückhlich zuruckh gekhert.
9. Szene: Hirlanda besorget neue nachstöllungen von dem
Brinz Gerard.
10. Szene: Hirlanda vnd Oliva werden feischlich angeklagt
vnd in die gefengnuß geworffen.
11. Szene: Bertrandus wirdt abermahlen von dem Engl Gottes
erindert, er solle den iungen Bertrand wollbewaflPnet nach dem Bri-
tannischen Hoff füehren, vmb die Herzogin, seine Frau Muetter, von
dem bevorstehenden Todt zu befreyen.
12. Szene: Hirlanda vnd Oliva wird in der Gefengnuß der
Todt angekhindet.
Scena ultima: Da Hirlanda schon allbereith solte verbrennet
werden, wird sie von ihren Sohn, dem Brinz Bertrand, wunderlich
erlediget vnd die ganze Verrätherey offenbahr.
Epilogus: Die Treu, von dem Chor der Tugendten begleittet,
wintschen dem Artus vnd Hirlanda vill glückh, daß sie nach auß-
gestandtenen Vngewitter die Sonn der Vergniegenheit lange noch
5
66
mögen ansehen. Nach disen erscheinet die Danckhbahrkheit vnd
ladet den sammentliohen Chor ein, dem ienigen glückh zu wintschen,
zu dessen Ehrentag die Action angestöhlet worden.
Auch dieses Stück enthält eine Schäferszene, die also lautet:
' Scena VI.
Da Hirlanda in dem waldt ihre schaff lein hiettet, begegnet ihr
Artus vnd Oliva.
Personae.
Hirlanda, Artus, Oliva.
Hirlanda: Lebet woli ihr fürstliche Pallast vnd Residenzen,
ich beneyde nimmermehr eure schön außgezirte Zimmer, eure woU-
zugerichte Taffl, euren gschmuckh, bracht vnd herrlichkeit : meine
vnschuldige schaff lein weyden, ist mir weit angenehmer, als alle eure
ergötzlichkheiten. Dan da lebe ich in stetter Ruehe, frey von allen
sorgen, Verfolgungen vnd nachstellungen. Lebe woU mein Artus in
deinen Britanischen Hoff, aber hiette dich von denen vergifften
Scorpionen, so heuffig darinnen ziehten. Ich danckhe meinen Gott,
daß mich selbige hinauß gebissen, dan sonsten wurde ich nimmer-
mehr zu einem so glückhlichen Leben gelanget seyn.
O vergniegtes scheffer leben, Wau mein schäiflein freydig bleckhet
O beglügte einsambkheit! Vnd begierig s' graß abäzt
Du thuest meinen Herzen geben Oder sich zur erden streckhet,
Die vollkhomne Seelen freudt. In der ruehe sich ergezt:
Da in weidern, wisen vnd auen Sich ich zue mit frohen gmüette
Khan ich frey den Himmel bschauen. Vnd betracht des Himmels güette.
In den Hoffen khans nit so leicht, In den Hoffen kanß nit seyn,
Weill gar offt betrug einschleicht. Weill gar offt betrug khert ein.
Da auf grien bekleeter auen
Suecht mein schäfflein seine weidt,
Der Aurora berlen-thauen
Mahlt ein silberweißes Kleydt.
Da bey sehen geblümter matten
Thuet sich d' unschuldt selbsten galten.
In den Hoffen nicht so leicht,
Weill gar offt betrug einschleicht.
Es ist ein ganz merkwürdiges Gefühlsleben, das uns in diesen
Schäferszenen begegnet. ^) Vielleicht kam es auch schon unseren Vor-
^) Nebenbei will ich auch ein derartiges, unter dem Titel „Kindliche
Herzenshuldigung" gespieltes Stück aus dem Prämonstratenser - Stifte Schlägel
erwähnen. Es wurde „unter einem singeuden Schäfer-Chor" zu Ehren des Abtes
Htigo Schmidinger (1754—1762) vorgetragen. Die Personen sind: Daphne,
67
eitern im 17. und 18. Jahrhundert fremdartig vor, weil sie es nicht
verabsäumten, das saft- und kraftlose Gewäsche rechtzeitig durch
mitunter recht derbe Zwischenspiele zu unterbrechen.
Diese Intermedicn spielen überhaupt in der Dramatik der hier
behandelten Zeit eine große Rolle.
Man könnte angesichts der massenhaften lateinischen Schau-
spiele, die uns allüberall begegnen, glauben, daß die deutsche Mutter-
sprache auf der Bühne keinen Platz gehabt haben könne. Dem ist
aber nicht so.
Im großen und ganzen behauptete freilich die Sprache Vergils
das Terrain, aber in der Abtei Lamhach z. B. spielte man doch
schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts das Trauerspiel „Hera-
clius" in deutscher Übersetzung und der jetzt verlorene „Euripus"
war nach einem Vermerke des Handschriften-Kataloges ebenfalls „in
germanicis rhytmis" abgefaßt.
In St. Florian spielen die Klosterschüler im 17. Jahrhunderte
trotz Alvarus und Gretser ihre deutsche Faschingskomödie, ^) wie
es ein Jahrhundert früher schon geschehen war.
Und war ein lateinisches Stück noch so tragisch und klassisch
vollendet, selten fehlte doch das deutsche Intermezzo in den Zwischen-
akten. Selbst in Märtyrerstücken war für das heitere Element gesorgt.
So erinnern z. B. in dem lateinischen Dorotheaspiel,'^) das in
Kremsmünster im Jahre 1651 aufgeführt wurde, die satellites, welche
nach prahlerischen Reden auf die Christenjagd ausziehen, aber un-
verrichteter Dinge zurückkehren müssen, weil das Wild schon aus-
geflogen ist, an den alten miles gloriosus. „Die eigentlich komische
Figur bildet jedoch der Zimmermann Lentulus, der auf dem Forum
das Tribunal aufrichten helfen soll, aber statt zu arbeiten mit ge-
schwätziger Zunge die Zeit vergeudet »in depingenda sua Xantippe«
oder wie es gut deutsch übersetzt heißt »mit Beschreubung seines
alten Haußkhreuz« (IL 3). Nach dem Bilde, das der Mann von
seiner besseren Hälfte entwirft, muß diese allerdings eine recht un-
liebenswürdige Person gewesen sein. Doch scheint sich die Satire
nicht bloß gegen böse Eheweiber, sondern auch gegen gewisse faule
Zimmerleute zu wenden. Lentulus hat von seinem seligen Vater
Celadon, Marcolfus, Crispulus und ein Chor von Hirten. Der Schauplatz, heißt
es, befindet sich „in einer angenehmen Aue".
^) Im Jahre 1699 druckte z. B. Kaspar Freischmidt in Linz 100 Exem-
plare einer deutschen Komödie für dieses Stift.
^) Sancta Dorothea virgo, Casareae in Cappadocia martyrio affecta a
Sapritio tyranno. Tragica scena producitur a iuventute Cremiphanensi 1651.
5*
68
die Lehre erhalten, keine Arbeit zu überstürzen. Den Rat befolgt
der Sohn pünktlich; er sieht gemächlich zu, wenn andere zugreifen,
und läßt sich durch keine Scheit- noch Stichelreden aus seiner Ruhe
bringen. Zu seinem Arger wird er aber dafür auch bei der Lohn-
zahlung übergangen."!)
Das ist keine weltfremde Komik, sondern aus dem Leben
geschöpfter deutscher Humor.
Ja, daß selbst das fremde Gewand ein echt deutsches Herz
decken kann, hat uns nicht nur der Waltharius manu fortis gezeigt,
sondern auch die Muse Baldes und Avancinis, zweier Jesuiten, und
Simon Rettenpacher von Kremsmünster. Seine wohllautenden, an
Horaz gemahnenden Verse waren ganz von deutschem Geist erfüllt
und was sich in südlichen Rhythmen so schwungvoll aussprach, war
lautere Liebe zum eigenen Volke im kälteren Norden, war der innige
Wunsch, es möchten alle, auf deren Lippen im Actus diese Verse
tönten, von gleichem Empfinden beseelt sein.
Auch das 18. Jahrhundert ließ in all dem lateinischen Zopfe
dem nationalen Empfinden, dem deutschen Humor noch Spiel-
raum genug.
Mitten in dem beschaulichen Kampfe St. Benedikts mit dem
Fleische plündern in einem /rre/wsy/m^s/erer Stücke vom Jahre 1 75 1 -)
die jungen Rhetoriker als listige Räuber einen Bauern und reden
dabei, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist — zum allgemeinen
Gaudium.
Um diese Zeit beginnt nun das Deutsche auf den Stiftsbühnen
überhaupt vorzudringen.
In Kremsmünster treten an der Ritterakademie (1743^1789)
der bekannte S. Popoivitsch (1705 — 1774) und der Stiftspriester
Rudolf Oraser eifrig für das „gereinigte" Deutsch Gottscheds ein;
ja Graser steht sogar in brieflichem Verkehre mit dem Sprachdiktator
und Bühnenreformator. Und was diese Männer im Unterrichte und in
Schriften verteidigten, das setzte Grasers Mitbruder Matthias Pregg,
der von 1757 — 1794 als Lehrer im Stifte tätig war, in die Praxis
um. Er brachte das deutsche Schauspiel auf die Stiftsbühne '') und
1) H. Schachner, Das Dorotheaspiel. Zs, f. d. Phil. 35 (1903), p. 195 f.
^) Lüium inter spinas sive cruenta s. Benedicti de carne victaria, lubricae
iuventuti exhibita schola Ehetorices acad. Cremif. 3. Mai 1751. Steyr, Men-
hardt 1751.
^) Von ihm sind folgende Stücke erhalten:
1. „Fechredinus Drusiae princeps." Steyr, Menhardt 1758,
2. „Siphenus et Taranta." Steyr, Menhardt 1760.
69
als es in Wien an Kaiser Josef selbst einen warmen Förderer ge-
funden hatte, schlug für die lateinische Komödie die letzte Stunde.
Sie begegnet zwar auch in der Folge noch, aber das Zahlenverhältnis
ist jetzt umgekehrt.
Es war vollends
der Flügelschlag einer
neuen Zeit, als in
Lamhach der Bene-
diktiner P. Maurus
Lindemayr (1723 bis
17 83) seine „sohnacki-
schen" Stücke in
„oberennsisch - bäuri-
scher" Mundart auf
die Bühne brachte und
in seiner heimatlichen,
urgemütlichen Aus-
drucksweise den gan-
zen Humor einer gol-
denen, echtdeutschen
Seele offenbarte. Es
war eine Tat von weit-
tragender Bedeutung
und bisher unerhört
im „Landl".
Im Bewußtsein
derZeitgenosspn seines
engeren Vaterlandes war ein Dialektstück etwas, „wozu sich viel-
leicht keiner noch hier zu Lande gewagt noch wagen dürfte, wenn
er nicht die Mund und Denkensart unseres Landvolkes vollkommen
innen haf'.i)
P. Maurus Lindemayr,
Benediktiner des Stiftes Lambach.
3. „Dion et Calippua." Steyr, Menhardt 1761.
4. „Ansberta et Bertulphus." Steyr, Menhardt 1763.
• Diese Drameo sind zu einem größeren oder geringeren Teile deutsch
verfaßt. Unter Pregg wurden auch die ersten vollständig deutschen Stücke in
Kremsmünster gegeben :
„Der blinde Vater oder die Strafe der vernachlässigten Auferziehung."
Lustspiel in fünf Aufzügen. 1758.
„Sieg der Gerechtigkeit über die Vaterliebe oder E, Fulviua",
ein Trauerspiel in fünf Handlungen. Steyr, Menhardt 1764.
^) Worte im Tagebuche des Priors Sperl von Lambach, das ich dank der
Güte des jetzigen Priors, Herrn P. Ätigustin Rabensteiner, benutzen durfte. Man
70 -
Lindemayr dürfte in Salzburg, wo er um die Mitte des Jahr-
hunderts studiert hat, wahrscheinlich von P. Marian Wimmer aus
dem Stifte Seeon, dem vertrauten Freunde der Familie Mozart sen.,
die Anregung zum Dialektstück erhalten haben.
Sein Naturell war dazu das allerglücklichste und als Seelsorger
hatte er Zeit und Gelegenheit in Fülle, das Volk, den Bauern und
kleinen Mann durch und durch zu studieren. Er muß schon längere
Zeit dramatisch tätig gewesen sein, ehe er damit herausrückte, denn
ein paarmal spricht der Prior Sperl von „alten Geburten" des be-
liebten Volksdichters.
Die Vollendung der neuen Stiftsbühne im Jahre 1770 lüftete
den Schleier. Als am 23. April desselben Jahres die Erzherzogin
Mm'ia Antoinette auf ihrer Durchreise nach Frankreich im Stifte
übernachtete, führte man zur „Diversion" Lindemayrs „Kurz-
weiligen Hoch Zeits vertrag" auf, an dessen „landlerischen"
Versen voll Natürlichkeit sich die Erzherzogin, die überhaupt das
Theater liebte, köstlich amüsierte.^)
Man erinnert sich dabei unwillkürlich, wie ein Jahrhundert
früher (10. Oktober 16G0) bei Gelegenheit des festlichen Durchzuges
der Prinzessin Elisabeth Maria Charlotte, Pfalzgräfin bei Rhein und
Herzogin in Bayern, der Braut Georgs III. zu Liegnitz und Brieg,
die jungen Bürger zu Glogau „Die geliebte Dornrose", ein
Scherzspiel in schlesischem Bauerndialekt, von Gryphius zur Auf-
führung brachten.
Es ist kaum anzunehmen, daß Lindemayr davon Kenntnis
hatte, andere noch weniger; vielmehr empfand man überall seinen
Versuch als etwas ganz Neues.
hat hie und da schon die Viiontät Lindemayrs angezweifelt und auf verschiedene
Kremsmünsterer Stücke verwiesen, in denen der Dialekt eine große Rolle spielt.
Allein es handelt sich darum, wer zuerst Dramen vollständig in der Mundart
gedichtet hat, und hierüber kann nach der Äußerung Sperls trotz dem bescheiden
hinzugesetzten „vielleicht" kein Zweifel sein, soweit eben die Frage Oberöster-
reich betrifft.
^) Der Inhalt des Stückes ist kurz folgender: Ein wackeres oberöster-
reichisches Bauernmädchen namens Katharina (Treinsch) ist viel umworben,
schenkt aber sein Herz dem tüchtigen Bauernsohne Jörg (Jodl). Da man eben
im Begriffe steht, Hochzeit zu halten, langt Befehl von der Herrschaft ein: es
soll die ganze Dorfbewohnerschaft nach Lambach kommen, um der durch-
lauchtigsten Frau Erzherzogin die Aufwartung zu machen, und zwar mit einer
bäurischen Lustbarkeit. Darob nun großer Jubel, freilich mit einem Wermuts-
tropfen: dem Gefühle, daß Österreich eine edle Prinzessin verliert.
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öteyr, öfövwcfi k\} ©resori S5}?cnf)av£^.
Titelblatt des ersten oberösterreichischen Dialektstückes.
Von P. Maurus Lindemajrr.
(Nach einem Exemplar im Besitze des Verfassers.)
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71
Die Zeitungen nahmen davon Notiz i) und schon ein paar
Monate später rückte Lindemayr anläßlich des Besuches des Bischofs
Firmian von Passau mit dem „Argonautenzug" hervor.
„Der gnädigste Herr ließ darob großes Vergnügen spüren",
bemerkt der Prior Sperl in seinem Tagebuche dazu.
Wenn nun im Stifte Besuch von Prälaten oder sonst ein be-
sonderer Anlaß war, mußte meist P. Maurus zur ^Diversion" her-
halten, auch nachdem er nicht mehr Stiftsprior war, sondern als
Pfarrer in Neukirchen lebte.
Die Lindemayr-Uberlieferung ist etwas verworren, weil das
gleiche Stück unter verschiedenen Namen gespielt wurde und die
Handschriften der meisten von ihm stammenden Dramen verloren
sind. 2) Ich habe mich bemüht, die chronologische Reihenfolge der
Stücke und ihre verschiedenen Namen festzustellen:
1. ^Der kurzweilige Hochzeitsvertrag." 23. April 1770.
Im Juni und Juli desselben Jahres wiederholt. Gedruckt in
Steyr bei G. Menhardt. 16o 51 S. 1770.
2. „Der Argonautenzug." 6. August 1770. Nach Sperls
Tagebuch.
3. „Der abgedankte Hanswurst." (Der bei einem Arzten-
theater unentbehrliche Hanswurst. Quintessenz des Arzten-
theaters. Vielleicht ist auch das Stück „Die Prager Schuster"
damit identisch.) 25. August 1772. Wiederholt: 12. Februar
1773 und 12. Februar 1774.
4. „Die Anstalten zum Gratulieren." 6. Februar 1773.
Wiederholt 9. Oktober 1778.
^) Die „Linxerische tVeitags-Ordinari- Zeitung" vom 27. April Nr. 34 be-
richtet: „Hinnach begaben sich Ihre kgl. Hoheit in das allda befindliche Theater
und wohnten einem in dasiger Gegend üblichen Bauernsprache und Kleidung ein-
gerichteten musikalischen Lustspiel bei, und da nicht nur die aus dasigen Stifts-
musikanten bestandene Acteurs ihre Rolle stattlich producirten, sondern auch
die Musik sehr wohl componiret und der Context auf das Vermählungsfest Ihrer
kgl. Hoheit auf eine ungezwungene Art eingerichtet wäre, als geruheten Höchst-
dieselben einen solch gnädigsten Beifall zu äußern, daß Höchstderoselbe nicht
nur denen anwesenden übrigen zahlreichen Zuhörern öftere Kennzeichen dieses
Wohlgefallens erkennen zu geben, sondern auch gleich nach dessen Ende so-
wohl den Compositorem dieses Lustspiels B. P. Maurum, Professen des Stifts
Lambach und gesammte Acteurs zum Handkuß huldreichest zuzulassen ge-
fällig wäre".
^) Seine mundartlichen Dichtungen wurden teilweise Linz 1822, voll-
ständiger von P. Pius Schmieder (mit Biographie und Idiotikon) Linz 1875 ver-
öflfentlicht. Eine kritische Ausgabe sämtlicher Schriften steht noch aus.
72
5. „Der deutsche Äff." 6. Februar 1774. Nach Sperls Tage-
buch.
6. „Das Chamäleon des Herrn Rabener." 6. Februar 1775.
Wiederholt: 1791.
W
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B
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7. „Der ernsthafte Spaß." (Der Ernst ohne Spaß. Der
rauschige Hans. So bessert man Trunkenbolde.) 6. Februar
1776. Hs. 24 flP. fol. in Lambach.
8. „Die Komödieprobe." (Hans von der Wort. Der Kaiser
kommt!) 25. Oktober 1776. Steyr, Wimmer.
73
9. „Die reisende Ceres." (Der Reisende über Nacht in einem
Dorfe.) 17. und 19. Oktober 1780. Hs. 12.605 in der Wiener
Hofbibliothek und in Lambach.
10. „Der englische Patriotismus." 1780. Nach Schmieder
1781.
11. „Rebekka als Braut." 6. Februar 1781. Nach Sperls
Tagebuche. Hs. in der Lambacher Stiftsbibliothek.
12. „Der Teufel im Faß." (Der am Rausche unschuldige
Bacchus.) 1782.
13. „Der heruntergesetzte Herr von Hoch aus." Ein un-
schuldiges Fastnachtspiel. Anstatt der Langen Weilen. 1781.
Hs. 69 Seiten. 4^ Lambach. 1782 nach Schmieder.
14. „Der dumm köpf ige Hausknecht."
15. „Der befreite Landrekrut."
Alle seine Stücke sind zwar zunächst als Unterhaltung, in
zweiter Linie aber wohl auch als Hilfsmittel der Seelsorge gedacht.
Wie sagt doch Schiller in seinem Aufsatze über die „Schau-
bühne als moralische Anstalt"?
Die Schaubühne ist es, die der großen Klasse von Toren
den Spiegel vorhält und die tausendfachen Formen derselben mit
heilsamem Spotte beschämt.
Was sie oben^) durch Rührung und Schrecken wirkte, leistet
sie hier (schneller vielleicht und unfehlbarer) durch Scherz und Satire.
Wenn wir es unternehmen wollten, Lustspiel und Trauerspiel
nach dem Maße der erreichten Wirkung zu schätzen, so würde viel-
leicht die Erfahrung dem ersten den Vorrang geben. Spott und
Verachtung verwunden den Stolz des Menschen empfindlicher, als
Verabscheuung sein Gewissen foltert. Vor dem Schrecklichen ver-
kriecht sich unsere Feigheit, aber eben diese Feigheit überliefert
uns dem Stachel der Satire. Gesetz und Gewissen schützen uns oft
vor Verbrechen und Lastern — Lächerlichkeiten verlangen einen
eigenen feinern Sinn, den wir nirgends mehr als vor dem Schauplatz
üben. Vielleicht, daß wir einen Freund bevollmächtigen, unsere
Sitten und unser Herz anzugreifen; aber es kostet uns Mühe, ihm
ein einziges Lachen zu vergeben. Unsere Vergehungen ertragen
einen Aufseher und Richter, unsere Unarten kaum einen Zeugen.
Die Schaubühne allein kann unsere Schwächen belachen, weil sie
unserer Empfindlichkeit schont und den schuldigen Toren nicht
^) In der vorausgeheuden Darlegung zeigt Schiller die Wirkung des
Trauerspiels als Unterstützung der Eeligion und der Gesetze.
74
wissen will. Ohne rot zu werden, sehen wir unsere Larve aus
ihrem Spiegel fallen und danken insgeheim für die sanfte Ermahnung.
In diesem Sinne müssen wir Lindemayrs Dramatik auffassen.
Es sind keine wie immer gearteten Predigten, sondern Satire.
In einem seiner Stücke sagt ein Oberst, die Bauern seien,
wenn es ihnen gut gehe, nicht auszuhalten, kröchen aber zum Kreuze,
wenn ihnen das Wasser ins Maul rinne.
Wenn man bedenkt, daß zu seinen Stücken alles Volk aus
der Nachbarschaft zusammenlief, wie Zeitgenossen berichten, so
könnte man über die Unempfindlichkeit staunen, mit der diese Leute
derlei Pfeffernüsse hinnahmen und sich zum nächsten Stücke wieder
einfanden.
Aber das 18. Jahrhundert mit seinem noch stark ausgeprägten
Unterschiede der Stände pflegte das Volk überhaupt nicht mit Hand-
schuhen anzugreifen und dann war es eben doch der Seelsorger,
dem man auch auf der Bühne im stillen das unbedingte Recht zu-
sprach, männiglich die Wahrheit zu sagen,
Lindemayr nimmt denn auch die Laster und Schwächen der
Menschheit, die ihm als erfahrenem Seelsorger bekannt genug waren,
treffsicher aufs Korn. So geißelt er vor allem die Trunksucht in
den Stücken „Der ernsthafte Spaß" und „Der Teufel
im Faß."
Der Inhalt des ersteren ist folgender:
Der Bauer Hans erwacht in der Wirtsstube aus seinem Rausche und
gibt dem Einschlage im Most die Schuld an seiner Niederlage. Da kommt auch
schon sein Sohn Jodl, ihn zu holen, weil Jöri, der Sauschneider von St. Johann
im Pinzgau, „im Gvadä bittn" da sei. Durch die Vorwürfe des Sohnes klingt
die Befürchtung, es könnte der Pfleger den Vater zum Soldaten machen, wenn
er seine böse Gewohnheit nicht aufgebe.
Da erscheint auch schon der Feldwebel eines Dragonerregiments in der
Wirtsstube und will dem Hans als „wohlgemachtem Mann auf Glück und gut
Gelingen, auf wackern Heldenmut zum Frühstück eines bringen." Hans ist
ganz betroffen: Wen muint ä? Jodl: Öppan ain, den s' nachten frisch habnt
gwaröbn.
Es stellt sich nun heraus, daß Hans in seinem Rausche das Wort gegeben
hat, Soldat zu werden. Jetzt will er freilich davon nichts mehr wissen und
heimgehen, wird aber trotz der Bitten Jodls von den Soldaten festgehalten.
Der zweite Akt macht uns mit Hansens Weib und Tochter bekannt, die
sich in Klagen über den unverbesserlichen Bauern ergehen und Jodls Bericht
über das Vorgefallene mit Genugtuung aufnehmen.
Und als Hans in der Uniform zur Türe hereinkommt, da verspottet ihn
sein Weib mit bitterem Hohn und sagt sich von ihm los.
Umsonst droht er, umsonst verspricht er Besserung, vergeblich sind
sogar seine Bitten.
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Ja, als der Feldwebel verlangt, daß sie mit ihrem Manne ziehe, wehrt
sie sich aufs heftigste dagegen. Sie will von diesem Trunkenbolde nichts
mehr wissen.
Nun bringt Jöri sein Anliegen vor und überredet Hans, die Montur
auszuziehen, um im Bauerngewande Gevatter zu stehen. Er wolle, sagt er, den
Feldwebel schon zum Schweigen bringen.
Die Bäuerin bekommt Angst, daß sie vielleicht doch mit müsse — da
entdeckt ihr Treinsch, daß das Ganze nur ein verabredeter Spaß sei, der den
Bauern zur Vernunft bringen solle.
Die Mutter verspricht sich aber davon keine dauernde Besserung, sondern
ist für ein radikaleres Mittel: sie will dem Mann etwas in den Krug geben,
daß ihm kein Trunk mehr schmeckt.
Als dann Jodl kommt, sie und die Schwester zum Taufmahle abzuholen,
läßt sie sich nur mit großem Widerstreben herbei, der Einladung Folge zu
leisten. Der nächste Auftritt zeigt uns die Gesellschaft beim Taufmahle. Das
große Wort führt der Sauschneider vom Pinzgau, der mit seinem Schwieger-
sohn renommiert. Der sei beim Militär eine einflußreiche Persönlichkeit. Da
schöpft Hans Hoffnung auf Befreiung von seinem Lose, das er unter vielen
Versprechungen, sich zu bessern, aufs tiefste beklagt.
Nun erscheint der Feldwebel, der sich als Joris einflußreicher Schwieger-
sohn entpuppt und den Knoten zur allgemeinen Befriedigung löst, nicht ohne
dem Hans eine Standpredigt zu halten und von ihm die Versicherung ernstlicher
Besserung entgegenzunehmen.
Köstlich wirkt in diesem Stücke die Mischung von Schrift-
deutsch und Dialekt im Mimde des Feldwebels, die Verwechslung
der Fremdwörter und das Lob auf die Pinzgauer Sauschneider, das
übrigens ein Gegenstück in dem Lobe auf die Tiroler hat.
Den gleichen Stoff behandelt Lindemayr in der einaktigen
Operette „Der Teufel im Faß" in folgender Weise:
Hans bildet sich ein, der Teufel habe ein Faß verhext. So oft er daraus
trinke, bekomme er zuviel. Da wird nun das Faß gebracht. Die Bindergesellen
schlagen mit einem Lobe auf ihr Handwerk und unter Absingen von
Ritornellen die Reifen ab. Nun steigt Gott Bacchus heraus und verteidigt sich
gegen den Vorwurf, er sei schuld an den Räuschen, die die Männer ins Grab
bringen.
Die Furcht vor dem Militärdienste, die den Hans, wie wir
gesehen haben, gebessert hat, verwertete Lindemayr als selbständiges
Motiv in der Operette „Der befreite Landrekrut."
Hans geht mit seinem Weibe Margarete nach Linz zum Oberst, um
seinen Sohn mit Hilfe eines durch Bestechung erworbenen ärztlichen Zeugnisses
vom Militär loszubitten.
Da der Oberst sich nicht gleich willfährig zeigt, will Hans es auch ihm
gegenüber mit Geld versuchen, wird aber vom Oberst mit der Bemerkung ab-
gewiesen, der Fleischmarkt sei abgeschaff"t. Hans habe wohl dieses Wagestück
aus Rabeners Abhandlung über die Bestechlichkeit des Militärs gelernt.
SchließHch unterliegt aber der Oberst doch der Versuchung und gibt
den Sohn gegen Geld frei.
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Um so widerlicher ist die nun folgende Moralpredigt des
Obersten über den Ungehorsam der Bauern gegen die Herrschaft
und ihre Beamten, ihre Kriecherei, wenn sie etwas brauchten, und
seine Mahnung, der Obrigkeit stets zu gehorchen, nimmt sich in
dem Munde dessen, der eben seinen Diensteid verletzt hat, schlecht
genug aus.
Das Stück gehört zu den mindergelungenen, denn es löst
keine reine Stimmung aus.
Ein sehr interessantes Stück ist dafür das drei aktige Lust-
spiel s,Die reisende Ceres."
Die Göttin des Ackerbaues kommt mit Phobe auf ihrer Wanderung in
ein Dorf und hält hier East. Da begegnen ihr Hans und sein Weib.
Höchst komisch ist nun das Gespräch, das sich zwischen den Bauern-
leuten und den himmlischen Wanderern entwickelt:
Hans: Mecht wissen, wer s' wohl sänd?
Gresch: ^s Mensch is d Schlampätäschi
Und d' Frau is halt grads d ä sölteri Bagäschi,
Wie s' umzoignt äfn Land. Geh, frag's was s' dada wöllnt.
Und wie, zuwö,^) woher, wohin s' iehn Rais anstöllnt?
Ceres: Kommt näher, kommt Freund!
Hans: Wie daß s^ mi Friond thüet nenn^?
So sollt ich enk wohl ä leicht für ä Maim däkennä?
Bei ins da, in dem Gei und übrall weit und brait
Is ains, wo s' zun an Mann Friond odä Yödä sait.
Ceres: Mein Vetter bist zwar nicht; doch ist es aller Orten
Unter den Sterblichen schon vorlängst Brauch geworden.
Daß man denjenigen, die man von Herzen liebt.
Den Namen eines Freunds und einer Freundin gibt.
Gresch: A so wohl? Liebts man Mann? — Aft siin mä artli drinnä:
Aft sän md nachet g^friondt: Aft sän md Sohw%erinnä?
Ceres: Nur sachte, Frau! — Ich red^ von einer reinen Lieb',
Von einem rühmlichen und unschuldsvollen Trieb,
Durch den sichs menschlich Herz ans zärtlich sein gewöhnet
Und allen Glück und Heil und lauter Gutes gönnet.
So lieb ich alle Welt imd schütt von Haus zu Haus
Auf euch, ihr Erdensöhn'! die teur'sten Güter aus.
Hans: Wenst Güetd hast, wo sdnd s' ? sänd s' Mairh öf odä Gschlössä ?
Gresch: Sands' iusern Darf da glei? sänd s' kliener odd gressä?
') zuwö, zwo = warum, wozu.
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Phobe: Die Güter, die sie meint und übei-flüssig hat,
Sind in der Hauswirtschaft Gedeihen, Hilf und Rat.
Hans: Mainst, Mensch! ich bin an Ochs und glaub dein Frachten?
Mein, nd\
Os zwo, ih sag enks deutsch, macht^s just als wie d'Zigeunä:
Dö rödnt vä Geld und Guet, daß's hagelt und alls saust;
und gleiwel hat kain Lump kain Groschen nie dsChaust.
Dö sagnt ins, wie mä d^ Erd und d' Obstbäm sollten rügein
Und gleiwel kinänts selbm kain Eädiwuerzen zügeln.
Von Kühen, wann s' kölbern thaint, sagnt s' oft a langi
Geschieht;
Und gleiwel hat bän iehn kain Katz nie Jungi zücht.
I frag nd: Habts ä Haus?
Phobe: Ja.
Hans: Wo?
Ceres: Da über^n Pol.
Gresch: Da obmät?
Hans: In dd Luft?
Phobe: Wenn ich dir^s deutschen soll.
Im hohen Sternenland steht meiner Frau Palast,
Der eine halbe Welt in seinem Umkreis faßt.
Hans: Loig, daß der Erdboden kracht! — Und ^s Haus steht
drobn in Lüften?
Phobe: Weit über Sonn' und Mond.
Hans: Heng auf, sinst thuest mit giften. —
Hän, Futschen ! mainst, ä Baur hat nix als Strah in Hirn
Und glaubt, äs kann d Mensch in Luft Gebäu auffiihrn? —
In Luft!
Ceres: Das sind Gebäu von weit verschiednen Mauern,
Die ganz subtil und doch durch Ewigkeiten dauern.
Hans: Pimmföst und do subtil, dös is md wdhrld z' hah.
Hast avä drobn d Haus, was thuest herinten da?
Ceres: Euch Menschen such' ich heim.
Gresch: Tatst warten, bis md schicket.
Ceres: Ich habe allbereit viel Tausend schon beglücket.
Gresch: Mit wo?
Ceres: Mit einer Art, die ich die Völker lehr'.
Wie unter ihrer Hand die Fruchtbarkeit sich mehr'.
Ihr, denen noch zur Stund die Stamm' und Ast der Eichen
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Den Lebensunterhalt die nötig Nahrung reichen,
Ihr, die ihr gleich dem Vieh die rohen Bohnen nascht
Und froh seid, wenn ihr Kern' der Köstenbäum erhascht,
Ihr könnet, wenn ihr euch zum Ackerbau bequemet
Und meinen Unterricht zu eurer Richtschnur nehmet.
Euch künftig sättigen mit wohlgeschmackter Speis,
Mit gutem Roggenmehl, mit Heidekorn und Reis.
Jetzt werden die beiden Landleute neugierig und laden Ceres zum
Bleiben ein. Juri, der Sohn, empfangt die Gäste mit Hohn und Spott und
traktiert sie mit Schimpfnamen.
Ceres droht unter dem Beifalle der Eltern, die schon lange mit dem
ungezogenen Rangen ihr Kreuz haben, ihn in ein Tier zu verwandeln. Die
Eltern beschwören ihn, um Verzeihung zu bitten, damit sie diese Schande
nicht erlebten. Einen Augenblick ist er betroffen, dann aber kehrt der alte
Trotz zurück. So verwandelt ihn denn Ceres trotz der Fürbitte der Eltern in
eine Eidechse. Zweiter Akt: Die Eltern machen sich wegen des verhexten
Sohnes gegenseitig Vorwürfe. Da kommt Juris Braut mit ihrem Gerhab. Sie
hat schon von Juris Verwandlung gehört und sieht das Gerede bestätigt. Mit
der Heirat ist es also nichts, außer die Göttin wendet ihm. Ceres ist dazu
bereit, wenn den Frevler Eeue erfaßt. Inzwischen wird zum Nachtmahle gerüstet.
Ein „durchaus pastorelisches" Solo beschließt die Szene.
Dritter Akt: Wir erfahren, daß die ganze Nachbarschaft von Kröten
heimgesucht ist und deshalb die Gegend verlassen will. Aber Juri macht den
Eindruck, als wolle er heute noch seine P^oschgestalt ablegen.
Da die Leute schon ganz wütend auf die Zigeuner sind, die nach ihrer
Meinung alles verhext haben, bittet Hans die Göttin um Erbarmen. Juri wird
nun entzaubert und feiert, nachdem er auf die eindringliche Strafpredigt der
Ceres ernstliche Besserung versprochen hat, seine Hochzeit mit Treinsch in
Gegenwart der Gemeinde. Ceres segnet das Paar und Stall und Speicher-
Überall zeigt sich Segen und Reichtum und so beschließen die Bauern voll
Dankbarkeit, diesen Tag alle Jahre mit einem Tanze um den Maibaum zu
begehen.
In dem Stücke „Der engländische Patriotismus"
geißelt Lindemayr den überspannten Patrioten, der wahren Liebe
zum Vaterlande läßt er aber das Wort im „Hans von der
Wort", einer Komödie in der Komödie:
Hans kommt aus dem Wirtshause und beruhigt sein Weib durch die
überraschende Mitteilung, daß der Kaiser kommen werde. Er meint, der beste
Empfang bestehe in einer Theateraufführung, die er im Vereine mit den
Nachbarn wagen wolle. Er zählt nun das Repertoire auf, durchwegs volks-
tümliche Stoffe, und entschließt sich für den „Hans von der Wort", weil das
Stück gedruckt sei ') und die Geschichte eines oberösterreichischen Bauern-
jungen behandle, der es gar weit gebracht habe.
^) Wenn ich nicht irre, kennt Gödeke ein solches Stück; ich konnte es
aber leider in der Ma^se der angeführten Titel nicht mehr auffinden.
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Im zweiten und dritten Akte geht nun die Probe vor sich.
Interessant sind hier die eingestreuten Bemerkungen über das Ex-
temporieren, die Aktionen, über das Natürliche in der Komödie,
ferner die gelungene Nachahmung der Sprachmengerei u. a.
Das Stück zeigt nun, wie Hansel von der Wort trotz der Tränen von
Mutter und Braut zu den Soldaten fort muß, wie ihm aber doch Grescherl
Mut zuspricht und er Abschied nimmt; wie er sodann nach langer Zeit als
General nach Hause kommt, von seiner Braut erkannt wird, wie aber nunmehr
das bäuerische Mädchen (Lob auf die heimatliche Tracht) und der herrische
Hansel mit seinem Kammerdiener (Mischung von Dialekt und Schriftdeutsch)
nicht mehr recht zusammenpassen wollen und wie sich endlich beider Herzen
doch wieder finden.
Nachdem die Handlung, „soweit der Druck reicht", ihren Fortgang
genommen hat, wünschen alle Spieler und Zuschauer, es möchte der Inhalt
des Stückes Wirklichkeit sein. Denn Osterreich brauche jetzt solch tapfere
Krieger wie den Hans, um so mehr als Österreichs Kaiser immer größeres
Ansehen gewinne (Lob auf Maria Theresia und Joseph).
Die Spieler beschließen ihre Probe mit dem Vorsatze, zu Hause den Text
gut zu lernen, und Hans schlägt vor, bei der wirklichen Aufführung dem Kaiser
zu sagen, daß ganz Osterreich, ja ganz Deutschland für ihn sich opfern wolle.
Der Chor greift diesen Gedanken auf und läßt ihn in einen Treuschwur für
den Kaiser ausklingen.
In seinen meist nur ein paar Akte umfassenden Stücken weiß
der Dichter scharf zu charakterisieren.
Der unverbesserliche Hanns, der für seine Räusche immer
eine Ausrede weiß, Treinsch als Biaut, der renommierende Soldat
und der prozeßsüchtige Riepl ^) sind aus dem Leben gegriffene
Typen. 2)
Und wie schon im 17. Jahrhundert hier in Lambach bei der
Aufführung des „Heraklius" den Traunflößern im nahen Stadl-
^) Das Singspiel „Der Gang zum Richter", in dem dieser Riepl
vorkommt, ist zwar nicht als von Lindemayr herrührend zu erweisen, ist aber
jedenfalls unter seinem Einflüsse und ganz in seinem Geiste verfaßt. Abgedruckt
bei Schmieder, p. 255 AT.
^) Manche seiner Gestalten erinnern dem Namen nach an längst einge-
bürgerte Figuren, sein Pärchen Hans und Margareth an Hansl und Gredl der
Wiener Bühne, Riepl, Jodl und Lipperl an beliebte Salzburger Typen.
Und schließlich sind Hansl und Gredl wohl so gut französischen Ursprungs
wie Lukas und Hannchen. Man denke an Sedaine und Ninette ä la cour.
Was den Riepl betrilFt, so brauche ich nur auf Wimmers „Wachend
träumenden Riepl" zu verweisen, den Lindemayr sicherlich als Kleriker
in Salzburg im Jahre 1749 gesehen hat.
Wie so manches damals überhaupt in der Luft lag, zeigt uns die
Parallele: Linde?nayr, „Ceres auf Reisen" — Kurx, „Cupido auf dem
Lande".
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Paura zuliebe die Figur des Schiffmanns eingefügt wurde, so weiß
auch Llndemayr durch Anspielungen lokaler Natur ^) oder durch
Seitenhiebe, z. B. auf die Mühlviertler, seine Stücke zugkräftig zu
machen.
Man hat ihn für die Barocke reklamieren wollen und sein
zwieschläohtiges Wesen betont, das z. B. Gestalten der Mythologie
in unsere deutsche Gefühlswelt hereinragen lasse.
Man beruft sich dabei auf seine „Ceres auf Reisen", mit
Unrecht, wie mir scheinen will.
Juppiter wandelte hier und Mercur in sterblicher Bildung,
Daß sie den Übermuth und die Frömmigkeit jenes Geschlechtes
Prüfeten ; denn nicht Opfer, nur Handlungen ehren die Gottheit.
Müden Fremdlingen gleich begrüßten sie jeglichen Landhof,
Der die gesegnete Flur durchschimmerte, flehend um Brosam
Oder um kühlende Milch und ein Obdach gegen den Nachtsturm;
Aber bei allen umsonst. Hier hemmeten Schlösser und Eiegel,
Dort ein geiziger Vogt; dort schmähte der Wirt aus dem Fenster
Oder die Magd und drohte, den Hund von der Kette zu lösen.
Also sang der Schullehrer von Eutin und es mag ja dem guten
P. Maurus Spaß gemacht haben, ein Gegenstück zu Vossens
„Phile mon und Bau eis" zu schaffen, zu zeigen, mit welch gött-
licher Grobheit oberösterreichische Bauernjungen göttliche Damen
empfangen.
Das Hereinzerren der antiken Welt-) aber verurteilte er. Das
beweist uns eine Stelle in der poetischen Vorrede zum Stücke „Der
Teufel im Faß", wo er sagt:
Ich sah zwar schöne Stich und feins ßegalpapier,
Jedoch nur Sudeley und elendes Geschmier.
Was, sprach ich, nützen mir die Monstren von Authoren?
Will sehn, ob mir nicht selbst Genie sey angeboren.
Ob ich nicht ein Talent und eine kleine Gab
Zu einer kirnichten und ächten Dichtkunst hab'.
Was liegt doch endlich dran, tvas liegt mir dran, xum Wetter,
Daß ich den Plunder weiß vom Narrenwerk der Götter?
Zur klugen Poesie, so stell ich es mir vor.
Gehört ein kluger Mensch und kein gelehrter Tor!
*) So wenn er an einer Stelle bemerkt, in Graz sei der beinerne Hosen-
knopf Stephan Fadingers zu sehen, oder wenn der Oberst den Hans von der
Wort als das Muster jeglicher Soldatentugend hinstellt u. dgl.
*) Solches geschah z. B. in der Operette „Telemachs Reise zu
seiner Braut" (Augsburg 1747) von J. K. Niedermayer (Myriander), Hof-
richter in Ranshofen.
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Ich glaube, dieses Zeugnis zeigt uns klar, daß sich Lindemayr
bewußt gegen die zu seiner Zeit herrschende antikisierende Richtung
wendet.
Und so verstehen wir auch, warum er seiner „Reisenden
Ceres" die Bemerkung vorausschickt: Den auftretenden Personen
hat man nicht griechische, sondern deutsche und ländlerische Namen
gegeben.
Also Lindemayr und die Barocke, wie sie damals auf den
Stiftsbühnen im Schwange war, haben nichts miteinander zu tun.
Seine humoristische, satirische Ader ließ ihn vielmehr mit dem
Volksstücke sympathisieren.
Das Repertoire der Laufener Sohiffleute scheint man in Lambach,
einem Hauptorte der Traunflößerei, gut gekannt zu haben, denn in der
„Komödieprobe'' wird erwogen, ob man den „Faust" oder den
„Stephan Fadinger", den „Prinzen mit einem Daumen"
oder die „Heil. Genoveva", die „Sieben Schwaben" oder
die „Haimonskinder", den „Ewigen Juden" oder die
„Goldenen Schlösser", die „Verwunschene Frau" etc.
spielen solle.
Es ist wohl kein Zweifel, daß diese Sujets auf Leute wie die
Laufener Schiffer-Schauspieler, die überallhin und sicherlich auch
zu ihren Kollegen in Lambach gekommen sind, hinweisen. i)
Und wenn Lindemayr in der Komödieprobe die Leute sich
schließlich für den „Hans von der Wort" 2) entscheiden läßt, so
kam er damit dem herrschenden Geschmacke und dem Lokal-
patriotismus weit entgegen.
Die Geschichte von dem frischen „Landlabuam aus der Pfarre
Ottensheim",^) der immer in Freuden lebte, bis ihn der Scherge er-
wischte und er vor den Schweden mußte, wo er es bis zum General
brachte, war eine Konzession an das gewöhnliche Volk. Und gar
erst sein „Unentbehrlicher Hanswurst", in welchem er —
ganz im Gegensatze zu den maßgebenden Wiener Literaten — ein
^) Vgl. das Repertoire der Laufener Schiffleute bei R. M. Werner, Der
Laufener Don Juan. Hamburg und Leipzig 1891, S. 39 f.
-) Von den Taten dieses Landsmannes aus der Zeit des Dreißigjährigen
Krieges berichtet eine „Kurtze Erzehlung, was massen Obrister de Werth den
Feindt im Stifft Bamberg bei Creissen geschlagen". Diese Schrift und sein Bild
sind im Linzer Museum zu sehen.